Drachenprinz von jancker ================================================================================ Kapitel 57: Remus und Regulus ----------------------------- Remus und Regulus Natürlich hatte Regulus sofort zugestimmt, Remus zu beschützen, nachdem Harry ihm die ganze Situation erklärt hatte. Tom hingegen war nicht begeistert gewesen, denn es bedeutete, dass er von nun an alleine war und niemanden mehr hatte, der seinen Wutausbrüchen zuhörte. Trotzdem konnte er nichts dazu sagen, was seinen Untergebenen von seiner neuen Arbeit abgehalten hätte. An dem Tag, als Remus aus der Krankenstation entlassen wurde, stellte der Drittklässler die beiden in den Räumen des Lehrers einander vor. Sie kannten sich zwar bereits aus ihrer Schulzeit, allerdings hatten sie da keinen wirklich engen Kontakt, immerhin war der Black zwei Jahrgänge unter dem Werwolf gewesen. Außerdem war Sirius Bruder direkt nach der Schulzeit untergetaucht, so dass die beiden sich jetzt das erste Mal seit 17 Jahren sahen und in der Zeit hatte sich ihr Aussehen doch ein wenig geändert. Regulus war positiv überrascht, wie männlich sein neuer Schützling doch aussah und diese wunderschönen braunen Augen, die ihn noch ein wenig misstrauisch ansahen, waren wohl mit das Beste an seinem Gegenüber. „Guten Tag, Mr. Lupin, es freut mich, sie mal wieder zu sehen. Ich hoffe, wir kommen einigermaßen miteinander aus, trotzdem ich ein Todesser bin“, begrüßte der Jüngere den anderen freundlich. „Ich verspreche, dass ich gut auf sie aufpassen werde und wer auch immer hinter ihnen her ist, dingfest mache“, versicherte er zum Schluss mit selbstsicherer Mine. Auch der Werwolf musterte den Black. Und was er sah, ließ ihn doch ein wenig erröten, denn dieser entsprach genau seinen Vorstellungen von jemand, in den er sich verlieben könnte. Schwarzes Haar und diese hellblauen Augen, die einem so intensiv ansahen, als würden sie versuchen in seine Seele zu sehen. Außerdem war der Jüngere ein bisschen größer als er selber, was auch nicht unbedingt verkehrt war. Aber schnell schüttelte der Professor den Kopf, um seine Gedanken wieder zu klären. „Es ist auch mir eine Freude sie wieder zu sehen, Mr. Black. Allerdings wäre ich dafür, dass wir uns duzen, wenn wir schon von nun an so eng miteinander arbeiten werden“, erwiderte der Ältere noch immer ein wenig verlegen. Und nachdem sein Gegenüber ihm mit einem Nicken zugestimmt hatte, fuhr er fort. „Und ich bin mir sicher, dass du deinen Job gut machen wirst.“ Harry musste innerlich ziemlich schmunzeln, als er sah, wie die beiden einander ansahen. ‚Oh, das wird sicher interessant werden!’, überlegte er in Gedanken. ‚Süß!’, war alles, was Sirius Bruder dachte, als er die geröteten Wangen von Remus sah. „Danke, dass du so ein Vertrauen in mich hast, ich werde dich auch nicht enttäuschen“, entgegnete er zuversichtlich. „Ich habe mich bereits mit Harry abgesprochen, wie alles ablaufen soll. Ich werde morgens aufstehen, schnell eine Kleinigkeit essen, dann wird Harry den Zauber über mich legen und ich komme zu deinen Privaträumen. Ich werde an die Tür klopfen, damit du weißt, dass ich da bin und anschließend gehen wir gemeinsam zum Frühstück in die Große Halle. Danach werde ich dich den ganzen Tag unsichtbar begleiten, bis ich dich abends erneut an deinen Räumen abliefere. Bis du damit einverstanden oder stört dich etwas?“, hakte Regulus anschließend nach. „Nein, nein, ich bin damit einverstanden, obwohl ich mich die erste Zeit wohl erstmal daran gewöhnen muss, einen unsichtbaren Mann an meiner Seite zu haben, der ständig anwesend ist. Aber das geht schon in Ordnung, denn die Sache mit den Anschlägen ist wirklich ernst, das verstehe ich auch“, antwortete Remus sogleich. Doch dann fiel ihm noch eine Sache ein. „Ich weiß nicht, wie viel dir Harry über mich erzählt hat, aber ich bin ein Werwolf. Das heißt, die letzten Tage vor und ein paar Tage nach dem Vollmond werde ich ein wenig aggressiv sein. Ich hoffe, du kommst damit klar?“, fragte der Kleinere nun doch etwas vorsichtig nach. Er wollte einfach, dass sein Gegenüber wusste, mit wem er es zu tun hatte. Außerdem kam er mittlerweile ziemlich gut mit seinem Wolf aus und akzeptierte sich auch so, wie er nun war. Der Black war ein wenig überrascht, dass der Lehrer sein Wesen so einfach preisgab, denn normalerweise würden Werwölfe ihre Identität so lange verheimlichen, wie es nur ging, damit sie nicht gehasst wurden. Allerdings hatte ihn der Drittklässler bereits darauf vorbereitet, damit er seine Entscheidung auch im vollen Wissen hatte treffen können, auf was er sich da einließ. „Ja, Harry hatte mir bereits davon erzählt, aber das macht für mich keinen Unterschied. Wie du sicherlich riechen kannst, bin ich ein Vampir genauso wie mein Bruder und der Rest der Familie. Ich habe also keine Vorurteile über magische Wesen“, erwiderte Regulus mit einem Lächeln im Gesicht. „Allerdings…habt ihr dann bereits daran gedacht, dass der Täter vielleicht wissen könnte, dass du ein Werwolf bist und dich deshalb loswerden will?“, hakte er nach. „Ja, das war auch mein erster Gedanke, denn Werwölfe sind hier in Groß Britannien ja ziemlich in Verruf gekommen. Allerdings hätte derjenige es in diesem Fall viel einfacher haben können, er hätte Remus nur als das entlarven müssen, was er ist, dann wäre die ganze Sache bereits erledigt, denn so hätte das Ministerium reagieren müssen. Nein, hinter den Motiven des Täters liegen andere Gründe“, antwortete diesmal der Drittklässler nachdenklich. Auch er hatte sich einen Kopf gemacht, warum jemand es auf den gutmütigen Lupin abgesehen hatte, aber er war zu keiner Antwort gekommen. Damit war alles geklärt und der Silberdrachen und Regulus verließen die Privaträume des Verteidigungsprofessors. Erneut waren Wochen vergangen in denen sich Remus und Regulus aneinander gewöhnt hatten. Ihre täglichen Abläufe waren zur Routine geworden, nur unterbrochen von häufigen Unterhaltungen, die sie führten oder gelegentlichen Anschläge auf den Älteren. Heute kam es mal wieder zu letzterem. Es fand gerade eine Stunde Verteidigung gegen die Dunklen Künste im 3. Jahrgang mit Gryffindor und Slytherin statt, als sich plötzlich Ron Weasley erhob und mit seinem Zauberstab auf den Werwolf zielte. Dann sprach er den Sectumsempra aus und ein lila Zauber flog auf Remus zu. Regulus reagierte rechtzeitig, denn der Ältere selber war vor Schock wie festgefroren. Sirius Bruder gab seinem Schützling einen Schups, woraufhin dieser stürzte und dem Fluch so auswich. Der Black gab einen erleichterten Seufzer von sich, überprüfte aber sofort, ob dem anderen auch wirklich nichts passiert war. Zur Sicherheit fragte er auch leise flüsternd nach. „Ist alles okay? Oder bist du irgendwo verletzt?“ Dem Braunäugigen wurde erst langsam bewusst, was eben geschehen war. Er hätte niemals damit gerechnet, dass einer seiner Schüler ihn angreifen würde und dann auch noch mit einem schwarzmagischen Spruch… Jetzt, wo er darüber nachdachte, da konnte etwas nicht stimmen. Die Weasleys waren reine Weißmagier, sie würden niemals solche Zauber verwenden, egal wie schwer sie jemanden verletzen wollten… Doch dann registrierte er endlich die ziemlich besorgte Stimme von Regulus und konzentrierte sich erneut auf das Hier und Jetzt. „Ja, mir geht es gut, bin auch nicht verletzt, dank dir“, erwiderte er mit einem schiefen Lächeln. Nun rafften die beiden sich auf und gingen zu dem Übeltäter, der von Harry mit einem Stupor außer Gefecht gesetzt worden war. Remus verwendete eine Ganzkörperklammer und löste dann den Erstarrungszauber, anschließend befragte er seinen Schüler. „Mr. Weasley, warum haben sie mich angegriffen? Ist ihnen bewusst, dass sie für die Anwendung von schwarzmagischen Zaubern in Askaban landen können?“, erkundigte er sich. Der Rothaarige sah sich ein wenig desorientiert um und schaute dann zu seinem Lehrer. „Angriff…? Schwarzmagisch…? Hä, was meinen sie, Professor? Ich weiß nicht, wovon sie reden. Und warum kann ich mich nicht bewegen, was ist passiert?“, fragte der Drittklässler immer hysterischer nach. „Warum starren mich alle an?“, wollte er zum Schluss noch mit den Nerven am Ende wissen. „Mr. Weasley, sie haben mich eben ohne ersichtlichen Grund angegriffen und das auch noch mit schwarzer Magie. Dieser Spruch hätte mich durchaus töten können, ist ihnen das bewusst…? Erinnern sie sich nicht?“, informierte sich Remus mit ernster Stimme. Aber er hatte da so einen Verdacht, was mit dem Jungen passiert war. Der Lehrer vermutete den Imperius-Fluch als Ursache für den plötzlichen Angriff. Und als er ein wenig in der Luft schnupperte, natürlich so, dass niemand anderes es bemerkte, konnte er etwas riechen, das ihm ziemlich bekannt vorkam, allerdings konnte er dem Geruch noch keine Person zuordnen. „Ich soll sie angegriffen haben? Das kann nicht sein! Ich habe ihnen bis eben zugehört, als sie über Vampire geredet haben. Und dann bin ich plötzlich mit einer Ganzkörperklammer gefesselt. Was soll das alles?“, äußerte Ron mit wutrotem Gesicht, denn er war sich keiner Schuld bewusst. Diese Aussage beschwor ein riesiges Gemurmel unter den anderen Schülern herauf, denn sie hatten ja schließlich alles gesehen. Sie konnten sich nicht erklären, warum der Gryffindor die Tat nun leugnete. „Ruhe! Packt eure Sachen zusammen, die Stunde ist für heute beendet. Ich werde Mr. Weasley zum Direktor bringen, damit die Sache untersucht wird. Wir sehen uns dann übermorgen in der nächsten Stunden wieder“, verabschiedete der Blonde sich, verließ mit einem hinter sich herschwebenden Drittklässler und seinem unsichtbaren Lebensretter das Zimmer, um zu Dumbledore zu gehen und den Vorfall untersuchen zu lassen, obwohl er das Ergebnis bereits kannte. Es war die letzte Vollmondnacht vor den Weihnachtsferien und Remus hatte es sich in seinem Zimmer zurecht gemacht. Mittlerweile brauchte er sich keine Sorgen mehr machen, dass er Schüler angriff oder sein Zimmer verwüstete. Er hatte sich mit seinem Wolf ausgesprochen und sie kamen ziemlich gut klar. Das lag vor allem daran, dass der Braunäugige seine Angst vor dem Tier in ihm verloren hatte und sich nun so akzeptierte, wie er nun mal war. Mensch und Wolf redeten nach wie vor in Gedanken miteinander, am einfachsten ging das aber in den Vollmondnächten. An den anderen Tagen war es noch zu anstrengend. Das würde noch ein bisschen Zeit in Anspruch nehmen, bevor das Reden sie nicht mehr so viel Energie verbrauchen ließ. Auch die Verwandlung brachte nun keine Schmerzen mehr mit sich, außerdem war sie mittlerweile vollständig. Remus sah nach ihr nicht mehr wie ein Mischwesen aus Wolf und Mensch aus, sondern wie jeder andere natürliche Wolf, so dass man ihn im Grunde gar nicht mehr von diesen unterscheiden konnte. Gerade unterhielten die beiden sich mal wieder über die Angriffe auf sie, insbesondere über den von einem der Schüler mitten im Unterricht. „Schon interessant, dass niemand gemerkt hat, dass dieser Junge unter dem Imperius-Fluch stand“, äußerte der Wolf. „Na ja, man kann das im Grunde auch gar nicht bemerken. Die Leute verhalten sich bis auf die ihnen eingepflanzten Befehle normal, so dass niemand eine Veränderung feststellen kann. Mr. Weasley hatte einfach Pech, dass er für den Anschlag ausgewählt wurde. Allerdings wundere ich mich, warum kein Slytherin genommen wurde, denn bei diesen wäre ich gar nicht auf die Idee gekommen, dass etwas nicht stimmte, immerhin kennen diese sich mit schwarzer Magie aus“, entgegnete Remus. Nach kurzem Zögern fuhr er dann fort. „Mich ärgert eher, dass ich nicht darauf komme, woher ich den Geruch kenne, der den Weasley umgab. Er war so intensiv, dass man denken könnte, dass wer auch immer häufig in der Nähe des Jungen ist. Und ich vermute stark, dass der Geruch zum Täter gehört oder was meinst du?“, hakte er nach. „Ich stimme dir zu, der Bengel muss den Täter auf jeden Fall kennen, vielleicht ist er ja ein Freund von ihm. Außerdem weiß ich, was du meinst, ich kenne den Geruch auch irgendwoher. Aber wir sollten uns jetzt nicht verrückt machen lassen, wir werden schon noch darauf kommen“, erwiderte der Wolf zuversichtlich. „Ich würde viel lieber über unseren Beschützer reden. Was hältst du denn von Regulus?“, erkundigte das Wesen sich neugierig. Daraufhin errötete Remus erstmal kräftig. „Ich weiß gar nicht, was du meinst“, äußerte er. „Er ist ein netter Mann, der seine Arbeit sehr ernst nimmt. Außerdem ist er äußerst intelligent und hat ein ziemlichen schwarzen Humor, der mir gut gefällt“, meinte der Blonde. „Aha, gut zu wissen, dass er dir gefällt“, meinte der Wolf mit einem breiten Grinsen, das seine spitzen Zähne zeigte. „Nun, ich finde ihn auch äußerst attraktiv“, fügte er noch an. „Das hab ich gar nicht gesagt“, brauste der Verteidigungsprofessor mit roten Wangen auf. „Ich…ich…“ Er wusste einfach nicht, was er sagen sollte, denn er wusste, dass der andere durchaus recht hatte, Regulus war ein stattlicher Kerl und ein wenig schwärmte er selber schon für diesen. „Du brauchst gar nicht zu widersprechen, immerhin gehören wir zusammen und ich weiß genau, was du empfindest, also leugne es nicht. Und ich bin absolut einverstanden mit deiner Meinung“, erklärte der Wolf. Danach ließ er aber das Thema fallen, damit er den anderen nicht noch mehr in Verlegenheit brachte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)