Reaching for the Stars von cu123 ================================================================================ Kapitel 121: "Meinst du, wir können heute mit Herrn Franken zu Abend essen?" ---------------------------------------------------------------------------- Titel: Reaching for the Stars Teil: 121/x Autor: cu123 Fanfiction: Weiß Kreuz Kommentar: Herr Neubert ist nicht der Einzige, der sich um Herrn Franken sorgt. Disclaimer: not my boys, no money make… @Jemma: Manchmal kommt eben alles auf einmal… Aber keine Sorge, dieses Mal haben die beiden mehr Zeit füreinander ^^ Um genau zu sein, die nächsten paar Kapitel sogar. Schließlich haben sie sich einen freien Nachmittag verdient. Und einen freien Abend… @Kralle: *winkz* ^^ Teil 121 „Meinst du, wir können heute mit Herrn Franken zu Abend essen?“ Ihr Quartier war leer, als er nach dem Unterricht dorthin zurückkehrte – zum ersten Mal seit einer halben Ewigkeit, wie es schien. Ein Lächeln streifte seine Lippen, hervorgerufen durch die vertraute Umgebung, während er schon dabei war, die Knöpfe von Weste und Hemd zu lösen. Jetzt hatte er Zeit für eine Dusche und es würde sich gut anfühlen, in frische Sachen schlüpfen zu können. Das warme Wasser schien die letzten Überreste der Reise von ihm zu spülen, ließ ihn ganz auf Rosenkreuz ankommen. Oder vielleicht war es auch die Tatsache von Michaels Berührung in seinem Geist, beständig wie immer. Und dennoch begann er jetzt erst wirklich daran zu glauben, dass sie nicht gleich wieder verschwinden würde. Er schüttelte über sich selbst den Kopf, bevor er das Wasser abstellte und aus der Dusche trat, wo er sich ein Handtuch um die Taille schlang. Ein weiteres nahm er in die Hand und begann sich die Haare abzutrocknen, während er das Bad verließ. Nur um innezuhalten, kaum dass er einen Fuß vor die Tür gesetzt hatte. Michael war da. Eisblaue Augen nahmen seinen Blick gefangen und dann mehr als seinen Blick. Überrascht legte er eine Hand über sein Herz, das einen unerwarteten Sprung getan hatte. Das war ihm noch nie passiert. Aber er hielt sich nicht lange mit dieser Überlegung auf, denn im nächsten Moment war der Ältere auch schon bei ihm und übernahm die Aufgabe, seine schwarzen Haare zu trocknen. „Ist deine Stunde gut gelaufen?“, wurde er leise gefragt. Er lehnte sich gegen Michael, scheinbar ohne dass eine bewusste Entscheidung dahinter steckte. „Mm…“ Ein Lachen vibrierte durch den Körper des Älteren. „Mehr hast du nicht dazu zu sagen? Ich habe gehört, dass einer der Schüler die Gerte zu spüren bekam.“ Brad stieß ein leises Schnauben aus, ließ sich bereitwillig von Michael zur Couch leiten, wo er vor den Älteren gezogen wurde, so dass er sich bequem gegen dessen Brust lehnen konnte. „Es ist vielleicht ungewöhnlich bei einem Schüler in diesem Alter doch andererseits könnte ich wetten, dass Herr Neubert davon gar nicht überrascht sein wird.“ Das Handtuch stoppte für einen Moment, während Michael über das Gehörte nachdachte. „Deswegen hat er dir also seine Gerte gegeben.“ „Ich gehe davon aus…“ Brad schloss die Augen und noch ein bisschen mehr Gewicht wurde auf den Älteren verlagert, als er sich entspannte. Michael seufzte leise, ein zufriedener Laut, und ein Arm wurde um seine Mitte geschlungen, als wollte der Ältere sicherstellen, dass Brad nicht weglaufen würde. „Du warst viel zu lange weg“, beschwerte sich Michael dann unvermittelt. Und Brad, der anderen sonst nicht so gerne Recht gab, nickte. „Ja, das war ich.“ Warmer Atem streifte daraufhin seine Wange und er musste den Kopf nur minimal wenden, damit Michael ihn küssen konnte. Es war angenehm, Wärme hüllte ihn ein, innerlich und äußerlich, und ohne es zu merken lächelte er. „Hast du das auch vermisst?“ „Nicht so sehr wie deine Anwesenheit in meinem Kopf. Aber ja, natürlich“, gab er bereitwillig zu. Michael lachte ein wenig atemlos und gleich darauf fand sich Brad auf der Couch liegend wieder, mit dem Älteren über sich. Doch während ihn die eisblauen Augen betrachteten, hielt Ernst in ihnen Einzug. „Du warst es, der seine Schilde viel zu lange oben hatte“, wurde ihm leise mitgeteilt. Und Brad konnte nichts dagegen sagen, denn es stimmte ja. Er hob eine Hand und legte sie an Michaels Wange, der sich in die Berührung hineinlehnte, so wie er es immer getan hatte. „Vielleicht hatte ich ein wenig Angst, dass du nicht da sein würdest.“ „Glaubst du wirklich, dass das jemals passieren könnte?“ Brad lauschte in sich hinein und ohne dass er es merkte wurden braune Augen beinahe kühl in ihrer Ausdruckslosigkeit, als er nur eine Gewissheit vorfand. „Nein, das glaube ich nicht.“ Von einem Atemzug zum nächsten war dieses Gefühl aber wieder verschwunden und ein wenig verwundert nahm er Michaels leichtes Stirnrunzeln zur Kenntnis, für das es doch gar keinen Grund gab. „Michael?“ Der zwinkerte, schüttelte dann lediglich den Kopf. „Es ist nichts…“ Mit einem Lächeln. Und der nächste Kuss lenkte ihn von weiteren Fragen ab. Er war weggedöst, wie ihm erst bewusst wurde, als ihn etwas im Gesicht kitzelte. Brad strich die störende Strähne beiseite, blinzelte, um seinen Blick zu klären. Ein Gewicht ruhte schwer auf seiner Brust und ein sanftes Lächeln streifte seine Lippen, als er Michaels Gesicht musterte. Ihm waren die Schatten unter den Augen des Älteren nicht entgangen, doch jetzt war er zurück und sie würden beide wieder richtig schlafen können. Die Verbindung zu Michael ließ tiefe Ruhe auf ihn übergehen und zufrieden schloss er wieder die Augen, während seine Finger ihren Weg in sandblonde Strähnen fanden. Denn im Moment konnte er sich nichts Besseres vorstellen, als hier neben Michael zu liegen und sich von dessen Wärme durchdringen zu lassen. Das nächste Mal erwachte er zur Berührung forschender Fingerspitzen, die jeden Quadratzentimeter seines Arms zu erkunden schienen. Es hätte der Anfang von etwas sein können, was zu Sex führen würde, aber er konnte genau spüren, das Michaels Gedanken im Moment ganz woanders weilten. Leise seufzte er, zog seinen Arm aber nicht zurück. „Du wirst nichts finden, der Heiler hat ganze Arbeit geleistet. Hast du etwa kein Vertrauen mehr in unsere Ausbildung hier?“ Der Ältere verweigerte eine Antwort darauf, aber wenn es um ihn ging, war Michael schon immer ein wenig irrational gewesen. Und wie um das zu bestätigen, kam da auch schon eine Bitte. „Ich möchte, dass Dr. Stephenson sich deinen Arm anschaut. Nur zur Sicherheit.“ Er hob den Kopf und begegnete dem Blick eisblauer Augen. „Es war nur ein Kratzer“, versicherte er ihm. „Es kann nicht schaden.“ Michael konnte ebenfalls stur sein. Brad bemerkte die Lächerlichkeit dieses Wortwechsels und schüttelte nur den Kopf. Es war letztendlich egal, es würde ihn schließlich nur ein paar Minuten seiner Zeit kosten. „Ganz genau“, stellte Michael fest, lächelte dann. „Und Dr. Stephenson wird dir schon nichts tun.“ Das quittierte Brad nur mit einem unbeeindruckten Schnauben, ließ sich aber widerspruchslos in eine enge Umarmung ziehen. Noch mehr Hitze ging auf ihn über, auch wenn Michael immer noch seine Sachen trug. Sein Arm war freigegeben worden, dafür strich der Ältere jetzt über seinen bloßen Rücken, der Linie seiner Wirbelsäule folgend. Brad streckte sich darunter und hätte nichts dagegen gehabt, noch mehr Zeit auf diese Weise verstreichen zu lassen, aber sein Magen begann allmählich eigene Ansprüche anzumelden. „Wir sollten wohl besser gleich zu ihm gehen, es gibt bald Essen.“ Da war ein gewisses Zögern von Michaels Seite, bis dieser sich im Stillen selbst zur Ordnung rief. „Nun, dem werde ich jetzt ganz bestimmt nicht widersprechen.“ Brad zuckte innerlich mit den Schultern. Einen Versuch war es wert gewesen. ****** Er warf einen heimlichen Blick auf Brad, der seelenruhig neben ihm lief, und unterdrückte ein Lächeln. Es schien, als hätte er ihn jetzt wirklich zurück. Und es hatte ihn nicht mehr als einen Nachmittag weg von der Arbeit gekostet, etwas, dass er sich sowieso verdient hatte. Brad sah ihn mit einer abrupten Bewegung an, die linke Augenbraue leicht hochgezogen. „Das hast du eindeutig“, wurde seinem Gedanken zugestimmt. „So viel wie du gearbeitet hast, sollte sogar mehr als ein einziger freier Nachmittag dabei herausspringen.“ Nun lächelte er offen. „Du bist darauf aus, die Freizeit mit mir zu verbringen?“ Brad hatte schließlich ebenso wenig auf der faulen Haut gelegen. „Natürlich. Wir könnten in die Stadt runterfahren.“ Und diesmal wäre da kein Abschied, der drohte. „Das wird sich sicher einrichten lassen.“ Brads Mundwinkel hoben sich daraufhin ebenfalls in ein leichtes Lächeln. Doch als sie kurz darauf die Krankenstation erreichten, war es wieder verschwunden. Michael wusste, dass Brad sich seine Abneigung gegen Ärzte nie abgewöhnt hatte, aber in diesem Fall würde er nicht nachgeben. Auch wenn der Junge zweifellos Recht hatte und nichts von der Verletzung verblieben war, so wollte er hier kein Risiko eingehen. Ihm hatte der Schock genügt, als er Brads E-Mail mit dem Bericht über diesen Zwischenfall gelesen hatte und nie hatte er die räumliche Distanz zwischen ihnen so sehr verflucht wie in jenem Augenblick. Wieder wurde ihm ein Blick zugeworfen, intensiv, als wüsste Brad genau, was gerade in ihm vorging. Und vielleicht war es auch so, im Moment brachte er es einfach nicht über sich, den sonst üblichen Abstand zwischen ihren Gedanken zu wahren. Aber der Junge sagte nichts, dessen Aufmerksamkeit richtete sich stattdessen auf William. „Guten Abend, Dr. Stephenson.“ „Guten Abend, Brad. Herr Schneider.“ Letzteres an ihn gerichtet und auch wenn Michael flüchtig das Gesicht verzog, änderte das nichts an der Tatsache, dass William ihn in aller Öffentlichkeit nicht mit seinem Vornamen anreden würde. Der Ältere bemerkte seine Reaktion sehr wohl, ignorierte sie aber und sprach weiter zu Brad. „Ich freue mich, dass du wohlbehalten zu uns zurückgekehrt bist.“ „Nun, Sie sehen es wenigstens ein. Michael hier jedoch ist der Ansicht, dass Sie sich den Kratzer ansehen sollen, von dem rein gar nichts mehr zu sehen ist.“ Micheal grinste beinahe, als William kaum merklich zusammenzuckte. Doch der Junge würde sich in diesem Punkt niemals an die ungeschriebenen Regeln halten. Brad hatte ihn von Anfang an Michael genannt und würde sich dabei auch nicht von seiner neuen Stellung als Triumviratsmitglied abschrecken lassen. Egal wie viele Zeugen es gab. Und anders wollte er es gar nicht haben. Er streckte eine Hand aus und wuschelte durch schwarze Haare, eine Geste, der Brad erst mit deutlicher Verspätung auswich. „Du tust mir sicher den Gefallen und siehst dir seinen Arm an, nicht wahr, Will?“, wandte er sich wie nebenbei an seinen Freund, völlig unbeeindruckt von der unüberhörbaren Ironie in Brads Worten. Der Andere hatte sich wieder gefasst. „Natürlich, Herr Schneider. Wenn Sie mir bitte in mein Büro folgen würden.“ Dort angekommen streckte Brad bereitwillig seinen Arm aus, konnte es sich aber nicht verkneifen, eine gelangweilte Miene dabei aufzusetzen. William sah das und lachte, bevor dieser sich auf seine Arbeit konzentrierte. Er war gründlich und dennoch dauerte die Untersuchung nicht lange. „Es ist alles in perfekter Ordnung“, lautete schließlich das Urteil des Arztes. „Wie nicht anders erwartet.“ Es fehlte nur noch, dass Brad ihm die Zunge rausstreckte, aber der Jüngere schien auf einmal völlig woanders mit seinen Gedanken. Oder auch mit seinem Talent. Und gleichzeitig war die Distanz zurück, die Brads Miene nicht nur Ausdrucklosigkeit verlieh, sondern ihn auch älter wirken ließ. Der Wandel zuvor war wohl zu schön gewesen, um wahr zu sein. Er streckte eine Hand aus und nur seine Fingerspitzen berührten Brads Wange, bevor er sie wieder fallen ließ. Aber er erreichte die gewünschte Reaktion und braune Augen richteten sich fragend auf ihn. „Was ist?“, wollte er leise wissen. Es war ein Stirnrunzeln, das ihm zunächst antwortete. Dann folgte eine Frage. „Meinst du, wir können heute mit Herrn Franken zu Abend essen?“ Überrascht starrte er Brad für einen Moment einfach nur an, denn das hatte er nun wirklich nicht erwartet. Als nächstes schien ein Stein in seinen Magen zu plumpsen, er erinnerte sich schließlich noch sehr gut an Herrn Neuberts Verhalten heute und wenn gleich zwei Precogs etwas auffingen, war das gar nicht gut. Er tauschte einen langen Blick mit William aus, der nur mit den Schultern zucken konnte. „Hast du etwas gesehen?“, wollte er dann von Brad wissen. Der zuckte ebenfalls mit den Schultern. „Nein . Aber vielleicht sehe ich etwas, wenn ich ein wenig Zeit in seiner Nähe verbringe.“ Nun wurde der Vorschlag des Jüngeren verständlicher. Seine Rechte ballte sich zur Faust und entspannte sich wieder, als er darüber nachdachte. „Gut, fragen wir ihn. Er wird sicher nichts dagegen haben.“ Dann suchte der Blick eisblauer Augen nach dem Arzt. William verstand, ohne dass er seine Frage stellen musste und nickte knapp. „Ich werde auf jeden Fall hier sein.“ Der Ältere schien ein wenig nervös und Michael musste sich eingestehen, dass es ihm selbst nicht anders ging. Niemand von ihnen wollte ein Triumviratsmitglied in Gefahr wissen. Bei _ihr_ war das etwas anderes gewesen, doch Herr Franken… Seit er selbst zum Triumvirat gehörte, konnte er erst wirklich einschätzen, wie umfangreich ihre Aufgaben waren. Und jetzt noch jemanden zu verlieren, so kurz nach einem Wechsel… Eisblaue Augen verschmälerten sich kaum merklich, ehe er über sich selbst den Kopf schüttelte. Er sollte sich nicht jetzt schon Sorgen machen, bevor überhaupt einer der Precogs irgendetwas vorausgesehen hatte. Und Herr Franken war doch selbst auch einer. Eine Hand fand die seine, ihre Finger verschränkten sich und als er zur Seite blickte schenkte Brad ihm ein schmales Lächeln. „Er wird uns sicher erhalten bleiben.“ „Hm…“, stimmte er zu, dann wandten sie sich beide zum Gehen. Die Gänge außerhalb der Krankenstation füllten sich schnell, als immer mehr Schüler Richtung Speisesaal strebten und da war es nicht überraschend, als sie auch auf zwei bekannte Gesichter trafen. Stephan lächelte erfreut, als dieser Brad erspähte. „Guten Abend, Herr Schneider“, wurde jedoch zuerst Michael begrüßt, bevor sich der Tracer seinem Begleiter zuwandte. „Herr Crawford.“ Der Junge hatte weniger Schwierigkeiten als dessen Freund, die korrekte Anrede zu wählen. Michael lächelte flüchtig und seine Hand legte sich kurz auf Brads Schulter. „Ich gehe schon einmal vor. Wir sehen uns gleich.“ Brad nickte seine Zustimmung und als Michael eine scheinbar unbedenkliche Entfernung erreicht hatte, meldete sich schließlich auch Alexander zu Wort. „Du bist endlich wieder zurück! Hast du uns etwas mitgebracht?“ Michael lachte in sich hinein, als er Brads Gedanken dazu las. ~TBC~ Immer diese Ablenkungen, was? ^^ cya, cu ^-^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)