Drachenprinz von jancker ================================================================================ Kapitel 67: Wer ist der Täter? ------------------------------ Wer ist der Täter? Die Tage vergingen ruhig, denn jeder nutzte die Zeit zur Erholung oder in Alex Fall zum Training mit seinen Eltern, denn die Ferien war die einzige Zeit, wo er das tun konnte. Die beiden unterrichteten ihn hauptsächlich in Drachenmagie und im Umgang mit seinem Drachenkörper, da er das in Hogwarts nicht üben konnte. Tom hatte sich während der Tage meistens in sein Zimmer oder in der Bibliothek verbarrikadiert. Er wollte nachprüfen, ob das, was der Silberdrache ihm mitgeteilt hatte, der Wahrheit entsprach. Er hatte sogar um eine Möglichkeit gebeten, einen Brief zu seinem Stellvertreter Lucius zu schicken. Er befahl ihm darin nachzuprüfen, wie sich die Anzahl der Squibs in den vergangenen Jahren entwickelt hatte. Und er sollte herausfinden, ob viele unmagische Babys auch in anderen Ländern geboren wurden. Wenn sich das als wahr herausstellen sollte, musste der dunkle Lord umdenken, denn schließlich war es auf keinen Fall in seinem Interesse, die magische Welt zu zerstören oder gar die Erde. Auch Silvester war ein schönes Fest, das alle zusammen verbrachten. Selbst Fenrir und Sirius waren da, um den Abend mit dem Rest zu feiern. Am lustigen war mit anzusehen, als Regulus Punkt Mitternacht sich Remus geschnappt hatte, um ihm einen langen Kuss zugeben. Im Anschluss war der Werwolf so rot wie eine Tomate geworden und hatte den Mund immer wieder geöffnet, wie ein Fisch auf dem Trockenen. Der jüngere Black hatte nur gemeint, dass er nicht mehr hatte warten können, er hatte wissen wollen, wie der andere schmeckte und das tat er äußerst lecker, wie er versicherte. Das wiederum hatte den Verteidigungslehrer noch mehr erröten lassen, wenn das überhaupt möglich gewesen war. Der Rest hatte das nur belustigt mit angesehen und außer Tom auch nichts weiter gesagt. Dieser war der Ansicht, dass er so etwas Ekliges wie Gefühlsduseleien nicht mit ansehen wollte, denn das verdarb einem schließlich die Stimmung. Der Blauäugige war der Meinung, dass so etwas unnütz war und man doch nur hintergangen werden würde. Alex hatte erwidert, dass der Ältere eben noch nie verliebt gewesen war und deshalb nicht wisse, wie man sich dann fühlt, also sollte er keine vorschnellen Urteile bilden. Tom hatte geschnaubt und dieser Entgegnung keiner Antwort gewürdigt. Nun allerdings war der letzte Tag vor der Rückkehr nach Hogwarts angebrochen. Alle saßen zusammen, um sich nochmals gemeinsam zu unterhalten. Der Silberdrache hatte sofort ein für ihn wichtiges Thema angesprochen, wobei er die Hilfe der anderen erhoffte. „Wir müssen unbedingt herausfinden, wer es auf Remus abgesehen hat, denn so kann das nicht weiter gehen. Ich weiß zwar, dass Regulus nichts dagegen hat, auf ihn aufzupassen. Aber er kann das ja schließlich nicht rund um die Uhr tun. Irgendwann erwischt der Täter Remus vielleicht doch mal alleine und er kann sich nicht verteidigen…“, äußerte der Jüngste in der Runde. „Hey, ich bin Lehrer für Verteidigung gegen die dunklen Künste, ich weiß, wie man sich verteidigt“, warf nun der Alpha ein. „Das bezweifelt auch niemand, Remus“, erwiderte nun Regulus versöhnlich. „Dennoch gibt es Möglichkeiten auch erfahrene Zauberer zu überwältigen, auch wenn sie ein Werwolf sind. Und schließlich wissen wir nicht, wie viel Erfahrung der Attentäter hat und wie stark er ist. Das einzige, was wir bis jetzt mit Sicherheit sagen können, ist, dass er schlau ist. Er hat es geschafft, noch nicht erwischt zu werden. Trotz deiner guten Nase konntest du noch nicht herausfinden, um wen es sich handelt, du hast ja noch nicht mal eine Spur auf seine Identität“, meinte der jüngere Black. Es sollte nicht wirklich anklagend klingen, tat es aber auf Grund der Sorgen, die der Todesser sich um seinen Geliebten machte. Er hatte einfach Angst, dass diesem etwas geschehen könnte und er selber konnte es nicht verhindern. Doch die anklagenden Worte trafen den Verteidigungslehrer hart. Er wusste selber, dass seine guten Werwolfssinne ihn bis jetzt in dieser Situation im Stich gelassen hatten, dennoch mochte er es nicht darauf angesprochen zu werden. „Nun ja, ich konnte schon etwas riechen und es kam mir auch irgendwie bekannt vor, aber ich komme einfach nicht darauf woher“, erklärte er zu seiner Verteidigung. „Und der Direktor steckt wirklich nicht dahinter?“, hakte nun Kanan nochmals nach. „Nein, Pa, das kann ich mit Sicherheit sagen. Zum einen braucht er Remus, um an mich heranzukommen. Er hofft, dass dieser mich davon überzeugt, dass er ein guter, netter alter Mann ist und ich ihm vertrauen kann. Außerdem hatte dieser ihn ja schließlich eingestellt, da wäre es völlig unlogisch dann zu versuchen ihn aus dem Weg zu schaffen. Das hätte er viel unkomplizierter machen können, indem er Remus unbemerkt von der Öffentlichkeit tötet. Genauso wenig hätte der Direktor zugelassen, dass einer schwarze Magie verwendet, wie Ron Weasley es unter dem Imperium getan hatte, dazu hasst er sie viel zu sehr. Nein, Dumbledore können wir ausschließen“, war seine überzeugte Meinung und die anderen waren auch dieser Ansicht nach der Erklärung. „Aber wer hätte einen Vorteil davon, wenn ich weg wäre oder wer hasst mich so sehr, dass er mich sogar töten würde?“, fragte Remus nun verzweifelt nach. Diese ganze Sache ging ihm sehr an die Nieren, denn normalerweise war er ein friedliebender Mann, der im Grunde niemand ohne ersichtlichen Grund wehtun würde. „Vielleicht hat einer der Schüler raus gefunden, dass du ein Werwolf bist, sieht dich nun als Bedrohung für die Schule und will dich deshalb erledigen“, schlug nun Severus vor. Er hatte sich mittlerweile mit den zwei ehemaligen Rumtreibern arrangiert. Er hatte noch an Silvester eine lange Unterhaltung mit dem älteren Black, wo dieser sich mehrmals entschuldigt hatte. Sirius hatte auch versucht ihm die Gründe für sein Verhalten in der Schulzeit zu erklären, doch im Grunde war das dem Tränkemeister egal. Er hatte allerdings die Entschuldigung akzeptiert, auch wenn das größtenteils an Alex gelegen hatte, der wohl ziemlich traurig gewesen wäre, hätte der Professor auf die alte Schulfeindschaft bestanden. Doch so langsam störte auch Severus die Anwesenheit von Black und Lupin nicht mehr so sehr, wobei er mit Remus noch am wenigsten Probleme hatte, denn dieser hatte sich in der Schulzeit deutlich zurückgehalten mit den Streichen oder seiner Beteiligung an selbigen. „Der wäre doch sicherlich eher zum Direktor gegangen und hätte das nicht selbst in die Hand genommen, oder?“, überlegte nun Dillon laut. Er konnte es nicht nachvollziehen, wie jemand überhaupt versuchen konnte jemand anderes zu töten. Mord war eben in Esandra ein fast völlig unbekanntes Verbrechen, niemand tat hier so etwas. Streitigkeiten wurden anders gelöst. Und wenn jemand mit einem anderen und seiner Art nicht zurecht kam, dann ging man zu den Beschützern der Stadt oder kam eben zum König, um sein Problem vorzutragen. Und in solchen Fällen fand man immer eine friedliche Lösung. „Stimmt, Dad, ich bezweifle auch, dass es sich dabei um einen Schüler handelt, der hätte bestimmt keinen Unverzeihlichen benutzt! Gerade das bereitet mir am meisten Kopfzerbrechen. So einen Zauber verwenden normalerweise nur die Todesser, so viel ich weiß“, erwiderte nun Alex. Und daraufhin wandten alle ihren Blick auf Tom. „Was guckt ihr mich so an, ich habe das sicher nicht befohlen, das habe ich schon einmal gesagt“, entgegnete er etwas gereizt, denn er konnte es auf den Tod nicht ausstehen, wenn man ihm nicht glaubte. „Es stimmt zwar, dass ich und meine Untergebenen keine Probleme mit den Unverzeihlichen haben, trotzdem muss das nicht unbedingt bedeuten, dass der Täter einer meiner Männer ist. Allerdings muss ich zugeben, dass auch ein Todesser das ohne meine Zustimmung getan haben könnte, um aufzusteigen, oder vielleicht auch ein Anhänger, der sich erhofft damit in meine Reihen aufgenommen zu werden. Doch wenn das der Fall ist, dann ist das ohne meine Zustimmung geschehen“, äußerte der dunkle Lord. „Das würde keinen Sinn ergeben, warum sollte er Lupin angreifen und nicht Harry Potter, das wäre doch viel besser. Nein, egal wer dahinter steckt, er hat etwas gegen Lupin und will ihn deshalb ausschalten“, warf nun wieder Severus ein. Nach dieser Aussage herrschte erstmal Schweigen, denn alle überlegten nun vor sich hin. Vor allem Remus dachte angestrengt nach, wen er so wütend auf sich gemacht haben könnte. Kannte er jemanden, der ihn lieber tot als lebendig sehen wollte? Ihm fiel keiner ein, denn eigentlich hatte er sich in den letzten Jahren meistens in der Muggelwelt aufgehalten, weil er dort als Werwolf einfacher einen Job bekommen konnte als in der Zauberwelt. Allerdings meldete sich nun auch Sirius endlich zu Wort, der der Diskussion bis jetzt stillschweigend gefolgt war. „Du hast gesagt, dass du an den Tatorten etwas gerochen hättest, was dir bekannt vorkam, aber du wüsstest nicht woher. Kannst du mir den Geruch beschreiben?“, erkundigte er sich nachdenklich. „Ich habe schon hin- und herüberlegt, doch mir ist bis jetzt nicht eingefallen, wohin ich den Geruch einordnen soll. Es roch nach Schmutz und Dreck, im Grunde nach Kanalisation. Darunter war Angst und so etwas wie Feigheit gemischt. Ich kann es nicht besser beschreiben“, antwortete er überlegend. „Nun, wir sind uns einig, dass es jemand aus deiner Vergangenheit gewesen sein muss, vielleicht sogar aus der Schulzeit, denn immerhin wurdest du in Hogwarts attackiert. Hast du damals irgendwen verärgert oder beleidigt?“, fragte der ältere Black jetzt nach. Obwohl er sich sicher war, dass sein Freund so etwas nie getan hatte, musste er es einfach genau wissen. „Du weißt so gut wie ich, dass ich so etwas nie getan habe. Ich wollte nicht auffallen, damit niemand hinter mein Geheimnis kam. Aus diesem Grund bin ich doch allen aus dem Weg gegangen. Nur du, James und… Das ist es, jetzt weiß ich, was ich gerochen habe! Und jetzt weiß ich auch, warum ich nie jemanden gesehen habe nach den Anschlägen“, rief er zum Schluss aus. Alle schauten ihn gespannt an, auch wenn bei Sirius mittlerweile so etwas wie verstehen aufkam. „Es war Pettigrew! Ihn habe ich gerochen, denn seine Animagus- Gestalt ist eine Ratte und so ein Tier habe ich häufiger in meiner Nähe gesehen. Ich dachte nur, dass in Hogwarts solche Tiere nicht unüblich sind, immerhin ist das Schloss hunderte von Jahren alt, also habe ich mich nicht weiter darum gekümmert. Aber jetzt kann ich wieder den Geruch zuordnen“, erklärte er völlig aufgebracht. „Ist das der, der meine ersten Eltern hintergangen hat? Derjenige, der der Geheimniswahrer von ihnen war und sie an Voldemort verraten hat?“, vergewisserte Alex sich. Er hatte den Namen zwar schon mal gehört, aber er wusste es nicht mehr so genau. „Ja, Welpe, das ist er. Und jetzt ist auch klar, warum er hinter Remus her ist“, erwiderte der ehemalige Sträfling. Auf diese Aussage sahen ihn alle fragend an. „Remus als Werwolf kann ihn riechen und er hat bestimmt Angst davor, dass er ihn auch erkennen würde. Damit würde er ja auffliegen, denn immerhin gilt er als tot, getötet von mir. Und wenn raus kommen würde, dass er noch lebt, dann würde ich ein ordentliches Gerichtsverfahren bekommen und damit wäre meine Unschuld bewiesen. Also wollte er die Bedrohung in Form von Remus ausschalten“, äußerte er. „Also lebt Pettigrew in Hogwarts“, fasste Alex nochmals zusammen. „Aber wieso denn in Hogwarts? Er hätte doch einfach das Land verlassen können und dann wäre er in Sicherheit gewesen“, meinte der Jüngere nun verständnislos. „Die Ratte war noch nie ein Genie. Er war immer nur ein Mitläufer, der sich den Rumtreiber nur angeschlossen hat, um Aufmerksamkeit zu bekommen. Und da er in unserem Jahrgang war, haben wir ihn einfach mit aufgenommen. Aber er war schon immer ein Feigling, der sich im Hintergrund gehalten hat, wenn es hart auf hart kam. Aber merkwürdig ist das schon, dass er sich ausgerechnet in Hogwarts verkrochen hat“, murmelte Sirius zum Schluss leise vor sich hin. „Also müssen wir nun nach einer Ratte Ausschau halten, wenn wir durch die Gänge von Hogwarts gehen“, meinte der Silberdrache. „Und wenn wir ihn haben, können wir sogar dafür sorgen, dass du freigesprochen wirst, dann kannst du auch wieder nach Groß Britannien zurück, wenn du willst“, erklärte der Silberhaarige weiter. „Ich will aber gar nicht weg, es gefällt mir hier und außerdem ist Fenrir hier, den werde ich sicher nicht verlassen. Auf der anderen Seite könnte ich dich besuchen kommen, wenn ich Lust dazu haben sollte. Das wäre schon schön“, äußerte der ältere Black. Er überlegte bereits, was für Streiche er dann Dumbledore spielen könnte. Das würde bestimmt lustig werden. „Du kannst solange bleiben, wie du willst, Sirius“, erwiderte Kanan lächelnd. Er hatte sich ja mittlerweile an den anderen gewöhnt, trotzdem dieser nicht immer alles so ernst nahm, wie er eigentlich sollte. „Danke“, entgegnete der ehemalige Gefangene nur. „Schon gut, du gehörst mit zur Familie, da ist so etwas selbstverständlich. Aber lassen wir das nun, wir sollten den Rest des Tages noch genießen, bevor es morgen zurückgeht“, fuhr der schwarze Drache fort. Und damit wandte man sich weniger aufregenden Themen zu und es wurde noch ein angenehmer Tag. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)