Elfish Tales von Sternenhirte ('Cause it's a little bit... magic) ================================================================================ Kapitel 7: Kapitel VII ---------------------- Kapitel VII „Na super, das ist festes Metall und ich kann keinen Zauber, der die Tür aufbrechen könnte. Was machst du da Sam?“, Ydasch schaute interessiert zu wie sich Sam am Schloss zu schaffen machte. Verschmitzt lächelte er den Zauberer an und sagte: „Ich versuch das Schloss zu knacken. So etwas lernt man wenn man lange auf Reisen ist.“ Vorsichtig stocherte der Elf mit einem kleinen Holzstück im Schloss herum, bis die Verriegelung aufsprang. Die Tür quietschte leise und hinter ihr erstreckte sich ein langer Gang, der in andere Gänge und Zimmer abzweigte. Für ein wenig Licht sorgten die Öllampen an den Wänden. Ihr blasses Licht schenkte dem Weg eine gruselige, fast mystische Atmosphäre. Sam trat ein. Am Ende des Ganges war eine Treppe zu sehen. Leise stiefelten die beiden den Gang entlang auf die Treppe zu. Sie suchten einen Keller und über eine Treppe konnte man bekanntlich nach oben und nach unten gehen. Der Gang erschien etwas länger als gedacht. „Ob das so gut war Lessien alleine mit der Fremden in diesem Gemäuer zu lassen?“, fragte Sam leise. Ydasch blieb stehen, sein Gefährte tat es ihm gleich und sah in das grinsende Gesicht des Magiers. „Was ist?“ „Du hast ein Auge auf die kleine Halbelfe geworfen, nicht? Ach komm ich seh’s doch.“ In Flammenschein wurde Sam rot und hoffte Ydasch würde es nicht bemerken. „Du bildest dir nur was ein Ydasch. Glaub mir.“ Sam drehte den Zauberer den Rücken zu und lief weiter. Ydasch blieb stehen und Sam tat es ihm nach einigen Schritten gleich. „Was ist? Komm schon“ „Was ist? Komm schon“, sagte er etwas mürrisch. „Mein Instinkt in diesen Dingen hat mich noch nie getäuscht, Grünschnabel. Ich hab mehr Erfahrung mit Frauen und der Liebe als du. Glaub mir.“ Sam zog eine Augenbraue nach oben. Spöttisch starrte er den Zauberer an. „Lass uns weitergehen, vielleicht wecken wir noch jemanden wenn wir hier so weiterreden.“ Die beiden setzten sich wieder in Bewegung und kamen der Treppe immer näher. Die Stufen waren kalt und feucht. Die Schritte hallten nur leicht in dem Gemäuer wider. Lessien und Merenwen schlichen ebenfalls durch einen Gang. Er war etwas enger als der, durch den die Männer liefen. Lessien starrte in die Dunkelheit. Es gab keine Fackeln oder ähnliches. Scheinbar war dies der Trakt für die Köche und Hausmädchen. Sie bogen um eine Ecke und da sahen sie in scheinbarweiter Ferne ein Licht. Endlich würde es hell werden. Merenwen schmerzten schon die Augen. Ihre Nachtblindheit machte ihr sehr zu schaffen. „Was meinst du, was uns erwartet?“, fragte sie in einem Ton, der eine Spur von Unsicherheit und Trauer trug. Lessien bemerkte die Gefühle der jungen Frau. „Keine Ahnung. Sag mal, hast du irgendwas?“ Die Söldnerin schaute betrübt zu Boden. „Weißt du. Damals als ich noch mit meinen Freunden durch die Lande gezogen bin, da, da waren wir auch in einer Burg. Wir standen vor einer Überzahl von Gegnern und ich, ich war abgelenkt. Die Schönheit des Rotaugenflatterers hatte meine Gedanken gelähmt und mich in seinen Bann gezogen. Aus Neugierde hatte ich das Tuch von seinem Käfig gezogen und sah den Schmetterling in all seiner Pracht. Als ich wieder zu mir kam, fand ich mich auf dem Boden gefesselt wieder. Meine Freunde. Sie lagen auf dem Boden. Tod.“, die Söldnerin schluchzte und Lessien legte einen Arm um sie. „Verstehst du? Ich werde es mir nie verzeihen. Ich hätte ihnen helfen sollen. Ich hätte ihnen helfen können.“ Sie schluchzte noch einmal, diesmal etwas lauter. Der Schall drang durch den Gang und Lessien sprang an die Wand. Sie lehnte sich so fest sie konnte dagegen. Merenwen starrte verängstigt und mit beiden Händen auf den Mund gepresst in den hellen Schein des Gangendes. Hinter ihnen trat eine Gestalt aus der Dunkelheit und begann ihnen zu folgen. Sam und Ydasch hatten derweilen einen Eingang zum Kellergewölbe gefunden und traten eine Tür auf. „Ah, dieser verdammte Staub aber auch immer.“, motzte der Zauberer. Sam verdrehte nur die Augen. Sie traten in einen Raum voller Gerümpel. Überall lagen Blätter und Papiere auf den Tischen und Stühlen. Eine Funzel von Lampe erhellte den Raum und lies unheimliche Schatten an den Wänden umherirren. An der Decke hing ein kleiner Käfig über den ein seidenes Tuch gelegt worden war. Sam wollte danach greifen, doch Ydasch hielt ihn zurück. „Lass es mein Freund. Vielleicht ist etwas darunter was uns große Schwierigkeiten bereiten kann. Lass uns weiter gehen. Da vorne ist noch eine Tür.“ Der Magier kämpfte sich einen Weg durch die Papierberge. Lessien und Merenwen hatten eine Treppe gefunden und waren ihr nach unten in ein Kellergewölbe gefolgt. Als sie unten angekommen waren hörten sie Stimmen. Lessien spitze die Ohren. Es waren Sam und Ydasch. Sie versuchten scheinbar etwas Schweres zu öffnen, womöglich eine Tür. Die beiden Frauen traten in den überfüllten Raum und die beiden Männer sahen sich erschrocken um. Sie waren erleichtert, als sie bemerkten, dass es nur ihre Gefährtinnen waren und versuchten weiter die Tür zu öffnen. Lessien und Merenwen halfen und nach großen Anstrengungen war es den Helden gelungen die Kellertür zu öffnen. Sie traten in einen zwielichtigen Raum. Der Boden war mit Staub bedeckt und dort, in einer Ecke des Raumes, dort saßen sie, aneinandergekauert und trostlos. Ängstlich schauten die Kinder zu den Fremden. Lessien trat vor und eines der Kinder stand auf. „Seid ihr gekommen um uns zu holen? Seid ihr der Engel, der uns endlich aus den tiefen dieser Hölle holt um uns in den Himmel, das helle Reich zu geleiten?“ Lessien kamen die Tränen. Wie konnte man Kindern nur so etwas Grausames antun? Die Kleinen waren abgemagert und teilweise hatten sie Verletzungen. Langsam standen alle Kinder auf. Einige kamen nicht alleine auf die Beine und andere halfen ihnen dabei. Lessien sah sich um. Es waren ungefähr zwanzig kleine Geschöpfe mit tiefer Trauer in den Augen. „Nein. Ich bin kein Engel und ich werde euch auch nicht in den Himmel geleiten, aber ich und meine Freunde werden euch wieder nach Hause bringen.“ Ein tuscheln ging durch die Kinder. Dann setzten sie sich in Bewegung und folgten den Gefährten aus ihrem Gefängnis. Sam nahm eines der Kinder auf seinen Rücken, es war nicht älter als sechs Jahre und er spürte kaum ein Gewicht auf seinem Rücken. Langsam aber sicher begannen die Gefährten die steile Treppe zu erklimmen. Nach unter war es um einiges leichter gefallen, aber nun mussten sie langsam nach oben und aufpassen, dass keines der Kinder hinfiel oder wegen seiner Schwäche zusammenbrach. Oben angekommen war alles ruhig. Ydasch sah sich um. Niemand war zu sehen. Er lief voraus. Plötzlich hörten die Freunde einen lauten Schrei. Eines der Hausmädchen hatte die Eindringlinge bemerkt und rief nach dem Herren des Hauses. „Los rennt!“, schrie der Magier, zog seinen Mantel hoch und rannte los. Dicht gefolgt von seinen Gefährten. Die dunklen Gänge schienen kein Ende zu nehmen. Leise hörte der Magier die Schritte der Kinder. Sie gaben sich alle Mühe so schnell wie möglich zu rennen. Lessien und Merenwen hatte schon jeweils zwei Kinder auf den Schultern und wurde etwas langsamer, aber sie gaben sich alle Mühe schneller als die Feinde zu sein, die sich ihnen anschlossen und hinter ihnen her rannten. So schnell sie konnten versuchten die Helden einen Ausgang zu finden, denn sehr lange würden die Kinder das Tempo nicht halten können. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)