Drachenprinz von jancker ================================================================================ Kapitel 45: Gemecker von allen Seiten ------------------------------------- Gemecker von allen Seiten Langsam kehrte Harry aus der Dunkelheit zurück und bemerkte sofort, dass irgendetwas nicht so war, wie es hätte sein sollen. Unter sich fühlte er ein weiches Bett und es roch auch etwas komisch, nicht wie an der frischen Luft. Nun versuchte der Schwarzhaarige zu rekapitulieren, was passiert war. Was war das letzte, was er noch wusste. Und dann kamen die Erinnerungen, sein Flug mit Seidenschnabel, der undurchdringliche Nebel, die Dementoren und dann sein Absturz und seine Rettung. Doch anschließend war da nichts, also musste er ohnmächtig geworden sein. Aber was war danach geschehen? Und wie als hätte jemand seine Gedanken gelesen, hörte er plötzlich Raziel in seinem Kopf seine Fragen beantworten. /Alex, ich weiß, dass du wach bist und ich denke, du bist auch ein wenig verwirrt. Ich werde dir kurz alles erklären, damit du Bescheid weißt/, begann der Lichttiger zu sprechen. /Nachdem du ohnmächtig geworden bist, hat dich Professor Hagrid hochgenommen und ist zum Schloss gerannt. Man, der war ganz schön schnell, trotz seiner Statur… Und anschließend hat er dich sofort zur Krankenstation gebracht, wo du dich jetzt auch befindest/, fuhr das magische Wesen fort. ‚Die Krankenstation also, das erklärt auch den klinischen Geruch hier’, dachte der Drittklässler bei sich. /Madam Pomfrey hat sich sofort um dich gekümmert, meinte aber, dass es nicht allzu schlimm wäre. Sie sagt, da deine guten Gefühle und Erinnerungen ausgesaugt wurden, kam es zum Schock in deinem Inneren und dadurch bist du K.O. gegangen/, berichtete Raziel von der Diagnose. /Kurz darauf ist dann Dumbledore erschienen. Woher er davon wusste, weiß ich nicht, aber vielleicht hat einer der Schüler ihn gerufen. Jedenfalls hat er sich nach deinem Befinden erkundigt…/, erläuterte er weiter. Doch bevor der Lichttiger fortfahren konnte, unterbrach ihn Harry. /Wo ist Nasaku? Hat die Krankenschwester ihn gesehen oder gar Dumbledore…? Und wenn wir schon dabei sind, dann will ich auch gerne wissen, was das für ein Geschrei ist, das ich da höre!/, äußerte der Schwarzhaarige ein wenig angespannt. Denn jetzt, wo er einigermaßen wieder klar im Kopf war und auch wusste, wo er sich befand, konnte er seine Konzentration auf die Geräusche außerhalb seines Bettes legen. Und dort wurde definitiv jemand angeschrieen und wenn er sich nicht täuschte von mehr als einer Person. Jedoch konnte der Drittklässler noch nicht heraushören, wer alles anwesend war. /Mach dir keine Sorgen um Nasaku!/, beruhigte ihn Raziel. /Sobald für diesen klar war, dass du von dem Halbriesen weggebracht wirst, hat er sich von dir gelöst und ist zu Draco geschlängelt. Ich hatte noch sehen können, wie dieser ihn aufgehoben und ihn erneut versteckt hatte. Ich gehe einfach mal davon aus, dass der junge Malfoy ihn bei sich behält, bis Nasaku wieder zu dir kann/, erzählte das magische Wesen. /Und was du für ein Geschrei hörst, ist ganz einfach zu erklären. So wie es scheint, ist Blaise trotz Unterricht zu Severus gelaufen und hat ihm alles berichtet. Dieser hat wohl alles stehen und liegen lassen und ist hierher geeilt. Und sobald er Dumbledore gesehen hatte, ist er auf ihn los und hat ihn beschimpft. Außerdem hat Neville das gleiche getan, er ist zu unserem Gemeinschaftsraum gelaufen und hat Soren alles erklärt. Der ist genauso angestürmt gekommen wie der liebe Tränkemeister und schreit den Direktor auch an. Die beiden nehmen sich dabei nichts/, lachte der Lichttiger. Er fand die ganze Situation um die drei Erwachsenen ziemlich lustig, obwohl der Grund dafür es ganz und gar nicht war. /Oh… Dann sollte ich mich vielleicht bemerkbar machen, bevor sie dem Alten noch etwas tun, oder?/, erwiderte Harry ein wenig erstaunt. Er hätte niemals gedacht, dass Severus einfach seinen Unterricht verlassen würde, nur weil dieser erfahren hatte, dass er in der Krankenstation lag. Denn im Grunde war es ja keine Notsituation gewesen. Doch auf der anderen Seite machte das Herz des Grünäugigen einen erfreuten Hüpfer, weil er dem Älteren allem Anschein nach so viel bedeutete. Und auch Sorens lautes Gemecker, das er nun deutlich heraushören konnte, war nicht typisch für den Geist. Dieser blieb eigentlich immer ruhig, selbst wenn Harry irgendetwas Unüberlegtes oder etwas, ohne es vorher abgesprochen zu haben, getan hatte. Also öffnete der Drittklässler langsam seine Augen, darauf gefasst geblendet zu werden und erhob sich vorsichtig. Dabei fiel ihm wieder ein, dass er wirklich Glück gehabt hatte, dass Basaku an seiner Seite gewesen war und ihn hatte retten können. Es hätte ihm ziemlich viel passieren können, wenn er ungebremst auf den Boden eingeschlagen wäre. ‚Wem machst du etwas vor, du hättest tot sein können’, dachte Harry ein wenig geschockt bei sich, als er sich der ganzen Situation wirklich bewusst wurde. Durch die Bewegung beim Krankenbett aufgeschreckt, unterbrach Severus seine Triade. Er ging sofort zum Bett und sprach den Schwarzhaarigen an. „Harry, wie geht es dir? Hast du dich verletzt?“, erkundigte sich der Professor. Der Silberdrache schaute auf und direkt in das Gesicht des Tränkemeisters und musste einfach lächeln. „Nein, Se…Professor Snape, es geht mir gut, bin auch nicht verletzt. Ich fühl mich nur noch ein wenig schwach“, erwiderte der Jüngere. Er hatte sich zum Glück noch rechtzeitig daran erinnert, dass sie in der Öffentlichkeit waren und er den anderen nicht so vertraut anreden durfte, um keine Aufmerksamkeit zu erregen. Auch der Direktor und der Hausgeist der Drachen waren näher gekommen, wobei letzterer genauso erleichtert wie der Tränkemeister aussah. „Nun, mein Junge…“, begann Dumbledore zu reden, ohne auf die gehobene Augenbraue des Drittklässlers zu achten. „…wie es scheint, bist du in Ordnung. Hagrid hat mich schon über den ganzen Vorfall unterrichtet und ich muss mich entschuldigen, dass die Dementoren dir so nahe gekommen sind. Ich habe sie nun auf das Außengelände verbannt, so dürften sie für keinen Schüler mehr eine Gefahr darstellen“, meinte der Weißhaarige mit seinem großväterlichem Lächeln. „Und warum schicken sie die Dementoren nicht ganz weg? Es ist doch nicht gesagt, dass sie sich daran halten und Hogwarts wirklich nicht mehr betreten. Denn sie wollen mir doch nicht erzählen, dass sie diesen magischen Wesen befehlen können und diese auf sie hören würden. Ich habe nachgeforscht und in keinem der Bücher in der Bibliothek wird davon berichtet, dass die Dementoren den Menschen aufs Wort gehorchen. Oder wollen sie mir das Gegenteil erzählen?“, erkundigte sich Harry neugierig. Er wusste nämlich ganz genau, dass niemand diese Kreaturen dazu zwingen konnte zu tun, was man wollte. Wie jede magische Rasse hatten auch die Dementoren ihren eigenen Kopf und sie taten, was sie wollten. Nur der Patronus gab einen gewissen Schutz. Kurzzeitig sah man das freundliche Lächeln von dem Gesicht des Älteren abfallen, aber nur Sekunden später war es wieder da. „Ja, das stimmt schon, niemand kann ihnen Befehle geben. Aber es gibt schon gewisse Möglichkeiten, um sie von etwas abzuhalten oder sie zu etwas hinzubringen…“, versuchte der Direktor den Schüler zu beruhigen. „Aber da wäre noch etwas, was ich gerne wissen würde. Professor Hagrid hat berichtet, dass dich ein großer magischer Vogel gerettet hat. Kannst du dich daran erinnern?“, hakte Dumbledore nach, auch um ein wenig vom Thema Dementoren abzulenken. „Nein, davon weiß ich nichts. Das letzte, an das ich mich erinnern kann, sind die Dementoren. Tut mir leid, wenn ich ihnen nicht helfen kann, Direktor“, entschuldigte sich der Kleinere, ohne dabei eine Miene zu verziehen. Er würde dem anderen sicher nichts über seine drei Bodyguards erzählen, da konnte dieser noch so viel fragen. „Nun gut, dann werde ich dich mal verlassen. Ich schätze, Madam Pomfrey will dich noch mal untersuchen und ich habe auch noch einige Dinge zu tun“, wollte sich der Weißhaarige verabschieden. Doch Severus, der dem eben geführten Gespräch nur still zugehört hatte, wollte ihn nicht so leicht entkommen lassen. „Warte, Albus, das ist doch nicht dein Ernst. Du kannst die Schüler nicht solch einer Gefahr überlassen. Irgendwann töten die Dementoren vielleicht ein Kind und was sagst du dann deren Eltern?“, fragte der Tränkemeister aufgebracht. Er konnte einfach nicht verstehen, was der Ältere damit bezwecken wollte, solche gefährlichen Wesen hier zu lassen. „Kein Grund zur Sorge, Severus, keine Dementor wird einem der Schüler zu nahe kommen, wenn ich es nicht gestatte. Und nun entschuldige mich, ich habe noch zu tun“, erwiderte der Direktor und ging. Dass er damit auch implizierte, dass er die Attacke am Nachmittag also erlaubt haben musste, fiel ihm gar nicht auf. Allerdings dem Rest der Anwesenden in der Krankenstation durchaus, deshalb hatten ausnahmslos alle ein ziemlich wütendes Gesicht aufgelegt. Der Direktor saß in seinem Büro und überlegte, was schief gegangen war. ‚Eigentlich war der Plan doch gut durchdacht gewesen. Ich lasse den Jungen von den Dementoren angreifen und er bekommt Angst. Dann würde er zu mir angelaufen kommen und da ich so ein guter und netter Mensch bin, würde ich oder besser gesagt Remus ihm helfen, sich gegen sie zu wehren. Aber irgendetwas ist schief gegangen’, dachte der Weißhaarige ratlos. ‚Nur was…?’ Und dann ging er jeden einzelnen Schritt noch mal durch. ‚Ich habe Harry während der Stunde Pflege magischer Tiere beobachtet, hatte sogar im Vorfeld Hagrid dazu animiert, den Schwarzhaarigen auf dem Hippogreifen fliegen zu lassen, was ja auch geklappt hatte. Sobald der Junge abgehoben war, bin ich zu den Dementoren appariert’, erinnerte sich Dumbledore. Da er der Direktor der Schule war, konnte er das. Nur bestimmte Orte in Hogwarts ließen ihn trotz seines Status’ nicht herein, dazu zählte auch das Haus der Drachen. ‚Bei den Dementoren habe ich meinen Patronus erzeugt, mit dessen Hilfe ich sie zu dem Jungen getrieben habe. Und um meine ganze Tat zu verschleiern, habe ich sogar einen so starken magischen Nebel erzeugt, dass dieser undurchdringlich für jeden gewesen war. Alles schien geklappt zu haben, die Dementoren hatten Harry sofort attackiert, als sie ihn bemerkt hatten, wie sie es bei jedem Menschen getan hätten. Doch dann war nichts mehr wirklich so gelaufen, wie es hätte passieren sollen. Wer hätte auch ahnen können, dass dieser dämliche Hippogreif den Jungen fallen lässt. Ich konnte von Glück sprechen, dass plötzlich wie aus dem Nichts dieser riesige Vogel erschienen war und den Bengel gerettet hatte. Obwohl ich mich nach wie vor frage, woher dieses Wesen kam, denn im Verbotenen Wald habe ich ihn noch nie gesehen. Aber das ist jetzt auch egal… Ich bin zurück in mein Büro appariert und bin dann von da in den Krankenflügel gelaufen. Denn wäre ich vor dem eigentlichen Verletzten aufgetaucht, hätte das sehr merkwürdig ausgesehen. Dann hatte ich gehofft, nun würde wieder alles nach Plan verlaufen, doch dem war nach wie vor nicht so. Zuerst war Severus aufgetaucht und hat mich wegen des Vorfalles angeschnauzt, ohne Respekt vor meiner Person zu zeigen... Darüber werde ich noch einmal mit ihm reden müssen, so etwas ging einfach nicht. Und anschließend war auch noch dieser dämliche Hausgeist erschienen, der hat auch die ganze Zeit gemeckert, was mir einfiele, die Schüler solcher Gefahr auszusetzen. Die beiden konnten sich gar nicht beruhigen, mir klingeln immer noch etwas die Ohren. Und als Harry endlich wach gewesen war, keine Spur von Angst. Nur wütend war er gewesen und hat mich beschuldigt, unvorsichtig zu sein. Was fiel ihm eigentlich ein?’, dachte Dumbledore zum Schluss aufgebracht. Dass alle Drei durchaus recht hatten, darauf kam er nicht. Beim Abendbrot in der Großen Halle war der Vorfall das Gesprächsthema. Auch Harry, der mittlerweile aus der Krankenstation entlassen war, redete mit seinen Freunden darüber. Doch plötzlich wurde es ziemlich still in der Halle, als ein Drache durch das Fenster geflogen kam. Alle wussten ja inzwischen, dass der Junge- der- lebt durch diese Wesen seine Post bekam, aber was die Anwesenden dazu veranlasste, kein Wort zu sagen, war, dass der Postdrache auf direktem Wege zum Lehrertisch war und dort zum Direktor flog. Vor diesem setzte er sich hin und hielt ihm eines seiner Hinterbeine hin, an dem ein Brief befestigt war. Dumbledore war, als er durch die Stille irritiert von seinem Essen augeblickt hatte, überrascht, dass er allem Anschein nach einen Brief von Harrys Eltern bekommen hatte, denn diese konnten eigentlich noch nichts vom heutigen Vorfall wissen, dazu war es noch zu früh. Der Weißhaarige hatte frühestens in den nächsten Tagen mit einer Mitteilung gerechnet. Also wie konnten die Draciens von dem Geschehen erfahren haben? Das blieb wohl vorerst ein Geheimnis! Und da der Direktor jetzt besseres zu tun hatte, entfernte er einfach den Brief vom Bein des Drachen und schaute diesem nach, da der sofort wieder los flog. Harrys Eltern erwarteten keine Antwort von ihm. Doch sobald Dumbledore den Brief aus dem Umschlag herauszog, gefror sein Lächeln im Gesicht. Er hatte einen Heuler in den Händen. Und wenn die rote Farbe ein Indiz für die Wut des Sprechers war, dann würde er nun einiges zu hören bekommen. Und so war es auch. DUMBLEDORE, was fällt Ihnen ein, unseren Sohn einer solchen GEFAHR auszusetzen. Sind Sie von allen guten Geistern verlassen? Haben Sie eine Ahnung, was alles hätte noch passieren können? Was sind Sie denn für ein Direktor? Ich bezweifle mittlerweile, dass Sie geeignet dazu sind eine Schule zu leiten, lassen Sie doch einfach solche gefährliche Wesen wie Dementoren nach Hogwarts. Und von den anderen Vorfällen will ich erst gar nicht anfangen… Wenn ich jetzt bei Ihnen wäre, dann würde ich sie WINDELWEICH schlagen und sie dann einmal meinen Freunden vorstellen, die sich bestimmt auch gut mit Ihnen amüsieren würden. Ich kann es einfach nicht fassen, Dementoren, an einer Schule... Das wird noch ein Nachspiel haben, erst recht, wenn diese KREATUREN nicht bis morgen völlig verschwunden sind. Damit zerstörte sich der Heuler von selber und ließ eine geschockte Halle und einen peinlich berührten Direktor zurück. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)