Tausend und 1 Nacht von Kio4578 ================================================================================ Kapitel 4: Kapitel 4 -------------------- Kapitel 4 Im Horst angekommen ging er durch die Gänge. Jemand war her gekommen über den Tag, zumindest aber spürte er eine Art Präsenz die über den Hof hing. Vielleicht nur einer der Wärter die neben den Stadtmauern auch sicher gehen sollten, dass der alte Horst nicht irgendwann einstürzen würde. Doch der Vampir war zuversichtlich, wenn alles einstürzen würde, dieser Hochsitz würde mit hoher Wahrscheinlichkeit als einziger stehen bleiben. Dann ging er zurück. Das erdrückende Gefühl der Hitze die sich über den Tag angestaut hatte, bekam ihm nicht. Außerdem hasste er es, das er noch immer an den Jungen dachte und daran was er ihm erzählt hatte. Nicht das er es nicht schon selbst wusste, vielmehr deswegen weil…ja warum eigentlich? Unwirsch ließ er sich auf sein Lager fallen. Raphael schlief nicht gleich ein, erst als es schon um die Mittagszeit gewesen sein musste, hatte er seine Gedanken loslassen können und war eingeschlafen. Dementsprechend zur falschen Zeit war er wieder aufgewacht. Es war noch hell und viel zu heiß um nach draußen zu gehen. Ein wenig Sonne konnte er ertragen, aber eben nur ein wenig, es musste nicht stockdunkle Nacht sein, aber die strahlen sollten auch nicht unbedingt ungebremst auf ihn brennen. Morgen und Abenddämmerungen oder dicht bewölkte Tage, da störte sie ihn weniger, aber Tage wie dieser waren einfach nicht das was er sich antun musste. Zuviel Leben…zu viel Licht, alles was es in seiner Welt nicht mehr gab. Als es allmählich abkühlte und die Sonne fast ganz verschwunden war, ging er nach oben. Er wollte sehen ob heut wieder jemand auf dem Horst war, obwohl er es nach wie vor nicht so Recht glauben mochte. Was sollte ein Mensch auch hier oben suchen? Jeder der in der Stadt fragen würde, bekäme den Rat er solle alles was mit dem alten Hochsitz zu tun hatte schlicht und einfach vergessen. Raphael´s Weg führte in die Stadt, wie jeden Tag eigentlich. Mindestens aber in ihre Nähe. Doch heute war es ein wenig merkwürdig. Die sonst um diese Zeit noch besuchte und belebte Strasse war fast leer und die wenigen die noch unterwegs waren versuchten so schnell wie möglich in ihre Häuser zu kommen. Einige stürzten beinahe panisch davon, als sie ihn sahen. Raphael kümmerte es wenig, bis ihn jemand in eine Gasse zog. „Ihr solltet besser nicht mehr so oft hier her kommen.“ Hörte er eine Stimme. Er erkannte sie fast sofort wieder. „Die Menschen hier sind beunruhigt, irgendjemand schien es wohl für nötig zu halten, Geschichten zu erzählen, und er hatte dabei Hilfe.“ „Lian?“ Der Junge war endlich stehen geblieben und sah sich um. Hier würde keiner mehr um diese Zeit vorbei kommen. Das kleine Häuschen schmiegte sich in den Schatten der Dunkelheit, nur ein einzelnes Kerzenlicht machte den Besucher darauf aufmerksam, das es nicht nur eine Wand war. „Kommt mit, dann werde ich es euch erzählen.“ Raphael musterte ihn misstrauisch. Wenn alle andren Angst hatten, woher sollte er wissen das der Junge ihn nicht zufällig hier her gelockt hatte. Andererseits spürte er nicht die geringste Nervosität und keine Prise Angst in seiner Gegenwart. „Warum möchtest du es mir erzählen?“ fragte er ihn. „Weil es um euch geht, und weil ich denke, das ich noch etwas gut zu machen habe.“ „Gut zu machen?“ „Ihr habt Maja´s und mein Leben gerettet, auch wenn ihr nur zufällig da war. Ich begleiche meine Schulden immer und ich glaube das es euch interessieren wird.“ Raphael sah ihn noch immer misstrauisch an, doch schließlich folgte er ihm. Was mochten sich die Menschen diesmal wieder ausgedacht haben? „Kommt nur herein, ich weiß es ist nicht besonders groß, aber es reicht. Setzt euch.“ Der Vampir sah sich um. Es war wirklich ein kleines Haus, aber es schien so etwas wie Geborgenheit auszustrahlen, und der Geist des Jungen war überall zugegen, auch der des Mädchens, obwohl sie schon lange nicht mehr hier sein konnte. „Was ist das hier?“ „Das ist ein kleines Nebenhaus meiner Familie gewesen. Meine Eltern wollten alle Angestellten gut versorgt wissen wenn sie für längere Zeit unterwegs waren, jeder hatte ein kleines Haus bekommen.“ „Nun…deine Eltern scheinen gute Leute gewesen zu sein.“ Erwiderte er. „Nein, das waren sie ganz und gar nicht, aber das ist es nicht, was ich euch erzählen möchte. Ihr habt sicher schon bemerkt wie man euch hier ansieht nicht wahr?“ „Es ist nicht zu übersehen.“ „Im Grunde hat nur einer Schuld daran. Ich weiß nicht was geschehen ist, während ich die Kinder aus dem Haus geholt habe, aber ich habe gehört, das alle schreie und Rufe verstummten als ihr beim Heim gesehen wurdet. Einer der Feuerwehrmänner hatte wohl die Sekunde genutzt um allen noch einmal eine wichtige Anweisung zu geben, erst später fiel ihm auf das das schon ziemlich merkwürdig gewesen war. Er ist heut in der ganzen Stadt rumgegangen um euch zu suchen. Ich glaube er wollte sich nur für eure Hilfe bedanken, aber die Leute die er fragte, waren auf einmal ganz komisch und alles andere als gut auf euch zu sprechen. Einige ältere waren sogar soweit zu behaupten, dass ihr kein Mensch seid. Als er nachfragte bekam er immer dieselbe Antwort. Ihr kommt den Menschen hier sehr merkwürdig vor. Ihr redet mit keinem und auch sonst sagt ihr nie etwas, viele finden das komisch, weil sie nicht wissen was sie davon halten sollen. Ein altes Paar, so um die 60, sagte ihr wäret schon immer hier gewesen, aber sie fanden es sehr seltsam dass ihr um kein Jahr gealtert seid, aber sie behaupten fest das sie in der Stadt geboren wurden, aufgewachsen sind und auch sterben würden.“ „Es wundert mich kaum dass all diese Dinge über mich gesagt werden, so war es schon immer.“ Erwiderte Raphael ungerührt. Im Grunde war er eher überraschst darüber, das er scheinbar doch einigen im Gedächtnis geblieben war. „Ist das alles was euch dazu einfällt?“ Lian sah ihn ein wenig irritiert an. „Natürlich, was soll mir auch anderes einfallen? Menschen erfinden nun einmal viele Geschichten wenn sie der Meinung sind etwas nicht erklären zu können.“ „Aber ich finde es dennoch merkwürdig, wenn euch doch soviele schon gesehen haben, wieso kennt dann keiner euren Namen?“ „Mein Name ist völlig ohne Bedeutung. Wenn es das war was du mir erzählen wolltest, dann werde ich jetzt wieder gehen.“ „Wartet!“ Raphael sah ihn an. „Was von diesen ganzen Geschichten ist wahr? Ich meine, ihr seid wirklich um kein Jahr gealtert seid ich euch das erste Mal gesehen habe…“ „Das waren nur 5 Jahre…so schnell verändert sich niemand.“ Plötzlich schüttelte Lian den Kopf. „Nein…als ich euch das erste Mal sah war ich erst 3 oder 4, trotzdem seht ihr noch genauso aus. Euer helles Haar und die ungewöhnlichen Augen…ich konnte es nicht mehr vergessen. Meine Amme erzählte mir von Menschen die so aussehen, sie hatte aber auch erzählt das diese nicht sehr alt wurden weil sie einfach zu schwach zum Leben waren.“ „Dann war deine Amme ein kluge Frau, doch ich muss dich enttäuschen, ich gehöre nicht zu diesen Menschen.“ Damit stand er auf und wollte gerade gehen. „Wartet! Ihr habt mir noch keine Antwort gegeben.“ „Warum sollte ich das tun? Was erhoffst du dir von einer Antwort?“ „Weil ich es unfair finde. Menschen können nicht andere beurteilen wenn sie nie etwas mit ihnen zu tun hatten, oder wenigstens versucht haben mit ihnen zu reden.“ „Ich rede nun einmal nicht gern mit den Menschen.“ „Wieso redet ihr dann mit mir?“ Darauf hatte er keine Antwort. „Warum redest du mit mir? Du hast es doch selbst gehört, ich bin ein seltsamer Mensch, nur du scheinst das noch nicht begriffen zu haben.“ „Ich habe euch bereits gesagt, das ich es nicht fair finde, Dinge über Menschen zu erfinden, wenn ich sie nicht kenne. Doch das beantwortet noch immer nicht meine Frage.“ Erwiderte Lian. „Such dir doch einer der Geschichten aus, dann hast du deine Antwort.“ „Ihr meint also ich soll diesen ganzen Unfug glauben?“ „Tust du das nicht bereits indem du mich danach fragst?“ Damit stand er endgültig auf und ging. Lian wollte ihm folgen, doch er war weg. Raphael war kaum aus der Tür als er in seinem gewohnten Tempo durch die Strassen lief und dabei einfach nicht zu sehen war. Er gab es nicht gern zu, aber all diese Geschichten hinterließen einen bestimmten Eindruck bei ihm, und Lian´s Frage konnte er sich selbst nicht beantworten. Wieso hatte er dann mit ihm gesprochen? __________________________________ Wahnsinn ist das echt schon das 4.? Thx für lesen und Kommis.^^ Ja ich weiß eine blöde Stelle für den Abschluß des 4. Kapis. (Es geht noch weiter) aber so kann die Frage noch etwas wirken. Bin gespannt welche Begründungen euch so einfallen. LG Kio Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)