Memories von abgemeldet (Deine Vergangenheit wird dich einholen!) ================================================================================ Kapitel 11: Telefonat --------------------- Kapitel – 11 Telefonat „Mama, ich gehe jetzt ins Bad!“ Nachdenklich ließ sich Izuko heißes Wasser in die Wanne ein. Nachdem sie dabei fast eine Sinflut angerichtet hat, stieg sie in die Wanne und versuchte sich etwas zu entspannen. Keiko und sie hatten es eigentlich alles gut durchdacht. Zuerst wollten sie Keisuke freudig begrüßen und danach wollten sie Yoshiko und Keisuke alleine am Strand lassen. Und was war daraus geworden? Nichts! Aber warum war Keisuke so abweisend? „Moah! Ich verstehs nicht!“ Noch bevor sie sich wieder aufrecht hinsetzen konnte, hörte sie draußen zuerst das Telefon klingeln und dann eilige Schritte. Draußen hörte Izuko unterdrücktes Murmeln. Um besser hören zu können stieg Izuko aus der Wanne und schlich sich zur Tür. Draußen hörte sie ihre Mutter aufgeregt mit jemanden diskutieren. Dabei schien sie immer noch bemüht alles leise zu sagen. Wer war da wohl am anderen Ende der Leitung? „Izuko? Bist du etwa eingeschlafen?“ Izuko war so mit dieser Frage beschäftigt gewesen, dass sie gar nicht mitbekommen hat, wie ihre Mutter aufgelegt hatte und jetzt vor der Tür stand. „Ähm…ich bin nicht eingeschlafen! Bin gleich fertig….“ „Gut, ich werde das Essen machen.“ Erleichtert ließ sich Izuko auf den Wannenrand nieder. Jetzt hatte sie nicht mehr ein Problem, sondern gleich zwei! „Und dann hat er doch tatsächlich den Ball geworfen und…. Hey Izuko, hörst du mir überhaupt zu?“ Verwirrt sah sich Izuko um. Sie war in der Schule aber sie konnte sich nicht mehr erinnern wie sie hergekommen war. „Geht es dir nicht gut? Du siehst irgendwie nicht gut aus.“ Langsam drehte sie ihren Kopf zu Keiko und streckte ihr die Zunge raus. „Vielen Dank für deine netten Worte!“ Auf Keikos Gesicht breitete sich langsam ein breites Grinsen aus und kurz darauf spürte sie eine Hand auf ihrem Rücken. Erwartungsvoll drehte sie sich um, und konnte nur schwer ihre Enttäuschung verbergen. „Na das nenne ich ja mal eine nette Begrüßung! Mit wem hast du denn gerechnet?“ „Ähm….tut mir leid Lena…“ Grinsend stellte sich Lena neben Keiko. Keikos Gesicht war immer noch unverändert, doch schlagartig wurde ihr Gesicht hart und abweisend. Izuko drehte sich wieder um und sah jetzt auch den Grund: Keisuke kam gerade, gefolgt von Rufen und dem Gelächter der weiblichen Schüler. Völlig desinteressiert ging er auf seinen Platz zu und setzte sich ohne die Anderen zu grüßen. „Der soll mir auch nur einmal auf die Nerven gehen, dann kann er sich aber warm anziehen!“ Während Kieko begann Lena alles zu erklären, ließ Izuko ihren Gedanken wieder freien Lauf. Wie schwer zu erkennen war, war Keisuke wegen gestern noch sauer. Aber was sollte sie dagegen machen? Und dann war da ja auch noch das andere Problem mit ihrer Mutter! „Umeno Izuko, was ist das Gegenteil von diesem Wort?“ Doch auch auf diese Frage reagierte sie nicht. Ohne es gemerkt zu haben, stand jetzt die Lehrerin vor ihr und tippte sie leicht an der Schulter. „Oh, tut mir leid! Ich habe nicht aufgepasst….was sagten Sie?“ „Yoriie-kun? Bring Izuko bitte auf die Krankenstation!“ Ohne, dass Izuko viel davon mitbekam stand Keisuke auf und ging mit ihr aus dem Klassenzimmer. „Hörst du mir zu, Izuko?“ Izuko war die ganze Zeit wie ein Roboter hinter Keisuke hergelaufen. Jetzt war er stehen geblieben und Izuko konnte gerade noch bremsen um nicht in ihn reinzulaufen. „Hast….du was gesagt?“ Keisuke begann sich wieder in Bewegung zu setzen und hielt dann eine Tür auf. „Ich habe nur gesagt, dass wir da sind.“ Ohne auf Izukos Antwort zu warten, ging er in die Krankenstation. Als Izuko dann auch in das Zimmer ging, unterhielt Keisuke sich bereits mit der Krankenschwester. Als die Schwester Izuko erblickte stand sie sofort auf und kam auf sie zu. „Ich würde vorschlagen, dass du dich erstmal hinlegst. Versuch dich zu entspannen.“ Widerwillig ging Izuko um eine Steh wand herum und legte sich dann ins Bett. Augenblicklich schloss Izuko die Augen und schlief ein. Das Mädchen lag zitternd auf ihrer Pritsche. Sie zitterte nicht nur vor Kälte und Angst, sondern auch vor Schmerzen. Wo war nur ihr kleiner Freund? „Izu!!!!“ Erschrocken schaute sie zur Tür. War das nicht gerade seine Stimme gewesen? Traurig senkte sie ihren Blick. Das war unmöglich. „Izu-chan!!! Antworte mir!!!“ Und wieder schaute sie zur Tür. Doch, es war seine Stimme! Sofort rannte sie zur Tür und hämmerte wie wild dagegen. „Kei-kun!!! Kei!!!!“ Plötzlich hörte sie draußen laute Schritte, ein wirres Stimmengewirr schwoll an. Und dann…hörte man einen lauten Knall. Es wurde still auf dem Flur. Toten still. Erschrocken fuhr Izuko aus ihrem Schlaf hoch. Was war das nur für ein wirrer Traum gewesen? Langsam beruhigte sie sich wieder. Draußen hörte sie lautes Gerufe und Gelächter. Immer noch leicht erschrocken sah sie sich langsam um. Sie war allein. Scheinbar war die Schwester in das Lehrerzimmer gegangen. Und Keisuke? Sicherlich war er sofort wieder ins Klassenzimmer gegangen. Was hielt ihn schließlich hier? Er war ja immer noch sauer auf sie. Aber wie lange hatte sie eigentlich geschlafen? Langsam stieg sie aus dem Bett und ging ans Fenster. Draußen liefen Schüler umher, spielten irgendetwas oder unterhielten sich einfach. Scheinbar war gerade die zweite Pause angefangen. Erleichtert zog Izuko ihre Schuhe wieder an. Was auch immer dieser Traum zu bedeuten hatte, jetzt war sie wieder wach und in der Wirklichkeit. „Ja, du hast wohl recht, Taro! Trotzdem, ich….Hey! Was machst du denn hier? Solltest du dich nicht ausruhen?“ Izuko musste etwas schmunzeln. „Ich bin inzwischen ausgeruht genug. Kannst du mir deine Hefte nachher leihen?“ „Sicher kann ich das! Achja, weil die Lehrerin nicht so bald mit dir gerechnet hat, ist Keisuke alleine zur Schülerversammlung gegangen. Wenn du dich beeilst, dann kannst du es sicherlich noch schaffen. Sie findet im zweiten Stock im Versammlungsraum statt!“ Dankend rannte sie zur besagten Richtung. Erleichtert und reichlich erschöpft stand Izuko vor ihrem Schrank und wechselte ihre Schuhe. Als sie damit fertig war ging sie langsamen Schrittes auf den Hof und auf das Tor zu. Die Schülerversammlung hatte recht lange gedauert und Izuko hatte sich nicht wirklich darauf konzentrieren können. Aber scheinbar war sie nicht die einzige gewesen, denn Keisuke war scheinbar nur körperlich anwesend gewesen. Seufzend ging Izuko ihre Straße entlang, gefolgt von ihren Problemen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)