Chibifluch II - Die Chaosprinzen von Jei (Pairing: Überraschung [mit wildest_angel]) ================================================================================ Kapitel 2: Höhenflug -------------------- 2. Kapitel - Höhenflug Dai drehte sich mit einem Stöhnen auf die andere Seite und schon schien ihm die Sonne ins Gesicht. „Hmm...“ Er grummelte leise und blinzelte gegen das Licht. Da hatte er ja mal wieder schön lange geschlafen. Er grinste triumphierend und drehte sich auf den Rücken. Wie konnte ein Werktag besser beginnen? Er lauschte, doch zu hören war nur leises Gerumpel aus dem Schlafzimmer. Wahrscheinlich Ken, der sich fürs Fußball fertig machte. So. Und was würde diesen Tag noch perfekter machen als lange schlafen? Auf dem Gesicht des Telepathen breitete sich wieder ein Grinsen aus. Robin natürlich. Langsam streckte er die Fühler aus und wollte Robin gerade ansprechen, da bemerkte er, dass der Junge sich in einem Gespräch mit seinem Vater befand. Kein guter Moment, um einfach loszulabern. Gelangweilt lümmelte Robin auf dem Sessel in dem großen Kühlschrank, den sein Vater Arbeitszimmer nannte. Kühlschrank deshalb, weil der ganze Raum eine Atmosphäre ausstrahlte, die einen frösteln ließ. Kalt, unpersönlich, steril. Wie ein Leichenkeller. In sich hineingrinsend stellte Robin diese Gedankengänge ein und widmete seine Aufmerksamkeit gezwungenermaßen wieder seinem Dad. Der Redefluss des Amerikaners war größtenteils an ihm vorbeigezogen, doch Robin hatte schon Übung darin, trotz allem zumindest das Wesentlichste mitzubekommen. Es war glasklar, dass dem Älteren nicht gefiel, dass sein Sohn _schon wieder_ eine freie Woche hatte, und so hatte Brad beschlossen, dass es nicht schaden konnte, wenn Robin in der Zeit etwas lernte, was ihm in Zukunft auch nützen würde. "Du fährst also zu diesem Broker und lässt dir die Entwicklung der Fonds über die letzten sechs Monate zeigen. Sind sie stabil oder zeigen eine leichte Tendenz nach oben, kaufst du sie. Hast du das verstanden?" In sich hineinseufzend nickte Robin gehorsam. Was sollte das denn für ein Auftrag sein? Konnte der Alte das nicht wie üblich per Telefon erledigen? Mit einem unverbindlichen Lächeln erhob sich Robin, drehte sich wortlos um und verließ das Büro - nicht ohne aufreizend über die Schulter hinweg seinem Vater zu zu winken. Na, das war ja sehr interessant. Dai kämpfte sich aus dem Bett und begann schon sich anzuziehen. Es war beschlossene Sache. Er konnte Robin so einen langweiligen Tag nicht alleine durchmachen lassen. Die ganze Zeit hielt er unbemerkt eine Verbindung zu dem Jüngeren, um immer zu wissen, was er gerade tat und wo er hinging. Ein zufälliges Treffen mit ihm würde Robins Laune sicher auch anheben. Im Bad unterzog sich der Orangehaarige einer intensiven Katzenwäsche, dann war er auch schon so gut wie verschwunden, rief nur noch ein flüchtiges ‚Ich bin weg’ und peste die Treppen hinunter. Wenn er jetzt auf den Fahrstuhl wartete, würde er nicht rechtzeitig da sein, um Robin ‚zufällig’ zu treffen. Und tatsächlich. Nur zehn Minuten später saß Dai in einem Eiscafe und löffelte seinen Eisbecher vor sich hin, während er die Straße im Auge behielt, aus der Robin gleich kommen würde. Gewissenhaft und doch gelangweilt hatte Robin seine Aufgabe erledigt - nicht ohne sich zu vergewissern, dass die Aktien, die er soeben erstanden hatte, auch weiterhin so wunderbar steigen würden. Als er aus dem Bankgebäude trat, blinzelte er gegen die helle Sonne und schob sich mit dem Mittelfinger die Brille auf dem Nasenrücken wieder nach oben. Eine Geste, die ihn noch mehr wie seinen Vater aussehen ließ. Allerdings sah er keinen Grund, jetzt sofort wieder nach Hause zu gehen. Sein alter Herr hatte schließlich nichts davon gesagt, dass er gleich wieder zurück kommen müsste. Also schlenderte Robin langsam über die breite, belebte Strasse und sah sich dabei die Auslagen in den überladen dekorierten Schaufenstern an. Dai musste schmunzeln, als er zusah wie Robin langsam immer weiter auf ihn zukam. „Hey...“ Er streckte den Arm aus und hielt Robin am Handgelenk fest. „Bin ich unsichtbar oder bist du so tief in Gedanken versunken, dass du einfach an mir vorbeilaufen willst?“ Er grinste und ließ den Jüngeren wieder los, lehnte sich lässig zurück und deutete auf den freien Stuhl gegenüber. „Du siehst so aus, als hättest du nichts besonderes vor. Setz dich...“ So rabiat aus seinen Gedanken gerissen starrte Robin erschrocken den "Angreifer" an, dann verzogen sich seine Mundwinkel zu einem breiten Grinsen. "Hey!", begrüßte er Daisuke freudig überrascht. "Das ist ja ein Ding! Wo kommst du denn her?" Er ließ sich auf den angebotenen Stuhl fallen und lachte dem Älteren offen ins Gesicht. "Bist du allein hier?" Dai grinste nur und aß sein Eis weiter. „Alleine? Jetzt nicht mehr...“ Er schmunzelte und betrachtete sein Gegenüber wieder. Jetzt war die Ähnlichkeit wieder deutlich zu sehen. Die Brille, die trockenen Haare und die Anzughose in Kombination mit einem weißen Hemd. „Du hast dich ja ganz schön rausgeputzt. Oder hat dein Vater dich in diese Sachen gesteckt?“ Immerhin war es Sommer und Dai konnte sich nur schwer vorstellen, dass ein Kerl wie Robin bei so einem Wetter freiwillig so rumlief. Genervt verdrehte der Schwarzhaarige die Augen. "Ich musste bei einer Bank was erledigen...", erklärte er vage. "Oder meinst du, dass ich mir sowas zum Spaß anziehe?" Allem Rebellentum zum Trotz hatte Robin allerdings begriffen, dass es manchmal vernünftiger und für einen selber einfacher war, wenn man sich ab und an gewissen Spielregeln unterwarf. Wenigstens dann, wenn es einem in dem Kram passte . Er zwinkerte dem Orangehaarigen fröhlich zu. "Und was stellen wir jetzt mit dem angebrochenen Tag an?" „Ich weiß nicht. Ich schlage vor, wir genießen ihn in gemütlicher Zweisamkeit und lassen uns von niemandem die freien Tage vermiesen...“ Er lachte leise und führte den letzten Löffel Eis zu seinen Lippen, beobachtete Robin dabei allerdings weiterhin. „Wozu hast du Lust? Schwimmen gehen? Faul in der Sonne rumliegen? Kleinen Kindern Lollis wegnehmen?“ Dai grinste und schob den leeren Becher bei Seite, winkte der Kellnerin, dass er zahlen wollte. Über den letzten Vorschlag verzog Robin genervt das Gesicht. "Idiot!", knurrte er durch zusammengebissene Zähne und schüttelte tadelnd den Kopf. Dann allerdings hellte sich seine Miene wieder auf. In der Sonne liegen oder schwimmen gehen konnten sie immer noch. Aber nachdem sie schon mal nur zu zweit waren... "Was hältst du von einem kleinen Abenteuer?", erkundigte er sich verschmitzt. Dai warf sein Haar nach hinten und sah Robin dann interessiert an. „Auch ein großes, wenn es auf unsere Zusammenarbeit hinausläuft...“, grinste er und verschränkte die Arme hinter dem Kopf, wobei sein Shirt hoch rutschte und seine Bauchmuskeln freilegte. Die Neugier war ihm anzusehen, denn einmal mehr blitzten seine grünen Augen auf. „Was schwebt dir da so vor?“ "Lass dich überraschen", erklärte der Jüngere geheimnisvoll. "Oder hast du Angst?" Klar war das die größte Provokation von allen, doch das vergnügte Grinsen, das über seine Lippen spielte, machte diese Frechheit wieder wett. Musternd wanderten seine Augen über den Körper des Anderen und blieben einen Moment zu lange an dem freigelegten Stückchen Haut zwischen Shirt und Jeans hängen. Nur mit jeder Menge Willenskraft schaffte Robin es, seinen Blick wieder in höhere Regionen wandern zu lassen - und versank auf der Stelle in den übermütig blitzenden Augen. Dass seine eigenen dabei aufleuchteten, bekam er gar nicht mit. Das kurze, fast schon lüsterne Funkeln in Robins Augen war dem Orangehead nicht entgangen und er grinste ein wenig anzüglicher als sonst vor sich hin. „Angst? Gibt es nicht in meiner Gefühlswelt...“ Er strich sich demonstrativ das Haar nach hinten, wobei sein Shirt noch ein Stück mehr Haut entblößte. Dann ließ er die Arme wieder sinken und zahlte endlich sein Eis. „Na dann los... Überrasch mich...“ Er richtete sich auf und setzte die Sonnenbrille auf, die bis eben noch auf dem Tisch gelegen hatte. Wieder überzog ein anregendes Prickeln Robins Haut bei diesem Anblick. Doch er hatte keine Zeit, sich darüber zu wundern, sondern sprang ebenfalls auf, nachdem Daisuke aufgestanden war. Er pfiff auf den Fingern lautstark nach einem Taxi, das auch prompt vor ihnen anhielt. Mit einer einladenden Handbewegung hielt er dem Orangehaarigen gentlemanlike die Tür auf und kicherte dabei leise. Kaum hatte sich die Wagentür hinter ihnen geschlossen, nannte er dem Fahrer die Adresse, zu der er gebracht werden wollte, lehnte sich dann gemütlich zurück und strahlte Daisuke, der neben ihm auf der Rückbank saß, freudig an. "Ich bin gespannt, ob es dir gefallen wird. Ich jedenfalls liebe es!" „Na dann ist die Chance nicht groß, dass ich es nicht lieben werde...“ Dai leckte sich leicht über die Lippen und musterte Robin einen Moment. Es war keine Täuschung. Der Kleine interessierte sich offenbar mit jeder Minute mehr für ihn. Vielleicht würde sich der Plan ja noch vertiefen lassen. Er grinste noch eine Spur mehr und lenkte unauffällig Robins Gedanken wieder zurück zum Tisch, wo er ihn mit fast gierigen Blicken bedacht hatte. Daran sollte der Schwarzhaarige ruhig noch ein wenig denken. Mit viel Mühe unterdrückte Robin das leise Ächzen, das sich bei der plötzlichen Erinnerung unbedingt über seine Lippen schleichen wollte. Nein, das ging ja gar nicht an, den Anderen wissen zu lassen, dass er ihn eventuell... nur ganz vielleicht... möglicherweise... attraktiv finden könnte. Angestrengt drehte Robin den Kopf auf die andere Seite und starrte aus dem Fenster, wenigstens so lange, bis er sich wieder völlig unter Kontrolle hatte. Ihm war für den Augenblick entfallen, was er gerade hatte sagen wollen, und ein seltsames Kribbeln machte sich in seinem Bauch breit. Wütend über sich selbst zog er die Augenbrauen zusammen. Sowas war ihm ja noch nie passiert, was sollte also dieser Unsinn? Doch dann, schlagartig, hatte er sich wieder in der Gewalt und konnte sich mit einem strahlenden Lächeln wieder Daisuke zuwenden. "Warts ab!", meinte er nur vielsagend. "Das ist nichts, was jeder mag...." Es kitzelte Dai in den Fingerspitzen. Robins Reaktion auf sein kleines Spiel war eindeutig und kurz überfiel Dai das Verlangen die Finger auszustrecken und sie hauchzart über das schlanke Bein neben seinem gleiten zu lassen. Doch nun zog er sich langsam wieder aus dem Kopf Robins zurück. Die weiteren Gedankengänge des Schwarzhaarigen würden sich von ganz alleine entwickeln und nun war es an ihm, sich selber wieder auf das Folgende zu konzentrieren und sich nichts anmerken zu lassen. Die Worte des Jungen verwirrten ihn etwas. Robin war nichts, was jeder mochte? Na aber hallo! Er schon. Doch dann fand er den Faden wieder und musste schmunzeln. „Wie gesagt. Ich lass mich überraschen und bin gespannt, was du mit mir vor hast...“ Es dauerte auch gar nicht lange, bis das Taxi endlich stoppte, Robin den Fahrer bezahlte und fast schon hibbelig aus dem Wagen sprang. "Nun komm schon!", rief er seinem Begleiter lachend zu. "Guck nicht wie ein Bus, sondern beweg dich!" Es war schon klar, dass Daisuke wohl noch nie auf einem kleinen, exklusiven Privatflugplatz gewesen war. Aber irgendwann war immer das erste Mal, sagte sich Robin. Ungeduldig stieg er von einem Fuß auf den anderen, bis sich der Orangehaarige endlich in Bewegung setzte. "Das da", damit deutete der Schwarzhaarige auf eine silbrig glänzende Sportmaschine "ist mein Flugzeug. Und wir gehen jetzt Fallschirmspringen!", lüftete er endlich seinen grandiosen Plan. Ziemlich verdattert sah sich Daisuke um. Doch er konnte sich noch immer nicht denken was Robin hier mit ihm wollte. Er sah sich um und betrachtete dann das Flugzeug, hob anerkennend die Brauen und schob die Sonnenbrille in sein Haar. Dann blieb ihm fast die Luft im Halse stecken. „Fallschirmspringen?“, fragte er und dachte im ersten Moment, dass Robin ihn verarschen wollte. Doch dann grinste er und nickte. „Fallschirmspringen!“ Er folgte dem Jüngeren und musterte das glänzende Schmuckstück. „Dann weise mich mal ein. Ich hab so was noch nie gemacht.“ Ganz automatisch und unbewusst packte Robin Daisukes Hand und zog ihn hinter sich her, während er ihm im Laufen erklärte, was gleich ablaufen würde. "Nachdem du das noch nicht gemacht hast, werden wir zusammen springen, damit du dich an das Gefühl gewöhnst. Ich nehm dich quasi Huckepack!" Dass das eigentlich einschloss, dass sie beide _sehr_ auf Tuchfühlung gehen würden, realisierte Robin in dem Moment noch nicht. Dai hingegen war das auf der Stelle klar und er grinste triumphierend. Seine Finger griffen etwas fester die Hand des Anderen und er leckte sich ungesehen über die Lippen. „Okay... Und wer fliegt die Maschine?“, fragte er dann und sah sich das Prachtexemplar nun aus nächster Nähe an. Es war echt klasse. Und das gehörte Robin? Na da hatte Brad seinen Vater entweder nicht ausreichend bezahlt, oder Schuldig verschwieg ihm irgendwas. Denn SOWAS war bei ihm Geschenketechnisch noch nie drin gewesen. Nicht mal annähernd. Was war denn das für eine Frage? "Ein Pilot natürlich, was dachtest du denn?", erwiderte Robin stirnrunzelnd. Für weitere Ausführungen hatte er keine Zeit mehr, denn sie hatten das Flughafengebäude erreicht und er musste die Befehle für den Start der kleinen Maschine geben. Gleichzeitig zog er Daisuke weiter mit sich in einen kleinen Raum, in dem sie die allzeit bereit liegenden Overalls anlegen konnten. Robin freute sich wie ein kleines Kind auf das Bevorstehende und das sah man ihm auch ganz deutlich an. Er hoffte nur, dass Daisuke nicht im letzten Moment einen Rückzieher machen würde. Eine solche Reaktion wäre zwar verständlich gewesen, denn vom Flugzeug aus sah das alles ganz anders aus. Aber Robin schätzte seinen Begleiter nicht so ein. „Natürlich mache ich keinen Rückzieher, du Clown...“ Er lachte leise und zwinkerte Robin frech zu. Er konnte nichts dafür. Die Gedankengänge des Anderen waren ihm geradezu entgegengesprungen. Als sie den Raum dann erreicht hatten und Robin ihm alles gezeigt hatte, blieb es nur noch an ihm hängen, sich umzuziehen. „Lässt du meine Hand denn auch wieder los? Sonst wird es schwer mit dem Umziehen...“, grinste Daisuke und streckte dem Jüngeren die Zunge raus, als der ganz plötzlich seine Hand losließ. Körperkontakt würden sie gleich wohl noch ne ganze Menge haben. Verbunden mit Adrenalin bis zum Abwinken... Was konnte es Schöneres geben? Erst bei Daisukes Hinweis war es Robin aufgefallen, dass er immer noch dessen Hand fest in seiner hielt, und ließ ihn los, als hätte er sich daran verbrannt. Zum Glück war er nicht der Typ, der rot wurde, denn sonst hätte er jetzt wohl einer Ampel ernste Konkurrenz gemacht... Es dauerte nicht lange, bis Robin den seidigen Overall an hatte, der seine schlanke Gestalt noch mehr hervor hob. Rasch holte er den sorgfältig zusammengelegten Fallschirm aus seinem Schrank, überprüfte ihn kurz und sah den Orangehead dann auffordernd an. "Fertig?" erkundigte er sich knapp, wobei ihm anzumerken war, wie sehr es ihn nach oben in die Freiheit drängte. Daisuke hatte sichtbar mehr Probleme sich fertig anzuziehen und erst recht alles zu überprüfen. Allerdings würde er sich spätestens im Flugzeug noch mal von Robin durchchecken lassen. Nicht dass er doch irgendwas falsch gemacht hatte und nicht heil ankam. Er wusste nämlich nicht, wie es nun weiter gehen würde. „Jopps... fertig.“ Seine Aufregung war ihm nicht wirklich anzusehen. Die Fähigkeit, Gefühle mit einem lässigen Grinsen zu überspielen, hatte er ebenfalls von seinem Vater übernommen, das hatte Ken ihm schon oft belustigt vorgeworfen. „Also dann. Von mir aus kann’s losgehen.“ Robin nickte zufrieden und ging gelassen aus der Umkleide, das Fallschirmpaket munter in einer Hand schwingend. Sie stiegen in das kleine Flugzeug und nur wenige Minuten später befanden sie sich in der Luft. "Ich werde mir nachher den Schirm anlegen", erklärte er Daisuke ruhig. "Dann werde ich mich hinter dich stellen und dir die Gurte umlegen. Die Höhe wird enorm sein, aber du brauchst dir nichts denken, ich hab das schon oft gemacht. Ich würde dir raten, beim Ausstieg die Augen zu zu machen. Das hilft." Dai musste grinsen und nickte. „Schon klar. Aber was hab ich denn davon, wenn ich die Augen zu mache?“ Er zwinkerte und sah zu, wie die Maschine immer höher stieg. Komischer Weise konnte er nicht behaupten, dass er Angst hatte. Ihm war ein bisschen mulmig in der Magengegend, aber das war auch alles. Ob es nun daran lag, dass er noch nie wirklich Angst vor irgendwas gehabt hatte, oder eher daran, dass er mit Robin zusammen springen würde, wusste er nicht. Aber es war egal. Alleine der Gedanke, dass der Andere gleich dicht bei ihm war, ließ die Wärme in seinem Inneren wieder aufbrodeln. Es dauerte ein wenig, bis die Maschine die Höhe hatte, die Robin für den Sprung wollte. Doch als der Pilot endlich das Zeichen gab, schnaufte der Schwarzhaarige zufrieden auf. "Na dann steh mal auf", wies er den Anderen ganz professionell an, schnallte den Fallschirm auf seinen Rücken und stellte sich so hinter Daisuke, dass der mit dem Rücken zu ihm stand. Leicht drehte Dai den Kopf, sah zu Robin und lächelte leicht. „Muss ich irgendwas machen? Oder vertrau ich einfach drauf, dass du mich heil runterbringst?“, grinste er und sprach dabei laut genug, damit Robin ihn hören konnte, der Pilot davon aber nichts mitbekam. Das Grinsen verschwand nicht aus seinem Gesicht, auch wenn sich ein aufgeregtes Kribbeln in seinem Inneren breit machte. "Du musst nichts machen außer still halten und genießen..." Robin wunderte sich, warum seine Stimme sich auf einmal so merkwürdig dunkel anhörte und er sich vorkam, als hätten seine Worte eine völlig andere Bedeutung... Schnell wischte er diese Gedanken weg und konzentrierte sich darauf, die Gurte um Daisuke zu legen und sie geschickt vor dessen Brust und Bauch zu schließen. Dazu musste er den Älteren mehr oder weniger umarmen - was eine akute und ungewohnte Trockenheit in seinem Mund auslöste. Kurz schloss Dai die Augen, als er diese Nähe spürte – fast als wenn er befürchtete, dass er dazu nie wieder Gelegenheit haben würde. „In Ordnung. Still halten und...genießen“, wiederholte er rauchig und ließ es sich nicht nehmen, einmal über die schlanken Arme zu streicheln, die ihn grade sicher festgurteten. Wie um alles in der Welt kam er eigentlich auf die Idee, diesem Jungen von Anfang an so vertrauen zu können? Immerhin war Robin der Sohn eines Mannes, den er eigentlich absolut nicht mochte – noch nie gemocht hatte. Dai öffnete die Augen wieder und sah hinab in die Tiefe. Der Boden sah wirklich verdammt weit weg aus. „Kurze Interessefrage: wie hoch sind wir hier?!“ Das Grinsen, das bei dieser Frage auf Robins Gesicht erschien, war sogar in seiner Stimme zu hören. Und die Beantwortung lenkte ihn von anderen Dingen ab, die bei der kurzen Berührung in ihm aufgekommen waren. "5500 Meter", teilte er Daisuke also in einem Ton mit, als sei das gar nichts besonderes, und schob dabei die Schutzbrille über Daisukes Kopf. Gut, für ihn war es das auch nicht. Ohne Vorwarnung und bevor der Andere noch etwas sagen konnte, drehte Robin sich und damit auch Daisuke um und ließ sich rückwärts aus dem Flugzeug fallen wie ein Taucher aus einem Boot. Ein lauter Schrei entfuhr Daisuke. Doch schnell wurde er zu einem Freuderuf, der dem Tarzans glich. Er streckte unfreiwillig alle viere von sich und merkte wie ihm der eisige Wind ins Gesicht blies. Doch aus dem Lachen kam der Telepath jetzt nicht mehr raus. Das Gefühl des freien Falls war unglaublich. Das Adrenalin pumpte durch seinen Körper, der Leib dicht hinter ihm gab ihm die nötige Sicherheit, und sein Herz schlug Purzelbäume. Wahnsinn. Leicht bewegte er die Finger, spürte, dass er sie nicht zusammenmachen konnte, sondern jede Kontrolle über seinen Körper einfach dem Fallwind überlassen musste. Der Wind zerrte an den dünnen Anzügen und ließ sie wie Segel flattern, während die Gravitation sie unbarmherzig nach unten zog. Robin genoss den freien Fall, solange er es verantworten konnte. "Das gibt jetzt einen mächtigen Ruck, wenn ich die Reißleine ziehe!" versuchte er das Brüllen des Windes zu übertönen, wusste aber nicht, ob Daisuke ihn tatsächlich verstand. Ein kurzer Zug an der Leine, der Fallschirm öffnete sich mit einem flappenden Geräusch und riss die beiden jungen Männer mit Wucht nach oben. „Wohooow~“, ließ Dai seine Überraschung bemerken und grinste dann schwer atmend. Er wandte den Kopf, als er sich wieder etwas gefangen hatte, und sah nach unten. Langsam segelten sie nun auf den noch immer weit entfernten Boden zu. „Es ist unglaublich...“, grinste er und drehte den Kopf ein Stück nach hinten, um Robin ansehen zu können. Noch immer raste sein Herz unglaublich schnell und er hatte das Gefühl, dass seine Beine ihn nie wieder würden tragen müssen, dass er sie einfach nicht mehr brauchte – nie wieder. Er sah Robin an, seine zerzauste Mähne, und wusste, dass er wohl nicht besser aussah, obwohl er sich für den Sprung einen festen Zopf gemacht hatte. Genießend legte er den Kopf nach hinten auf die Schulter des Jüngeren und schloss einen Moment die Augen. Langsam griff er nach Robins Hand und legte sie an seine Brust, sodass er Dais schnellen Herzschlag spüren konnte. Welcher Teufel ihn ritt, konnte Robin nicht genauer definieren, doch er ließ seine Hand genau da, wo Daisuke sie platziert hatte, auch nachdem der ihn wieder los gelassen hatte. Langsam und kaum spürbar strich er über das seidige Material, das sich über Daisukes Brust und Bauch spannte. Ein Schauer überlief Daisuke und er lächelte unbewusst. Nur sehr schwer konnte er die Augen wieder öffnen. Und noch viel schwerer war es für ihn, darauf zu verzichten, seine Wange gegen die Robins zu schmiegen, als er den Kopf wieder hob, um sich die näherkommende Landschaft ansehen zu können. Immer wenn er glaubte, dass Robin gleich die Hand wegnehmen würde, legte er seine wieder darauf, als wenn er Robins Aufmerksamkeit wollte, und deutete auf irgendwas tief unter ihnen. Tatsächlich wurde Robin auf diese Art ein paarmal davon abgehalten, seine Hand zurück zu ziehen. Doch er konnte nicht wirklich behaupten, dass ihn das störte. Er legte sein Kinn auf Daisukes Schulter und betrachtete den näher kommenden Boden. "Wo willst du landen?" erkundigte er sich laut bei dem Anderen. Die Vorschrift, dass er eigentlich nur an bestimmten Punkten landen durfte, hatte er noch nie beachtet - sie existierte schlicht und ergreifend für ihn nicht. Dai grinste und deutete auf eine Rasenfläche ganz in der Nähe eines Sees. „Da drüben!“ Er konnte seine eigene Hand nicht länger zurückhalten und legte sie nun langsam hinter sich auf Robins Hüfte. Doch mehr ließ er sich nicht anmerken. „Wie um alles in der Welt willst du dieses Ding eigentlich steuern?“ Darüber hatte er sich noch keine Gedanken gemacht. Und die Fallschirme, die er aus dem Fernsehen kannte und die man lenken konnte, sahen irgendwie anders aus. Und doch war Robins Schirm gar nicht so verschieden zu normalen Schirmen. Allerdings musste er jetzt wohl oder übel seine Hände vom Anderen nehmen. Doch gleich darauf kam ihm eine spontane Idee. Er griff nach Daisukes Händen, legte sie an die beiden Steuerungsleinen und schloss seine eigenen Finger darum. So konnte er dem Orangehaarigen gleich zeigen, wie man dieses Ding lenkte... Daisuke lächelte wieder unverschämt. Robin war genau wie er. Er ergriff offenbar liebend gerne jede Gelegenheit. Er hatte nur einmal wachgerüttelt werden müssen. „Yeha~ Das geht ja richtig gut...“, lachte Dai und sah zu, wie sie der Wiese immer näher kamen. Allerdings kamen sie viel zu schnell unten an, wenn es nach ihm ging, denn schon bald fühlte er den Boden unter den Füßen und schaffte grade mal ein paar Schritte, bevor er einfach nach vorne wegkippte und Robin wohl oder übel mit sich zog. Lachend blieb er auf dem Bauch liegen, seine Hände immer noch mit denen Robins verschlungen. „Klasse... Das war super.“ Kaum hatte Daisuke zu Ende gesprochen, fühlte Robin, wie sich der Fallschirm sanft über sie legte und alles andere ausschloss. Geschickt öffnete er die Gurte und befreite sie beide so von dem Material, das sie zusammen gehalten hatte. Ein leichtes Bedauern stellte sich bei ihm ein, das er allerdings der Tatsache zuschob, wieder auf der Erde zu sein. Dai drehte sich auf den Rücken und lachte wieder leise, öffnete die Augen und sah zu Robin auf. Sein Lachen verhallte und ein Lächeln legte sich auf seine Lippen. Er hob die Arme rechts und links von Robins Kopf an und hob so den Fallschirm etwas an. Lächelnd sah er zu ihm auf. „Danke... Das war wirklich klasse... Es hat Spaß gemacht...“, sagte er leise. Einen Moment versank er in den schönen braunen Augen und kurz ballte er die Hände zu Fäusten, damit er sie nicht nach Robin ausstreckte und ihn einfach wieder dichter zu sich zog. Ganz plötzlich schlug dem Schwarzhaarigen das Herz im Hals und er wünschte sich, einen Grund zu finden, um weiter so auf dem Anderen liegen bleiben zu können. "Bitte", erwiderte er rau, "Wir können das jederzeit wiederholen. Gar kein Problem." Ein wenig schwerfällig rappelte er sich in die Höhe und raffte den Fallschirm hastig zusammen. Das Zittern seiner Hände konnte er sich dabei aber nicht erklären, ebenso wenig wie den schweren Seufzer, der ihm unwillkürlich entkam. Ein wenig zittrig atmete Dai durch und schloss kurz die Augen. Dann richtete auch er sich langsam auf und half Robin mit dem Fallschirm. „Gerne. Jeder Zeit...“ Langsam fasste sich Dai wieder und das übliche Grinsen legte sich auf seine Lippen. Auch wenn er nicht umhin kam, Robin ab und zu einen anzüglichen Blick zuzuwerfen oder ihn ganz zufällig zu berühren. „Und... Wie kommen wir hier wieder weg? Wir sind irgendwo im Nirgendwo gelandet...“ "Du wolltest doch hierher" grinste Robin unverschämt, zückte dann aber sein Handy und hielt es dem Orangehaarigen vor die Nase. "Das nennt sich Handy" tat er so, als hätte der Andere noch nie so ein Gerät gesehen. "Ist manchmal ganz nützlich, die moderne Technik, weißt du." Er konnte nicht anders, als Daisuke frech die Zunge heraus zu strecken und hämisch zu grinsen. Grade wollte Robin seinen Anruf tätigen, da griff ihm Daisuke dazwischen. Seine Hand schloss sich um das dünne Handgelenk und er hielt Robin davon ab, zu telefonieren. Allerdings hatte er gehandelt, ohne sich darüber im Klaren zu sein, wieso. „Nicht...“, sagte er nach einem Moment des Schweigens. Sein Denken ratterte. „Es... würde viel zu schnell gehen und sie wären schon hier...“, wisperte er noch leise und nahm ihm das Handy aus der Hand, schob es wieder in Robins Tasche und sah ihm tief in die Augen. „Ich will hier noch nicht weg...“ Wortlos und wie ferngesteuert ließ Robin das alles geschehen. Eine unbekannte Aufregung brandete durch seinen Körper und es fiel ihm urplötzlich unwahrscheinlich schwer, normal zu atmen. Rasch packte er Daisukes Hand, bevor der sie zurück ziehen konnte, und hielt sie fest. In den braunen Augen zeichnete sich ganz deutlich eine Frage ab: Und was jetzt? Dai hatte das selbe Atmungsproblem wie auch Robin, nur dass er es ein wenig besser unter Kontrolle halten konnte. Langsam glitt sein Blick an dem schlanken Körper entlang und er trat noch einen kleinen Schritt näher, hob auch die zweite Hand. Er sah wieder auf in die hübschen Augen und ließ die freie Hand über Robins Brust fahren, öffnete dann langsam den Reißverschluss des Overalls. „Jetzt... gehen wir schwimmen...“, grinste er und löste sich dann urplötzlich. Er öffnete seine eigene Kleidung und ließ alles zu Boden fallen bis auf die Shorts, packte Dai bei der Hand und zog ihn mit sich Richtung See. Erst an dem steilen Ufer ließ er die Hand des Anderen wieder los. Er zögerte nicht lange und zog sich einfach auch die Shorts aus. Kurz drehte er sich noch mal zu Robin und musterte ihn, ließ sich dann einfach rückwärts ins Wasser fallen. Nein, das konnte jetzt nicht wahr sein! Das war alles viel zu schnell gegangen, als dass Robin in irgendeiner Weise hätte reagieren können. Fassungslos starrte er den Orangehead an, drehte sich dann ein wenig verschämt um und entledigte sich ebenfalls seiner Kleidung. Wieder schlug sein Herz hart gegen die Rippen und wieder konnte er nicht sagen, wo ein Schauer endete und der Nächste anfing. Doch dann ballte er die Hände zu festen Fäusten, schalt sich selbst einen Idioten und sprang hinter Daisuke her in das kalte Wasser, in der Hoffnung, es würde ihn ein wenig abkühlen und den Kopf frei spülen. Dai tauchte unter und schwamm ein paar Züge. Überall herrschte ein Kribbeln in seinem Inneren, das er sich nicht erklären konnte. Es war nicht das erste Mal, dass er sich zu jemandem hingezogen fühlte. Auch nicht, dass er einen Mann so attraktiv fand. Aber in solchen Situationen hatte er sich immer anders verhalten. Langsam schlichen sich seine Fühler wieder vor und tasteten nach Robin. Auch wenn Dai gut fünf Meter von dem Schwarzhaarigen entfernt war, ließ Dai nun mental seine Finger über der den schlanken Leib gleiten – als wenn das Wasser ihn so umspielen würde. Es war Glück für Robin, dass er sich über Wasser befand, denn als er Daisukes "Attacke" spürte, konnte er sich ein tiefes Aufstöhnen nicht verkneifen. Auf der Stelle wünschte er sich, den Anderen auch so berühren zu können und ihm zu zeigen, was für eine Aufregung er damit auslöste. Dai glitt auf dem Rücken an einen Felsen und lehnte sich entspannt daran, spielte sein kleines Spielchen aber weiter. Er schluckte hart, bevor er noch einen Schritt weiterging, mental seine Lippen an Robins Nacken legte und ihn dort mit unsichtbaren Küssen zu verwöhnen. Das Stöhnen war ihm nicht entgangen und es löste eine Hitze in ihm aus, die er nur selten zuvor gespürt hatte. Robin schnappte verzweifelt nach Luft und sah zu, dass er festen Boden unter die Füße bekam - sonst hätte er gewettet, einfach kraftlos unter zu gehen. Kaum hatte er sicheren Stand, schloss er die Augen und genoss die zarten Liebkosungen, von denen es wusste, dass sie nur gut gemachte Illusionen waren. Reglos stand er da und kostete das Feuer aus, das sie in seinem Körper auslösten. Die Illusionen verfestigten sich mehr und mehr, geschürt von Dais eigenem Verlangen und der Fantasie seines Opfers. So konnte Robin im ersten Moment gar nicht merken, dass die Lippen, die sich in diesem Moment auf seine pressten, gar kein gut gemeisterter Trick mehr waren, sondern eine leidenschaftliche Verbindung mit Dai. Der Orangehaarige hatte sich lautlos auf Robin zu bewegt und war vor ihm zum Stehen gekommen. Er konnte einfach nicht mehr anders, er musste diesen Jungen küssen, ihn berühren. Erst als sich die Arme des Anderen real um ihn schlangen, zuckte Robin zusammen und schlug überrascht die Augen auf. Aber nur, um sie sofort wieder zu schließen und sich in die angenehme Umarmung fallen zu lassen. Automatisch presste er sich gegen Daisuke und bekam ihn so mit seinem ganzen Körper zu spüren. Es war nicht das erste Mal, dass er solchen Körperkontakt hatte. Allerdings war es das erste Mal mit einem anderen Kerl. Noch dazu waren sie beide nackt und das war etwas, was Robin bisher in Gegenwart anderer Jungs auch immer vermieden hatte. Trotzdem fand er es bei Dai gar nicht so übel. Im Gegenteil. Es... machte ihn unwahrscheinlich an. Es war der schiere Wahnsinn. Die Nähe fühlte sich so unglaublich gut und berauschend an, wie Dai es sich nicht mal hätte vorstellen können. Immer intensiver ließ er den Kuss werden und seine Hände strichen über den schmalen Rücken, die weichen Seiten und die schlanken Arme. Die Augen musste er zwischendurch immer wieder einen Spalt öffnen, um sich zu vergewissern, dass es auch wirklich wahr war, dass er es sich nicht einbildete. Zuerst erwiderte Robin nur zaghaft Daisukes Kuss, doch nachdem er sich gesagt hatte, dass es doch völlig egal war, mit dem Anderen jetzt hier ein wenig zu knutschen, begann er, ihn leidenschaftlich zurück zu geben. Seine Hände verfingen sich in den langen orangen Haaren und zogen den Älteren noch näher. Immer wieder versuchte er, Dai die Kontrolle über den Kuss abzunehmen und schaffte es sogar, nur um sie gleich wieder abzugeben. Ihre Zungen duellierten sich, während Robin sich daran machte, nun seinerseits den Anderen mit sanften Streicheleinheiten zu verwöhnen. Sein leises Stöhnen wurde dabei von dem noch immer andauernden Kuss gedämpft. Ein leises Keuchen entfloh Dai. Der kleine Kampf, der zwischen ihnen ausgetragen wurde, war mehr als Erregung. Er drängte Robin weiter zurück, bis der Junge den glatten Felsen im Rücken hatte, an dem Dai eben noch gelehnt hatte. Sein Bein schob sich zwischen die Robins und er krallte sich nun ebenfalls mit einer Hand in das schwarze Haar, übernahm von neuem die Kontrolle – über den Kuss, über ihre leichten Bewegungen, vielleicht sogar über Robin selbst. Atemlos zog Robin den Kopf soweit zurück, dass er ihren Kuss unterbrechen konnte, und sah den Orangehaarigen nach Luft ringend und mit glasigen Augen an. Kurz fragte er sich, was das hier noch werden, wohin es sie führen sollte - doch sofort darauf war diese Überlegung schon wieder gleichgültig. Er spürte das Brennen in seinen Lenden, das von Dais Berührungen und ihrem Kuss ausgelöst worden war. Schwer atmend und mit verschleiertem Blick sah Dai auf den Kleineren hinab, während er erneut auf den Kampf einging, und strich ihm das Haar nach hinten. Nach einer Weile beendete er auch diesen Kuss – aus dem er als Sieger herausgegangen war - und seine Finger drückten den Kopf noch ein Stück weiter zurück, sodass seine Zunge über den schwach ausgeprägten Adamsapfel fahren konnte. Seine Hände hingegen begaben sich schon wieder auf Wanderschaft, während sein Bein sich weiter leicht zwischen denen Robins bewegte und die wachsende Erregung deutlich zu spüren bekam. Sanfte Küsse wurden auf der zarten Haut verteilt und schließlich erreichte Dais rechte Hand ihr Ziel. Er zog sein Bein zurück und schloss die Finger um das harte Glied, grinste leicht gegen den feuchten Hals und sah dann wieder in das lustverschleierte Gesicht. Ein leiser Schrei drang aus Robins Kehle, als er Daisukes Hand auf seiner pulsierenden Härte fühlte und er drängte sich ihr unwillkürlich entgegen. Vor unterdrückter Lust schon fast keuchend legte er den Kopf in den Nacken, während sich seine Hand ebenfalls selbstständig machte und zielsicher Dais Erregung zu fassen bekam. Sanft drückte er zu, bis er spürte, dass sich Dais Glied noch einmal versteifte und er das Stöhnen des Älteren hören konnte. Erst da fing er an, seine Hand an der harten Größe sanft zu bewegen. Nun konnte auch Dai das leise Stöhnen und stetige Keuchen nicht mehr unterdrücken. Seine Lippen fanden zu Robins Ohr und sanft leckte er darüber. Beständig massierte er das harte Glied in seinen Fingern, drängte sich dann dichter und umfasste zusammen mit Robin beide Glieder, drückte sie dicht aneinander. „Du bist... wunderschön...“ Dais rauchige Stimme drang ohne Umwege in Robins Ohr, bevor er leicht an dem zarten Ohrläppchen knabberte. Seine freie Hand krallte sich leicht in Robins Hüfte, suchte den nötigen Halt. Wieder schrie Robin lusterfüllt auf, einmal wegen der ungewohnten Stellung, in der er sich nun befand, und zweitens weil ihm Daisukes Worte direkt in den Unterleib schossen und dort den herrschenden Brand nur noch anfachten. Er legte seine Hand über die des Älteren und fing an, sie zu bewegen. Schon lange war er zu keinem vernünftigen Gedanken mehr fähig, bestand nur noch aus Verlangen nach mehr. Warum hatte es noch keins der vielen Mädchen, die ihn ähnlich angefasst hatten, geschafft, ihn so zu erregen? Egal... "Du bist der helle Wahnsinn!" brachte er rau und abgehackt über die Lippen, ehe er sich wieder daran machte, den Mund des Anderen zu erobern. „Haa... ich weiß...“ Dai grinste leicht gegen die wohlschmeckenden Lippen, seine Atmung wurde von Sekunde zu Sekunde flacher. „Robin... ich will dich hören... Komm schon...“, raunte er. Seine Hand löste sich, überließ die Arbeit in den unteren Regionen nun dem Schwarzhaarigen. Stattdessen fuhren seine Finger wieder den Körper nach oben und reizten die empfindlichen Brustwarzen, die grade so aus dem Wasser hervorlugten. Seine andere Hand glitt von der Hüfte aus nach hinten, legte sich an Robins Hintern und massierte ihn aufreizend, drückte ihn gleichzeitig noch dichter an sich. Mit Mühe und Not konnte sich Robin auf den Beinen halten, die sich auf einmal anfühlten, als wären sie aus Pudding. Ungewollt drückte er aus Reflex fester zu und entlockte damit sich und auch Dai ein weiteres, lautes Aufstöhnen. Nachdem die Geräuschbarriere bei ihm gebrochen war, gab er dem Orangehead das, was der wollte: ungehemmte Laute vollkommener Lust. Mit jedem einzelnen Geräusch, das er von sich gab oder auch zu hören bekam, ballte sich die heiße Erregung immer weiter in seinem Unterleib zusammen, bis er schließlich zitternd an Daisuke hing und nur mit eisernem Willen seinen Orgasmus unterdrückte. Dai merkte ganz deutlich, dass es für Robin schon bald vorbei sein würde und er lächelte wieder, bewegte seine Hüfte instinktiv gegen den Jungen vor sich und küsste ihn abermals gierig. „Ha... zusammen... komm schon...“, keuchte er, ließ im gleichen Moment überraschend seinen Finger durch den engen Eingang brechen. Das Wasser würde kaum Schmerz zulassen und die Gefühlswellen, die Robin nur Sekunden später überfielen, würden für den Rest sorgen, denn sein Finger fand sofort die empfindliche Prostata und drückte beständig dagegen. Gierig nahm Daisuke das laute Stöhnen zur Kenntnis und spannte sich ebenfalls immer mehr an. Auf der Stellte wurde Robin schwarz vor Augen. Er warf den Kopf in den Nacken und stieß einen lauten Schrei aus, der sämtliche Luft aus den Lungen presste, als sein Inneres explodierte und er sich in das kalte Wasser ergoss. Sein ganzer Körper bebte durch die Heftigkeit dieses Höhepunktes und für einen Moment hatte er wieder das Gefühl, noch gar nicht auf der Erde gelandet zu sein, sondern sich immer noch im freien Fall zu befinden. Dai ging es nicht anders. Noch nie hatte er so einen Orgasmus erlebt. Sein Schrei hallte durch die Luft, dann stockte sein Atem und setzte vollkommen aus, als er sich hart gegen Robin presste und schließlich erschöpft zusammensank. Nur schwer konnte er sich und Robin auf den Beinen halten. Doch er zog seinen Finger wieder aus dem Jungen heraus und hauchte zarte Küsse auf dessen Hals und Gesicht, streichelte ihn beruhigend und lächelte sanft. „Wahnsinn...“ Dem konnte der Jüngere nur voll und ganz beipflichten. Er brachte gerade noch ein schwaches Nicken zustande, zu mehr war er nicht mehr fähig. Seine Augen fielen kraftlos zu und er wünschte sich nur noch ein stilles, einsames Plätzchen, an dem er das eben Erlebte in aller Ruhe verdauen konnte. Bei allen Göttern - niemand hatte ihn darauf vorbereitet, wie vernichtend ein Orgasmus sein konnte! Schwach lehnte er sich gegen Daisuke und begann wieder zu zittern, diesmal allerdings, weil sein im Augenblick sehr sensitiver Körper ihm meldete, in welch kalter Umgebung er sich eigentlich befand. Dai hob überrascht die Brauen, als er seine Fühler ausstreckte, um sicher zu gehen, dass es dem Schwarzhaarigen gut ging. Nicht nur, dass Robin grade das erste Mal einem Mann so nah gewesen war, nein. Offenbar erreichte dieses Erlebnis in seiner Erlösungsskala die Nummer eins. Dai grinste zufrieden und küsste den Jungen noch einmal sanft, drehte ihn dann um und zog ihn wie einen Ohnmächtigen mit Richtung Ufer. Behutsam schaffte er ihn an Land und legte sich neben ihn ins warme Gras. Er seufzte genießend und schloss die Augen, ließ seinen Körper von der Sonne wärmen und lächelte leicht vor sich hin. Robin kuschelte sich vertrauensvoll an den Älteren und seufzte leise in sich hinein. Auf dieses Erlebnis würde er jetzt, im Nachhinein, auf gar keinen Fall verzichten wollen. Auch wenn das Ganze nur eine einmalige Sache zwischen ihnen bleiben musste. Er streckte sich ein wenig und legte seinen Arm quer über Daisukes Brust, als wenn er ihn vollständig in Besitz nehmen wollte. Dai hob eine Braue hoch, als er das Ankuscheln bemerkte, und lächelte dann wieder sanft. Er zog Robin noch ein Stück näher zu sich und strich ihm das feuchte Haar aus dem Gesicht. „Und diesen Höhenflug konntest du nicht voraussehen?“, fragte er mit leiser und dunkler Stimme, während er Robin mit kleinen Streicheleinheiten verwöhnte. Tatsächlich hatte er gedacht, dass der Kleine einen Rückzieher machen würde. Da hatte er sich wohl geirrt – zum Glück. Beiläufig zuckte Robin die Schultern und bettete sein Gesicht auf Daisukes Brust. "Hätte ich können, wenn ich den Tag heute hätte wissen wollen, ja. Aber da ich der Meinung war, es würde nichts besonderes passieren, hab ich auch nicht nachgesehen." Seine Stimme wurde gegen Ende immer leiser und zeigte an, dass er wohl kurz vor dem Einschlafen stand. Dass er das in Gegenwart des Orangehaarigen tat, war ein Vertrauensbeweis, den der Anderen wohl nicht einmal erahnen konnte. ~+~ tbc ~+~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)