Drachenprinz von jancker ================================================================================ Kapitel 19: Gedanken am Morgen ------------------------------ Gedanken am Morgen Mittlerweile waren Weihnachtsferien und Heilig Abend hatte begonnen. Alex war wie die meisten der Schüler von Hogwarts nach Hause gefahren, um mit seinen Eltern wieder mal Zeit zu verbringen und zu feiern. Das traditionelle Weihnachtsfest existierte in Esandra nicht, denn zum einen gab es hier so etwas wie Tannenbäume nicht und zum anderen konnte man die Vorstellung der Menschen vom Weihnachtsmann nicht nachvollziehen. Außerdem existierte in dieser Welt so etwas wie Religionen nicht, also feierte man auch nicht die Geburt eines Kindes. Allerdings hatte Kanan die Idee hinter diesen Festtagen so schön gefunden, dass er diese mit nach Esandra genommen hatte. Das Fest hieß jedoch nicht Heilig Abend, sondern Drachentag. An diesem soll man sich auf die Familie besinnen. Man verbringt die Zeit zusammen, isst ein reichliches Mahl und am Abend werden auch Geschenke verteilt. Doch das Wichtigste an diesem Tag ist es mal alle Sorgen hinter sich und die Seele baumeln zu lassen, sich wieder auf die innere Stärke zu besinnen. Jetzt war gerade 6 Uhr morgens am Drachentag. Alex lag bereits hellwach in seinem Bett. Er konnte nicht mehr schlafen, denn ihm gingen viele Gedanken durch den Kopf. Er dachte zurück an sein erstes Schulhalbjahr in Hogwarts und was er so alles erlebt hatte. Nach dem ersten Abend bei Professor Snape hatte sich dieser in der folgenden Woche erstmal weitestgehend von dem Silberhaarigen ferngehalten. Er hatte wohl befürchtet doch noch für sein Vergehen bestraft zu werden. Doch der Silberdrache wollte das nicht, denn er fand den Älteren interessant. Dieser war immer so grimmig, zeigte nie ein Lächeln. Solche Leute kannte der Kleinere nicht aus Esandra. Hier waren die meisten fröhlich, denn so etwas wie Not und Krieg kannte man nicht. Außerdem gab es in diesem Land nicht wirklich böse Wesen, die andere nur aufgrund ihrer Rasse töteten. Dessen ungeachtet war der Tränkeprofessor der einzige, mit dem der Schüler sein Schachspiel verbessern konnte. Draco spielte zwar auch, aber er war nicht so gut. Obwohl dieser behauptete, dass er bei den Slytherins der Beste wäre. Und vielleicht stimmte das auch, nur dass Alex durch seinen Vater um einiges besser spielen konnte. Auf jeden Fall hatte der Silberäugige alle ca. 30 Spiele gegen den Malfoy haushoch gewonnen. Auf jeden Fall war das Schachspiel, das der Kleinere und der Professor am besagten Abend begonnen hatten, äußerst viel versprechend, bevor es vorzeitig beendet wurde. Aus diesem Grund war der Schüler nach 2 Wochen wieder zum Tränkemeister gegangen und hatte ihm einen regelmäßigen Schachabend vorgeschlagen. Nach anfänglichem Zögern hatte dieser dann zugestimmt. Und nun trafen sich die beiden alle 2 Wochen am Freitag, um einen ruhigen Abend mit einem Schachspiel und gelegentlichen Unterhaltungen zu verbringen. Diese Verabredungen waren nach anfänglicher Nervosität, vor allem bei dem Lehrer, ziemlich entspannend. Zuerst kamen in ihren Unterhaltungen nur verschieden Zaubertränke zur Sprachen, denn Severus hatte schnell bemerkt, dass Alex ziemlich begeistert von diesem Fach war. Das wiederum machte ihn sympathischer für den Älteren. Außerdem erkannte der Professor, dass sein Schüler durchaus mehr Kenntnisse aus der Materie hatte, als ein Erstklässler haben sollte. Aber da das zum Normalzustand wurde, wunderte er sich schon nicht mehr. Dessen ungeachtet kamen sie nach und nach auch zu anderen Unterhaltungsthemen. Dazu gehörten unter anderem die anderen Schüler und Lehrer, die Situation der magischen Wesen in der Zaubergesellschaft und die Rolle von schwarzer und weißer Magie. Dabei registrierte Severus durchaus, dass sein Gegenüber ziemlich kritisch der britischen Zauberbevölkerung gegenüberstand, aufgrund der Diskriminierung der magischen Wesen und dem Verbot der schwarzen Magie. Allerdings blieben 2 Themen in stiller Übereinkunft unangesprochen. Das waren zum einen Voldemort mit seinen Todessern und zum anderen Alex erste Eltern. Allem Anschein nach war der Tränkemeister, vor allem was das letztere Thema anging, zu emotional, um darüber zu reden. Aber der Jüngere akzeptierte das und hakte deshalb nicht nach. Neben Professor Snape gab es natürlich auch andere Sachen, die passiert waren. Da wären zum einen 2 weitere Anschläge auf den Silberdrachen. Einmal wurde er von unsichtbaren Händen die Treppen runter gestoßen und ein anderes Mal ging eine Ritterrüstung mit gezogenem Schwert auf ihn los. Beide Attentate wurden von Raziel und Nasaku verhindert, doch der Täter blieb unerkannt. Das wurmte vor allem Nasaku, der diesen am liebsten langsam und qualvoll mit seinem Körper erwürgt hätte. Natürlich hätte er auch noch den einen oder anderen Fluch auf ihn gehetzt. Aber vorerst konnte er das leider nicht durchführen. Alex hatte die Anschläge mit seinen Eltern besprochen, aber sie kamen zu keinem wirklichen Ergebnis, außer, dass er vorsichtig sein sollte. Zuerst hatten sie gedacht, dass Dumbledore dahinter steckte, doch dieser verhielt sich äußerst ruhig. Weder hatte der Direktor den Silberhaarigen in den letzten Wochen eines Blickes gewürdigt, noch hatte er ihn beobachten beziehungsweise verhören lassen. Das wusste der Jüngere von Severus, der in diesem Fall nun auf seiner Seite war. Also alles Indizien dafür, dass der Schulleiter bei den Attacken nicht geholfen hatte. Doch die Frage blieb: Wer wollte Alex töten? Denn dass er dabei sterben sollte, war offensichtlich. Dessen ungeachtet konnte der Erstklässler einen Erfolg verbuchen. Er hatte das Problem, auf das Hogwarts ihn angesetzt hatte, gelöst. Im Grunde war es ziemlich simpel, wenn man wusste, was in dem Schloss nicht stimmte. Dem Silberäugigen war in der Zeit, die er dort verbracht hatte, aufgefallen, dass man am Gebäude immer mehr Schäden finden konnte. Zuerst waren es Risse im Gemäuer, dann Schimmel in den Ecken oder brüchige Türen, die einem ins Auge fielen. Der Silberdrache hatte zuerst Professor Snape dazu befragt und dieser bestätigte ihm, dass das Schloss in den letzten Jahren immer schneller verfiel, ohne dass man das stoppen konnte. Anscheinend hatten der Direktor und auch Leute aus Ministerium bereits versucht dem entgegenzuwirken oder den Schaden zu beheben, aber so wie es aussah, funktionierte kein Zauber. Niemand konnte sich diesen Umstand erklären, so nahm man es einfach hin und man versuchte den Schaden so gering wie möglich zu halten. Das kam Alex alles ziemlich merkwürdig vor, also befragte er auch seinen Vater Kanan dazu, der ihm voll und ganz zustimmte. Durch die Magie, die der Ältere bei der Erbauung Hogwarts zugesteuert hatte, müsste es eigentlich unmöglich sein, dass überhaupt Schäden am Gemäuer auftreten. Schließlich passierte das bei ihrem eigenen Schloss auch nicht. Der schwarze Drache und sein Sohn rätselten 4 Wochen, bis schließlich dem Jüngeren die Lösung einfiel. Es war die Magie, genauer die schwarze Magie, die fehlte. Hogwarts entstand durch Weiße wie auch durch Schwarze und da nun eine fehlte, weil sie nicht mehr praktisiert werden durfte, ging das Magiegefüge des Gebäudes kaputt. Dies hatte zur Folge, dass Magie nicht mehr richtig fließen konnte, also funktionierten die Schutzzauber nicht mehr. Dem Jüngeren war klar, was er nun zu tun hatte. Er musste versuchen das Defizit der schwarzen Magie auszugleichen. Natürlich konnte er das nicht alleine, aber dadurch, dass er ein Silberdrache war, konnte er ein Großteil dazu beitragen. Außerdem hatte er noch Draco und natürlich auch Professor Snape, die ihn beide sicher unterstützen würden. Dessen ungeachtet hatte Alex jetzt das nächste Problem. Wo konnte er schwarze Magie ausüben, ohne dass man es bemerkte und er dafür bestraft werden konnte. In seinem Zimmer ging es nicht. Dieser hatte keine solche Schutzfunktion, denn Kanan hatte bei der Erbauung nicht daran gedacht, dass diese Magieart irgendwann verboten werden würde. Zur damaligen Zeit war nämlich schwarze Magie etwas Alltägliches und nicht als Bösartig verschrien. Niemand wurde ausgegrenzt, weil er Schwarzmagier war. Jeder Schüler wurde entsprechend seinem Magieanteil unterrichtet. Das heißt, dass Schüler mit nur geringem schwarzem Magielevel nur einfache schwarzmagische Sprüche und hauptsächlich schwarze Theorie lernten. Bei geringem weißem Magielevel war das derselbe Fall mit weißmagischen Sprüchen. Also wo in Hogwarts gab es einen Ort, um schwarze Magie auszuüben? Dies fragte er auch seinen Vater und dieser meinte sich erinnern zu können, dass Salazar etwas in dieser Richtung erzählt hatte. Der Slytherin hätte mal irgendetwas von einem geheimen Raum geredet, den niemand aufspüren könnte. Aber an mehr konnte sich Kanan nicht erinnern, deshalb schlug er seinem Sohn vor, einen Brief an den Hogwartsgründer zu schreiben und um Informationen zu bitten. Das hatte Alex schlussendlich auch getan, jedoch noch keine Antwort erhalten. Aber er rechnete mit einem Brief von Salazar spätestens zu Beginn des neuen Jahres. Mit Draco verstand sich der Silberdrache immer besser und sein Vertrauen in ihn wuchs auch von mal zu mal. Der Silberäugige hatte sich letztendlich entschlossen das 1. Schuljahr noch abzuwarten und den Malfoy im 2. schließlich über sein wirkliches Wesen aufzuklären. Vielleicht konnte er dann den Slytherin auch trainieren, denn eins war deutlich, das konnte Alex schon an Professor Snape erkennen, die Vampire in der Menschenwelt waren eindeutig schwächer als die aus Esandra. Er hatte dazu seine beiden Eltern befragt und die bestätigten seine Beobachtung. Sie erklärten ihm, dass alle magischen Wesen, die vor langer Zeit in die andere Welt ausgewandert waren, die alten Fähigkeiten ihrer Rasse vergessen oder vielleicht auch verlernt hatten. Außerdem konnten diese sich nicht mehr vorstellen, zu was ihre Wesen alles fähig sein könnten. Vor allem Kanan hatte das erkannt, als er Zeit mit den vier Gründern verbracht hatte. Und da der Silberhaarige Draco, wie schon erwähnt, sehr mochte, wollte er ihm auch helfen sein volles Potenzial zu nutzen und ihm eventuell auch ein paar verloren gegangene Fähigkeiten beibringen. Jedoch gab es noch andere positive Entwicklungen zu verzeichnen. Alex hatte nämlich einen weiteren Jungen ins Auge gefasst, der möglicherweise sein Freund werden könnte. Er war ein etwas tollpatschiger Junge, der gerne mal was verlor oder vergaß, aber er war eine ehrliche Haut. Der junge Malfoy war ihm gegenüber äußerst skeptisch. Das konnte vor allem daran liegen, dass der andere ein Gryffindor war. Allerdings kümmerte das den Silberdrachen nicht, denn er bewertete Wesen nicht nach ihrem Haus oder nach der Meinung von anderen. Das hatte er ja auch schon mehrmals erklärt und auch das ein oder andere Mal bewiesen. Der Junge, um den es ging, hieß Neville Longbottom. Dieser war Alex immer noch dankbar, dass er ihm damals im Flugunterricht geholfen hatte. Außerdem war der Drache einer der wenigen, die sich nicht andauernd lustig über ihn machten. Der etwas dickliche Junge und der Silberäugige hatten sich bereits einige Male unterhalten, sei es im Unterricht, auf dem Gang oder in der Bibliothek. Dabei hatte der Silberhaarige festgestellt, dass der andere durchaus sehr intelligent und selbstsicher sein konnte, wenn er von einer Sache begeistert war beziehungsweise er großes Wissen über etwas hatte. Andere Menschen unterschätzen ihn sehr leicht und das könnte ihnen schlussendlich zum Verhängnis werden. Neville war auf jeden Fall ein interessanter Junge, den man im Auge behalten sollte. Der Silberdrache schüttelte den Kopf und damit auch seine Gedanken ab. Ja, es war ein ereignisreiches erstes Halbjahr, aber nun hatte er frei und er sollte sich erholen. Außerdem war heute Drachentag und damit ein Tag der Erholung. Es war nun bereits 9 Uhr. Also stand der kleine Drachenprinz auf, um seine Morgentoilette zu erledigen. Anschließend zog er sich an und verließ sein Zimmer. Er wollte mit seinen Eltern frühstücken und danach ein gemütlichen Tag verbringen, ohne sich irgendwelche Sorgen zu machen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)