We are Gorillaz! von kleines-sama (2-Ds Geschichte) ================================================================================ Kapitel 11: Der Verrat ---------------------- Kapitel 11 Der Verrat Murdocs schmuddeliger Winnebago stand in einem auffallend gut gepflegten, adretten Vorgarten, der zu einem ebenso schönen, großen Haus gehörte. Stu-Pot hatte solche Angst, dass er sich nicht einmal über diese merkwürdige Unstimmigkeit wundern konnte, sondern mit dem Blick eines gehetzten Tieres den besten Fluchtweg zu ermitteln versuchte. Er (und Murdoc neben ihm) standen auf der Seite des Caravans, die zur Straße führte; allein ein paar Büsche und Sträucher und dazu ein lächerlich niedriges Gartenzäunchen versperrten ihnen noch den Weg. „Wohin jetzt?“, hauchte er aufgeregt und fragte sich, wie lange Noodle Mr. Hudson wohl noch ablenken konnte. (Er zweifelte nicht daran -oder hoffte es zumindest-, dass auch die kleine Noodle mit ihrem klugen Kopf den Ernst der Lage erkannt hatte.) Murdoc hingegen zuckte bloß einmal kurz mit den Axeln und es ärgerte Stu-Pot gewaltig, dass er ihre Situation eher amüsant als gefährlich zu finden schien. Das hier war nicht irgendein blödes Videospiel, sondern das wahre Leben, verdammt nochmal! Sein Leben! Und da Murdoc sich ihm offensichtlich angeschlossen hatte, befand auch er sich in größter Gefahr! Nach einigen Sekunden, die ihm wie eine halbe Ewigkeit vorkamen, meinte Murdoc viel zu laut: „Am besten wir geh’n zu mir, Stu-Pot!“ und deutete mit dem Zeigefinger überdeutlich auf das Haus hinter ihnen. Hatte Murdoc den Verstand verloren?! „Spinnst du?“, fluchte Stu-Pot im Flüsterton. „Das hat er ganz sicher gehört und…!“ Dann fiel der Groschen, sein Gesicht hellte sich urplötzlich auf. „Ah!“ Er nickte Murdoc kurz anerkennend zu und wollte dann auch sogleich wissen: „Und wohin soll es wirklich gehen?“ „Das wirst du schon sehen, Zombie. Folg’ mir einfach und mach’ um Satans Willen keinen Lärm!“ So schnell und lautlos es ihnen möglich war schlichen die beiden zu einigen dichten Rosensträuchern, die vor dem Zaun wuchsen. Stu-Pot schielte die ganze Zeit über vorsichtig zu Mr. Hudson, der nun vollkommen freie Sicht auf sie hatte. Würde er seinen Blick auch nur einen Augenblick von Noodle und Russel losreißen, auf die er noch immer begeistert einredete... Es war ein Heidenglück für Stu-Pot und Murdoc, dass er es nicht tat! Ungeschickt kämpften diese sich durch die Rosensträucher mit den rücksichtslos spitzen Dornen (Stu-Pot fragte sich währenddessen ernsthaft, warum ausgerechnet diese Blumen als Symbol der Liebe galten) ehe sie den kleinen Zaun erreichten, den es mit Leichtigkeit zu überspringen galt. Und nun endlich fanden sie sich auf dem wunderbar grauen, asphaltierten Bürgersteig wieder. Die Straße war augenscheinlich ungewöhnlich schmal, was allerdings doch wohl eher an den vielen Autos lag, die an deren Rändern abgestellt worden waren. „Okay“, seufzte Murdoc erleichtert (was ebenso ungewöhnlich war wie sein schmalziges Räuspern vor nur wenigen Minuten, übrigens) und zupfte sich einen dünnen Zweig vom Hemd. „Soweit so gut.“ Er wandte sich jetzt auch an Stu-Pot (zuvor schien er vielmehr mit sich selbst gesprochen zu haben) und erklärte ihm in einem, wie dieser fand, völlig unangebrachten Plauderton den nächsten Teil seines Vorhabens: „Hör’ gut zu, Stu-Pot: Den Mercedes da vorne, den dunklen da, siehst du den? Gut. Der gehört meinem verehrten“ (dieses Wort strotzte nur so von beißenden Sarkasmus) „Vater. Jedenfalls, wir schleich’n und jez’ unauffällig da hin und fahr’n einfach ganz schnell weg. Ziemlich einfach, oder? Kann nix schief gehen…“ Stu-Pot war sich in dieser Angelegenheit zwar nicht ganz so sicher, doch da ihm zurzeit leider kein besserer Plan einfiel, nickte er gottergeben und blickte zu genanntem Wagen. Sie beide mussten nur noch diese kleine Strecke zurücklegen und dann waren sie in Sicherheit! Stu-Pot fühlte sich ein ganz klein weniger wohler und die lähmende Panik begann sich langsam wieder aufzulösen. Sie hatten einen Plan. Einen Plan! Und Murdoc erfand sicherlich sehr oft irgendwelche Fluchtpläne! Also kein Grund zur Aufregung! Nimm’s leicht, Stu-Pot! So schwer ist das doch gar nicht! Er atmete einmal tief durch und versuchte einen entschlossenen Blick aufzusetzen. (Ob ihm dies tatsächlich gelang, konnte er allerdings nicht beurteilen.) „Los!“ Auf allen Vieren krabbelten Stu-Pot und Murdoc den Bürgersteig entlang und Stu-Pot verfluchte Mr. Und Mrs. Niccals nun dafür, dass sie eine Schwäche für niedrige Gartenzäune hatten. Zum Glück jedoch gab es reichlich Buschwerk, das sie deckte. Unerhört schnell waren sie beim Mercedes angekommen. Sie hatten sich zwar eine paar hässliche Flecken auf ihre Hosen geholt (auf Stu-Pots sowieso schon verdreckten Shorts sah man sie erst auf den zweiten Blick, doch bei Murdoc stachen die beiden dunklen Stellen am Knie der Designer-Hose sofort ins Auge), ansonsten war nichts passiert. Murdoc kramte eilig die Autoschlüssel aus besagter Designer-Hose (es war dieselbe Tasche, aus der er auch immer seine wertvollen Zigaretten fischte) und Stu-Pot begann sich unweigerlich zu fragen, warum Murdoc Schlüssel für das selbstverständlich enorm teure Auto seines Vaters besaß. Vielleicht durfte er sich den Mercedes ab und an mal ausleihen, weil er ein so verantwortungsvoller Fahrer war? „Los, steig’ ein, Lahmarsch!“ Murdoc hatte sich hinters Steuer gesetzt und so musste sich Stu-Pot wohl oder übel mit dem Beifahrersitz begnügen. Kaum hatte er sich jedoch angeschnallt, drückte Murdoc auch schon übermenschlich fest auf das Gaspedal und raste mit einer solchen Geschwindigkeit davon, dass Stu-Pot in seinen Sitz gedrückt wurde und er die Umgebung nur noch als schleierhafte Farbstreifen, die am Fenster vorbei flogen, wahrnahm. „Wohin fahren wir eigentlich?“ Stu-Pot fühlte sich unwohl in dem schönen Mercedes. Und das lag wirklich nur zu kleinen Teilen an der Geschwindigkeit. Autos erinnerten ihn immer an das Versprechen, das Alexander ihm einst gegeben und skrupellos wahr gemacht hatte. Murdoc, völlig vertieft in seine Fahrkünste, schreckte überrascht auf und meinte dann gehässig: „An ’nen Ort, den Hudson nie im Leben finden wird!“ „Und wie kannst du dir da so sicher sein?“ Stu-Pot wurde auf einmal ganz schlecht. „Woher willst du wissen, dass er uns nicht verfolgt?“ Daran hatte er noch gar nicht gedacht! Er warf schnell einen ängstlichen Blick in den Rückspiegel, doch auch hier konnte er nur undeutliche Farbstreifen erkennen. Wie schnell fuhren sie denn inzwischen? Zweihundert? Oder mehr? Konnte Murdoc eigentlich noch erkennen, wo sich die Straße befand? „Na ganz einfach: Hudson rechnet damit, dass er dich an ’nem and’ren Ort find’n wird.“ „Ich kapier gar nichts mehr…“ Das stimmte. Murdoc seufzte genervt auf. Er warf Stu-Pot einen abschätzenden Blick zu und warnte dann mit der ruhigen Stimme eines Therapeuten: „Aber werd’ nich’ hysterisch, ja?“ „Okay…“ „Hudson hat mir fünfhundert Riesen in bar überreicht, damit ich dich ihm ausliefere. Die Flucht hier is’ Teil seines Plans, deshalb’ verfolgt er uns auch nich’ oder hat uns gehindert. Kapiert, Zombie?“ Murdoc hatte diesen kleinen Vortrag in einer Geschwindigkeit heruntergebeten, die der seines Merecedes' in Nichts nachstand. „WAS?!“ Stu-Pot starrte Murdoc mit tellergroßen Augen an, konnte gar nicht fassen, was dieser ihm gerade mitgeteilt hatte. Murdoc war … ein Verräter? Wollte er ihn tatsächlich für ein bisschen Bares an die Jäger verkaufen? Stu-Pots Mund wurde eklig trocken und in seinen Hals nistete sich ein seltsames Kratzen ein. Er wurde sich der Farbe seiner Augen plötzlich schmerzlich bewusst und verspürte das Bedürfnis, sie fest zuzukneifen und sich vor der ganzen Welt zu verstecken. So, Kapitel ... ist das jetzt des elfte oder zwölfte? o.O Ach egal, jedenfalls habe ich es endlich hinter mir! (Das nächste Kapitel ist natürlich bereits begonnen, fleißig wie ich bin!^^) bye sb PS: Danke GorillazFanatic und Zomby_xD für eure lieben Kommis! ♥ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)