Drachenprinz von jancker ================================================================================ Kapitel 29: Das Training beginnt Teil 3 --------------------------------------- Das Training beginnt Teil 3 Während Alex Neville auf der einen Seite der Kammer etwas beibrachte, hatten die beiden Slytherins und der Eisvampir sich ebenfalls zusammengesetzt, um zu trainieren. „So, da wir einen strafen Zeitplan haben und jede Woche nur einen Tag zur Verfügung, fangen wir gleich an. Als aller erstes müsst ihr die stablose Magie beherrschen, denn alle folgenden Kräfte von euch funktionieren nur mit dieser, also führt kein Weg daran vorbei. Bei uns wachsen alle Vampire mit dieser Fähigkeit auf, denn Zauberstäbe besitzen wir gar nicht. Weil ihr genau den anderen Weg gegangen seid, wird es wohl nicht so leicht werden euch auf eure eigenen Kräfte zu besinnen, denn durch die Zauberstäbe verkümmern diese“, begann er zu erklären. Als er daraufhin sah, wie seine beiden Gegenüber die Stirn runzelten, fuhr er fort. „Glaubt mir, es stimmt! Stablose Magie erfordert Kraft und regelmäßige Übung, um an Stärke zu gewinnen. Bei Zauberstäben ist es anders! Sie unterstützen durch ihre Kerne eure Zauberkraft, dadurch müsst ihr euch nicht wirklich anstrengen, um Sprüche auszuführen, deshalb werdet ihr mit der Zeit faul und eure wirklichen Kräfte verkümmern. Überlegt doch mal, wenn Kinder Zauberstäbe bekommen, dann passiert es oft, dass sie am Anfang zu viel Magie einsetzten und die Sprüche zu stark werden. Das ist so, weil sie im Grunde viel mehr Magie besitzen, als sie mit einem Stab benutzen können. Und weil sie das im Laufe der Zeit unbewusst registrieren, verwenden sie immer weniger von ihrer Magie, bis es schließlich gering genug ist, um mit dem Zauberstab zu zaubern. Habt ihr das soweit verstanden?“, erkundigte sich Richard. Beide Slytherins nickten überrascht, das hatten sie nicht gewusst. „Das heißt demnach, wir müssen uns wieder darauf besinnen, unsere volle Magie zu benutzen. Aber ich kann bereits ein paar Sprüche zauberstablos, wie zum Beispiel den Aufrufzauber, den ‚Lumos’ oder den ‚Wingardium Leviosa’. Doch selbst diese Einfachen sind nicht allzu leicht auszuführen. Wie also willst du uns beibringen, selbst stärkere Zauber mit stabloser Magie auszuüben“, hakte Severus nach. Er konnte sich das im Augenblick nicht wirklich vorstellen, gerade weil er wusste, wie schwer ihm sogar die simplen Zauber fielen. „Zuerst einmal habe ich nicht behauptet, dass es einfach wird. Im Gegenteil, ihr beide werdet sehr zu kämpfen haben, um eure verkümmerte Magie wieder aufleben zu lassen. Doch ihr habt Chancen! Draco, weil er noch relativ jung ist und du, Severus, weil du bereits manchmal Zauber ohne Stab verwendest. Allerdings glaube ich nicht, dass du es auf die richtige Art und Weise tust“, erläuterte der Ältere. Und schon wieder runzelte der Tränkemeister die Stirn. „Ich schätze mal, dass du dich stark konzentrierst und dann versuchst die Magie zu zwingen das zu tun, was du willst. Doch so funktioniert das nicht!“, informierte der Eisvampir. „Ja, Tom, ein Freund von mir, hat es mir so beigebracht. Aber wenn du meinst, so ist es falsch, dann bring es uns richtig bei. Ich will lernen, zu was ein Vampir fähig ist und wenn du uns das beibringen kannst, dann möchte ich das gerne“, entgegnete der Tränkeprofessor. Draco konnte nur zustimmend nicken. „Gut, dann fangen wir jetzt an. Als erstes müssen wir uns hinsetzten und entspannen. Entspannung ist mit das wichtigste, denn mit Gewalt erreicht man gar nichts…! So, wenn ihr zur Ruhe gekommen seid, dann schließt die Augen. Vergesst die Umgebung, ihr seid nicht mehr in der Kammer, nicht mehr in Hogwarts. Stellt euch einen Weg vor, die Umgebung ist egal, aber es sollte eine Entspannende sein. Habt ihr das soweit geschafft?“, wies Richard an. Der Tränkemeister hatte kaum Probleme mit den Anweisungen, denn er kannte so etwas in der Art schon durch sein Okklumentik Training. In seiner Vorstellung stand er nun mitten auf einem Waldweg. Es war ein warmer Tag und kaum ein Wolke am Himmel. Waldspaziergänge beruhigten den Schwarzhaarigen schon seit jeher. Er vermutete, dass es daran lag, dass er öfter in den Wald musste, um Pflanzen für seine Zaubertränke zu sammeln und er sich mit der Zeit daran gewöhnt hatte. Der junge Malfoy hingegen hatte deutlich mehr Schwierigkeiten. Schon alleine die Außenwelt aus seinen Gedanken auszuschließen, dauerte seine Zeit. Sich aber nun einen Weg irgendwo im Nirgendwo vorzustellen, brachte ihn vor eine kaum lösbare Aufgabe. Sein Vater hatte ihm früh beigebracht, dass Träumereien Schwachsinn wären und man nur in der Realität leben sollte. Außerdem durfte man sein Umfeld nicht unbeobachtet lassen, denn sonst lief man Gefahr getötet oder zumindest überrumpelt zu werden. Solche Dinge hatte Lucius seinem Sohn mehr als einmal eingetrichtert, bis dieser es gelernt und verinnerlicht hatte. Doch nun die Umgebung völlig auszuschließen, war nicht einfach. Richard hatte sofort an der Haltung des Blonden erkannt, was sein Problem war und versuchte dem Jüngeren zu helfen. „Draco, du brauchst deine Augen nicht zusammenkneifen, das hilft dir nicht. Hör zu! Hier ist nichts, wovor du Angst haben musst. Niemand will dir was tun! Du vertraust doch Alex, Neville, Severus und mir, oder? Keiner würde dich angreifen, also brauchst du uns nicht im Auge zu behalten… So ist es gut, ganz ruhig. Vergiss alles andere um dich herum! Und nun stelle dir dein Elternhaus vor! Hast du das, ja?“ Der Ältere wartete auf ein Nicken. Er wusste, er durfte den anderen nicht hetzen, denn dadurch würde dieser nur in Stress geraten und alles Weitere würde nicht klappen. Nach etwa einer viertel Stunde kam endlich die Bestätigung des Slytherins, dass er es geschafft hatte. „Gut so, und nun geh durch das ganze Haus. Öffne keine Tür, sondern geh einfach immer weiter durch das Haus. So machst du nichts falsch, geh einfach…! Und du, Severus, du solltest auch losgehen. Einfach immer weiter gehen, aber nicht anhalten!“, bestimmte der Eisvampir. Durch das monotone Gehen würden die beiden hoffentlich aufhören sich zu etwas zwingen zu wollen und wirklich zur Ruhe kommen. Das war der ganze Sinn hinter dieser Aktion. Der Ältere ließ die beiden etwa eine Stunde gehen, ohne irgendetwas zu ihnen zu sagen. Doch nun wurde es Zeit für den nächsten Schritt. „Okay, ihr beiden, jetzt bleibt ihr stehen. Draco, du wirst gleich zu deinem eigenen Zimmer im Haus gehen und die Tür dazu öffnen. Doch es wird nicht mehr nur dein Zimmer sein, was du zu sehen bekommst. Nein, dahinter liegt auch dein Magiekern. Er ist groß und strahlend. Alle deine Macht ist darin vereint und nur du hast dazu Zugang, also geh los…! Severus, du siehst jetzt gleich das Ende des Pfades, auf dem du gehst. Dort wirst du ebenfalls deinen Magiekern vorfinden. Also lauf einfach weiter“, erklärte Richard. Das Finden des Kerns ging bei den beiden dann erstaunlich schnell, nur etwa 2 Minuten später erklärten die beiden, dass sie vor ihrem stehen würden. „Schön, nun schaut ihn genau an. Es müsste euch ein Unterschied in der Schattierung auffallen“, äußerte der Eisvampir. „Ja, das Innere des Kerns leuchtet strahlend hell. Aber der Großteil darum ist…hm, wie soll ich das erklären, es sieht aus, als würde er im Schatten liegen“, erwiderte der junge Malfoy aufgeregt. Er war aber ein wenig hibbelig geworden, weil er es geschafft hatte seinen Magiekern zu finden. Der Tränkemeister stimmte mit einem Kopfnicken zu. Der Weißhaarige hatte nichts anderes erwartet. „Das leuchtende Stück ist der Anteil, den ihr nutzt. Der dunklere Anteil hingegen ist der, der ungenutzt verkümmert ist. Unsere Aufgabe ist nun, ihn auch wieder strahlen zu lassen. Zuerst versucht ihr jetzt einzelne Fäden von dem Kern herauszuziehen, aber ihr müsst euch das vorstellen, nicht wirklich tun, verstanden?“, erklärte der Ältere. Jetzt zeigte sich wieder, wer von den beiden mehr Vorstellungskraft und Ruhe hatte. Und das war in diesem Fall ausgerechnet Severus, der es nach nicht ganz einer halben Stunde schaffte. Bei Draco sah es anders aus. Selbst nach einer ganzen Stunde schaffte er nicht mal einen Faden aus dem Kern austreten zu lassen. Das frustrierte ihn so sehr, dass seine Konzentration mit der Zeit immer mehr nachließ, er die Augen schließlich aufriss und „Wieso funktioniert das nicht?“, laut murrte. Normalerweise hatte er keine Probleme irgendetwas zu erreichen und heute klappte fast keine Sache. Das machte dem Jüngeren sehr zu schaffen. Unbemerkt von den dreien war Alex zu ihnen gekommen. „Was klappt nicht, Draco?“, erkundigte er sich und hörte sich dann die Probleme des Malfoys an. Es war für den Silberdrachen eindeutig, dass den anderen die Geduld fehlte und dadurch verlor er auch den Rest an Chance, dass es funktionieren könnte. Ein Blick zu dem Eisvampir reichte, um ihm das noch mal zu bestätigen. „Richard, mach mit Severus weiter, ich kümmere mich derzeit um Draco, denn Neville braucht mich im Augenblick nicht“, bestimmte der Grünäugige. Dann schnappte er sich den Blonden und zog ihn ein Stück zur Seite, wo sie sich wieder hinsetzten. „Draco, als erstes musst du begreifen, dass nichts in diesem Training einfach wird. Alles braucht seine Zeit und wenn du hetzt, dann wird es noch länger dauern. Also, beruhig dich und dann konzentrier dich erneut! Bring dich wieder in dein Zimmer und vor deinen Magiekern, dann sag mir Bescheid!“, befahl er. Allerdings wusste der Erstklässler auch, dass dies seine Zeit brauchte, denn der andere musste vorher erst wieder zur Ruhe kommen. So war es dann auch. Fast eineinhalb Stunden verstrichen, bis Draco wieder vor seinem Kern stand und erneut versuchte Fäden hinauszuziehen. Doch diesmal half ihn Alex, er beschrieb dem anderen genau, wie es aussehen, was der andere sich vorstellen sollte. Dabei erklärte er auch immer wieder, dass der andere nicht überstürzen und erst recht nicht zu viel erwarten sollte. Und dann endlich schaffte es der Slytherin auch. Sobald er den ersten Faden hatte, kamen immer mehr, die sich aus dem Kern lösten. „Gut gemacht, Draco, aber das reicht für heute. Es ist mittlerweile einiges an Zeit vergangen. Auch Neville hat seine Regeneration beendet. Außerdem ist bald Zeit fürs Abendessen, da wollten wir sowieso wieder oben in der Halle sein und essen“, äußerte der Silberdrache. Aber der junge Malfoy war nicht zufrieden mit sich. Er hatte eben genau mitbekommen, dass sein Professor bereits erste Zauber ohne Zauberstab ausführte und er war wohl noch lange nicht so weit. „Draco, hast du mir zugehört? Du darfst dich nicht selber drängen, so etwas braucht Zeit und die musst du dir auch lassen! Wenn du erstmal die ersten Schritte beherrschst, dann kommt auch der Rest, keine Sorge. Nun komm, hör auf dich zu stressen und beruhig dich wieder“, erinnerte der Grünäugige ihn. „Am besten du machst die Übung von heute jeden Abend im Bett einmal, damit es für dich zur Routine wird. Dabei steigt deine Magie nicht an, also brauchst du keine Angst haben, dass jemand es mitbekommt“, schlug er weiter vor. „Ich versuche nicht zu viel zu erwarten, aber, Alex, du musst verstehen, ich bin es gewöhnt ohne großen Aufwand alles zu erreichen. Ich werde versuchen mich zusammenzureißen, dennoch kann ich nichts versprechen, antrainiertes Verhalten kann man nicht so einfach ablegen... Dessen ungeachtet hast du recht, wir müssen wieder nach oben zu den anderen Schülern, schließlich wollen wir nicht auffallen“, erwiderte der Grauäugige mit einem schiefen Lächeln. Die beiden gingen zu Severus und Richard zurück, wo auch Neville bereits wartete. „Alex, das war echt toll. Ich fühle mich total erholt und im Einklang mit mir selbst. Weißt du, ich konnte mich sogar mit dem Baum unterhalten und er konnte mir ein bisschen was über mich erzählen, also über mein Wesen“, meinte der Gryffindor total aufgedreht. Es gab keinen Zweifel, dass diese Regeneration ihm gut getan hatte. „Das freut mich für dich, Neville. Dennoch denk dran, dass du das mindestens einmal im Monat machen musst, sonst wird es gefährlich für dich. Du solltest dir einen Ort suchen, wo dich niemand findet oder mach es hier unten in der Kammer, das ist dir überlassen. Aber vergiss es nicht“, sprach Alex eindringlich zu dem Wurzelwicht. Der versicherte sofort darauf zu achten. Und im Notfall würde der Schwarzhaarige ihn sicher erinnern. Anschließend verabschiedeten sie sich von Richard, der versprach am nächsten Samstag wiederzukommen, um das Training fortzusetzen. Aber auch er wiederholte nochmals, dass der Erfolg nur langsam kommen würde und die Slytherins nicht überstürzen dürften. Nachdem der Ältere wieder durch den Schatten verschwunden war, ging der Silberdrache zur Höhle von Basel und holte Nasaku ab. Er versprach, dass die beiden Basilisken sich nächstes Wochenende wieder sehen und sich unterhalten könnten. Was vor allem die ältere Schlange freute. Schließlich machten sie sich alle auf den Weg nach oben, wo Myrthe zum Glück immer noch nicht oder erneut nicht mehr anwesend war. So blieb ihnen der verrückte Geist erspart. Trotzdem wusste vor allem Alex, dass das nicht immer der Fall sein würde und dass er sich eine gute Ausrede einfallen lassen müsste, damit Myrthe niemanden von ihren Treffen berichtete. Doch darüber würde sich der Erstklässler in der folgenden Woche Gedanken machen. Jetzt war erstmal Zeit für ein ausgiebiges Abendessen, denn alle waren ziemlich hungrig, weil sie ja nichts zu Mittag zu sich hatten nehmen können. Das Abendbrot in der Großen Halle verlief vollkommen ruhig. Niemand hatte einen der vier gefragt, wo sie zum Mittag gewesen waren. Es war nicht mal irgendeinem aufgefallen, schließlich ließen immer mal wieder einige Schüler das Essen am Wochenende ausfallen und Professor Snape machte sich in dieser Zeit so rar wie möglich. Danach ging jeder der Freunde in seine Räume und ließ sich in sein Bett fallen. Der Tag war, trotzdem sie nicht allzu viel gemacht hatten, anstrengend gewesen, alle wollten jetzt nur noch schlafen und sich von dem Tag erholen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)