Maskenball von frettchenfay ================================================================================ Kapitel 1: Schulalltag und andere Sorgen ---------------------------------------- Maskenball Piep! Piep! Piep! „ Mmmmh“, grummelte es unter der Bettdecke hervor. Piep! Piep! Piep! Ein lauter Knall ertönte und der nervige Wecker verstummte mit einem Schlag. Missmutig zog Karin ihre Hand zurück unter die wärmende Decke und kuschelte sich noch mal richtig schön in ihr Bett. Sie war gerade wieder überm Eindösen als: Piep! Piep! Piep! „ Was zum Teufel...?“, meckerte Karin als sie wieder hochschreckte und entgeistert den Wecker anstarrte. Dieser ließ sich davon jedoch nicht stören, piepste munter weiter vor sich hin und wurde langsam immer lauter, weil er nicht ausgeschalten wurde. Verwirrt stellte Karin ihn aus und stand, nun halbwegs wach, endlich auf. Schlurfend kämpfte sie sich zum Bad, stellte das Wasser an und spritzte sich erst einmal einen gewaltigen Schwall Wasser ins Gesicht. Jetzt war sie endgültig munter und ging erstmal runter in die Küche, wo ihre Mutter schon mit dem Frühstück auf sie wartete. „Guten Morgen mein Schatz! Na, wie hast du geschlafen?“, fragte sie ihre Tochter fröhlich. „Morgen“, bekam sie nur als Antwort. Schlecht gelaunt ließ sich Karin auf einem Stuhl am Essenstisch fallen. „Ich habe deinen Wecker für heute lieber zweimal eingestellt. Du hast doch immer solche Probleme beim Aufstehen, ganz besonders an Montagen“, erklärte ihr ihre Mutter immer noch fröhlich lächelnd. Karin warf ihr einen bösen Blick zu und fragte: „Dann warst du das also?“ „Irgendwie musste ich dich doch aus dem Bett kriegen, mein Schatz“, verteidigte sich ihre Mutter, „ Du willst doch nicht wieder so zur Schule hetzen müssen, oder?“ Genervt rollte Karin mit den Augen. Was ging es denn ihre Mutter an, wenn sie sich ein wenig auf dem Schulweg beeilen musste? Gut, sie stand oft erst ziemlich spät auf und musste deshalb auch öfter mal das Frühstück sausen lassen und dann mit Affentempo zur Schule rennen, aber sie war noch nie zu spät gekommen und solange das der Fall war brauchte sich ihre Mutter da nicht reinzuhängen! Fröhlich vor sich hinsummend machte Frau Graber gerade Pfannkuchen am Herd. Karin, die hinter ihr immer noch am Tisch saß, schüttelte leicht mit dem Kopf. Wie schaffte es ihre Mutter nur immer so gute Laune zu haben? Sie war fast immer ausgelassen und fröhlich, völlig zufrieden mit sich und der Welt. „Hier mein Schatz“, sagte Frau Graber, stellte einen Teller mit fertigen Pfannkuchen vor Karin auf den Tisch und riss sie so aus ihren Gedanken. „Danke, Mum!“, sagte Karin und machte sich über ihre Frühstück her. Als sie aufgegessen hatte, machte sie sich fertig für die Schule und verließ eilig das Haus, nachdem sie sich von ihrer Mutter verabschiedet hatte. Sie lebte alleine mit ihrer Mutter dort, denn ihr Vater war gleich nach ihrer Geburt abgehauen und hatte sie und ihre Mutter im Stich gelassen, aber Karin machte das nichts aus, denn sie hatte ihn nie kennen gelernt und wollte dies auch nicht. Sie ging die Straße entlang als sie freudig von einem Mädchen mit schulterlangen braunen Haaren, schönem Gesicht und schokobraunen Augen begrüßt wurde. „Hi Süße! Wie geht`s dir? Bist ja mal nicht zu spät dran. Wie kommt`s?“, wurde sie begrüßt. „Hi Sonja! Meine Mum hat den Wecker mehrmals eingestellt.“ „Clever von ihr“. Ihr wurde ein böser Blick zugeworfen. „Was denn? Stimmt doch! Wenigstens musst du heute nicht zur Schule rasen wie eine Wilde, wie meistens.“ „Hast ja Recht“, räumte Karin ein und gab sich geschlagen. Den restlichen Weg über quatschten sie über alles Mögliche und lachte ausgiebig. Das hob Karins Laune gewaltig und als sie endlich in der Schule ankamen, war sie nicht mehr so mies gelaunt. Im Klassenzimmer begrüßten sie erstmal noch schnell ihre anderen Freunde und gesellte sich dann zu einer Gruppe Mädchen in der Nähe des Ausgangs des KLassenzimmers. Sie waren gerade am Lachen, als sich jemand neben die Gruppe stellte. Fast alle hörten augenblicklich auf zu lachen, bis auf Karin, da der eben Hinzugekommene sich hinter sie gestellt hatte und sie ihn nicht bemerkt hatte. Als sie bemerkte, dass alle verstummt waren sah sie sich suchend nach dem Grund dafür um, doch sie brauchte nicht lange zu suchen. „Was willst du?“, fragte sie geringschätzig und genervt Christoph Ketz, den wohl beliebtesten Schüler ihrer Klasse, eigentlich der gesamten Schule. „Na, Strohpuppe, hast du es auch endlich begriffen, dass jemand hinter dir steht?“ „Halt die Klappe du eingebildeter Schnösel!“, fauchte Karin zurück. Sie konnte es nicht ausstehen, wenn er sie so nannte nur wegen ihrer Haare. Sie hatte strohblonde Haare, weswegen er sie immer aufzog. Warum konnte er es nicht einmal sein lassen? Christoph lies nie eine Gelegenheit aus um auf Karin rumzuhacken. Sie selbst mochte ihre Haarfarbe auch nicht unbedingt, doch sie war zu stolz, sie sich zu färben, das hätte ja bedeutet, sie würde zugeben, dass Christophs Beleidigungen ihr etwas ausmachten. Nie im Leben!!! „Wow! Du hast ja gelernt längere Sätze zu bilden“, bemerkte er spöttisch. „Du-!“ „Lass es gut sein Karin“, unterbrach sie Marie, eine aus der Gruppe mit der Karin nicht unbedingt gut befreundet war, eher im Gegenteil. „Hallo Chris. Was machst du denn so?“, fragte sie ihn und lächelte ihn einnehmend an. Marie war nicht die einzige, die auf Christoph stand. Sogar sehr viele taten das und hatten sogar einen eigenen Fanclub gegründet. Auch Karins Freundin Sonja hatte ein Auge auf ihn geworfen, wenn auch nicht so übertrieben wie zum Beispiel Marie. Karin verstand sie alle einfach nicht. Was war an so einem Typen denn bitte so toll? Na gut, er war ziemlich wohlhabend, da seine Eltern Besitzer eines großen Elektronikkonzerns, der `KetzCompany`, waren. Auch sah er wirklich nicht schlecht aus, musste Karin zugeben, mit seinem rabenschwarzen Haar, den schönen Gesichtszügen und den graublauen Augen, die wie Saphiere glänzten, wenn die Sonne auf sie schien. Doch dafür war sein Charakter umso mieser. Er sah Karin immer mit einem Blick von oben herab an, war arrogant und ärgerte sie, wo er nur konnte. Sie sprang aber auch immer auf seine Provokationen an und war auch nicht minder schnippisch zu ihm, wie er zu ihr. Karin war kein Mensch, der irgendwas auf sich sitzen lies und schneller mal aus der Haut fuhr. Dann klingelte es plötzlich zum Unterricht und Karin wurde je aus ihren Gedanken gerissen, als der Lehrer sie aufforderte sich endlich hinzusetzten. Schnell tat Karin, was ihr gesagt wurde und die Stunde konnte beginnen. Die ersten drei Stunden verliefen wie immer und auch die Pausen waren nicht weiter besonders. In der Mathestunde bekamen sie ihre Arbeiten zurück. Wie erwartet hatte Karin eine gute Note, war sie doch zweitbeste der Klasse. Der einzige, der sie fast immer bei allem übertraf war Christoph, dem die Einsen nur so zuflogen. Nun mit dem Gefühl, dass der Tag vielleicht doch nicht so schlecht werden würde, ging Karin mit Sonja in die Pause. Sie unterhielten sich gerade über die Arbeit, als Cindy, ein weiteres Mitglied des Chris-Fanclubs, auf sie zukam. „Wie kannst du es wagen“, begann sie ohne Umschweife zu keifen „meinen süßen Chris zu beleidigen, du dumme Ziege?“ Sonja, die mit so was schon gerechnet hatte, als sie Cindy hatte auf sie beide zukommen sehen, antwortete schnell, bevor Karin dazu kam: „Reg dich ab Cindy. Zum streiten gehören immer noch zwei. Also beruhig dich und zieh ab, o.k.?“ „Wieso sollte ich?“, ging das Gezeter weiter. „Weil du dir, wenn du nicht gleich verschwindest, mächtigen Ärger einhandelst!“, drohte ihr Karin. Sie war auf hundertachtzig. Wenn sie so blöd von der Seite angemacht wurde, passierte das immer. „Pah! Als wenn ich mir von dir drohen lasse!“ „Du kleines Mist-“ „Seht mal! Ist das nicht Chris, dort hinten?“, unterbrach sie Sonja schnell, bevor der Streit noch ausartete. „Chris?! Wo?!“, schrie Cindy, sah sich hektisch nach ihrem Schwarm um und verschwand in die Richtung, in die vorhin Sonja gezeigt hatte. „Danke. Diese blöde Tussi, hätte ich keine Sekunde länger ertragen können, ohne ihr an die Gurgel zu springen.“ „Wozu bin ich denn da?“, entgegnete Sonja nur lächelnd und sie machten sich wieder auf den Weg ins Schulgebäude, da der Unterricht gleich wieder beginnen würde. Dies war ihre letzte Stunde für heute, da die nachfolgende ausfiel. Geschichte war das einzige Fach in dem Karin schlecht war. Sie konnte sich einfach nicht die ganzen Zahlen und Daten merken, geschweige denn die richtigen Namen dazu. Egal wie sehr sie sich anstrengte und sich auf ihren Lehrer konzentrierte, es klappte einfach nicht. Andauernd verwechselte sie Jahreszahlen oder die Namen von wichtigen Persönlichkeiten der Geschichte. Sie hatten gerade ein neues Stoffgebiet begonnen und Karin hatte sich vorgenommen, gleich von Anfang an gut mit zu arbeiten, um möglichst viele Informationen im Gedächtnis zu speichern. Herr Schmidt war ein freundlicher Mann, der immer offen für neue Anregungen und Ideen war. Fast alle mochten ihn wegen seiner netten Art. Ihr neues Thema war der 2. Weltkrieg, wie ihnen ihr Lehrer gerade feierlich verkündete. „Und um das Ganze mal ein wenig spannender zu gestallten, werden wir diesmal in Gruppen arbeiten und jede Gruppe stellt zum Schluss ihre Ergebnisse der Klasse vor. Jede Gruppe wird einen anderen Abschnitt des 2. Weltkrieges bearbeiten. Leider müsst ihr den größten Teil zu Hause erarbeiten, da wir nicht so viel Zeit zur Verfügung haben, um alles während der Stunden zu schaffen. Die Gruppe dürft ihr euch selbst aussuchen, außer die Personen, denen ich es sage!“, erklärte ihnen ihr Geschichtslehre. Sofort ging das Brabbeln in der Klasse los und jeder suchte sich schnell einen Partner, bevor dieser vielleicht noch mit jemand anderen zusammenarbeitete. Karin machte sich sofort zielstrebig auf den Weg zu Sonja, doch sie wurde je von Herr Schmidt aufgehalten, der Christoph im Schlepptau hatte. „Karin, du machst diesmal bitte mit Christoph zusammen. Ich mache mir nämlich ernste Sorgen um deine Noten in Geschichte. Wie ich von anderen Lehrern gehört habe, bist du sonst eine sehr gute Schülerin und hast überall nur gute Zensuren, aber in Geschichte sieht es für dich nicht so rosig aus. Da ich aber nicht will, dass du in meinem Unterricht eine 5 bekommst, werdet ihr beide eine Gruppe bilden.“ „Christoph“, wand er sich nun an den Jungen neben ihm, „du als mein mit Abstand bester Schüler hilfst Karin doch bestimmt gerne, oder?“, fragte er weiter, aber ohne eine Antwort abzuwarten. „Gut. Dann wäre das ja geklärt“ und er lief davon, ohne noch einmal einen Blick auf das missmutige Gesicht seiner Schülerin zuwerfen. Chris grinste Karin schief an, worauf diese schon wieder innerlich um Fassung ringen musste. Aleerdings konnte sie es sich dann doch nicht verkneifen ihm die Zunge rauszustrecken. Dafür schlug sich die blonde aber im nächsten Moment innerlich vor die Stirn. ,Echt toll gemacht Karin! Sehr geistreich!` Eine Weile standen sie sich nur trotzig gegenüber und schauten in verschiedene Richtungen, bis Christoph das Wort erhob: „Willst du jetzt die ganze Zeit wie dumm in der Gegend rumstehen oder wollen wir endlich anfangen?“ Karin schaute ihn nur böse an, verkniff sich jedoch den Kommentar, der ihr auf der Zunge brannte. Immerhin mussten sie jetzt für eine gewisse Zeit mit einander auskommen. Also gingen sie gemeinsam an einem Tisch und nahmen nebeneinander Platz, wenn auch mit dem größtmöglichen Abstand zu einander. Nach einer Weile konnten sie sich auch auf einen Abschnitt des 2. Weltkrieges einigen, oder eher, Christoph legte fest welches Thema sie wählten und Karin gab es irgendwann einfach auf dagegen zu protestieren. „Gut, also nehmen wir die Belagerung von Berlin und suchen beide etwas zu dem Thema heraus“, meinte Christoph am Ende der Stunde dann entnervt. Karin nickte nur, sprang sofort mit dem Klingelzeichen von ihrem Stuhl auf und machte sich an ihren Platz mit dem Einpacken ihrer Sachen zu schaffen. Auf dem Heimweg klagte sie Sonja dann ihr Leid. „Warum muss ausgerechnet ich mit diesem arroganten Arschloch zusammenarbeiten?!“, fragte sie aufgebracht, „Ich weiß jetzt schon, dass das keine Teamarbeit wird, sondern er sagt und ich soll dann Mal schön machen, aber das kann er sich abschminken!“ „Woher weißt du denn, wie es ablaufen wird? Ich kann mir nicht vorstellen, dass Chris so ist. Du beurteilst ihn wirklich falsch. Er ist wirklich kein so übler Kerl und eigentlich sehr nett, weißt du?“, versuchte Sonja Karin zu beruhigen. „Nett?! NETT?! Dieser Schnösel und nett? Niemals!“, schrie Karin schon beinahe. „Ja, das ist er.“, beteuerte ihre Freundin nun nochmals. „Du hast wirklich eine falsche Ansicht von diesem Typ. Du weißt einfach nicht, wie der wirklich ist.“ „Vielleicht trifft das ja auch auf dich zu?“, konterte Sonja in dem Versuch Karin zu überzeugen. „ach ja? Und warum zieht er mich dann immer auf? Zum Beispiel wegen meines Aussehens? Ich weiß ja selbst, dass ich nicht grad eien umwerfende Erscheinung bin, aber das muss er mir doch nicht auch noch unter die Nase reiben! Ich hasse meine Haare. Dieses blöde Stroh ist- “ „Nun mach aber mal halblang!“, unterbrach sie Sonja nun doch leicht angesäuert. Sie konnte es nicht leiden, wenn sich ihre beste Freundin selbst so schlecht machte. ,, Du hast kein hässliches Äußeres. Das gleich mal vorweg! Und was deine Haare betrifft: die sind doch wirklich schön. Genauso wie deine grünen Augen und deine Stupsnase, von deiner Figur brauch ich gar nicht erst zu reden! Also will ich nicht noch mal hören, dass du dich hässlich findest, ist das klar?“ „Aber- “ „Kein ,aber`! Du siehst gut aus wie du bist, und damit basta!“ Karin schüttelte nur ungläubig den Kopf und wechselte das Thema. Es hatte keinen Sinn sich mit Sonja darüber zu streiten. _________________________________________________________________________________ So...Das war jetzt das erste Kapitel von Maskenball. Bitte hinterlasst mir doch ein Kommi dazu, ja? Falls ihr fragen habt, könnt ihr mir auch gerne eine ENS schreiben. Ich antworte garantiert! ^.- Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)