Drachenprinz von jancker ================================================================================ Kapitel 54: Was kommt auf Tom zu? --------------------------------- Was kommt auf Tom zu? Tom und Regulus nach Hogwarts zu bringen war wirklich nicht schwer. Harry hatte einen Unsichtbarkeitszauber über sie gesprochen und dann das Schloss freundlich gebeten, die Anwesenheit der beiden Schwarzmagier zu gestatten. Hätte er das nämlich nicht getan, dann wäre sofort der Alarm losgegangen, der die Anwesenheit eines Todessers verriet. Doch die Schule hatte nichts dagegen, denn immerhin war der Rotäugige der Sohn zweier der Gründer und auch von dem Black ging keine Bedrohung für die Schüler aus, also gestattete das Gebäude den beiden den Zutritt. Der Silberdrache hatte mit nichts anderem gerechnet, trotzdem war er dankbar, dass Hogwarts ihm so vertraute. Nachdem sie alle das Schloss betreten hatten, verabschiedete sich der Tränkeprofessor und begab sich in seine Räume. Er war der Meinung, dass er jetzt nur stören würde. Außerdem wusste er auch nicht wirklich, wie er mit dem dunklen Lord und dessen neuer Aufgabe umgehen sollte. Severus fragte sich, was sich der Drittklässler nur dabei gedacht hatte. Dieser war mit seinen beiden neuen Mitbewohnern zu seinen Räumen gegangen. Er hatte dem Wächter die Erlaubnis gegeben, dass die zwei seinen Gemeinschaftsraum betreten konnten und war dann auch eingetreten. Sie machten es sich in den Sitzgelegenheiten bequem und der Todesser und sein Meister sahen sich um. Bei Regulus konnte man so etwas wie ein bestätigendes Nicken, dass ihm dieses Zimmer gefiel, erkennen. Voldemort hingegen verzog das Gesicht ein wenig angewidert, allem Anschein nach war ihm der Raum zu kitschig, was er auch gleich bestätigte. „Die vielen Bilder sind ziemlich kindisch und mädchenhaft. Und hier drin soll ich leben…? Das ist doch ein wenig unter meiner Würde, ich bin Besseres gewöhnt…! Aber was noch viel wichtiger ist, was ist das hier für ein Raum? Den kenn ich gar nicht“, erkundigte er sich zum Schluss Stirn runzelnd. „Nun, Tom, wenn ich dich daran erinnern darf, du bist jetzt ein Diener, da solltest du deinen Lebensstil ein wenig runterschrauben. Außerdem gefallen mir meine Räume, sie erinnern mich mit den Bildern an meine Heimat. Also versuch dich mit deinen Äußerungen diesbezüglich zurückhalten“, entgegnete Harry ruhig. Er wusste, er musste jetzt ein Mittelmaß im Umgang mit dem dunklen Lord finden. Er musste hart bleiben bei seinen Forderungen und in Gesprächen seinen Standpunkt vertreten, aber auf der anderen Seite durfte er nicht so egoistisch und engstirnig handeln, wie der Rotäugige es bis jetzt getan hatte. Er musste auch versuchen auf den anderen einzugehen. „Und was das hier für Zimmer sind, kann ich dir noch nicht verraten. Dazu musst du ein wenig meines Vertrauens erlangen. Zum Anfang nur so viel, sie wurden von den Gründern speziell für meine Familie erbaut“, erklärte er noch, dann wartete er ab, was sein Gegenüber nun erwidern würde. Zuerst wollte Tom aufbegehren, als er wieder an seinen Status als Diener erinnert wurde, unterließ es dann aber, als er sich die Ereignisse des Abends ins Gedächtnis rief. „Nun gut, wo werde ich schlafen? Ich sehe hier drei Türen, welche geht in meine Räume?“, wollte er wissen. Auf die Aussage bezüglich der Gründer ging er nicht ein, denn er bezweifelte, dass er eine Antwort bekommen würde. Und wozu sollte er sich dann Mühe geben oder sich vielleicht sogar aufregen, es hatte ja doch keinen Sinn. „Die linke Tür führt zu deinem und Regulus Zimmer, ihr…“, begann er zu sprechen. Doch da wurde er unterbrochen. „Was soll das heißen, ich teile mir ein Zimmer mit Regulus. Ich will ein eigenes Zimmer, immerhin bin ich der dunkle Lord! Ich weigere mich, einen Untergebenen bei mir schlafen zu lassen. Das wäre unter meiner Würde“, sprach der Ältere völlig aufgebracht. Er war allein von der Vorstellung entsetzt, das würde sein ganzes Ansehen ruinieren. Dass er sich ziemlich kindisch verhielt, bemerkte er dabei nicht. Der Black blieb völlig ruhig und äußerte sich auch nicht zu der ganzen Sache. Zum einen weil er seinen Meister nicht erzürnen wollte und zum anderen weil er der Überzeigung war, dass der Potter das ganze regeln würde. Der Silberdrache hob lediglich eine Augenbraue und schaute den ‚quengelnden’ Lord an. „So, du weigerst dich also dein Zimmer zu teilen. Nun, da wird dir keine Wahl bleiben! Das erste, was du bei mir lernen musst, ist, dass du hier keine große Entscheidungskraft als Diener hast. Ich werde dich und deine Bedenken zwar immer anhören, vorausgesetzt du erläuterst sie in einem sachlichen Ton, aber ich muss mich deiner Meinung nicht beugen. Und über die Zimmeraufteilung wird es keine Diskussion geben, du wirst kein Schafzimmer für dich allein haben, haben wir uns verstanden?“, hakte der Kleinere nach. Tom stand auf, stellte sich vor den Drittklässler und sah ihn zornig an. Jetzt konnte er sich nicht mehr beruhigen, er zog seinen Zauberstab und sprach mit eisiger Stimme. „Du willst mir Vorschriften machen, das kannst du vergessen. Für diese Unverschämtheit musst du bestraft werden. Cru…“ Doch bevor er den Unverzeihlichen aussprechen konnte, durchfuhr ihn erneut an diesem Abend ein furchtbarer Schmerz. Er musste in die Knie gehen, denn es war fast unerträglich. Mit letzter Kraft zischte er die wohl rettenden Worte. „Es tut mir leid…ich werde…mich von nun…an zusammenreißen!“ Dann waren die Schmerzen wie von Geisterhand weg. Regulus war aufgesprungen, um seinem Meister zu helfen, wurde aber von einer Handbewegung des Grünäugigen davon abgehalten. Und kurz darauf erkannte er, dass er sowieso keine Hilfe gewesen wäre, da er gegen die Magie selber nicht ankam. Diese wollte Voldemort für sein Fehlverhalten bestrafen und dagegen konnte der Black nichts ausrichten. „Tom, Tom, Tom, du musst noch viel lernen. Vielleicht beginnen wir erstmal mit etwas Einfacherem… Ich weiß, dass du deinen Untergebenen dein wahres Gesicht nicht zeigen willst, deshalb trägst du diese Schlangenillusion. Ich habe in deinem Versteck nichts dazu gesagt und jetzt wollte ich auch nicht sofort davon anfangen, aber es wäre schön, wenn du die Illusion nun wieder aufheben würdest, ich würde lieber in deiner wahren Gestalt mit dir reden“, äußerte der Schwarzhaarige überlegend. Er wusste, er durfte nichts überstürzen, er konnte nicht erwarten, dass der dunkle Lord sich einfach so herumkommandieren ließ. So schnell konnte niemand sich ändern. Der Rotäugige war im ersten Moment ganz überrascht, dass er selber vergessen hatte, die Schlangenillusion zu entfernen. Dennoch wunderte er sich, woher dieser kleine Knirps wusste, dass dies nicht sein wahres Aussehen war. Aber dann fiel ihm ein, dass der Potter ja irgendeine Verbindung zu seinen beiden Vätern hatte, die hätten ihm durchaus davon erzählen können. „Ich bin einverstanden“, sagte er schließlich, schon allein um erneuten Schmerzen vorzubeugen, denn diese waren wirklich unerträglich. Er als dunkler Lord hatte schon jahrelang so etwas nicht mehr spüren müssen, denn keiner seiner Untergebenen würde es wagen ihn zu verfluchen, vor allem weil diese keine Chance gegen ihn hätten. Mit einer Handbewegung löste er den Zauber über sich und zum Vorschein kam sein echtes Selbst, ein schöner, junger 1,87m großer Schwarzhaariger mit blauen Augen und alles andere als unattraktiv. „Besser so?“, fragte er dann noch etwas sarkastisch. „Ja, durchaus, Tom“, erwiderte Harry, ohne auf den Ton des anderen einzugehen. „Jetzt können wir uns auch zivilisiert unterhalten. Zuerst einmal wiederhole ich nochmals, dass du kein Zimmer für dich alleine haben wirst, Privilegien wie diese musst du dir erst verdienen. Du wirst dir zum Anfang vielleicht etwas wie ein Hauself vorkommen, denn du wirst hier putzen, aufräumen, Wäsche waschen und noch andere Dinge, aber ich werde keine unmenschlichen Sachen von dir verlangen“, äußerte der Silberdrache mit ernster Stimme. „Ich warne dich am besten gleich, bei Weigerung die Tätigkeiten zu tun oder wenn du mich wie vorhin versuchst anzugreifen, dann wird die Magie dich bestrafen, wie du eindrucksvoll bewiesen bekommen hast. Aber wenn du die Arbeiten nicht ordentlich durchführst oder dir unrechtmäßig Hilfe besorgst, dann bekommst du von mir eine Strafe. Diese wird von der Art deines Vergehens abhängen und nicht immer dieselbe sein“, erklärte er noch, damit der andere den Ernst der Lage richtig verstand. Der Blauäugige riss seine Augen immer ungläubiger auf. Das konnte doch nicht wahr sein, er sollte hier arbeiten wie eine Haushaltshilfe. Er war Voldemort, niemand konnte ihn zu solchen niederen Aufgaben zwingen. Doch sobald der Größere das dachte, wurde sein Halsband, das er kurzzeitig vergessen hatte, enger, so als wollte es ihm drohen, dass er gar nicht erst versuchen sollte, sich zu weigern. „Und am besten soll ich dich auch noch mit Herr und Meister anreden“, fragte er anschließend ironisch nach. Er konnte es einfach nicht fassen, er, der Diener eines Drittklässlers, das war solch eine Demütigung. Der Grünäugige war im ersten Augenblick überrascht über diese Frage, antwortete dann aber sofort, „Nein, das will ich ganz und gar nicht, schließlich bin ich nicht du. Du kannst mich mit Harry, Potter und wie immer du willst anreden!“ Er wusste, zum Anfang würde er nur Beleidigungen von seinem Gegenüber zu hören bekommen. Auf der anderen Seite konnte er allerdings so feststellen, wann Tom begann seine neue Situation zu akzeptieren. Denn in dem Moment, indem dieser ihn freundlich ansprach, war der dunkle Lord auf dem besten Weg das zu lernen, weswegen er hier war. Der Ältere war ziemlich überrascht, als der andere ihm erlaubte, ihn so anzureden, wie er wollte. Dem Jüngeren musste doch klar sein, dass er ihn beschimpfen würde. Was also war der Zweck dahinter…? Er würde sich später damit beschäftige, vielleicht sogar den Black nach Ideen fragen und auch wie dieser diese ganze Sache beurteilte. Außerdem musste er nach einer Fluchtmöglichkeit suchen, fiel ihm jetzt auch wieder ein. Tom war zuerst ein wenig erschrocken, weil er in Gedanken seine Status als Diener schon zu akzeptieren begann, zwar äußerst unwillig, aber dennoch… Wieso erinnerte er sich jetzt erst wieder an die Suche einer Fluchtmöglichkeit? Hatte der andere ihn verzaubert? Oder hatte es etwas mit dem Halsband zu tun? Alles Fragen, die ihn durchaus erschreckten, denn er könnte nichts dagegen ausrichten. Der Jüngere beobachtete das Minenspiel seines Gegenübers ziemlich interessiert, vor allem weil man es so deutlich verfolgen konnte. Harry bezweifelte, dass es dem Blauäugige auffiel, dass alle im Raum das mitbekommen konnten. Der Gesichtsausdruck wechselte von überrascht, zu nachdenklich, dann geschockt und zum Schluss wurde er misstrauisch. Der Drittklässler fragte sich, über was der andere nachdachte. Er konnte es mit seinen Legilimentik- Fähigkeiten durchaus nachprüfen. Dem ungeachtet fand der Kleinere, dass man nicht ohne Erlaubnis in den Gedanken eines anderen rumschnüffeln durfte. Schließlich sprach er den dunklen Lord erneut an, um ihn wieder ins Hier und Jetzt zu holen. „Ich muss dir aber mitteilen, dass du bei deiner Arbeit keinen Zauberstab benutzen darfst, der gehört auch zu den Privilegien, die du dir erst wieder verdienen musst. Außerdem finde ich, dass körperliche Tätigkeiten durchaus den Geist von lästigen Überlegungen befreien können“, meinte der Silberdrache. „WAS!??“, rief Tom fragend. „Ich soll dir meinen Zauberstab überlassen?“, hakte er immer noch geschockt nach. „NIEMALS!!!!!!!!“, schrie er anschließend aufgebracht. Harry hob lediglich seine Hand, schaute sein Gegenüber an und dessen Zauberstab flog auf ihn zu. Voldemort versuchte zwar nach ihm zu greifen, konnte sich aber nicht von seinem Platz erheben, weil der Drittklässler es verhinderte. Regulus überlegte, ob er sich einmischen sollte und entschied sich zum Schluss, sich aus der Angelegenheit herauszuhalten, denn er hatte gesehen, zu was die Leibwächter des Jungen fähig waren. Und nur weil er sie jetzt nicht sah, hieß das ja noch lange nicht, dass sie nicht da waren, wie man an dem vergangen Vorfall deutlich gesehen hatte. Der Silberdrache nahm den Stab und ging zum Kamin. Auf diesem stand ein Kästchen, in das der Jüngere den Zauberstab nun hineinlegte. Anschließend verschloss er es und vollzog eine komplizierte Handbewegung, die es für alle anderen unmöglich machte, es zu öffnen oder von seinem Platz zu entfernen. Dann wandte er sich erneut an die beiden Männer und löste den Zauber von Tom. „Kommt mit, ich zeige euch noch euer Zimmer. Dort könnt ihr euch einrichten und dann schlafen gehen, es ist schon spät. Morgen könnt ihr euch noch erholen und am Montag beginnt schließlich deine Arbeit, Tom“, äußerte der Kleinere, ging auf die linke Tür zu und öffnete sie. Zum Vorschein kam ein gemütliches Zimmer in Silber und Blau gehalten. Es standen bereits zwei Betten darin mit zwei Nachtschränkchen. Außerdem waren zwei große Kleiderschränke vorhanden, der eine auf der rechten, der andere auf der linken Seite. Harry ließ die beiden an ihm vorbei in den Raum treten, auch wenn der Blauäugige alles andere als willig schien. Der Drittklässler fragte sich sowieso, warum gerade dieser so ruhig war. Aber vielleicht hatte es ihn zu sehr geschockt, so einfach von einem Schüler entwaffnete und an Ort und Stelle festgehalten zu werden. „Noch etwas, die Tür auf der linken Seite im Gemeinschaftsraum ist das Badezimmer. Wir werden es uns teilen müssen, ich hoffe, das ist kein Problem?“, meinte der Jüngere mit einem Lächeln, wünschte dann noch eine geruhsame Nacht und verließ das Zimmer, ohne auf Antwort zu warten. Zurück ließ er einen alles andere als gutgelaunten dunklen Lord und einen etwas ratlosen Black, der hoffte, dass er die Zeit mit seinem Meister lebend überstand, denn wenn dieser seine Aggressionen an dem Jungen nicht ausleben konnte, aufgrund der Bestrafung, vielleicht musste er selber dann herhalten. Regulus hoffte, dass es nicht dazu kommen würde. Doch jetzt atmete er erst einmal tief durch und begann dann seine Kleidung zu verstauen, anschließend legte er sich ins Bett. Er war ziemlich müde, demzufolge schlief er auch schnell ein. Tom hingegen murrte noch eine ganze Weile in der Mitte des Raumes stehend, ohne sich von der Stelle zu rühren. Was sollte er jetzt tun…? Als er erneut auf seine Umgebung achtete, sah er seinen Untergebenen bereits schlafen. Er zuckte einmal mit den Schultern und tat es diesem nach. Allerdings würde er seine Kleidung erst morgen einsortieren können, denn immerhin hatte er keinen Zauberstab, um sie wieder zu vergrößern, wie er wütend feststellte. Der dunkle Lord war sich sicher, dass es ein schreckliches Jahr werden würde. Kurz darauf war auch er eingeschlafen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)