Die Macht der Himmelskinder von risuma-night-blue (Ein etwas anderer Krimi; SetoxJoey) ================================================================================ Kapitel 21: "Ich darf bei dir wohnen?" -------------------------------------- Seto nutzte die Zeit, in der Joey schlief und fuhr kurz ins Präsidium, um sich über die neuesten Erkenntnisse zu informieren. Das, was er in Erfahrung brachte, waren keine guten Neuigkeiten. Seto hielt sich auch nicht weiter dort auf, die Befragung der Verdächtigen musste bis morgen warten. Auf dem Weg nach Hause hielt er noch an einem Bekleidungsgeschäft an und kaufte einige Sachen für Joey. Er konnte ja schließlich nicht nur in seinen jetzigen Klamotten rumlaufen. Da seine Wohnung ausgebrannt war, dürfte er nichts mehr zum Wechseln haben. Anschließend hielt Seto noch an einem Supermarkt an, besorgte dort ein paar Lebensmittel und fuhr erst dann nach Hause. Er stellte fest, dass Joey immer noch schlief – auch gut, dann brauchte er sich noch nicht mit ihm zu unterhalten. Die Kleidung für Joey brachte Seto ins Gästezimmer, ging danach in seine Küche und machte sich daran, ein sehr spätes Frühstück zuzubereiten. Wheeler brauchte er nicht wecken, so wie Seto ihn noch kannte, würde er bei dem Geruch von Kaffee und Essen von alleine aufwachen. Joey hatte tief und fest geschlafen und wurde langsam munter... Irgendetwas roch unwahrscheinlich gut und er versuchte sich in das duftende etwas weiter hinein zu kuscheln, als ihn ein Brennen in seinem linken Arm die Augen öffnen ließ. Irritiert blickte er sich um... das war nicht sein Bett, schon gar nicht sein Schlafzimmer und auch erst recht nicht seine Wohnung... Wo war er nur? Nach und nach sickerten die Informationen über den Verlauf des frühen morgens wieder in sein Bewusstsein... Als er vom Blue-Eyes nach Hause fahren wollte, wurde er überfallen und entführt ... Seto hatte ihn vor einer Vergewaltigung gerettet … er wurde angeschossen und zum krönenden Abschluss brannte seine Wohnung... Seto hatte ihn mit zu sich nach Hause genommen... Er lag also hier auf Setos Sofa und er musste einfach eingeschlafen sein, an die Decke, die so gut nach Seto roch, konnte er sich nämlich nicht erinnern. Wie spät es wohl jetzt war? Sein Magen sagte ihm, dass es mindestens Frühstückszeit sein musste, also so um Mittag rum, und auf einmal nahm er noch einen weiteren Geruch war, den von frisch gebrühtem Kaffee und gebratenen Eiern. Joey stand auf und folgte dem Geruch und fand so Setos Küche und stand plötzlich hinter ihm. „Morgen, Seto. Was riecht denn hier so verführerisch gut?" Schnuppernd hielt Joey seine Nase in die Luft. „Kaffee und Eier, das Lebenselixier eines jeden Mannes..." „Mahlzeit trifft es eher.", brummte Kaiba, „Ich kann dich ja nicht verhungern lassen." Seto stellte die gebratenen Eier und den Kaffee auf den Tisch und goss sich selbst nur Kaffee ein.“ „Setz dich, wie geht es deinem Arm?“, erkundigte er sich bei Joey. Joey bewegte kurz seinen Arm, bevor er Setos Aufforderung nachkam. „Es brennt ein wenig, aber sonst glaube ich ganz gut. Willst du nicht mitessen?", fragte er Seto, während er nach der Gabel griff. „Ich hab im Präsidium etwas gegessen.", gab Seto zurück. Joey blickte Seto skeptisch an. „Das glaub ich dir nicht." Er legte seine Gabel beiseite. „Ich esse erst, wenn du dir auch was nimmst." Finster blickte Seto Joey an. „Hör mal zu, du kannst hier zwar schlafen, aber meine Gewohnheiten gehen dich nichts an. Ich HABE gegessen." Mürrisch lehnte er sich zurück. Das hatte er in der Tat, seit seinem Kampf mit dem Drachen, aß er wesentlich mehr als üblich. „Ja, und ich bin der Präsident von Amerika... Du hast NICHTS gegessen, und geschlafen hast du, so wie du aussiehst, auch nicht.", beharrte Joey auf seiner Meinung. Und früher hätte es ja auch gestimmt... Joey lehnte sich zurück und verschränkte seine Arme. Auch wenn sein Magen verräterisch grummelte, er würde nicht alleine essen, das fand er unhöflich. „Du bist nicht meine Mutter.", knurrte Kaiba zurück. „Iss oder lass es bleiben." Seto stand auf und ging in sein Schlafzimmer, um sich umzuziehen – das fehlte noch, dass Joey jetzt auf seine Essensgewohnheiten aufpasste. Danach verschwand er in seinen Trainingsraum. „Ach man, Seto... komm, iss doch wenigstens ein bisschen was mit mir!", rief Joey ihm hinterher, „Lass mich doch hier nicht alleine sitzen..." Joey war hin und her gerissen, einerseits wollte er Seto hinter her laufen und andererseits hatte er ziemlichen Hunger. Was konnte denn das unschuldige Ei dafür, dass Seto schlechte Laune hatte? Immerhin war es von ihm zubereitet worden, und so entschied Joey sich erst einmal dafür, das Ei zu essen, solange es noch warm war. Das dauerte jedoch nicht allzu lange, und nachdem er sein Geschirr unter der Spüle schnell abgewaschen hatte, lief er in die Richtung, in die er Seto hatte verschwinden sehen. Er öffnete die Tür, und blieb überrascht stehen. Seto hatte einen Trainingsraum, sein eigenes Dojo, wie es aussah. Joey musste schlucken, so muskulös und konzentriert sah Seto unwahrscheinlich sexy aus. Seto zog sein übliches Trainingsprogramm durch – er war so konzentriert, dass er nicht mitbekam, dass er beobachtet wurde. Wie auch, er war es ja gewohnt alleine zu sein. Als er sein vereinfachtes Training beendete, bemerkte er verdutzt, das Joey ihn ansah. „Was ist?", sprach er Joey an. „Du bist wahnsinnig sexy, weißt du das eigentlich?“ Anerkennend ließ Joey seine Blicke über Setos durchtrainierten Körper wandern. Seine Kleidung zeigte mehr von seiner Figur, als sie verbarg. Seto seufzte genervt auf. Fing Joey jetzt auch noch an mit seinem Aussehen? Das war ja nicht zum aushalten, und der Blick von Joey gefiel ihm eigentlich überhaupt nicht. „Red kein Unsinn." gab er dann auch zur Antwort. „Nun mach dich mal nicht kleiner, als du bist.... DU. BIST. SEXY.... Kapiert?", sagte Joey ziemlich nachdrücklich. „Das ist überhaupt kein Unsinn." „Na, DU musst es ja wissen.", grollte Seto, schob sich an Joey vorbei, um unter die Dusche zu gehen. Danach konnte er vielleicht noch mit ihm über die gestrigen Vorkommnisse reden. „Was soll das heißen ICH muss es ja wissen?", wollte Joey von Seto wissen, griff nach seinem Arm und hielt ihn fest. „Du weißt genau, was ich meine." Seto befreite sich aus Joeys Griff. „Nein, weiß ich nicht." Joey setzte ihm nach, „WAS MEINST DU DAMIT?" Wie zog er sich jetzt am besten aus der Schlinge? Man, der Kerl war noch keine vierundzwanzig Stunden in seiner Wohnung und er wusste schon nicht mehr, was er sagen sollte. Aber mehr als verärgern konnte er ihn ja nicht, und das sollte ihm selbst doch egal sein. Seto blieb stehen und sah Joey direkt an. „Du stehst doch auf Männer, oder nicht? Du siehst sie doch mit anderen Augen, oder irre ich mich da?", erwiderte Seto genervt. „Ja, ich bin Schwul, wenn es das ist, was du meinst.", sagte Joey heftig, „Aber es sind nicht Männer, die ich mit anderen Augen ansehe, es sind Frauen, mit denen ich nichts anfangen kann, weil mein Herz schon seit frühen Kindertagen einem ganz Bestimmten gehört.", sagte Joey warm und schaute direkt in saphirblaue Augen. „DAS habe ich gestern gesehen.", erwiderte Seto ebenso heftig. Worauf ließ er sich hier eigentlich ein? Es konnte ihm doch egal sein, wen Joey küsste. Joey runzelte die Stirn. „Du hast mich gestern gesehen? Wo?" Er konnte Seto gerade nicht so richtig folgen. „Was ist dein Problem?" „Vergiss einfach alles, was ich gesagt habe.", knurrte Seto und setzte seinen Weg ins Bad fort. „Das kann ich nicht. Aber ich werde dich jetzt in Ruhe lassen, wenn du mir sagst, wo du mich gesehen hast.", seufzte Joey. Ein Streit würde ihn nicht weiter bringen, obwohl so manche Wahrheit bei einem Streit ans Licht kam... Seto blieb stehen und ohne sich umzudrehen sagte er: „Vor deiner Wohnung habe ich dich gesehen, mit diesem Antiquitätenhändler." Danach ging er endgültig ins Bad, um zu duschen. „Du kennst Mahou?" Joey war sprachlos. „Woher?", ungläubig starrte er auf die geschlossene Tür. Als er von Seto jedoch keine Antwort bekam, ging er zurück ins Wohnzimmer und setzte sich auf das Sofa. Seto duschte. Das konnte ja noch heiter werden. Was hatte er sich nur dabei gedacht Joey mit nach Hause zu nehmen? Er hätte ihn ja auch im Krankenhaus abliefern können. Aber nein, er schleppte ihn mit zu sich nach Hause und jetzt hatte er den Salat. Er trocknete sich ab – na toll, jetzt hatte er auch noch seine Sachen im Schlafzimmer gelassen… energisch wickelte Seto sich sein Handtuch um die Hüften und rollte seine Schmutzwäsche zusammen. Anschließend ging er in sein Zimmer und zog sich an. Danach kramte er noch einige Handtücher aus seinem Schrank und ging wieder ins Wohnzimmer, direkt zu Joey, der auf dem Sofa saß. Seto warf die Handtücher auf Joeys Schoß. „Hier, du willst doch sicher duschen, in deinem Zimmer liegen ein paar Sachen. Die müssten dir eigentlich passen.", informierte Seto ihn weiter. „Ich mach in der Zwischenzeit das Essen.", fügte Seto noch hinzu. „In meinem Zimmer?" Joey schaute Seto fragend an. „Du kannst auch hier auf dem Sofa schlafen, wenn es dir lieber ist.", antwortete Seto, und im gleichen Augenblick fiel ihm ein, dass Joey ja eingeschlafen war, bevor er im das Gästezimmer hatte zeigen können. „Komm mit, ich zeig’s dir." Abwartend stand Seto nun da. Hatte er wirklich sein Zimmer gesagt? Zum Teufel, es war nur das Gästezimmer. Joey stand auf. „Hast du wirklich ein Zimmer für mich?", erkundigte sich Joey dankbar bei Seto. „Danke." Es war zwar nur ein kleines Wort, doch es sagte so unendlich viel aus. Auch wenn Seto gesagt hatte, dass er sich nicht andauernd bedanken sollte. Doch was konnte er schon anderes tun, als sich zu bedanken? Joey folgte Seto in das Gästezimmer, das er für ihn hergerichtet hatte. Joey schaute sich staunend um, als er in das Zimmer trat. „Schön ist es hier.", Ihm gefiel wirklich, was er sah. „Darf ich für ein paar Tage bei dir bleiben, bis meine Schwester wieder zurück ist?", fragte Joey schüchtern nach. „Ich hätte dich sonst nicht mit hergenommen.", antwortete Kaiba. Musste sich Joey denn ständig bei ihm bedanken? Seto fühlte sich dabei überhaupt nicht wohl, es war ungewohnt für ihn, aber wahrscheinlich würde Joey sowieso nicht damit aufhören, also ignorierte er es einfach. „Wo das Bad ist, weißt du ja inzwischen. Übrigens, mein Zimmer da drüben, ist für dich tabu – habe ich mich klar ausgedrückt?" Das Bett sah gemütlich aus und lud zum Schlafen ein – und duschen, das klang auch verlockend. „Ja, das hast du.", erwiderte Joey ernst. Mit den Handtüchern bewaffnet betrat er das geräumige Bad Seto Kaibas und war auch hier von den warmen Tönen überrascht, die in diesem Zimmer vorherrschten. Schnell zog er seine Sachen aus und stellte sich unter die Dusche. Frisch geduscht, und nur mit einem Handtuch bekleidet ging er in sein Zimmer. Die Kleider, die auf dem Bett lagen waren ja alle noch ganz neu, stellte er fest, und war gerührt von Setos Fürsorge. Die Sachen gefielen und passten ihm ausgezeichnet. "Das wäre doch nicht nötig gewesen.", sagte Joey gerührt zu Seto, als er zu ihm in die Küche kam. „Du hast einen Guten Geschmack, D...", das letzte Wort verschluckte er lieber, Seto wollte ja nicht, dass er sich andauernd bei ihm bedankte. „Ich bezahl sie dir, wenn du mir die Rechnung gibst.", sagte Joey. „Schenken wollte ich sie dir auch nicht.", knurrte Seto vor sich hin und widmete sich wieder dem Abendessen. „Aber das du dir die Mühe gemacht hast, mir was zu kaufen... Ich hätte doch auch was von dir getragen, bis ich selbst einkaufen gehen kann.", sagte Joey leise. „Gleich morgen wollt ich losgehen und mir neue Sachen kaufen, denn ich brauch ja auch wieder etwas für die Arbeit. Kannst du mich nachher ins Blue-Eyes fahren? Mein Motorrad ist ja noch da, damit komme ich dann zurück." „Du willst wirklich noch ins Blue Eyes heute? Doch nicht etwa arbeiten?" Das verstand Seto nun gar nicht, aber gut, schließlich war Joey ja alt genug. Das Essen war mittlerweile fertig, den Tisch hatte er in der Zwischenzeit auch gedeckt. Seto füllte zwei Teller auf, stellte diese auf den Tisch und setzte sich an selbigen. „Gibt es einen Grund nicht arbeiten zu gehen?", erkundigte sich Joey bei Seto. „So schlimm ist mein Arm doch nicht verletzt. Hmmh, das riecht ja köstlich." Joey schnupperte begeistert und setzte sich zu Seto an den Tisch, „Und es sieht auch genauso aus. Kochen kannst du also auch. Du wirst langsam eine wirklich Gute Partie, weißt du das?“ Joey nahm sein Besteck auf und probierte. „Du BIST eine Gute Partie.“, korrigierte sich Joey. „Wer dich bekommt, kann sich glücklich schätzen." Seto schickte Joey einen eisigen Blick, sollte er so weitermachen, dann warf er ihn noch hochkant raus. Das wurde ja immer schlimmer, am besten ignorierte er auch diese Aussage, stattdessen sagte er: „Das Feuer in deiner Wohnung ist nicht von ungefähr ausgebrochen. Es wurde durch einen Sprengsatz ausgelöst. Du kannst dir wohl denken, was das bedeutet?", informierte er Joey nun über den momentanen Stand der Ermittlungen. "So was Ähnliches hab ich mir schon gedacht... Und, was heißt das jetzt für mich im Klartext? Jemand hat es auf mich abgesehen, ich nehme mal stark an, dass es Johnson ist. Und nun? Soll ich mich etwa verstecken? Ich hab immerhin noch einen Job, und die rechnen mit mir." „Tu, was du nicht lassen kannst. Du bist alt genug." Seto zuckte mit den Schultern. Er war mit dem Essen fertig und räumte sein und Joeys Geschirr weg, der inzwischen auch mit dem Essen fertig war. Danach ging er ins sein Schlafzimmer, kam wenig später wieder und gab Joey einen Schlüssel. „Hier ein Wohnungsschlüssel, ich fahr dich nachher hin. Ich will noch ins Präsidium, keine Ahnung wann ich nach Hause komme." Damit war das Thema vorerst für Seto erledigt, zwingen zu bleiben konnte er Joey nicht. Abgesehen davon, würde Joey sich auch nicht verstecken. Er würde halt ein Auge auf ihn haben müssen. „Danke für den Schlüssel. Ich werde gut auf ihn aufpassen. Und wenn meine Schwester wieder da ist, bist du mich auch schon wieder los." Joey hatte das Geschirr gespült, als Seto die Küche verließ. „Sag mal, wo kommt eigentlich das Besteck hin?" „Linke obere Schublade neben dem Herd.", antwortete Seto ihm. Irgendwie glaubte er nicht an das, was Joey sagte, die Zeit würde es zeigen. „Wann musst du los?", erkundigte er sich bei Joey. „Viertel vor Zehn muss ich da sein." gab Joey ihm Auskunft. „Du weißt am besten, wie lange du von dir aus zum Blue-Eyes brauchst." „Dann wird es langsam Zeit.", erwiderte Seto und begab sich zur Wohnungstür. „Moment, ich hol nur noch schnell meinen Schlüssel, sonst muss ich in der Nacht ein Taxi nehmen." Joey ging kurz ins Gästezimmer zurück und holte seinen Motorradschlüssel. „So, jetzt kann ich." Zwanzig Minuten später erreichten sie das Blue Eyes und Joey stieg aus Setos Auto aus. „Danke fürs mitnehmen. Man sieht sich.", verabschiedete sich Joey scherzend von Seto. Er hob leicht die Hand, als Seto davonfuhr, und begab sich zum Eingang des Blue-Eyes. Duke begrüßte ihn wie immer mit einem Grinsen. „Du hast James Bond gerade verpasst. Eben ist er gegangen." Joey stöhnte genervt auf. „Der Witz hat langsam einen Bart. Erstens – Alkohol wird vor 22:00 Uhr nicht ausgeschenkt und zweitens – hat mich JAMES BOND eben gerade hergebracht. Tu mir einen Gefallen, und lass diese Scherze in Zukunft bleiben." Duke war sprachlos, Joey ließ sich damit nicht mehr aufziehen. Ein wenig schade fand Duke es ja schon... Joey zog sich um und begann pünktlich um 22:00 Uhr seine Schicht. Nachdem Joey das Auto verlassen und sich verabschiedete hatte, murmelte Seto leise: „Pass auf dich auf, Köter." Schnell erreichte er das Präsidium, in seinem Büro stellte er fest, dass die Befragungen schon stattgefunden hatten. Er ärgerte sich schon ein wenig darüber, aber seine Kollegen machten einen Guten Job. Seto las sich die Protokolle durch, jeder erzählte etwas anderes, nur eines hatten alle gemeinsam – Johnson hatte den Auftrag gegeben. Das war nicht wirklich neu, Joey und er hatten es eh vermutet. Leider war dieser Johnson unauffindbar, wer weiß, wo der untergetaucht war. Das klingeln des Telefons schreckte Seto aus seiner Arbeit auf, es war ungewöhnlich, dass es um diese Zeit klingelte. Er nahm den Hörer ab und meldete sich mit „Kaiba". Am anderen Ende meldete sich einen Frauenstimme: „Das Medical Center Domino City, Schwester Frieda hier. Sie sind Seto Kaiba?" Was wollte denn das Krankenhaus von ihm? „Sagte ich doch gerade.", beantwortete er kühl die Frage. „Ich soll ihnen ausrichten, dass vor einer halben Stunde ein Joseph Wheeler hier eingeliefert worden ist. Er hatte einen Motorradunfall und hatte dabei noch Glück gehabt. Es wäre sehr nett, wenn sie vorbeikämen, um die Formalitäten zu erledigen. Mr. Wheeler behauptet, seine Papiere wären verbrannt." Kaiba starrte vor sich hin, Wheeler hatte einen Motorradunfall... „Ich bin in einer halben Stunde da.", erwiderte er endlich und legte auf. Joey schien ja bei Bewusstsein zu sein, hoffentlich war ihm nichts Schlimmes passiert. Eilig machte er sich auf den Weg, er brauchte nur die halbe Zeit um in die Klinik zu kommen. Am Empfang erfuhr Seto die Zimmernummer und kurz darauf stand er im Krankenzimmer des Blondschopfes. „Was hast du denn gemacht?", fragte er leicht säuerlich, er hasste es, dass er sich Sorgen um Joey machte. „Ich wollte in meiner Pause nur ganz kurz zum Automaten fahren und Geld holen, aber an der ersten Ampel, an der ich bremsen musste, konnte ich nicht bremsen und bin voll auf ein Auto drauf gerauscht. Ich war aber zum Glück nicht mehr so schnell, so ist mir weiter nichts passiert, ich soll nur über Nacht hier bleiben, wegen der Gehirnerschütterung.“, klärte Joey ihn auf. „Wie lange musst du hier bleiben?", erkundigte sich Seto. Es bestand ja durchaus die Chance seinen Gast schneller loszuwerden, als gedacht. Auch wenn ein ganz kleiner Teil von ihm das Gegenteil wünschte. „Morgen gegen Mittag darf ich wieder gehen, wenn die Nacht ereignislos verläuft.“, antwortete Joey. „Gut, dann ruf an, wenn ich dich holen soll, oder nimm ein Taxi." „Ich nehme ein Taxi... kannst du dich um mein Motorrad kümmern, in den Packtaschen sind noch ein paar Dinge von mir drin, von denen ich nicht möchte, dass sie verloren gehen. Kannst du sie für mich holen?", bat Joey. „In Ordnung, ich kümmere mich darum. Hast du den Schlüssel noch?", erklärte sich Seto einverstanden. „Deinen Haustürschlüssel?", fragte Joey nach. „Ja, welchen den sonst? Oder hast du noch andere Haustürschlüssel?" Schon wieder war er bei dem Thema angelangt. „Nein, ich dachte an den Motorradschlüssel." Joey war von der Heftigkeit in Setos Frage überrascht. „Wenn ich einen anderen Hausschlüssel hätte, dann bräuchte ich deinen doch wohl nicht." Langsam dämmerte es ihm – Seto war doch am Ende nicht eifersüchtig? „Ich denke den Motorradschlüssel brauche ich nicht. Ich geh dann jetzt. Bis morgen." Schnell verschwand Seto aus dem Zimmer, schon wieder gingen ihm die Gefühle durch. Knurrig erledigte er die Formalitäten für Joey und kümmerte sich danach um dessen Motorrad. Es war bei der Spurensicherung gelandet… Praktisch für Seto, da brauchte er es nicht suchen. Dort angekommen holte er die von Joey gewünschten Sachen und fuhr nach Hause. Die Habe des Blondschopfes stellte er in dessen Zimmer und legte sich erst mal schlafen, um andere Dinge zu tun, war Seto viel zu müde. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)