Drachenprinz von jancker ================================================================================ Kapitel 9: Dumbledores Weg zum Bösen ------------------------------------ Dumbledores Weg zum Bösen Pünktlich um 16 Uhr erschall ein lautes Brüllen im Inneren des Schlosses. Nur kurze Zeit später begann ein Alarm zu läuten und die Stimme des Direktors erklang. „Liebe Schüler, bitte bewahrt Ruhe. Ein Troll ist in der Schule erschienen, aber ihr müsst euch nicht ängstigen. Wir Professoren sind bereits dabei diese Gefahr zu beseitigen. Ich möchte euch bitten jetzt alle in eure Gemeinschaftsräume zu gehen und dort zu warten, bis einer der Lehrer euch mitteilt, dass alles okay ist. Weiterhin sollte sich jeder einzelne beim Vertrauensschüler der jeweiligen Häuser melden, damit gewährleistet ist, dass sich alle Schüler innerhalb dieser befinden. Ich wiederhole nochmals, bewahrt Ruhe, die Gefahr wird bald gebannt sein!“ Darauf hatte Harry gewartet. Er hoffte nur, dass die Übung der Zaubersprüche mit Draco geholfen hatte, so dass der Troll nicht so leicht besiegt werden konnte, denn er brauchte die Zeit. Er konnte nur vom Glück reden, dass er das Schloss auf seiner Seite hatte. Es würde ihn warnen, wenn sich jemand dem Büro des Schulleiters näherte. Außerdem war es jetzt von Vorteil, dass er alleine in seinem Haus lebte, denn so konnte niemand behaupten, er wäre nicht dort gewesen. Auf leisen Sohlen machte er sich auf zum Zimmer des Direktors. An seiner Seite, wie immer, Raziel, der ihn bereits einige male versucht hatte von seiner Idee abzubringen. Der Lichttiger fand es zu gefährlich und das Risiko nicht wert. Doch der Schwarzhaarige ließ sich nicht umstimmen, er musste herausfinden, was mit Fawkes geschehen war. Als er am Gargoyle, dem Eingang des Raums, stand, fragte er nochmals in Gedanken Hogwarts, wo alle Professoren sich zurzeit befanden. Als dieses bestätigte, sie wären im 3. Stock und durchstreiften gerade alle Zimmer dort, sagte er das Passwort, das er sich gemerkt hatte. Die Statur bewegte sich zur Seite und Harry und Raziel gingen die Treppe hoch, danach betraten sie das Direktorzimmer. Der Grünäugige wandte sich sofort zur Stange, auf der der Phönix saß. Er betrachtete sich diesen nochmals und war nun vollends überzeugt, dass etwas nicht stimmte. Fawkes war ganz erschrocken, als er realisierte, dass nicht Dumbledore, sondern der Silberdrache den Raum betreten hatte. *Was machst du hier? Wenn mein Herr dich erwischt, dann wird er dich bestrafen. Schnell, du solltest wieder gehen*, äußerte der Rotgefiederte. „Ich bin wegen dir hier. Irgendetwas ist mit dir nicht in Ordnung. Du verhältst dich nicht wie ein normaler Phönix und siehst auch nicht glücklich aus… Ich weiß, dass mit dem Direktor etwas nicht stimmt. Seine Aura ist verworren und er sagt auch manchmal Dinge, die er nicht wirklich so meint. Also…sei ehrlich, ist er ein guter Partner? Mir ist aufgefallen, dass du ihn immer Herr, Gebieter oder Master nennst, nicht so, als wäret ihr Gefährten. Was ist passiert und weshalb trennst du dich nicht von ihm?“, entgegnete der Schwarzhaarige. Fawkes musste zugeben, dass der andere sehr aufmerksam und intelligent war. Niemand sonst hatte bis jetzt seine Traurigkeit zur Kenntnis genommen. Niemand hatte die Falschheit und Boshaftigkeit von Dumbledore bemerkt. Doch das hing sicher vor allem mit dem Wesen von Harry zusammen. Ein Silberdrache war sehr empfindlich, was das Magiegefüge und den Charakter anging. Er sah ihn kurz an, blickte schließlich aber aus dem Fenster und begann zu erzählen. *Du hast recht, der Direktor ist nicht mehr das, was er einst war. Früher war ein Mann mit Idealen. Er setzte sich immer für die Schwächeren ein. Er versuchte zu helfen, wo er konnte. Bevor ich mit ihm den Gefährtenbund eingegangen bin, habe ich ihn für 2 Jahre beobachtet. Ich fand, er war eine würdige Person. Die meisten Leute haben zu ihm aufgesehen und sie wussten, sie konnten zu ihm gehen, wenn sie Problem plagten. Doch dann…* Er verstummte. „Doch dann…? Was ist passiert? Ich glaube dir, dass er früher nett und freundlich war, denn ich kann mir nicht vorstellen, dass du und die ganzen anderen Leute sich so in einem Menschen geirrt haben sollen. Aber was ist geschehen? Etwas muss seine Veränderung doch ausgelöst haben!“, überlegte Harry. *Ja, auch damit hast du recht. Aber man muss wohl sagen, dass es nicht nur ein Ereignis gewesen ist. Es ging schleichend voran. Es begann wohl damit, dass sein bester Freund, Gellert Grindelwald, ihn betrog und zu seinem Feind wurde. Er wurde zu einem Dunklen Lord, der die britische Zauberwelt in Angst und Schrecken versetzte. Dumbledore konnte es nicht fassen, jemand, dem er vertraut hatte, fiel ihm in den Rücken... Zu Beginn versuchte er noch mit seinem alten Freund zu reden, doch dieser verhöhnte ihn nur und meinte, die Freundschaft wäre nur vorgespielt gewesen, er hätte ihn nur gebraucht um stärker zu werden. Danach fiel Albus das erste Mal in ein tiefes Loch. Es dauerte fast ein ganzes Jahr, bevor ich und ein paar seiner Kollegen ihn wieder daraus herausgeholt hatten. Nun stellte er sich im Kampf gegen Grindelwald, schlug und tötete ihn. Doch auch wenn er wusste, dass der andere ein Feind geworden war, so war er tief im Inneren noch immer sein Freund. Zu der Zeit etwa fing er an eine Abneigung gegen die schwarze Magie zu entwickeln, denn er gab dieser die Schuld an der Veränderung von Gellert. Dumbledore war davon überzeugt, dass sein Freund sich erst nach der Beschäftigung mit dieser Magie gewandelt hatte…* berichtete der Phönix. „Das ist doch völliger Blödsinn. Magie kann niemanden verändern. Entweder man ist böse oder man ist es nicht. Aber man kann schwarze Magie niemals für so etwas verantwortlich machen. Wenn er sich ordentlich mit dem Wesen der Magie beschäftigt hätte, wüsste er das… Natürlich können sich Menschen ändern, aber das liegt meist an ihrem Umfeld, an Geschehnissen, die ihnen zustießen, und nicht an der Magie“, äußerte der Schwarzhaarige aufgebracht. Er konnte solche Verurteilungen nicht nachvollziehen. Er war ein Silberdrachen und benutzte schwarze wie auch weiße Magie im gleichen Umfang und er war sicher nicht böse. Außerdem kannte er magische Wesen aus Esandra, die nur schwarze Magie verwendeten, und die waren auch fast alles friedliche Wesen. *Ich weiß das, aber Albus suchte Erklärungen für den Wandel seines Freundes. Da war die schwarze Magie die einfachste und auch seiner Meinung nach beste Begründung. Er half damit die schwarze Magie gänzlich an Hogwarts und im Land verbieten zu lassen und hoffte so, nie wieder jemand an diese zu verlieren. Im laufe der Jahre wurde er in sich gekehrter, er vertraute niemanden mehr so leicht. Trotzdem lächelte er die ganze Zeit und tat so, als wäre alles in Ordnung. Doch dann kam Tom Riddle, besser bekannt als Voldemort. Ich weiß noch, als er damals Hogwarts betrat, seine Augen strahlten und sein Wissensdurst war unverkennbar. Er schien sehr glücklich zu sein hier zur Schule zu gehen. Dumbledore konnte viele Übereinstimmungen zu Grindelwald finden. Tom war genauso wissbegierig, er wollte sich beweisen und zeigen, dass er etwas Wert war. In seiner Jugend war Gellert auch so, er wollte die Welt verändern. Als Albus die Parallelen bemerkte, fing er an Tom anders als die anderen Schüler zu behandeln. Man kann sagen, er tyrannisierte ihn. Er gab ihn zusätzliche Aufgaben auf, fing an ihn ohne Grund zu bestrafen. Er gab ihm sogar schlechtere Zensuren, als er wirklich verdiente. Niemand fiel es auf, außer mir. Ab da begann ich mich immer mehr vor ihm zurückzuziehen. Ich blieb länger im verbotenen Wald um die Natur zu genießen, ließ mich nicht mehr so oft streicheln und trällerte auch nicht mehr meine Melodien. Dumbledore bemerkte das sehr schnell und er wollte mich wohl nicht auch noch verlieren, also bannte er mich…*, erzählte Fawkes. „Er hat was getan?“, unterbrach ihn der Grünäugige. Auch Raziel war aufgesprungen. Er konnte genauso wenig wie Harry begreifen, zu was der Schulleiter fähig war. Ein magisches Wesen bannen, so etwas war grausam, denn somit musste das Tier entgegen seines Instinktes leben. Solche Wesen wurden depressiv und mit der Zeit gingen sie ein, denn es war alles andere als ein schönes Leben. „Dieser Irre… Weiß es denn nicht, was er dir damit antut? Dich zu zwingen bei ihm zu bleiben, obwohl es eindeutig an ihm liegt, dass du gehen willst… Mein Gott, mir ist die Niederträchtigkeit von Menschen vorher nie so bewusst geworden… Aber eins steht fest, jetzt werde ich dir erst recht helfen. Das kann nicht so bleiben, ich werde den Bann brechen“, regte sich der Schwarzhaarige auf. *Beruhige dich, kleiner Silberdrache. Ich weiß, dass du mit dem, was du sagst, recht hast, aber Albus wollte halt nicht wieder jemanden verlieren*, versuchte der Phönix zu erklären. „Das ist kein Grund dich zu bannen… Aber nun gut, du bist sicher mit deiner Geschichte noch nicht fertig, oder?“, erkundigte sich Harry. *Ja, das bin ich nicht… Nun gut, wo war ich… Ach ja, Dumbledore bannte mich. Ich war natürlich auch extrem enttäuscht und sauer auf ihn, hab ihn tagelang nicht mal mehr angesehen. Aber das setzte auch mir aufs Gemüt, denn ich hatte außer ihm keine Ablenkungen mehr, also fügte ich mich in mein Schicksal und versuchte das Beste daraus zu machen… Wie ich vorhin schon erwähnte, hatte Albus versucht den jungen Voldemort klein zu halten. Er wusste, wenn dieser in seinem Streben nach Aufmerksamkeit und Wissen bestätigt wurde, dass er genauso ein dunkler Lord werden könnte wie Grindelwald. Das einzige, was er nicht sah, war, dass er in Tom einen Hass zu schüren begann. Durch die ungerechte Behandlung fing dieser an eine Abneigung gegen Dumbledore und damit gegen die Weißmagier zu empfinden, denn der junge Riddle dachte, dass Albus ihn aufgrund seines Wesens, ein Vampir, nicht mochte. Er wusste, dass Dumbledore schwarze Magie hasste und als Vampir war Tom ein schwarzmagisches Wesen. Im Grunde kann man es ein Missverständnis nennen, denn der Direktor wusste damals wie auch heute noch nicht, dass Voldemort gar kein Mensch ist*, äußerte der Rotgefiederte. „Allerdings hätte er sich bestimmt nicht anders verhalten, hätte er es gewusst, oder? Ich schätze mal, dass er sogar noch schlimmer gewesen wäre und Tom vielleicht von der Schule hätte schmeißen lassen. Mein Gott, jemanden aufgrund seines Wesens zu verurteilen ist genauso schlimm wie schwarze Magie zu beschuldigen böse zu sein“, brummte der Jüngere. *Du hast recht, das hätte er bestimmt getan. Aber so weit kam es ja zum Glück nicht. Tom machte seinen Abschluss und verließ Hogwarts. Allerdings ließ Albus ihn nicht unbeobachtet. So erfuhr er auch von dem Bestreben die schwarze Magie wieder einzuführen und den magischen Wesen mehr Rechte zuzusprechen. Das konnte Dumbledore seiner Meinung nach nicht zulassen. Er fing an Übergriffe zu organisieren und zu töten, um dann alles Tom in die Schuhe zu schieben. Er wurde richtig grausam! Und als der junge Riddle dann in Form von Voldemort diese Anschläge erwiderte und selbst seine Grausamkeit gegenüber Weißmagier zeigte, fühlte er sich noch bestätigt, wurde selber noch schlimmer... Letztendlich verlor er seine letzte Freundlichkeit und wurde selber machtgierig. Nun war sein Ziel nicht mehr Tom zu besiegen, sondern er wollte Macht erlangen, um dann alles nach seinen Wünschen zu formen. Er war nun endgültig nicht mehr der Mensch, den ich einst so sehr mochte*, äußerte Fawkes traurig. Harry bemerkte die Verzweiflung des Phönixes, ging auf ihn zu und fing an ihn zu streicheln. Er konnte nachvollziehen, wie sehr es dem anderen mitnahm das alles miterlebt zu haben, ohne etwas tun zu können. „Sei nicht traurig, du bist nicht schuld daran. Du hättest es nicht verhindern können“, versuchte er das Wesen zu beruhigen. Plötzlich meldete sich das Schloss, Harry sollte sich beeilen, denn die Professoren hatten den Troll mittlerweile eingekreist und versuchten ihn nun zu besiegen. „Mir wurde gerade berichtet, dass wir uns sputen müssen, wenn wir nicht erwischt werden wollen… Also dann wollen wir mal versuchen diesen Bann zu lösen“, äußerte der Schwarzhaarige. Er schloss die Augen und bewegte seine Hände aufeinander zu, als würde er beten wollen. Aber er ließ einen etwa 10 cm breiten Spalt zwischen ihnen. Leise murmelte er Worte, die weder Raziel noch Fawkes verstehen konnten. Doch etwas sahen sie deutlich, nämlich die kleinen Magieblitze, die sich zwischen den Händen von Harry zeigten. Außerdem blieb ihnen das allgemeine ansteigen der Magie im Raum auch nicht verborgen. Unerwartet öffneten sich die Augen des Schwarzhaarigen, aber sie waren nicht mehr grün, nein, sie hatten ihre natürliche silberne Farbe. Der Silberdrache sah direkt auf Fawkes und konnte nun die Stränge der Magie um diesen sehen. Er sah genau, wie der Bann in die Magie des Phönixes eingewoben war, er musste diesen nur daraus lösen. Doch das würde auch für ihn nicht einfach werden, denn er war immerhin erst 11 Jahre und seine Ausbildung noch lange nicht beendet. Langsam ließ er eine seiner Hände ins Magiegewinde eindringen. Die Magieblitze um diese ermöglichten, dass Harry die einzelnen Magiestränge anfassen konnte. Sehr vorsichtig löste er den Strang mit dem Bann von den anderen. Als er nach 10 Minuten den Zauber gelöst hatte, nahm er seine zweite dazu und ließ seine eigene Magie hineinfließen. Kurz darauf explodierte der Strang und Fawkes war frei. Man konnte richtig sehen, wie dieser aufatmete. Sein zuvor trübes rotes Gefieder, strahlte nun endlich wieder, wie es sein sollte. *Danke, Harry, vielen Dank. Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll... Du hast mich gerettet*, zwitscherte der Phönix glücklich. „Nichts zu danken… Fawkes, ich würde dir raten nach Esandra zu gehen und dich dort vollkommen zu erholen. Da droht dir kein Unheil, keine Gefahr. Allen Wesen geht es gut… Außerdem solltest du dich in nächster Zeit nicht hier in Groß Britannien zeigen, das wäre zu riskant“, erwiderte der Jüngere müde. Das alles hatte ihn ziemlich entkräftet. Leider konnte er Raziels Hilfe erst im Haus der Drachen bekommen. Dieser sah den Zustand seines Gefährten und wollte natürlich auch schnellstmöglich zurück. Schließlich war er für die Gesundheit des Silberdrachen zuständig und diesen Job nahm er äußerst ernst, auch wenn es durch die Dickköpfigkeit des anderen manchmal äußerst schwierig wurde. *Ich werde deinen Vorschlag annehmen und in deine Heimat gehen. Ich habe in den letzten Jahren zu viel Krieg miterlebt, jetzt brauche ich mal Frieden für einige Zeit… Ich werde dich sicher in deinen Ferien auch mal im Schloss besuchen. Will schließlich sehen, wie es dir von nun an ergangen ist. Bis dahin werde ich mich aber verabschieden. Auf Wiedersehen*, äußerste Fawkes und nachdem auch Harry und der Lichttiger sich verabschiedet hatten, verschwand der Phönix in einer Feuersäule. Der Schwarzhaarige und Raziel machten sich jetzt schnellstmöglich auf den Weg zu ihren Räumen. Nebenbei mussten sie auch den Professoren ausweichen, die es endlich geschafft hatten den Troll zu besiegen. Anscheinend war sie auf dem Weg zum Zimmer des Schulleiters um die ganze Sache zu besprechen. Doch dort würden sie den nächsten Schock erleben. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)