Drachenprinz von jancker ================================================================================ Kapitel 39: Private Besprechung ------------------------------- Private Besprechung Lucius und Severus saßen mal wieder im Arbeitszimmer des dunklen Lords, um eine private Audienz zu vollziehen. Es gab halt Dinge, die nicht alle Todesser erfahren sollten. Und dazugehörte auch das wirkliche Wesen von Tom, das er nur in Gegenwart seiner Freunde oder zumindest derjenigen, die ihn näher kannten, zuließ. „Ist heute was bei der Begrüßungszeremonie vorgefallen? Du siehst ziemlich angespannt aus, mein Freund“, erkundigte sich der Malfoy interessiert. Sie hatten allem Anschein noch Zeit, denn wie es aussah, verspätete sich Voldemort. Das war allerdings normalerweise kein gutes Zeichen. „Nun ja, wenn du erfährst, dass ca. 50 Dementoren um deinen Arbeitsplatz Stellung bezogen haben, um einen einzelnen Mann zu schnappen, dann wärst auch du besorgt. Ich meine, welcher Vollidiot lässt so etwas zu? Weiß derjenige denn nicht, was für Auswirkungen das auf die Kinder haben wird“, erwiderte der Tränkemeister aufgebracht. Er konnte das einfach nicht verstehen. Der Blonde musste erstmal lachen, woraufhin er ziemlich böse angesehen wurde. Folglich musste er sein Verhalten erklären. „Tut mir leid, aber wenn du plötzlich die inkompetenten Bälger, laut deinen eigenen Worten, verteidigst, dann amüsiert mich das halt… Dessen ungeachtet hast du schon recht, mir bereitet das auch Sorgen, schließlich ist mein Sohn auch in dieser Schule. Aber der Minister hat es so befohlen! Er glaubt wohl, dass man ihm dann die Flucht von Black nicht mehr so heftig ankreidet, wenn er ihn in kürzester Zeit wieder einfängt. Außerdem war Dumbledore ganz begeistert von der Idee. Er hat seine vollste Unterstützung bei der Verfolgung dieses Verbrechers zugesichert und wenn dazu die Dementoren in Hogwarts notwendig wären, dann wäre es halt so. So lauten seine Worte. Was für ein Schwachsinn. Allerdings vermute ich, dass er irgendetwas damit bezweckt. Doch noch bin ich nicht dahinter gestiegen“, erklärte Lucius mit einem Stirnrunzeln. Als er weiter sprechen wollte, wurde die Tür zum Zimmer aufgerissen und kein geringerer als der dunkle Lord betrat den Raum. Anhand seiner rot glühenden Augen war sein Gemütszustand nicht schwer zu erraten. Und durch seine folgenden Worte wurde das auch sofort bestätigt. „Ich bin nur von Idioten und Nichtsnutzen umgeben. Nicht mal der kleinste Auftrag kann von diesen Haufen, der sich getreue Anhänger nennt, bewältigt werden. Wie konnte ich bloß so dumm sein, gerade solche Leute zu meinen Todessern zu machen. Ich muss wohl betrunken gewesen sein“, schimpfte er vor sich hin. Severus und der Malfoy schauten sich an und dann wieder zurück zu ihrem Freund. „Tom, was ist passiert?“, wollte der Tränkeprofessor schließlich wissen. „Was los ist? Was los ist, willst du wissen? Ich hatte McQuerry und ein paar anderen befohlen herauszufinden, wer diesem Black geholfen hat zu fliehen und wo er sich nun aufhält. Aber allem Anschein nach ist so etwas unmöglich in Erfahrung zubringen, laut diesem unfähigen Pack“, erwiderte Tom noch immer aufgebracht. Doch nach und nach fing er an sich zu beruhigen. Die Runde Crucio, die er zuvor an seine Todesser verteilt hatte, trug sicher ein Großteil dazu bei. Der eine oder andere Folterfluch war auch noch gefallen, sodass seine Leute mal wieder daran erinnert wurden, was er von Versagern hielt. „Warum willst du das denn wissen, Tom? Ich meine, es ist doch toll, dass alle Welt glaubt, dass du ihn befreit hast. In den letzten zwei Jahren war es sehr ruhig um dich. Du hast kaum oder nur sehr selten Angriffe gestartet. Die Zauberer und Hexen hatten schon begonnen zu vergessen, dass es dich gibt und zu was du alles fähig bist. Nun bist du wieder in aller Munde, denn man glaubt, du hast das eigentlich Unmögliche geschafft“, äußerte der Blonde. „Es stimmt, es war in den letzten Jahren ziemlich ruhig um mich, aber das hatte auch seinen Grund. Ich wollte mich halt um diesen Störenfried Potter und um das Buch kümmern. Diese beiden Sachen sind unheimlich wichtig. Bevor der Bengel nicht erledigt und das Buch nicht in meinen Händen ist, ist mein Sieg über die Weißmagier noch in Gefahr. Und wenn meine Gedanken sich um diese beiden Punkte drehen, da kann schon mal das eine oder andere untergehen, so halt auch meine Angriffe auf die Muggel und Halbblüter. Doch Black gehört mit auf meine Prioritätenliste. Er ist der Pate von Potter und mit ihm auf unserer Seite hätten wir einen Vorteil, um diesen Burschen zu uns zu holen, um ihn zu erledigen“, murmelte der Ältere vor sich hin. Severus zuckte bei diesen Worten zusammen, aber nicht so deutlich, dass es einem der anderen beiden aufgefallen wäre. Er erinnerte sich noch gut an die Einschulung von Harry, da hatte er auch so herablassend über ihn gedacht. Doch das hatte eher etwas mit dessen erstem Vater zu tun als mit ihm selbst, deshalb hatte er sich auch schnell eines Besseren belehren lassen. Harry war alles andere als verzogen, eingebildet oder unfähig. Nein, der Junge war hilfsbereit, stark und auch sehr liebenswert. Mittlerweile freute sich der Schwarzhaarige immer auf die Freitagabende, wo er gemeinsam mit dem jetzt Drittklässler eine oder zwei Partien Schach spielten. Sie führten interessante und geistreiche Gespräche über alles Mögliche und nebenbei erfuhr er auch einiges über das Leben des Kleineren. Allerdings einer der wichtigsten Gründe, warum er gerade diese Abende toll fand, war, dass er sie alleine mit dem Jüngeren verbringen konnte, ohne einen seiner anderen Freunde. Einfach nur Harry und er, alleine in seinen Räumen. Als ihm der letzte Gedanke durch den Kopf schoss, wurde der Schwarzäugige ein wenig Rot im Gesicht. Doch erneut war das Glück auf seiner Seite und keiner der anderen bemerkte es. Außerdem war es auch schnell wieder verschwunden. „Das heißt also, du wolltest ihn auch befreien?“, hakte der Professor sich auf die vorherigen Worte beziehend nach. „Um ehrlich zu sein, ich hatte nicht daran gedacht, bis es jemand vor mir getan hatte. Aber jetzt, nachdem es passiert ist, ärgere ich mich schon ein wenig, dass ich es nicht auch versucht hatte. Doch warum sich über ungenutzte Möglichkeiten den Kopf zerbrechen? Jetzt ist es wichtig diesen Black zu finden, bevor es das Ministerium oder gar der Orden des Phönixes tut. Außerdem will ich wissen, wer es geschafft hat das eigentlich undurchdringliche Schutzschild zu passieren und dann auch noch aus Askaban zu apparieren. Wer hat solche Macht?“, meinte Tom mit nachdenklichem Gesicht. Er selber würde so etwas nur seinen Eltern zutrauen. Die hatten aber schon auf seine Nachfrage hin verneint. Allerdings hatten sie dabei einen solch verstehenden Gesichtsausdruck aufgesetzt, der eindeutig besagte, dass sie zumindest eine Ahnung hatten, wer dahinter steckte. Doch sie schwiegen! Manchmal waren seine Eltern schon zum Verzweifeln. „Ich hab keine Ahnung, wer dazu fähig sein könnte…! Fudge hat getobt, wollte die Auroren, die gerade Dienst hatten, auch sofort feuern. Jedoch hat Rufus Scrimgeour das noch gerade verhindern können. Er hatte ihm klar gemacht, dass die Bestrafung seiner Männer ihm obliegt. Der Minister hat das zähneknirschend zur Kenntnis genommen“, meinte Lucius mit einem fiesen Grinsen im Gesicht. Er war gerade anwesend gewesen, um Zeuge zu werden, wie der Minister zur Sau gemacht wurde, weil er sich in Dinge mischte, die nicht zu seinem Aufgabenbereich gehörten. Als er dann in seinem eigenen Amtszimmer gewesen war, da hatte er sich nicht mehr beherrschen können und hatte angefangen zu lachen. Erst Minuten später hatte er sich wieder beruhigen können. „Da wäre ich gern dabei gewesen“, erwiderte Voldemort mit einem ein wenig unheimlichen Grinsen. „Nun gut, Severus, was hat Dumbledore in Bezug auf Black unternommen?“, erkundigte sich der Ältere nun bei seinem Freund. Dieser erklärte ihm zuerst die Situation mit den Dementoren, dann fuhr er fort. „Und er hat diesen Trottel Lupin zum Lehrer für Verteidigung gegen die Dunkle Künste gemacht. Er hofft wohl, dass Potter sich freut einen Bekannten seines Erzeugers zu begegnen und dass er schnell Vertrauen zu diesem aufbaut. Soviel ich weiß, soll Lupin ihm einmal die Woche Bericht erstatten und auch versuchen, dass der Junge sich mit mehr Gryffindors anfreundet. Allerdings ist mir völlig schleierhaft, warum sich dieser trottelige Werwolf darauf einlässt, schließlich müsste ihm doch auffallen, dass der Alte nichts Gutes im Sinn hat“, murrte der Tränkemeister. Man konnte deutlich bemerken, dass er Lupin nicht mochte, wie wohl auch alle anderen Schüler aus seiner Schulzeit, die nicht zu Slytherin gehört hatten. Er war halt ein Griesgram und mochte nicht jeden. „Das ist nicht gut! Ich weiß zwar nach wie vor so gut wie nichts über den Bengel, aber durch deine Berichte, Severus, bezweifle ich, dass er auf Dumbledores Seite ist oder ihm gar traut. Doch er ist nur ein kleines Kind, das leicht zu überzeugen ist. Sicher wird er genau wie die anderen auf die Gutmütigkeit und Freundlichkeit des Alten hereinfallen und jetzt, wo er endlich eine Verbindung zu seinen Eltern hat und diese den Direktor auch noch mochte, erst recht“, erklärte der dunkle Lord verächtlich. Jedoch wusste der Tränkeprofessor es besser. Harry würde niemals so einfach auf Dumbledore reinfallen, niemals. Er war ein starker junger Mann, der niemandem so leicht sein Vertrauen schenkte. Der Schwarzhaarige musste kurz schmunzeln, auch er selber hatte zu kämpfen gehabt, um akzeptiert zu werden. Und nun verließ sich der andere ohne Vorbehalte auf ihn und darauf war der Ältere stolz. „Wieso versucht du ihn dann nicht auf deine Seite zu ziehen, ich meine, es würde großes Aufsehen erregen, wenn der Goldjunge sich dir anschließen würde“, äußerte Severus seine Idee, die ihm gerade gekommen war. Er wusste von Harry, dass dieser sich gerne einmal mit dem Mörder seiner Eltern treffen würde. Auch dessen Eltern, Salazar und Godric, hatten ihn darum gebeten, denn sie mochten ihren Sohn und ihn und wollten keine Feindschaft zwischen den beiden. „Das würde nicht funktionieren! Die ganze magische Welt hat mich doch schon als den ultimativen Bösewicht abgestempelt, der Bengel würde mir nicht mal zuhören“, entgegnete Tom überzeugt. „Das glaube ich nicht, immerhin gehören Draco und Blaise Zabini zu seinen Freunden und die beiden sind Slytherin durch und durch. Also wenn er sie ohne Vorbehalte akzeptiert und auch ihre Meinung, dann bin ich davon überzeugt, dass auch du eine Chance hättest“, entgegnete Severus nun wieder. Vielleicht konnte er Harry ein wenig helfen mit dem anderen in Kontakt zu treten. „Ich werde darüber nachdenken… Wo wir gerade dabei sind, Lucius, hast du es mittlerweile geschafft, deinem Sohn Informationen über Potter zu entreißen?“, wollte Voldemort von seinem Getreuen wissen. Und jetzt konnte man etwas sehen, was man normalerweise niemals zu Gesicht bekommen würde. Ein Malfoy rutschte mit einem zerknirschten Gesicht unruhig auf seinem Stuhl hin und her. „Nein, tut mir leid, Tom, er weigert sich mir irgendetwas zu erzählen. Er hat mir klipp und klar erklärt, dass Potter sein Freund ist und er ihn nicht hintergehen würde. Seine Geheimnisse wären die meines Sohnes und wenn ich noch länger drängen würde, mir etwas zu sagen, dann würde ich erfahren, was es heißt, wenn ein Malfoy sauer wird. Kannst du dir das vorstellen, mein eigener Sohn hört nicht mehr auf mich und droht mir noch dazu“, äußerte der blonde Mann mit ungläubiger Stimme. Der dunkle Lord fing an zu lachen. Er konnte sich genau das überraschte und vielleicht auch etwas ängstliche Gesicht seines Freundes vorstellen, als Draco vor ihm gestanden und ihn sicher mit weniger freundlichen Worten zurecht gestutzt hatte. „Das ist schon okay, er ist halt ein waschechter Slytherin, der seine Freunde nicht betrügen würde. Und das kann ich auch akzeptieren. Also lass ihn in Ruhe mit Potter und zerstör nicht euren Hausfrieden“, meinte Tom leicht schmunzelnd. Auch Severus hatte ein Lächeln im Gesicht, denn er wusste ganz genau, wie das Gespräch zwischen Vater und Sohn abgelaufen war. Draco hatte ihm nämlich alles haarklein berichtet und war äußerst zufrieden mit sich selber gewesen. „Das ist nicht witzig! Ganz und gar nicht! Ich muss jetzt gehen, meine Frau erwartet mich zum Essen. Auf Wiedersehen“, entgegnete der Malfoy kurz angebunden, drehte sich um und verließ den Raum. Der Tränkemeister und Tom Riddle sahen sich an, dann auf die geschlossene Tür und begannen herzlich zu lachen. Anschließend verabschiedeten auch sie sich voneinander und gingen ihrer Wege. Severus verließ das Anwesen, um wieder nach Hogwarts zu apparieren und dort in Ruhe ins Bett zu gehen. Er hatte so ein Gefühl, als wenn in nächster Zeit einiges auf ihn und seine Freunde zukommen würde. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)