Memories von abgemeldet (Deine Vergangenheit wird dich einholen!) ================================================================================ Kapitel 22: Unterirdische Erinnerungen -------------------------------------- Kapitel – 22 Unterirdische Erinnerungen Erschöpft schlief Keisuke endlich ein, Nachdem Lena und Keiko nach kurzem Staunen endlich einen Arzt gerufen hatten, wurde Izuko wieder in ihr Bett gebracht und untersucht. Außerdem bekam sie etwas gegen ihr Fieber. Dennoch hörte das Zittern nicht auf und auch ihr Gesicht blieb Angstverzehrt. Nachdem Keisuke sich wieder den Fragen der Lehrerin gestellt hatte, wurde er von Okura in sein Zimmer begleitet und lag jetzt auf seinem Bett. „Sag mal, was ist eigentlich zwischen dir und Izuko vorgefallen? Ich meine…du solltest doch nur auf sie aufpassen…“ „Sie ist mit einem Mal aufgewacht, total aufgebracht und ist dann wieder zusammen gebrochen. Dabei hat sie wirres Zeug von sich gegeben…frag mich nicht was, ich habe nichts davon verstanden…“ Mit diesen Worten drehte Keisuke sich auf die andere Seite und schloss die Augen. Als Keisuke seine Augen wieder öffnete sah er eine kalte, schleimige Kellerdecke. Seufzend setzte er sich auf. Langsam stand er von seiner Liege auf und ging zur Tür. Anstatt eine geschlossene Tür vorzufinden war sie offen. Verwirrt ging er aus dem Zimmer und die Gänge entlang. Auf einmal hörte er Schritte. Erschrocken wirbelte er herum und sah die zwei Wachen die sich ganz normal unterhielten. Sahen sie ihn etwa nicht?! Dich die Antwort folgte gleich darauf. Die beiden Wachen gingen, ohne ihre Unterhaltung zu unterbrechen weiter und schienen ihn wirklich nicht zu sehen. Verwundert sah er den beiden hinterher. Nachdem er seine ursprüngliche Verwunderung endlich überwunden hatte, ging er weiter. Keisuke war um die nächste Ecke gebogen und blieb dann wieder stehen. „Was machst du hier?“ Doch anstatt Keisuke zu antworten löste sich die Gestalt in Luft auf. „Ich bitte euch, versucht euch nicht zu verlaufen! Wir treffen uns in 4 Stunden bei der großen Statue dort drüben!“ Wieder mit reichlich Begeisterung machten sich alle auf den Weg. Nur eine Gruppe ging nicht ganz so schnell los. Besorgt sah Keiko zu Izuko. „Warum bist du überhaupt mitgekommen? Ich sehe doch, dass es dir nicht gut geht! Du hast noch nicht wieder genug Kraft!“ Mit einem schwachen Lächeln sah Izuko Keiko an. „Ich kann mich schon wieder sehr gut bewegen. Und der Arzt hat auch gesagt, dass es mir wieder besser geht. Außerdem hat frische Luft bekanntlich noch niemandem geschadet!“ Kopfschüttelnd lief Keiko wieder neben Izuko her und versuchte sie weiter zu überreden. Auch besorgt lief Keisuke hinter ihnen her. Verwirrt sah er neben sich, als er eine Hand auf seiner Schulter spürte. „Na, Kei-kun, bist du etwa auch erkältet oder warum bist du so still?“ „Ähm…wie? Also ich…ich bin nur etwas erschöpft! Sag mal, warum bist du eigentlich immer noch hier? Was ist denn mit deiner Klasse?“ „Wie soll ich das denn verstehen? Soll ich etwa wieder verschwinden?“ Langsam fing Keisuke an zu grinsen. Doch kurz darauf erstarb es wieder. „Sag mal, wenn du hier bist…ist Yoshiko dann auch hier?!“ „Ähm…nein! Unsere beiden Klassen sind die einzigen die hierher gefahren sind. Warum fragst du auf einmal?“ Doch Keisuke schüttelte nur seinen Kopf. Aber warum war sie ihm erst jetzt wieder eingefallen? Klar, sie waren immer noch zusammen aber doch nur äußerlich! So richtig verliebt in sie ist er doch schon lange nicht mehr, oder? „Kawasaki ist aber wirklich riesig!! Und es gibt hier so viele gute Geschäfte….Ich hoffe wir kommen noch einmal hier her…Dann bringe ich mehr Geld mit!“ „Meinst du statt 13000 Yen, 27000 Yen? Ich beneide dich!! Woher haben deine Eltern denn soviel Geld? Sind sie Mafia-Bosse?!“ Breit grinsend schüttelte Keiko den Kopf. Alle anderen mussten auch grinsen. „Naja, die Idee ist gar nicht mal so schlecht, Lena! Aber das wäre doch etwas übertrieben!! Meine Eltern sind Finanzheinis. Also hohe Tiere! Deswegen das hohe Einkommen.“ „Achso, das erklärt natürlich einiges! Ach Keisuke, ist dein Vater nicht auch ein Finanztier?“ Völlig geistesabwesend schüttelte Keisuke seinen Kopf. Er kehrte erst wieder in die Realität zurück als er die Blicke der Anderen spürte. „Wie…was? Was hast du gefragt?“ „Schon wieder mit deinen Gedanken woanders? Ich fragte dich ob dein Vater nicht auch hoch angestellt ist.“ „Ähm…ja. Er ist Geschäftsführer in irgend so einer Firma. Wo wollen wir denn als nächstes hin?“ Nach einer weiteren halben Stunde machten sich alle wieder auf den Weg. Nachdenklich sah Keisuke Izuko von der Seite an. Immer noch wusste er nicht was Izuko mit ihrem Gesagten gemeint hatte. Nach dem Vorfall kam Keisuke nicht mehr dazu mit ihr zu reden. Er hatte sich zwar am Abend wieder in ihr Zimmer geschlichen, als die Anderen alle bei der Nachbesprechung waren, jedoch hatte Izuko immer noch geschlafen. Trotz mehrmaligem Rufen war sie nicht aufgewacht. „Ähm…Keisuke….wo sind wir?“ „Also…wenn ich ehrlich bin…ich habe keine Ahnung!“ Verwirrt sah Keisuke sich um. Erschrocken zuckte er zusammen. Er befand sich in den Räumen, die er am Vortag in Form seines Traumes besucht hatte. Es war genau dieser Raum mit der Pritsche und denselben Flecken an den Wänden. Irritiert nahm er hinter sich Fußgeräusche wahr. Als er sich umdrehte sah er in das besorgte Gesicht von Izuko. Aber wie waren sie eigentlich hier her bekommen? Angestrengt versuchte er sich daran zu erinnern, was davor passiert war. Vor seinem geistigen Auge spielte sich alles wieder ab. „Wir haben immer noch nicht entschieden wo wir als nächstes hingehen. Lena, du hast doch den Fleier oder? Schau mal bitte nach, was interessant ist. Mir ist so nach Aktion! Was sagt ihr dazu?“ „Also…in der Broschüre stehet, dass es hier….Hier gibt es ein altes unterirdisches Tunnelsystem. Es wurde früher für militärische Zwecke verwendet. Und der Eintritt….ist…mh….der ist sogar frei!! Wir können uns sofort auf den Weg machen.“ „Klingt interessant! Wo liegt das? Achja! Wer ist überhaupt dafür?“ Nachdem alle einstimmig dafür gewesen waren, hatten sie sich also auf den Weg gemacht. Und nachdem sie angekommen waren, hatte sie sich in zweier Gruppen auf den Weg gemacht um diese vielen Gänge und Räume zu erkunden. Wieder in der Realität angekommen, sah Keisuke Izuko reichlich beruhigter an. „Wir sind in diesen militärischen Gängen, hast du das etwa wieder vergessen?“ Doch Izuko war in dieser Tatsache nicht gerade begeistert. Im Gegenteil, sie lief in diesem Raum aufgeregt hin und her. „Izuko…hörst du mir überhaupt zu?“ „Und…wie kommen wir hier raus?!“ Langsam ging Keisuke zur Tür der Kammer und stieß sie auf. Erleichtert ließ Izuko ein Seufzen hören. Sofort ging Izuko auf den Flur und sah Keisuke dann an. „Hast du für die vielen Gänge auch eine Idee?“ Während Izuko und Keisuke herumirrten, erging es Keiko und Taro nicht anders. Nachdem Keiko um eine weitere Ecke bog blieb sie abrupt stehen. Verwirrt drehte sich Taro zu ihr um. „Was ist los, Keiko?“ „Das war eine blöde Idee von mir! Ich kann nicht mehr und ich will auch nicht mehr!! Wie kommen wir hier wieder raus?“ Wie ein kleines Kind setzte sich Keisuke auf eine Bank die dort stand. Bei diesem Anblick fing Taro laut an zu lachen. Verwundet sah Keiko ihn an, doch er fing daraufhin nur noch mehr an zu lachen. Sauer stand Keiko wieder auf und ging den Gang schnell entlang. Kurz darauf wurde sie an der Hand gehalten und umgedreht. Verwirrt sah sie in Taros ernstes Gesicht. „Tut mir leid, ich wollte dich nicht verärgern. Wenn du willst, kann ich dich tragen damit es deinen Füßen wieder besser geht!“ Sofort wurde Keiko rot. Schnell befreite sie sich aus seinem Griff. „Ich…ich kann schon noch alleine gehen und…ich war nicht verärgert wegen dir!“ Langsam begann Keiko sich wieder in Bewegung zu setzen. Hinter sich härte sie die Schritte von Taro. Augenblicklich begann ihr Herz wieder schneller zu schlagen. Sie versuchte es wieder zu beruhigen, doch es half nicht. „Darf ich fragen warum du sauer warst?“ Wieder blieb Keiko stehen. Sie sah Taro nachdenklich an. Genau, warum war sie sauer? Nagut, vielleicht war sie doch etwas sauer auf Taro gewesen aber nicht nur. Doch genau erklären konnte sie es auch nicht. War sie vielleicht sauer auf…Nein! „Keiko? An was denkst du gerade? Habe ich etwas Falsches gesagt?“ „Was? Nein, nein du hast nichts Falsches gesagt. Ähm…ich weiß nicht warum ich sauer war. Lass….lass uns jetzt bitte wieder von hier rausgehen.“ „Mir….mir ist kalt…“ Keisuke blieb stehen und drehte sich wieder zu Izuko. Schnell zog er sich seine Jeansjacke aus und legte sie Izuko auf die Schultern. Mit einem Lächeln sah er sie an. Izuko hingegen sah nur verwirrt auf die Jacke und dann zu Keisuke. „Wird dir…dann aber nicht kalt?“ „Nein, keine Sorge! So kalt ist es hier aber gar nicht. Das liegt wahrscheinlich an deiner Erkältung. Kannst du überhaupt noch laufen?“ Izuko nickte nur und sah beim Gehen in Keisukes Gesicht. Er war immer noch am lächeln. Zwar nicht mehr so intensiv wie vorher aber dennoch war er am lächeln. „Kannst du wirklich noch? Du wirst nämlich immer langsamer. Pass auf, sonst lasse ich dich noch zurück! Komm…gib mir mal deine Hand!“ Widerwillig gab Izuko Keisuke die Hand. Dabei überkam sie so ein komisches Gefühl von Vertrautheit. Immer wieder sah sie zu ihrer Hand und dann zu Keisuke. Irgendetwas stimme hier nicht. Diese Umgebung und auch wie sie beide hier lang gingen, all das kam Izuko mehr als nur vertraut und bekannt vor. „Na ihr beiden. Habt ihr es auch endlich wieder hier her geschafft?“ Wieder wurde Keiko rot und ging dennoch schnell auf Lena und Okura zu. Die beiden sahen sich nur kurz an und dann wieder zu den Neuankömmlingen. „Was soll das denn heißen? Wie lange wartet ihr denn hier?“ „Na, immerhin schon ganze 10 Minuten! Zu doof, dass unsere Handys hier unten nur bedingt funktionieren. Habt ihr Izuko und Keisuke irgendwo gesehen?“ „Die beiden sind schon wieder verschwunden?! Das wird ja langsam echt langweilig.“ Dabei wusste Keiko nicht, wie schlecht es den beiden gerade erging. „Müssten hier nicht irgendwo Pfeile oder Hinweisschilder sein?“ Murmelnd sah Keisuke sich um. Er hatte die ganze Zeit nach Hinweisschildern Ausschau gehalten doch anscheinend waren sie immer mehr vom Kurzs abgekommen. Dabei war es gar nicht mal so einfach zu erkennen, dass man sich verlaufen hatte. Jeder dieser vielen Gänge schien exakt gleich auszusehen. Plötzlich vernahm Keisuke hinter sich ein leises und unterdrücktes Husten. Verwunder sah er sich um und dann zu Izuko. Die hatte sich an die Wand gelehnt und hielt sich eine Hand vor den Mund. Als Keisuke näher kam sah er den blassen Gesichtsausdruck von Izuko. „Izuko…geht es-!?“ Doch noch ehe Keisuke seinen Satz beenden konnte rutschte Izuko ganz die Wand herunter. Schnell kniete Keisuke sich neben sie. Mit einer Hand ging er an ihre Stirn. Doch anstatt des Fiebers schien sie unterkühlt zu sein. Er nahm sie huckepack und sah sich dann um. „Izu-chan, Izu-chan, bist du etwa eingeschlafen?“ Langsam machtte das Mädchen die Augen auf und sah in einen wunderschönen blauen Himmel. Verwirrt sah es nach rechts in das leicht verärgerte Gesicht des Jungen. Langsam richtete sie sich auf und lächelte ihn entschuldigend an. „Tut mir leid, Kei-kun! Ich habe gestern Nacht schlecht geschlafen.“ „Kein Problem. Dann gehe ich lieber, damit du deinen Schlaf nachholen kannst!“ Noch ehe der Junge versuchte aufzustehen, griff das Mädchen seine Hand. „Es tut mir wirklich leid! Was wolltest du mir denn erzählen?“ Widerwillig setzte sich der Junge wieder richtig hin. Er holte tief Luft und sah dann in das Gesicht des Mädchens. „Ich habe mich von zu Hause weggeschlichen um….um dir zu sagen, dass ich die Sommerferien nicht da sein werde..“ Er konnte sehen wie das Mädchen traurig wurde. Doch auf seinem Gesicht breitete sich ein fröhliches Grinsen aus. Das Mädchen ließ enttäuscht den Kopf hängen. „Wie kannst du darüber nur fröhlich sein? Hast du unser Versprechen etwa vergessen?! Du hast mir versprochen es diesen Sommer einzulösen…..Du hast es schon wieder vergessen, oder?“ „Nein, ich habe es nicht vergessen! Deswegen habe ich dir gerade gesagt, dass ich von zu Hause weggelaufen bin…Wir werden uns heute noch auf den Weg machen. Genug Geld habe ich!“ Doch anstatt dem Mädchen es zu erzählen begann der kleine Junger wieder zu grinsen. „Keine Sorge, ich habe alles durchgeplant! Geh kurz nach Hause und sag deiner Mutter, dass du mit mir auf dem Spielplatz bist. Izuko, heute bekommst du deinen Wunsch erfüllt!“ Langsam machte Izuko die Augen wieder auf. Leicht benebelt sah sie nach oben und dann zur Seite. „Kei….suke?“ „Du bist wieder wach? Fühlst du dich wieder besser?“ Ganz langsam setzte sie sich auf. Dabei fasste sie sich an den Kopf. War das gerade auch wieder ein Traum gewesen? Oder waren es….Erinnerungen?! „Wie lange habe ich hier geschlafen? Wie spät ist es?“ „Ähm…es ist….du hast zwanzig Minuten geschlafen.“ Erleichtert ließ Keisuke einen Seufzer hören. Er wollte gerade etwas sagen, doch er wurde von dem Klingelton seines Handys unterbrochen. Irritiert sah er auf das Display. „Das ist Taro!...Taro? Hörst du mich?...Ja, wo seid ihr?....Okay, wir haben uns etwas verlaufen aber wir werden gleich da sein…Izuko? Ähm…es geht ihr wieder besser! Bis gleich!“ „Und wie wollen wir so schnell zum Treffpunkt kommen? Wie du schon gesagt hattest, wir haben uns verlaufen!“ Mit einem breiten Grinsen sah Keisuke Izuko an. Erschrocken sah Izuko neben ihm die Schattenhaften Umrisse des kleinen Jungen aus ihrem Traum. Um dies wieder loszuwerden kniff sie einmal kurz die Augen zusammen. Als sie sie wieder aufmachte war der Schatten verschwunden. „Während du geschlafen hast, habe ich mich etwas umgesehen. Wir waren gar nicht mal so weit vom Hauptweg entfernt. Wir hätten nur noch zweimal abbiegen müssen. Fühlst du dich wieder kräftig genug?“ „Ja, wir können losgehen!“ Anmerkung: Ungefähr in der Mitte dieses Kapitels, hatte Lena sich ja über das Taschengeld von Keiko aufgeregt, um euch einen kleinen Einblick zu verschaffen....Keiko hat auf die Klassenfahrt 13000 Yen mitgenommen, das entspricht 100€....und da Keiko noch mal herkommen wollte und mehr Geld mitbringen wollte, hat Lena einen Vergleich aufgestellt...27000 Yen entspricht ungefähr 200€ ^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)