I hate that I love you von Chibi_Isa (SoraXRiku) ================================================================================ Kapitel 1: Fremde Jungs küsst man nicht oder doch? -------------------------------------------------- I hate that I love you von Chibi_Isa RikuXSora Laliho an alle neuen und alten Leser. Die kleine Isa hat sich mal wieder an ner großen Story versucht. Wie sich einige, die meine übrigen Storys auch gelesen haben, bestimmt schon denken können is es eine: Shounen-Ai Fanfic mit dem Hauptpairing: RikuXSora und natürlich is wie immer sehr, sehr viel Drama, Drama dabei, bin ja nich umsonst ne kleine Dramaqueen. Alles weitere wird sich ergeben und könnt ihr auch selber lesen Viel Spaß dabei Chibi_Isa Kapitel 1: Fremde Jungs küsst man nicht oder doch? Riku´s POV Wie immer und ganz ohne darüber nachzudenken, dass ich noch gar nicht hier sein dürfte betrete ich den Club. Ich bin immer hier, jedes Wochenende, genauso wie mein bester Freund Axel. Er ist im Gegensatz zu mir schon 18 und legal hier, außerdem gehört der Club nem Freund seiner Eltern, sodass ich auch ganz ohne Kontrolle reinkomme. „Na Kleiner auch schon da?“ reißt mich Axel aus meinen Gedanken, als ich bei der Bar ankomme, wo Axel sich grade was genehmigt und gleich für mich mitbestellt. „Natürlich und nenn mich nich so. Nur weil du drei Jahre älter bist, brauchst du dich nicht aufzuspielen.“ gebe ich patzig zurück und spüle den Inhalt des kleinen Glases hinunter. Ich hasse es wenn er so auf meinem Alter rum reitet. Was kann ich dazu, dass meine Eltern nich ein paar Jahre früher fleißig waren?? „Natürlich nicht, Kleiner.“ entgegnet Axel nur grinsend, ehe erneut was für uns beide bestellt. Ich frage mich wirklich, warum die ihm immer noch was geben. Axel bezahlt seine Getränke nie, warum lassen die das mit sich machen?? „Du sollst mich nich so nennen.“ wiederhole ich nochmal. „Hmm, was hättest du denn gerne?? Baby, Schnuckelchen oder noch besser Stöpselchen??“ neckt mich Axel weiter, nachdem wir unser nächstes Getränk geleert haben. „Ach halt doch die Klappe.“ bin ich nun richtig sauer und verpasse Axel nen Blick, der ihn hätte töten können. „Suchst du was für heute?“ kommt er dann auf ein anderes Thema. Hmmm, wäre toll mal wieder was Gutes zu erleben. Aber die Typen hier hab ich wohl alle schon durch, außer es kommt mal wieder wer neues. „Ja, was Neues.“ entgegne ich. „Da kannst du ja lange suchen. Das kommt davon, wenn man alles was frei rum läuft schon doppelt und dreifach durch hat.“ erwidert Axel. „Was kann ich dafür?? Die wollen immer mit mir, nicht ich mit ihnen.“ wehre ich mich, wobei das genauso wenig stimmt, wie das ich und Axel noch nichts miteinander hatten. „Sicher, als wir´s gemacht haben, wolltest du ja auch nicht. Ich musste dich zwingen, hab dich wahrscheinlich halb vergewaltigt, bevor du endlich mal was mitgemacht hast.“ antwortet Axel und bestellt noch etwas für uns zwei. „Na sicher. Meinst du wirklich ich würde freiwillig mit dir?? Du bist Abschaum für mich.“ erwidere ich. „Piss dich nich so auf, nur weil dein Vater ne eigene Firma hat.“ regt Axel sich nun auf. Doch das ist nun die Wahrheit. Axel ist schon immer auf mein Geld eifersüchtig gewesen und dass seine Eltern für meinen Vater arbeiten müssen wurmt ihn immer noch. „Ja, ja schon gut. Bleib locker, sonst fliegen deine Eltern.“ ärgere ich ihn weiter, bevor er mir seinen schönsten Finger zeigt und noch eine Runde bestellt. Ich lasse währenddessen meinen Blick über die Tanzfläche und den restlichen Club schweifen. Wirklich nur Gestalten, die ich schon kenne, ein paar kommen auch zu uns und reden ein bisschen, bevor sie dann auf ihr wirkliches Anliegen zurückkommen. Doch ich will sie nicht. Sie sind schon gebraucht. Mehr als einmal derselbe, das wäre schrecklich. Ich würde alles schon kennen, es gäbe keinerlei Überraschungen mehr und der Sex wäre einfach nur stinklangweilig. „Der is doch süß.“ weißt Axel auf einen kleinen Typen hin, der eng umschlungen mit einem anderen tanzt. Ich weiß wer das ist. Roxas, der is in Axel´s Klasse, den hatte ich schon und na ja er is ja ganz süß, aber nichts für mich. Aber Axel is in ihn verschossen, schon so lange, leider will Roxas nichts von ihm wissen und macht stattdessen mit diesem anderen Typen rum. Tidus oder wie der heißt. „Das is doch dein Schatzi, den darf ich nicht anrühren.“ entgegne ich. „Na ja, wenn du ihn überredest, dachte ich wir könnten zu dritt.“ erklärt Axel. Hmmm, zu dritt, das wär natürlich auch was...aber nein, Axel würde nur wegen Roxas mitmachen und Roxas wäre nicht ganz bei der Sache. „Nee, keine Lust, der Kleine is nich so mein Ding. Aber du kannst ja dein Glück versuchen.“ schlage ich vor. „Na sicher, damit er wieder seinen Tidus auf mich hetzt. Mir tut jetzt noch alles weh, wenn ich daran denke.“ ist Axel gänzlich abgeneigt. Das hatte ich vergessen. Das letzte Mal als Axel versucht hat Roxas zu kriegen, ist der fast ausgeflippt und hat Axel von Tidus verprügeln lassen. „Zwei Tequila bitte.“ bestellt ein Typ, der auf einmal hinter Axel an der Bar steht. Hmmm, der is doch neu. Den kenne ich nich. Er hat haselnussbraunes Haar, das zu allen Seiten vom Kopf absteht. Er ist nicht sehr groß, aber für mich genau richtig, seine Statur gefällt mir und sein Po erst. Am Liebsten würde ich ihn gleich mal angrapschen, wenn Axel mich nich wieder zu sich zurückholen würde. „Wasn los?“ will er wissen. „Dreh dich mal um.“ entgegne ich, als der Typ mit seinen Getränken wieder von der Bar wegläuft und sich zu einem anderen an einen der kleinen Tische setzt. „Der is neu, oder??“ fragt Axel. „Ja und süß.“ ergänze ich, als der Typ auch noch in meine Richtung guckt, anscheinend hat seine Begleitung unsere Blicke bemerkt. „Na los geh schon hin.“ schubst mich Axel von dem Hocker herunter, auf dem ich die ganze Zeit gesessen habe. Na toll, jetzt gibt’s wohl kein Zurück mehr. „Hey, ich hab dich von da drüben gesehen und ich hab mich gefragt ob wir vielleicht mal ein bisschen zusammen tanzen können.“ begrüße ich ihn, als ich an seinem Tisch stehe. „Hmm, weißt du, ich hab dich von hier gesehen und ich hab mich gefragt ob du dich verpissen kannst. Ich steh nicht auf kleine Kinder, du Baby.“ lehnt der doch tatsächlich ab. „Was?“ bin ich total von der Rolle. Niemand sagt zu mir „Nein“, alle wollen mich. „Du bist wohl einer von der langsamen Sorte. Pass auf ich, erklär´s dir.“ entgegnet er, steht auf, zieht mich zurück zur Bar und setzt mich wieder auf den Hocker. „Das ist dein Platz hier an der Bar, klar, weit entfernt von mir. Da drüben ist mein Platz und ich möchte dich nicht nochmal in der Nähe davon sehen. Alles klar, Kleiner?“ fragt der fremde Typ ehe er mit einem selbstgefälligen Grinsen wieder zurück zu dem anderen Typen geht. Sora´s POV „Warum hast du das gemacht? Der Typ war doch süß.“ will Leon wissen, als ich mich wieder zu ihm setze. „Erstens steh ich nicht auf billige Anmachen und die von ihm war mehr als billig. Zweitens steh ich nicht auf Babys und der war nich älter als 15. Drittens wäre ich nur ein Name auf einer endlosen Liste von Bekanntschaften und Lovern, die der Typ wahrscheinlich schon hinter sich hat.“ erkläre ich ruhig. Das meine ich Ernst. Wenn dann soll der mich als Person sehen, nicht als schnelle Nummer für zwischendurch. Das ist absolut nichts für mich. „Ja, schon klar. Aber du kannst doch ruhig mal sowas machen. Ich weiß ja du stehst mehr auf Beziehungen, aber nicht jeder eignet sich halt dafür auch wenn man mit ihm sehr viel Spaß haben kann.“ erwidert Leon. „Ich weiß von wem du sprichst und auch wenn er schon 18 ist und ihr beide euch im Bett gut versteht, finde ich es trotzdem nicht richtig. Er hat noch tausend andere Typen am Start und du genauso.“ antworte ich und nippe an dem Tequila. Eigentlich trinke ich ja nicht, aber heute muss das irgendwie sein. Der Tag im Büro war einfach nur scheiße und irgendwie muss ich mich abreagieren. „Das is ja das schöne daran, dass wir unser Verhältnis nicht Beziehung nennen. Da gibt´s doch viel zu viele Regeln.“ entgegnet Leon. Für ihn vielleicht, ich finde es jedoch schön. Viel schöner als immer nen anderen Partner zu haben. „Und jetzt würde ich mal sagen wir tanzen ein bisschen, damit du auf andere Gedanken kommst.“ „Nee, ich will erst noch was trinken.“ erkläre ich, als ich den Tequila geschluckt habe. „Hmm okay, ich hol uns was. Sonst kommst du deinem Verehrer noch zu nahe.“ witzelt Leon, bevor er zur Bar verschwindet. Einige Momente später stellt er mir ein Glas hin, wessen Inhalt diesmal ungewöhnlich schnell in meinem Rachen verschwindet. Doch diesmal bleibt es nicht bei zwei Gläsern, schließlich habe ich viel zu viel getrunken, ehe ich endlich mit Leon tanzen gehe. Wie immer werde ich von dem Alkohol viel lockerer, tanze viel ausgiebiger mit Leon wie ich es eigentlich will, bis mir sein Lover diese Aufgabe abnimmt und ich ein bisschen verloren alleine da stehe. Ich will schon wieder gehen, als jemand gegen mich stößt und mein Rücken ganz plötzlich kalt wird. „Verdammt hast du keine Augen im Kopf?“ mache ich den Typen doof an, als ich merke, dass es wieder dieser Junge von vorhin ist. „Tut mir Leid. Ich wollte das nich.“ entschuldigt der sich doch tatsächlich, als ich das leere Glas in seiner Hand bemerke. „Der Inhalt is nich zufällig auf meinem Shirt?“ will ich noch leise wissen. „Na ja, doch schon.“ gibt der andere zurück. Na toll, das kann er bezahlen, aber sowas von. Ich lass das Teil doch nicht extra reinigen um es dann gleich am ersten Abend wieder dreckig zu machen. „Dafür zahlst du. Das versprech ich dir.“ drohe ich ihm sogleich. „Is gut, reg dich ab.“ tut der Fremde die Sache ab. „Reg dich ab?? Was denkst wie lange ich für ein solches Teil arbeiten muss. Ich hab keinen Papi der für mich blechen kann.“ bin ich jetzt total auf geregt, als plötzlich mich jemand schubst und ich direkt in die Arme von dem Typen falle. „Schön, dass du dich um entschieden hast.“ bemerkt der Kleine und schlingt seine Arme um mich. „Ich hab mich nich...“ fange ich an, doch was soll´s?? Ein kleiner Tanz wird mir ja wohl kaum was tun. Ich merke schnell, dass der Kleine schon Erfahrung hat, auf jeden Fall kann er total geil tanzen. Immer diese mehr als anmachenden Bewegungen, dazu dieser Ausdruck in seinen Augen, machen mich langsam aber sicher richtig heiß auf mehr. Ich weiß, dass ich in diesem Moment wohl alle meine Überzeugungen über Bord werfe, was das Küssen von fremdem Typen angeht, aber ich muss es jetzt einfach machen. Schnell und ohne zu zögern, lege ich meine Lippen auf seine, warte auf seine Reaktion, die sogleich erfolgt. Fordernd erwidert er den Kuss, nimmt alles was er kriegen kann um es mit seinen Lippen zu liebkosen. Ich kann mich letztendlich auch nicht mit dem nächsten Schritt zurückhalten, lasse gierig meine Zunge über seine Lippen wandern, doch hier lässt er nicht alles mit sich machen, versucht mich aus seiner Mundhöhle zu drängen, doch hier siegt wohl meine jahrelange Erfahrung sodass wir ein Spiel in seiner Mundhöhle beginnen, was ich dann auch noch für mich entscheiden kann. „Küssen kannst du ja.“ lobt er mich lächelnd. „Da muss was Wahres dran sein, du bist nämlich nicht der Erste der das sagt.“ entgegne ich, als die letzten Töne des aktuellen Lieds verklingen und der DJ ankündigt, dass er eine viertelstündige Pause macht. „Kommst du mit? Zur Bar?“ will der Kleine wissen. „Ich kann doch Kinder nicht alleine dorthin gehen lassen.“ erwidere ich grinsend, ehe wir uns nun an die Bar setzen. Der Typ mit dem er vorhin gesprochen hat ist immer noch da, unser Tisch hingegen ist nun leer, Leon hat sich mit seinem Typen irgendwohin verzogen. „Du bist heute das erste Mal hier stimmts?“ will der Kleine von mir wissen, als er mir nen Drink vor die Nase stellt. Ich nicke nur, ehe auch dieser in meinem Mund verschwindet. Was is heute nur los?? Sonst trinke ich nie soviel, aber mein Körper verlangt mehr danach, als jemals zuvor. „Bist du neu hier in der Stadt?“ fragt er dann. „Nee, ich war nur noch nie hier in diesem Club.“ erkläre ich und bestelle nun erneut etwas. „Und du? Du bist öfter hier?“ „Ja, immer am Wochenende.“ antwortet der Kleine, steht auf und stellt sich ganz nah vor mich. „Da sind immer so süße Typen wie du da.“ flüstert er mir ins Ohr und lässt seine Zunge damit spielen. Hmm so süße Typen wie ich?? Der Junge fängt langsam an mir richtig zu gefallen und wie er da mein Ohr bearbeitet. Herrlich, einfach nur herrlich. „Du findest also, dass ich süß bin?? Da kann ich dir nur zustimmen.“ gebe ich zurück und lege meine Lippen kurz auf seine, bevor ich seinen Hals hinunter wandere und ihn mit Küssen übersähe. Ich höre den Typ keuchen, ich wusste ich hab das noch drauf auch wenn ich es schon lange nicht mehr gemacht habe. „Schon heiß, Kleiner?“ necke ich ihn. „Vielleicht.“ gibt er zurück, zieht mich zu sich und verwickelt mich in einen Kuss. Ein paar Mal fallen unsere Lippen aufeinander, ehe der Kleine in meine Mundhöhle eindringen will. Aber das kann er vergessen, das gehört mir, ganz allein mir. Eisern dränge ich ihn wieder zurück in seine Mundhöhle wo ein Spiel beginnt, dass seinesgleichen sucht. Ich lasse währenddessen meine Hände wandern, streichle über seinen Rücken, suche mir einen Weg unter sein Hemd, sodass ich über seinen Bauch streicheln kann. Jedoch ist das Hemd so eng, dass meine Hand kaum dazwischen passt. Auch wenn ihm, dass jetzt peinlich sein muss, öffne ich doch, alle Knöpfe seines Hemds und lasse meine Hand nun über seinen freien Oberkörper wandern. „So wird´s kalt, aber in ner Wohnung würde es gehen.“ flüstert er mir verführerisch ins Ohr. „Willst du mit zu mir?“ frage tatsächlich. Wo sind nur grade meine Moralvorstellungen?? Ich glaube die haben sich genauso schnell verflüchtigt wie das Hemd von dem Typen. „Was für ne Frage.“ gibt er nur zurück, ehe wir gemeinsam den Club verlassen und uns fummelnd auf den Weg zu mir machen. Rikus POV Ich wusste ich würde ihn noch rum kriegen. Den ersten Schock, als er mich abgelehnt hat, habe ich längst verdaut. Jetzt zählt nur noch eines, er und die Aktivitäten die jetzt gleich in seiner Wohnung stattfinden werden. „Wo geht’s dahin?“ will ich wissen, als wir vor der ersten Tür stehen. „Küche.“ gibt er nur zurück. „Da will ich hin.“ entgegne ich bestimmt und diesmal widerspricht er nicht, stattdessen sagt er gar nichts und stößt mich einfach in die Küche. Sie ist groß, groß genug für das was wir vorhaben. Schnell ziehe ich ihn mit mir, setzte mich auf den Küchentisch, wo ein paar Zeitungen rum liegen und fange an ihn am Hals zu küssen. Zuerst kleine Küsse, doch dann immer forscher und härter, so wie ich das gewohnt bin. Bald sauge ich auch daran und beiße fest hinein. Ein kurzer Blick genügt um ihm zu sagen, dass er sein Shirt ausziehen soll. Dieses landet sogleich auf dem Boden, so dass ich nun seinen Oberkörper begutachten kann. Nicht schlecht, nicht schlecht, muss ich echt sagen. Sofort heften sich meine Lippen, an seine Brust, küssen überall darüber, wandern zu den Brustwarzen und liebkosen sie. Immer wieder lecke ich darüber, sauge an ihnen und beiße fest zu, was den Typen aufkeuchen lässt. Ich will schon wieder weitermachen, als er mich plötzlich hart zurück auf den Tisch drückt und anfängt meinen Hals zu küssen. Genauso schroff wie ich es mag, er nimmt keinerlei Rücksicht auf mich oder ob es mir wehtun könnte, er tut es einfach. Mein Hemd hat sich so schnell verflüchtigt, dass ich mit den Augen nicht nachkam, weshalb ich auch leicht verwundert bin, als er plötzlich meine Brust bearbeitet, dabei mit seinen Händen auch noch in meinen Schritt wandert und über die mehr als große Beule in meiner Hose streicht. Schnell öffnet er meine Hose, lässt schließlich seine Hand in meinen Shorts verschwinden und massiert meine Erregung, während er weiter runter zu meinem Bauch küsst. Flüchtige Küsse rund um meinen Bauchnabel lassen meine Erektion nochmal größer werden. Wenn das so weiter geht, kann ich bald nicht mehr. Schließlich befreit er mich von meinen restlichen Klamotten, drückt mich dann mehr nach hinten auf die Tischplatte, sodass er auch noch Platz darauf findet. Langsam küsst er meine Oberschenkel entlang, ist bald schon bei meiner Erregung und leckt darüber. Immer wieder und über die gesamte Länge. Ich muss laut aufstöhnen, als er dann anfängt seinen Mund vor und zurück zu bewegen, merke schon wie mein Glied anfängt zu pulsieren und mich immer weiter zu meinem Höhepunkt treibt. Was ist nur mit mir los?? Sonst lasse ich mich doch von sowas nicht beeindrucken?? Aber jetzt, jetzt übertrete ich fast schon die Schwelle, obwohl er noch gar nicht in mir ist. „Mach mal feucht.“ fordert er plötzlich, löst sich kurzzeitig von meiner Erektion um mir drei Finger vor den Mund zu halten. Doch kaum habe ich seinen Wunsch erfüllt, spüre ich wieder seine Lippen, wie sie weiter mein Glied bearbeiten. Ein lautes Stöhnen entkommt mir, als ich plötzlich einen seiner Finger in meinem Po fühle. Ich drehe fast durch, fange an zu schwitzen und mich hilflos an die Tischdecke zu klammern. „Immer mit der Ruhe bitte, Kleiner.“ witzelt er, bevor er in meine Erregung beißt und noch einen Finger dazu nimmt. Doch ich kann nicht ruhig bleiben, ganz und gar nicht, winde mich immer mehr unter ihm und werde immer verzweifelter. „Gut, Kleiner. Mal sehen wie dir das gefällt.“ spricht er wieder mit mir und führt auch noch den dritten Finger ein, ehe er anfängt sie raus und rein zu bewegen, im selben Rhythmus seinen Mund vor und zurück. Und genau, das ist der Punkt, der mich kommen lässt, ich fühle nur noch ihn, überall. Laut stöhnend, stoße ich in seinen Mund und bin bei meinem Höhepunkt angekommen. Mein Atem geht schwer, als er von mir ablässt und erst mal schluckt. Ich kann kaum glauben, als er anfängt zu lachen. Was soll das jetzt? „Warum lachst du?“ will ich wissen. „Du bist ein echter Schnellschießer, Kleiner.“ gibt er grinsend zurück. Soras POV „Du bist ein echter Schnellschießer, Kleiner.“ teile ich dem Typen mit, der schwer atmend vor mir auf dem Tisch liegt. Ich hatte ja schon einige Typen, aber ich glaube, er ist am schnellsten gekommen. Na ja, was erwarte ich auch von so nem jungen Kerl?? Keine Kondition die Jugend von heute. „Stimmt gar nicht.“ erwidert er sauer. „Gar nicht?? Dann bist du wohl nicht grade in meinen Mund gekommen?“ will ich wissen. „Doch...aber...ach halt die Klappe.“ fährt er mich an und ehe ich’s mir versehe, hat er sich auf mich geworfen und uns beide auf den Boden befördert. „Ich zeig dir jetzt wie lange ich es aushalten kann.“ erklärt er, ehe er sich meiner Brust widmet und sie wirklich toll bearbeitet, aber davon konnte ich mich ja vorhin schon überzeugen. Er kann was, das wage ich nicht zu bezweifeln, aber es ist noch sehr ausbaufähig. „Ich bin ja gespannt.“ informiere ich ihn, als er mittlerweile schon bei meinem Bauch angekommen ist und ihn mit Zähnen, Zunge und Lippen reizt. Ein Keuchen entkommt mir, als er seine Zunge in meinem Bauchnabel verschwinden lässt und dabei über die Beule in meiner Hose streichelt. Langsam wandert er dann weiter, öffnet meine Hose und zieht mir sie zusammen mit den Shorts aus. Jetzt wandert er meine Oberschenkel küssend wieder nach oben zu meiner Erektion, genauso wie ich bei ihm vorhin. Wieder muss ich aufkeuchen, als er mein Glied in den Mund nimmt und bedächtig anfängt daran zu saugen, jedoch mit der Zeit immer mehr Leidenschaft und Härte rein steckt. „Mach mal feucht.“ fordert er dann von mir und hält mir Finger vors Gesicht. Ich muss darüber fast lachen, wenn er wirklich glaubt, er hätte auch nur die kleinste Chance hier seme zu sein, hat er sich gewaltig geschnitten. „Kannst du vergessen.“ erwidere ich nur, ehe ich mich aufrichte und ihn nun hart zu Boden drücke. „WAS?“ will er wissen. „Seme bin ich, immer. Wenn du damit ein Problem hast, dann geh.“ entgegne ich, während ich etwas aus einer Schublade krame. Jetzt ist der Junge ganz still, bringt keinen Ton mehr raus. „Was jetzt? Sex oder gehen?“ frage ich nochmal nach. „Nimm mich doch, verdammt nochmal.“ gibt er leicht wütend zurück. Aber das erregt mich, es erregt mich wirklich ihn so wütend zu sehen. „Ja, ja, schon gut Kleiner, aber erstmal muss ich dich und mich vorbereiten.“ erkläre ich und stelle eine kleine Schachtel neben uns. „Was ist das?“ will er wissen. „Eine Schachtel mit wichtigen Utensilien.“ antworte ich, ehe ich ein Kondom und Gleitcreme aus der Schachtel nehme und beides benutze. „Und die is hier in der Küche?? Machst du sowas öfter?“ erkundigt er sich. „Nein, aber wir sind in jedem Zimmer vorbereitet, man weiß ja nie wo es passiert, nich mein Kleiner?“ erwidere ich grinsend, ehe ich die Schachtel wieder aufräume und mich zwischen seinen Beinen positioniere. Wieder bin ich so schroff und kalt zu ihm, wie schon vorhin. Ich kann mir nicht helfen, aber er sieht aus, als würde er das brauchen und außerdem ist er eh nur eine sehr flüchtige Bekanntschaft, also wieso sollte ich groß auf seine Bedürfnisse eingehen?? Ich stoße schon von Anfang an hart zu, nehme keinerlei Rücksicht, auf sein schmerzhaftes Gestöhne, höre es kaum, weil meinem Mund auch nur noch Stöhnen entweicht. „Na, diesmal schon länger.“ lobe ich ihn. „Danke, Zeit, dass ich auch mal aktiv werde.“ findet er und setzt sich mitten im Stoß auf, sodass ich besonders weit in ihn eindringe, was uns stöhnen lässt, als er schließlich auf meinen Beinen sitzt. Jetzt fängt er an sich zu bewegen, mit der gleichen Härte, wie ich zu gestoßen habe. Er gefällt mir immer mehr, ich sollte mir sein Gesicht merken, wenn ich mal wieder Lust auf ausgiebigen Sex habe. Seine Arme um meinen Körper lassen mich wieder in die Wirklichkeit zurückkehren. Es scheint bei ihm wieder bald soweit zu sein, er klammert sich hilflos an mich, seine Bewegungen werden immer schneller und er schwitzt furchtbar. Zeit ihn noch mehr zu triezen. Langsam lasse ich meine Hand an sein Glied wandern, fahre mit den Fingern daran auf und ab und zwicke an und an mal hinein, was ihn noch lauter stöhnen lässt. „Is gemein.“ teilt er mir mit und sieht mich mit Lust verschleierten Augen an, als ich anfange meine Hand vor und zurückzubewegen. Doch es ist gar nicht mehr lange nötig, der Junge kommt schon bald in meine Hand, doch auch ich bin bald bei meinem Höhepunkt angekommen und komme stöhnend und tief in ihm. Der Kleine lässt sich sofort zurück auf den Küchenfußboden fallen, er kann kaum noch atmen, so schnell schnappt er nach Luft. Mein Atem ist zwar auch leicht außer Kontrolle, doch so schlimm wie bei ihm ist es nicht. „Iii...iic...ich geh dann mal.“ bekommt er nach etwa ner viertel Stunde heraus, in der ich mir längst schon andere Sachen angezogen habe und die alten in die Wäsche habe. Langsam steht er auf, ich glaube sein Po schmerzt ganz schön, aber er wollte es ja nicht anders. Amüsiert schaue ich dabei zu, als er sich quälend seine Klamotten anzieht. „Bis bald vielleicht.“ verabschiedet er sich dann und verschwindet aus der Wohnung. Fast drei Wochen sind seit dieser Begegnung vergangen. Leider konnte ich seither nicht mehr in den Club, da mich die Arbeit fast erschlagen hätte. Und ab heute kommt auch noch der Sohn des Chefs und macht Praktikum und da der Chef eh immer soviel zu tun hat, wird er wahrscheinlich mir an der Backe kleben. Wie konnte ich auch einen Posten als Assistent des Chefs annehmen?? Jetzt werde ich auch noch nen 15-jährigen verzogenen Bengel an mir kleben haben. „Sora, kommen Sie bitte zu mir. Ich möchte Ihnen meinen Sohn vorstellen.“ höre ich den Chef durch die Sprechanlage sagen. „Ja sicher, ich komme sofort.“ entgegne ich, bevor ich seufzend durch die Tür gehe und das Büro des Chefs betrete. Doch was ich da sehe, lässt mich fast zur Salzsäure erstarren. Dieser Junge sitzt da auf einem Stuhl, mit dem Rücken zu mir und spricht mit meinem Chef. Er ist doch nicht etwas sein Sohn?? Kapi 1 Ende Bitte um Kommis ^^ Kapitel 2: Fremde Jungs küsst man nicht oder doch? (non-adult) -------------------------------------------------------------- I hate that I love you von Chibi_Isa RikuXSora Laliho an alle neuen und alten Leser. Die kleine Isa hat sich mal wieder an ner großen Story versucht. Wie sich einige, die meine übrigen Storys auch gelesen haben, bestimmt schon denken können is es eine: Shounen-Ai Fanfic mit dem Hauptpairing: RikuXSora und natürlich is wie immer sehr, sehr viel Drama, Drama dabei, bin ja nich umsonst ne kleine Dramaqueen. Alles weitere wird sich ergeben und könnt ihr auch selber lesen Viel Spaß dabei Chibi_Isa Kapitel 1: Fremde Jungs küsst man nicht oder doch? Riku´s POV Wie immer und ganz ohne darüber nachzudenken, dass ich noch gar nicht hier sein dürfte betrete ich den Club. Ich bin immer hier, jedes Wochenende, genauso wie mein bester Freund Axel. Er ist im Gegensatz zu mir schon 18 und legal hier, außerdem gehört der Club nem Freund seiner Eltern, sodass ich auch ganz ohne Kontrolle reinkomme. „Na Kleiner auch schon da?“ reißt mich Axel aus meinen Gedanken, als ich bei der Bar ankomme, wo Axel sich grade was genehmigt und gleich für mich mitbestellt. „Natürlich und nenn mich nich so. Nur weil du drei Jahre älter bist, brauchst du dich nicht aufzuspielen.“ gebe ich patzig zurück und spüle den Inhalt des kleinen Glases hinunter. Ich hasse es wenn er so auf meinem Alter rum reitet. Was kann ich dazu, dass meine Eltern nich ein paar Jahre früher fleißig waren?? „Natürlich nicht, Kleiner.“ entgegnet Axel nur grinsend, ehe erneut was für uns beide bestellt. Ich frage mich wirklich, warum die ihm immer noch was geben. Axel bezahlt seine Getränke nie, warum lassen die das mit sich machen?? „Du sollst mich nich so nennen.“ wiederhole ich nochmal. „Hmm, was hättest du denn gerne?? Baby, Schnuckelchen oder noch besser Stöpselchen??“ neckt mich Axel weiter, nachdem wir unser nächstes Getränk geleert haben. „Ach halt doch die Klappe.“ bin ich nun richtig sauer und verpasse Axel nen Blick, der ihn hätte töten können. „Suchst du was für heute?“ kommt er dann auf ein anderes Thema. Hmmm, wäre toll mal wieder was Gutes zu erleben. Aber die Typen hier hab ich wohl alle schon durch, außer es kommt mal wieder wer neues. „Ja, was Neues.“ entgegne ich. „Da kannst du ja lange suchen. Das kommt davon, wenn man alles was frei rum läuft schon doppelt und dreifach durch hat.“ erwidert Axel. „Was kann ich dafür?? Die wollen immer mit mir, nicht ich mit ihnen.“ wehre ich mich, wobei das genauso wenig stimmt, wie das ich und Axel noch nichts miteinander hatten. „Sicher, als wir´s gemacht haben, wolltest du ja auch nicht. Ich musste dich zwingen, hab dich wahrscheinlich halb vergewaltigt, bevor du endlich mal was mitgemacht hast.“ antwortet Axel und bestellt noch etwas für uns zwei. „Na sicher. Meinst du wirklich ich würde freiwillig mit dir?? Du bist Abschaum für mich.“ erwidere ich. „Piss dich nich so auf, nur weil dein Vater ne eigene Firma hat.“ regt Axel sich nun auf. Doch das ist nun die Wahrheit. Axel ist schon immer auf mein Geld eifersüchtig gewesen und dass seine Eltern für meinen Vater arbeiten müssen wurmt ihn immer noch. „Ja, ja schon gut. Bleib locker, sonst fliegen deine Eltern.“ ärgere ich ihn weiter, bevor er mir seinen schönsten Finger zeigt und noch eine Runde bestellt. Ich lasse währenddessen meinen Blick über die Tanzfläche und den restlichen Club schweifen. Wirklich nur Gestalten, die ich schon kenne, ein paar kommen auch zu uns und reden ein bisschen, bevor sie dann auf ihr wirkliches Anliegen zurückkommen. Doch ich will sie nicht. Sie sind schon gebraucht. Mehr als einmal derselbe, das wäre schrecklich. Ich würde alles schon kennen, es gäbe keinerlei Überraschungen mehr und der Sex wäre einfach nur stinklangweilig. „Der is doch süß.“ weißt Axel auf einen kleinen Typen hin, der eng umschlungen mit einem anderen tanzt. Ich weiß wer das ist. Roxas, der is in Axel´s Klasse, den hatte ich schon und na ja er is ja ganz süß, aber nichts für mich. Aber Axel is in ihn verschossen, schon so lange, leider will Roxas nichts von ihm wissen und macht stattdessen mit diesem anderen Typen rum. Tidus oder wie der heißt. „Das is doch dein Schatzi, den darf ich nicht anrühren.“ entgegne ich. „Na ja, wenn du ihn überredest, dachte ich wir könnten zu dritt.“ erklärt Axel. Hmmm, zu dritt, das wär natürlich auch was...aber nein, Axel würde nur wegen Roxas mitmachen und Roxas wäre nicht ganz bei der Sache. „Nee, keine Lust, der Kleine is nich so mein Ding. Aber du kannst ja dein Glück versuchen.“ schlage ich vor. „Na sicher, damit er wieder seinen Tidus auf mich hetzt. Mir tut jetzt noch alles weh, wenn ich daran denke.“ ist Axel gänzlich abgeneigt. Das hatte ich vergessen. Das letzte Mal als Axel versucht hat Roxas zu kriegen, ist der fast ausgeflippt und hat Axel von Tidus verprügeln lassen. „Zwei Tequila bitte.“ bestellt ein Typ, der auf einmal hinter Axel an der Bar steht. Hmmm, der is doch neu. Den kenne ich nich. Er hat haselnussbraunes Haar, das zu allen Seiten vom Kopf absteht. Er ist nicht sehr groß, aber für mich genau richtig, seine Statur gefällt mir und sein Po erst. Am Liebsten würde ich ihn gleich mal angrapschen, wenn Axel mich nich wieder zu sich zurückholen würde. „Wasn los?“ will er wissen. „Dreh dich mal um.“ entgegne ich, als der Typ mit seinen Getränken wieder von der Bar wegläuft und sich zu einem anderen an einen der kleinen Tische setzt. „Der is neu, oder??“ fragt Axel. „Ja und süß.“ ergänze ich, als der Typ auch noch in meine Richtung guckt, anscheinend hat seine Begleitung unsere Blicke bemerkt. „Na los geh schon hin.“ schubst mich Axel von dem Hocker herunter, auf dem ich die ganze Zeit gesessen habe. Na toll, jetzt gibt’s wohl kein Zurück mehr. „Hey, ich hab dich von da drüben gesehen und ich hab mich gefragt ob wir vielleicht mal ein bisschen zusammen tanzen können.“ begrüße ich ihn, als ich an seinem Tisch stehe. „Hmm, weißt du, ich hab dich von hier gesehen und ich hab mich gefragt ob du dich verpissen kannst. Ich steh nicht auf kleine Kinder, du Baby.“ lehnt der doch tatsächlich ab. „Was?“ bin ich total von der Rolle. Niemand sagt zu mir „Nein“, alle wollen mich. „Du bist wohl einer von der langsamen Sorte. Pass auf ich, erklär´s dir.“ entgegnet er, steht auf, zieht mich zurück zur Bar und setzt mich wieder auf den Hocker. „Das ist dein Platz hier an der Bar, klar, weit entfernt von mir. Da drüben ist mein Platz und ich möchte dich nicht nochmal in der Nähe davon sehen. Alles klar, Kleiner?“ fragt der fremde Typ ehe er mit einem selbstgefälligen Grinsen wieder zurück zu dem anderen Typen geht. Sora´s POV „Warum hast du das gemacht? Der Typ war doch süß.“ will Leon wissen, als ich mich wieder zu ihm setze. „Erstens steh ich nicht auf billige Anmachen und die von ihm war mehr als billig. Zweitens steh ich nicht auf Babys und der war nich älter als 15. Drittens wäre ich nur ein Name auf einer endlosen Liste von Bekanntschaften und Lovern, die der Typ wahrscheinlich schon hinter sich hat.“ erkläre ich ruhig. Das meine ich Ernst. Wenn dann soll der mich als Person sehen, nicht als schnelle Nummer für zwischendurch. Das ist absolut nichts für mich. „Ja, schon klar. Aber du kannst doch ruhig mal sowas machen. Ich weiß ja du stehst mehr auf Beziehungen, aber nicht jeder eignet sich halt dafür auch wenn man mit ihm sehr viel Spaß haben kann.“ erwidert Leon. „Ich weiß von wem du sprichst und auch wenn er schon 18 ist und ihr beide euch im Bett gut versteht, finde ich es trotzdem nicht richtig. Er hat noch tausend andere Typen am Start und du genauso.“ antworte ich und nippe an dem Tequila. Eigentlich trinke ich ja nicht, aber heute muss das irgendwie sein. Der Tag im Büro war einfach nur scheiße und irgendwie muss ich mich abreagieren. „Das is ja das schöne daran, dass wir unser Verhältnis nicht Beziehung nennen. Da gibt´s doch viel zu viele Regeln.“ entgegnet Leon. Für ihn vielleicht, ich finde es jedoch schön. Viel schöner als immer nen anderen Partner zu haben. „Und jetzt würde ich mal sagen wir tanzen ein bisschen, damit du auf andere Gedanken kommst.“ „Nee, ich will erst noch was trinken.“ erkläre ich, als ich den Tequila geschluckt habe. „Hmm okay, ich hol uns was. Sonst kommst du deinem Verehrer noch zu nahe.“ witzelt Leon, bevor er zur Bar verschwindet. Einige Momente später stellt er mir ein Glas hin, wessen Inhalt diesmal ungewöhnlich schnell in meinem Rachen verschwindet. Doch diesmal bleibt es nicht bei zwei Gläsern, schließlich habe ich viel zu viel getrunken, ehe ich endlich mit Leon tanzen gehe. Wie immer werde ich von dem Alkohol viel lockerer, tanze viel ausgiebiger mit Leon wie ich es eigentlich will, bis mir sein Lover diese Aufgabe abnimmt und ich ein bisschen verloren alleine da stehe. Ich will schon wieder gehen, als jemand gegen mich stößt und mein Rücken ganz plötzlich kalt wird. „Verdammt hast du keine Augen im Kopf?“ mache ich den Typen doof an, als ich merke, dass es wieder dieser Junge von vorhin ist. „Tut mir Leid. Ich wollte das nich.“ entschuldigt der sich doch tatsächlich, als ich das leere Glas in seiner Hand bemerke. „Der Inhalt is nich zufällig auf meinem Shirt?“ will ich noch leise wissen. „Na ja, doch schon.“ gibt der andere zurück. Na toll, das kann er bezahlen, aber sowas von. Ich lass das Teil doch nicht extra reinigen um es dann gleich am ersten Abend wieder dreckig zu machen. „Dafür zahlst du. Das versprech ich dir.“ drohe ich ihm sogleich. „Is gut, reg dich ab.“ tut der Fremde die Sache ab. „Reg dich ab?? Was denkst wie lange ich für ein solches Teil arbeiten muss. Ich hab keinen Papi der für mich blechen kann.“ bin ich jetzt total auf geregt, als plötzlich mich jemand schubst und ich direkt in die Arme von dem Typen falle. „Schön, dass du dich um entschieden hast.“ bemerkt der Kleine und schlingt seine Arme um mich. „Ich hab mich nich...“ fange ich an, doch was soll´s?? Ein kleiner Tanz wird mir ja wohl kaum was tun. Ich merke schnell, dass der Kleine schon Erfahrung hat, auf jeden Fall kann er total geil tanzen. Immer diese mehr als anmachenden Bewegungen, dazu dieser Ausdruck in seinen Augen, machen mich langsam aber sicher richtig heiß auf mehr. Ich weiß, dass ich in diesem Moment wohl alle meine Überzeugungen über Bord werfe, was das Küssen von fremdem Typen angeht, aber ich muss es jetzt einfach machen. Schnell und ohne zu zögern, lege ich meine Lippen auf seine, warte auf seine Reaktion, die sogleich erfolgt. Fordernd erwidert er den Kuss, nimmt alles was er kriegen kann um es mit seinen Lippen zu liebkosen. Ich kann mich letztendlich auch nicht mit dem nächsten Schritt zurückhalten, lasse gierig meine Zunge über seine Lippen wandern, doch hier lässt er nicht alles mit sich machen, versucht mich aus seiner Mundhöhle zu drängen, doch hier siegt wohl meine jahrelange Erfahrung sodass wir ein Spiel in seiner Mundhöhle beginnen, was ich dann auch noch für mich entscheiden kann. „Küssen kannst du ja.“ lobt er mich lächelnd. „Da muss was Wahres dran sein, du bist nämlich nicht der Erste der das sagt.“ entgegne ich, als die letzten Töne des aktuellen Lieds verklingen und der DJ ankündigt, dass er eine viertelstündige Pause macht. „Kommst du mit? Zur Bar?“ will der Kleine wissen. „Ich kann doch Kinder nicht alleine dorthin gehen lassen.“ erwidere ich grinsend, ehe wir uns nun an die Bar setzen. Der Typ mit dem er vorhin gesprochen hat ist immer noch da, unser Tisch hingegen ist nun leer, Leon hat sich mit seinem Typen irgendwohin verzogen. „Du bist heute das erste Mal hier stimmts?“ will der Kleine von mir wissen, als er mir nen Drink vor die Nase stellt. Ich nicke nur, ehe auch dieser in meinem Mund verschwindet. Was is heute nur los?? Sonst trinke ich nie soviel, aber mein Körper verlangt mehr danach, als jemals zuvor. „Bist du neu hier in der Stadt?“ fragt er dann. „Nee, ich war nur noch nie hier in diesem Club.“ erkläre ich und bestelle nun erneut etwas. „Und du? Du bist öfter hier?“ „Ja, immer am Wochenende.“ antwortet der Kleine, steht auf und stellt sich ganz nah vor mich. „Da sind immer so süße Typen wie du da.“ flüstert er mir ins Ohr und lässt seine Zunge damit spielen. Hmm so süße Typen wie ich?? Der Junge fängt langsam an mir richtig zu gefallen und wie er da mein Ohr bearbeitet. Herrlich, einfach nur herrlich. „Du findest also, dass ich süß bin?? Da kann ich dir nur zustimmen.“ gebe ich zurück und lege meine Lippen kurz auf seine, bevor ich seinen Hals hinunter wandere und ihn mit Küssen übersähe. Ich höre den Typ keuchen, ich wusste ich hab das noch drauf auch wenn ich es schon lange nicht mehr gemacht habe. „Schon heiß, Kleiner?“ necke ich ihn. „Vielleicht.“ gibt er zurück, zieht mich zu sich und verwickelt mich in einen Kuss. Ein paar Mal fallen unsere Lippen aufeinander, ehe der Kleine in meine Mundhöhle eindringen will. Aber das kann er vergessen, das gehört mir, ganz allein mir. Eisern dränge ich ihn wieder zurück in seine Mundhöhle wo ein Spiel beginnt, dass seinesgleichen sucht. Ich lasse währenddessen meine Hände wandern, streichle über seinen Rücken, suche mir einen Weg unter sein Hemd, sodass ich über seinen Bauch streicheln kann. Jedoch ist das Hemd so eng, dass meine Hand kaum dazwischen passt. Auch wenn ihm, dass jetzt peinlich sein muss, öffne ich doch, alle Knöpfe seines Hemds und lasse meine Hand nun über seinen freien Oberkörper wandern. „So wird´s kalt, aber in ner Wohnung würde es gehen.“ flüstert er mir verführerisch ins Ohr. „Willst du mit zu mir?“ frage tatsächlich. Wo sind nur grade meine Moralvorstellungen?? Ich glaube die haben sich genauso schnell verflüchtigt wie das Hemd von dem Typen. „Was für ne Frage.“ gibt er nur zurück, ehe wir gemeinsam den Club verlassen und uns fummelnd auf den Weg zu mir machen. Rikus POV Ich wusste ich würde ihn noch rum kriegen. Den ersten Schock, als er mich abgelehnt hat, habe ich längst verdaut. Jetzt zählt nur noch eines, er und die Aktivitäten die jetzt gleich in seiner Wohnung stattfinden werden. „Wo geht’s dahin?“ will ich wissen, als wir vor der ersten Tür stehen. „Küche.“ gibt er nur zurück. „Da will ich hin.“ entgegne ich bestimmt und diesmal widerspricht er nicht, stattdessen sagt er gar nichts und stößt mich einfach in die Küche. Sie ist groß, groß genug für das was wir vorhaben. Schnell ziehe ich ihn mit mir, setzte mich auf den Küchentisch, wo ein paar Zeitungen rum liegen und fange an ihn am Hals zu küssen. adult*adult*adult*adult*adult*adult* adult*adult*adult*adult*adult* adult* Na ja, wie sich vielleicht jeder denken kann, verbringen Sora und Riku die Nacht zusammen, weiter passiert eigentlich nix. adult*adult*adult*adult*adult*adult* adult*adult*adult*adult*adult* adult* „Iii...iic...ich geh dann mal.“ bekommt er nach etwa ner viertel Stunde heraus, in der ich mir längst schon andere Sachen angezogen habe und die alten in die Wäsche habe. Langsam steht er auf, ich glaube sein Po schmerzt ganz schön, aber er wollte es ja nicht anders. Amüsiert schaue ich dabei zu, als er sich quälend seine Klamotten anzieht. „Bis bald vielleicht.“ verabschiedet er sich dann und verschwindet aus der Wohnung. Fast drei Wochen sind seit dieser Begegnung vergangen. Leider konnte ich seither nicht mehr in den Club, da mich die Arbeit fast erschlagen hätte. Und ab heute kommt auch noch der Sohn des Chefs und macht Praktikum und da der Chef eh immer soviel zu tun hat, wird er wahrscheinlich mir an der Backe kleben. Wie konnte ich auch einen Posten als Assistent des Chefs annehmen?? Jetzt werde ich auch noch nen 15-jährigen verzogenen Bengel an mir kleben haben. „Sora, kommen Sie bitte zu mir. Ich möchte Ihnen meinen Sohn vorstellen.“ höre ich den Chef durch die Sprechanlage sagen. „Ja sicher, ich komme sofort.“ entgegne ich, bevor ich seufzend durch die Tür gehe und das Büro des Chefs betrete. Doch was ich da sehe, lässt mich fast zur Salzsäure erstarren. Dieser Junge sitzt da auf einem Stuhl, mit dem Rücken zu mir und spricht mit meinem Chef. Er ist doch nicht etwas sein Sohn?? Kapi 1 Ende Bitte um Kommis ^^ Kapitel 3: „Wir sind noch nicht mal Freunde!“ --------------------------------------------- I hate that I love you von Chibi_Isa RikuXSora Laliho! Na alles fit bei euch? Also bei mir schon ^^ Vielen Dank für eure Kommis vom letzten Mal Viel Spaß beim Lesen Chibi_Isa Kapitel 2: „Wir sind noch nicht mal Freunde!“ Soras POV „Ah, da sind Sie ja.“ begrüßt mich der Chef und winkt mich zu sich. „Das ist Riku, mein Sohn. Er wird sich den Betrieb etwas ansehen, ich möchte, dass Sie sich ein bisschen um ihn kümmern. Und Riku, das ist Sora, der beste Assistent, den ich bis jetzt hatte.“ stellt er uns dann einander vor. Und als ich ihn dann von vorne sehe, bin ich mir sicher, dass er es ist. Auch sein Grinsen, sagt wohl vieles dazu. „Guten Tag.“ bin ich nun ganz höflich und halte ihm die Hand hin. Immer noch bin ich zu überrascht um einfach locker zu bleiben. Aber es geht einfach nicht. Wenn ich daran denke, was wäre wenn der Chef rauskriegen würde, dass ich seinen Sohn gevögelt habe. OMG, der würde mich wahrscheinlich umbringen. „Hallo, Sora, schön Sie kennen zu lernen.“ gibt Riku zurück und ergreift meine Hand. „Schön, dann könnt ihr ja erstmal in Soras Büro gehen. Ich habe jetzt einen Termin auswärts. Viel Spaß, Riku und ärgere Sora nicht zu arg.“ mischt sich Riku´s Vater wieder ein. „Nein, nein, Vater ich bin total lieb. Ich will doch hier was lernen.“ erklärt Riku fromm wie ein Lamm. Jetzt hätte ich ihm am liebsten eine gescheuert, wie kann er so einfach die Unschuld in Person spielen, wo er doch in Wirklichkeit ganz anders ist. „Dann bist du bei Sora genau richtig. Er kann dir vieles zeigen.“ teilt er ihm noch mit, bevor er das Zimmer verlässt. „Davon bin ich überzeugt.“ gibt Riku an mich gewandt zurück. „Na, so sieht man sich wieder.“ „Versuch nicht, das Ganze ins Lächerliche zu ziehen. Wenn dein Vater herausbekommt was ich getan habe, dann wird er mich wahrscheinlich köpfen.“ erwidere ich. „Meinst du?“ fragt er scheinheilig und lehnt sich gegen den Schreibtisch seines Vaters. „Hmmm, das glaube ich eher nicht. Er braucht dich doch. Und...ich...ich könnte dich auch mal gebrauchen. Seit du nicht mehr im Club warst ist es richtig langweilig.“ erklärt er und sieht mich mit einem süffisanten Blick an. „Hör zu. Diese Nacht mit dir, die war einmalig. Es wird kein weiteres Mal passieren.“ bin ich sofort abgeneigt, auch wenn mein Körper was ganz anderes möchte. „Hmmm, meinst du wirklich?“ will er wissen, öffnet ein paar Knöpfe seine Hemdes und streicht einfach nur geil über die nun freiliegende Haut. „...jj...ja, das meine ich und jetzt komm. Ich zeig dir alles.“ gebe ich zurück. „Super, fangen wir mit der Besenkammer an?“ kann er es nicht lassen. „Nein, tun wir nicht. Und jetzt hör auf mit diesen Anspielungen.“ bin ich etwas schroff, doch schließlich geht es hier um meinen Job und den will ich nach Möglichkeit behalten. „Ja, schon okay. Was sehen wir uns zuerst an?“ will er dann ernsthaft wissen. „Warst du noch nie hier?“ erkundige ich mich. Ich meine, wenn sein Vater doch so ne große Firma hat, hätte ich mir die doch längst mal angeguckt. „Nee, Vaters Geschäfte interessieren mich herzlich wenig. Deshalb hat er mich doch auch dazu verdonnert mein Schulpraktikum hier zu machen.“ erklärt Riku. OMG, er war wirklich noch nie hier. Ich wäre froh gewesen, wenn ich so einen Vater wie er ihn hat, gehabt hätte. Statt sich um uns zu kümmern, hat er uns im Stich gelassen, nachdem Mama gestorben war, hat er wieder angefangen zu trinken und ist irgendwann nicht mehr nach Hause gekommen. Wir sind dann ins Heim gekommen. Ich und meine zwei kleinen Geschwister. Zum Glück waren sie noch jung, sodass sie bald Pflegefamilien gefunden haben, bei denen es ihnen bist heute gut geht. Nur mich wollte keiner mehr, ich war zu alt. Ich musste mich im Heim, gegen die Raufbolde und Obermacker durchschlagen. Ich habe es gehasst. „Ähhh Sora?? Hast du was?“ holt mich Riku´s leise Stimme in die Wirklichkeit zurück. Ich weiß, mein Gesichtsausdruck muss sich verändert haben, in Hass gemischt mit Trauer. So ist das immer, wenn ich an die Vergangenheit zurückdenke. „Quatsch, alles in Ordnung. Ich hab nur grad an was gedacht.“ erkläre ich. „Das muss aber schlimm gewesen sein. Du sahst schrecklich wütend aus.“ teilt Riku mir mit. „Und an was hast du gedacht?“ Ich sage nichts, sinke nur seufzend, auf den Stuhl, auf dem Riku bis vor ein paar Minuten noch gesessen hat. Soll jetzt etwa alles wieder hochkommen?? Soll ich wieder daran denken, was Vater mit uns gemacht hat, bevor er verschwunden ist?? Nein, ganz bestimmt nicht hier und nicht vor ihm. „Hey?? Was hast du?“ flüstert er und streichelt mir über die Wange. Aber nein, das darf ich nicht zulassen. Schnell greife ich nach seiner Hand, drücke sie von meiner Wange weg. „Nichts und ich will nicht, dass du mich anfasst.“ entgegne ich hart und stehe auf, wobei ich seine Hand immer noch umklammere. „Aber...“ fängt Riku verstört an. „Nichts aber, du fasst mich nie wieder an, verstanden?“ will ich wissen und drücke seine Hand etwas fester zu. „Jaah, jaah, ich hab verstanden. Lass mich bitte los.“ bettelt er fast, woraufhin ich von ihm ablasse. Ich glaube echt ich hab ihm Angst gemacht. Es tut mir Leid, aber er muss begreifen, dass es nicht geht. „Komm ich zeig dir mal mein Büro.“ bin ich dann wieder freundlich und wir gehen in das kleinere Vorzimmer, dass ich mein Eigen nennen darf. „Hmmm, was machst du eigentlich den ganzen Tag, als Assistent meines Vaters?“ will Riku wissen, als ich ihm mein Büro gezeigt habe. „Ich koordiniere die Termine deines Vaters, kümmere mich um innerbetriebliche Angelegenheiten, dann bin ich noch erster Besprechungspartner deines Vaters, heißt also, wenn irgendwelche wichtigen Entscheidungen anstehen, dann besprechen wir das zusammen und was mir ganz besonders gefällt, ich bin auch noch für die Werbung des Betriebes verantwortlich.“ erzähle ich ihm gerne alles was ich mache. Denn es ist etwas was mir gefällt, auch wenn es im Moment echt anstrengend ist all diesen Pflichten nachzugehen. „Du hast ganz schön viel zu tun. Hast du überhaupt Zeit, mal zu relaxen??“ fragt Riku. „Sicher, am Wochenende.“ gebe ich nur zurück. „Wir könnten ja mal...“ fängt er wieder an. „NEIN, RIKU VERDAMMT VERSTEH ES DOCH.“ werfe ich ihm die Wörter nur so an den Kopf. „Ich...ja, ich verstehe. Schrei mich nich so an, sonst beschwer ich mich bei meinem Vater.“ droht er mir, genau wie ich es von so einem reichen Bengel wie ihm erwartet habe. „Ja, sicher, du Juniorchef.“ witzele ich nun, da ich sein Verhalten absolut kindisch finde. Doch was erwarte ich überhaupt?? Er ist erst 15, auch wenn er manchmal erwachsen wirkt, ist er doch immer noch ein Kind. Ein Kind, mit dem ich geschlafen habe. OMG, ich fühle mich total komisch wenn ich daran denke. Ich werde schnell in die Wirklichkeit zurückgeholt, als das Telefon klingelt. „Willst du ran gehen?“ will ich wissen, als Riku mich mit großen Augen anschaut. „Darf ich?“ fragt er. „Ja, na los. Mach auf Lautsprecher, dann geb ich dir Tipps.“ entgegne ich, bevor er lächelnd abnimmt. Wie es sich herausstellt ist es einer von den wichtigen Geschäftspartnern, aber eins muss ich Riku lassen, er führt das Telefonat echt gut. Ich brauche kaum was zu sagen, eigentlich macht er alles schon von alleine. „Und wie war ich?“ will er wissen, als er aufgelegt hat. „Toll.“ entgegne ich, als schon wieder das Telefon klingelt. „Mach ruhig.“ füge ich hinzu, als er erneut zu mir sieht. „Hallo, hier ist Shindo Sanagi. Ist Sora da?“ höre ich die Stimme meines kleinen Bruders. Scheiße, was ruft der jetzt an??? „Shindo-chan??“ will Riku verwundert wissen. WAS?? Die kennen sich jetzt doch nich, oder??? „Riku-kun, warum gehst du in Soras Büro ans Telefon??“ fragt mein Bruder. „Ahhh, warte, die Firma in der Sora arbeitet ist die deines Vaters?“ kommt mein Bruder schon von alleine darauf. „Gib mal her.“ lasse ich Riku diesmal nicht mehr antworten, sondern nehme ihm den Hörer aus der Hand. „Shindo, warum rufst du an?“ will ich wissen. „Hey Sora, na wegen Sonntag. Wir essen bei dir oder? Ich hatte es vergessen und bei Miyami is niemand zu Hause.“ erklärt Shindo. Oh Mann, wenn er nicht einmal so vergesslich wäre. „Ja, wir essen bei mir. Um 12 und sei pünktlich.“ schärfe ich ihm gleich ein, weil er immer eine halbe Stunde zu spät kommt. „Ja, klar und wie macht Riku sich?“ fragt Shindo neugierig. „Ganz gut, aber mal ne andere Frage. Wie kannst du jetzt anrufen, du hast doch auch Praktikum.“ fällt mir da ein. Er soll es jetzt ja nicht wagen, mir zu sagen, dass er schwänzt. Denn wenn er im Praktikum genauso weitermacht wie in der Schule, kann er sich bald abhacken. „Ja, aber wir haben gerade Frühstückspause. Hier is es voll cool und nicht so öde wie in der Schule.“ erzählt Shindo freudig. Gott sei Dank, dass ihm einmal was gefällt. Seine Pflegeeltern haben schon überlegt ihn auf ein Internat zu schicken, wenn er in der Schule so weitermacht wie bisher. Aber vielleicht hilft ihm das Praktikum ein Ziel aufzubauen und dafür zu arbeiten. „Das ist schön, also bis Sonntag dann.“ verabschiede ich mich und lege nach Shindos Abschiedsgruß auf. „Ähhhh, Sora, woher kennst du Shindo-chan?“ will Riku wissen. „Er ist mein kleiner Bruder, du Schlaukopf.“ entgegne ich. „Aber ihr habt nicht die gleichen Nachnamen.“ stellt Riku fest. „Woher kennst du meinen Nachnamen?“ frage ich. „Na von dem Schild an der Tür. Also warum ist das so?“ antwortet Riku. „Weil unsere Eltern beide gestorben sind, als ich 15 war. Shindo und Miyami, meine kleine Schwester, wurden dann adoptiert und leben jetzt bei ihren Pflegefamilien. Sie haben deshalb die Nachnamen ihrer neuen Familien.“ erkläre ich, wobei ich darauf achte, so wenig von mir preiszugeben wie nur irgend möglich. „Und du? Wohin kamst du?“ ist Riku weiter neugierig. „Das geht dich nichts an.“ bleibe ich hier hart, das hat ihn auch nicht zu interessieren, eigentlich hatte ihn auch das andere nicht zu interessieren, aber Shindo wird ihm bestimmt nicht mehr allzu viel erzählen können, schließlich war er damals erst 5. „Aber jetzt erzähl du mal. Woher kennst du Shindo?“ frage ich nun. „Shindo-chan und ich sind in der gleichen Klasse, schon seit Schulbeginn an. Ich konnte ihn früher kaum leiden, aber die Lehrer haben uns irgendwann mal nebeneinander gesetzt und dann sind wir Freunde geworden. Wir sind jetzt immer noch Tischnachbarn.“ entgegnet Riku. OMG!!!! Sie kennen sich schon seit der ersten Klasse??? Was Shin-chan wohl sagen würde, wenn er rausbekommt, was ich mit seinem Freund gemacht habe??? Ich glaube, da würde er nicht mehr mit mir reden. Ich meine, er weiß, dass ich schwul bin, aber dann mit seinem Freund schlafen?? Er könnte, das nicht verarbeiten. „Er ist dein bester Freund?“ frage ich noch nach. „Ja, auch.“ gibt Riku nur zurück. „Was heißt hier auch??“ will ich wissen. „Ihr hattet nicht zufällig eine gemeinsame Erfahrung??“ „Doch, beim Flaschendrehen in der 7. Klasse, aber das meinte ich eigentlich nicht mit auch. Ich meinte, dass ich noch einen besten Freund habe. Er heißt Axel.“ erklärt Riku mir. Nein, das gibt’s doch nicht. Die beiden auch schon?? In der 7. Klasse?? Beim Flaschendrehen?? Wie versaut is unsere Jugend eigentlich?? Na ja, okay, wenn ich so überlege, wir sind auch nicht anders gewesen. „Aber er ist nicht schwul oder?“ erkundige ich mich dann. „Wer Shindo oder Axel?“ ist Riku ein bisschen durcheinander. „Shindo.“ antworte ich. „Na ja, ehrlich gesagt ich hab keinen blassen Schimmer. Er hat keine Freundin oder so, aber ich weiß es auch nicht, weil ihn seine Eltern ja am Wochenende nie mit weggehen lassen. Und ich weiß auch nicht ob er mir das sagen würde, er is so brav und so. Er denkt bestimmt ich würde ihn auslachen, wenn er es erzählt.“ berichtet mir Riku. „Weiß er dass du schwul bist?“ „Ja, sicher. Weiß er es von dir?“ will ich wissen. „Ja, aber er weiß nichts von uns.“ beruhigt mich Riku, anscheinend ist meine innere Unruhe irgendwie nach außen gekommen. „Das wird auch so bleiben, klar?!“ frage ich. „Ja, ich erzähle ihm nie was ich mit wem am Wochenende mache. Er wird rot, sobald du nur das Wort Sex erwähnst.“ antwortet Riku. OMG, dass Shindo so verklemmt ist, habe ich gar nicht gewusst, aber irgendwie klar, wenn wir uns nur einmal in der Woche sehen. Da haben wir andere Themen als das. Vielleicht sollte ich mal mit ihm reden. Ich meine er ist 15, langsam aber sicher sollte er sich doch mal nach nem Mädchen umsehen und seine Eltern sollten ihn auch weggehen lassen. Wenn die wüssten was ich mit 15 alles gemacht habe, würden die Shindo wahrscheinlich gar nicht mehr zu mir lassen. Es war schon ein hartes Stück Arbeit sie davon zu überzeugen, dass ein schwuler Bruder keinen schlechten Einfluss auf ihn ausübt. „Du, Sora, was ist eigentlich am Sonntag?“ fällt Riku dann ein. „Wir essen jeden Sonntag zusammen. Ich, Miyami und Shindo. Das ist der einzige Zeitpunkt bei dem wir alle drei zusammen sind. Unter der Woche, sehe ich die beiden kaum, nur wenn sie mal was ausgefressen haben, dann kommen sie zu mir.“ erzähle ich. Riku nickt nur und sieht mich mit einem undeutbaren Gesichtsausdruck an. Wasn jetzt los??? Hat er irgendwas gegen Familie?? „Wie alt ist deine Schwester?“ fragt er dann weiter. „17, aber jetzt Schluss mit der Fragerei. Wir sollten eigentlich was arbeiten.“ entgegne ich und zeige Riku dann ohne auf eine Antwort von ihm zu warten, alles andere in der Firma. Die Produktion, die anderen Büros, die Kantine und das Minimuseum, was die Geschichte der Firma erzählt. Der restliche Tag vergeht echt schnell, mit Riku zusammen ist die Arbeit auch gar nicht mehr so langweilig wie sonst, liegt wohl auch daran, dass er mir den ganzen Telefondienst abnehmen kann und mich immer wieder zum Lachen bringt. Als wir uns nachmittags verabschieden, kommt es mir so vor, als wäre diese Nacht mit ihm in weite Ferne gerückt und wir könnten wirklich als Freunde zusammen arbeiten. Zwar konnte er sich die eine oder andere Anspielung nicht verkneifen, aber trotzdem habe ich ihn schon recht lieb gewonnen. Das verstärkt sich in der darauf folgenden Woche nur noch und ich bin echt traurig, dass er nur diese Woche hier ist. Rikus POV OMG, als ich ihn vor ner Woche ins Büro meines Vaters habe kommen sehen, wären mir fast die Augen ausgefallen. Es war er, meine Bekanntschaft, von vor drei Wochen. An dem Abend war er so cool gewesen und jetzt hatte er tatsächlich so nen Langweilerjob in der Firma meines Vaters. Ich habe das noch nie gemocht, im Büro arbeiten. Du sitzt den ganzen Tag und hast keinerlei Action. Aber diese eine Woche zusammen mit Sora, so heißt der Typ nämlich, war die beste überhaupt. Anfangs war ich ja noch ziemlich daran interessiert wieder mit ihm ins Bett zu steigen, aber ich hab bald gemerkt, dass ich mich da zurücknehmen muss, da ihm wohl viel daran liegt seinen Job zu behalten. Trotzdem hat es mir bei ihm echt gefallen, es war total witzig, wenn er immer keine Lust mehr auf die Arbeit hatte und ich ihn erst wieder dazu motivieren musste. Und jetzt?? Jetzt ist die Woche um und ich werde ihn wahrscheinlich nie wieder sehen. Außer Shindo-chan nimmt mich mal mit zu ihm, aber das wird garantiert nicht passieren. Schlimm genug, dass der Kleine sein Bruder ist, Sora selbst fand es wohl auch schlimm, dass er mit jemanden geschlafen hat, der genauso alt ist wie sein Bruder. Aber dazu sag ich nur, man sollte sich wohl vorher informieren. „Hey Riku, komm rein.“ begrüßt mich Shindo, als ich bei ihnen vor der Haustür stehe. „Hey Shindo-chan.“ grüße ich zurück. Ich freue mich immer wenn er mich zu sich nach Hause einlädt, mir gefällt nämlich seine ganze Familie, auch wenn sie nur seine Pflegeeltern sind, sind sie doch unheimlich nett. Doch diesmal scheint es Streit zu geben, ich höre laute Stimmen aus der Küche. „Sora is grad da.“ erklärt Shindo, als er meinen Blick, der zur Küchentür gewandert ist bemerkt. Häh?? Warum das denn?? Er will Shindos Eltern doch nicht etwa davon überzeugen ihn weggehen zu lassen?? „Wieso denn?“ will ich scheinheilig wissen. „Na ja, wegen den altbackenen Ansichten meiner Eltern. Du weißt schon mit Weggehen und so.“ bestätigt er meine Vermutung. „Hmmm und denkst du er schafft es?? Weil es wäre schon toll, wenn du mal mitkommen würdest. Manchmal ist es mit Axel echt langweilig.“ erzähle ich, als wir dann in seinem Zimmer sind. Es ist klein, meines ist wahrscheinlich dreimal so groß, aber trotzdem mag ich es, es hat soviel Charakter von Shindo. Überall hängen Bilder von ihm an den Wänden, als er noch kleiner war und seine ganzen Pokale, die er beim Fußball spielen gewonnen hat, stehen auf einem großen Regal. Heute fällt mir zum ersten Mal ein ganz bestimmtes Bild ins Auge. Shindo ist darauf etwa 8 und neben ihm steht ein kleiner zierlicher Junge mit braunen Haaren, ihn würde ich auf etwa 16 schätzen, wenn ich nicht wüsste, dass das nur Sora sein kann und er auf dem Bild schon 18 sein muss. „Keine Ahnung, mich würde es jedenfalls freuen.“ gibt Shindo zurück. „Ist das Sora da auf dem Bild?“ will ich wissen und lenke Shindo wohl etwas vom Thema ab. „Ja, das war mein 8. Geburtstag.“ entgegnet er. „Du, Shindo, warum hab ich Sora eigentlich nie kennen gelernt?? Ich meine wir sind schon seit der 1. Klasse zusammen und ich lerne ihn durch mehr als nen Zufall bei meinem Praktikum kennen.“ bin ich interessiert nun die Geschichte von Shindo zu hören. „Weil meine Eltern, den Kontakt zu ihm unterbunden hatten, na ja weil er ihnen nicht ganz passte. Wir treffen uns erst seit drei Jahren wieder regelmäßig.“ antwortet Shindo knapp. „Du meinst, deine Eltern wollten nicht, dass du dich mit deinem schwulen Bruder triffst?“ wiederhole ich nochmal auf gut Deutsch. „Du weißt es?“ ist mein bester Freund nun überrascht. Ich nicke nur. „Hmm, na ja genauso war´s. Sie haben damals durch nen Zufall erfahren, dass er auf Jungs steht. Da war ich 10 und du und ich wurden gerade Freunde, weißt du noch? Auf jeden Fall haben sie dann dafür gesorgt, dass ich Sora nicht mehr sehen darf. Ich hab nicht ganz verstanden warum. Ich meine, ich war 10, da is man sich noch nicht so im Klaren darüber was schwul heißt. Deshalb haben wir uns auch heimlich noch getroffen und er hat mir das alles erklärt. Doch ich fand das ganz und gar nicht schlimm. Ich verstehe bis heute nicht, was meine Eltern dagegen hatten.“ erzählt Shindo. „Hmmm, bist du eigentlich auch an Jungs interessiert?“ frage ich nun endlich, was mir schon seit dem Gespräch mit Sora auf der Seele brennt. Doch Shindo läuft nur knallrot an und sagt überhaupt nichts. „Hey Shindo-chan, ich hab dich was gefragt.“ werde ich ungeduldig und winke vor seinem Gesicht herum. „Ich...weißt du es gibt Dinge die noch nicht mal ein bester Freund erfahren sollte.“ gibt er dann irgendwann zurück. „Aber Shindo, ich will es wissen. Bitte, ich erzähle es doch niemandem.“ bettele ich. „Bist du vielleicht verknallt?“ Jetzt wird Shindos Gesicht noch röter und ein zaghaftes Nicken sehe ich auch noch. „In wen? Kenne ich ihn oder sie?“ frage ich weiter. „Ja, du kennst ihn.“ antwortet Shindo doch tatsächlich. Ich wusste es, er ist also auch schwul. „Hmm und wer ist es? Jemand aus unserer Klasse?“ bohre ich weiter. Wieder nickt Shindo nur ganz leicht. „Und wer?“ will ich es nun ganz genau wissen, als Sora ins Zimmer platzt. „Häh? Was machst du denn hier?“ wundert er sich über meine Anwesenheit. „Riku ist da, weil er mir bei den Hausaufgaben hilft.“ erklärt Shindo. Das hatte ich auch eigentlich vor, bevor wir auf dieses interessante Thema gekommen sind. „Hmmm, na ja, ich wollte dich eigentlich fragen ob du Zeit hast. Aber wenn du noch Aufgaben hast und Besuch noch dazu, wird das wohl nichts.“ resigniert Sora. „Na ja, wenn ihr mir alle beide helfen würdet, dann bin ich viel schneller fertig und wir könnten ja auch zu dritt was machen, vorausgesetzt keiner von euch hat was dagegen.“ schlägt Shindo dann vor. „Also von mir aus ist das in Ordnung.“ stimme ich sofort zu, nur Sora steht noch etwas unschlüssig im Zimmer. „Bitte Sora, du und Riku ihr versteht euch doch auch gut.“ bearbeitet Shindo weiter seinen Bruder und klammert sich dann auch noch an ihn. „Komm schon, bitte, bitte, bitte.“ Sora steht nur da und sieht abwechselnd von mir zu Shindo. Ich glaube in diesem Moment kommt er sich ziemlich überrumpelt vor. „Nur wenn du nicht so kindisch bist.“ lässt Sora sich tatsächlich überreden. „Nein bin ich nicht und jetzt komm, ich brauche deine Hilfe bei dem Praktikumsbericht. Mein Computer macht nicht das was ich will.“ erklärt Shindo und zieht Sora mit sich zum Schreibtisch und schaltet seinen PC ein. „Hmmm, kein Platz mehr...Riku könnte sich höchstens auf deine Beine setzen.“ hat Shindo eine echt Hammeridee. „Nein, ganz bestimmt nicht. Setz du dich doch auf seine.“ gibt Sora etwas sauer zurück. „Ich...auf Riku´s Beine...aber das geht doch nicht...das is unanständig.“ stottert Shindo-chan, den größten Mist zusammen. „Aber das Riku sich auf meine setzt ist anständig?? Ich glaube du tickst nicht mehr richtig. Wir sind noch nicht mal Freunde.“ stößt mich Sora gehörig vor den Kopf. Er sieht mich noch nicht mal als Freund an?? Nach dieser Woche?? Ich dachte, er hätte mich wenigstens ein bisschen lieb. „Ich muss dann mal gehen. Tschüß ihr beiden.“ mische ich mich nun ein und verlasse ohne auf Shindos Widerworte zu hören, das Haus. Ich glaubs nicht. Wie kann er mir sowas an den Kopf werfen. Immer wieder wiederholt sich dieser Satz in meinem Kopf. „Wir sind noch nicht mal Freunde.“ Wieso sagt er das?? Shindo hätte sich sicher auch damit zufrieden gegeben wenn er gemeint hätte er will einfach nicht. Nein, er muss sowas sagen und mich wirklich damit verletzen. Traurig mache ich mich auf den Weg nach Hause, reagiere auf keinen von Shindos zahlreichen Anrufen an diesem Abend und lasse mich von Axel auch nicht überreden mit in den Club zu kommen. Da würde ich ihn vielleicht wieder sehen, diesen Trottel, von dem ich dachte, ich wäre wenigstens ein Freund, wenn ich schon SEIN Freund nicht sein kann. Ich wäre gerne mit ihm zusammen, hab mir das so oft gewünscht seit den vier Wochen den ich ihn nun kenne, anfangs nur wegen der geilen Nacht, aber seit letzter Woche ist er mir so ans Herz gewachsen und hat zum ersten Mal sowas wie Liebe in mir erwachen lassen. Ob ich ihn wirklich liebe?? Nein, das glaube ich nicht, es ist eher sowas wie verknallt sein. Verknallt in den Assistenten meines Vaters und den Bruder meines besten Freundes, der obendrein noch 10 Jahre älter ist als ich. Sauber, Riku, echt, dass hast du gut hinbekommen. Kapitel 2 Ende Über Kommis freue ich mich sehr Kapitel 4: Shindo und Riku -------------------------- I hate that I love you von Chibi_Isa RikuXSora Laliho! Na alles fit bei euch? Danke für die tollen Kommis ^^ hab mich wieder sehr darüber gefreut ACHTUNG ACHTUNG ACHTUNG ACHTUNG ACHTUNG ACHTUNG ACHTUNG ACHTUNG ACHTUNG NEWS: Gute Nachricht: Ich hab Sora jetzt ein Bild hingezaubert. Richtig passend finde ich es zwar immer noch nicht, aber es genügt erstmal. Schlechte Nachricht: Das ist das letzte Kapi vor meiner großen Pause, da ich umziehe und dort vorerst kein Internet haben werde *heul* ACHTUNG ACHTUNG ACHTUNG ACHTUNG ACHTUNG ACHTUNG ACHTUNG ACHTUNG ACHTUNG Jetzt aber viel Spaß beim Lesen Chibi_Isa Kapitel 3: Shindo und Riku Rikus POV Es vergehen zwei langweilige Wochen, in denen ich so wenig wie möglich mit Shindo über Sora rede. Wir haben nie wieder über den Nachmittag gesprochen und Sora hab ich seitdem auch nicht mehr gesehen. Ich bin irgendwie froh darüber aber gleichzeitig tief traurig. Leider sind wir auch nicht mehr auf Shindos Schwarm zurückgekommen, sodass ich immer noch im Dunkeln tappe wer es wohl ist. „Wollen wir heute mal ins Kino?“ will Shindo wissen, als wir zusammen nach Hause laufen. Seit er weggehen darf ist er echt total aufgedreht und hat nur noch das Wochenende im Sinn. „Klar, können wir schon machen.“ bin ich einverstanden. „Au ja, soll ich Sora fragen ob er mitgeht?“ fragt mein bester Freund scheinheilig. „Nein, warum auch? Wir sind noch nicht mal Freunde.“ antworte ich hart. Ich will davon nichts mehr hören, ich hab Sora abgeschrieben, für immer. „Na gut, gehen wir eben alleine. Treffen wir uns um 7 am Kino?“ will Shindo wissen. „Okay, du darfst den Film wählen.“ bestimme ich. „Dann lass dich überraschen.“ verabschiedet sich Shindo, als wir bei seiner Straße sind und ich die letzten Blocks alleine weiterlaufe. Die Zeit bis 7 vergeht wirklich rasend schnell und da ich mich auf den Kinobesuch echt freue, habe ich auch mal wieder gute Laune. Als ich beim Kino ankomme, ist Shindo schon da, hat bereits Karten und Popcorn gekauft. Seine Wahl fiel auf einen Horrorfilm, was mich sehr verwundert hat eigentlich hasst er Horrorfilme. Bei der Werbung ist Shindo noch sehr gesprächig, doch kaum hat der Film angefangen kuschelt er sich doch tatsächlich an mich. Na ja, was soll´s? Er ist mein bester Freund, da darf er das schon machen. Doch irgendwann fange ich wie automatisch an, ihm über den Rücken zu streichen, was ein kurzes Zittern durch seinen Körper jagt. Aber es gefällt mir, es gefällt mir wirklich, weshalb ich auch anfange mein Streicheleinheiten auszuweiten und über seinen Hals, Rücken und Po streiche. Ein wohliges Seufzen vernehme ich, als ich anfange ihn im Nacken zu kraulen, er schnurrt wirklich wie ein kleines Kätzchen. „Riku, weißt du was?“ will er dann wissen. „Ich hab mich verknallt in dich.“ flüstert er ganz leise und von den Geräuschen des Films fast übertönt. OMG, was??? Das gibt’s doch nicht, Shindo-chan?? Er ist doch mein bester Freund, er kann sich nicht verknallt haben, nicht in mich. Doch was wäre eigentlich so falsch daran?? Ich meine, er ist süß, er mag mich und ich weiß, dass ich mit ihm viel Spaß haben kann. „...“ will ich anfangen, doch meine Antwort bleibt mir im Halse stecken, als ich seine Lippen auf meinen fühle. Er küsst mich, er küsst mich tatsächlich. Langsam kehren diese Bilder vom Flaschendrehen wieder zurück. Es war damals schon toll, aber jetzt?? Shindo küsst so fantastisch, man könnte meinen er hat das studiert. Immer wieder fühle ich seine Lippen wie sie meine einschließen und auf eine Reaktion von mir warten. „Ich versteh schon...du magst mich ni...“ fängt er an, nachdem er enttäuscht den Kuss gelöst hat. Doch diesmal bin ich es, der ihm das Wort abschneidet, in dem ich unsere Lippen erneut vereine. Ich bin es auch, der den Kuss führt, der Shindos Lippen immer mehr bearbeitet und ihn neckt selbst aktiv zu werden, denn Shindo scheint wie eingefroren. Es dauert lange, bis er zaghaft und unsicher mitmacht, doch es ist schön. Es gefällt mir. „Du...bist du auch verknallt in mich??? Oder schreibst du mich auf deine Liste?“ fragt Shindo leise. Scheiße, jetzt denkt er auch noch, ich würde ihn als Zwischendurchlover sehen, doch es ist nicht so. Ich weiß nicht, woher diese Gefühle plötzlich kommen, doch sie sind da. „Du bist süß, du kommst nie und nimmer auf die Liste.“ beruhige ich ihn, als der Film langsam zu Ende geht. Schließlich erheben wir uns, gehen zusammen nach draußen. „Ich bring dich nach Hause, ja?“ will ich wissen. „Gerne.“ entgegnet Shindo und ergreift voller Freude meine Hand. „Gehst ja ganz schön ran, Shindo-chan.“ witzele ich, was ihm die Röte ins Gesicht treibt. „Weißt du? Wir könnten ja auch noch was trinken gehen. In dem Club, wo du immer mit Axel gehst.“ fällt Shindo auf einmal ein. Ist das sein Ernst?? Er will echt dahin gehen? Aber was mach ich wenn Sora da ist?? Ach was kümmere ich mich überhaupt um den?? Was jetzt zählt ist Shindo. „Wenn du willst, gerne.“ bin ich einverstanden und wir machen uns dorthin auf den Weg. Es ist ein leichtes durch meine Beziehungen Shindo mit in den Club zu bringen, weshalb wir auch schon bald an der Bar sitzen, wo wir auch Axel treffen. „Wie ich sehe hast du wen gefunden, den du noch nicht hattest.“ fällt Axel gleich unser Händchen halten auf. „Red nicht so nen Stuss, Shindo ist nicht so jemand. Ich möchte mit ihm zusammen sein.“ rede ich Axel sofort seine Vermutung aus. Ich bin zwar nicht so ganz überzeugt, dass er mir das glaubt, aber ich kann auch nichts dagegen tun. Beweisen kann ich es erst, wenn die Beziehung mit Shindo wirklich hält. „Riku können wir dann was trinken?“ fragt Shindo. Ich bejahe seine Frage, bestelle zwei Cola und ziehe Shindo, dann mit mir zu einem der Tische, an denen ich seinerzeit Sora gesehen habe. Er scheint wirklich nicht da zu sein. „Is irgendwie komisch hier.“ findet Shindo. „Hm? Warum denn?“ will ich wissen. „Ich mag nicht, dass die so miteinander tanzen.“ erklärt Shindo und zeigt auf Roxas und Tidus, die auch wieder hier sind und sich von ihrer besten Seite zeigen. „Die sind immer so. Der Kleinere ist in Axel´s Klasse und Axel´s Schwarm und der größere, der treibt es mit jedem, der nicht bei drei auf den Bäumen ist.“ erzähle ich. „Auch mit dir?“ will Shindo wissen. „Nein, ich kann ihn nicht ausstehen. Er ist so...großkotzig und angeberisch wie kein Zweiter.“ antworte ich. „Hmmm, dann legst du schon wert drauf, dass deine Partner nicht nur gut aussehen... würdest...würdest du auch mit Sora...du weißt schon...“ stammelt Shindo zusammen. Wie kommt er jetzt auf sowas? Ich meine, eigentlich dachte er will mit mir zusammen sein. Wieso muss er dann über seinen Bruder reden. „Weißt du Shindo, du brauchst dich nicht immer mit Sora zu vergleichen. Du tust das, seit ich ihn auch kenne. Denkst du denn er wäre besser als du?“ frage ich. Das ist mir schon lange aufgefallen, Shindo denkt wohl er müsste so werden wie Sora. Aber das braucht er nicht, er ist gut so wie er ist. „Ich...na ja...weißt du? Er hat so nen guten Job und seine Noten waren trotz der miesen Schule, auf die er gehen musste total gut. Und auch privat ist er so sauber. Er hat nie irgendwas falsch gemacht, er is nich so wie du, der sich jeden Abend nen anderen sucht. Er hat nur Beziehungen und die halten immer total lange. Und na ja ich? Ich bin schlecht in der Schule, hatte bis jetzt noch nie ne Beziehung und auch sonst läuft bei mir doch nie alles rund.“ entgegnet Shindo traurig und trinkt einen großen Schluck Cola. „Ach Quatsch, du musst doch nicht unbedingt gute Noten haben und hey, dass mit der Beziehung hast du doch schon hinbekommen und dein Verhältnis zu deiner Familie ist bestimmt besser als meines.“ heitere ich ihn auf und trinke ebenfalls. „Meinst du echt aus uns könnte was richtig Festes werden?“ flüstert Shindo. „Sicher, aber jetzt wird erstmal getanzt. Vielleicht lächelst du dabei auch mal.“ gebe ich zurück und ziehe den Kleinen mit mir auf die Tanzfläche. Anfangs ist er ja noch total steif, bewegt sich kaum, doch mit der Zeit und als ihm auch ein paar Typen zu werfen er wäre süß, wird sogar Shindo-chan lockerer und wir verleben einen wunderschönen Abend. Soras POV Jetzt ist es schon fünf Wochen her, seit ich Riku so vor den Kopf gestoßen habe. Eigentlich wollte ich es nicht, aber vielleicht war es besser so. Vielleicht hat er das gebraucht um endgültig zu kapieren, dass wir niemals ein normales Verhältnis haben können. Gesehen hab ich ihn auf jeden Fall seitdem nicht mehr. Shindo hat mir zwar erzählt, dass er ganz schön komisch is in letzter Zeit, aber ich kann es nicht ändern. Ich hätte gerne mehr Zeit mit ihm verbracht, doch die Angst es würde sich von meiner Seite mehr entwickeln als sein darf ist einfach zu groß. Schließlich kann ich nicht einfach mit ihm zusammen sein, jeder würde mich doof anmachen. Er ist der Sohn vom Chef, der beste Freund meines Bruders und auch noch 10 Jahre jünger als ich. Wir können gar nicht zusammen sein, nein, das geht doch nicht. „Sora, würden Sie das heute noch fertig machen?“ reißt mich die Stimme von Riku´s Vater aus meinen Gedanken. „Sicher.“ antworte ich nur und nehme eine dicke Mappe von ihm entgegen. „Wissen Sie, als Riku hier war, da waren sie viel ausgeglichener. Möchten Sie sich nicht wieder von ihm unterstützen lassen. Ich bin mir sicher, er macht das gerne.“ schlägt er plötzlich vor. WAS??? Das is doch nicht sein Ernst. Gut dass er keinen blassen Schimmer davon hat, was ich alles schon mit Riku gemacht habe. „Nein, vielen Dank, aber mir ist es wichtiger wenn sich Ihr Sohn auf seine Schule konzentrieren kann.“ lehne ich sofort ab. „Hmm, da haben Sie auch wieder Recht.“ murmelt er dann nur und verzieht sich wieder in sein Büro. Ich fange unterdessen an die Mappe durchzuarbeiten, bleibe wieder mal länger als der Chef selbst und mache mich schließlich um 8 und total gerädert auf den Nachhauseweg. Und ausgerechnet heute soll ich auch noch zu Shindo und ihm mit Hausaufgaben helfen, ich könnte mich heute noch dafür ohrfeigen, weil ich mal gesagt habe, dass er mich immer anrufen kann wenn er Probleme hat. „Hallo, Shindo ist in seinem Zimmer?“ frage ich, als mir seine Pflegemutter die Tür aufmacht. „Ja, geh ruhig.“ lässt sie mich eintreten und gehe ohne zu Klopfen ins Zimmer meines Bruders. Doch was ich da sehe lässt mir fast das Blut in den Adern gefrieren. Shindo liegt da auf dem Bett und knutscht mit Riku, ganz ungeniert und gar nicht nach der Art meines Bruders. Doch was mir viel mehr ein Dorn im Auge ist, das ist Riku. Was hat der Junge nur, dass er sich jeden greifen muss, den er kennt. „SHINDO.“ rufe ich schließlich laut, da mich die beiden noch nicht mal bemerkt haben. „SORA.“ erschreckt Shindo und löst sich mit einem Affenzahn von Riku. „Na, gibt’s was neues bei dir?“ will ich scheinheilig wissen und schließe die Tür. „Ich...na ja...du siehst...“ fängt er stammelnd an, bevor ihm Riku über den Mund fährt. „Wir sind zusammen, schon seit zwei Wochen.“ erklärt er und sieht mich mit einem undeutbaren Blick an. Er sieht so aus, als würde es ihn furchtbar freuen, dass ich so überrascht bin, aber auch finde ich jedenfalls sieht er ziemlich enttäuscht aus. „Aber Riku...“ fängt Shindo wieder an. Ich weiß doch, er würde mir das nie erzählen. Wenn ich nicht zufällig heute vorbei gekommen wäre, wüsste ich es nächstes Jahr noch nicht. „Was aber Riku?? Wolltest du es ihm ewig nicht erzählen?“ will Riku wissen. „Doch...aber erst später.“ antwortet Shindo. „Shindo, ich will gerne mit dir alleine sprechen.“ bitte ich, bevor Riku etwas erwidern kann. „Hmmm na ja...Riku wollte eh grad gehen.“ erklärt Shindo. „Ja, ich gehe, muss mich nur noch kurz verabschieden.“ entgegnet Riku und fängt an Shindo zu küssen. Erst ein ganz sanfter Kuss, doch schon bald tragen die beiden Schlachten mit ihren Zungen aus. Shindo hat die Augen fest geschlossen, doch Rikus ruhen die ganze Zeit auf mir, so als wollte er mir sagen, das hättest du auch bekommen können. Doch was denke ich da, ich muss das endgültig aus meinem Kopf verbannen. Riku und ich, das geht nicht, ich bin doch irgendwie froh, dass er jetzt mit jemanden seines Alters zusammen ist. Schließlich sind die beiden fertig und Riku verlässt mit einem zufriedenen Lächeln das Zimmer. „Also Kleiner erzähl mir alles, wie seid ihr zusammen gekommen? Ich will alles wissen, auch die schmutzigen Details.“ fordere ich. „WAS? Bist du nicht sauer, dass ich so bin und dann auch noch mit meinem besten Freund.“ fährt Shindo jetzt wohl auf dem falschen Dampfer. „Ach nii-chan, erstens bin ich ja selber schwul, was sollte es mich da stören, dass du es bist und zweitens bin ich froh wenn du jemanden hast der dich liebt.“ erkläre ich, bevor Shindo sich zum ersten Mal traut über sowas mit mir zu reden. So erfahre ich, dass die beiden sich wohl im Kino näher gekommen sind, Shindo jedoch schon länger in Riku verknallt war. Ich kann ihn so gut verstehen, alles was er von Riku beschreibt habe ich doch längst schon selbst gefühlt. Einerseits möchte ich ihm das gerne erzählen, doch andererseits würde er dann wahrscheinlich nicht mehr mit mir reden. Was Shindo wohl sagen würde, wenn er wüsste, dass ich es mit seinem Freund längst getan habe?? Er wäre wahrscheinlich furchtbar sauer und ich, ich wäre endlich um einiges auf meiner Seele leichter. So vieles liegt im Moment darauf, aufkeimende Gefühle für Riku, die Arbeit und jetzt dieser Gewissenskonflikt, dass ich Shindos Freund schon hatte. Nachdem Shindo schließlich mit seiner Erzählung fertig ist, machen wir noch seine Hausaufgaben, ehe ich mich relativ schnell verabschiede. Eigentlich hat er mich kaum gebraucht, er hatte alle Aufgaben schon mit Riku gemacht. Müde mache ich mich auf den Nachhauseweg, will eigentlich nur noch schlafen, werde jedoch von eindeutigen Geräuschen aus Leons Zimmer wach gehalten. Kann der nich einmal auf mich Rücksicht nehmen?? Ich muss schlafen, aber es geht einfach nicht, meine Gedanken wandern immer wieder zu Riku und Shindo, zu dem was ich mit Riku getan habe und zu den Verhältnissen in denen wir alle zueinander stehen, zurück. Irgendwann finde ich dann doch Schlaf und schlummere kaputt ein. Der nächste Tag vergeht eigentlich ziemlich ereignislos, bis ich von meiner Mittagspause zurückkomme und Riku in meinem Büro sitzt. „Na, wie war Mittag?“ will er wissen. „Was machst du hier?“ frage ich zurück. „Ich hab auf dich gewartet. Mein Vater meinte du könntest ein bisschen Unterstützung gebrauchen und da hab ich mir gedacht, ich könnte ja zumindest zweimal in der Woche vorbei kommen. Also nur wenn du magst? Aber du müsstest eigentlich nichts dagegen haben, zwischen uns ist ja alles geklärt.“ sprudelt Riku munter drauf los. Na toll, was soll ich jetzt machen?? Wenn ich ablehne wird der Chef bestimmt den Grund wissen wollen und da würde mir keiner mehr einfallen. „Ja, sicher. Magst du wieder das Telefon machen?“ will ich wissen. „Klar, kann ich machen.“ ist Riku einverstanden und der Nachmittag beginnt. Doch es ist schrecklich, es ist so schrecklich. Auch wenn es nur Zufall ist, aber durch den geringen Platz hinter dem Schreibtisch streifen wir uns ständig irgendwo. Mehr als einmal kommen diese Bilder von der Nacht und dem Praktikum mit Riku zurück. Ich bin froh, als der Nachmittag um ist und wir uns eigentlich verabschieden würden. „Gehst du noch mit zu Shindo?“ will Riku wissen. „Ich glaube er braucht etwas Hilfe in EDV.“ „Warum hilfst du ihm nicht?“ entgegne ich. „Ich hab kein EDV.“ erklärt Riku. „Und zu Hause brauche ich meinen PC nur zum Spielen.“ „Hmmm, braucht er das wirklich morgen?“ frage ich nach. Ich habe eigentlich keine Lust Shindo und Riku beim Knutschen zuzusehen, die werden es eh nur machen. Riku um mir zu demonstrieren, dass er nicht an mir hängt und Shindo einfach weil er Riku in nichts nachstehen will. „Ja, glaub schon. Komm doch einfach mit und frag ihn.“ schlägt Riku vor. Ich nicke nur, hoffe insgeheim, dass mein Bruder die Hausaufgaben nicht bis morgen braucht und ich schnell verschwinden kann. „Hattest du eigentlich schon mal wieder jemanden nach mir?“ erkundigt sich Shindos Freund als wir unterwegs sind. „Nein.“ entgegne ich. Na toll, was soll jetzt diese Fragerei?? „Warum nicht?“ „Weil ich nich auf One-Night-Stands stehe.“ erkläre ich. „Aber wir hatten trotzdem einen.“ stellt Riku fest. „Ja, das war ne Ausnahme. Ich hatte ein bisschen viel intus an diesem Abend. Eigentlich steh ich mehr auf Beziehungen.“ antworte ich. „Hmmm hättest du mit mir eine angefangen?“ will Riku das Unglaubliche wissen. „Wieso fragst du? Bist du nicht glücklich mit Shindo?“ weiche ich der Frage aus. Ich hätte gerne eine mit Riku angefangen, wenn diese doofen Verhältnisse nicht zwischen uns ständen. Ich mag ihn, ich mag ihn sogar sehr, immer noch, obwohl ich nun das Neueste weiß. Aber ich kann das nicht von einem auf den anderen Tag umstellen. „Doch, natürlich. Shindo is so süß, liegt wohl in der Familie.“ kann sich Riku den Kommentar nicht verkneifen. „Hattet ihr schon Sex?“ reagiere ich auch darauf nicht. Riku schüttelt nur den Kopf, dacht ich mir, Shindo ist nicht leicht rumzukriegen, außerdem hatte er meines Wissens nach noch überhaupt nichts im Bett, also ist das was ganz neues für ihn. „Hältst du das denn aus?“ will ich wissen. „Sicher, wenn ich jemanden wirklich mag, dann bin ich treu. Ich würde jetzt noch nicht mal anderen hinterher schauen. Schließlich hab ich eh den besten Freund.“ erklärt Riku, als wir bei Shindo ankommen. „Hey Süßer.“ begrüßt Riku ihn und küsst ihn auf die Wange. Er scheint alleine zu Hause zu sein, denn ich glaube nicht, dass seine Eltern wissen dass Riku jetzt mehr als nur ein Freund ist. Wenn sie es raus finden würden, wäre ich wahrscheinlich Schuld. „Hi.“ gibt Shindo etwas schüchtern zurück und sieht zu mir. „Sora, warum bist du hier?“ „Weil Riku sagte, du hättest Hausaufgaben, bei denen du meine Hilfe brauchst.“ erkläre ich. Daraufhin reagiert Shindo ganz anders, als erwartet. Er nimmt meine Hand, zieht mich in die Wohnung und flüstert mir zu: „Das mit den Hausaufgaben ist schon richtig, aber na ja... ich wollte eigentlich was anderes machen... mit Riku... du weißt schon was... ich hab ja heute sturmfrei und so...“ Ja, ich weiß was er meint, aber er überrascht mich und gleichzeitig tut es auch noch weh. „Du willst mit ihm schlafen, jetzt schon?“ will ich wissen. Zwei Wochen, wow Shindo, du übertriffst meine Überlegungen über dich. Ich hätte nie gedacht, dass er das jetzt schon bringt. „Na ja, einmal is immer das erste Mal und ich vertraue Riku. Wir sind schon so lange befreundet und alles, er tut mir nicht weh.“ entgegnet Shindo leise, sodass Riku nichts mitbekommt. Der muss sich ja jetzt echt behämmert vorkommen, dass Shindo ihn einfach vor der Tür hat stehen lassen. Das werden wir mal schleunigst ändern. „Also dann Shindo, viel Spaß und bis morgen.“ öffne ich die Tür und klopfe Riku kurz auf die Schulter, bevor ich falsch grinsend von dannen ziehe. Ich fass es nicht, jetzt wird Shindo gleich in den Genuss von Riku´s Körper kommen. Ich könnte mich ohrfeigen, dass ich damals gesagt habe, wir sind noch nicht mal Freunde. Damit hab ich Riku so sehr verletzt und das wusste ich auch, trotzdem habe ich mich nicht dafür entschuldigt. Für mich war danach alles geregelt, Riku schien kein Interesse mehr an mir zu haben, weder körperlich, noch freundschaftlich, noch beziehungstechnisch. Und jetzt? Jetzt treibt er es gleich mit meinem kleinen Bruder und ich steh alleine da. Blindlings irre ich durch die Straßen, ich will jetzt keinen sehen oder hören. Bei uns zu Hause, wird Leon sich nur wieder mit nem Typen vergnügen, darauf hab ich echt keinen Bock. Irgendwann bin ich dann bei irgendeiner Bar angekommen. Schlecht gelaunt gehe ich nach innen, bestelle einen Drink nach dem anderen, bis ich schließlich vollends betrunken bin und mein Gedächtnis nicht mehr so richtig funktioniert. Rikus POV „Hey, wieso is Sora schon wieder weg? Ich dachte du brauchst ihn bei den Hausaufgaben.“ erkläre ich, nach der mehr als seltsamen Verabschiedung von Sora. Warum hat er nur so gegrinst? „Ja, schon, aber die Hausaufgaben haben noch Zeit. Komm mit.“ fordert er mich auf, nimmt meine Hand und zieht mich endlich in die Wohnung, gleich danach in sein Zimmer. Mich erschlägt es fast, als ich sehe, was er gemacht hat. Überall Kerzen, Rosenblätter und dieser ganze romantische Teil, ich weiß sofort was er will und ich bin so überrascht wie noch nie von ihm. „Ich dachte heute wo ich sturmfrei habe, machen wir mal was ganz besonderes.“ grinst er mich an und verwickelt mich in einen Kuss. Freudig erwidere ich, ich hätte nie gedacht, dass es heute dazu kommt. Langsam taumeln wir zu seinem Bett, stoßen bald daran an und fallen schließlich darauf. Ich löse den Kuss, wandere langsam an seinem Hals hinab, küsse und sauge ihn. Genauso wie ich es bei Sora gemacht habe, die Bilder davon kommen mir gerade hoch. Shindo fühlt sich ganz anders an als Sora. Er ist viel unerfahrener und genießt einfach alles laut und deutlich. Sora hingegen war ziemlich zurückhaltend, bis es dann mal zum eigentlich Akt kam. Doch was denke ich da. Shindo zählt jetzt, weg mit diesen Gedanken an Sora. „Riku, das gefällt mir sehr.“ keucht Shindo-chan, als ich ihn mittlerweile aus seinem Pullover befreit habe und an seinen Brustwarzen knabbere. Sora hat das toll gekonnt, echt toll. Ach was soll das? Sora raus aus meine Kopf und zwar sofort. „Is was? Ach ich weiß, ich soll bestimmt auch was machen.“ meldet sich Shindo zu Wort, weil ich die ganze Zeit stumm und untätig an seinem Bauch verweile. Ich sage gar nichts, lasse ihn einfach gewähren, als er mir einen kurzen Kuss stiehlt und dann anfängt meinen Hals zu küssen. Es sind flüchtige, schüchterne Küsse, doch trotzdem mag ich sie. Sie sind typisch für meinen kleinen Shindo-chan. Doch ich erlebe eine weitere Überraschung, als Shindo zu meiner Brust wandert und hart an meinen Brustwarzen knabbert. Das erste Mal bin ich davon überzeugt, dass er weiß was er will und wie er es bekommt. Mir entkommt ein Stöhnen, das erste Mal, dass ich bei Shindo meine Gefühle so offen zulasse. Er wandert langsam tiefer, verteilt federleichte Küsse auf meinem Bauch und fängt schließlich an, an der Haut zu knabbern. Das hat Sora auch so toll gemacht, ich wünschte er wäre jetzt hier. WAS? Was hab ich da gedacht?? Nein, weg damit, Shindo zählt jetzt, nicht Sora, ein für alle mal. Doch mir passiert ein weiteres Malheur, als Shindo nämlich seine Zunge in meinen Bauchnabel gleiten lässt. „Sor...“ stöhne ich laut, bis mir bewusst wird, was ich getan habe. „WAS? “ will Shindo-chan wissen. „So richtig, so richtig, Shindo, mach ruhig weiter.“ rette ich mich zwar etwas unelegant aus der Affäre, aber Shindo reicht es. Er verteilt weitere Küsse auf meinem Bauch, ehe er dann meine Hose öffnen will, doch das will ich nicht, ich will ihn verwöhnen, jetzt nachdem mir so etwas Dummes passiert ist, noch mehr. „Das reicht Shindo, du brauchst doch auch mal was zum Verwöhnen.“ erkläre ich ihm und drücke ihn nach hinten in die Kissen. „Jaaah, sicher.“ keucht er, als ich schon längst über seinen Bauch lecke und ihn mit zärtlichen Küssen liebkose. Ohh Sora hatte so nen schönen Bauch, so...einfach nur toll. MANN RIKU!!! Was soll das jetzt schon wieder. Sora ist nicht mehr da. Er hätte ja noch nicht mal was mit dir angefangen, also schreib ihn endlich ab!!! schelte ich mich selbst in Gedanken. Langsam wandere ich tiefer, befreie Shindo erstmal von den letzten störenden Klamotten, ehe ich mir den Anblick auf der Zunge zergehen lasse. Shindo is ja so geil,...aber nich so wie...doch bevor ich diesen Gedanken beenden kann, zieht Shindo mich zu sich hinunter. „Mein Bruder hat mir eine Schachtel mit wichtigen Utensilien gegeben. Sie ist da wo ich meine ganzen anderen, unanständigen Dinge verstecke. Er sagte du kennst dich damit aus.“ flüstert er mir zu. Ich muss mich erstmal stark wundern, Sora, dieser Trottel soll er doch gleich sagen ich soll seinen Bruder endlich nehmen. Dem Kleinen diese Sachen zu geben und ihm dann zu sagen ich kenne mich aus, was denkt der wer er is? Etwas sauer stehe ich auf, laufe zu Shindos Schrank, in dem die ganzen kleinen Fächer sind und nehme die doppelte Rückwand heraus. Als wir klein waren und was hatten was unsere Eltern nicht sehen durften, haben wir uns das ausgedacht, Shindo hat es anscheinend bis heute beibehalten, denn ich finde dort wirklich die Schachtel. Es ist alles darin was Sora auch hatte, Kondome und Gleitcreme. Immer noch mit einem Groll auf ihn, gehe ich zu Shindo zurück und verwende die Sachen. Der Kleine wird immer aufgeregter, ob ich auch so war bei meinem ersten Mal?? Ich kann mich kaum noch daran erinnern. „Riku...tut das auch nicht weh?“ will Shindo-chan leise wissen. „Nein...bleib einfach locker.“ entgegne ich und lege die Schachtel auf Shindos Nachttisch. Am Liebsten würde ich sie aus dem Fenster werfen. Sora denkt wohl ich wäre nicht vorbereitet gewesen, einer von denen die es mit allen und jedem treiben aber daran nicht denken. Ach was soll das alles? Warum denke ich schon wieder an Sora?? Er will mir einfach nicht aus dem Kopf gehen. Warum musste ich ausgerechnet ihn kennen lernen?? Warum musste er der Bruder von Shindo sein?? Warum nur? „Riku? Machst du weiter?“ fragt der plötzlich. „Was?“ bin ich total durcheinander, als mir wieder einfällt wo wir hier gerade sind. Ich sollte es jetzt zu Ende bringen, Shindo sollte ein schönes Erstes Mal bekommen, doch es geht nicht. Es geht beim besten Willen nicht, denn ich meine es nicht Ernst, ich denke doch nur an Sora. „Na, weiter machen. Du weißt schon...“ fängt Shindo schüchtern an und beugt sich zu mir hoch. „...Shindo...ich muss gehen...es tut mir Leid…“ entgegne ich, ziehe mir das Kondom ab und stülpe mir schnell meine Klamotten über. „Aber?? Warum?? Was ist denn? Ich bin dir nicht gut genug gewesen stimmts?“ ist er total von der Rolle. „Quatsch, du bist nicht das Problem sondern ich.“ gebe ich zurück, ehe ich Shindos Zimmer und die Wohnung so schnell wie möglich verlasse. Ich laufe davon, irgendwann biege ich in eine dunkle Seitenstraße ein, niemand ist hier, soweit ich das sehen kann. Ich kann mir endlich Erleichterung verschaffen, denn erregt bin ich noch immer. Langsam öffne ich meine Hosen, lasse sie und die Shorts so weit herunter gleiten, dass ich Platz genug habe. Dann fange ich an, meine Hand wandert zu meiner Erregung, massiert sie, streicht an ihr auf und ab, ehe ich die Hand schließlich darum schließe und vor und zurück bewege. Immer wieder kommen mir dabei Bilder von Sora in den Kopf, Bilder von ihm, als wir in der Nacht zusammen waren, aber auch Bilder von dem Praktikum, als er so abgearbeitet aussah und doch so geil wie immer. Meine Hand wird immer schneller, mein Atem auch, aus meinen Poren tritt Schweiß, alles Anzeichen, dass es bald soweit ist. „Sooooraaaa.“ stöhne ich laut in der Gasse, ehe ich komme. Mit röchelndem Atem, ziehe ich mich wieder an, gleite an der Wand hinunter und bleibe erstmal 5 Minuten sitzen, bevor ich mich wieder anziehe und jemanden kommen höre. Ich bin schon auf so nen bulligen Typen gefasst, als da ein schmächtiger, junger Mann mit braunen Haaren auf mich zukommt: Sora. Er ist ganz klar betrunken, taumelt hin und her und kann kaum noch alleine laufen. „Sora...?“ frage ich, als er nahe bei mir ist. „Nich du schon wieder... was willstn?“ gibt er zurück. „Nichts...komm ich bring dich nach Hause...“ entgegne ich nur und stütze ihn. „Nix da...kann laufen.“ wehrt er sich, als er stolpert und hinfällt. Es tut mir echt weh ihn so zu sehen, was hat er nur, dass er sich so betrinken musste? Vielleicht wegen dir und Shindo, flüstert mir da eine Stimme zu. Doch das kann nicht sein, er hat mir von Anfang an klar gemacht, dass er nicht interessiert ist. „Komm, ich helfe dir...“ gehe ich nun zu ihm und er lässt sich diesmal tatsächlich helfen. Auch Stützen lässt er sich jetzt und wir treten seinen Heimweg an. Gut, dass ich mir wenigstens merken konnte wo er wohnt. „War´s schön mit Shin-chan?“ will er wissen. Ich könnte ihm ja jetzt die ganze Story erzählen, aber das würde ihm nur Genugtuung verschaffen, weshalb ich das auch lasse. „Sicher.“ antworte ich deshalb. „Wenigsens was.“ erwidert er nur. Ich kann mich irren, aber ich denke ich höre da nen traurigen Unterton. Den restlichen Weg verweilen wir schweigend. Schließlich stehen wir vor Soras Tür und da er leider seinen Schlüssel nicht findet und ich auch nicht allzu viel an ihm herumfummeln will, klingele ich. „Was los?“ will der Typ wissen, mit dem Sora seinerzeit an einem Tisch gesessen hat. Das ist also sein Mitbewohner. „Ich hab da was für dich.“ erkläre ich und schubse Sora vorsichtig zu ihm. „Sora, wasn mit dir passiert?“ will er wissen. „Ich glaube ich muss kotzen.“ entgegnet er nur, ehe er torkelnd in eine Tür verschwindet. „Komm rein.“ fordert der Typ mich plötzlich auf. „Was?“ frage ich verwundert, eigentlich wollte ich ganz schnell wieder gehen. Keine Minute länger könnte ich Sora so ertragen. „Na komm schon oder hörst du schlecht.“ gibt er nur zurück und zieht mich in die Wohnung. „Aber ich will nicht. Ich muss nach Hause.“ protestiere ich, als er die Wohnungstür schließt. Doch ehe der Typ noch was erwidern kann, geht eine Tür auf und Tidus schaut heraus. „Leon wird das heute nochmal was?“ will er wissen, als sein Blick auf mich fällt. „Was willn das Baby hier?“ „Pack deine Sachen und geh, für heute is genug.“ gibt Leon zurück und scheucht Tidus schnell aus der Wohnung. Oh Mann, irgendwie treibts der auch mit jedem. Roxas tut mir manchmal echt Leid, dass er so naiv ist zu glauben, dass Tidus ihn aufrichtig liebt, ist schon zu fast zu doof um wahr zu sein. Axel hat ein schweres Los gezogen, Roxas vom Gegenteil zu überzeugen. „Ich geh schlafen.“ meldet sich Sora dann wieder zu Wort, als er aus dem Bad kommt. Er sieht echt schrecklich aus, sein Gesicht is kreidebleich, seine Augen halten sich kaum mehr offen und laufen kann er immer noch nicht so richtig. „Ich helfe dir.“ entgegnet Leon und folgt Sora in sein Zimmer. „Und du bleibst hier, wir haben noch was zu bereden.“ fügt er noch zu mir gewandt hinzu. Ich nicke nur. Eigentlich könnte ich jetzt ebenso gut verschwinden, aber vielleicht kann mich ja Sora´s Mitbewohner mal ein bisschen aufklären was in ihm so alles vorgeht. Etwa ne viertel Stunde später kommt er wieder, nimmt mich mit in die Küche. Wir setzen uns an den Tisch, wo Sora mit mir schon ganz andere Sachen gemacht hat. „Also raus mit der Sprache. Warum ist Sora betrunken?“ will Leon wissen. „Das fragst du mich. Ich hab keinen blassen Schimmer, ich hab ihn nur gefunden.“ entgegne ich. „Was heißt hier gefunden? Ward ihr nicht zusammen weg?“ fragt er. „Nein, ich war bei MEINEM Freund.“ antworte ich, wobei ich „meinem“ extra betone, sodass er auch wirklich weiß was ich meine. „Du hast nen Freund? Warum hast du´s dann mit Sora getrieben?“ erkundigt sich Leon. „Da waren wir noch nicht zusammen. Eigentlich sind wir eh nur wegen Sora zusammen gekommen.“ erkläre ich. „Wieso das?“ will Leon wissen. „Deshalb halt. Und jetzt lass mich zufrieden. Ich hab nix mit Sora am Hut.“ lüge ich, stehe auf und will schon gehen, als er mich festhält. „Hier geblieben. Von wegen du hast nix mit Sora am Hut. Er is seit Wochen total schlecht drauf und lebt nur noch vor sich hin und das seitdem du mit ihm geschlafen hast. Sag mir doch mal woran das liegt?“ fragt er. Na toll, ihm geht es also schlecht. Und mich fragt keiner, ich bin total durch den Wind. Eigentlich wollte ich mit Shindo glücklich werden und jetzt? Jetzt wollte der Kleine mit mir schlafen und ich konnte nicht. Ich?? Der, der schon so viel Erfahrung hat. Und alles nur wegen Sora. „Vielleicht geht es ihm schlecht. Aber weißt du was? Das ist mir scheißegal, er hat mich nicht anders behandelt.“ erwidere ich nur, ehe ich mich irgendwie losreißen kann und aus der Wohnung abhaue. Das zweite Mal an diesem Abend wo ich davon laufe. Nachdem ich ein bisschen unterwegs bin, schaue ich auf meine Uhr, schon 11. Ich sollte eigentlich unter der Woche um 10 zu Hause sein. Alles nur Soras Schuld. Sauer mache ich mich auf den Weg nach Hause. „Wo warst du?“ fährt mich mein Vater an, kaum das ich die Tür aufgemacht habe. „Weg und jetzt lass mich in Ruhe. Mir geht’s nicht gut.“ entgegne ich und ich hoffe echt ich werde krank. So muss ich weder Sora noch Shindo sehen. Bei Shindo bin ich mir aber auch nicht sicher ob er mich noch sehen will und Sora will ich unter keinen Umständen mehr wieder sehen. „Hast du Fieber, mein Junge?“ will Mama wissen, als sie aus dem Wohnzimmer kommt und fühlt sofort an meine Stirn. „Weiß nich, ich war bei Shindo und ich hab vergessen anzurufen, dass ich später komme. Aber mir geht’s schon heute den ganzen Tag so dumm.“ lüge ich wieder. „Dann geh hoch und leg dich ins Bett. Ich bringe dir einen Tee.“ ist Mama sofort besorgt um mich. Ich gehe nach oben, ziehe mich um und lege mich sofort ins Bett. Als Mama dann mit dem Tee kommt bin ich schon eingeschlafen. Kapitel Ende --------------------------------------------------------------------------------- Über Kommis freue ich mich sehr ^^ Kapitel 5: Die Wahrheit kommt ans Licht --------------------------------------- I hate that I love you von Chibi_Isa RikuXSora Laliho! Na alles fit bei euch? Danke für die tollen Kommis ^^ hab mich wieder sehr darüber gefreut ACHTUNG ACHTUNG ACHTUNG ACHTUNG ACHTUNG ACHTUNG ACHTUNG ACHTUNG ACHTUNG NEWS: Wegen der tollen Kommis gibt es trotzdem noch ein Kapi vor meinem Umzug ^^ ACHTUNG ACHTUNG ACHTUNG ACHTUNG ACHTUNG ACHTUNG ACHTUNG ACHTUNG ACHTUNG Jetzt aber viel Spaß beim Lesen Chibi_Isa Kapitel 4: Die Wahrheit kommt ans Licht Soras POV Als ich am nächsten Tag aufwache, fühle ich mich als hätte mich ein Auto überfahren. Einfach alles tut mir weh und diese Kopfschmerzen, es ist so als würde da jemand mit nem Hammer drauf einschlagen. Langsam quäle ich mich aus dem Bett, wie bin ich überhaupt hier gelandet?? Ich hab keinen blassen Schimmer. Als ich auf den Wecker sehe, erschrecke ich noch mehr, es ist schon ein Uhr Nachmittag, ich hätte schon vor Stunden auf der Arbeit sein müssen. „Scheiße.“ entkommt mir, bevor ich mir so schnell es geht Klamotten suche und diese anziehe. „Was wird denn das wenn’s fertig is?“ will Leon wissen, als er plötzlich in meinem Zimmer steht. „Ich muss zur Arbeit. Bin viel zu spät dran.“ erkläre ich, als ich meinen Pullover überziehe. „Bleib locker, ich hab dich heute krank gemeldet. Du schienst mir nach dem Abend gestern, nicht im richtigen Zustand zu sein.“ entgegnet er. „Wie meinst du das?“ will ich wissen. „Weißt du nicht mehr wer dich nach Hause gebracht hat?“ fragt Leon. Ich schüttle nur mit dem Kopf. „Dein Praktikumsboy.“ antwortet Leon. „WAS? Riku? Aber er...“ fange ich an, als es an der Tür klingelt. Leon geht ohne auf eine Reaktion von mir zu warten an die Tür. Ich höre wie er mit jemanden spricht, bitte lass ihn schnell wieder verschwinden. Ich muss jetzt alles von gestern Abend wissen. „Sora, du hast Besuch.“ teilt Leon mir mit, als Shindo mit ins Zimmer kommt. „Hey nii-san.“ begrüßt er mich. Leon verabschiedet sich leider, damit wir alleine reden können. Aber in dem Moment wünschte ich mir, er würde bleiben. Shindo erinnert mich viel zu sehr an Riku und an das was die beiden gestern getan haben. „Hi Shin-chan. Wie komm ich zu der Ehre, dass du mich mal zu Hause besuchst?“ will ich wissen und lächle mehr als aufgesetzt, aber zu mehr bin ich im Moment auch nicht fähig. „Es...wegen Riku...du weißt schon…das was ich dir erzählt habe...weshalb du gehen musstest...gestern...“ stammelt Shindo wieder mal herum. „Ihr hattet Sex?“ frage ich ganz direkt. „Nein, das is es ja...Riku...also...na ja...er is weggelaufen...“ gibt Shindo zurück. WAS? Er is weggelaufen? Wieso das denn? Würde jedenfalls erklären wie er mich nach Hause bringen konnte. „Kannst du mir das erklären? Ich meine, du kennst dich doch da viel mehr aus und so?? Is es vielleicht weil ich zu langweilig bin? Oder zu brav??“ zweifelt Shindo an sich selbst. Doch ich kann ihm überhaupt nicht weiterhelfen, das Einzige was ich ihm sagen kann ist, dass es an Riku liegt, nicht an ihm selber. „Nein, sicher nicht. Riku mag dich, das sagt er immer wieder. Vielleicht war es ihm einfach nur etwas früh.“ suche ich nach ner Erklärung, doch diese, die ich gerade genannt habe glaube ich ja noch nicht mal selbst. Riku und zu früh Sex?? Das passt so gut zusammen wie McDonalds und ein Feinschmeckerrestaurant. „Also Sora, ich bitte dich. Wir sprechen hier von Riku. Wenn´s hoch kommt, hatte der wahrscheinlich schon öfter Sex als du.“ taut Shindo doch tatsächlich auch mal auf. „Das glaub ich nicht.“ gebe ich zurück. „Ach ja? Warum nicht?“ will Shindo wissen. „Was denkst du, wie viele Leute hier in diesem Bett, wo du sitzt, schon waren und mich kurzzeitig glücklich gemacht haben? Aber es zählt ja nicht nur das Bett, wir sollten die ganze Wohnung zählen, denn ich hab schon alle Stellen hier ausprobiert.“ erwidere ich. „Aber...woran liegts dann? Wieso is er weggelaufen?“ gibt Shindo sich geschlagen und kehrt wieder zum eigentlichen Thema zurück. „Hmmm, hast du ihn denn mal gefragt?“ will ich wissen. „Nein, noch nicht. Er war heute krank. Ich bringe ihm nachher die Hausaufgaben vorbei. Soll ich ihn echt fragen?“ erkundigt sich Shindo. Ich nicke nur. Natürlich soll er ihn fragen, wie sonst will er es erfahren? „Kann ich dich anrufen oder nochmal vorbei kommen wenn ich es weiß?“ bittet Shindo nochmal um meine Hilfe. „Sicher, für dich bin ich immer da, Kleiner.“ versichere ich ihm. „Danke...und jetzt erzähl mir mal von den bestimmten Stellen hier in der Wohnung.“ fordert er, bevor ich echt anfange davon zu erzählen. Dass er sowas fragt is ja schon der Hammer, aber im Laufe des Gesprächs wird er echt noch versauter, das hätte ich ihm nie zugetraut. Langsam aber sicher machts mir echt Spaß mit ihm darüber zu reden, jedoch muss ich immer wieder aufpassen, dass mir nichts über Riku rausrutscht. Nach endlosen Momenten, bittet Shindo mich dann auch noch mit ihm Hausaufgaben zu machen. Nachdem wir das dann auch noch erledigt haben geht Shindo schließlich wieder und ich kann endlich weiter mit Leon reden. „Na ihr habt ja viel zu reden gehabt. Wusste gar nicht, dass dein Bruder dich so braucht.“ sagt Leon, als ich zu ihm in die Küche gehe. Er sitzt da an dem Tisch, wo ich schon ganz andere Sachen mit Riku gemacht habe, trinkt gemütlich einen Kaffee und liest Zeitung. „Es ging um Riku.“ erkläre ich. „Riku? Er kennt Riku?“ will Leon wissen. Ach bin ich doof, das weiß er ja noch gar nicht. „Riku ist Shindos Freund.“ entgegne ich. „Freund? So richtig Freund? Shindo is schwul?“ ist Leon ein bisschen aufgeregt. „Ja, ist er.“ antworte ich, wobei ich ein Funkeln in Leons Augen bemerke. Ich weiß genau was er jetzt denkt, sollte er das jedoch je in die Tat umsetzen wird er Sterne sehen, dass kann ich ihm garantieren. „Fass ihn ja nicht an. Mein Bruder ist tabu für dich.“ kläre ich das gleich mal. „Und sein Freund?“ fragt Leon nach. „Sein Freund gehört mir.“ gebe ich ohne nachzudenken zurück. „Ach ja? Willst du deinem kleinen Bruder wirklich den Freund wegnehmen?“ hat Leon mich geradewegs in den größte Gewissenskonflikt aller Zeiten gelotst. „Nein, natürlich nicht. Riku gehört zu Shindo, das weiß ich doch.“ räume ich ein. Ich weiß es ja, aber kann ich meine Gefühle deswegen zurückhalten? Nur weil ich weiß, dass Riku mit Shindo zusammen ist?? Ich glaube nicht, ich glaube auch nicht, dass Riku im Moment ehrlich zu sich selbst und Shindo ist. Vielleicht ist das nur eine Wunschvorstellung von mir, aber ich denke Riku hat Gefühle für mich, er ist nur noch nicht so weit sie auch wirklich zuzulassen. „Ja, ja, du und Riku. Ich glaube in einigen Dingen stellt ihr euch beide gleich doof an.“ teilt mir Leon mit. „Wieso das?“ will ich wissen. „Im Moment spielt ihr das Spiel wie du mir so ich dir. Du hast ihn schlecht behandelt hat er gesagt. Jetzt behandelt er dich schlecht in dem er dich quält und vorgibt mit deinem Bruder glücklich zu sein. Aber er is es nicht, er kann sich das nur noch nicht eingestehen.“ erzählt Leon mir. Trotzdem auch wenn alles so ist wie Leon sagt und Riku wirklich Gefühle für mich hat, ich könnte das Shindo nie antun und dann is da immer noch der Altersunterschied und unsere Bekanntenverhältnisse. „Und was mach ich jetzt?“ will ich wissen. „Keine Ahnung. Du bist der Beziehungsexperte, nicht ich.“ gibt Leon zurück, steht auf und lässt mich mit meinen Gedanken alleine. Na toll, das war ja nun der beste Tipp überhaupt. Ich bin der Beziehungsexperte?? Im Moment komm ich mir vor wie ein Teenager, der seine erste Beziehung noch vor sich hat. Aber ich kann Shindo doch nicht ernsthaft so verletzen, wenn er rausbekommt was ich von Riku will und er von mir vielleicht auch, wird er mit keinem von uns jemals mehr ein Wort wechseln. Wir betrügen ihn gerade nach Strich und Faden, ich bewusst und bei Riku bin ich mir nicht sicher. Es vergehen wirklich viele lange Momente, bis ich an diesem Tag meine Gedanken begrabe und bei ein paar Runden um den Block einfach abschalte. Die nächsten zwei Wochen ist Riku krank, er hat sich wohl tatsächlich was eingefangen und es war nicht nur ein Vorwand wie ich gedacht hatte. Er ist weder in der Schule, was ich von Shindo weiß, noch hilft er mir im Büro. Sein Vater hat mir dann weit und breit erklärt, dass er ziemlich hohes Fieber und ne fette Grippe hat. Ich war froh, als das Telefon geklingelt hat und er mit seinen Erzählungen aufhören musste. Doch obwohl ich sehr viel Zeit hatte über die Situation nachdenken konnte, habe ich noch immer keine Lösung gefunden. Ich habe meine Gefühle weder abschalten können, noch sind sie schwächer geworden. Es ist zum Durchdrehen, ich fühle mich dermaßen unwohl wenn Shindo bei mir ist und das war er oft in den beiden Wochen. Jedes Mal wenn ich ihn ansehe und er mir von Riku erzählt fühle ich mich so schuldig und schlecht, dass ich mich beherrschen muss nicht einfach aus dem Zimmer zu gehen. „Guten Tag, Sora.“ reißt mich plötzlich Riku´s Stimme aus meinen Gedanken. Er ist also wieder da. Ein bisschen verschnupft sieht er ja noch aus, aber anscheinend ist er wieder so fit um in die Schule und zu mir zu kommen. „Riku, na wieder gesund?“ will ich wissen und hoffe desinteressiert zu klingen. „Ja, war ne ziemlich schlimme Grippe, aber jetzt is nur meine Nase noch ein bisschen verstopft.“ erklärt Riku. „Man hörts.“ bemerke ich, worauf ich ein Kichern von Riku höre. „Wasn so lustig?“ wundere ich mich. „Na meine Stimme. Ich finde sie hört sich lustig an.“ entgegnet er. Doch ich weiß gar nicht was ich dazu sagen soll, ich finde es ganz normal, keine Ahnung was er so lustig findet, vielleicht hat er einfach noch nen anderen Sinn für Humor als ich. „Ja, toll.“ erwidere ich nur knapp. „Soll ich wieder Telefon machen?“ erkundigt sich Riku dann. Ich nicke nur, ehe ich weiterarbeite und Riku sich neben mich setzt. Es vergehen einige Anrufe, ehe er sich wieder an mich wendet. „Du, sag mal. Wieso hast du dich damals eigentlich so betrunken?“ will er wissen. „Wieso hast du Shindo nicht genommen?“ antworte ich mit einer Gegenfrage und sehe ihm genau in die Augen. Ich sehe sofort, welcher Schock es für ihn ist, dass ich weiß was passiert ist. Deutlicher könnte seine Reaktion gar nicht sein. „Ich...“ will er anfangen, redet jedoch nich weiter und sieht einfach zu Boden. In diesem Moment tut er mir einfach nur Leid. Sein Gefühlschaos scheint noch größer zu sein als meins. Langsam wandert meine Hand an seine Wange, hebt seinen Kopf an, sodass ich wieder seine Augen sehen kann. „Hey, is nich so schlimm, alles okay.“ flüstere ich, da mir die Nähe zu ihm wirklich eiskalte Schauer über den Rücken jagt. Riku sagt gar nichts, sieht mich einfach nur an, ich merke wie er mit seinem Gesicht langsam auf mich zukommt, doch ich halte ihn nicht auf. Ich will es doch, ich will, dass er mich küsst, will dass er mich liebt und wenn’s sein muss auch mit Shindo Schluss macht. Ich kann schon die Poren seiner Haut sehen, als er plötzlich aufschreckt weil das Telefon klingelt. Sofort und ohne nochmal zu mir zu sehen, nimmt er ab und spricht etwas verwirrt mit dem anderen. Ich bin noch wie gelähmt, mein Herz schlägt so laut, dass ich es hören kann, welcher Trottel musste auch ausgerechnet jetzt anrufen?? „Shindo-chan is dran.“ teilt mir Riku plötzlich mit und gibt mir den Hörer. OMG, das auch noch. Ich hoffe, mir rutscht jetzt nichts raus. „Hey nii-san. Ich wollte dich nur fragen, ob ich Riku am Sonntag mitbringen darf. Ich weiß, dass ist ein Familienessen, aber du kennst ihn doch und ihr versteht euch doch auch gut und Miyami mag ihn auch.“ erklärt Shindo mir. Miyami mag ihn auch? Ich wusste gar nicht, dass die beiden sich schon kennen. „Na ja, aber trotzdem gehört er nicht zur Familie.“ beteuere ich. Eigentlich will ich nur nicht, dass er kommt, weil die Situation dann vielleicht eskaliert. „Ach bitte, Leon isst auch immer mit.“ fällt Shindo da ein. „Er wohnt ja auch mit mir zusammen. Er kann nich kochen, wo soll er sonst essen?“ will ich wissen. „Bei einem seiner Lover, was weiß ich? Komm schon, Riku macht doch nichts kaputt.“ entgegnet Shindo beharrlich. „Er hilft dir auch beim Kochen.“ Na toll, er hilft mir beim Kochen? Hat Shindo sich das jetzt ausgedacht oder meint Riku das Ernst? „Na gut, aber ihr seid pünktlich und es wird nicht allzu viel geknutscht.“ lasse ich mich tatsächlich breit schlagen. Von Shindo höre ich nur einen Freudenschrei, ehe er sich tausendmal verabschiedet und dann auflegt. „Warum hast du da zugestimmt?“ will Riku sofort wissen. „Was soll ich Shindo denn sagen. Dein Freund hätte mich fast geküsst und darf deshalb nicht kommen?“ fahre ich ihn an, woraufhin er keinen Ton mehr sagt. Die ganze Zeit nicht mehr, nur wenn er sich irgendwo nicht auskennt. Abends sagt er noch nicht mal Tschüß zu mir, sondern geht einfach. Die nächsten beiden Tage verbringe ich wieder allein. Riku ist ja leider nur Montag und Donnerstag da. Ich kann es zwar selbst kaum glauben, aber ich vermisse ihn echt, obwohl es nur zwei Tage sind. Ohne ihn ist es so langweilig im Büro, keiner bringt mich zum Lachen, keiner ist bei mir und redet mit mir, keiner macht mit mir zusammen Pause und keiner hört mir einfach zu. Ich bin immer allein, genauso wie früher. Aber heute da kommt er wieder, hoffe ich jedenfalls. Ich hoffe so, dass er nicht zu feige ist, weil ich ihn am Montag so runter gemacht hab. Doch ich werde nicht enttäuscht, als ich vom Mittag zurückkomme, sitzt Riku schon auf dem kleinen Sofa, auf dem Kunden immer warten wenn sie zum Chef wollen. „Ah hallo Riku.“ begrüße ich ihn fröhlich. Ich freue mich dass er wieder da ist, ich freue mich echt und wäre ich mutig genug würde ich mich für mein Benehmen entschuldigen. „Hey.“ entgegnet er etwas kalt. Kalt?? Riku? Das gibt’s nicht, er war noch nie so. Ich kenne das gar nicht an ihm und es passt auch überhaupt nicht zu ihm. „Wasn los mit dir?“ frage ich. Ich meine es muss ja nicht an den Ereignissen vom Montag liegen. „Hmmm Schule war nich so dolle.“ erklärt er und nun fällt mir auch auf, dass er noch seine Schulkleidung anhat und auch seine Schultasche noch neben ihm steht. Er sieht so fast aus wie ein kleiner Junge, der gerne in die Schule geht und nur Einsen schreibt. „Du warst noch nicht zu Hause?“ will ich wissen. Er nickt nur. „Hast du ne Arbeit zurückbekommen?“ erkundige ich mich, Shindo druckst genauso herum, wenn er ne Note erfahren hat. Doch Riku schüttelt den Kopf. Häh?? Keine schlechte Note?? Was denn dann?? Ich gehe kurz zur Tür, schließe sie ab. Der Chef is auf nem Auswärtstermin, der sollte uns nicht stören. Riku schaut mich verdutzt an, er wird sich wohl Gott weiß was denken. „Jetzt erzähl mal.“ fordere ich und setze mich vorerst neben ihn. „Warum soll ich erzählen? Ich dachte du interessierst dich nicht für mich.“ gibt er zurück. „Doch, aber in freundschaftlicher Hinsicht.“ lüge ich. „Und jetzt komm schon. Wenn du so traurig bist raubst du mir den letzten Nerv.“ „Hmmm...also gut...also da gibt’s so nen Typen... na ja und er is drei Klassen über mir...und...so wie ich das mitbekommen habe ein Bekannter deines Mitbewohners...“ fängt Riku stockend an. Na toll, jetzt sollte ich mal das Grübeln anfangen, wer das ist und wie der Typ heißt, aber noch wichtiger ist was er mit Riku macht. Wenn er ihm irgendwie weh tut, wird er´s mal gehörig mit mir zu tun bekommen, dass das mal klar ist. „Und weiter? Verprügelt er dich?“ will ich wissen. „WAS? Quatsch, da könnte ich mich doch gegen wehren. So schwach bin ich nun auch nicht.“ ist Riku ein bisschen empört. „Da wäre ich mir nich so sicher.“ bemerke ich schmunzelnd. Für mich wäre es ein leichtes Riku ein bisschen zu verkloppen. „Aber jetzt erzähle weiter, bitte.“ bin ich dann trotzdem zu neugierig um ihn aufzuziehen. „Na ja und es is so. Er sieht es nicht gerne was sich da zwischen mir und Shindo entwickelt hat und als er mich dann gesehen hat, als ich dich nach Hause gebracht habe, hat er sich einiges zusammen gereimt und es Shindo erzählt. Ich hab mich mit Shindo deshalb gestritten. Ich meine...ich kann das doch nicht auf uns sitzen lassen... also ich mag doch Shindo und so.“ ist Riku nun völlig durcheinander. „Magst du ihn als Freund? Oder liebst du ihn als deinen Freund?“ will ich wissen und streichle Riku über die Wange. Ich weiß nicht was in diesem Moment in mich gefahren ist, aber es musste einfach sein. Ich musste das jetzt wissen. „Ich...iii…ich weiß es nicht. Lass das bitte.“ fasst er meine Hand und legt sie zurück auf mein Bein, los lässt er sie jedoch nicht. Jetzt schaut er mir nur noch in die Augen, ich weiß nicht was da gerade in ihm vorgeht, aber ich bin soweit, dass mir alles egal ist, solange ich Riku bekomme. Mir ist egal, dass er 10 Jahre jünger, der Sohn vom Chef und der Freund meines Bruders ist. Er soll mir gehören, mir allein. „Danke für´s Zuhören.“ flüstert Riku plötzlich, küsst mich auf die Wange und steht dann auf. „Ich denke wir sollten, dann mal anfangen zu arbeiten, sonst beschwert Papa sich noch.“ fügt er hinzu und setzt sich hinter den Schreibtisch. Ich nicke nur und setze mich, nachdem ich wieder aufgeschlossen habe, neben ihn. Mich beschäftigt die Sofaszene noch viel zu viel, als dass ich jetzt einfach abschalten kann und meine Arbeit machen kann. Irgendwie schaffe ich es dann doch mich irgendwie durch den Nachmittag zu hangeln. Riku ist mir wie immer eine große Hilfe, doch ich merke wie er es diesmal so penibel vermeidet mich auch nur irgendwie zu berühren. „Kommst du eigentlich dann Sonntag trotzdem?“ will ich wissen, als wir diesmal sogar pünktlich um 6 die Firma verlassen. „Kommt auf Shindo an und ob wir uns bis dahin wieder vertragen haben.“ antwortet Riku. „Soll ich mit ihm reden?“ frage ich. „Er wird dir eh alles erzählen. Schließlich spielst du in Tidus´ Vorwürfen eine ganz wichtige Rolle.“ erklärt Riku. Tidus?? Diese kleine Ratte erzählt also sowas über mich?? Na warte, dem werde ich’s mal gehörig besorgen. „Hmm.“ erwidere ich nur, als sich unsere Wege gabeln und ich mich von Riku verabschieden muss. Ich hoffe wirklich, dass Leon Tidus zu Hause hat. Sowas lasse ich mir garantiert nicht bieten. Auch wenn Riku an seinen Gefühlen zu Shindo zweifelt, Gerüchte sollen ihre Beziehung nicht kaputt machen. Leider werde ich diesmal enttäuscht, als ich zu Hause ankomme, ist Leon alleine und schaut fern. „Triffst du Tidus heute?“ will ich wissen ohne ihn zu begrüßen. „Hallo erstmal. Super Laune heute?“ fragt er. „Is doch egal, beantworte einfach die Frage.“ bitte ich etwas höflicher. „Also Tidus...hmmm...er wollte nachher vorbei kommen. Aber wenn’s dich stört können wir auch woanders hingehen.“ denkt Leon sogar mal an mich. „Nein, es stört mich ganz und gar nicht, ich muss mit deinem Bekannten nur mal ein paar Takte sprechen.“ gebe ich zurück. „Bitte? Hat er dir was getan?“ will Leon wissen. „Oh ja, er streut Gerüchte, dass ich was mit Riku hätte. Shindo hat es anscheinend geglaubt, jedenfalls hat er sich mit Riku zerstritten. Jetzt ist Riku unglücklich, Shindo ist es und ich war es ohnehin schon.“ erzähle ich. „Aber Sora, warum lässt du es nicht einfach geschehen?? Wenn Shindo sich deswegen von Riku trennt hast du doch freie Bahn.“ bemerkt Leon. „Na sicher, dann spricht Shindo kein Wort mehr mit Riku und mir. Wenn er schon an Gerüchte glaubt, dann auch wenn sie wahr sind. Ich hatte was mit Riku, ja, aber das ist schon Wochen her. Das interessiert doch keinen mehr.“ erwidere ich. „Sicher, besonders dich nich.“ macht sich Leon darüber auch noch lustig. „Das verstehst du doch nicht. Deine Familie ist groß, auch wenn sie nicht hier wohnen, ihr seid doch viel mehr als wir. Ich habe nur noch meine kleinen Geschwister und die will ich nicht durch irgendwelche Gerüchte verlieren.“ erkläre ich ehrlich. Ich möchte Shindo auch nicht verlieren, wenn Riku sich über seine Gefühle im Klaren ist. Ob sich das jedoch verhindern lässt weiß ich nicht. „Okay, okay ich verstehe. Was willst du Tidus erzählen?“ will Leon wissen. „Das dieser kleine Trottel die Finger von Shindo und Riku lassen soll. Das sie glücklich sind und das ich nie was mit Riku zu schaffen hatte.“ entgegne ich. „Und wenn er dir das glaubt, dann bin ich der Osterhase und der Weihnachtsmann zusammen. Erstens wird Tidus dir nie zuhören, zweitens wird er dir nicht glauben und drittens lass mir dir helfen.“ gibt Leon zurück. Na toll, jetzt will er mir auch noch helfen. Ich dachte er mag Tidus wenigstens ein bisschen. „Du willst gegen Tidus arbeiten?“ wundere ich mich. „Klar, weil ich weiß was wichtiger ist. Er ist vielleicht eine Beschäftigung für zwischendurch, aber du, du bist immer da, wir kennen uns schon so lange und ich lasse nicht zu, dass dich so eine kleine Ratte irgendwie angreift.“ höre ich Leon seit langer Zeit mal über Gefühle sprechen. Ich meine, er sagt nicht so viel darüber, aber wenn, dann ist es immer total ehrlich. „Danke.“ nuschele ich nur, weil ich nun gar nicht darauf vorbereitet war. Leon will wieder zu reden anfangen, als es klingelt. „Bleib du hier, ich mach auf.“ hält Leon mich zurück, als ich schon zur Tür gehen wollte. Ich nicke nur, Leon geht hinaus. Ich höre wie er kurz ein paar Worte wechselt, dann aber mit Tidus zu mir ins Wohnzimmer kommt. Tidus´ Überraschung, dass ich auch da bin, ist kaum zu übersehen. „Was willn der hier?“ fragt er sofort. „Mitmachen? Ein Dreier heute?“ fügt er noch mit einem dreckigen Grinsen hinzu. Ich drehe fast durch, kann der auch an irgendwas anderes denken? „Bei dir würde ich nicht mal einen hoch kriegen, wenn du nackt vor mir stehen würdest.“ bin ich auf 180 und drücke ihn so schnell gegen die Wand, dass er kaum mehr reagieren konnte. „Lass mich los, du Kinderficker. Na keinen in deinem Alter gefunden?? Nimmst du halt kleine Jungs, dein Bruder ist bestimmt auch schon in den Genuss gekommen.“ provoziert Tidus weiter. Ich will zuschlagen, will dass er endlich seine große Klappe hält, doch Leon hält mich zurück. „Du hasst Schläge.“ bemerkt er. Ja ich hasse sie, ich hab sie so oft zu spüren bekommen, wenn Vater zu viel getrunken hatte. Ich hab Shindo und Miyami immer beschützt, immer wenn sie etwas ausgefressen hatten, hab ich gesagt ich war´s, ich hab die Schläge kassiert, aber was sollte ich auch anders tun. Die beiden waren noch so klein, Vater hätte sie wahrscheinlich umgebracht. „Dann eben mit Worten. Du hörst jetzt genau zu, ich sag das nur einmal.“ wende ich mich an Tidus. „ICH HATTE NIE ETWAS MIT RIKU, ICH WERDE NIE ETWAS MIT IHM HABEN UND ICH WILL AUCH NICHTS MIT IHM HABEN. ICH WEISS WAS TREUE BEDEUTET UND ICH WÜRDE MEINEN KLEINEN BRUDER NIE SO BETRÜGEN.“ sage ich ganz langsam und laut, damit Tidus auch nichts davon verpasst. „Sicher, deshalb hast du auch an dem einen Abend Riku mit nach Hause genommen und dann habt ihr Tee getrunken.“ spielt Tidus auf diese eine Nacht an. „Da hab ich noch nicht mal gewusst, dass er ein Freund meines Bruders ist, du Trottel.“ verrate ich mich mehr oder weniger selbst. Wie konnte ich nur so dumm sein?? „WAS? Dann hattest du tatsächlich was mit Riku?“ höre ich plötzlich Shindos Stimme von der Tür. Scheiße, was macht der denn hier?? Wieso musste ich ihm auch einen Schlüssel geben??? „Ach Quatsch, wir haben uns nur mal unterhalten.“ versuche ich die Situation zu retten. „Mit Lippen und Zunge was? Und zufällig ist dann deine Hand auch noch unter sein Hemd gelangt.“ kann Tidus noch immer seine Klappe nicht halten. „Halt jetzt verdammt nochmal die Klappe.“ geht es nun mit mir durch und ich verpasse Tidus einen Kinnhacken. „Da kann wohl einer die Wahrheit nicht vertragen.“ bemerkt er so, als wäre nichts gewesen. Doch für Shindo ist das nun anscheinend alles zu viel. „Hinterhältiger Mistkerl.“ schreit er mich an, ehe er anfängt zu heulen und aus der Wohnung rennt. Ich will ihm hinterher, doch Leon hält mich zurück. „Das bringt jetzt nichts. Er würde dir nie zuhören.“ erklärt er. „Schönen Abend noch.“ meldet sich Tidus zu Wort, geht an uns vorbei und grinst über beide Ohren. „Dreckskerl.“ gebe ich zurück und will mich wieder auf ihn stürzen, doch Leon ist einfach zu schnell, fasst ihn am Hals und hält ihn so in der Luft. Ich höre sein schweren Atemgeräusche, werde wieder schmerzlich an meine Kindheit erinnert. „Ab…aber Leon...was...maachst du?“ will er nach Luft ringend wissen. „Etwas das ich schon längst hätte tun sollen, dich abservieren. Ich will deine Visage hier nie wieder sehen. Versuchst du auch nur einmal, mir, Sora oder seinen Freunden und Verwandten zu nahe zu kommen, dann kannst du was erleben. Und jetzt hau ab, solche Parasiten wie dich kann ich nicht gebrauchen.“ lässt Leon ihn schnell auf den Boden sacken. Tidus bleibt noch einen Moment liegen, ehe er nun böse blickend die Wohnung verlässt. „Ich weiß, du hasst sowas, aber es war eben mal nötig.“ erklärt Leon, als er anscheinend meinen Blick bemerkt. Ich kann mir nicht helfen, aber mir sind echt Tränen in die Augen gestiegen. Tidus, der sich nicht wehren konnte, Leon, der über ihn bestimmt, das alles war früher Alltag für mich. Die ganzen Schläge, die ich ertragen musste, die Narben die mich heute immer noch daran erinnern. Und wofür das alles?? Um meine kleinen Geschwister zu beschützen. Und jetzt betrüge ich eines davon nach Strich und Faden. Riku´s POV Ich sitze gerade bei den Hausaufgaben, als meine Mutter die Tür öffnet und Shindo in mein Zimmer lässt. Er sieht furchtbar sauer aus und er hat geweint, hoffentlich hat er nichts raus gefunden. „Soll ich euch was zu trinken bringen? Und ein paar Kekse? Die esst ihr doch so gern.“ bemerkt Mama. „Nein, danke, das wird nicht nötig sein. Ich gehe gleich wieder.“ erklärt Shindo, woraufhin meine Mutter wieder geht. „Hey.“ begrüße ich ihn, als wäre alles okay und will ihn auf die Wange küssen, doch Shindo hält mich sofort zurück. „Hast du das mit Sora auch gemacht??“ will er wissen und schaut mich wütend an. „Was? Ich weiß nicht was du meinst.“ entgegne ich scheinheilig. „Ach komm schon Riku, ich weiß Bescheid. Sora hat es doch selber zu gegeben. Ihr habt es getrieben.“ gibt Shindo aufgebracht zurück. „Ach Quatsch...“ will ich anfangen. Was hat Sora auch gemacht? Wie konnte er sowas verraten?? „Quatsch?? Quatsch?? Ihr habt´s getrieben, gib´s doch zu. Und du, du bist immer noch in ihn verschossen. Als wir es tun wollten, hast du doch die ganze Zeit an ihn gedacht. Du wolltest sogar seinen Namen stöhnen. Ich war damals schon misstrauisch, aber jetzt hab ich endlich Gewissheit. Du liebst nicht mich, sondern Sora.“ unterbricht mich Shindo ungewohnt barsch. „Stimmt doch gar nicht, ich mag dich.“ beharre ich darauf. „Mögen und lieben, da gibt’s nen gewaltigen Unterschied. Ich sage zu Sora auch ich mag ihn, trotzdem steig ich nicht mit ihm in die Kiste.“ erwidert Shindo sofort. „Sora is ja auch dein Bruder.“ entgegne ich. „Von dem du auch nicht die Finger lassen konntest. Ich hätte es von Anfang an lassen sollen, dir zu vertrauen ist doch echt ein Wahnsinn. Du nimmst dir alles was du willst, aber warum wundere ich mich auch. Du warst schon immer so verwöhnt, dir hat es nie an was gefehlt. Aber ich, ich musste mir immer alles erarbeiten, doch ich war zufrieden damit. Jetzt hast du mir jedoch auch noch das Letzte genommen, was mir wichtig war, meinen Bruder.“ erwidert Shindo und rennt aus dem Zimmer. „Aber Shindo...ich wollte das doch alles nicht...es tut mir Leid.“ gehe ich ihm nach. Er ist schon fast die Treppe unten, als er sich im Laufen nochmal umdreht. „Halt endlich deine verdammte Klappe. Dir tut nie was Leid, du verzogenes Bonzenkind.“ ruft er mir zu, als er stolpert und den Rest der Treppe hinunter fällt. „SHINDO.“ bin ich sofort in Sorge um ihn und renne zu ihm hinunter. _________________________________________________________________________________ Kapi 4 Ende Über Kommis freue ich mich sehr ^^ Kapitel 6: Friede, Freude, Eierkuchen? -------------------------------------- I hate that I love you von Chibi_Isa RikuXSora Laliho! Na alles fit bei euch? Danke für die tollen Kommis ^^ hab mich wieder sehr darüber gefreut Jetzt aber viel Spaß beim Lesen Chibi_Isa Kapitel 5: Friede, Freude, Eierkuchen? Rikus POV Er stöhnt furchtbar vor Schmerz, hat eine Platzwunde am Kopf und hält sich den Arm. „Mama... Papa...bitte helft mir doch.“ rufe ich die Beiden. Ich drehe fast durch, ich kann sowas nicht. Ich weiß nicht was ich jetzt machen soll, bitte, es soll mir jemand helfen. Tränen steigen mir in die Augen, ich kann nicht anders, fange fürchterlich an zu weinen, als mich jemand von Shindo wegzieht. Es ist meine Mutter, Vater schaut sich Shindo sofort an, ruft kurz darauf den Rettungswagen, der auch bald eintrifft. „Ka...kkann...darf ich mitfahren?“ will ich von Papa wissen, als die Sanitäter Shindo in den Rettungswagen verfrachten. „Du wirst uns erstmal erklären...“ fängt Vater an, doch meine Mutter unterbricht ihn bald. „Fahr mit, wir rufen seine Eltern an und kommen, dann nach.“ Ich will schon zum Wagen gehen, als mir noch was einfällt. „Könnt ihr auch Sora anrufen. Shindo ist sein Bruder.“ erkläre ich. Mama nickt noch, ehe ich dann einsteige und mit zum Krankenhaus fahre. Dort stellt man schließlich fest, das Shindos Arm gebrochen ist und er eine leichte Gehirnerschütterung hatte. Zum Glück nichts Ernstes. Ich bin jedoch die ganze Zeit bei ihm, obwohl er nicht mit mir spricht. Ich versuche mich bei ihm zu entschuldigen, versuche ihm alles zu erklären, doch er reagiert überhaupt nicht darauf. Als dann seine Eltern kommen, nehmen mich meine mit auf den Gang. „So und jetzt erklär mal wie das passiert ist.“ fordert Vater. „Wir haben gestritten, Shindo ist weggerannt, ich bin hinterher und hab ihm was zugerufen, er hat sich umgedreht und ist dabei irgendwie gestolpert und die Treppe hinunter gefallen.“ entgegne ich immer noch etwas geschockt. Das Bild was sich mir dar geboten hat, möchte ich niemanden wünschen. „Bleib doch ruhig, Riku. Wir glauben dir. Es war ein dummer Unfall, nichts weiter.“ beruhigt mich meine Mutter sofort, als Vater an mir vorbeigeht und jemanden begrüßt. Ich ahne schon wer das ist. Als ich mich dann umdrehe sehe ich ihn, Sora steht da redet mit meinem Vater. Ein paar Momente später gehen sie an uns vorbei. Sora hat jedoch nur ein kurzes Kopfnicken übrig, Vater bringt ihn jetzt wahrscheinlich zu Shindo. Ich sehe ihm sehnsüchtig nach, wie gerne würde ich ihm alles erzählen. Die plötzliche Bitte meiner Mutter nach einem kurzen Spaziergang, lässt mich hochschrecken. Ich bin zwar etwas verwirrt gehe jedoch trotzdem mit. „Erzählst du mir wie es wirklich mit deinen Gefühlen für Shindo aussieht?“ will sie wissen, nachdem wir draußen vor dem Krankenhaus einige Runden drehen. „Häh?? Ich weiß nicht was du meinst. Wir sind Freunde, nix weiter.“ gebe ich zurück. Ich glaube nicht, dass Vater erfreut wäre, wenn er rausbekommen würde, dass ich schwul bin. Und wenn ich es jetzt Mama erzähle, weiß er es schneller als ich gucken kann. „Weißt du, dein Vater und ich glauben, dass ihr ein Paar seid.“ bemerkt sie. „Wenn es so wäre, ist er sehr sauer?“ will ich wissen. „Oh ja, am Anfang war er das. Es hat mich ein hartes Stück Arbeit gekostet ihn davon zu überzeugen, dich und Shindo nicht irgendwie zu trennen. Aber er wird es akzeptieren falls es so ist.“ entgegnet Mama. Oh Mann, das is ja cool. Irgendwie freue ich mich darüber, auch wenn ich mir nicht sicher bin, dass Shindo mich überhaupt noch will. Und ob ich ihn will, ich meine als er da unten gelegen hat, da habe ich keinen Moment an Sora verschwendet, auch im Krankenhaus hab ich nie an ihn gedacht. Ich wusste nur, dass Shindo wieder gesund werden sollte. Allein das hat gezählt, für Sora war da gar kein Platz, doch es war schön nur Gefühle zu Shindo zu haben und ich glaube mit der Zeit könnten sie die Gefühle zu Sora übermannen, könnten viel, viel stärker werden. „Wollen wir mal nach Shindo sehen?“ fragt Mama auf einmal. Ich nicke nur, ehe wir wieder reingehen. Sofort als wir eintreten schickt Shindo alle bis auf mich und Sora hinaus. Omg was kommt denn jetzt? „Erstmal möchte ich, dass sich keiner von euch die Schuld daran gibt.“ fängt Shindo an. „Du bist nicht Schuld weil du mich hast weglaufen lassen und du bist nicht Schuld weil du mir was nachgerufen hast. Dann zweitens, wisst ihr, dass ihr ein paar verlogene Arschlöcher seid?“ will er wissen. „Ja, aber Shindo es tut mir Leid und Sora auch. Ich...wir...wir hatten Angst du reagierst genauso wie du reagiert hast, als du es herausgefunden hast. Aber glaub mir, es liegt schon so lange zurück, ich erinnere mich fast gar nicht mehr daran. Aber mir ist nun eines klar geworden. Mein Herz schlägt für dich, nicht für Sora. Ich…ich...ich liebe dich.“ antworte ich, wobei der letzte Satz nur noch ein Flüstern ist. Shindo läuft sofort knallrot an, Sora sieht mich mit einem überraschten Blick an. „Aber wieso...als wir...du weißt schon...da wolltest du...“ stammelt Shindo. „Das tut mir auch so Leid. Du und Sora seid euch eben bei manchen Dingen echt ähnlich und da ist es mir eben rausgerutscht. Ich war genauso verwirrt wie du, deshalb bin ich letztendlich auch weggelaufen.“ erkläre ich ehrlich. Es war ja echt so, aber meine Gefühle haben sich irgendwie verändert, wenn ich Sora jetzt anschaue, dann ist da Freundschaft und nix weiter. Aber bei Shindo klopft jetzt mein Herz wie verrückt und sagt mir, er braucht dich, sei für ihn da, vergiss diesen Sora. „Komm mal her.“ bittet Shindo dann. Ich gehe zu ihm, beuge mich zu ihm hinunter, als er mich schon mit seinem gesunden Arm zu sich zieht. „Ich liebe dich auch. Und ich verzeihe dir, ich glaube dir bin ich wirklich wichtig.“ flüstert er und küsst mich auf die Wange. „Danke.“ wispere ich noch, ehe ich mich wieder aufrichte. „Sora, kannst du auch mal kommen?“ will Shindo wissen. „Sicher.“ entgegnet Sora nur und beugt sich nun zu Shindo. „Ich verzeih dir auch. Ich glaub dir, dass es einmalig war, du hast sowas sicher öfter und das du in Riku verknallt sein könntest ist ja nun wirklich verrückt. Immerhin seid ihr 10 Jahre auseinander und eure Verhältnisse untereinander sind nicht gerade die Optimalisten. Ich bin mir außerdem sicher, dass du mir sowas nie antun würdest und ich hab dich lieb.“ erklärt Shindo und umarmt Sora so gut es geht. „Ich hab dich auch lieb und ich hoffe ihr kommt am Sonntag alle beide zum Essen.“ gibt er das Unglaubliche zurück. Kann er denn so schnell zum Alltag zurückkehren?? Ich weiß ja nicht, aber ich hatte echt geglaubt er hat was für mich übrig, mehr als nur Freundschaft, aber ich hab mich wohl wieder mal geirrt. „Sicher, ich hab jetzt schon Hunger.“ stimmt Shindo fröhlich zu, als seine Eltern wiederkommen und ihm verkünden, dass er mit nach Hause kann. Sora verabschiedet sich dann, bei mir wieder sehr karg mit einem gemurmelten „Tschüß“. Meine Eltern und ich verabschieden sich dann ebenfalls und gehen nach Hause, wo ich bald in meinem weichen Bett eingeschlafen bin. Der nächste Tag in der Schule ist ohne Shindo wirklich stinklangweilig. Er durfte zwar wieder mit nach Hause, soll sich aber wegen der Gehirnerschütterung noch etwas schonen. Schließlich hab ich es endlich geschafft die Zeit bis zum Endklingeln tot zu schlagen und mache mich geschafft aber doch super drauf auf den Nachhauseweg. Ich will nur schnell meine Sachen nach Hause bringen und dann zu Shindo, ihm die Hausaufgaben bringen. Ich bin gerade aus dem Schultor draußen, als mich jemand packt und mitzerrt. „Tidus lass los.“ verlange ich und versuche mich loszureißen, doch Tidus hatte leider das Überraschungsmoment auf seiner Seite, sodass sie seine Hände schon fest um meine Arme geschlossen haben. „Halt lieber deine Klappe. Mit dir bin ich noch lange nicht fertig.“ teilt er mir mit und bugsiert mich in eine dieser kleinen Gassen, in die nachts keiner freiwillig gehen würde. „Na konntest du deine Klappe nicht halten?? Bist zu deinem ach so tollen großen Freund gerannt und hast ihm alles erzählt??“ will er wissen, als er mich gegen eine Wand der Gebäude drückt. „Was geht es dich an? Meinst du ich lass das mit mir machen? Shindo ist mein Freund und du wirst ihn mir bestimmt nicht wegnehmen.“ gebe ich mutig zurück. Ich habe keine Angst vor Tidus, er hat doch nur eine große Klappe und wenn er damit nicht weiterkommt, dann schlägt er zu. Wie armselig ist das denn? Doch ich muss gestehen, die Armseligkeit ist ganz schön hart, als Tidus Faust in meinem Gesicht landet. Ein Lachen entweicht meinen nun blutenden Lippen, er ist ja so einfach gestrickt. „Süß, dein Schlag. Hast du es bei Axel auch so gemacht?? Nur weil er einen von deinen Bekannten toll findet?“ will ich wissen, als Tidus anfängt zu lachen. „Axel, der Schwächling, der hatte mir noch weniger entgegen zu setzen als du. Er hat mich angebettelt ihn nicht zu schlagen.“ erwidert Tidus. „Was hab ich?“ höre ich plötzlich Axels Stimme. Er steht da, am Anfang der Gasse, zusammen mit Roxas. Die beiden verstehen sich in letzter Zeit echt gut und ich hab da so bestimmte Hoffnungen, dass er es diesmal schafft. „Tidus, was machst du da?“ wundert Roxas sich. „Du kennst den Kleinen doch nicht mal, warum schlägst du ihn?“ „Was weißt du schon? Verwöhntes Bonzenkind.“ wiederholt Tidus Shindos gestrige Beleidigung. Ich weiß noch wie ich geschockt war, als ich das gehört hatte. Ob Shindo wirklich mal so von mir gedacht hat?? Oder bin ich wirklich so?? Verwöhnt?? Ich weiß eigentlich gar nicht was das bedeutet, ich kenne es doch auch nicht anders. Na gut, ich habe bei Axel und Shindo so einiges mitbekommen, aber trotzdem direkt betroffen hat es mich bisher noch nicht. „Verwöhntes Bonzenkind?? Das hast du nicht zufällig Shindo eingeredet?“ will Axel da wissen. Hey, daran hatte ich noch gar nicht gedacht. Vielleicht war es wirklich so, dass Shindo von allein auf sowas kommt, wäre schon etwas komisch. „Aber sicher doch, was soll er auch mit so jemanden wie ihm hier zusammen sein. Der nimmt sich doch jede Woche einen anderen. Er legt sie alle ab, wie alte Klamotten.“ erwidert Tidus, doch das reicht mir nun endgültig. Energisch und mit aller Kraft reiße ich mich los. „Jetzt hörst du mir mal zu. Ich liebe Shindo, ehrlich und aus ganzem Herzen. Ganz egal was da mit seinem großen Bruder war. Ich habe ihn schon längst vergessen und ich würde Shindo nie betrügen.“ erkläre ich. „Und jetzt lass mich verdammt nochmal in Ruhe.“ füge ich noch hinzu, gehe aus der Gasse und lasse einen verdutzten Tidus zurück. „Riku, warte doch mal.“ höre ich Axel´s Rufe hinter mir. „Was denn?“ will ich wissen. „Nix, ich wollte nur mit dir nach Hause gehen.“ entgegnet Axel. „Aber du wohnst doch überhaupt nicht in meiner Richtung.“ stelle ich fest. „Ich hab Angst um dich.“ gibt er fast beiläufig zurück. „Häh? Wieso das denn?“ will ich wissen. „Wegen Tidus, was hättest du gemacht wenn wir nicht gekommen wären?“ fragt Roxas, der bisher schweigend neben Axel hergelaufen ist. „Na ich hätte mich schon irgendwie gerettet. Ich war schon öfter in solchen Situationen.“ erzähle ich. „Trotzdem hat Axel Angst um dich. Er redet schon den ganzen Tag davon.“ antwortet Roxas. Ich mag ihn eigentlich nicht besonders. Er ist so... ich weiß nicht, er ist mir einfach nicht sympathisch. Ich meine für einmal da geht er schon, aber als Freund?? Niemals. „Na ja, dann lauft halt mit mir nach Hause. Wenn du sowas im Kopf sitzen hast, kann ich dich ja eh nich davon abhalten.“ gebe ich nun zurück und wir laufen gemeinsam nach Hause. Roxas muss eh hierher, er wohnt auch in meinem Viertel, am anderen Ende soweit ich weiß. „So ich bin zu Hause. Ich glaube jetzt brauch ich keine Bodyguards mehr.“ ziehe ich Axels Angst schon ins Lächerliche. „Was machst du jetzt?“ will Axel wissen, ohne auf meine Anspielung zu reagieren. „Ich bring meine Sachen in mein Zimmer, zieh mich straßentauglich um und bringe Shindo die Hausaufgaben. Dann werden wir stundenlang kuscheln, da seine Eltern arbeiten und dann esse ich wahrscheinlich bei ihnen mit und wenn er es schon geregelt hat, dann schlafe ich bei ihm, wenn nicht lauf ich nach Hause.“ erzähle ich ihm von meinem gesamten Tag. „Aber dann...“ fängt Axel wieder an, doch jetzt reicht´s mir, Tidus wird mir schon nicht auflauern. „Axel verschwinde endlich. Ich brauche keinen Babysitter.“ rege ich mich auf und schiebe ihn zusammen mit Roxas vom Hof. Langsam aber sicher geht’s mir echt auf die Nerven. Er tut grade so, als wäre Tidus ein Scharfschütze und ich könnte jeden Augenblick tot umfallen. Als ich dann die Haustür aufschließe ist nur meine Mutter da, aber es duftet wunderbar nach Hackbraten und Reis, weshalb ich auch beschließe erst nach dem Mittagessen zu Shindo zu gehen. „Riku, was ist denn mit dir passiert?“ begrüßt Mama mich. „Häh? Was is...ach so du meinst die Lippe, das is nix.“ winke ich ab. „Und ob das was ist. Du blutest. Was ist passiert?“ will sie wissen. „Ich hatte Schwierigkeiten mit nem anderen Jungen.“ erkläre ich. „Aber es ist alles geregelt.“ füge ich hinzu, als ich ihren sorgenvollen Blick bemerke. „Was heißt das?“ lässt Mama nicht locker. „Das heißt, dass ich ihm meine Meinung gesagt habe und er mich in Ruhe lässt.“ hoffe ich jedenfalls, hänge ich in Gedanken dazu. „Und wenn nicht?“ fragt sie. „Dann gehe ich zu unserem Lehrer und erzähle ihm alles.“ entgegne ich, das was Mama auf jeden Fall zufrieden stellen wird. Vor hätte ich das jedoch nie. „Na gut, wasch dich jetzt. Es gibt Hackbraten und Reis.“ ist sie tatsächlich zufrieden und schickt mich hinaus. Nachdem ich mich dann gewaschen habe und meine Klamotten gewechselt habe, vergeht das Essen mit Mama ziemlich Ernst. So ganz hat sie mir meine Sätze wohl nicht abgenommen, sie lässt mich jedoch dann ganz selbstverständlich zu Shindo gehen. „Hey, na du.“ begrüße ich ihn und will ihn auf die Wange küssen, als er mich zurückhält. „Mama is noch da, sie hat gesagt sie geht erst wenn du da bist.“ erklärt mir Shindo. „Ach so, na ja dann zeigen wir ihr dass ich da bin.“ gebe ich zurück und wir gehen in die Küche zu Shindos Pflegemutter. Sie hat wirklich nur auf mich gewartet, geht kaum, dass wir kurz miteinander geredet haben zur Tür hinaus. „Jetzt aber.“ sage ich, als wir in Shindos Zimmer sind und küsse ihn nun auf die Wange. Doch er denkt sich das ganz und gar anders, zieht mich kaum, dass meine Lippen seine Wange verlassen nah zu sich und legt unsere Lippen aufeinander. Ich spüre seine wunderbar weichen Lippen, wie sie mich immer wieder aufs Neue einfangen und umschließen. Er ist echt aktiv heute, leckt dann sogar über meine Lippen und verlangt um Einlass. Doch das kann ich nicht, nicht bei Shindo, bei Sora ging das, er war mehr als dominant, aber bei Shindo?? Nein, ich dränge seine Zunge zurück in seine Mundhöhle wo wir schließlich ein kleines Spiel austragen. „Dir geht’s heute gut was?“ will ich wissen, als wir uns voneinander lösen. „Ganz und gar nicht. Mama hat mich umsorgt, als wäre ich zwei und könnte nichts alleine. Ich hab nur meinen Arm gebrochen, nix weiter und sie macht so ein Trara draus.“ regt Shindo sich auf. Ich finde das einfach nur obersüß, wenn er sich so aufregt. „Wenn du dich aufregst, bist du noch süßer.“ teile ich ihm mit und küsse ihn auf die Wange. Als ich ihn wieder ansehe ist sein Gesicht knallrot. Oh Mann, er sollte das echt mal unter Kontrolle kriegen. „Also dann erzähl mal, was haben wir auf?“ will er dann wissen. „Nich viel, aber du wirst wieder Soras Hilfe brauchen. Du hast nämlich was in EDV auf. Na ja und dann haben wir noch Englisch auf, aber das sollte ein Klacks für dich sein.“ erzähle ich. „Hmmm Sora... ich weiß nicht ob ich ihn fragen soll.“ gibt Shindo leise und traurig zurück. „Warum nicht?“ will ich wissen. „Er hat mit dir geschlafen. Ich dachte eigentlich... na ja...er steht nicht auf Jüngere und dann erfahre ich das... ich...das ist doch jetzt völlig durcheinander... ich meine mein Freund hatte schon was mit meinem Bruder und... er hat es anscheinend auch genossen... und...“ ist Shindo wirklich total von der Rolle. „Shindo, langsam. Erstens war Sora sehr betrunken an dem Abend, da passiert sowas manchmal. Zweitens wollten weder er noch ich, die Nacht wiederholen. Aber wir fühlten uns beide unwohl in deiner Gegenwart, besonders als ich mit dir zusammen gekommen bin. Ich wusste zwar immer, dass das mit Sora vor dir war, trotzdem hatte ich das Gefühl dich betrogen zu haben. Die Situation war und ist für uns alle nicht leicht, es wird viel Zeit brauchen bis wir alle wieder normal miteinander umgehen können. Hey vielleicht werden wir auch irgendwann mal Witze drüber machen, aber im Moment ist eben alles noch ein bisschen frisch, wir werden uns jedoch alle um einen normalen Umgang bemühen.“ versichere ich Shindo, wobei ich an keinem meiner Worte zweifle. Shindo ist lange still, sieht mich einfach nur mit seinen großen, grünen Augen an, bevor er leise flüstert: „Wie war es eigentlich mit ihm?“ „WAS?“ wundere ich mich. Das war doch jetzt nicht Ernst gemeint. „Wie war es mit Sora? War er gut?“ wiederholt Shindo. „Aber Shindo, ich werde dir das bestimmt nicht beantworten. Es gibt kein gut oder schlecht nur anders. Mit dir ist es ganz anders, du bist so süß und unbekümmert, mit dir macht alles Spaß.“ entgegne ich. „Und mit Sora?“ will er wieder wissen. „Sora ist erfahrener, aber sonst weiß ich keinen Vorteil was er dir gegenüber hat. Ich finde es mit dir schöner.“ gebe ich zurück. „Wirklich?“ fragt er nach. Ich nicke nur, was soll das alles? „Das is cool, dann bin ich einmal besser als er.“ freut Shindo sich dann wie ein kleines Kind. „Häh?“ bin ich nun etwas durcheinander. „Na Sora, er war immer besser als ich. Und obwohl sie Sora aufgrund seiner Orientierung nicht gerade mögen, haben meine Eltern mich doch immer mit ihm verglichen. Wenn ich eine schlechte Note hatte, dann hieß es immer: „Nimm dir ein Beispiel an deinem Bruder, er hatte nur Einsen.“. Mich hat es nie gestört, dass ich nicht so gut in der Schule war und ich hab mich auch immer wieder von Sora aufbauen lassen, dann doch mal etwas mehr zu lernen. Aber wenn ich dann mal ne Eins oder Zwei geschafft hatte, dann haben meine Eltern nur gesagt: „Endlich hast du mal was gelernt.“. Nur Sora hat sich gefreut wie ein Elch, jedes Mal wenn ich eine gute Note hatte, hat er mir sonntags mein Lieblingsessen gekocht und für mich auch noch extra Eis gekauft. Ich hab mich wirklich gefreut, dass er sowas für mich macht. Und im Moment gibt es echt oft mein Lieblingsessen.“ erzählt mir Shindo fröhlich. Ich weiß, dass er seit seinem Praktikum in dieser Werbeagentur echt viel für die Schule tut um seine verpatzten Noten wieder auszubessern und ich war auch echt stolz auf ihn, als er in fast allen vergangenen Arbeiten Einsen geschrieben hat. „Also gibt’s Sonntag, Schnitzel mit Champignonsoße und Pommes?“ will ich wissen, weil Shindo das wirklich endlos essen könnte. „Ich hoffe es, Sora überrascht uns immer alle. Nur Leon weiß vorher was es gibt.“ erklärt Shindo. „Dann hoff ich mal, dass es was anderes gibt.“ dämpfe ich seine gute Laune. Ich könnte kotzen wenn ich Schnitzel nur sehe. „Spinner, wer hat auch ne Schnitzelphobie? Sowas muss man lieben und sich nicht davor ekeln.“ gibt Shindo zurück. „Spinner? Ich glaub du spinnst mich so zu nennen.“ rege ich mich ein bisschen künstlich auf und fange an Shindo zu kitzeln. Doch leider war er so schnell um sich aufs Bett fallen zu lassen und meiner Attacke zu entgehen. Jetzt liege ich auf ihm, unsere Körper sind aufeinander gepresst, mein Kopf liegt auf seiner Brust, ich höre sein Herz schlagen, mit jedem Schlag wird es schneller, reagiert auf meine Nähe. „Riku...der Gips...kannst du bitte aufstehen?“ will Shindo plötzlich wissen. Ach ja, daran hatte ich gar nicht gedacht. „Sorry.“ murmele ich und stütze meine Arme rechts und links von ihm ab. Ich bin ihm so nah, kann einfach nicht widerstehen und küsse ihn sanft auf die Lippen, wieder ist da seine weiche Haut, über die ich mit der Hand streiche, seine Wange entlang, dann seinen Hals runter, über seine Seite bis zu seinem Pulloverbund. Ich lasse meine Hand hinein gleiten, streiche über seinen süßen Bauch, merke wie er darauf eine Gänsehaut bekommt. Ich ziehe seinen Pullover nach oben, will ihn ausziehen, als Shindo mich zurückhält. „Bitte, ich will voll funktionstüchtig sein, wenn wir das machen.“ erklärt er. Ich bin zwar enttäuscht, aber ich respektiere es, Shindo soll diesmal ein unvergessliches Erstes Mal bekommen. „Klar, Shindo-chan.“ entgegne ich und küsse ihn noch einmal kurz auf die Stirn, ehe ich mich wieder aufrichte. „Aber gegen Kuscheln hab ich nichts.“ informiert er mich grinsend und zieht mich wieder zu sich hinunter. Der Rest des Nachmittags verläuft so wirklich toll und Shindo lässt sich mit der Zeit zu immer mehr Sachen hinreißen. Als dann seine Eltern wiederkommen, essen wir und da Shindos Mutter meinte es würde ihn zu sehr anstrengen, durfte ich leider nicht bei ihm schlafen, aber dafür haben sie mich heimgefahren und ich musste nicht den ganzen Weg zu Fuß laufen. Am Samstag bin ich dann den ganzen Tag zu Hause, helfe meiner Mutter bei der Gartenarbeit und meinem Vater bei seiner Buchhaltung. Zwischendurch hält er mir auch mal nen Vortrag was ich mit Shindo tun darf, was ich nur mit ganz bestimmten Mitteln tun darf und was ich überhaupt nicht machen sollte. Ich bin froh als er endlich damit fertig ist und von was anderem anfängt. „Hilfst du Sora eigentlich dann immer noch? Jetzt wo du einen Freund hast, hast du doch sicherlich keine Zeit mehr dafür.“ bemerkt er. Hmmm, darüber hab ich noch gar nicht so nachgedacht, aber da ich auch schon die letzten Wochen mit Shindo zusammen war und das mit Sora doch ganz gut geklappt hat, werde ich wahrscheinlich weiter machen. „Doch, ich kann doch Sora nicht alleine mit der ganzen Arbeit lassen, die du ihm aufhalst.“ gebe ich ein bisschen frech zurück. „Hmmm gute Antwort.“ findet er. „Wusstest du eigentlich von Anfang an, dass Shindo Soras Bruder ist?“ Häh?? Was soll die ganze Ausfragerei?? „Nein, das hab ich erst bei meinem Praktikum erfahren. Aber warum fragst du mich das?“ will ich wissen. „Ganz einfach. Sora ist jetzt schon seit jahrelang mein Assistent, aber er spricht nie über seine Familie. Immer wenn ich ihn danach frage, weicht er aus oder sagt er habe noch viel zu tun. Deshalb war ich auch ein bisschen verwundert, dass du anscheinend mehr weißt.“ erklärt Papa mir. „Na ja, so viel weiß ich auch nicht. Das mit Shindo hab ich nur herausgefunden, weil er angerufen hatte, danach hab ich ihn gefragt warum sie denn unterschiedliche Nachnamen haben. Dann hat er mir erzählt, dass seine Eltern gestorben sind, als er 15 war und da sie keine weiteren Verwandten hatten, kamen Shindo und seine große Schwester zu Pflegefamilien und wo Sora hingekommen ist, weiß ich nicht. Das wollte er nicht sagen.“ erzähle ich. Das habe ich mich schon lange gefragt, eigentlich müsste er dann ins Kinderheim gekommen sein, doch warum sagt er mir das nicht, so schlecht kann es dort doch nicht gewesen sein. „Kinderheim, Riku, da kommt man hin, wenn du nichts mehr hast und auch nicht adoptiert wurdest.“ entgegnet mir Papa plötzlich und merkwürdig traurig. Er war doch wohl nicht selber dort oder?? Ich meine ich weiß alles über die Kindheit meiner Mutter, sie erzählt gerne davon, aber von Papa hab ich noch nie was gehört und es gibt auch keine Fotos auf denen er noch kleiner ist. „Warst du dort? Als du noch ein Kind warst?“ traue ich mich dann zu fragen. Papa nickt nur. „Aber warum ist das so schlimm? Da gibt es doch Betreuer und viele andere Kinder, das muss doch ein Paradies gewesen sein.“ finde ich. „Ja, es war ein Paradies für die, die stark waren, die Gewalt kannten. Aber ich, ich bin nur dahin gekommen, weil meine Eltern bei einem Verkehrsunfall gestorben sind und keiner von meinen Verwandten „Zeit“ hatte für mich. Da waren viele Kinder aus Alkoholikerfamilien oder von Drogenabhängigen, die waren Gewalt gewohnt, aber ich, ich kannte sowas nicht und ich war schwach, nicht so frech und keck wie du, ich war ein leichtes Opfer für die, die glaubten sie wären die Obertollsten, wenn sie andere zusammenschlagen konnten. Glaub mir, ich denke nicht gerne daran zurück, nicht mal deiner Mutter habe ich das erzählt. Es ist verdammt schwer überhaupt jemanden davon zu erzählen. Ich bin mir fast sicher, dass es noch nicht mal Soras Geschwister wissen. Er hat ihnen gegenüber sicher immer den Starken gespielt, hat sich nichts anmerken lassen, doch sowas wie er erlebt hat, dass hinterlässt tiefe Wunden in der Seele, die verheilen nie mehr.“ höre ich meinen Vater wirklich zum ersten Mal so reden. Er war im Kinderheim? Er wurde vermöbelt?? Wieso ist das nur so?? Warum gibt es da Betreuer, wenn die sowas nicht verhindern können?? Das ist doch alles Mist echt. Und Sora war auch noch dort, kein Wunder, dass er so abgeblockt hat, als ich ihn gefragt habe. Sowas konnte ich doch auch unmöglich wissen. „Riku, Axel ist da.“ höre ich plötzlich Mamas Stimme von unten. „Papa, kann ich gehen?“ will ich wissen. Eigentlich hatten wir noch viel Arbeit vor uns. „Geh ruhig und Riku, das Gespräch hier, das war vertraulich, klar?!“ schärft mir Papa ein. Ich nicke nur, ehe ich das Zimmer verlasse und nach unten an die Tür gehe. Kapi 5 Ende Kapitel 7: Mittagessen bei Sora und vieles mehr ----------------------------------------------- I hate that I love you von Chibi_Isa RikuXSora Laliho! Na alles fit bei euch? Danke für die tollen Kommis ^^ hab mich wieder sehr darüber gefreut, auch dass einige echt viel geschrieben haben ^^ Hier das versprochene Kapi. Jetzt aber viel Spaß beim Lesen Chibi_Isa Kapitel 6: Mittagessen bei Sora und vieles mehr „Hey Kleiner.“ begrüßt mich Axel grinsend. „Hi.“ gebe ich nur zurück, bin viel zu durcheinander um groß auf seine Anstachelung zu reagieren. „Häh?? Willst du dich gar nicht beschweren? Bist du etwa schon wieder krank?“ fragt Axel und fühlt an meine Stirn. „Nee, kann nicht sein. Was ist sonst los?? Ärger mit Shindo?“ sprudelt Axel munter drauf los. Kann man ihn nicht abstellen. Manchmal wünschte ich mir das, sein loses Mundwerk, wird ihn irgendwann nochmal in Teufels Küche bringen. „Nein, es ist alles okay. Los komm mit hoch oder willst du hier stehen bleiben?“ gebe ich zurück und wir gehen in mein Zimmer. „Hey, stell dir mal vor, was gestern passiert ist.“ fängt Axel wieder genauso aufgedreht an, wie er mich begrüßt hat. „Du warst endlich mit Roxas in der Kiste?“ rate ich. Axel schüttelt den Kopf. „Aber wir haben uns geküsst.“ fügt er grinsend hinzu. „Wow, Axel, das wofür ich einen Abend gebraucht habe, hast du in ein paar Wochen geschafft. Ich bin stolz auf dich.“ erwidere ich. „Hey, du wolltest von Roxas auch was anderes als ich.“ fällt Axel auf. „Jaaaaah und das hab ich auch bekommen.“ antworte ich. „Wenn du auch endlich in den Genuss kommst, das muss ich mir im Kalender rot anstreichen.“ „Verarsch mich nicht so, hab lieber ein bisschen Respekt, ich bin drei Jahre älter als du.“ regt Axel sich auf. „Pffff, selbst wenn du 10 Jahre älter wärst hätte ich keinen Respekt vor dir.“ teile ich ihm mit. „Du hast´s mit deinen 10 Jahren was?“ will Axel wissen. „Ich weiß nicht was du meinst. Er ist nicht mehr wichtig, nur noch Shindo, ein für alle mal.“ gebe ich zurück. Ich wusste doch genau auf wen er hinaus wollte. „Hmmm, das hast du oft gesagt in den letzten Wochen, wie lange hält es diesmal. Bis du Shindo-chan endlich durch hast?“ fragt Axel. „Nein, es wird jetzt halten und zwar länger als Wochen. Ich will das es Monate, vielleicht sogar Jahre hält.“ bin ich ehrlich. „Wenn du das schaffst, streich ich mir den heutigen Tag rot im Kalender an.“ witzelt Axel. „Und was hast du jetzt vor mit Roxas?“ lenke ich ihn dann vom Thema ab. „Na ja, wir gehen heute weg, wollt ihr mitkommen?“ lädt Axel mich ein. „Nee, Shindo muss seinen Arm noch schonen.“ entgegne ich. „Hmmm, na ja, dann glaub ich geh ich mal wieder, ich wollte dich eigentlich wegen dem Weggehen fragen, aber da du nicht mitkommst, hat sich das ja erübrigt. Wir sehen uns dann am Montag in der Schule. Viel Spaß morgen.“ verabschiedet sich Axel dann. Für den Rest des Tages bleibe ich in meinem Zimmer, muss immer wieder an Papas Geschichte denken und wie es Sora wohl ergangen ist als er kleiner war. Ob Shindo noch irgendwas weiß?? Ich meine wenn seine Eltern gestorben sind als Sora 15 war, dann war Shindo gerade mal 5. Viele Erinnerungen wird er nich grade haben, aber ich kann ihn wenigstens mal fragen. Vielleicht kann ich auch mal Sora vorsichtig darauf ansprechen und wer weiß, er könnte mir ja auch was erzählen. Am nächsten Tag hole ich dann Shindo um 11 ab, ehe wir zusammen zu Sora laufen. Den Weg bis dahin erzählt mir Shindo von seinem gestrigen Tag, dass ihn seine Eltern wegen des Armes immer noch wie ein Baby behandeln und so weiter und sofort. Für ihn war es gestern ein ganz normaler Tag. „Wie war dein Samstag?“ will er wissen, als seine Erzählungen zu Ende sind. „Hmm, nichts Besonderes. Ich hab Mama im Garten geholfen und Papa bei seiner Buchhaltung. Axel war auch mal kurz da, aber sonst nichts Besonderes.“ entgegne ich. „Du...sag mal...wie war das damals eigentlich als deine Eltern gestorben sind?“ „Ich...es...weißt du...das ist was wo ich nicht gerne drüber rede. Ich erinnere mich kaum noch daran.“ gibt Shindo drucksend zurück. Na was denn jetzt, redet er nicht gerne drüber oder weiß er nichts mehr. „Kannst du dich bitte für eine Ausrede entscheiden?“ frage ich. „Nein, kann ich nicht weil beide stimmen. Ich erinnere mich nur noch an eine Sache und über die rede ich nicht gerne.“ erklärt Shindo. „Aber Shindo, wir sind schon so lange Freunde, meinst du nicht, du kannst mir sowas erzählen?“ will ich wissen. „Doch...vielleicht...aber nicht jetzt, jetzt möchte ich zu Mittag essen, mit meiner Familie und meinem Freund.“ weicht Shindo einer genauen Erzählung vorerst aus. Na gut, belassen wir es dabei. Irgendwann wird er es mir schon sagen. „Hallo ihr beiden, kommt rein. Der Meister ist noch am Kochen.“ begrüßt uns Soras Mitbewohner. Auch wenn er mich damals so blöd ausgefragt hat, kann ich ihn trotzdem irgendwie gut leiden. „Weißt du schon was es gibt?“ will Shindo sofort wissen. „Nein, wie immer hat das strengste Geheimhaltungsstufe.“ erklärt Leon, als hinter uns noch jemand die Treppen zu Soras Wohnung heraufkommt. Es ist Miyami seine jüngere Schwester. Sie kenne ich schon länger, sie war öfter bei Shindo, als ich auch dort war. Leider hat er mir nie erzählt, warum sie in getrennten Familien leben, das musste ich dann erst von Sora erfahren. „Ahhh, heute haben wir nen Neuen?“ will sie gleich von Shindo wissen. Er nickt nur, ich frage mich echt warum er jetzt plötzlich wieder so schüchtern ist. Miyami weiß doch von uns, Leon auch und Sora sowieso. Irgendwann wird mir dann bewusst, dass es wohl gerade wegen Sora ist und ehrlich gesagt, habe ich jetzt auch ein bisschen Angst ihm entgegen zu treten. Ich meine weiß ich denn, dass Shindo uns so einfach verziehen hat?? Weiß ich ob Sora nicht doch was für mich empfindet?? Weiß ich ob ich meinen Gefühlen zu Shindo trauen darf?? Oh Mann, Fragen über Fragen, aber keiner gibt dir mal ne Antwort. „Das heißt Sora wird heute wieder was ganz besonderes kochen.“ höre ich irgendwann, als wir schon am Esstisch sitzen wieder dem Gespräch zwischen Shindo, Leon und Miyami zu. „Warum das?“ will ich wissen. „Das ist immer so, wenn jemand neues dabei ist. Als Leon zum ersten Mal mit uns gegessen hat, hatte Sora auch was ganz Besonderes für ihn gemacht.“ erzählt Shindo mit einem merkwürdigen Grinsen, als Sora kommt und allen bis auf mich einen Teller mit Schnitzel und Pommes hinstellt, einen Moment später kommt er mit der Champignonsoße wieder. Na toll, jetzt gibt es auch noch was, was ich gar nicht leiden kann. „So und noch hier für dich Riku. Lass dir schmecken.“ bekomme ich dann auch meinen Teller. „Danke, ich hoffe Shindo hat mir nicht zu viel versprochen.“ gebe ich zurück. „Nein, hat er sicher nicht.“ entgegnet Sora, setzt sich zu uns an den Tisch und wünscht uns allen guten Appetit. Auch wenn ich es nicht unbedingt mag, freue ich mich trotzdem auf das Essen, denn im Moment ist die Atmosphäre echt entspannt. Ich schneide mir ein extragroßes Stück ab und beiße hinein. OMG, was ist das??? Es ist so scharf, dass mir fast die Ohren abfallen. „Und schmeckt es dir?? Ein bisschen scharf, aber Shindo mag es so.“ erklärt mir Sora lächelnd. Ich muss erstmal husten, ehe ich wieder etwas herausbekomme. „Ja, is toll.“ entgegne ich und esse noch ein Stück, schlucke es möglichst unzerkaut hinunter und lächle in die Runde, ehe alle anfangen zu lachen. Mir wird wirklich erst in dem Moment bewusst, dass Sora mich grade voll verscheißert hat. „Riku, dein Gesicht war ein Anblick für Götter wirklich.“ informiert mich Shindo lachend. Doch ich finde das Ganze überhaupt nicht witzig. Mich so zu verarschen echt, wo gibt’s denn sowas? „Haha, wirklich witzig. Wenn ihr jemanden zum Veräppeln braucht, dann macht das nicht mit mir. Ich hasse so was.“ erwidere ich hart und verschränke meine Arme vor meiner Brust. „Ohhhh schmollst du etwa. Wie süß.“ kommentiert Shindo und streichelt über meine Wange. „Finger weg, du Verräter.“ bin ich nun total genervt. Ich dachte das wird witzig, doch im Moment lachen nur alle über mich. „Ach Riku komm schon, das war doch nur Spaß. Leon haben wir ne halbe Flasche Tabasco ins Glas geschüttet, als er zum ersten Mal mit uns gegessen hat.“ erzählt Sora, woraufhin Leon und er erneut in Lachen ausbrechen. In dem Moment wünschte ich mir echt ich wäre Leon, ich hätte schon so viel mit Sora erlebt und wäre sein Freund. Oh Mann, was soll das jetzt wieder? Raus da aus meinem Hirn, Sora will mich nicht, ich will Shindo und Shindo will mich. Die Sache ist doch optimal geregelt. „Und weißt du noch deine Ohren waren so heiß, da hätte man Spiegeleier drauf braten können.“ erinnert sich Sora weiter, während er mir meinen Teller wegnimmt und mir ein anderes Schnitzel drauf legt. „Hier, diesmal ist es normal.“ versichert er und ich probiere etwas. Okay, diesmal schmeckt es echt gut, aber die Aktion fand ich trotzdem nicht so toll. „Du...Riku...schneidest du mir mein Fleisch...ich kann nicht wegen dem Arm.“ druckst Shindo danach herum. „Klar Shindo-chan.“ antworte ich und zerkleinere sein Schnitzel, während die anderen schon anfangen zu essen. Beim Essen fängt, Miyami dann an von der Schule zu erzählen, was sie erlebt hat, was schön war und was ihr nicht gefallen hat, ob Sora ihr bei ihrem Referat hilft und, und, und. Was Shindo zu wenig redet, redet sie eindeutig zu viel. „Und wie war eure Woche so?“ will sie dann von den anderen wissen. Na toll, was sollen wir denn erzählen. Ich glaube kaum, dass Shindo oder Sora ihr erzählt haben, wie sich Shindo den Arm wirklich gebrochen hat und was davor passiert ist. „Hmmm, wollt ihr nicht erzählen?? Dann frag ich was anderes. Was hast du da an der Lippe gemacht?“ will sie von mir wissen. „Nichts weiter.“ entgegne ich. Ich will nicht, dass das jetzt jeder weiß, Shindo musste ich es ja leider erzählen, da er es Freitag gemerkt hat. Aber es reicht wenn er es weiß. „Nichts weiter?? Sieht aber nicht so aus. Sag schon, was hast du gemacht?“ wiederholt sie. „Ohhh, wenn du es genau wissen willst. Ich bin gegen eine Faust gelaufen.“ gebe ich genervt zurück, wobei mir auffällt, dass sich Sora fast krampfhaft an sein Messer klammert. „Gegen wessen?“ will Leon wissen. „Tidus.“ antwortet diesmal Shindo und nicht ich. „Kleine Mistkröte.“ kommt es von Leon. Na super, jetzt ist die Stimmung genauso wie ich es nicht wollte und Sora macht mir langsam aber sicher echt Angst. Er ist so angespannt wie ein Vulkan, der kurz vorm Ausbrechen ist. „Ich geh mal kurz aufs Klo.“ verabschiedet er sich dann und verlässt die Küche. „Sorry, ich hab´s mit meiner Fragerei verdorben.“ sieht Miyami ihren Fehler leider zu spät. „Is jetzt auch egal. Jetzt ist es raus und fertig. Gibt’s auch was zum Nachtisch?“ will Shindo wissen. „Ja, ich bin mir sicher Sora hat irgendwas gemacht. Solange er nicht da ist können wir ja schon mal abspülen.“ schlägt Leon vor und da keiner was dagegen hatte, haben wir das dann auch gemacht, wobei Shindo die Sachen immer nur aufräumen konnte. Als Sora dann zurückkommt, sieht er wieder entspannter aus, ich hoffe es bleibt auch so. „Sora, was gibt es zum Nachtisch?“ fragt Shindo sofort. „Pfirsichquark.“ antwortet er und holt aus dem Kühlschrank eine große Schüssel. Mmmmmmmh Pfirsichquark, ich könnte sterben dafür. „Ohhh Mann und ich dachte es gibt da auch mein Lieblingsessen.“ beschwert Shindo sich, als er die Dessertschälchen auf den Tisch stellt. „Irgendwas muss mir doch auch schmecken.“ kommt es von mir und Sora gleichzeitig. Shindo sieht uns erst komisch an, wir uns ebenfalls, ehe Sora die Schüssel auf den Tisch stellt und sich wieder setzt. Der Rest des Essens verläuft dann wirklich ganz normal, so normal eben, wie es bei unseren kranken Verhältnissen laufen kann. Soras POV Nun habe ich das Essen also auch überstanden, eigentlich war es auch ziemlich entspannend, sieht man von Rikus Schmollerei und meinem Gefühlsausbruch, den zum Glück keiner mitbekommen hat, ab. Ich hätte gerne ein bisschen mehr mit Riku geredet, hätte ihm eigentlich als er so beleidigt war ganz andere Sätze an den Kopf geworfen, doch das konnte ich nicht, nicht wenn Shindo dabei ist. Er hat doch schon in dem einen Satz der uns beiden gleichzeitig entkam, was Negatives gesehen, das hab ich sofort gemerkt. Er denkt wahrscheinlich, es würde seine Beziehung gefährden. Wer weiß vielleicht tut es das auch, gemeinsame Vorlieben sind ja schon mal ein Anfang. Vielleicht trennen sich die Beiden ja doch noch und Riku is dann frei für mich. Doch daran glaube ich noch nicht mal selbst, also wieso sollte es sich dann erfüllen??? Die nächsten beiden Wochen vergehen schnell, Shindos und Rikus Beziehung wird immer enger, dafür wachsen meine Gefühle auch immer mehr. Jedes Mal wenn ich die Beiden zusammen sehe, ist es als ob mir jemand tausend Nadeln durch mein Herz jagt. „Sora, hallo??? Sind Sie noch da?“ hallt mir die Stimme von Rikus Vater ans Ohr, ich telefoniere gerade mit ihm. „Ja, sicher.“ entgegne ich und versuche mich wieder auf das Gespräch zu konzentrieren. Der Chef labert mich noch eine geschlagene halbe Stunde zu mit Terminen, Arbeiten und anderem Zeugs dass ich doch schon längst erledigt habe. Seit Shindo und Riku so eng zusammen sind, bleibe ich gerne länger im Büro, da Shindo mich nie nach 20:00 Uhr zu Hause besucht. Als ich dann auflege ist es gerade 14:00 Uhr, Riku sollte gleich kommen. Kaum habe ich an ihn gedacht geht auch schon die Tür auf. Heute wieder dieses Strahlemannlächeln auf dem Gesicht begrüßt er mich fröhlich und setzt sich neben mich. Ich bin mir fast sicher, falls da je etwas für mich gewesen ist, ist es schon lange gestorben. „Ach ja, Shindo wollte heute mal zu dir kommen, wegen der Chemiehausaufgaben.“ teilt er mir nach einigen Momenten mit. „Aja? Aber er weiß schon, dass ich ziemlich viel zu tun habe. Ich glaube kaum, dass ich es bis 8 aus dem Büro schaffe.“ entgegne ich. „Hmmm wieso gehst du nicht einfach bei ihm vorbei, ich geh auch zu ihm.“ erklärt Riku. Na toll, kiss, kiss, boom, bang. Ich kann mir schon vorstellen wie das wird, Shindo und Riku knutschend auf dem Bett und ich soll ihm die Hausaufgaben erklären. Das klappt doch nie. „Soll ich Shindo dann die Aufgaben erklären, vor, während oder nachdem ihr auch abgefressen habt?“ will ich von Riku wissen, als der tatsächlich rot wird. „Geknutsche is nich wenn Shindo Aufgaben hat. Er will doch ein gutes Zeugnis.“ antwortet Riku. Hmmm, na ja, Shindo kann ja auch nichts für seine Gefühle und die paar Aufgaben die er immer hat, werde ich schon schnell erklären können. „Na gut, ich komme mit.“ stimme ich dann zu. „Schön, Shindo freut sich bestimmt. Er ist ein bisschen beleidigt, weil du ihm aus dem Weg gehst.“ erzählt Riku mir. Scheiße, jetzt hat er das auch noch gemerkt. Manchmal ist Shindo echt schlau. „Ich geh ihm nicht aus dem Weg, aber du siehst doch selbst, dass sich die Arbeit hier stapelt.“ gebe ich zurück und zeige auf Sachen mit denen ich schon längst fertig bin. „Ähhhh Sora, das haben wir letzte Woche zusammen gemacht. Gib doch einfach zu, dass du ihm aus dem Weg gehst.“ erwidert Riku. Mist, ich hatte das echt mit Riku zusammen gemacht, was soll ich denn jetzt sagen. Es ist mir unbegreiflich, als ich plötzlich anfange zu nicken. „Aber warum denn?? Sora, ist das immer noch wegen unserer Geschichte??“ fragt Riku. Nein, eigentlich ist es weil ich immer noch in dich verliebt bin, dich am Liebsten von meinem Bruder weghaben würde und sofort vernaschen würde. Wie Riku wohl da drauf reagieren würde? „Na ja, ein bisschen.“ versuche ich so wenig wie möglich zu verraten. „Ein bisschen?? Und sonst??? Was ist es noch?“ bohrt Riku weiter. „Ach... es ist... weißt du… es jährt sich bald wieder...“ stottere ich herum. „Was jährt sich?“ will Riku wissen. „Der Tod meiner Mutter.“ entgegne ich ehrlich. Es jährt sich wirklich bald und es macht mich traurig, fast so traurig, als hätte ich sie gerade gestern verloren, obwohl es bald 12 Jahre wird. „Tut mir Leid, wenn ich das gewusst hätte, hätte ich nicht gefragt.“ entschuldigt sich Riku. „Muss dir nicht Leid tun, Tod ist doch was ganz Normales. Er gehört nun mal zum Leben dazu.“ tröste ich ihn, da er jetzt fast noch trauriger aussieht, als ich mich fühle. „Ja, sicher.“ entgegnet er nur, ehe ich ihn für einen ganzen Nachmittag mehr als niedergeschlagen erlebe. Dass Riku solche Seiten an sich hat, wusste ich gar nicht. Später als wir dann zu Shindo gehen, scheint sich seine Stimmung jedoch wieder normalisiert zu haben, denn Shindo begrüßt er so fröhlich wie immer. Was mich wundert ist, dass sich die Beiden echt bei den Aufgaben zusammenreißen und sich kaum ansehen oder berühren. Als ich mich dann verabschiede, gehen auch Shindos Pflegeeltern, anscheinend zum Essen. Ich frage nicht, so ein tolles Verhältnis haben wir dann auch wieder nicht. Der nächste Tag vergeht schnell und ich muss auch nicht allzu oft an Riku denken, bis ich dann nach Hause komme und Shindo kurz nach mir durch die Tür herein kommt. „HI SORA.“ begrüßt er mich überschwänglich und klammert sich an mich. So nahe war er mir seit der Geschichte mit Riku nicht mehr. „Shin-chan, was ist denn mit dir passiert?“ will ich völlig durcheinander wissen. „Was Neues.“ antwortet er grinsend und lässt mich wieder los. Was Neues?? Und dieses Grinsen?? Das kann eigentlich nur eins bedeuten. „Riku hat mit dir geschlafen?“ gebe ich fragend zurück. „Ohhh jaaah.“ entgegnet er fröhlich. „Und weißt du wie geil es war?“ „Na ja, Shindo, also wenn ich ehrlich bin, müsste ich ja jetzt „ja“ sagen.“ gebe ich etwas unüberlegt zurück. Ich meine es war ja auch geil mit Riku, aber das Shindo jetzt so auf die Nase zu binden, hatte ich eigentlich nicht vor. „Aber damit du noch was zu erzählen hast sage ich halt „nein““ „Du hättest auch „ja“ sagen können und mir mal alles erzählen können. Von Riku und dir.“ geht Shindo fürchterlich locker damit um. Das bin ich überhaupt nicht gewohnt von ihm. „Das is nix für dich.“ lehne ich ab und gehe ins Wohnzimmer, wohin mir ein hibbeliger Shindo folgt. „Warum nicht?? Ihr werdet kaum was anderes gemacht haben als wir.“ gibt er zurück. „Wenn du mir erzählst wie es mit Riku war, kann ich dir die Frage ja beantworten.“ schlage ich vor. „Hmmm okay, ich erzähle dir das von Riku und du sagst mir ob ihr was anderes gemacht habt.“ ist Shindo einverstanden und beginnt zu erzählen. Er fängt ganz von vorne an, dass seine Eltern an dem Abend aus waren und er das ausnutzen wollte. Dann spricht er davon, dass Riku anfangs nicht so ganz wollte, aber er ihn trotzdem rum bekommen hat. Hmmm Riku wollte nich so richtig?? Vielleicht sollte ich ihn mal fragen warum. Shindo spricht weiter, davon wie er und Riku sich liebkost haben und alles. Wie ich schon erwartet hatte war Riku zu Shindo mehr als sanft, er hat soweit ich das mitbekommen habe, noch nicht mal seine Zähne irgendwie mit ins Spiel gebracht. Wenn ich nicht schon so viel Erfahrung hätte, hätte mich das wohl auch zufrieden gestellt, aber so klingt es ziemlich langweilig, nach Kleinkindersex eben. „Und jetzt ob ihr was anders gemacht habt.“ fordert Shindo als er fertig ist. „Aber sicher haben wir was anders gemacht.“ antworte ich. „Und was?“ bohrt mein kleiner Bruder weiter. „Das war nich Teil unserer Abmachung.“ erkläre ich grinsend. „Aber... Sora... das is gemein.“ findet Shindo. „Ist es nicht, du musst dir nur deine Worte genau überlegen, Shin-chan.“ entgegne ich. „Magst du was essen?“ „Hmm was denn? Und trotzdem is es gemein.“ wiederholt der Kleine nochmal. „Pizza und du musst nur schlauer sein.“ erwidere ich. „Wenn du meinst. Ich nehm ne Hawaii.“ ist Shindo sofort dabei, woraufhin ich den Pizzaservice anrufen und wir seit langem mal wieder einen ganz entspannten Abend verbringen. Nichts erinnert mich mehr daran, dass Shindo mich mal nicht mehr sehen wollte, außer meine immer noch vorhandenen Gefühle für Riku. Zwei Tage später musste ich mir die ganze Story nochmal von Riku anhören, er hat genauso geschwärmt wie Shindo. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen Riku mutiert grade zum Obersoftie. Jedenfalls sind wir an diesem Nachmittag mit der Arbeit schneller durch als je zuvor, vielleicht weil wir dieses Gesprächsthema hatten. Wir wollen gerade Feierabend machen, als mich der Chef zu sich ins Büro ruft. „Darf ich mit Papa?“ will Riku wissen, als ich eintrete und er in der Tür steht. „Nein, Riku warte bitte draußen.“ lehnt der Chef ab und Riku schließt die Tür. Ich bin mir fast sicher, dass sein Ohr gleich an der Tür kleben wird. „Wie geht es Ihnen?“ will der Chef von mir wissen. „Ganz gut eigentlich.“ antworte ich. Na ja, wenn man davon absieht, dass ich mich in die unmöglichste Person auf dem ganzen Planeten verliebt habe, sie die Gefühle nicht erwidert und stattdessen mit meinem Bruder zusammen ist, geht es mir doch ganz gut. „Wirklich?? Ich hatte in den letzten Wochen nicht den Eindruck. Was halten Sie von einer Reise?“ fragt Rikus Vater dann. „Eine Reise?? Sie wollen verreisen? Na ja, ich war noch nie irgendwie verreist, aber es ist sicher schön.“ entgegne ich. „Sie waren noch nie verreist? Auch nicht in Ihrer Kindheit?? Warum nicht?“ ist der Chef fast so schlimm wie Riku, wenn der etwas wissen will. „Meine Eltern konnten sich das nicht leisten und jetzt alleine zu verreisen finde ich nicht schön.“ lüge ich ein bisschen. „Dann verreisen sie also lieber mit ihrer Freundin?“ spricht Rikus Vater dann weiter. „Freund, wenn ich einen hätte.“ sage ich ihm zum ersten Mal, dass ich schwul bin, zwar nur indirekt, aber er wird es schon verkraften. Zuerst muss es ein Schock für ihn sein, sein Gesicht verzerrt sich leicht und er sagt für ein paar Momente gar nichts. „Hmmm gut, Sie würden also gerne verreisen, am Liebsten mit Ihrem Freund. Na ja einen Freund kann ich Ihnen nicht bieten…“ wenn der wüsste, ist mein erster Gedanke dazu. „...aber eine Geschäftsreise, nächste Woche mit mir zusammen.“ bringt er seinen Satz zu Ende. Eine Geschäftsreise?? Hmmm, das wäre schon cool, ich müsste Riku eine Woche nicht sehen und vielleicht würde ich auf andere Gedanken kommen. Endlich mal raus hier, aus diesem tristen Leben. „Ich meine, dass Sie sich endlich etwas ablenken können. Sie sehen ganz schön kaputt aus in den letzten Wochen.“ ist es sogar ihm aufgefallen. „Also ich würde gerne mitgehen. So ne Geschäftsreise ist sicherlich toll.“ finde ich, woraufhin der Chef mich anlächelt. „Also am Tollsten sind immer die Saufgelage nach den Geschäftsverhandlungen.“ gibt er lachend zurück. Aber ich muss darüber auch lachen, ich erlebe ihn selten so heiter und losgelöst. Eigentlich ist er immer sehr professionell und man könnte meinen, er kennt Alkohol und Weggehen gar nicht. „Packen Sie ruhig heute schon mal, wir fahren Sonntagmorgen. Sie müssen sich um nichts kümmern, ich werde fahren. Morgen werde ich Ihnen dann wegen der Uhrzeit Bescheid geben.“ wendet er sich irgendwann wieder an mich und steht dann auf. Wir verlassen zusammen sein Büro, Riku steht davor. Er sieht mich wirklich komisch an, so nach dem Motto „Hast du mir nicht was zu sagen?? Wir werden uns ne ganze Woche nichts sehen und das werde ich wahrscheinlich von Vater erfahren.“ Aber was soll der Blick?? Was soll das? Ich dachte er liebt Shindo und jetzt wo sie es endlich getan haben, dachte ich es wäre Ernst. Die nächsten Tage vergehen schnell, sodass ich mit dem Chef bald schon unterwegs zur Geschäftsreise bin. Rikus POV So jetzt ist Sora also weg. Für ne ganze Woche und ohne sich auch nur irgendwie bei mir zu verabschieden. Doch was erwarte ich eigentlich?? Sollten nicht alle meine Gefühle bei Shindo sein?? Aber ich vermisse Sora jetzt schon und dabei ist er grade mal drei Tage nicht da. Ich vermisse seine Art, sein Gesicht, sein Lächeln, einfach alles, sogar seine doofen Sätze wenn ich ihn irgendwas zu seiner Vergangenheit gefragt habe. Apropos Vergangenheit, über die möchte ich immer noch mehr wissen und heute wo ich mit Shindo wieder mal alleine bin, werde ich ihn endlich mal nach diesem einen Ereignis fragen können an das er sich noch erinnert. Wir liegen gerade eng aneinander gekuschelt auf seinem Bett, für Shindo scheint die Welt im Moment mehr als in Ordnung zu sein, aber ich, ich will endlich mehr wissen. „Du Shindo, du hast doch einmal gesagt, du erinnerst dich noch an was von deiner Kindheit, an deinen Vater und so. Magst du es mir nicht mal erzählen?“ will ich vorsichtig wissen. Shindo ist für ein paar Momente ganz still, er scheint sich auch nicht mehr zu bewegen. „Riku... wie kommst du jetzt darauf?“ fragt Shindo. „Ich... also mein Vater hat mit mir geredet über seine Kindheit und… na ja seine Eltern sind auch gestorben als er noch jung war... er kam dann dorthin wo man kommt, wenn man seine Eltern verloren hat und auch sonst niemanden mehr hat... auf jeden Fall hat er mir erzählt, dass da auch Kinder waren aus Alkoholikerfamilien... die geschlagen wurden und so... und ihr, du und Sora macht immer so ein großes Geheimnis aus eurer Vergangenheit… ich will einfach wissen, was mit euch los war...“ erkläre ich ehrlich, woraufhin Shindo wieder in Schweigen verfällt, wenig später seht er dann auf, holt ein Bild von der Wand und setzt sich aufs Bett, ich setze mich neben ihn, beäuge neugierig das Bild. Da ist Shindo, vielleicht 4 oder 5 und Miyami... und noch ein Junge... er sieht fürchterlich aus, seine Lippe ist geschwollen, ein Auge blau, an den Händen hat er Verbände, an seinem Pulloverbund sehe ich ein Pflaster herausblitzen, dann ist er noch so furchtbar dürr... so einen Jungen habe ich noch nie gesehen... aber ich kann mir schon denken wer das ist... „... das ist Sora? Richtig?“ frage ich vorsichtig und ziemlich durcheinander, wer hat ihn denn so zugerichtet??? „Ja... das ist Sora. Was denkst du wie alt er auf dem Foto ist?“ will Shindo wissen. „Na ja, schätzen würde ich ihn auf 10, aber du bist da drauf zwischen vier und fünf, als muss er 14 oder 15 gewesen sein.“ entgegne ich. „Genau, das ist Sora mit 14 Jahren... hast du je so etwas Schlimmes gesehen?? Sora sah damals aus wie Gevatter Tod. Es war schrecklich.“ wimmert Shindo. Ich nehme ihn in den Arm, lege das Foto, nachdem ich einen letzten Blick darauf geworfen habe, angewidert auf den Nachttisch. „Shindo... was ist da mit Sora passiert?“ will ich wissen, nachdem Shindo geschlagene 10 Minuten einfach nur geheult hat. „Ich… unsere Mutter war da schon tot, sie ist gestorben als ich 3 Jahre alt war… es war schlimm für uns alle... aber mein Vater... er hat sich verändert... er hat zu Hause nur noch rum geschrieen… er war einfach anders... ich habe damals nicht verstanden warum, heute weiß ich, dass er angefangen hat zu trinken… wir waren dann mal mit Sora auf dem Spielplatz... Vater war wieder tagelang nicht zu Hause gewesen und Sora hatte sich toll um uns gekümmert… er war immer da… immer… auf dem Spielplatz ist mir dann was passiert… ich bin hingefallen und hab meine Hose kaputt gemacht… sie hatte am Knie ein riesiges Loch… ich hab geheult… aber nicht weil es weh tat… sondern weil ich wusste… ich wusste… dass Vater herum schreien würde… und ich wusste… was ER mit Sora machen würde… aber Sora… er… er hat mich getröstet, hat gesagt… gesagt… dass es nicht schlimm wäre… dass er die Hose nähen würde, bevor Vater wieder da wäre… ich war beruhigt vorerst… doch als wir dann zu Hause waren… da war Vater… er hat sofort das Loch gesehen… Sora hat zwar versucht mich so auf dem Arm zu halten, dass es unentdeckt bleibt… aber es hat nichts geholfen… Vater hat gehaust… Sora hat mich und Miyami sofort in unser Zimmer geschickt… wir sollten abschließen… so wie immer wenn Sora mit Vater alleine war… doch ich konnte es diesmal nicht… ich war doch Schuld wenn Sora jetzt irgendwas passieren würde… ich hatte die Tür einen Spalt offen gelassen… und ich hab alles gesehen… ich hab gesehen… wie Vater Sora geschlagen hat… zuerst nur mit den Händen… Sora hat furchtbar gewimmert… dann hat Vater auch noch seinen Gürtel genommen, hat Sora die Sachen ausgezogen… hat ihn damit geschlagen… immer und immer wieder… auf den Rücken… auf die Beine… auf die Finger einfach überall hin… ich hab geheult… hab die Tür zugeschlossen und Soras Schreie gehört… es kam mir vor… als wäre… als wäre er kurz davor zu sterben… so sehr hat er geschrieen… so schlimm hat es sich angehört… irgendwann ist es still geworden… wir haben eine Tür zu knallen hören… Vater war wieder weg… ich bin raus gerannt… hab Sora umarmt… hab ihm Tränen zu seinem Blut dazu geweint… aber er… er hat nur gelacht und hat gesagt… dass ich nicht weinen muss… er würde uns immer beschützen… er wäre immer für uns da wenn wir ihn brauchen… und Riku glaub mir… das klingt mir heute noch in den Ohren… aber er hat die Wahrheit gesagt… er ist immer für mich da…“ beendet Shindo eine Erzählung, die ich lieber nicht gehört hätte. So viel Gewalt, so viel Unrecht auf einem Fleck… wie konnten sie das nur ertragen??? Wie konnten sie das alle so gut verarbeiten und doch so nett und freundlich werden. „Shindo… weißt du noch was danach passiert ist?“ frage ich irgendwann. Ihn jetzt irgendwie zu trösten bekomme ich einfach nicht hin. „Na ja… Mamas Todestag kam… wir haben das Foto gemacht… wir machen jedes Jahr ein Foto und stellen es ihr auf ihr Grab… irgendwann… dann… da war ich 5… da is Vater nicht mehr wiedergekommen… unsere Nachbarn haben dann beim Jugendamt angerufen… Sora hat es einfach nicht mehr geschafft sich um alles zu kümmern…. ich und Miyami wir waren vielleicht ein paar Monate im Heim… dann haben sie Pflegeeltern für uns gefunden… aber ich wollte nicht, ich wollte bei Sora bleiben… ich bin erst mitgegangen, als sie mir versprochen haben, dass ich ihn immer besuchen darf, wann ich will und wie oft ich will… Sora ist dann noch drei Jahre in diesem Heim geblieben… er hat mir nie erzählt, wie es ihm dort gegangen ist. Er hat immer nur gefragt ob es mir und Miyami gut geht… er hat nie von sich geredet, er hat immer nur an uns gedacht… Manchmal da hasse ich ihn dafür, er hatte doch eine gute Familie mehr als alles andere verdient, aber er hat sich immer nur drum gekümmert, dass wir es gut haben. Miyami und ich waren oder sind ihm wichtiger als er selbst.“ erwidert Shindo fast ein bisschen wütend. Doch ich bin immer noch zu geschockt um das alles richtig zu verarbeiten. Shindo kann sich vielleicht nur noch an dieses eine Erlebnis erinnern, aber wenn sein Vater schon immer so war, dann wurde Sora bestimmt täglich geschlagen. Ich kann nicht anders, aber mir laufen tatsächlich Tränen über die Wangen, tropfen langsam in Shindos Haare. „Riku… du weinst...“ fällt ihm auf und er schaut zu mir auf. „Weißt du Sora hat immer gesagt… Tränen sind das Reinste am Menschen… wenn man nicht mehr weinen kann ist das viel trauriger als wenn man weint.“ erzählt er und wischt über meine Wangen. Doch egal was er macht, es will und will nicht aufhören. Ich muss immer wieder daran denken wie schlecht es Sora gegangen ist, was er alles erleben musste. Irgendwann schafft Shindo es dann doch, mich zu beruhigen und wir liegen uns noch lange in den Armen, ehe ich mich müde und kaputt auf den Heimweg mache. Ich bin so durcheinander wie lange nicht mehr, lasse Mama einfach stehen, als sie fragt, wie es bei Shindo war, und verziehe mich auf mein Zimmer. „Wie hast du geschlafen gestern?“ will Shindo wissen, als wir in der kleinen Pause im Hof stehen, etwas abseits, damit keiner hört was wir sprechen. „Fast gar nich. Ich… es hat mich ziemlich mitgenommen, die Story gestern.“ entgegne ich. „Ach Riku…“ seufzt Shindo und schlingt seine Arme um mich. „Mach dir keine Sorgen. Uns geht es ja jetzt allen gut. Ich hab dich, Miyami hat ihre Familie und Sora hat… er hat…“ überlegt er. Mich, wollte ich schon sagen, jetzt wäre ich gerne für Sora da, würde ihn in den Arm nehmen und trösten. „Er hat mich und… dich.“ fällt Shindo dann irgendwann ein. „Mich?“ bin ich total verwundert. „Ja, dich, als Freund natürlich. Aber er hat dich gern, vielleicht ein bisschen mehr als mir lieb ist, aber er es is nun mal so. Und du, du magst ihn doch auch, oder?“ will Shindo wissen. „Ich… ja, halt nur als Freund versteht sich.“ antworte ich sofort, bevor mir irgendwas anderes rausrutscht. „Na siehst du. Ich glaub nicht, dass er noch allzu viel daran denkt, schließlich ist es schon fast 12 Jahre her.“ gibt Shindo zurück, als es klingelt. Doch ich bin ganz und gar nicht seiner Meinung. Ich bin mir sicher, Sora denkt noch oft daran und ich bin mir auch sicher, dass er manchmal weint, wenn er alleine ist und daran denken muss. Diese Sache beschäftigt mich echt noch die ganze Woche, ich will Sora endlich wieder sehen, will mit ihm über das was mir Shindo erzählt hat reden, aber ich habe viel zu sehr Angst, dass er einfach abblockt. Mich runter macht, ich solle ihn nicht so ausfragen. Aber ich muss es einfach versuchen, ich werde immer ungeduldiger, will endlich dass er wiederkommt, bin total froh, als es endlich Montag ist und ich nur noch einen langweiligen Schultag überstehen muss. Kapi 6 Ende Über Kommentare freue ich mich sehr ^^ Kapitel 8: Überstunden ---------------------- I hate that I love you von Chibi_Isa RikuXSora Laliho! Na alles fit bei euch? Danke für die tollen Kommis ^^ hab mich wieder sehr darüber gefreut, auch dass einige echt viel geschrieben haben ^^ Hier das versprochene Kapi. Jetzt aber viel Spaß beim Lesen Chibi_Isa Kapitel 7: Überstunden Soras POV Na toll, heute muss ich dann wohl oder übel wieder arbeiten. Diese ganze Geschäftsreise hat mir absolut nichts gebracht, nur das ich mich jetzt total gut mit dem Chef verstehe, wir uns jetzt duzen und dass wir anscheinend einen ähnliche Kindheit hatten und ich deshalb zum ersten Mal mit jemanden sprechen konnte, der mich versteht, aber sonst? Sonst ist alles beim Alten geblieben. Meine Gefühle für Riku sind immer noch da und sie werden mit jedem Tag stärker. Die Reise hat zwar den vom Chef beabsichtigten Zweck, mich von meinen offensichtlichen privaten Problemen abzulenken erfüllt, aber sie hat eben auch nur abgelenkt und meine Empfinden nicht weggezaubert. Ich wünsche mir so sehr, dass Riku mit Shindo Schluss macht und zu mir kommt. Mir sagt, dass er mich liebt, dass er mich will, dass er mit mir zusammen sein will. Aber so wie er im Moment mit Shindo rumturtelt, glaube ich daran überhaupt nicht mehr. Die Beiden haben mittlerweile auch miteinander geschlafen. Ich musste mir eine ausschweifende Erzählung von Shindo und dann auch noch von Riku anhören. Es war schrecklich für mich, aber das supergenialste Erste Mal für die Beiden, so sehr haben sie geschwärmt. Der Vormittag vergeht schnell, viel zu schnell für mich, denn nachmittags muss ich Riku wieder sehen. Doch er lässt diesmal echt lange auf sich warten, ich habe schon die Hoffnung er kommt gar nicht, als er dann doch zur Tür hereinschneit. „Hey, sorry, aber Shindo war heute so anhänglich.“ erklärt er, zieht seine Jacke aus und hängt sie neben meiner an den Kleiderhacken. „Ja, klar. Hast du schon was gegessen?“ frage ich, da er noch seine Schuluniform anhat und auch seine Schultasche dabei hat. Für mich macht es nicht den Eindruck, als wäre er schon zu Hause gewesen. „Nee, ihr habt nicht zufällig noch was da?“ will er wissen und schaut mich hoffnungsvoll an. Ich hasse es, wenn er das macht, soll er doch verdammt nochmal zu Hause oder unterwegs essen. „Geh in die Kantine, die geben dem Minichef sicher noch was.“ gebe ich zurück, woraufhin er mit einem komischen Gesicht verschwindet. Etwa ne halbe Stunde später ist er wieder da, gut gelaunt und satt, so wie er aussieht. „Und wie war eure Geschäftsreise?“ fragt Riku, als ich ohne ihn zu beachten weitergearbeitet habe. Doch ich kann nicht anders, ich kann ihn unmöglich lange anschauen, ohne dass sich irgendwelche Fantasien in meinem Kopf entwickeln. „Gut.“ antworte ich nur. „Hmmm hat Vater dir was erzählt?“ bohrt Riku weiter. Was soll das?? Hat der Chef wohl seine Klappe doch nicht halten können und hat Riku alles erzählt? „Von seiner Kindheit.“ entgegne ich. „Vom Kinderheim?“ weiß er genau auf was er hinaus will. Ich nicke nur. „Und?“ sagt Riku dann und ich muss ihn einfach dabei anschauen. Da sitzt so ein 15-jähriges, verwöhntes Unternehmersöhnchen und glaubt ernsthaft ich würde ihm jetzt von meiner Kindheit und Jugend erzählen. Der hat sie doch nicht mehr alle, auch wenn ich ziemlich in ihn verliebt bin, so könnte ich mich nie öffnen, wenn ich nicht wüsste, dass er meine Gefühle erwidert. „Traurig, was dein Vater da erleben musste.“ erwidere ich schließlich und löse meinen Blick von ihm. „Aber du? Dir ging es doch nicht anders. Kannst du nicht mal mit jemanden drüber reden?? Nich mal Shindo oder Miyami...“ fängt Riku an, wird aber nicht von mir, sondern von seinem Vater unterbrochen, der von uns Beiden unbemerkt in der Tür stand. „Sora wird darüber reden wenn er es möchte und nicht wenn du ihn dazu drängst. Jetzt komm mal mit in mein Büro.“ fordert der Chef und Riku folgt ohne auch nur den Versuch zu unternehmen, irgendwas dagegen zu sagen. Ich bin irgendwie froh darüber, doch als ich dann die laute Stimme von Riku´s Vater vernehme, er solle mich nicht so ausfragen, kehren schlagartig alle Erinnerungen an meinen Vater zurück. Meine Augen füllen sich mit Tränen, doch bevor es zu spät ist, schreibe ich kurz einen Zettel, dass ich auf der Toilette bin, ehe ich auch dorthin verschwinde. Heulend sacke ich in einer der Kabinen auf den Boden, was ist nur los??? Habe ich mich noch irgendwie unter Kontrolle?? Nein, meine Gefühle spielen verrückt, ich kann nicht mehr gegen gewisse Erinnerungen ankämpfen und ich werde immer mehr labil, heule einfach los anstatt mich zu beherrschen. Irgendwann habe ich mich ausgeweint, wasche mir das Gesicht und gehe zurück in mein Büro. Riku sitzt bereits hinter dem Schreibtisch, lächelt mich einfach nur süß an. „Tut mir Leid, die Ausfragerei von vorhin meine ich. Kommt nicht wieder vor.“ versichert er mir, als ich mich auf meinen Stuhl setze. „Schon okay, wer weiß wenn du nicht immer so um den heißen Brei herumreden würdest, hätte ich dir vielleicht was erzählt.“ mache ich ihm Hoffnungen, ob sich die jemals erfüllen weiß noch nicht mal ich selbst. „In Ordnung. Ich soll dir noch von Papa sagen, dass er nach dem Außentermin gleich nach Hause geht. Er hat dir die drei Ordner dagelassen, die sollen wir durcharbeiten, wenn wir Zeit finden.“ erzählt Riku mir. Wie bitte??? Das ist doch nicht sein Ernst. Drei Ordner und dann noch so doof wenn wir Zeit finden. „Ich darf auch länger bleiben, wenn du mich danach nach Hause bringst. Papa traut den Straßen nachts nicht so ganz.“ fügt Riku noch hinzu. „Hast du denn Zeit?“ will ich wissen. „Sicher, zu Shindo gehe ich erst morgen wieder und Hausaufgaben hatten wir heute keine.“ entgegnet Riku. „Und so ein paar Ordner schaffen wir doch schneller als der Blitz.“ „Okay, du Blitzmerker.“ witzele ich, woraufhin wir tatsächlich beide in Lachen ausbrechen. Für den Rest des Nachmittags bleibt meine Stimmung wirklich so fröhlich wie bei diesem kleinen Scherz, nur wird der Drang nach Riku immer größer und als wir nach 18:00 Uhr die Letzten in der Firma sind, kommen auch wieder bestimmte Fantasien. Am Liebsten wollte ich Riku jetzt hier und sofort auf dem Schreibtisch. Diese Vorstellung wird immer realer und langsam aber sicher wandert mein Blut in andere Regionen. Zum Glück merkt Riku nichts davon, er ist so mit der Arbeit beschäftigt. Ich kann mich kaum noch zurückhalten, als wir den letzten Ordner fertig haben und er sich reckt und streckt. Und dann passiert es, mein Körper war schneller als mein Kopf, hat sich vorgebeugt und unsere Lippen zu einem Kuss vereint. Doch anstatt mich wegzudrücken und abzulehnen, erwidert Riku den Kuss, zwar schüchtern und unsicher, aber er erwidert. Angestachelt davon werde ich mutiger, lecke übers eine Lippen und verlange Einlass. Zu meiner Verwunderung öffnen sich Riku´s Lippen sofort, auch mit der Zunge kommt er mir schon entgegen und spielt sogleich mit meiner. „Sora… hör auf… bitte… ich will das nicht.“ unternimmt Riku einen verzweifelten Versuch, sich mir zu entziehen, doch ich gehe bestimmt nicht darauf ein. Jetzt wo ich ihn endlich da habe wo ich ihn wollte, werde ich ihn nicht mehr gehen lassen. „Du willst das nicht?? Das hier spricht aber einen andere Sprache.“ gebe ich zurück und streiche über die jetzt schon erhebliche Beule zwischen seinen Beinen. Ein Keuchen entkommt ihm, ehe er mich zurück in meinen Stuhl drückt und sich breitbeinig auf meine Beine setzt. Er bewegt sich so als wäre ich schon in ihm, was mich fast wahnsinnig macht und meine Erregung noch mehr und schmerzhafter gegen den Stoff meiner Shorts und Hosen drückt. „Deine is auch nicht grade klein.“ informiert er mich grinsend. „Halt die Klappe.“ erwidere ich und lege meine Lippen an seinen Hals, sauge an ihm und beiße schließlich auch hart hinein. Ich will Riku jetzt, jede Faser meines Körpers lechzt nach ihm. Ich möchte ihm sein Hemd ausziehen, doch diese verdammten Knöpfe dauern mir viel zu lange. Hart reiße ich an seinem Oberteil und wie von mir beabsichtigt fallen die Knöpfe ab oder die Knopflöcher reißen. Jetzt brauche ich ihm den störenden Stoff nur noch abzustreifen. „Da hat´s aber einer...“ fängt Riku an, sein Satz endet jedoch in einem erstickten Keuchen, als ich in eine seiner Brustwarzen beiße. Er bäumt sich mir entgegen und reibt stöhnend seinen Körper an meinen. Ich weiß genau was er will: Erlösung. Doch bis ich ihm die verschaffen kann wird er noch warten müssen, ein bisschen Quälen muss immer drin sein. Ich drücke ihn wieder nach unten auf meine Beine und bearbeite weiter seine Brustwarzen, lecke darüber, sauge und knabbere an ihnen, wobei ich nicht vergesse auch mal hart zu zubeißen. „Ich will auch.“ stöhnt Riku plötzlich und zieht mir T-Shirt und Pullover mit einem Mal aus. Ich fühle seine Lippen und seine Zunge auf meiner Haut, wie sie jede Pore davon zum Zerreißen reizen. Ein Keuchen entflieht mir, jetzt schon, obwohl wir noch mitten im Vorspiel sind. Oh Mann wie lange ist mir das nicht mehr passiert? Doch ihm Moment ist mir alles egal, mir ist egal, dass ich es gleich mit dem Freund meines Bruders und dem Sohn meines Chefs treiben werde. Einzig und allein mein Körper führt gerade Regie. Riku kümmert sich inzwischen um meine Brustwarzen, beißt noch fester zu als ich bei ihm und lässt mich erneut aufkeuchen. Aber mir reicht das jetzt, schnell öffne ich seine Hose, er steht auf um sie sich abzustreifen, ich tue es ihm gleich und Moment später sind wir beide nackt. Riku drückt mich wieder auf den Stuhl, setzt sich erneut auf mich und reibt seine Erektion an meiner, was uns beide aufstöhnen lässt. Na warte, Kleiner, dieses Spiel können wir noch ausweiten. Ich lasse eine Hand nach unten wandern, fahre an unseren Erregungen auf und ab und fange schon bald an daran zu reiben. Rikus POV Ein Stöhnen entkommt meinen Lippen, was macht Sora da nur mit mir?? Ich spüre seine Hand, sie scheint fast überall zu sein und mich in den Wahnsinn zu treiben. Seine andere Hand setzt sich plötzlich auch in Bewegung, einen Moment später ist sie bei meinem Po und ein Finger sucht seinen Weg hinein. Ich stöhne noch lauter, als der Finger schließlich in mir ist, doch da nimmt Sora schon einen zweiten dazu und bewegt sie raus und rein. Er lässt mir kaum Zeit zum Entspannen, treibt mich so immer weiter zu meinem Höhepunkt. Ich glaube ich werde nicht mehr, Soras Hände, hier und dort, einfach überall, lassen mich durchdrehen. Ich klammere mich an ihn. „Sora... ich... du... deine Hände überall... ich kann nicht mehr…“ stöhne ich ihm laut ins Ohr, beiße fest in sein Ohrläppchen und komme in seine Hand. Ich schmecke sein Blut, bei jedem der schweren Atemzüge, die mir entkommen. Langsam schlucke ich es hinunter, klammere mich immer noch an Sora. „Schnellschießer bleibt eben Schnellschießer.“ teilt Sora mir dreckig grinsend mit. Doch ich bin viel zu kaputt um noch was zu erwidern. Am Liebsten würde ich auf der Stelle in Soras Armen einschlafen, doch er hat was ganz anderes im Kopf. Ich fühle seine Lippen auf meinen, sie fangen mich ein, schnappen nach mir, nehmen mir fast die Luft zum Atmen. Kaum einen Moment später ist aus dem Kuss schon ein Zungenkuss geworden, jedoch machen wir uns erst gar nicht die Mühe unsere Zungen im Mund zu behalten, lassen sei ganz ungeniert miteinander spielen. Ich weiß ja nicht ob das normal ist, aber dieser eine Kuss erregt mich schon wieder so sehr, macht mich heiß auf mehr und lässt mich alle meine Bedenken und auch Shindo vergessen. „Mit dir hat man es echt leicht.“ informiert Sora mich und streicht an meiner bereits wieder vorhandenen Erregung auf und ab, lässt sie so nochmals größer werden. Er beugt sich vor, öffnet eine Schreibtischschublade und nimmt eine Schachtel raus. Das is nich sein Ernst, sogar hier hat er sowas? „Mist, die is leer.“ flucht Sora, nachdem er sich ein Kondom übergezogen hat und die Gleitcreme benutzen wollte. „Dann mach die mal feucht.“ fordert er und hält mir drei Finger hin. Doch das ist mir viel zu langweilig, so spüre ich doch kaum was. „Nich nötig.“ lehne ich ab und lasse mich langsam und vor Schmerz stöhnend, auf Sora´s Glied nieder. Ich fange an mich zu bewegen, sehr langsam und bei jeder Bewegung schmerzvoll aufstöhnend. Es geht einfach noch nicht anders, es tut viel zu sehr weh. „Leg mal nen Zacken zu.“ verlangt Sora und streicht über meinen Po, hebt mich an und hilft mir. Aber es tut alles so weh, ich drehe fast durch vor Schmerz, der sich mit meiner Erregung vermischt. „Ohhh Riku, das geht mir alles viel zu langsam.“ stöhnt Sora plötzlich und befördert mich hart auf den Schreibtisch. Meine Hand landet in der Schale mit den Reißnägeln und meinen Arm ritze ich mir an dem Tesaabroller auf, doch das alles ist klein gegen den Schmerz den Sora gerade verursacht. Immer wieder stößt er hart zu, hat schon längst einen Punkt in mir getroffen, der mich in andere Sphären aufsteigen lässt. Ich kann mich noch nicht mal an irgendwas klammern, Sora drückt einfach meine Arme auf den Schreibtisch. Einzig durch mein Stöhnen kann ich noch meine Gefühle auslassen. Ein besonders lautes entkommt mir als Sora unglaublicherweise nochmal die Härte und das Tempo seiner Stöße steigert. Ich kann bald nicht mehr, unser Gestöhne, Sora´s Aussehen und seine Taten lassen mich durch drehen. Plötzlich ist da auch noch seine Hand, die an meiner Erregung reibt, ich bäume mich ihm entgegen, kann so endlich seine Hand abschütteln, klammere mich an ihn und bewege mich gegen ihn und seine Hand. „Das gefällt mir.“ stöhnt er mir ins Ohr und das ist genau das was mich kommen lässt, das erste Lob von Sora. Doch auch er kommt fast gleichzeitig in mir. Ich lasse mich zurück fallen, lande auf dem Schreibtisch und kann kaum noch atmen. Endlich vorbei, das nächste Mal wenn wir sowas machen muss Sora vorher Bescheid sagen, so überrumpelt halte ich das nicht mehr aus. Aber was denke ich da überhaupt. Eigentlich sollte ich sowas nur mit Shindo machen, doch mein Körper hat heute ne ganz andere Sprache gesprochen, er wollte Sora und zwar nicht nur für einmal zwischendurch. Ich merke, das Sora vom Stuhl, in den er sich hatte fallen lassen aufsteht. Er zieht sich an, hält mir plötzlich sein T-Shirt hin. „Hier zieh an. Dein Hemd is im Arsch.“ erklärt er. „In wessen denn?“ will ich grinsend wissen und ziehe mir das T-Shirt über. Doch Sora reagiert gar nicht darauf, holt stattdessen den Verbandskasten und macht mir auf meine Hand und den Arm ein Pflaster. Danach ziehe ich mich schweigend und unter Schmerzen an. Sora kann echt hart sein. Aber was hat er jetzt nur??? Wieso spricht er kein Wort mit mir?? „Sora… was is los?“ will ich wissen und greife nach seinem Arm, doch kaum berühre ich ihn mit meinen Fingerspitzen zieht er ihn weg. „Wir habens grade getan, das is los. Shindo wird uns umbringen.“ gibt er wütend zurück. „Aber… Sora… ich… wir müssen es ihm doch auch nicht sagen.“ erwidere ich. „Das haben wir das Letzte mal auch gemacht und Shindo hat sich deshalb den Arm gebrochen und lag im Krankenhaus.“ entgegnet Sora. „Letztes Mal war das doch was ganz was anderes und außerdem… ich weiß nicht… ob ich so unbedingt mit Shindo zusammen sein möchte… jetzt nachdem wir…“ stammele ich herum, als Sora mir plötzlich eine Ohrfeige verpasst. „Auuu, was machst du?“ bin ich total durcheinander, als Sora auch noch eine Träne über die Wange rennt. „Was hast du?“ „Ich… ich bin wie mein Vater… ich schlage zu wenn ich nicht mehr weiter weiß…“ antwortet er und sieht mich mehr als komisch an. Er redet von seinem Vater?? Das erste Mal überhaupt, dass ich ihn über seinen Vater reden höre. „Ach Quatsch… das stimmt doch gar nicht. Du bist überhaupt nicht wie er. Mit dir kann man reden, du schlägst niemals ohne Grund zu. Sora du hast Miyami und Shindo immer beschützt, hast alles für sie ertragen, du kannst überhaupt nicht wie er sein.“ tröste ich ihn und schlinge meine Arme um ihn. Ich weiß nicht, was da mit ihm los ist, doch er lässt alles geschehen, er wehrt sich kein einziges Mal. Ich streichle ihm beruhigend über den Rücken, wische ihm über das Gesicht und trockne seine Tränen. „Komm, ich bring dich nach Hause.“ sagt er irgendwann und nuschelt auch noch ein leises „Danke.“ „Hey, nich so schnell, bitte.“ bettele ich, als Sora durch die leeren Korridore des Bürogebäudes flitzt. Er kann das ja auch machen, schließlich hat er mir wehgetan, aber er is total heil geblieben. „Ach so, ja tut mir Leid.“ entschuldigt er sich, als ich langsam zu ihm gelaufen komme. „Das bringt mir jetzt auch nicht viel.“ gebe ich zurück, woraufhin Sora anfängt zu grinsen. „Grins nich so, das nächste Mal schaltest du nen Gang zurück.“ verlange ich. „Möchtest du denn, dass es ein nächstes Mal gibt?“ will Sora wissen. Ich nicke sofort. Was denk ich mir eigentlich grade?? Ich betrüge Shindo und würde es jederzeit wieder tun. Sora lächelt mir nur zu, gibt keinen Kommentar dazu ab. „Du… Riku… woher wusstest du von meinem Vater?“ will Sora wissen, als wir schon fast bei meinem Haus angekommen sind. „Von Shindo, er hat mir erzählt, als ihr auf dem Spielplatz ward und seine Hose zerrissen ist.“ entgegne ich. „Und als dein Vater dann…“ „Das reicht, ich weiß was er getan hat, ich sehe es jeden Tag wenn ich in den Spiegel sehe.“ stoppt Sora mich und hat wieder diesen Blick, der eine Mischung aus Hass und Traurigkeit ist. Ich sage nun gar nichts mehr, es ist besser jetzt still zu sein, dass hab ich schon so oft gemerkt. „Also, danke fürs Nachhausebringen. Bis Donnerstag.“ verabschiede ich mich, schaue mich kurz um und drücke Sora einen Kuss auf die Wange. Ich kann kaum glauben als er rot wird. „Ja, tschüß.“ geht er dann wieder aus unserer Einfahrt, lächelt mir noch einmal zu, bevor er ums nächste Eck verschwunden ist. Am nächsten Tag in der Schule kann ich mich kaum auf dem Stuhl halten, so weh tut Soras Aktion immer noch. „Du warst gestern gar nicht zu Hause.“ bemerkt Shindo plötzlich als wir im Englischunterricht sitzen. „Ja, Papa hat Sora und mir viel Arbeit aufgedonnert. Wir haben fast bis neun gearbeitet.“ erkläre ich. Na ja gearbeitet haben wir ja wirklich. „Hmmm so lange?? Muss viel Arbeit gewesen sein.“ gibt Shindo mit einem merkwürdigen Ton zurück. „Hast du was?“ will ich wissen. Er wird kaum wissen was ich und Sora gemacht haben. „Nein, sondern du. Du hast was vergessen.“ entgegnet Shindo, als mir die Tomaten von den Augen fallen. „Oh Scheiße, du wolltest gestern zu mir kommen. Tut mir Leid, dass hab ich voll verschwitzt. Sorry.“ antworte ich ehrlich. Wie sollte ich auch daran denken wenn Sora sowas mit mir macht. „Schön dass es dir noch einfällt.“ gibt Shindo zurück, als es zur kleinen Pause klingelt. „Ach Shindo komm schon. Es tut mir Leid. Über die Arbeit hab ich einfach die Zeit vergessen. Wie wär es wenn ich heute mit zu dir gehe. Wir könnten kuscheln und dann essen wir was zusammen.“ mache ich ihm ein Angebot. Ich bin mehr als froh, dass er keinen Verdacht schöpft, da kann ich ihm schon mal was Gutes tun. „Heute hab ich schon was vor.“ lehnt Shindo ab. „Was? Du hast schon was vor? Was denn?“ bin ich ein bisschen durcheinander. Shindo hat eigentlich nie was vor. Er hängt doch immer nur mit Axel und mir rum und dass Shindo was mit Axel macht, da müsste wohl ein Wunder geschehen. „Ich gehe zu Sora, er hat mir was mitgebracht von seiner Geschäftsreise und das will er mir geben.“ erzählt Shindo. Er hat ihm was mitgebracht?? Und mir? Halt stopp, fang nicht schon wieder damit an, Riku. Das gestern sollte eigentlich gar nicht mehr passieren aber du denkst die ganze Zeit nur an Sora, entscheid dich doch mal, schelte ich mich selbst in Gedanken. „Aber du kannst ja mitkommen. Sora hat sicher nichts dagegen.“ fällt Shindo da ein. „Meinst du? Das hört sich aber so an, als wäre er lieber mit dir allein.“ versuche ich alles um Sora nicht vor Donnerstag zu treffen, da ich im Moment für nichts garantieren kann. „Ach Quatsch. Gegen dich hat er sicher nichts.“ entgegnet Shindo, als wir, ich unter Schmerzen, das Klassenzimmer verlassen. „Was humpelst du eigentlich so komisch?“ bemerkt Shindo es auch. „Ich bin heute früh auf unserer kleinen Treppe vor dem Haus hingefallen.“ denke ich mir schnell irgendwas aus. „Trottel, wie kann man da hinfallen?“ fragt nicht Shindo sondern Axel, der plötzlich an meiner Seite auftaucht. „Ich bin eben hingefallen. Ich möchte nich wissen wo du schon überall hingefallen bist, als du blau warst.“ erwidere ich leicht sauer. „Ja, ja, Klein-Riku hat wieder kein Standvermögen. Hast wohl zu viel an Shindo-chan gedacht.“ neckt er mich weiter, als wir schließlich im Hof sind. „Ach halt die Klappe. Wo hast du dein Anhängsel gelassen?“ regt sich sogar Shindo auf. Wow, das er sich jetzt so aufspielt, hätte ich nie gedacht. „Roxas is krank.“ entgegnet Axel nur. „Wenn ich mit dir unterwegs wäre, wäre ich das wohl auch.“ gibt Shindo dann zurück, worüber ich mehr als lachen muss. Mein Bauch tut so weh, als ich wieder aufhöre. „Was hat der heute gefrühstückt?“ will Axel von mir wissen. „Weiß nich, vielleicht haben ihm seine Eltern irgendwas untergemischt.“ entgegne ich, als Shindo von jemanden gerufen wird. Es ist Miyami, sie zieht ihn ohne Gnade mit, sodass sich Shindo kurzzeitig verabschiedet. „Und jetzt raus mit der Sprache. Wer hat dich so zugerichtet? Shindo-chan war es ja wohl nicht.“ ist Axel plötzlich total Ernst. „Keine Ahnung was du meinst.“ gebe zurück, da ich nicht unbedingt jemanden davon erzählen will. „Ach Riku, du weißt genau was ich meine. Du hast es mit jemand getrieben, ein bisschen zu hart, möchte ich meinen und Shindo-chan war es sicherlich nicht. Also los jetzt, erzähl.“ fordert mein bester Freund erneut. Hmm wenn ich es erzähle, habe ich zwar einen Mitwisser, aber auch jemanden dem ich es erzählen kann, ohne dass er es an die große Glocke hängt. „Sora.“ flüstere ich schließlich. „WAS??? Spinnst du?? Der Kleine killt dich, wenn er es herausfindet.“ ist Axel für meinen Geschmack etwas zu laut. Ich schiebe ihn nach hinten in eine Ecke, wo uns niemand mehr belauschen kann. „Riku, wie konntest du das machen??“ will Axel wissen. „Ich hab gar nichts gemacht. Das ging alles von ihm aus.“ wehre ich mich gegen seine Anschuldigungen. „Sicher, er hat dich gezwungen. Das glaubst du ja wohl selbst nicht. Ich kenne ihn ja nicht näher, aber ich schätze ihn nicht so ein, dass er andere Leute vergewaltigt nur um Befriedigung zu bekommen.“ gibt Axel zurück. Er hat ja Recht, ich hab alles freiwillig gemacht, aber wenn ich es mir eingestehe ist es so schwer noch irgendwie aus der Geschichte raus zu kommen. Dann muss ich mir endlich über meine Gefühle klar werden. „Hey Riku, jetzt sag doch mal was.“ verlangt Axel. „Was soll ich denn sagen?? Ich glaub ich hab mich in den Bruder meines Freundes verknallt?? Toll, Axel, das hilft mir jetzt total weiter.“ erwidere ich. „Riku, Axel, da seid ihr. Ich hab euch gesucht.“ kommt Shindo plötzlich auf uns zu. OMG hoffentlich hat er nichts gehört. „Kommst du schon mal mit rein?“ will Shindo wissen und küsst mich auf die Wange. „Ich will mir noch was zu Trinken kaufen.“ „Ja, sicher.“ gebe ich zurück und werfe Axel noch einen hilfesuchenden Blick zu, ehe ich mit Shindo zurück ins Schulgebäude gehe. Der restliche Schultag vergeht schnell und leider konnte ich keinen Grund finden, nicht mit zu Sora zu gehen, sodass ich nachdem ich Shindo abgeholt habe jetzt mit ihm zu Sora laufe. „Hey Nii-san.“ begrüßt Shindo Sora, als er uns die Tür öffnet. Er grüßt zwar genauso freundlich zurück, aber mich sieht er an mit einem Blick der soviel sagt wie „Was willst du hier?“ Wir gehen ins Wohnzimmer, Sora hat wohl gerade mit Leon ferngesehen, denn der sitzt immer noch da. Auch er bedenkt mich mit einem Blick der Marke „Was soll das? Hau ab“. Aber was soll ich denn machen?? Ich wollte doch gar nicht mitkommen. Shindo hat mich mehr oder weniger dazu gezwungen. „Wollt ihr was trinken?“ will Leon wissen, als dann alle auf der Couch sitzen. „Ja, bitte.“ entgegnet Shindo sofort. „Hilfst du mir kurz?“ fragt Leon Shindo, als ich und Sora auch noch zugestimmt haben. Ich weiß genau was das soll, Zeit für mich und Sora sich auszusprechen und zu regeln was geregelt werden muss. „Was machst du hier?“ will Sora sofort wissen, als Shindo und Leon aus dem Zimmer sind. „Ich konnte nichts dafür. Ich wollte nich, Shindo hat mich mitgeschleift.“ erkläre ich wahrheitsgemäß. „Toll, hättest du ihm nicht irgendwas erzählen können?“ fragt Sora. „Ich habe es versucht. Mehr als einmal, aber er wollte unbedingt, dass ich mitkomme.“ antworte ich. „Einwandfrei Riku, super wirklich. Und wie willst du dich jetzt verhalten? Shindo ist nicht dumm, er wird bald merken, das wieder was gelaufen ist zwischen uns.“ gibt er zurück. „So schlau bin ich auch. Ich weiß nicht was ich machen soll. Ich weiß nicht was ich für dich empfinde und was ich für Shindo empfinde. Also jetzt sag mir was soll ich tun?“ verlange ich. „Woher soll ich das wissen? Du weißt nicht was du willst. Ich weiß es.“ erwidert Sora mehr als stinkig. „Und was willst du?“ frage ich. „Riku is also hingefallen. So ein Pech, da wirst du wohl auf was ganz Spezielles verzichten müssen.“ hören wir plötzlich Leons Stimme und Sora bleibt mir eine Antwort schuldig, als er zusammen mit Shindo wieder ins Zimmer kommt und uns die Getränke anrichtet. „Kuscheln geht immer.“ entgegnet Shindo noch, ehe er sich sofort an mich kuschelt. „Nich wahr?“ „Sicher.“ antworte ich nur und streichle ihm durch die Haare. Er ist ja wirklich süß, aber will ich ihn auch?? „Also dann erzähl mal, was hast du mir mitgebracht.“ verlangt Shindo dann von Sora. „Ein Lernprogramm für den Computer. Damit du auch mal die Chemieaufgaben ohne mich machen kannst.“ erklärt Sora und gibt Shindo ein kleines Päckchen. Das ist doch nicht sein Ernst?? Welcher Jugendliche freut sich über ein Lernprogramm?? „Ein Lernprogramm?? Ohhh das ist…“ fängt Shindo an und öffnet dann das Packet. „… einfach nur fantastisch. Sora, vielen, vielen Dank.“ spricht er dann weiter und hüpft Sora sogar vor Freude in die Arme. „Häh?? Freust du dich so sehr über Lernprogramm?“ bin ich mehr als irritiert. „Riku, das ist ein Computerspiel, kein Lernprogramm und das is so cool. Ich hab mir das schon so lange gewünscht.“ schwärmt Shindo und setzt sich wieder neben mich. „Ahhh toll.“ gebe ich nur zurück, doch Shindo hat im Moment nur Augen für das Spiel, ich bin mir sicher am Liebsten würde er sofort nach Hause wollen um es auszuprobieren. „Aber Sora, das war doch sicher teuer. Du sollst nicht immer soviel für mich ausgeben.“ beschwert er sich dann tatsächlich. „Also wenn du es nicht willst, dann behalte ich es.“ gibt sein Bruder zurück. „Nein, nein, außerdem kannst du das gar nich.“ weiß Shindo anscheinend genau was Sora kann und was nicht. „Na ja, wo du Recht hast.“ pflichtet Leon Shindo bei. „Is ja gut, macht am Besten ein Plakat und schreibt drauf, dass der ach so schlaue Sora bei Computerspielen ne totale Null ist.“ beschwert Sora sich, woraufhin Shindo nur grinst und Sora nochmal umarmt. „Ich hab dich lieb.“ flüstert er kaum hörbar in Soras Ohr, was mir eine Gänsehaut über den Rücken jagt. Shindo wäre wohl nicht mehr so entspannt wenn er wüsste, was ich mit Sora gestern gemacht habe. „Ich dich doch auch, Kleiner.“ gibt Sora leise zurück. Ich glaube er genießt es Shindo wieder so nahe zu sein, nach dem er dann doch einen Riesenstreit mit ihm hatte. Und das alles nur wegen mir! Ich fühle mich plötzlich total schlecht. Die beiden hatten immer nur sich und ich will sie auseinander bringen. Ich Egoist, der immer das bekommt was er will, ohne auf Verluste zu achten. Egal was ich tue, ich sollte meine Gefühle für Sora im Zaun halten, wenn ich verhindern will, dass die Beiden sich zerstreiten. Wenn ich Shindo davon erzählen würde, wäre nichts wie zuvor, wir würden uns alle nur streiten und das bringt keinem was. Lieber verzichte ich auf Sora, bevor ich alle unglücklich mache. Dieser Satz brennt sich zwar in mein Hirn ein, aber ob ich das körperlich schaffe, werden wir erst noch sehen. Kapi 7 Ende Freue mich über eure Kommis Kapitel 9: Überstunden non-adult -------------------------------- I hate that I love you von Chibi_Isa RikuXSora Laliho! Na alles fit bei euch? So hier das neue Kapi in der non-adult Version, für alle Minderjährigen ^^ Jetzt aber viel Spaß beim Lesen Chibi_Isa Kapitel 7: Überstunden non-adult Soras POV Na toll, heute muss ich dann wohl oder übel wieder arbeiten. Diese ganze Geschäftsreise hat mir absolut nichts gebracht, nur das ich mich jetzt total gut mit dem Chef verstehe, wir uns jetzt duzen und dass wir anscheinend einen ähnliche Kindheit hatten und ich deshalb zum ersten Mal mit jemanden sprechen konnte, der mich versteht, aber sonst? Sonst ist alles beim Alten geblieben. Meine Gefühle für Riku sind immer noch da und sie werden mit jedem Tag stärker. Die Reise hat zwar den vom Chef beabsichtigten Zweck, mich von meinen offensichtlichen privaten Problemen abzulenken erfüllt, aber sie hat eben auch nur abgelenkt und meine Empfinden nicht weggezaubert. Ich wünsche mir so sehr, dass Riku mit Shindo Schluss macht und zu mir kommt. Mir sagt, dass er mich liebt, dass er mich will, dass er mit mir zusammen sein will. Aber so wie er im Moment mit Shindo rumturtelt, glaube ich daran überhaupt nicht mehr. Die Beiden haben mittlerweile auch miteinander geschlafen. Ich musste mir eine ausschweifende Erzählung von Shindo und dann auch noch von Riku anhören. Es war schrecklich für mich, aber das supergenialste Erste Mal für die Beiden, so sehr haben sie geschwärmt. Der Vormittag vergeht schnell, viel zu schnell für mich, denn nachmittags muss ich Riku wieder sehen. Doch er lässt diesmal echt lange auf sich warten, ich habe schon die Hoffnung er kommt gar nicht, als er dann doch zur Tür hereinschneit. „Hey, sorry, aber Shindo war heute so anhänglich.“ erklärt er, zieht seine Jacke aus und hängt sie neben meiner an den Kleiderhacken. „Ja, klar. Hast du schon was gegessen?“ frage ich, da er noch seine Schuluniform anhat und auch seine Schultasche dabei hat. Für mich macht es nicht den Eindruck, als wäre er schon zu Hause gewesen. „Nee, ihr habt nicht zufällig noch was da?“ will er wissen und schaut mich hoffnungsvoll an. Ich hasse es, wenn er das macht, soll er doch verdammt nochmal zu Hause oder unterwegs essen. „Geh in die Kantine, die geben dem Minichef sicher noch was.“ gebe ich zurück, woraufhin er mit einem komischen Gesicht verschwindet. Etwa ne halbe Stunde später ist er wieder da, gut gelaunt und satt, so wie er aussieht. „Und wie war eure Geschäftsreise?“ fragt Riku, als ich ohne ihn zu beachten weitergearbeitet habe. Doch ich kann nicht anders, ich kann ihn unmöglich lange anschauen, ohne dass sich irgendwelche Fantasien in meinem Kopf entwickeln. „Gut.“ antworte ich nur. „Hmmm hat Vater dir was erzählt?“ bohrt Riku weiter. Was soll das?? Hat der Chef wohl seine Klappe doch nicht halten können und hat Riku alles erzählt? „Von seiner Kindheit.“ entgegne ich. „Vom Kinderheim?“ weiß er genau auf was er hinaus will. Ich nicke nur. „Und?“ sagt Riku dann und ich muss ihn einfach dabei anschauen. Da sitzt so ein 15-jähriges, verwöhntes Unternehmersöhnchen und glaubt ernsthaft ich würde ihm jetzt von meiner Kindheit und Jugend erzählen. Der hat sie doch nicht mehr alle, auch wenn ich ziemlich in ihn verliebt bin, so könnte ich mich nie öffnen, wenn ich nicht wüsste, dass er meine Gefühle erwidert. „Traurig, was dein Vater da erleben musste.“ erwidere ich schließlich und löse meinen Blick von ihm. „Aber du? Dir ging es doch nicht anders. Kannst du nicht mal mit jemanden drüber reden?? Nich mal Shindo oder Miyami...“ fängt Riku an, wird aber nicht von mir, sondern von seinem Vater unterbrochen, der von uns Beiden unbemerkt in der Tür stand. „Sora wird darüber reden wenn er es möchte und nicht wenn du ihn dazu drängst. Jetzt komm mal mit in mein Büro.“ fordert der Chef und Riku folgt ohne auch nur den Versuch zu unternehmen, irgendwas dagegen zu sagen. Ich bin irgendwie froh darüber, doch als ich dann die laute Stimme von Riku´s Vater vernehme, er solle mich nicht so ausfragen, kehren schlagartig alle Erinnerungen an meinen Vater zurück. Meine Augen füllen sich mit Tränen, doch bevor es zu spät ist, schreibe ich kurz einen Zettel, dass ich auf der Toilette bin, ehe ich auch dorthin verschwinde. Heulend sacke ich in einer der Kabinen auf den Boden, was ist nur los??? Habe ich mich noch irgendwie unter Kontrolle?? Nein, meine Gefühle spielen verrückt, ich kann nicht mehr gegen gewisse Erinnerungen ankämpfen und ich werde immer mehr labil, heule einfach los anstatt mich zu beherrschen. Irgendwann habe ich mich ausgeweint, wasche mir das Gesicht und gehe zurück in mein Büro. Riku sitzt bereits hinter dem Schreibtisch, lächelt mich einfach nur süß an. „Tut mir Leid, die Ausfragerei von vorhin meine ich. Kommt nicht wieder vor.“ versichert er mir, als ich mich auf meinen Stuhl setze. „Schon okay, wer weiß wenn du nicht immer so um den heißen Brei herumreden würdest, hätte ich dir vielleicht was erzählt.“ mache ich ihm Hoffnungen, ob sich die jemals erfüllen weiß noch nicht mal ich selbst. „In Ordnung. Ich soll dir noch von Papa sagen, dass er nach dem Außentermin gleich nach Hause geht. Er hat dir die drei Ordner dagelassen, die sollen wir durcharbeiten, wenn wir Zeit finden.“ erzählt Riku mir. Wie bitte??? Das ist doch nicht sein Ernst. Drei Ordner und dann noch so doof wenn wir Zeit finden. „Ich darf auch länger bleiben, wenn du mich danach nach Hause bringst. Papa traut den Straßen nachts nicht so ganz.“ fügt Riku noch hinzu. „Hast du denn Zeit?“ will ich wissen. „Sicher, zu Shindo gehe ich erst morgen wieder und Hausaufgaben hatten wir heute keine.“ entgegnet Riku. „Und so ein paar Ordner schaffen wir doch schneller als der Blitz.“ „Okay, du Blitzmerker.“ witzele ich, woraufhin wir tatsächlich beide in Lachen ausbrechen. Für den Rest des Nachmittags bleibt meine Stimmung wirklich so fröhlich wie bei diesem kleinen Scherz, nur wird der Drang nach Riku immer größer und als wir nach 18:00 Uhr die Letzten in der Firma sind, kommen auch wieder bestimmte Fantasien. Am Liebsten wollte ich Riku jetzt hier und sofort auf dem Schreibtisch. Diese Vorstellung wird immer realer und langsam aber sicher wandert mein Blut in andere Regionen. Zum Glück merkt Riku nichts davon, er ist so mit der Arbeit beschäftigt. Ich kann mich kaum noch zurückhalten, als wir den letzten Ordner fertig haben und er sich reckt und streckt. Und dann passiert es, mein Körper war schneller als mein Kopf, hat sich vorgebeugt und unsere Lippen zu einem Kuss vereint. Doch anstatt mich wegzudrücken und abzulehnen, erwidert Riku den Kuss, zwar schüchtern und unsicher, aber er erwidert. Angestachelt davon werde ich mutiger, lecke übers eine Lippen und verlange Einlass. Zu meiner Verwunderung öffnen sich Riku´s Lippen sofort, auch mit der Zunge kommt er mir schon entgegen und spielt sogleich mit meiner. „Sora… hör auf… bitte… ich will das nicht.“ unternimmt Riku einen verzweifelten Versuch, sich mir zu entziehen, doch ich gehe bestimmt nicht darauf ein. Jetzt wo ich ihn endlich da habe wo ich ihn wollte, werde ich ihn nicht mehr gehen lassen. Endlich vorbei, das nächste Mal wenn wir sowas machen muss Sora vorher Bescheid sagen, so überrumpelt halte ich das nicht mehr aus. Aber was denke ich da überhaupt. Eigentlich sollte ich sowas nur mit Shindo machen, doch mein Körper hat heute ne ganz andere Sprache gesprochen, er wollte Sora und zwar nicht nur für einmal zwischendurch. Ich merke, das Sora vom Stuhl, in den er sich hatte fallen lassen aufsteht. Er zieht sich an, hält mir plötzlich sein T-Shirt hin. „Hier zieh an. Dein Hemd is im Arsch.“ erklärt er. „In wessen denn?“ will ich grinsend wissen und ziehe mir das T-Shirt über. Doch Sora reagiert gar nicht darauf, holt stattdessen den Verbandskasten und macht mir auf meine Hand und den Arm ein Pflaster. Danach ziehe ich mich schweigend und unter Schmerzen an. Sora kann echt hart sein. Aber was hat er jetzt nur??? Wieso spricht er kein Wort mit mir?? „Sora… was is los?“ will ich wissen und greife nach seinem Arm, doch kaum berühre ich ihn mit meinen Fingerspitzen zieht er ihn weg. „Wir habens grade getan, das is los. Shindo wird uns umbringen.“ gibt er wütend zurück. „Aber… Sora… ich… wir müssen es ihm doch auch nicht sagen.“ erwidere ich. „Das haben wir das Letzte mal auch gemacht und Shindo hat sich deshalb den Arm gebrochen und lag im Krankenhaus.“ entgegnet Sora. „Letztes Mal war das doch was ganz was anderes und außerdem… ich weiß nicht… ob ich so unbedingt mit Shindo zusammen sein möchte… jetzt nachdem wir…“ stammele ich herum, als Sora mir plötzlich eine Ohrfeige verpasst. „Auuu, was machst du?“ bin ich total durcheinander, als Sora auch noch eine Träne über die Wange rennt. „Was hast du?“ „Ich… ich bin wie mein Vater… ich schlage zu wenn ich nicht mehr weiter weiß…“ antwortet er und sieht mich mehr als komisch an. Er redet von seinem Vater?? Das erste Mal überhaupt, dass ich ihn über seinen Vater reden höre. „Ach Quatsch… das stimmt doch gar nicht. Du bist überhaupt nicht wie er. Mit dir kann man reden, du schlägst niemals ohne Grund zu. Sora du hast Miyami und Shindo immer beschützt, hast alles für sie ertragen, du kannst überhaupt nicht wie er sein.“ tröste ich ihn und schlinge meine Arme um ihn. Ich weiß nicht, was da mit ihm los ist, doch er lässt alles geschehen, er wehrt sich kein einziges Mal. Ich streichle ihm beruhigend über den Rücken, wische ihm über das Gesicht und trockne seine Tränen. „Komm, ich bring dich nach Hause.“ sagt er irgendwann und nuschelt auch noch ein leises „Danke.“ „Hey, nich so schnell, bitte.“ bettele ich, als Sora durch die leeren Korridore des Bürogebäudes flitzt. Er kann das ja auch machen, schließlich hat er mir wehgetan, aber er is total heil geblieben. „Ach so, ja tut mir Leid.“ entschuldigt er sich, als ich langsam zu ihm gelaufen komme. „Das bringt mir jetzt auch nicht viel.“ gebe ich zurück, woraufhin Sora anfängt zu grinsen. „Grins nich so, das nächste Mal schaltest du nen Gang zurück.“ verlange ich. „Möchtest du denn, dass es ein nächstes Mal gibt?“ will Sora wissen. Ich nicke sofort. Was denk ich mir eigentlich grade?? Ich betrüge Shindo und würde es jederzeit wieder tun. Sora lächelt mir nur zu, gibt keinen Kommentar dazu ab. „Du… Riku… woher wusstest du von meinem Vater?“ will Sora wissen, als wir schon fast bei meinem Haus angekommen sind. „Von Shindo, er hat mir erzählt, als ihr auf dem Spielplatz ward und seine Hose zerrissen ist.“ entgegne ich. „Und als dein Vater dann…“ „Das reicht, ich weiß was er getan hat, ich sehe es jeden Tag wenn ich in den Spiegel sehe.“ stoppt Sora mich und hat wieder diesen Blick, der eine Mischung aus Hass und Traurigkeit ist. Ich sage nun gar nichts mehr, es ist besser jetzt still zu sein, dass hab ich schon so oft gemerkt. „Also, danke fürs Nachhausebringen. Bis Donnerstag.“ verabschiede ich mich, schaue mich kurz um und drücke Sora einen Kuss auf die Wange. Ich kann kaum glauben als er rot wird. „Ja, tschüß.“ geht er dann wieder aus unserer Einfahrt, lächelt mir noch einmal zu, bevor er ums nächste Eck verschwunden ist. Am nächsten Tag in der Schule kann ich mich kaum auf dem Stuhl halten, so weh tut Soras Aktion immer noch. „Du warst gestern gar nicht zu Hause.“ bemerkt Shindo plötzlich als wir im Englischunterricht sitzen. „Ja, Papa hat Sora und mir viel Arbeit aufgedonnert. Wir haben fast bis neun gearbeitet.“ erkläre ich. Na ja gearbeitet haben wir ja wirklich. „Hmmm so lange?? Muss viel Arbeit gewesen sein.“ gibt Shindo mit einem merkwürdigen Ton zurück. „Hast du was?“ will ich wissen. Er wird kaum wissen was ich und Sora gemacht haben. „Nein, sondern du. Du hast was vergessen.“ entgegnet Shindo, als mir die Tomaten von den Augen fallen. „Oh Scheiße, du wolltest gestern zu mir kommen. Tut mir Leid, dass hab ich voll verschwitzt. Sorry.“ antworte ich ehrlich. Wie sollte ich auch daran denken wenn Sora sowas mit mir macht. „Schön dass es dir noch einfällt.“ gibt Shindo zurück, als es zur kleinen Pause klingelt. „Ach Shindo komm schon. Es tut mir Leid. Über die Arbeit hab ich einfach die Zeit vergessen. Wie wär es wenn ich heute mit zu dir gehe. Wir könnten kuscheln und dann essen wir was zusammen.“ mache ich ihm ein Angebot. Ich bin mehr als froh, dass er keinen Verdacht schöpft, da kann ich ihm schon mal was Gutes tun. „Heute hab ich schon was vor.“ lehnt Shindo ab. „Was? Du hast schon was vor? Was denn?“ bin ich ein bisschen durcheinander. Shindo hat eigentlich nie was vor. Er hängt doch immer nur mit Axel und mir rum und dass Shindo was mit Axel macht, da müsste wohl ein Wunder geschehen. „Ich gehe zu Sora, er hat mir was mitgebracht von seiner Geschäftsreise und das will er mir geben.“ erzählt Shindo. Er hat ihm was mitgebracht?? Und mir? Halt stopp, fang nicht schon wieder damit an, Riku. Das gestern sollte eigentlich gar nicht mehr passieren aber du denkst die ganze Zeit nur an Sora, entscheid dich doch mal, schelte ich mich selbst in Gedanken. „Aber du kannst ja mitkommen. Sora hat sicher nichts dagegen.“ fällt Shindo da ein. „Meinst du? Das hört sich aber so an, als wäre er lieber mit dir allein.“ versuche ich alles um Sora nicht vor Donnerstag zu treffen, da ich im Moment für nichts garantieren kann. „Ach Quatsch. Gegen dich hat er sicher nichts.“ entgegnet Shindo, als wir, ich unter Schmerzen, das Klassenzimmer verlassen. „Was humpelst du eigentlich so komisch?“ bemerkt Shindo es auch. „Ich bin heute früh auf unserer kleinen Treppe vor dem Haus hingefallen.“ denke ich mir schnell irgendwas aus. „Trottel, wie kann man da hinfallen?“ fragt nicht Shindo sondern Axel, der plötzlich an meiner Seite auftaucht. „Ich bin eben hingefallen. Ich möchte nich wissen wo du schon überall hingefallen bist, als du blau warst.“ erwidere ich leicht sauer. „Ja, ja, Klein-Riku hat wieder kein Standvermögen. Hast wohl zu viel an Shindo-chan gedacht.“ neckt er mich weiter, als wir schließlich im Hof sind. „Ach halt die Klappe. Wo hast du dein Anhängsel gelassen?“ regt sich sogar Shindo auf. Wow, das er sich jetzt so aufspielt, hätte ich nie gedacht. „Roxas is krank.“ entgegnet Axel nur. „Wenn ich mit dir unterwegs wäre, wäre ich das wohl auch.“ gibt Shindo dann zurück, worüber ich mehr als lachen muss. Mein Bauch tut so weh, als ich wieder aufhöre. „Was hat der heute gefrühstückt?“ will Axel von mir wissen. „Weiß nich, vielleicht haben ihm seine Eltern irgendwas untergemischt.“ entgegne ich, als Shindo von jemanden gerufen wird. Es ist Miyami, sie zieht ihn ohne Gnade mit, sodass sich Shindo kurzzeitig verabschiedet. „Und jetzt raus mit der Sprache. Wer hat dich so zugerichtet? Shindo-chan war es ja wohl nicht.“ ist Axel plötzlich total Ernst. „Keine Ahnung was du meinst.“ gebe zurück, da ich nicht unbedingt jemanden davon erzählen will. „Ach Riku, du weißt genau was ich meine. Du hast es mit jemand getrieben, ein bisschen zu hart, möchte ich meinen und Shindo-chan war es sicherlich nicht. Also los jetzt, erzähl.“ fordert mein bester Freund erneut. Hmm wenn ich es erzähle, habe ich zwar einen Mitwisser, aber auch jemanden dem ich es erzählen kann, ohne dass er es an die große Glocke hängt. „Sora.“ flüstere ich schließlich. „WAS??? Spinnst du?? Der Kleine killt dich, wenn er es herausfindet.“ ist Axel für meinen Geschmack etwas zu laut. Ich schiebe ihn nach hinten in eine Ecke, wo uns niemand mehr belauschen kann. „Riku, wie konntest du das machen??“ will Axel wissen. „Ich hab gar nichts gemacht. Das ging alles von ihm aus.“ wehre ich mich gegen seine Anschuldigungen. „Sicher, er hat dich gezwungen. Das glaubst du ja wohl selbst nicht. Ich kenne ihn ja nicht näher, aber ich schätze ihn nicht so ein, dass er andere Leute vergewaltigt nur um Befriedigung zu bekommen.“ gibt Axel zurück. Er hat ja Recht, ich hab alles freiwillig gemacht, aber wenn ich es mir eingestehe ist es so schwer noch irgendwie aus der Geschichte raus zu kommen. Dann muss ich mir endlich über meine Gefühle klar werden. „Hey Riku, jetzt sag doch mal was.“ verlangt Axel. „Was soll ich denn sagen?? Ich glaub ich hab mich in den Bruder meines Freundes verknallt?? Toll, Axel, das hilft mir jetzt total weiter.“ erwidere ich. „Riku, Axel, da seid ihr. Ich hab euch gesucht.“ kommt Shindo plötzlich auf uns zu. OMG hoffentlich hat er nichts gehört. „Kommst du schon mal mit rein?“ will Shindo wissen und küsst mich auf die Wange. „Ich will mir noch was zu Trinken kaufen.“ „Ja, sicher.“ gebe ich zurück und werfe Axel noch einen hilfesuchenden Blick zu, ehe ich mit Shindo zurück ins Schulgebäude gehe. Der restliche Schultag vergeht schnell und leider konnte ich keinen Grund finden, nicht mit zu Sora zu gehen, sodass ich nachdem ich Shindo abgeholt habe jetzt mit ihm zu Sora laufe. „Hey Nii-san.“ begrüßt Shindo Sora, als er uns die Tür öffnet. Er grüßt zwar genauso freundlich zurück, aber mich sieht er an mit einem Blick der soviel sagt wie „Was willst du hier?“ Wir gehen ins Wohnzimmer, Sora hat wohl gerade mit Leon ferngesehen, denn der sitzt immer noch da. Auch er bedenkt mich mit einem Blick der Marke „Was soll das? Hau ab“. Aber was soll ich denn machen?? Ich wollte doch gar nicht mitkommen. Shindo hat mich mehr oder weniger dazu gezwungen. „Wollt ihr was trinken?“ will Leon wissen, als dann alle auf der Couch sitzen. „Ja, bitte.“ entgegnet Shindo sofort. „Hilfst du mir kurz?“ fragt Leon Shindo, als ich und Sora auch noch zugestimmt haben. Ich weiß genau was das soll, Zeit für mich und Sora sich auszusprechen und zu regeln was geregelt werden muss. „Was machst du hier?“ will Sora sofort wissen, als Shindo und Leon aus dem Zimmer sind. „Ich konnte nichts dafür. Ich wollte nich, Shindo hat mich mitgeschleift.“ erkläre ich wahrheitsgemäß. „Toll, hättest du ihm nicht irgendwas erzählen können?“ fragt Sora. „Ich habe es versucht. Mehr als einmal, aber er wollte unbedingt, dass ich mitkomme.“ antworte ich. „Einwandfrei Riku, super wirklich. Und wie willst du dich jetzt verhalten? Shindo ist nicht dumm, er wird bald merken, das wieder was gelaufen ist zwischen uns.“ gibt er zurück. „So schlau bin ich auch. Ich weiß nicht was ich machen soll. Ich weiß nicht was ich für dich empfinde und was ich für Shindo empfinde. Also jetzt sag mir was soll ich tun?“ verlange ich. „Woher soll ich das wissen? Du weißt nicht was du willst. Ich weiß es.“ erwidert Sora mehr als stinkig. „Und was willst du?“ frage ich. „Riku is also hingefallen. So ein Pech, da wirst du wohl auf was ganz Spezielles verzichten müssen.“ hören wir plötzlich Leons Stimme und Sora bleibt mir eine Antwort schuldig, als er zusammen mit Shindo wieder ins Zimmer kommt und uns die Getränke anrichtet. „Kuscheln geht immer.“ entgegnet Shindo noch, ehe er sich sofort an mich kuschelt. „Nich wahr?“ „Sicher.“ antworte ich nur und streichle ihm durch die Haare. Er ist ja wirklich süß, aber will ich ihn auch?? „Also dann erzähl mal, was hast du mir mitgebracht.“ verlangt Shindo dann von Sora. „Ein Lernprogramm für den Computer. Damit du auch mal die Chemieaufgaben ohne mich machen kannst.“ erklärt Sora und gibt Shindo ein kleines Päckchen. Das ist doch nicht sein Ernst?? Welcher Jugendliche freut sich über ein Lernprogramm?? „Ein Lernprogramm?? Ohhh das ist…“ fängt Shindo an und öffnet dann das Packet. „… einfach nur fantastisch. Sora, vielen, vielen Dank.“ spricht er dann weiter und hüpft Sora sogar vor Freude in die Arme. „Häh?? Freust du dich so sehr über Lernprogramm?“ bin ich mehr als irritiert. „Riku, das ist ein Computerspiel, kein Lernprogramm und das is so cool. Ich hab mir das schon so lange gewünscht.“ schwärmt Shindo und setzt sich wieder neben mich. „Ahhh toll.“ gebe ich nur zurück, doch Shindo hat im Moment nur Augen für das Spiel, ich bin mir sicher am Liebsten würde er sofort nach Hause wollen um es auszuprobieren. „Aber Sora, das war doch sicher teuer. Du sollst nicht immer soviel für mich ausgeben.“ beschwert er sich dann tatsächlich. „Also wenn du es nicht willst, dann behalte ich es.“ gibt sein Bruder zurück. „Nein, nein, außerdem kannst du das gar nich.“ weiß Shindo anscheinend genau was Sora kann und was nicht. „Na ja, wo du Recht hast.“ pflichtet Leon Shindo bei. „Is ja gut, macht am Besten ein Plakat und schreibt drauf, dass der ach so schlaue Sora bei Computerspielen ne totale Null ist.“ beschwert Sora sich, woraufhin Shindo nur grinst und Sora nochmal umarmt. „Ich hab dich lieb.“ flüstert er kaum hörbar in Soras Ohr, was mir eine Gänsehaut über den Rücken jagt. Shindo wäre wohl nicht mehr so entspannt wenn er wüsste, was ich mit Sora gestern gemacht habe. „Ich dich doch auch, Kleiner.“ gibt Sora leise zurück. Ich glaube er genießt es Shindo wieder so nahe zu sein, nach dem er dann doch einen Riesenstreit mit ihm hatte. Und das alles nur wegen mir! Ich fühle mich plötzlich total schlecht. Die beiden hatten immer nur sich und ich will sie auseinander bringen. Ich Egoist, der immer das bekommt was er will, ohne auf Verluste zu achten. Egal was ich tue, ich sollte meine Gefühle für Sora im Zaun halten, wenn ich verhindern will, dass die Beiden sich zerstreiten. Wenn ich Shindo davon erzählen würde, wäre nichts wie zuvor, wir würden uns alle nur streiten und das bringt keinem was. Lieber verzichte ich auf Sora, bevor ich alle unglücklich mache. Dieser Satz brennt sich zwar in mein Hirn ein, aber ob ich das körperlich schaffe, werden wir erst noch sehen. Kapi 7 Ende Freue mich über eure Kommis Kapitel 10: Die Betriebsfeier ----------------------------- I hate that I love you von Chibi_Isa RikuXSora Laliho! Na alles fit bei euch? Danke für die Kapis vom letzten Kapi hab mich sehr darüber gefreut Jetzt aber viel Spaß beim Lesen Chibi_Isa PS: Ich hab neue Storys on, würde mich freuen, wenn ihr euch auch mal davon die ein oder andere anschaut Kapitel 8: Die Betriebsfeier Rikus POV Die nächsten Tage vergehen für mich nur schleppend, besonders im Büro mit Sora, versuche ich ihm keinesfalls körperlich näher zu kommen, versuche auch nur die kleinste Berührung zwischen uns zu verhindern. Sora selbst hat nach dem Abend nicht mehr über unsere gemeinsame Erfahrung gesprochen, auch hat er mir die Frage was er will nicht beantwortet. Aber ich will es mittlerweile auch gar nicht mehr wissen, selbst wenn er gesagt hätte er will mich, es wäre nie gut gegangen. Es hätte alle nur unglücklich gemacht. So lebe ich die nächsten Wochen vor mich hin, versuche die Beziehung mit Shindo so gut es geht zu genießen und Sora nicht allzu nahe zu kommen. Aber heute steht ein Termin an, an dem ich es kaum verhindern kann. Die alljährliche Frühlingsbetriebsfeier. Vater hat darauf bestanden, dass ich mitgehe und auch Sora konnte er zum ersten Mal überreden auf eine Betriebsfeier zu gehen. Ich weiß, wie schwer es wird, dort Sora zu widerstehen, es wird viel Alkohol fließen und so wie ich mich kenne, wird es ein ausgelassener Abend. Hoffentlich nicht zu ausgelassen, ich möchte nichts bereuen müssen, wenn ich am nächsten Tag aufwache. „Riku, bist du fertig?“ will Vater wissen, als er zu mir ins Zimmer schaut. Ich nicke nur und knöpfe mein Hemd fertig. „Und kümmere dich ein bisschen um Sora. Er scheint noch trauriger zu sein, als vor der Reise.“ ist es Papa auch schon aufgefallen. Ich weiß ja welchen Grund das hat, aber ich bin wohl der Letzte der Sora aufmuntern sollte, mir geht es doch nicht anders. Bald sind wir bei dem Restaurant angekommen in dem seit Ewigkeiten die Betriebsfeiern stattfinden. Papa hat mich dazu verdonnert alle Arbeiter mit zu begrüßen obwohl ich doch eh nur Sora kenne, der als einer der Letzten kommt und sich auch etwas abseits setzt. Jetzt hält Papa zuerst eine Rede über die Firma, was gut ist, wie die Umsätze stehen, was sich verändern wird und, und, und. Danach geht dann das Saufgelage los, langweilige Gesprächsthemen werden gefunden und ich sitze etwas dumm an einem der Tische. Ich bin schon kurz vorm Einschlafen, als sich plötzlich jemand neben mich setzt. „Langweilig hm?“ will Sora wissen. „Ja, schon.“ antworte ich und gähne. „So ist eben die Welt der Erwachsenen, du trinkst was, kommst auf Themen die eh keinen interessieren und denkst du bist der Obermacker, weil du was dazu sagst.“ stellt Sora ernüchternd fest. „Quatsch, nich alle Erwachsenen sind so. Du zum Beispiel, du bist so ganz anders.“ gebe ich zurück. „Wie süß, du zählst mich also mit zu den Erwachsenen. Und ich dachte wir wären Freunde.“ erklärt Sora. Wir wären Freunde? Hat er das gerade wirklich gesagt. Wir sind Freunde?? Ich könnte ihn küssen für diese Aussage. „Doch wir sind Freunde, gute sogar.“ stimme ich ihm zu. „Ich wäre gerne mehr für dich.“ gibt Sora ganz offen zu. Gut, dass niemand mehr an unserem Tisch sitzt. Ich kann nicht anders, meine Wangen werden glühheiß, sicherlich bin ich feuerrot. Wie kann er mir das jetzt so offen ins Gesicht sagen?? Er weiß doch dass es nicht geht. „Ich muss mal aufs Klo.“ teilt er mir dann mit und verschwindet mit einem komischen Blick aus dem Raum. Was soll das jetzt?? Soll ich etwa mitkommen?? Er hat doch nicht schon wieder was vor?? Langsam aber sicher nimmt das überhand. Doch ich kann nicht anders, folge ihm fast automatisch, lasse mich anziehen, von seinen Blicken, von seinem Körper, von seinem Charakter und von meinen Gefühlen für ihn. „Ich wusste, dass du kommst.“ erschreckt mich Sora, als ich die Toiletten betrete und er sich hinter der Tür versteckt hatte. „Ich… Sora was soll das werden?“ will ich wissen, als er zu mir kommt und mich in seine Arme zieht. Ich bin ihm so nahe wie damals im Büro, ich spüre seinen Körper, spüre die Beule in seiner Hose und ich fühle die aufkeimende Lust in mir. „Ich will dich, jetzt sofort. Bläst du mir einen?“ gibt Sora zurück. „Hast du getrunken?“ kann ich mir Soras Ausdrucksweise und sein Benehmen kaum anders erklären. „Ein bisschen. Was ist jetzt? Machst du´s oder nicht?“ wiederholt er nochmal. Ich weiß, ich müsste ablehnen, müsste mich sofort wieder in den Gastraum verziehen, aber es geht nicht. Alle meine Träume der letzten Wochen werden gerade wahr. Ich bin mit Sora alleine, er will was von mir und ich von ihm. „Komm mit.“ ziehe ich ihn hinter mir her in eine der Kabinen. „Wie immer leicht rumzukriegen.“ bemerkt Sora grinsend. „Halt die Klappe.“ bin ich leicht sauer und lege meine Lippen auf seine. Ich lege soviel Feuer in den Kuss wie ich nur kann, seine Bemerkung davor hat mich nur noch mehr angestachelt, vielleicht war es auch Absicht so, aber das ist mir grade mehr als egal. Ich spiele mit Soras Lippen, knabbere an ihnen, bis er in meine Mundhöhle eindringt und mich zu einem Kampf herausfordert. Er öffnet währenddessen seine Hosen, will sich gerade die Shorts abstreifen, doch ich halte ihn zurück und löse den Kuss. „Ich will was zu tun haben.“ erkläre ich und knie mich hin. Ich streiche über die Beule, reize Sora durch den Stoff noch viel mehr, seine Erektion wird immer größer, bis er schließlich stöhnt: „VERDAMMT, zieh mich doch endlich aus.“ Ich grinse nur, streiche nochmal über sein Glied, ehe ich ihm die Shorts ausziehe. Küssend bearbeite ich seine Erregung, wandere immer wieder von der Spitze abwärts und wieder hinauf. Schließlich nehme ich sie in den Mund, bewege mich vor und zurück, stütze meine Hände an Soras Hüften ab. Ich merke wie er seine Hände in meine Haare wandern lässt und fest zusammen krallt, als ich ihn besonders reize. Jetzt bewegt er meinen Kopf, genauso wie er es haben will. Ich werde immer schneller, beiße ab und an in Soras Glied, höre ihn dabei stöhnen, was mich gleichzeitig noch mehr erregt. Nach einem besonders festen Biss höre ich ihn schließlich lauter als sonst stöhnen und schmecke etwas in meinem Mund, was ich begierig hinunter schlucke. Sora zieht mich hoch zu sich, lässt mir keine Chance zum Durchatmen, küsst mich ohne Vorwarnung und drückt mich hart gegen die Kabinentür. Ich keuche in den Kuss, verlange nach Soras Lippen, schnappe nach ihnen, beiße fest hinein, woraufhin er mit Gewalt in meine Mundhöhle eindringt und wir dort einen Zungenkampf austragen. Kaum haben wir den Kuss gelöst, fühle ich Soras Lippen an meinem Hals, wie sie darüber lecken, ihn küssen und daran saugen, was mit Sicherheit Spuren hinterlässt. Sora zieht mir mein Hemd aus, ist sofort an meiner Brust, beißt in die längst schon vor Erregung, harten Warzen und entlockt mir wieder ein Keuchen. Ich spüre wie er weiter wandert, mir die Hosen und Shorts auszieht, sodass ich nun nackt vor ihm stehe. Ich nehme seine Hand, lecke an drei seinen Fingern, nehme sie in den Mund und befeuchte sie. „Vorbereitung muss doch sein.“ erkläre ich, wegen Soras Blick. Er grinst nur, ehe ich schon den ersten Finger an meinem Eingang spüre, der sogleich hinein wandert. Bald gesellen sich auch der zweite und der dritte Finger dazu, wobei ich immer wieder stöhnen muss. Sora zieht nun die Finger wieder heraus, hebt mich hoch und lässt mich unsanft auf seinem Glied nieder. Er drückt mich gegen die Kabinentür, ich habe fast keinen Platz, alles ist so eng hier, dann auch noch Soras Glied in mir. Das alleine macht mich schon wahnsinnig, aber jetzt hebt Sora mich auch noch hoch und lässt mich immer wieder auf seine Erektion fallen. Unser beider Münder entweicht nun nur noch Stöhnen, ich werde schon bald aktiv, bewege mich selbst auf und ab, brauche Sora gar nicht mehr, alles geht wie von selbst. „Schneller… Fester… Härter…“ fordert er plötzlich laut stöhnend, woraufhin ich mein Tempo und die Härte steigere. Es fällt mir schwer mich überhaupt noch auf irgendwas zu konzentrieren, im Moment habe ich nur Sora im Kopf. Plötzlich fühle ich seine Hand an meiner Erregung, wie sie daran entlang wandert, sich darum schließt und sich schnell auf und ab bewegt. „Schneller Riku.“ ist es ihm immer noch nicht genug. Ich versuche mich wirklich nochmal zu steigern, doch Sora scheint das immer noch nicht zu reichen, er hilft mir so gut es geht mit einer Hand und treibt mich weiter an und meinem Höhepunkt entgegen. Immer heftiger werden meine Bewegungen, mein Stöhnen und mein Denken, bis ich schließlich laut stöhnend in Soras Hand komme. Einen Moment später kommt auch Sora, ich fühle eine Wärme in mir. Es dauert etwas bis er mich absetzt und mir einen Kuss auf die Wange haucht. „Einsame Spitze, Kleiner.“ flüstert er und sieht mich lächelnd an. Ich sage gar nichts, bin noch viel zu atemlos, doch Sora scheint es diesmal ähnlich zu gehen, er ist genauso verschwitzt wie ich, sein Kopf ist ganz rot und seine Haare nass. Ich fühle wie er mich wieder anzieht, stumm lasse ich es geschehen. „Ich wünschte, du könntest jetzt ein bisschen mit mir kuscheln.“ äußert sich Sora dann und schlingt seine Arme um mich. „Kann ich doch.“ entflieht mir sofort, ohne dass ich darüber nachgedacht habe. „Ach wirklich?“ fragt er nach. „Ja, ich komme mit zu dir. Shindo denkt ich wäre hier und Papa sag ich einfach ich schlafe bei Shindo.“ antworte ich bestimmt. Egal was ich jetzt mache, ich will es tun. Jetzt bin ich mir endgültig bewusst, dass ich ihn Sora verliebt bin. „Ich freu mich, Kleiner.“ antwortet Sora und küsst mich auf die Wange. Kurz darauf gehen wir hinaus, prüfen im Spiegel ob man uns irgendwas ansieht. Doch unsere Gesichtsfarbe hat sich weitestgehend normalisiert, auch die Haare sind einigermaßen trocken. „Was sagen wir wenn mein Vater fragt wo wir waren?“ will Sora wissen. „Wir waren nur mal kurz draußen an der frischen Luft.“ entgegne ich. Papa wird das glauben, da bin ich mir sicher. „Na ja, so kurz war es ja nich.“ grinst Sora ehe wir die Toilette verlassen und in den Gastraum zurückkehren. Als wir dort ankommen muss ich Papa die Ausrede gar nicht erst erzählen, denn er lässt mich sofort gehen, vielleicht weil er auch schwer angeheitert ist, aber irgendwann muss ich doch auch mal Glück haben. Nun sind wir auf dem Weg zu Sora, laufen stumm nebeneinander her. Ich würde gerne seine Hand nehmen, doch ich weiß überhaupt nicht, wie er darauf reagieren würde. Was wäre, wenn er sie einfach abschüttelt oder uns irgendwer sieht, der weiß, dass ich eigentlich mit Shindo zusammen bin? Doch irgendwann ist der Wunsch größer als die Vernunft und ich verflechte unsere Finger miteinander. Sora bleibt kurz stehen und sieht zu unseren Händen. Ich bin schon darauf gefasst, dass er seine wieder löst, doch stattdessen lächelt er nur und haucht mir einen Kuss auf den Mund. Meine Wangen brennen sofort, sogar als Sora mich schon wieder weiterzieht sind sie noch warm, sie scheinen gar nicht mehr abkühlen zu wollen. Viel zu schön, war das Gefühl von Soras kurzer Berührung. Schließlich sind wir bei ihm zu Hause, wir wollen gerade in sein Zimmer, als Leon in den Flur kommt. Ich lasse Soras Hand sofort los, der wird Sora jetzt sicher gehörig die Leviten lesen, wenn er das sieht. „Wieso lässt du meine Hand los?“ will Sora unbekümmert wissen. „Was macht er?“ fragt Leon. „Wir haben Händchen gehalten und Riku…“ fängt Sora an, wird aber bald von seinem Freund unterbrochen. „Sora, seit wann hältst du mit ihm Händchen? Er ist der Freund von deinem Bruder.“ regt sich Leon auf. „Ich weiß, aber ich liebe ihn trotzdem und ich will mit ihm zusammen sein.“ verteidigt Sora sich. „Das wirst du ohnehin nicht bringen. Klein-Shindo das Herz brechen, wäre wohl mehr ein Schock für dich, als für ihn.“ gibt Leon zurück, woraufhin Sora inne hält. Er überlegt doch nicht ernsthaft ob an dem was Leon sagt etwas dran ist. Na gut, es wird schwer für Sora sein auch mal an sich selbst zu denken, aber ich finde das muss mal sein. Er hat Shindo und Miyami immer beschützt und sich um sie gekümmert, deshalb denke ich dass Sora es verdient hat auch mal egoistisch zu sein. „Shindo wird davon erfahren, da mach dir mal keine Sorgen. Aber ich werde es ihm erst zu gegebener Zeit sagen.“ erklärt er schließlich und zieht mich mit in sein Zimmer. Ich bin zum ersten Mal hier, ehrlich gesagt hatte ich es mir ordentlicher vorgestellt, schließlich ist Soras Schreibtisch immer tiptop aufgeräumt, aber zu Hause scheint er nicht so der große Ordnungsliebhaber zu sein. Auf seinem Schreibtisch türmen sich Briefe, Papiere, Stifte, anderer Kleinkram und noch viele Dokumente. Der Boden sieht nicht besser aus, da liegen überall verstreut Klamotten, Bücher, CDs und Fotos, also ich könnte mich hier niemals wohl fühlen. Doch Sora tut es wohl, er setzt sich selbstverständlich aufs Bett, wartet, dass ich zu ihm komme, doch irgendwas hindert mich daran. Es ist einfach viel zu chaotisch hier. „Riku, was ist los?“ will Sora schließlich wissen. „Tut mir ja jetzt Leid, aber dein Zimmer sieht scheiße aus.“ entgegne ich ehrlich. „Soll ich etwa aufräumen? Nur für dich?“ ist mir Sora etwas zu forsch. „Ich… na ja… ich… es wäre… es wäre mir lieber. Also versteh mich nicht falsch… du räumst sonst bestimmt mehr auf… warst wohl nicht auf Besuch vorbereitet…“ druckse ich herum. Ich weiß nicht, aber Soras Ton hat mir grad gar nicht gefallen. „Also da muss ich dich enttäuschen, hier sieht´s meistens so aus. Aber ich kann für dich aufräumen wenn du magst.“ entgegnet Sora und fängt dann tatsächlich an aufzuräumen. „Sieht es bei dir wirklich immer so aus?“ will ich wissen. Ich kann mich kaum zurückhalten, bei der Unordnung die Sora da veranstaltet hat. „Nein, manchmal nicht. Die letzten Wochen waren nur sehr chaotisch. Zuerst unsere gemeinsame Nacht, dann bekomme ich raus, dass du Shindos bester Freund bist, dann wirst DU sein Freund und meine Gefühle wachsen, dann unser zweites Abenteuer im Büro und die Wochen danach waren einfach schrecklich. Deshalb hatte ich auch gar keine Lust aufzuräumen.“ erklärt Sora ehrlich. „Für mich war es auch nicht schön.“ pflichte ich ihm traurig bei. Wenn wir beide unser Maul wohl mal etwas früher aufgemacht hätten, wäre uns einiges Gefühlschaos erspart geblieben. Sora murmelt nur leise etwas, ehe er kurz das Zimmer verlässt um dreckige Sachen wegzubringen. Ich räume unterdessen weiter auf, ordne die Papiere auf dem Schreibtisch, als mir etwas in die Augen fällt, eine Kassette, auf der steht „Shindo und ich, unser Versprechen“. Was es wohl damit auf sich hat. „Was hast du da?“ lässt Sora mich aufschrecken. „Ne Kassette.“ antworte ich nur und gebe sie ihm. Sora sagt gar nichts, schaut nur stumm auf den Gegenstand in seiner Hand. „Hmm, unser Versprechen…. ein Versprechen, dass ich schon längst gebrochen habe.“ entkommt es ihm irgendwann. „Was habt ihr euch versprochen?“ will ich wissen. Ich bin viel zu neugierig um irgendwie vorsichtiger zu fragen. „Wir haben uns versprochen, dass wir uns niemals verletzen werden. Aber das wird ja nun nicht mehr möglich sein. Es wird ihn unendlich verletzen wenn er von uns erfährt.“ entgegnet Sora leise und hat wohl den traurigsten Ausdruck in seinen Augen, den ich je gesehen habe. Ich weiß was er meint, Shindo wird keinem von uns verzeihen, da bin ich mir so sicher. Am liebsten würde ich es ihm gar nicht sagen. „Müssen wir es ihm denn sagen?“ frage ich vorsichtig. „Willst du zweigleisig fahren?“ gibt Sora sofort zurück. „Nein… aber Shindo… er wird… na ja… Shindo… er…“ stottere ich rum, bis Sora mich in den Arm nimmt. „Shindo wird es verkraften müssen, niemand kann unsere Gefühle verbieten und glaub mir sie zu unterdrücken ist die Hölle, das hab ich all die Wochen und Monate versucht.“ flüstert er mir ins Ohr. „Ich weiß… Sora… ich weiß.“ wispere ich nur und vergrabe meinen Kopf an seiner Brust. Ich brauche das jetzt einfach mal, egal was er denken wird. Ich kann immer noch nicht begreifen, als mir dann tatsächlich Tränen über die Wangen rennen und auf Soras Hemd fallen. „Oh Gott Riku.“ seufzt er. „Tut mir Leid, ich wasch dir dein Hemd.“ entschuldige ich mich und schaue zu ihm auf. „Was? Quatsch, das meinte ich doch nicht. Aber du brauchst doch nicht zu weinen. So schlimm ist es doch nicht.“ meint Sora und streichelt lächelnd über meine Wange. Ich wiege meinen Kopf daran, genieße seine Berührung, kann aber meine Tränen nicht stoppen. „Doch… Sora… es ist schlimm. Ich kann nicht mehr. Ich… die ganzen letzten Woche, nach dem Abend im Büro, das war die Hölle. Ich bin mir immer mehr bewusst geworden, dass ich mir die ganze Zeit mit Shindo etwas vorgemacht habe, dass ich in Wirklichkeit dich liebe.“ bricht nun alles aus mir heraus und ich klammere mich an Sora. „Ja, Riku… ist doch alles gut. Beruhig dich doch.“ entgegnet er und streichelt über meinen Rücken und durch meine Haare. Gott sei Dank, ohne seine Bestätigung würde ich jetzt wohl verzweifeln. Ich weine noch einige Zeit stumm in Soras Armen, bis ich mich wieder beruhigt habe. „Magst du was trinken?“ will Sora dann wissen. Ich nicke nur. „Dann komm.“ antwortet er und zieht mich mit in die Küche. Da es dort einen Durchgang zum Wohnzimmer gibt, sehen wir auch Leon wieder, er sitzt immer noch auf der Couch und sieht fern. „Sora… ich mag mich ein bisschen mit zu Leon setzen. Können wir das machen?“ bin ich merkwürdig schüchtern, als er mir ein Glas Wasser eingeschenkt hat und nehme seine Hand. Sora schaut mich zwar etwas verwirrt an, fragt jedoch nicht nach, sondern schenkt sich auch noch ein Glas ein, ehe wir zu Leon ins Wohnzimmer gehen. „Na, hast du Soras Zimmer entrümpelt?“ fragt der sofort. „Ein bisschen.“ entgegne ich. „Ein bisschen? Ich musste fast dreiviertel meiner Sachen wegschmeißen. Und das nennst du ein bisschen?? Wie räumst du denn auf?“ ist Sora ein klein wenig stinkig. „Ich… na ja…“ stammele ich eingeschüchtert. „Riku, das war ein Witz. Nimm doch nicht immer alles so Ernst. Es war gut, mal wieder was los zu werden.“ klärt Sora mich auf. „Und bei dem was in Soras Zimmer rum gelegen hat, war das sicher einiges. Durfte er denn seine Pornos behalten?“ fragt Leon. „WAS? Sowas hast du?“ bin ich überrascht. Auch wenn er doch ganz gut feiern kann und auch sonst in allen Bereichen begabt ist, hätte ich nie gedacht, dass ein Mensch wie Sora so etwas hat. „Quatsch, da verwechselt Leon was mit seinem Zimmer.“ erklärt er als, mein Handy klingelt. Es ist zwar nur eine SMS, aber das allein reicht schon um meine Stimmung schon wieder zu trüben. ‚Hey Riku-kun wie lange bist du noch auf der Betriebsfeier? Ich dachte wir könnten uns dann noch mal treffen. Ilu Shindo-chan’ „Super.“ seufze ich nur. „Was ist denn los, Riku?“ will Sora wissen. „Ach nichts.“ tue ich die ganze Sache ab und schreibe schnell zurück, dass es mir nicht gut geht und ich deshalb schon zu Hause bin und grade schlafen will. Das sollte reichen um ihn davon abzuhalten zu mir zu kommen. Ich lege meinen Kopf auf Soras Schulter, kuschele mich an ihn. Ich weiß nicht wo dieses Bedürfnis jetzt so plötzlich her kommt, aber es muss einfach sein. Ich will Sora jetzt genießen und zwar nicht auf sexuelle Art, ich will einfach genießen, dass er da ist, dass ich ihm nahe sein kann, dass er mich braucht. „So verschmust kenn ich dich gar nicht.“ flüstert er mir leise ins Ohr. „Ich brauch sowas jetzt einfach.“ erkläre ich leise und kuschele mich soweit möglich noch weiter an Sora. Er streichelt durch meine Haare, legt meinen Kopf sanft auf seine Beine, seine Hand wandert über mein Gesicht zu meinem Hals und wieder zurück, irgendwann verharrt seine Hand auf meiner Brust. Ich höre wie Leon aufsteht und das Zimmer verlässt, ich merke auch noch wie Sora mich weiter streichelt, bin aber auch schon bald darauf eingeschlafen. Am nächsten Morgen wache ich erstmal ziemlich verwirrt auf. Es hat Ewigkeiten gedauert bis ich gewusst habe, wo ich bin und mir der gestrige Abend wieder eingefallen ist. Ich bin bei Sora, aber wo ist er, ich schaue mich im Wohnzimmer um. Niemand ist hier, aber ich habe eine Decke über mir, daran kann ich mich nicht erinnern. Verschlafen stehe ich auf, gehe in die Küche, doch auch hier ist niemand. Schließlich suche ich weiter und klopfe an Sora´s Zimmer. „Sora? Bist du da?“ frage ich vor der Tür, doch niemand antwortet. Ich gehe hinein, tatsächlich ist niemand hier. Ich verlasse das Zimmer, will schon aus der Wohnungstür gehen, als mir der Zettel auffällt, der an ihr klebt. ‚Hey Riku, ich wollte dich vorhin nicht wecken, du hast noch so fest geschlafen. Ich muss mit Leon was besorgen. Nachmittags bin ich wieder da, wenn du was machen willst, dann meld dich einfach. Ciao Sora’ Na toll, was soll das denn jetzt? Wenn ich was machen will? Wie denkt er sich das? Ich bin immer noch mit Shindo zusammen, wenn mich irgendwer mit Sora sieht schürt das doch gleich die Gerüchte in der Schule und Shindo wird nur wieder unglücklich. Leicht sauer verlasse ich die Wohnung ohne irgendwas zurück zu schreiben. Erstmal muss ich nach Hause, ich hab tierischen Kohldampf, ich hoffe Mama hat irgendwas Gutes zum Frühstück oder besser gesagt Mittagessen. Vielleicht Rührei oder Eier mit Speck. Mhmmmm das würde mir jetzt schmecken. Doch als ich zu Hause ankomme ist da auch niemand. Mama und Papa haben mir auch nen Zettel da gelassen, dass sie die zwei Tage vom Wochenende in irgendeinem Hotel sind. Super und ich? Ich hab immer noch Hunger. Irgendwo im Kühlschrank finde ich schließlich was zum Essen, das ich schnell hinunterschlinge, als das Telefon klingelt. „Hey Riku. Wo warst du die ganze Zeit ich hab schon zehnmal angerufen?“ will ein aufgeregter Shindo wissen. „Ich hab geschlafen. Mir geht’s nicht so gut.“ lüge ich. „Was hast du denn?“ bohrt er weiter. „Bauchschmerzen und Kopfweh.“ bin ich der Wahrheit wieder nicht treu. „Ich komm gleich mal vorbei, ich muss dich doch gesund pflegen.“ entgegnet er dann und legt auf, ohne meine Reaktion abzuwarten. Genial wirklich, jetzt darf ich auch noch so tun als wäre ich krank. Total genervt gehe ich nach oben und ziehe mich um, nehme mir dann was zu trinken und haue mich unten im Wohnzimmer vor die Glotze. Shindo lässt wirklich nicht lange auf sich warten, es sind gerade mal 10 Minuten vergangen als es klingelt. Doch als ich die Tür dann öffne, erlebe ich eine Überraschung. „Na?“ fragt Sora grinsend und will mich schon küssen, als ich ihn zurück halte. „Hör auf. Shindo kommt gleich.“ erkläre ich, woraufhin sich Soras Blick verfinstert. „Was will er?“ erkundigt er sich. „Ich hab ihm gesagt ich bin krank, weil er gefragt hat, warum ich heute früh nicht ans Telefon bin. Ich konnte ihm schlecht sagen, dass ich bei dir geschlafen habe.“ gebe ich zurück. „Dann geh ich jetzt. Tschüß.“ ist Sora jetzt auch noch leicht beleidigt und läuft die Auffahrt wieder hinunter. „Warte.“ gehe ich ihm dann trotzdem nach und halte seine Hand fest. „Wenn du willst kannst du morgen zu mir kommen. Meine Eltern sind verreist.“ erkläre ich und sehe ihm in die Augen. „Gerne, Kleiner. Ich komme gegen drei.“ entgegnet er schließlich und stiehlt mir einen flüchtigen Kuss, ehe er sich dann verabschiedet. Ich gehe wieder ins Haus, diesmal aber bin ich total gut drauf. Morgen kommt Sora zu mir, wie super ist das denn? Ein erneutes Klingeln lässt mich aus meiner Freude hoch schrecken. „Hey Shindo-chan.“ begrüße ich ihn. „Hey Riku.“ antwortet er und küsst mich kurz auf die Lippen. Genau dahin wo gerade Soras Lippen waren, doch bei ihm spüre ich nichts mehr. Keine Glücksgefühle mehr, kein Kribbeln im Bauch, einfach nichts. „Und wie geht’s dir?“ will Shindo wissen, als wir auf dem Sofa sitzen. Es ist das erste Mal seit langem, dass wir soweit voneinander entfernt sitzen. „Na ja, geht schon. Ich hab vorhin ne Tablette genommen und wenn ich morgen meine Ruhe hab, bin ich bestimmt wieder fit.“ erkläre ich. „Das heißt, du magst morgen alleine sein?“ weiß Shindo auf was ich hinaus will. „Also, ja, schon. Ich meine, es ist ja nur gut für mich und wir sehen uns ja schon Montag wieder.“ entgegne ich. „Schon okay.“ ist Shindo einverstanden, rutscht zu mir und kuschelt sich an mich. „Ich bin so froh, dass ich dich habe.“ flüstert er. Doch mir wird bei diesen Worten einfach nur übel. Wenn er wüsste, was ich gestern und gerade eben gemacht habe, würde er das nie sagen. Aber ich kann nicht anders, ich denke nur noch an Sora, es ist als wäre er in mein Hirn eingraviert, für Shindo ist da einfach kein Platz mehr. Shindo regt sich unterdessen, kniet sich neben mich und streichelt mir die Ponysträhnen aus dem Gesicht, ehe er mir einen Kuss auf die Stirn haucht und dann auf die Lippen. Doch ich kann überhaupt nicht erwidern, es ist so als würde ich einen leblosen Gegenstand küssen, ich fühle gar nichts. Doch Shindo scheint das gar nicht zu stören, er setzt sich auf meine Beine, küsst mich weiter und wandert auch noch mit seiner Hand unter meinen Pulli. „Shindo hör auf bitte.“ bin ich endlich in der Lage mich zu wehren, löse den Kuss und nehme Shindos Hand weg. „Was ist denn?“ fragt er unverwandt und so wie ich ihn überhaupt nicht kenne. „Es geht jetzt einfach nicht. Wenn´s mir schlecht geht komm ich nicht in Stimmung.“ versuche ich mich irgendwie rauszureden, stattdessen bin ich doch eh die ganze Zeit bei Sora. Bei Sora und seinem Lächeln, bei Sora und seinen tollen Augen, bei Sora und seinen Lippen, bei Sora und dem Kuscheln von gestern. Wie gerne wäre ich jetzt bei ihm. „Na gut okay.“ entgegnet Shindo und setzt sich wieder neben mich. „Was machen wir jetzt?“ will er dann wissen. „Keine Ahnung, Shindo-chan, mir geht’s echt nicht gut.“ antworte ich. „Soll ich nen Arzt rufen?“ fragt er. „Nein, ich glaube ich brauche nur ein bisschen Ruhe.“ versuche ich ihn endlich loszuwerden. „Hmmm, dann geh ich wohl mal. Kurier dich aus. Ich will Montag in der Schule nich alleine sein.“ gibt Shindo zurück, küsst mich auf die Wange und geht dann aus dem Haus. Ich gehe kurz zum Fenster, sehe ihn am Ende der Auffahrt nochmal winken, ehe er um die Ecke verschwindet. Ich lasse mich wieder auf´s Sofa fallen. Oh Mann wieso is das nur alles so kompliziert?? Wieso muss Shindo ausgerechnet Sora´s Bruder sein?? Ich hab auch nur Pech echt jetzt. Genervt will ich schon wieder den Fernseher anstellen, als es klingelt. Hoffentlich ist es auch jemand auf den ich jetzt Lust habe und kein Vertreter oder sowas. „Hey Riku-chan.“ begrüßt mich Axel freudestrahlend. „Was is denn mit dir passiert?“ frage ich, da ich diese Seite an ihm so gar nicht kenne. Meistens ist er doch todernst. „Nix, außer, dass ich und Roxas jetzt zusammen sind.“ erklärt er mir, als er ohne zu fragen eintritt, ins Wohnzimmer geht und sich dort auf der Couch niederlässt. „Schön für dich.“ gebe ich monoton zurück. Wenigstens sind zwei glücklich. „Oh Riku und was ist mit dir passiert?“ weiß er genau, dass es mir überhaupt nicht gut geht. Aber wenn ich es ihm jetzt erzähle wird er sicher ausrasten, ich weiß noch wie er reagiert hat, als ich ihm von der Sache im Büro erzählt habe. Doch irgendjemand muss davon wissen. „Ich hab gestern mit Sora geschlafen, dann bin ich mit zu ihm nach Hause gegangen, hab ihm gesagt dass ich in ihn verknallt bin und er in mich, dann haben wir gekuschelt und ich bin auf seinen Beinen eingeschlafen und morgen kommt er zu mir.“ sage ich alles so schnell, dass Axel mich niemals unterbrechen kann. Er steht erstmal fünf Minuten da, ehe er lauthals seufzt. „Hoffentlich wird’s diesmal was mit euch.“ erwidert er plötzlich. „WAS?“ bin ich total perplex, das letzte Mal hätte er mich beinahe verprügelt und jetzt? Jetzt ist er ganz ruhig. „Na ja, also pass auf. Dein erstes Mal mit Sora, das war ein One - Night - Stand. Das hast du geglaubt und das hat er geglaubt. Du hast dich daraufhin mit Shindo abgelenkt und Sora hat sicher auch irgendwas gemacht. Dann euer zweites Mal, das könnte man als Ausrutscher bezeichnen, wenn du nicht immer noch daran hättest denken müssen. Die Wochen danach waren die Hölle für dich, das weiß ich, aber ich konnte nichts für dich tun. Dann gestern euer drittes Mal, das war ja wohl mehr als gewollt von euch beiden. Deshalb komme ich zu dem Schluss, dass deine Gefühle nich nur ne harmlose Schwärmerei für einen Älteren sind, sondern wirklich Liebe und da Sora diese Gefühle anscheinend erwidert sieht er in dir auch nicht nur eine Ablenkung wenn er schlecht drauf ist. Heißt also, ich werde dir nicht mehr raten mit Shindo zusammen zu bleiben, sondern mit ihm Schluss zu machen und die Zeit mit Sora zu genießen.“ erklärt mir Axel. Also, das war ja nun wirklich mal ne tolle Erklärung. Ich bin echt froh Axel zu haben, wenn ich mit irgendjemand anderem gesprochen hätte, wäre am Ende doch nur heiße Luft raus gekommen. „Und Riku bevor du jetzt sagst, es wäre zu schwer für Shindo, lass es. Er muss begreifen, dass du und Sora einfach viel zu viel füreinander fühlt, als das ihr voneinander lassen könnt.“ fügt er noch hinzu. „Danke, Axel, schön das wenigstens mal einer Klartext redet.“ finde ich. Zu mehr bin ich einfach noch nicht fähig. Ich kann ihm unmöglich sagen, dass ich noch überhaupt nicht dazu bereit bin mit Shindo Schluss zu machen. Ich weiß es muss sein, wenn ich mit Sora zusammen sein will, aber es wird verdammt schwer Shindo so abzuservieren. „Und? Was willst du jetzt machen? Wollen wir in ne Spielhalle gehen?“ schlägt Axel vor. „Willst du gar nichts mit Roxas machen?“ will ich wissen. „Nee, der ist gar nich zu Hause. Seine Oma hat Geburtstag.“ entgegnet Axel. „Gut, dann gehen wir.“ bin ich einverstanden und wir verlassen das Haus in Richtung Innenstadt. Ich liebe solche Spielhallen, vielleicht weil ich meistens gewinne, aber ich finde es einfach toll. Früher war ich öfters mit Shindo hier, aber seit wir zusammen sind ist das irgendwie in den Hintergrund gerückt. „Was machen wir zuerst?“ fragt mein bester Freund, als wir schließlich in der Halle stehen. „Mmmmmmmh Autorennen?“ antworte ich, Axel stimmt zwar zu, aber er wird eh verlieren. So ist es auch in den ersten sechs Rennen, bis es ihm zu bunt wird und er einfach in mein Lenkrad greift. „Hey, das war gemein.“ erwidere ich, als mein Auto an die Bande stößt und er an mir vorbei zieht. „Das war strategische Kriegsführung, Kleiner.“ tut er die ganze Sache ab. „Is eh egal, weil ich immer noch gewinne.“ gebe ich siegessicher zurück und hole bereits wieder auf. Es dauert nicht lange und ich habe Axel bereits wieder überholt. „Ich hab keine Lust mehr, machen wir was anderes.“ ist er nun anscheinend beleidigt. Aber ich bin auch einverstanden, immer nur dasselbe ist langweilig. Wir steigen aus den Spielautos heraus, als mir ein Automat in die Augen fällt, der schon eine ganze Schar um sich versammelt hat. Axel zieht mich sofort dahin, natürlich müssen wir wissen, wer da so gut, dass er schon ein relativ großes Menschgrüppchen um sich hat. Doch als ich dann sehe wer es ist, drehe ich mich schnell wieder weg. Shindo steht an dem Automat und haut wie verrückt auf die Tasten ein. Ich würde sagen, er ist verdammt wütend, aber warum nur? Er hat doch nichts von mir und Sora mitbekommen. Was macht ihn so sauer? „Wir gehen wohl besser.“ flüstert Axel mir zu und wir verlassen schnellen Schrittes die Spielhalle. „Oh Mann, hast du ihm irgendwas erzählt? Ich hab ihn noch nie so zornig erlebt.“ ist es auch ihm aufgefallen. „Nein, ich hab ihm gesagt, mir ging es gestern nicht gut, deshalb konnte ich nach der Betriebsfeier nicht mehr zu ihm, genau dasselbe hab ich ihm gesagt, als er mich heute früh schon zehnmal angerufen hatte, obwohl ich noch bei Sora war und als er dann mehr wollte als ich.“ entgegne ich. „Na ja dann…“ fängt Axel an, als wir etwas einfällt. „Er könnte höchstens…“ beginne ich. „Was könnte er?“ fragt mein bester Freund. „Heute morgen, vor Shindo, da war Sora bei mir, er hat mir in der Einfahrt nen ganz kleinen Kuss gegeben und is dann gegangen. Wirklich nur Momente später war dann Shindo da. Also könnte er höchstens das mitbekommen haben.“ erkläre ich. „Aber er hat nichts gesagt?“ kommt es Axel doch merkwürdig vor. „Nein, er war eigentlich ganz normal, nur das er ungewöhnlich schnell zur Sache kommen wollte.“ entgegne ich, woraufhin wir beide schweigen. Ich weiß wirklich nicht, ob Shindo es gesehen hat und ich weiß auch nicht ob er deshalb so wütend ist. „Ich glaube ich geh jetzt nach Hause, nicht dass ich noch jemanden begegne, den ich nicht sehen will.“ ergänze ich. „Soll ich mitkommen? Wir könnten uns nen Film angucken oder irgendwas anderes. Auf jeden Fall muss man dich ein bisschen ablenken.“ findet Axel. „Na gut, komm mit.“ stimme ich zu. Der Rest des Tages verläuft wirklich sehr schnell und Axel versteht es mich abzulenken. Zwar hat er mich die meiste Zeit nur mit irgendwas aufgezogen, aber ich musste fast nie an diese verfahrene Situation denken. Kapi 8 Ende Freue mich über eure Kommentare Kapitel 11: Die Betriebsfeier non-adult --------------------------------------- I hate that I love you von Chibi_Isa RikuXSora Laliho! Na alles fit bei euch? Danke für die Kommis vom letzten Kapi hab mich sehr gefreut Nun viel Spaß beim Lesen LG Isa PS: Hab neue Storys on, würde mich auch da über Kommentare freuen Kapitel 8: Die Betriebsfeier non-adult Die nächsten Tage vergehen für mich nur schleppend, besonders im Büro mit Sora, versuche ich ihm keinesfalls körperlich näher zu kommen, versuche auch nur die kleinste Berührung zwischen uns zu verhindern. Sora selbst hat nach dem Abend nicht mehr über unsere gemeinsame Erfahrung gesprochen, auch hat er mir die Frage was er will nicht beantwortet. Aber ich will es mittlerweile auch gar nicht mehr wissen, selbst wenn er gesagt hätte er will mich, es wäre nie gut gegangen. Es hätte alle nur unglücklich gemacht. So lebe ich die nächsten Wochen vor mich hin, versuche die Beziehung mit Shindo so gut es geht zu genießen und Sora nicht allzu nahe zu kommen. Aber heute steht ein Termin an, an dem ich es kaum verhindern kann. Die alljährliche Frühlingsbetriebsfeier. Vater hat darauf bestanden, dass ich mitgehe und auch Sora konnte er zum ersten Mal überreden auf eine Betriebsfeier zu gehen. Ich weiß, wie schwer es wird dort Sora zu widerstehen, es wird viel Alkohol fließen und so wie ich mich kenne, wird es ein ausgelassener Abend. Hoffentlich nicht zu ausgelassen, ich möchte nichts bereuen müssen, wenn ich am nächsten Tag aufwache. „Riku, bist du fertig?“ will Vater wissen, als er zu mir ins Zimmer schaut. Ich nicke nur und knöpfe mein Hemd fertig. „Und kümmere dich ein bisschen um Sora. Er scheint noch trauriger zu sein, als vor der Reise.“ ist es Papa auch schon aufgefallen. Ich weiß ja welchen Grund das hat, aber ich bin wohl der Letzte der Sora aufmuntern sollte, mir geht es doch nicht anders. Bald sind wir bei dem Restaurant angekommen in dem seit Ewigkeiten die Betriebsfeiern stattfinden. Papa hat mich dazu verdonnert alle Arbeiter mit zu begrüßen obwohl ich doch eh nur Sora kenne, der als einer der Letzten kommt und sich auch etwas abseits setzt. Jetzt hält Papa zuerst eine Rede über die Firma, was gut ist, wie die Umsätze stehen, was sich verändern wird und, und, und. Danach geht dann das Saufgelage los, langweilige Gesprächsthemen werden gefunden und ich sitze etwas dumm an einem der Tische. Ich bin schon kurz vorm Einschlafen, als sich plötzlich jemand neben mich setzt. „Langweilig hm?“ will Sora wissen. „Ja, schon.“ antworte ich und gähne. „So ist eben die Welt der Erwachsenen, du trinkst was, kommst auf Themen die eh keinen interessieren und denkst du bist der Obermacker, weil du was dazu sagst.“ stellt Sora ernüchternd fest. „Quatsch, nich alle Erwachsenen sind so. Du zum Beispiel, du bist so ganz anders.“ gebe ich zurück. „Wie süß, du zählst mich also mit zu den Erwachsenen. Und ich dachte wir wären Freunde.“ erklärt Sora. Wir wären Freunde? Hat er das gerade wirklich gesagt. Wir sind Freunde?? Ich könnte ihn küssen für diese Aussage. „Doch wir sind Freunde, gute sogar.“ stimme ich ihm zu. „Ich wäre gerne mehr für dich.“ gibt Sora ganz offen zu. Gut, dass niemand mehr an unserem Tisch sitzt. Ich kann nicht anders, meine Wangen werden glühheiß, sicherlich bin ich feuerrot. Wie kann er mir das jetzt so offen ins Gesicht sagen?? Er weiß doch dass es nicht geht. „Ich muss mal aufs Klo.“ teilt er mir dann mit und verschwindet mit einem komischen Blick aus dem Raum. Was soll das jetzt?? Soll ich etwa mitkommen?? Er hat doch nicht schon wieder was vor?? Langsam aber sicher nimmt das überhand. Doch ich kann nicht anders, folge ihm fast automatisch, lasse mich anziehen, von seinen Blicken, von seinem Körper, von seinem Charakter und von meinen Gefühlen für ihn. „Ich wusste, dass du kommst.“ erschreckt mich Sora, als ich die Toiletten betrete und er sich hinter der Tür versteckt hatte. „Ich… Sora was soll das werden?“ will ich wissen, als er zu mir kommt und mich in seine Arme zieht. Ich bin ihm so nahe wie damals im Büro, ich spüre seinen Körper, spüre die Beule in seiner Hose und ich fühle die aufkeimende Lust in mir. „Ich will dich, jetzt sofort. Bläst du mir einen?“ gibt Sora zurück. „Hast du getrunken?“ kann ich mir Soras Ausdrucksweise und sein Benehmen kaum anders erklären. „Ein bisschen. Was ist jetzt? Machst du´s oder nicht?“ wiederholt er nochmal. Ich weiß, ich müsste ablehnen, müsste mich sofort wieder in den Gastraum verziehen, aber es geht nicht. Alle meine Träume der letzten Wochen werden gerade wahr. Ich bin mit Sora alleine, er will was von mir und ich von ihm. „Komm mit.“ ziehe ich ihn hinter mir her in eine der Kabinen. „Wie immer leicht rumzukriegen.“ bemerkt Sora grinsend. „Halt die Klappe.“ bin ich leicht sauer und lege meine Lippen auf seine. Ich lege soviel Feuer in den Kuss wie ich nur kann, seine Bemerkung davor hat mich nur noch mehr angestachelt, vielleicht war es auch Absicht so, aber das ist mir grade mehr als egal. „Einsame Spitze, Kleiner.“ flüstert er und sieht mich lächelnd an. Ich sage gar nichts, bin noch viel zu atemlos, doch Sora scheint es diesmal ähnlich zu gehen, er ist genauso verschwitzt wie ich, sein Kopf ist ganz rot und seine Haare nass. Ich fühle wie er mich wieder anzieht, stumm lasse ich es geschehen. „Ich wünschte, du könntest jetzt ein bisschen mit mir kuscheln.“ äußert sich Sora dann und schlingt seine Arme um mich. „Kann ich doch.“ entflieht mir sofort, ohne dass ich darüber nachgedacht habe. „Ach wirklich?“ fragt er nach. „Ja, ich komme mit zu dir. Shindo denkt ich wäre hier und Papa sag ich einfach ich schlafe bei Shindo.“ antworte ich bestimmt. Egal was ich jetzt mache, ich will es tun. Jetzt bin ich mir endgültig bewusst, dass ich ihn Sora verliebt bin. „Ich freu mich, Kleiner.“ antwortet Sora und küsst mich auf die Wange. Kurz darauf gehen wir hinaus, prüfen im Spiegel ob man uns irgendwas ansieht. Doch unsere Gesichtsfarbe hat sich weitestgehend normalisiert, auch die Haare sind einigermaßen trocken. „Was sagen wir wenn mein Vater fragt wo wir waren?“ will Sora wissen. „Wir waren nur mal kurz draußen an der frischen Luft.“ entgegne ich. Papa wird das glauben, da bin ich mir sicher. „Na ja, so kurz war es ja nich.“ grinst Sora ehe wir die Toilette verlassen und in den Gastraum zurückkehren. Als wir dort ankommen muss ich Papa die Ausrede gar nicht erst erzählen, denn er lässt mich sofort gehen, vielleicht weil er auch schwer angeheitert ist, aber irgendwann muss ich doch auch mal Glück haben. Nun sind wir auf dem Weg zu Sora, laufen stumm nebeneinander her. Ich würde gerne seine Hand nehmen, doch ich weiß überhaupt nicht, wie er darauf reagieren würde. Was wäre, wenn er sie einfach abschüttelt oder uns irgendwer sieht, der weiß, dass ich eigentlich mit Shindo zusammen bin? Doch irgendwann ist der Wunsch größer als die Vernunft und ich verflechte unsere Finger miteinander. Sora bleibt kurz stehen und sieht zu unseren Händen. Ich bin schon darauf gefasst, dass er seine wieder löst, doch stattdessen lächelt er nur und haucht mir einen Kuss auf den Mund. Meine Wangen brennen sofort, sogar als Sora mich schon wieder weiterzieht sind sie noch warm, sie scheinen gar nicht mehr abkühlen zu wollen. Viel zu schön, war das Gefühl von Soras kurzer Berührung. Schließlich sind wir bei ihm zu Hause, wir wollen gerade in sein Zimmer, als Leon in den Flur kommt. Ich lasse Soras Hand sofort los, der wird Sora jetzt sicher gehörig die Leviten lesen, wenn er das sieht. „Wieso lässt du meine Hand los?“ will Sora unbekümmert wissen. „Was macht er?“ fragt Leon. „Wir haben Händchen gehalten und Riku…“ fängt Sora an, wird aber bald von seinem Freund unterbrochen. „Sora, seit wann hältst du mit ihm Händchen? Er ist der Freund von deinem Bruder.“ regt sich Leon auf. „Ich weiß, aber ich liebe ihn trotzdem und ich will mit ihm zusammen sein.“ verteidigt Sora sich. „Das wirst du ohnehin nicht bringen. Klein-Shindo das Herz brechen, wäre wohl mehr ein Schock für dich, als für ihn.“ gibt Leon zurück, woraufhin Sora inne hält. Er überlegt doch nicht ernsthaft ob an dem was Leon sagt etwas dran ist. Na gut, es wird schwer für Sora sein auch mal an sich selbst zu denken, aber ich finde das muss mal sein. Er hat Shindo und Miyami immer beschützt und sich um sie gekümmert, deshalb denke ich dass Sora es verdient hat auch mal egoistisch zu sein. „Shindo wird davon erfahren, da mach dir mal keine Sorgen. Aber ich werde es ihm erst zu gegebener Zeit sagen.“ erklärt er schließlich und zieht mich mit in sein Zimmer. Ich bin zum ersten Mal hier, ehrlich gesagt hatte ich es mir ordentlicher vorgestellt, schließlich ist Soras Schreibtisch immer tiptop aufgeräumt, aber zu Hause scheint er nicht so der große Ordnungsliebhaber zu sein. Auf seinem Schreibtisch türmen sich Briefe, Papiere, Stifte, anderer Kleinkram und noch viele Dokumente. Der Boden sieht nicht besser aus, da liegen überall verstreut Klamotten, Bücher, CDs und Fotos, also ich könnte mich hier niemals wohl fühlen. Doch Sora tut es wohl, er setzt sich selbstverständlich aufs Bett, wartet, dass ich zu ihm komme, doch irgendwas hindert mich daran. Es ist einfach viel zu chaotisch hier. „Riku, was ist los?“ will Sora schließlich wissen. „Tut mir ja jetzt Leid, aber dein Zimmer sieht scheiße aus.“ entgegne ich ehrlich. „Soll ich etwa aufräumen? Nur für dich?“ ist mir Sora etwas zu forsch. „Ich… na ja… ich… es wäre… es wäre mir lieber. Also versteh mich nicht falsch… du räumst sonst bestimmt mehr auf… warst wohl nicht auf Besuch vorbereitet…“ druckse ich herum. Ich weiß nicht, aber Soras Ton hat mir grad gar nicht gefallen. „Also da muss ich dich enttäuschen, hier sieht´s meistens so aus. Aber ich kann für dich aufräumen wenn du magst.“ entgegnet Sora und fängt dann tatsächlich an aufzuräumen. „Sieht es bei dir wirklich immer so aus?“ will ich wissen. Ich kann mich kaum zurückhalten, bei der Unordnung die Sora da veranstaltet hat. „Nein, manchmal nicht. Die letzten Wochen waren nur sehr chaotisch. Zuerst unsere gemeinsame Nacht, dann bekomme ich raus, dass du Shindos bester Freund bist, dann wirst DU sein Freund und meine Gefühle wachsen, dann unser zweites Abenteuer im Büro und die Wochen danach waren einfach schrecklich. Deshalb hatte ich auch gar keine Lust aufzuräumen.“ erklärt Sora ehrlich. „Für mich war es auch nicht schön.“ pflichte ich ihm traurig bei. Wenn wir beide unser Maul wohl mal etwas früher aufgemacht hätten, wäre uns einiges Gefühlschaos erspart geblieben. Sora murmelt nur leise etwas, ehe er kurz das Zimmer verlässt um dreckige Sachen wegzubringen. Ich räume unterdessen weiter auf, ordne die Papiere auf dem Schreibtisch, als mir etwas in die Augen fällt, eine Kassette, auf der steht „Shindo und ich, unser Versprechen“. Was es wohl damit auf sich hat. „Was hast du da?“ lässt Sora mich aufschrecken. „Ne Kassette.“ antworte ich nur und gebe sie ihm. Sora sagt gar nichts, schaut nur stumm auf den Gegenstand in seiner Hand. „Hmm, unser Versprechen…. ein Versprechen, dass ich schon längst gebrochen habe.“ entkommt es ihm irgendwann. „Was habt ihr euch versprochen?“ will ich wissen. Ich bin viel zu neugierig um irgendwie vorsichtiger zu fragen. „Wir haben uns versprochen, dass wir uns niemals verletzen werden. Aber das wird ja nun nicht mehr möglich sein. Es wird ihn unendlich verletzen wenn er von uns erfährt.“ entgegnet Sora leise und hat wohl den traurigsten Ausdruck in seinen Augen, den ich je gesehen habe. Ich weiß was er meint, Shindo wird keinem von uns verzeihen, da bin ich mir so sicher. Am liebsten würde ich es ihm gar nicht sagen. „Müssen wir es ihm denn sagen?“ frage ich vorsichtig. „Willst du zweigleisig fahren?“ gibt Sora sofort zurück. „Nein… aber Shindo… er wird… na ja… Shindo… er…“ stottere ich rum, bis Sora mich in den Arm nimmt. „Shindo wird es verkraften müssen, niemand kann unsere Gefühle verbieten und glaub mir sie zu unterdrücken ist die Hölle, das hab ich all die Wochen versucht.“ flüstert er mir ins Ohr. „Ich weiß… Sora… ich weiß.“ wispere ich nur und vergrabe meinen Kopf an seiner Brust. Ich brauche das jetzt einfach mal, egal was er denken wird. Ich kann immer noch nicht begreifen, als mir dann tatsächlich Tränen über die Wangen rennen und auf Soras Hemd fallen. „Oh Gott Riku.“ seufzt er. „Tut mir Leid, ich wasch dir dein Hemd.“ entschuldige ich mich und schaue zu ihm auf. „Was? Quatsch, das meinte ich doch nicht. Aber du brauchst doch nicht zu weinen. So schlimm ist es doch nicht.“ meint Sora und streichelt lächelnd über meine Wange. Ich wiege meinen Kopf daran, genieße seine Berührung, kann aber meine Tränen nicht stoppen. „Doch… Sora… es ist schlimm. Ich kann nicht mehr. Ich… die ganzen letzten Woche, nach dem Abend im Büro, das war die Hölle. Ich bin mir immer mehr bewusst geworden, dass ich mir die ganze Zeit mit Shindo etwas vorgemacht habe, dass ich in Wirklichkeit dich liebe.“ bricht nun alles aus mir heraus und ich klammere mich an Sora. „Ja, Riku… ist doch alles gut. Beruhig dich doch.“ entgegnet er und streichelt über meinen Rücken und durch meine Haare. Gott sei Dank, ohne seine Bestätigung würde ich jetzt wohl verzweifeln. Ich weine noch einige Zeit stumm in Soras Armen, bis ich mich wieder beruhigt habe. „Magst du was trinken?“ will Sora dann wissen. Ich nicke nur. „Dann komm.“ antwortet er und zieht mich mit in die Küche. Da es dort einen Durchgang zum Wohnzimmer gibt, sehen wir auch Leon wieder, er sitzt immer noch auf der Couch und sieht fern. „Sora… ich mag mich ein bisschen mit zu Leon setzen. Können wir das machen?“ bin ich merkwürdig schüchtern, als er mir ein Glas Wasser eingeschenkt hat und nehme seine Hand. Sora schaut mich zwar etwas verwirrt an, fragt jedoch nicht nach, sondern schenkt sich auch noch ein Glas ein, ehe wir zu Leon ins Wohnzimmer gehen. „Na, hast du Soras Zimmer entrümpelt?“ fragt der sofort. „Ein bisschen.“ entgegne ich. „Ein bisschen? Ich musste fast dreiviertel meiner Sachen wegschmeißen. Und das nennst du ein bisschen?? Wie räumst du denn auf?“ ist Sora ein klein wenig stinkig. „Ich… na ja…“ stammele ich eingeschüchtert. „Riku, das war ein Witz. Nimm doch nicht immer alles so Ernst. Es war gut, mal wieder was los zu werden.“ klärt Sora mich auf. „Und bei dem was in Soras Zimmer rum gelegen hat, war das sicher einiges. Durfte er denn seine Pornos behalten?“ fragt Leon. „WAS? Sowas hast du?“ bin ich überrascht. Auch wenn er doch ganz gut feiern kann und auch sonst in allen Bereichen begabt ist, hätte ich nie gedacht, dass ein Mensch wie Sora so etwas hat. „Quatsch, da verwechselt Leon was mit seinem Zimmer.“ erklärt er als, mein Handy klingelt. Es ist zwar nur eine SMS, aber das allein reicht schon um meine Stimmung schon wieder zu trüben. ‚Hey Riku-kun wie lange bist du noch auf der Betriebsfeier? Ich dachte wir könnten uns dann noch mal treffen. Ilu Shindo-chan’ „Super.“ seufze ich nur. „Was ist denn los, Riku?“ will Sora wissen. „Ach nichts.“ tue ich die ganze Sache ab und schreibe schnell zurück, dass es mir nicht gut geht und ich deshalb schon zu Hause bin und grade schlafen will. Das sollte reichen um ihn davon abzuhalten zu mir zu kommen. Ich lege meinen Kopf auf Soras Schulter, kuschele mich an ihn. Ich weiß nicht wo dieses Bedürfnis jetzt so plötzlich her kommt, aber es muss einfach sein. Ich will Sora jetzt genießen und zwar nicht auf sexuelle Art, ich will einfach genießen, dass er da ist, dass ich ihm nahe sein kann, dass er mich braucht. „So verschmust kenn ich dich gar nicht.“ flüstert er mir leise ins Ohr. „Ich brauch sowas jetzt einfach.“ erkläre ich leise und kuschele mich soweit möglich noch weiter an Sora. Er streichelt durch meine Haare, legt meinen Kopf sanft auf seine Beine, seine Hand wandert über mein Gesicht zu meinem Hals und wieder zurück, irgendwann verharrt seine Hand auf meiner Brust. Ich höre wie Leon aufsteht und das Zimmer verlässt, ich merke auch noch wie Sora mich weiter streichelt, bin aber auch schon bald darauf eingeschlafen. Am nächsten Morgen wache ich erstmal ziemlich verwirrt auf. Es hat Ewigkeiten gedauert bis ich gewusst habe, wo ich bin und mir der gestrige Abend wieder eingefallen ist. Ich bin bei Sora, aber wo ist er, ich schaue mich im Wohnzimmer um. Niemand ist hier, aber ich habe eine Decke über mir, daran kann ich mich nicht erinnern. Verschlafen stehe ich auf, gehe in die Küche, doch auch hier ist niemand. Schließlich suche ich weiter und klopfe an Sora´s Zimmer. „Sora? Bist du da?“ frage ich vor der Tür, doch niemand antwortet. Ich gehe hinein, tatsächlich ist niemand hier. Ich verlasse das Zimmer, will schon aus der Wohnungstür gehen, als mir der Zettel auffällt, der an ihr klebt. ‚Hey Riku, ich wollte dich vorhin nicht wecken, du hast noch so fest geschlafen. Ich muss mit Leon was besorgen. Nachmittags bin ich wieder da, wenn du was machen willst, dann meld dich einfach. Ciao Sora’ Na toll, was soll das denn jetzt? Wenn ich was machen will? Wie denkt er sich das? Ich bin immer noch mit Shindo zusammen, wenn mich irgendwer mit Sora sieht schürt das doch gleich die Gerüchte in der Schule und Shindo wird nur wieder unglücklich. Leicht sauer verlasse ich die Wohnung ohne irgendwas zurück zu schreiben. Erstmal muss ich nach Hause, ich hab tierischen Kohldampf, ich hoffe Mama hat irgendwas Gutes zum Frühstück oder besser gesagt Mittagessen. Vielleicht Rührei oder Eier mit Speck. Mhmmmm das würde mir jetzt schmecken. Doch als ich zu Hause ankomme ist da auch niemand. Mama und Papa haben mir auch nen Zettel da gelassen, dass sie die zwei Tage vom Wochenende in irgendeinem Hotel sind. Super und ich? Ich hab immer noch Hunger. Irgendwo im Kühlschrank finde ich schließlich was zum Essen, das ich schnell hinunterschlinge, als das Telefon klingelt. „Hey Riku. Wo warst du die ganze Zeit ich hab schon zehnmal angerufen?“ will ein aufgeregter Shindo wissen. „Ich hab geschlafen. Mir geht’s nicht so gut.“ lüge ich. „Was hast du denn?“ bohrt er weiter. „Bauchschmerzen und Kopfweh.“ bin ich der Wahrheit wieder nicht treu. „Ich komm gleich mal vorbei, ich muss dich doch gesund pflegen.“ entgegnet er dann und legt auf, ohne meine Reaktion abzuwarten. Genial wirklich, jetzt darf ich auch noch so tun als wäre ich krank. Total genervt gehe ich nach oben und ziehe mich um, nehme mir dann was zu trinken und haue mich unten im Wohnzimmer vor die Glotze. Shindo lässt wirklich nicht lange auf sich warten, es sind gerade mal 10 Minuten vergangen als es klingelt. Doch als ich die Tür dann öffne, erlebe ich eine Überraschung. „Na?“ fragt Sora grinsend und will mich schon küssen, als ich ihn zurück halte. „Hör auf. Shindo kommt gleich.“ erkläre ich, woraufhin sich Soras Blick verfinstert. „Was will er?“ erkundigt er sich. „Ich hab ihm gesagt ich bin krank, weil er gefragt hat, warum ich heute früh nicht ans Telefon bin. Ich konnte ihm schlecht sagen, dass ich bei dir geschlafen habe.“ gebe ich zurück. „Dann geh ich jetzt. Tschüß.“ ist Sora jetzt auch noch leicht beleidigt und läuft die Auffahrt wieder hinunter. „Warte.“ gehe ich ihm dann trotzdem nach und halte seine Hand fest. „Wenn du willst kannst du morgen zu mir kommen. Meine Eltern sind verreist.“ erkläre ich und sehe ihm in die Augen. „Gerne, Kleiner. Ich komme gegen drei.“ entgegnet er schließlich und stiehlt mir einen flüchtigen Kuss, ehe er sich dann verabschiedet. Ich gehe wieder ins Haus, diesmal aber bin ich total gut drauf. Morgen kommt Sora zu mir, wie super ist das denn? Ein erneutes Klingeln lässt mich aus meiner Freude hoch schrecken. „Hey Shindo-chan.“ begrüße ich ihn. „Hey Riku.“ antwortet er und küsst mich kurz auf die Lippen. Genau dahin wo gerade Soras Lippen waren, doch bei ihm spüre ich nichts mehr. Keine Glücksgefühle mehr, kein Kribbeln im Bauch, einfach nichts. „Und wie geht’s dir?“ will Shindo wissen, als wir auf dem Sofa sitzen. Es ist das erste Mal seit langem, dass wir soweit voneinander entfernt sitzen. „Na ja, geht schon. Ich hab vorhin ne Tablette genommen und wenn ich morgen meine Ruhe hab, bin ich bestimmt wieder fit.“ erkläre ich. „Das heißt, du magst morgen alleine sein?“ weiß Shindo auf was ich hinaus will. „Also, ja, schon. Ich meine, es ist ja nur gut für mich und wir sehen uns ja schon Montag wieder.“ entgegne ich. „Schon okay.“ ist Shindo einverstanden, rutscht zu mir und kuschelt sich an mich. „Ich bin so froh, dass ich dich habe.“ flüstert er. Doch mir wird bei diesen Worten einfach nur übel. Wenn er wüsste, was ich gestern und gerade eben gemacht habe, würde er das nie sagen. Aber ich kann nicht anders, ich denke nur noch an Sora, es ist als wäre er in mein Hirn eingraviert, für Shindo ist da einfach kein Platz mehr. Shindo regt sich unterdessen, kniet sich neben mich und streichelt mir die Ponysträhnen aus dem Gesicht, ehe er mir einen Kuss auf die Stirn haucht und dann auf die Lippen. Doch ich kann überhaupt nicht erwidern, es ist so als würde ich einen leblosen Gegenstand küssen, ich fühle gar nichts. Doch Shindo scheint das gar nicht zu stören, er setzt sich auf meine Beine, küsst mich weiter und wandert auch noch mit seiner Hand unter meinen Pulli. „Shindo hör auf bitte.“ bin ich endlich in der Lage mich zu wehren, löse den Kuss und nehme Shindos Hand weg. „Was ist denn?“ fragt er unverwandt und so wie ich ihn überhaupt nicht kenne. „Es geht jetzt einfach nicht. Wenn´s mir schlecht geht komm ich nicht in Stimmung.“ versuche ich mich irgendwie rauszureden, stattdessen bin ich doch eh die ganze Zeit bei Sora. Bei Sora und seinem Lächeln, bei Sora und seinen tollen Augen, bei Sora und seinen Lippen, bei Sora und dem Kuscheln von gestern. Wie gerne wäre ich jetzt bei ihm. „Na gut okay.“ entgegnet Shindo und setzt sich wieder neben mich. „Was machen wir jetzt?“ will er dann wissen. „Keine Ahnung, Shindo-chan, mir geht’s echt nicht gut.“ antworte ich. „Soll ich nen Arzt rufen?“ fragt er. „Nein, ich glaube ich brauche nur ein bisschen Ruhe.“ versuche ich ihn endlich loszuwerden. „Hmmm, dann geh ich wohl mal. Kurier dich aus. Ich will Montag in der Schule nich alleine sein.“ gibt Shindo zurück, küsst mich auf die Wange und geht dann aus dem Haus. Ich gehe kurz zum Fenster, sehe ihn am Ende der Auffahrt nochmal winken, ehe er um die Ecke verschwindet. Ich lasse mich wieder auf´s Sofa fallen. Oh Mann wieso is das nur alles so kompliziert?? Wieso muss Shindo ausgerechnet Sora´s Bruder sein?? Ich hab auch nur Pech echt jetzt. Genervt will ich schon wieder den Fernseher anstellen, als es klingelt. Hoffentlich ist es auch jemand auf den ich jetzt Lust habe und kein Vertreter oder sowas. „Hey Riku-chan.“ begrüßt mich Axel freudestrahlend. „Was is denn mit dir passiert?“ frage ich, da ich diese Seite an ihm so gar nicht kenne. Meistens ist er doch todernst. „Nix, außer, dass ich und Roxas jetzt zusammen sind.“ erklärt er mir, als er ohne zu fragen eintritt, ins Wohnzimmer geht und sich dort auf der Couch niederlässt. „Schön für dich.“ gebe ich monoton zurück. Wenigstens sind zwei glücklich. „Oh Riku und was ist mit dir passiert?“ weiß er genau, dass es mir überhaupt nicht gut geht. Aber wenn ich es ihm jetzt erzähle wird er sicher ausrasten, ich weiß noch wie er reagiert hat, als ich ihm von der Sache im Büro erzählt habe. Doch irgendjemand muss davon wissen. „Ich hab gestern mit Sora geschlafen, dann bin ich mit zu ihm nach Hause gegangen, hab ihm gesagt dass ich in ihn verknallt bin und er in mich, dann haben wir gekuschelt und ich bin auf seinen Beinen eingeschlafen und morgen kommt er zu mir.“ sage ich alles so schnell, dass Axel mich niemals unterbrechen kann. Er steht erstmal fünf Minuten da, ehe er lauthals seufzt. „Hoffentlich wird’s diesmal was mit euch.“ erwidert er plötzlich. „WAS?“ bin ich total perplex, das letzte Mal hätte er mich beinahe verprügelt und jetzt? Jetzt ist er ganz ruhig. „Na ja, also pass auf. Dein erstes Mal mit Sora, das war ein One - Night - Stand. Das hast du geglaubt und das hat er geglaubt. Du hast dich daraufhin mit Shindo abgelenkt und Sora hat sicher auch irgendwas gemacht. Dann euer zweites Mal, das könnte man als Ausrutscher bezeichnen, wenn du nicht immer noch daran hättest denken müssen. Die Wochen danach waren die Hölle für dich, das weiß ich, aber ich konnte nichts für dich tun. Dann gestern euer drittes Mal, das war ja wohl mehr als gewollt von euch beiden. Deshalb komme ich zu dem Schluss, dass deine Gefühle nich nur ne harmlose Schwärmerei für einen Älteren sind, sondern wirklich Liebe und da Sora diese Gefühle anscheinend erwidert sieht er in dir auch nicht nur eine Ablenkung wenn er schlecht drauf ist. Heißt also, ich werde dir nicht mehr raten mit Shindo zusammen zu bleiben, sondern mit ihm Schluss zu machen und die Zeit mit Sora zu genießen.“ erklärt mir Axel. Also, das war ja nun wirklich mal ne tolle Erklärung. Ich bin echt froh Axel zu haben, wenn ich mit irgendjemand anderem gesprochen hätte, wäre am Ende doch nur heiße Luft raus gekommen. „Und Riku bevor du jetzt sagst, es wäre zu schwer für Shindo, lass es. Er muss begreifen, dass du und Sora einfach viel zu viel füreinander fühlt, als das ihr voneinander lassen könnt.“ fügt er noch hinzu. „Danke, Axel, schön das wenigstens mal einer Klartext redet.“ finde ich. Zu mehr bin ich einfach noch nicht fähig. Ich kann ihm unmöglich sagen, dass ich noch überhaupt nicht dazu bereit bin mit Shindo Schluss zu machen. Ich weiß es muss sein, wenn ich mit Sora zusammen sein will, aber es wird verdammt schwer Shindo so abzuservieren. „Und? Was willst du jetzt machen? Wollen wir in ne Spielhalle gehen?“ schlägt Axel vor. „Willst du gar nichts mit Roxas machen?“ will ich wissen. „Nee, der ist gar nich zu Hause. Seine Oma hat Geburtstag.“ entgegnet Axel. „Gut, dann gehen wir.“ bin ich einverstanden und wir verlassen das Haus in Richtung Innenstadt. Ich liebe solche Spielhallen, vielleicht weil ich meistens gewinne, aber ich finde es einfach toll. Früher war ich öfters mit Shindo hier, aber seit wir zusammen sind ist das irgendwie in den Hintergrund gerückt. „Was machen wir zuerst?“ fragt mein bester Freund, als wir schließlich in der Halle stehen. „Mmmmmmmh Autorennen?“ antworte ich, Axel stimmt zwar zu, aber er wird eh verlieren. So ist es auch in den ersten sechs Rennen, bis es ihm zu bunt wird und er einfach in mein Lenkrad greift. „Hey, das war gemein.“ erwidere ich, als mein Auto an die Bande stößt und er an mir vorbei zieht. „Das war strategische Kriegsführung, Kleiner.“ tut er die ganze Sache ab. „Is eh egal, weil ich immer noch gewinne.“ gebe ich siegessicher zurück und hole bereits wieder auf. Es dauert nicht lange und ich habe Axel bereits wieder überholt. „Ich hab keine Lust mehr, machen wir was anderes.“ ist er nun anscheinend beleidigt. Aber ich bin auch einverstanden, immer nur dasselbe ist langweilig. Wir steigen aus den Spielautos heraus, als mir ein Automat in die Augen fällt, der schon eine ganze Schar um sich versammelt hat. Axel zieht mich sofort dahin, natürlich müssen wir wissen, wer da so gut, dass er schon ein relativ großes Menschgrüppchen um sich hat. Doch als ich dann sehe wer es ist, drehe ich mich schnell wieder weg. Shindo steht an dem Automat und haut wie verrückt auf die Tasten ein. Ich würde sagen, er ist verdammt wütend, aber warum nur? Er hat doch nichts von mir und Sora mitbekommen. Was macht ihn so sauer? „Wir gehen wohl besser.“ flüstert Axel mir zu und wir verlassen schnellen Schrittes die Spielhalle. „Oh Mann, hast du ihm irgendwas erzählt? Ich hab ihn noch nie so zornig erlebt.“ ist es auch ihm aufgefallen. „Nein, ich hab ihm gesagt, mir ging es gestern nicht gut, deshalb konnte ich nach der Betriebsfeier nicht mehr zu ihm, genau dasselbe hab ich ihm gesagt, als er mich heute früh schon zehnmal angerufen hatte, obwohl ich noch bei Sora war und als er dann mehr wollte als ich.“ entgegne ich. „Na ja dann…“ fängt Axel an, als wir etwas einfällt. „Er könnte höchstens…“ beginne ich. „Was könnte er?“ fragt mein bester Freund. „Heute morgen, vor Shindo, da war Sora bei mir, er hat mir in der Einfahrt nen ganz kleinen Kuss gegeben und is dann gegangen. Wirklich nur Momente später war dann Shindo da. Also könnte er höchstens das mitbekommen haben.“ erkläre ich. „Aber er hat nichts gesagt?“ kommt es Axel doch merkwürdig vor. „Nein, er war eigentlich ganz normal, nur das er ungewöhnlich schnell zur Sache kommen wollte.“ entgegne ich, woraufhin wir beide schweigen. Ich weiß wirklich nicht, ob Shindo es gesehen hat und ich weiß auch nicht ob er deshalb so wütend ist. „Ich glaube ich geh jetzt nach Hause, nicht dass ich noch jemanden begegne, den ich nicht sehen will.“ ergänze ich. „Soll ich mitkommen? Wir könnten uns nen Film angucken oder irgendwas anderes. Auf jeden Fall muss man dich ein bisschen ablenken.“ findet Axel. „Na gut, komm mit.“ stimme ich zu. Der Rest des Tages verläuft wirklich sehr schnell und Axel versteht es mich abzulenken. Zwar hat er mich die meiste Zeit nur mit irgendwas aufgezogen, aber ich musste fast nie an diese verfahrene Situation denken. --------------------------------------------------------------------------------- Kapi 8 Ende Freue mich über Kommentare Kapitel 12: Der Unfall ---------------------- I hate that I love you von Chibi_Isa RikuXSora Laliho! Na alles fit bei euch? Danke für die Kommis vom letzten Kapi hab mich sehr gefreut Nun viel Spaß beim Lesen LG Isa PS: Hab neue Storys on, würde mich auch da über Kommentare freuen Kapitel 9: Der Unfall Am nächsten Tag will der Morgen irgendwie überhaupt nicht vergehen. Vielleicht liegt es daran, dass ich nur auf eine ganz bestimmte Uhrzeit warte und mich kaum bis dorthin gedulden kann. Immer wieder schaue ich auf die Uhr, doch es sind meistens nur ein paar Minuten vergangen. Schließlich ruft meine Mutter an, sodass ich wenigstens für ne halbe Stunde beschäftigt bin. Es sind zwar nur die üblichen Fragen, wie es mir geht, ob ich schon was gegessen habe und so weiter, aber ich habe ne Beschäftigung gefunden. Als ich das Telefonat beendet habe mache ich mir eine Pizza und setze mich vor den Fernseher, welcher mich bis zwei Uhr in seinen Bann zieht, weil ein echt interessanter Film läuft. Aber danach? Danach wollte ich die Zeit am Liebsten totschlagen. So langsam vergeht sie. Irgendwann fällt mir ein, dass ich noch Hausaufgaben machen muss, sodass ich tatsächlich bis drei eine Sache gefunden hatte die mich voll und ganz einnimmt. Aber ich werde bitter enttäuscht, als es dann endlich soweit ist. Es vergeht ne viertel Stunde, ne halbe Stunde, ne dreiviertel Stunde und noch immer kein Zeichen von Sora. Ich werde langsam aber sicher wütend, er ist das Einzige auf was ich mich freue und er kommt zu spät?? Es wird schließlich 4, halb 5 und schließlich auch 5, als ich das Telefon nehme und anrufen will. Doch irgendwie sehe ich überhaupt nicht ein, warum ich jetzt bei ihm anrufen soll. Er kommt zu spät, nicht ich. Doch niemand meldet sich an diesem Tag mehr bei mir, weshalb ich mich auch ziemlich langweile und schon früh ins Bett gehe. Ich höre noch nicht mal mehr meine Eltern zurückkommen. Als ich am nächsten Tag in der Schule sitze kommt auch Shindo nicht, sodass ich auch hier alleine bin. Die Lehrer wollten mir nicht sagen, warum er krank ist und als ich ihn in der Pause angerufen habe, hat niemand abgenommen. „Und weißt du jetzt schon was los ist?“ fragt Axel mich, als wir Schule aushaben und wir uns am Schultor treffen. „Nee, aber ich geh mal bei Shindo vorbei, weil ich seine Hausaufgaben dabei habe.“ erkläre ich. „Dann gehst du ja in meine Richtung.“ bemerkt Axel. Ja, gehe ich, Axel wohnt nur ein paar Blocks von Shindo entfernt. „Meinst du ihm ist irgendwas passiert?“ will er wissen. „Wem? Shindo oder Sora?“ erkundige ich mich. „Beiden.“ antwortet Axel. „Keine Ahnung. Aber merkwürdig ist es schon, dass Sora gestern nicht gekommen ist und Shindo heute in der Schule fehlt.“ entgegne ich. „Ich mache mir Sorgen um alle beide. Wenn ihnen irgendwas passiert ist, könnte ich es mir nie verzeihen.“ werde ich immer leiser. „Ach jetzt mal doch nicht den Teufel an die Wand. Den beiden geht es bestimmt gut. Vielleicht haben die gestern nur die Zeit vergessen und Shindo war heute einfach zu kaputt um in die Schule zu kommen.“ versucht Axel mich aufzuheitern. Doch es klappt nicht, Sora wollte zu mir kommen, er hätte es nie vergessen und dass Shindos Eltern ihn aus so banalen Gründen von der Schule zu Hause bleiben lassen, das glaubt ja Axel noch nicht mal selbst. Als wir schließlich vor Shindos Tür stehen, macht niemand auf und wir hören auch nichts, heißt also weder Shindo noch seine Eltern sind zu Hause. „Ich glaube langsam es ist wirklich was passiert. Miyami war heute auch nicht da.“ lenkt Axel mich nun nicht mehr ab und sagt klar was er denkt. „Ich gehe jetzt einfach zu meinem Vater in die Firma, ich müsste heute eh Sora helfen und wenn er nicht da ist, weiß er sicher Bescheid.“ fällt mir ein. „Soll ich mit?“ fragt Axel. „Hast du was vor?“ will ich wissen. „Nö, deshalb frag ich ja.“ erklärt er. „Dann komm mit.“ brauche ich jetzt unbedingt Gesellschaft. Wir reden fast ununterbrochen auf dem Weg zu Papas Firma, als wir dann bei Soras Büro sind, ist da auch niemand, sein Schreibtisch sieht noch so aufgeräumt aus, wie es früh morgens der Fall ist, seine Jacke hängt nicht da und auch sonst wirkt das Büro so, als wäre heute noch niemand hier gewesen. Ich klopfe an Vaters Büro, erhalte ein „Herein“ bevor ich mit Axel zusammen eintrete. „Wo is Sora?“ will ich wissen ohne Papa erst zu begrüßen. „Ach Riku, das hatte ich vergessen. Ich hab dir nicht Bescheid gesagt. Sora liegt im Krankenhaus.“ erzählt mir Papa, als wäre es das Normalste auf der ganzen Welt. „WAS? Warum das denn?“ frage ich aufgeregt. Wieso erzählt er mir das nich?? „Ein Auto hat ihn angefahren. Er hat keine inneren Verletzungen. Er hat sich einiges gebrochen, eine Gehirnerschütterung und eine Platzwunde.“ entgegnet Vater. Oh Mann, deshalb ist er gestern nicht gekommen. Deshalb waren seine Geschwister nich in der Schule. Aber warum erzählt mir das keiner? Na gut, warum sollten sie mir das auch erzählen?? Ich bin ja nur Soras Hilfskraft. „Wenn du ihn besuchen willst, nimm dort den Blumenstrauß und die Pralinen mit. Die Blumen sind von der Firma, die Pralinen von der Familie.“ spricht mich Papa plötzlich an. Wenn ich ihn besuchen will? Woher weiß Papa das? Natürlich werde ich ihn besuchen, aber ich wollte es ja nicht so an die große Glocke hängen. Doch Papa findet, dass ich genau der richtige für den Job bin und schickt mich schon ein paar Minuten später, nachdem er mir gesagt hat wo Sora liegt, aus seinem Büro. „Und? Gehst du?“ fragt Axel, als ich mit dem Strauß und den Pralinen die Firma verlassen. „Sicher und dank Papa kann ich im Auftrag der Firma gehen und muss mich nicht vor Shindo rechtfertigen.“ finde ich das Ganze einfach nur toll. „Gut, dann geh ich jetzt nach Hause, schließlich liegt das Krankenhaus in der anderen Richtung.“ verabschiedet sich Axel und ich mache mich auf den Weg zum Krankenhaus. Dort angekommen, frage ich kurz auf welcher Station und welchem Zimmer liegt, ehe ich den Aufzug dorthin nehme. Ich hoffe ja innerlich ganz fest, dass weder Shindo noch Miyami dort sind und ich ganz entspannt mir Sora reden kann, aber meine Hoffnung wird zunichte gemacht, als beide am Bett von Sora sitzen und auch noch bei seinem Zimmergenossen Besuch da ist. „Hey, ich komme im Auftrag meines Vaters. Die Pralinen sind von der Firma und die Blumen von der Familie… nee warte, das war anders rum.“ verhaspele ich mich auch noch. „Also die Blumen sind von der Firma und die Pralinen von meinen Eltern und mir.“ stelle ich es richtig. „Danke und das nächste Mal denk bevor du sprichst.“ ist Sora so frech wie eh und je. „Ja, ja, weil du dich nie versprichst.“ gebe ich zurück. „Ich hole mal ne Vase.“ verabschiedet sich Miyami und nimmt die Blumen mit. Ich stelle die Pralinen zu Soras anderen Genesungsgeschenken, danach setze ich mich auf den freien Stuhl von Miyami, genau neben Shindo. „Wie ist das jetzt eigentlich passiert? Papa meinte ein Auto hat dich angefahren?“ erkundige ich mich nochmal. „Ja, der Typ konnte wohl Rot und Grün nicht voneinander unterscheiden, kam wohl auch davon, dass er betrunken war und dann auch noch einfach weggefahren ist. Ein paar Passanten haben den Notarzt und den Krankenwagen geholt, na ja und dann bin ich hier gelandet.“ erzählt Sora mir. „Es ist alles okay, ich hab nur ein gebrochenes Handgelenk, ein Bein ist geprellt, ein paar Rippen sind angebrochen, ne Gehirnerschütterung und eine Platzwunde hier am Auge.“ „Und dann ist bei dir alles okay?“ frage ich verwirrt. „Wenn du ihn früher gesehen hättest, wüsstest du was er meint.“ antwortet Miyami, als sie wieder im Zimmer ist und die Blumen aufs Fensterbrett stellt. Ich glaube ich weiß wovon sie spricht, Sora sah anscheinend noch schlimmer aus, als sein Vater ihn verprügelt hat. „Shindo, deine Mutter hat grade angerufen, als ich draußen war, sie holt dich in zehn Minuten ab und mich auch.“ spricht Miyami dann mit Shindo. „Ja, gut.“ antwortet er nur. „Ich hab deine Hausaufgaben dabei. Ich hab sogar die von Chemie besorgt.“ fällt mir da ein. „Die hätte ich zwar nicht unbedingt gebraucht, aber trotzdem danke, dass du daran gedacht hast.“ entgegnet Shindo, als ich die Aufgaben auspacke und ihm alles erkläre. Das Erklären nimmt die restliche Zeit in Anspruch, sodass sich Shindo und Miyami bald auch schon verabschieden. Im Moment habe ich wohl, das Glück auf meiner Seite, denn auch Soras Zimmergenosse und sein Besuch verabschieden sich um ins Krankenhausbistro zu gehen. Endlich bin ich mit Sora alleine. Er streichelt, kaum dass alle das Zimmer verlassen haben über meine Wange, ich schmiege mich dagegen, genieße diese kleine Bewegung so sehr. „Tut mir Leid, dass ich dich gestern versetzt habe.“ flüstert er. „Quatsch, du konntest doch nix für.“ entgegne ich. „Und entschuldige auch, dass ich dir nicht Bescheid gegeben habe. Aber Shindo und Miyami haben mich die ganze Zeit belagert.“ spricht er dann noch weiter. „Macht nichts, du weißt doch meine Nummer sicher auch nicht aus dem Kopf.“ gebe ich zurück. „Doch natürlich, ich weiß sie seit du zum ersten Mal bei mir gearbeitet hast auswendig. Ich wollte dich so oft anrufen und mit dir reden, nur deine Stimme hören, aber ich hab mich nie getraut.“ erzählt er leise. Ich werde gerade sowas von an mich erinnert, ich habe mich auch nie getraut bei Sora anzurufen, obwohl sich seine Nummer in mein Hirn eingebrannt hat. „Mir ging es genauso.“ gestehe ich, als Sora anfängt zu lachen. „Das ist so süß. Keiner traut sich den anderen anzurufen.“ findet er lächelnd. „Manchmal… weißt du… ich hatte Angst du würdest einfach auflegen…. oder nicht verstehen warum ich anrufe…“ stottere ich. „Das dachte ich auch immer.“ gibt Sora zu, zieht mich zu sich und legt unsere Lippen aufeinander. In diesem Kuss liegt soviel, auf das ich so lange gewartet habe, Zärtlichkeit, Liebe, Schmusen und noch viel mehr. Soras Lippen sind so weich, schmiegen sich immer wieder an meine, fangen langsam an, daran zu knabbern und schließlich verlangt er mit seiner Zunge Einlass. Ich öffne meine Lippen, bin so froh, endlich einen solchen Moment mit ihm zu erleben. Einen Moment voller Zufriedenheit. Ein zwar schwacher, aber doch sinnlicher Kampf entbrennt zwischen uns, bei dem diesmal Sora als Sieger hervor geht. „Ich liebe dich.“ flüstere ich. „Ich dich auch, Riku. Ich dich auch.“ gibt Sora sofort und ohne auch nur eine Sekunde nachzudenken zurück. Er streichelt durch meine Haare, über meine Wange bis zu meinem Hals und wieder zurück. „Ich wünschte ich könnte jetzt mit dir nach Hause gehen und kuscheln.“ erklärt er leise. „Diesmal kann ich es dir leider nicht erfüllen.“ enttäusche ich ihn, als an der Tür geklopft wird. Ich rutsche schnell wieder ganz auf meinen Stuhl, bevor Sora ein genervtes „Herein“ ruft. Diesmal ist es Leon, der Sora besuchen will. Da wir jetzt eh nichts weiter machen können verabschiede ich mich und laufe nach Hause. Ich sitze kaum 5 Minuten über meinen Hausaufgaben, als mein Handy klingelt. „Riku… kannst du zu mir kommen?“ will Shindo mit trauriger Stimme wissen. Häh? Was hat der denn? „Was is los, Shindo-chan?“ frage ich. „Komm bitte zu mir.“ bettelt er förmlich. „Schon gut, ich bin in ein paar Minuten bei dir.“ verabschiede ich mich, packe die Aufgaben wieder ein und laufe zu Shindo. Er zieht mich sofort mit in sein Zimmer. Seine Eltern scheinen nicht da zu sein, auf jeden Fall ist es in der Wohnung mucksmäuschenstill. „Was ist denn jetzt eigentlich los?“ will ich wissen, als wir auf dem Bett sitzen und er sich an mich kuschelt. „Ich… nichts…“ entgegnet er. Doch das stimmt hinten und vorne nich. Wenn nichts los wäre, würde er sich nicht so verhalten. „Quatsch mit Soße. Irgendwas stimmt nicht und das sagst du mir jetzt.“ verlange ich. „… Ich… ich bin Schuld, dass Sora im Krankenhaus liegt.“ flüstert er plötzlich und kaum hörbar. „WAS?“ bin ich total aufgeregt. „Riku… es tut mir alles so Leid… ich war misstrauisch… ich dachte Sora wollte zu dir… ich bin ihm gefolgt… er wollte nur zum Bäcker…. dann kam das Auto… und hat ihn einfach angefahren… ich… ich… wollte das doch nicht…“ weint er. „Aber Shindo weshalb bist du dann Schuld? Du hast doch den Wagen nicht gefahren.“ verstehe ich ihn überhaupt nicht. „… du verstehst nicht… ich… ich hab es … als Erster gesehen… aber ich hab den Notarzt nicht geholt… ich hätte ihn da liegen lassen… ich bin einfach weggelaufen…“ erklärt mir Shindo. Bitte?? Das ist doch nicht sein Ernst?? Er hätte Sora, der soviel für ihn getan hat und tut einfach da liegen lassen und sterben sehen?? Shindo spinnt doch. „Du bist ja total übergeschnappt. Er ist dein Bruder. Er hat dich beschützt, immer und du dankst es ihm so.“ bin ich echt angewidert von Shindo, löse mich von ihm und stehe auf. „Aber… Riku… versteh doch… ich konnte nicht anders… ich war so eifersüchtig auf ihn… er hat sich mit dir so gut verstanden…“ stammelt er. „Du spinnst. Sora würde alles für dich tun. Er würde wahrscheinlich sterben für dich. Ich gönne es ihm wirklich, wenn er mal so egoistisch ist wie du und auch zu etwas stehen würde, dass der Öffentlichkeit nicht so gut gefällt.“ gebe ich zurück und verrate mich und Sora etwas. Aber es ist mir egal. Ich würde Shindo jetzt auch alles erzählen, von allem was ich mit Sora gemacht habe und zwar keine Details auslassend. „… ich… es tut mir doch Leid…“ stottert er. „Es tut dir Leid?? Es tut mir auch Leid, dass ich mich je mit dir eingelassen habe. Du bist ein kleiner, dummer Egoist, der einen zehntausend Mal besseren Bruder hat, als du verdienst.“ erwidere ich sauer und verlasse schleunigst das Zimmer und die Wohnung. Wie kann Shindo das tun?? Wie kann er seinen Bruder einfach angefahren auf der Straße liegen lassen?? Sora schert sich soviel um Shindo. Er kümmert sich um seine Gefühle, seine Zukunft, seine Wünsche und wie dankt es Shindo ihm?? In dem er ihn fast sterben lässt. Miese kleine Kröte. Ich dachte echt, er wäre anders. Er würde Sora lieben, aber das ist wohl nicht so und dass obwohl Shindo ohne Sora wahrscheinlich gar nicht mehr leben würde. Entweder hätte ihn sein Vater tot geprügelt oder er wäre gestorben weil sich niemand um ihn gekümmert hätte. Doch beides hat Sora für ihn getan. Er hat sich schlagen lassen, hat so viele Narben wegstecken müssen und dann hat er sich auch noch um Shindo gekümmert, während der eine unbeschwerte Kindheit haben durfte. Ich könnte Shindo den Hals umdrehen, so wütend bin ich auf ihn. Ich laufe nach Hause, schließe mich für den Rest des Abends in meinem Zimmer ein und will keinen sehen. Am nächsten Tag in der Schule spreche ich kein Wort mit Shindo, setze mich sogar freiwillig neben den Streber, der immer alleine sitzt. Egal wie alle anderen geguckt haben, neben Shindo wollte ich nicht sitzen. Niemals mehr. „Was isn los bei euch? Shindo hat es doch wohl nicht raus gefunden oder?“ will Axel in der kleinen Pause wissen. Doch ich werde ihm das jetzt ganz bestimmt nicht erzählen, schließlich steht Roxas genau daneben und der muss es nicht unbedingt erfahren. Auch wenn ich mal was mit ihm hatte und Axel mittlerweile mit ihm zusammen ist, kann ich trotzdem nicht verbergen, dass ich ihn nicht gut leiden kann. „Das is nix für die Öffentlichkeit.“ gebe ich nur zurück, lasse Axel und Roxas stehen, gehe hinein und setze mich für den Rest der Pause vor unser Klassenzimmer. Sogar der Lehrer, der es dann aufsperrt wundert sich, weil ich schon hier bin, sonst bin ich meistens mit Shindo der Letzte. Aber jetzt?? Nein, jetzt kann ich nicht mehr mit Shindo der Letzte sein, weil ich nämlich so wenig wie möglich mit ihm zu tun haben will. Der Rest der Schule verläuft für mich ziemlich langweilig, Shindo hat noch ein paar Mal versucht mit mir zu reden, doch ich habe ihn immer wieder abblitzen lassen. Über was will er auch reden? Hey, ich hätte meinen Bruder sterben lassen, verzeihst du mir und es is wieder alles Friede, Freude, Eierkuchen? Nein, ganz bestimmt nicht, nie wird es so sein wie bisher. „Riku bitte warte, nur 5 Minuten.“ bittet hinter mir Shindo, als ich das Schulgelände zusammen mit Axel und Roxas verlasse. „Was? Shindo was?“ will ich wissen und bleibe stehen. Ich lasse die anderen Beiden weiterlaufen, sie müssen nicht unbedingt mitkriegen was zwischen uns vor sich geht. „Bitte, versuch mich doch zu verstehen. Ich war so sauer. Sora hat gestern nur von dir gesprochen und von der Betriebsfeier. Ich war eifersüchtig und ich weiß auch dass ich egoistisch war, aber bitte verzeih mir. Ich liebe dich, bitte es tut mir Leid. Ich würde es niemals wieder tun. Ich konnte einfach nicht anders.“ jammert er und sinkt weinend vor mir auf die Knie. Doch ich werde ihm nicht verzeihen, er könnte die Niagarafälle weinen und ich wäre noch immer so eiskalt wie jetzt. „Weißt du Shindo, dein Egoismus kennt wirklich keine Grenzen. Sogar jetzt. Du willst mich zurück, das ist das Einzige warum du das tust, nicht weil es dir Leid tut, nur für dich tust du es.“ erwidere ich hart. „Das stimmt doch nicht. Ich will, dass Sora wieder gesund wird. Ich werde ihm auch alles erzählen, ich muss es ihm erzählen, sonst zerbreche ich. Ich träume von ihm, wie er auf dem Boden liegt und sich nicht mehr rührt und ich stehe daneben und tue nichts.“ spricht Shindo weiter. „Dann willst du es ihm nur sagen, damit du deine Seele erleichterst?? Toll, Shindo, wirklich sehr uneigennütz.“ bleibe ich weiterhin abweisend und will schon weiter gehen, als Shindo sich an meine Hand klammert. „Riku… bitte… ich brauche dich… ich will dich deshalb nicht verlieren…“ flüstert er. „Du hättest mich ohnehin verloren. Ich liebe dich nicht, ich liebe Sora.“ platzt es jetzt aus mir heraus, was Shindo noch mehr weinen lässt. Doch ich bin froh es endlich gesagt zu haben, laufe mit einem mulmigen Gefühl weiter. Shindo tut mir schon Leid, aber er hat es doch auch nicht anders verdient, wie kann er so eiskalt sein und Sora beinahe verrecken lassen? Ich rede an diesem Tag mit niemandem mehr, gehe noch nicht mal zu Sora ins Krankenhaus. Ich kann einfach nicht, die Situation ist mir viel zu kompliziert. Shindo tut mir Leid, Sora liebe ich und ich habe es Shindo gegenüber zugegeben. Trotzdem freue ich mich deshalb nicht, ich weiß nicht warum? Es war weder sehr befreiend noch schön. Es waren ganz normale Worte, Worte die meinen „besten“ Freund verletzt haben, die ich aber trotzdem nie zurück nehmen werde. „Riku?? Darf ich reinkommen? Da ist jemand am Telefon für dich.“ vernehme ich plötzlich die Stimme meiner Mutter. Ich hab kein Wort mit ihr gesprochen seit ich zu Hause bin, habe mich gleich in meinem Zimmer eingeschlossen und mich mit irgendwas versucht abzulenken. „Wer denn?“ will ich wissen. Es gibt nur einen mit dem ich jetzt sprechen möchte, aber er ruft mich bestimmt nicht zu Hause an und besteht bestimmt auch nicht darauf mich zu sprechen. „Sora, du weißt schon, der Assistent von deinem Vater.“ gibt Mama tatsächlich zurück. WAS? Er ruft an?? Bei mir zu Hause?? Bin mal gespannt was er meiner Mutter erzählt hat. „Danke fürs Bringen.“ öffne ich die Tür, nehme Mama den Hörer aus der Hand und schließe wieder ab. „Hallo?“ melde ich mich nun. „Hey Riku, na du? Hast du mich vergessen?“ will Sora fröhlich wissen. „Aber nein, wie könnte ich? Ich bin nur nich so gut drauf.“ erkläre ich und setze mich auf mein Bett. „Ohhhh, warum denn nich?“ fragt Sora. „Is nich so wichtig. Aber erzähl doch mal, was hast du zu meiner Mutter gesagt, dass sie dich einfach so zu mir durchstellt?“ lenke ich sofort von dem weniger schönen Thema ab. „Na ja, sie wusste ja, dass du mir hilfst und ich meinte dann, dass es im Krankenhaus ziemlich langweilig ist und ob ich nicht mal mit dir reden könnte. Also sie war sehr zuvor kommend, ich denke sie hätte mich auch ohne irgendeine Begründung an die weiter geleitet.“ entgegnet Sora. „Hmmm… meinst du sie vermutet was?“ will ich wissen. So kenne ich Mama gar nicht, aber sie hat ja schon die Sache mit Shindo gewittert. „Keine Ahnung, is doch deine Mum.“ antwortet Sora. „Stimmt, du war Shindo heute bei dir?“ bin ich dann trotzdem neugierig. „Nein, aber er hat vorhin angerufen und hat gemeint, er hat viele Hausaufgaben, deshalb is er nich gekommen. War irgendwas?“ will er wissen. „Ich… na ja… mir ist da was rausgerutscht.“ stammele ich ein bisschen herum. „Du hast es ihm erzählt?“ ist er wenig aufgeregt. „Indirekt, ich hab ihm gesagt, dass ich dich liebe. Aber von dir hab ich nix erzählt.“ versichere ich. „Warum nich? Dann könnte ich endlich mit dir knutschen wenn er dabei is.“ ist Sora tatsächlich das erste Mal, seit ich ihn kenne, egoistisch. „Würdest du das machen?“ bin ich doch überrascht davon. „Sicher… wenn du wüsstest wie ich dich vermisse… am Liebsten wäre es mir, du würdest auch im Krankenhaus liegen… dann könnten wir kuscheln und schmusen und knutschen und…“ hört Sora gar nicht mehr auf. So kenne ich ihn nun gar nicht, aber ich mag es wenn er so ist. „Sora?“ frage ich, als er immer weiter redet. Er murmelt nur ein leises „Ja“. „Ich liebe dich.“ flüstere ich voller Sehnsucht nach ihm. Oh Mann wie konnte ich ihn auch heute nicht besuchen? Ich muss doch völlig bescheuert gewesen sein. „Ich dich auch, Kleiner.“ gibt er genauso zurück. Es dauert noch lange bis wir an diesem Tag auflegen, eigentlich hab ich das Telefonat nur beendet, weil Papa unbedingt anrufen wollte. Seit diesem Abend besuche ich Sora jeden Tag im Krankenhaus, bin einfach bei ihm, lasse mich manchmal auch dazu hinreißen mit ihm zu kuscheln, wenn wirklich niemand im Zimmer ist. Shindo sehe ich in dieser Zeit nur in der Schule, wo ich jedoch auch kein Wort mit ihm rede. Ich habe Sora auch noch nicht gesagt, was er getan hat. Ich werde es auch nicht tun, wenn dann soll es Shindo selber machen, aber nicht damit es ihm nicht mehr auf der Seele liegt, sondern um Sora zu erzählen, was er beinahe getan hätte. Kapi 9 Ende So jetzt ist alles raus, hoffe es hat auch gefallen ^^ Freue mich schon auf Kommentare LG Isa Kapitel 13: Vergangenheit ------------------------- I hate that I love you von Chibi_Isa RikuXSora Laliho! Na alles fit bei euch? So, wieder ein neues Kapitel, diesmal erfahrt ihr viel über Rikus Vergangenheit und ein bisschen was über Soras. Viel Spaß damit… LG Isa Kapitel 10: Vergangenheit Heute nun wird Sora entlassen, leider kann ich erst nach der Schule zu ihm, weshalb ich auch so schnell wie möglich die Zeit dort totschlage. Als der Gong schließlich das Ende, der letzten Stunde verkündet, packe ich so schnell wie lange nicht mehr meine Sachen zusammen und bin der Erste der aus dem Klassenzimmer verschwindet. „Riku, kannst du bitte mal warten?“ will plötzlich Shindo wissen, der hinter mir läuft. „Was denn?“ frage ich. Eigentlich hatte ich vor niemals mehr mit ihm zu reden. Aber er klingt so Ernst. „Ich werde es Sora heute sagen, weil er wissen sollte, was sein Bruder für ein Arschloch ist.“ hat er tatsächlich begriffen um was es mir die ganze Zeit ging. „Das finde ich gut, Shindo wirklich.“ gebe ich zu. Es ist das erste Mal seit über einem Monat, dass wir so normal miteinander reden. „Gehst… gehst du jetzt zu ihm?“ erkundigt sich Shindo. Ich nicke nur. „Ich… wollte… ich wollte euch… viel Glück für die Zukunft wünschen.“ druckst er herum. Doch ich kann nicht anders, diese Worte aus Shindos Mund wundern mich zu sehr, als das ich sie einfach hinnehmen kann. Ich bleibe stehen, sehe ihn total durcheinander an. „Wieso sagst du das?“ frage ich. „Weil mir jemand die Augen geöffnet hat, was ich alles kaputt gemacht habe. Sora ist verletzt, wäre vielleicht gestorben, unsere Freundschaft ist ein Trümmerfeld und das Verhältnis zwischen mir und Sora ist auch ganz schön gestört. Ich muss das alles wieder gut machen, weil ich auch daran schuld bin. Mir wurde gelernt eure Beziehung zu akzeptieren, auch wenn Sora es immer noch nicht zu gibt. Aber ich kann es jetzt einfach besser verstehen. Euch beide. Ich weiß jetzt, dass du mich eigentlich nie so richtig geliebt hast, wie du jetzt Sora liebst. Ich war mehr ein Lückenbüßer oder sowas. Aber von Sora konntest du seit deinem ersten Mal mit ihm doch nicht lassen. Ihr liebt euch, mehr als ich es je für dich hätte aufbringen können. Deshalb wünsche ich euch viel Glück.“ erklärt mir Shindo. Ich weiß erst gar nicht was ich sagen soll. Auf jeden Fall weiß ich, dass Shindo mit Axel geredet hat, die beiden müssen viel geredet haben, wenn er soviel begriffen hat. Aber ich freue mich, ich freue mich wirklich. Denn auch wenn Shindo Fehler gemacht hat, große Fehler sogar, ich wollte ihn nie als Freund verlieren. Ich und Sora haben auch Fehler gemacht, hätte einer von uns von Anfang an zu seinen Gefühlen gestanden, wäre vieles nicht passiert und wahrscheinlich besser gelaufen. Irgendwie haben wir doch alle ein bisschen Schuld, an dieser verfahrenen Situation. „Danke, Shindo.“ gebe ich schließlich zurück und wuschele ihm einmal kurz durch die Haare. „Du musst mir nicht danken. Ich muss dir danken, dass du dir das alles angehört hast und mir auch noch ein ganz kleines Stück verziehen hast.“ lehnt Shindo ab, bevor wir weiter laufen. Ich weiß nicht was ich noch darauf sagen soll, Shindo scheint sich so verändert zu haben. Jetzt ist er nicht mehr so kindlich, er kann richtig erwachsen denken und auch sonst scheint er vieles verstanden zu haben. „Kann ich dich noch was fragen?“ will Shindo später wissen. „Schieß los.“ entgegne ich. „Wie denkst du wird Sora reagieren?“ fragt er. „Na ja, also erfreut wird er bestimmt nicht sein. Aber ich werde versuchen dir irgendwie zu helfen.“ antworte ich, ohne auch nur eine Sekunde darüber nach zu denken. Ich muss ihm einfach helfen. Sora und er haben soviel zusammen durchgemacht, sie dürfen ihr gutes Verhältnis zueinander nicht verlieren. „Danke.“ nuschelt Shindo noch, als wir vor Soras Tür stehen und ich klingle. „Hallo, Sora.“ begrüße ich ihn, als er aufmacht und küsse ihn auf die Wange. „Hey, Kleiner. Shindo weiß es?“ will Sora sofort wissen, als er anscheinend auch seinen kleinen Bruder bemerkt. „Ja, nii-san, ich weiß es. Schön wenn du mit Riku glücklich bist.“ gibt Shindo zurück. „Nii-san? Du hast mich seit dem Unfall nicht mehr damit angesprochen.“ fällt Sora auf. „Ich weiß. Kann ich mit reinkommen? Ich muss dir was Wichtiges erzählen.“ kommt Shindo tatsächlich zur Sache. „Es ist echt wichtig.“ füge ich hinzu, als Sora nen Blick der Marke „Kann das nicht warten? Ich will mit Riku kuscheln.“ auflegt. „Na gut, dann kommt rein.“ lässt uns Sora dann eintreten. Soras POV Was soll das nur alles? Was will Shindo plötzlich? Er hat mich in den letzten Wochen so selten besucht, hat immer einen Grund gesucht dem Besuch zu entkommen. Und jetzt steht er da, mit Riku, akzeptiert dass ich mit ihm zusammen bin und will mit mir reden, über etwas, von dem Riku anscheinend auch weiß. Ich bin nur gespannt was das sein soll. „Wollt ihr was trinken? Wasser? Cola? Saft?“ will ich wissen, als die Beiden dann in der Wohnung sind. „Cola, bitte.“ kommt es von beiden. Ich schenke drei Gläser ein und führe die beiden dann zum Sofa im Wohnzimmer. „Also was is los?“ will ich wissen, als Shindo nur immer wieder von der Cola trinkt und schon bald sein Glas leer hat. „Ich muss dir was sagen und ich bitte dich, mich nicht zu unterbrechen. Es ist schwer es zuzugeben, mit Unterbrechungen geht es nicht.“ fängt er dann an. Ich nicke nur und Shindo spricht weiter. „An dem Tag deines Unfalls, da hast du beim Essen immer nur von Riku geredet. Wie toll die Betriebsfeier mit ihm war und dass es dir gar nicht langweilig war und so weiter. Riku hat mir aber geschrieben, dass ihm nicht gut war und er deshalb schon früher gegangen ist. Ich wurde misstrauisch. Wieso passten die beiden Geschichten so wenig zusammen. Du hattest Spaß während es Riku schlecht ging?? Geht ja wohl nich oder? Die Eifersucht brannte in mir, sie war größer als jedes andere Gefühl. Und dann als du uns so schnell nach dem Essen loswerden wolltest, wurde ich noch misstrauischer. Ich bin dir gefolgt, war so sicher, dass du zu Riku gehst, aber du wolltest nur zum Bäcker. Dann kam das Auto und hat dich angefahren. Und Sora ich habe es gesehen, ich hab alles gesehen, wie es kam, nicht gebremst hat. Ich hab dich nicht gewarnt. Es hat dich getroffen, aber ich bin nicht zu dir und hab dich untersucht. Ich hab auch nicht den Notarzt gerufen, ich hab dich da liegen lassen und bin weggelaufen. Ich war so eifersüchtig, ich konnte nicht anders. Ich erwarte nicht dass du mir das verzeihst. Es war töricht von mir so zu handeln und keine Entschuldigung kann es wieder gut machen.“ WAS?? Das ist doch nicht sein Ernst? Er hätte mich sterben lassen? Nur wegen seiner scheiß verdammten Eifersucht. Ich glaube er hat einen an der Waffel. „Das is nich wahr oder? Das ist ein schlechter Scherz?“ frage ich ungläubig. „Nein, Sora, es ist alles so wie ich gesagt habe. Ich weiß, dass es falsch…“ fängt Shindo an. „FALSCH?? SHINDO, ES WAR NUR FALSCH SEINEN BRUDER DORT LIEGEN ZU LASSEN. Du spinnst ja. Hab ich dir das beigebracht? Hab ich dir beigebracht, dass man Verwandte oder gute Freunde so behandelt?“ schreie ich ihn an und drücke ihn hart ins Sofa. „Sora…“ wimmert er, doch es ist mir egal. Ich weiß genau warum er wimmert, weil ich gerade bin wie mein Vater. Hart und herzlos. Noch nicht mal das hält mich jedoch davon ab. „HAB ICH ES DIR BEIGEBRACHT?“ will ich nochmal wissen. „Nein… Sora… nein. Du hast mir beigebracht, dass man sich beschützt, dass man sich lieb hat und dass man immer füreinander da ist. Ich weiß doch, wie scheiße das von mir war, aber bitte lass mich los. Du tust mir weh.“ jammert Shindo weiter. „Ich sollte dir noch viel mehr wehtun. Für das was du getan hast. Und jetzt verschwinde, ich will dich vorerst nicht sehen.“ schicke ich ihn dann fort. Meinetwegen soll er jetzt denken was er will. Soll er mich mit Vater vergleichen, aber ich konnte einfach nicht anders. Er sieht mich immer wieder mitleidig an, wirft Riku einen kurzen Blick zu, ehe er aus der Wohnung verschwindet. „Das… war ganz schön hart.“ höre ich Riku zum ersten Mal seit Shindos Geständnis sprechen. „Nicht hart genug, wenn du mich fragst.“ gebe ich zurück. „Hätte ich ihm einfach verzeihen sollen?“ „Nein, natürlich nicht. Aber er war so… er hatte Angst vor dir…“ erklärt Riku mir. Das ist das erste Mal, dass mir das was ich getan habe falsch erscheint. Ich wollte ihm nicht Angst einjagen, ich wollte ihm eine Lektion erteilen, ihm klar machen, was er für einen Mist gebaut hat. „Das wollte ich nicht. Ich wollte, dass er erkennt, dass er es ganz schön verhauen hat.“ entgegne ich leise. „Das weiß er, glaub mir. Und ich glaube, dass ich fast 6 Wochen nicht mehr mit ihm geredet habe, ihn jedes Mal fertig gemacht habe, wenn er versucht hat mich anzusprechen und ihm allerlei böse Sachen an den Kopf geworfen habe, hat ihn sehr zum Nachdenken angespornt.“ antwortet Riku. „Warte mal? 6 Wochen? Du weißt es schon so lange?“ will ich wissen. „Ja… aber es gibt Gründe warum ich es dir nicht gesagt habe. Ich wollte, dass Shindo begreift, dass er ziemliche Scheiße gebaut hat. Ich wollte, dass er es dir selbst erzählt, weil ich nicht böser Bote spielen wollte und ich wollte, mir einfach die schöne Zeit mit dir nicht verderben.“ wird Riku auf den Schluss hin immer leiser. Ich weiß, er hat es nur gut gemeint und ich finde es echt süß von ihm, aber irgendwie bin ich auch leicht sauer. „Riku… gehst du bitte? Ich muss über alles nachdenken. Ich ruf dich an.“ schicke ich ihn weg. „Klar, bekomm erstmal einen klaren Kopf, wir haben ja nun, da es raus ist genug Zeit.“ verabschiedet sich Riku mit einem kleinen Kuss auf die Wange. Wow, ich hätte nie gedacht, dass er das versteht. Ich dachte eigentlich, er würde darauf beharren jetzt irgendwas mit mir zu machen. Er ist eben doch erwachsener als ich manchmal denke. Die Zeit an diesem Tag scheint schier endlos zu sein, vielleicht kommt es mir auch nur so vor, weil ich immer wieder an Shindo denken muss. War er denn so sauer auf mich, dass er mich einfach hätte liegen lassen. Er muss Riku sehr geliebt haben, wenn er so gehandelt hat. Ich weiß ja, Liebe macht blind, aber das Leben seines Bruders zu riskieren ist schon ein starkes Stück. Ich wünschte, er hätte es mir nie gesagt. Ich war glücklich wie es im Moment war, Riku und ich hatten eine schöne Zeit, Shindo schien nicht sauer zu sein und doch war es eben alles zu schön um wahr zu sein. Für den Rest des Tages sind meine Gedanken nur noch bei Shindo, Riku und mir, sogar als Leon später kommt und wir zusammen essen und dann fern sehen kann ich an nichts anderes denken. Wie konnte es soweit kommen? Hätten wir doch mal eher zugegeben, dass wir mehr füreinander empfinden als nur Freundschaft, dann hätte es Shindo früher gewusst und das wäre wahrscheinlich gar nicht passiert. Wir sind alle ziemlich mit Schuld an der Situation und ich finde ich kann Shindo nicht allein für sein Handeln verantwortlich machen. Er hat sich nur von seinen Gefühlen leiten lassen. Ja, gut, sie waren falsch und bösartig, aber ist es ein Wunder, wenn ihn sein bester und fester Freund und sein großer Bruder so hinters Licht führen?? Eigentlich nicht, ich wüsste nicht, was ich sagen würde, wenn ich mit Leon zusammen wäre und er gleichzeitig noch was mit Shindo hätte und ich es herausfinden würde. Ihhh, das wäre schrecklich und ich wäre furchtbar sauer. So sauer, dass ich mich von der Gewalt die ich erfahren habe hinreißen lassen würde. Ich würde nicht erst warten bis einer von ihnen einen Unfall hat, ich würde einem von beiden wehtun, egal wem, Hauptsache sie leiden, leiden dafür, dass sie mich so sehr betrogen haben. Es ist sehr spät, als ich einschlafe, doch selbst in meinen Träumen kann ich der momentanen Situation nicht entfliehen. Ich wache fast stündlich mit irgendwelchen Horrorvisionen von Shindo auf. Mal ist er der Teufel, mal ein Draufgänger, mal ein korrupter Polizist, aber jedes Mal will er mir wehtun, das scheint ihm am Wichtigsten. Am nächsten Tag kann ich es kaum abwarten Riku anzurufen, ich muss jetzt einfach Zeit mit ihm verbringen. Er kennt Shindo schon so lange als Freund, er kann mir sicher meine Bedenken erklären. Manchmal is er ja in sowas echt gut. „Ah Sora, schön das du anrufst.“ meldet sich ausgerechnet Riku´s Vater. Ich muss unbedingt mal Riku´s Handynummer bekommen, sonst gehen mir die Ausreden aus. „Ja, also hallo. Ich wollte eigentlich nur sagen, dass ich montags wieder anfange.“ fällt mir ein. Gut, deshalb wollte ich eh anrufen. „Schon? Du hättest dir ruhig noch Zeit zur Genesung lassen können, obwohl die in den anderen Büros schon stöhnen weil sie deine Arbeit mitmachen müssen.“ entgegnet Rikus Vater. „Na, dann komm ich erst Recht. Ich will die ja nicht unglücklich machen.“ gebe ich zurück. „Wie du meinst, ich hätte sie schon noch bei Laune gehalten. Also sehen wir uns Montag in alter Frische.“ antwortet er. „Ja, Sir. Ist Riku eigentlich da?“ frage ich und versuche so monoton wie nur möglich zu klingen. „Ja, er macht Hausaufgaben. Willst du mit ihm reden? Ich glaube er vermisst die Arbeit mit dir auch.“ erzählt er mir. „Also wenn er Zeit hat, dann möchte ich mal kurz mit ihm sprechen.“ antworte ich und zügle mich mein Grinsen durch meine Sprache zu zeigen. Er vermisst die Arbeit mit mir? Rikus Vater ist in manchen Sachen echt blinder als ein Maulwurf. „Hallo, Sora.“ meldet sich Riku plötzlich und holt mich aus meinen Gedanken. „Hey, Kleiner und alles okay bei dir?“ will ich wissen. „Ja, nur irre viel Hausaufgaben, aber sonst, alles klar. Wie geht’s dir? Hast du nachdenken können?“ fragt er. „Ja, aber das erzähl ich dir, wenn wir uns treffen. Hast du heute Zeit?“ erkundige ich mich. „Ja, willst du zu mir kommen? Meine Eltern gehen Freitagabend immer aus.“ informiert Riku mich. „Hmmm, wann?“ bin ich nich unbedingt begeistert. Was machen wir wenn sie früher nach Hause kommen oder so. „Meistens gehen sie um 7 weg und kommen eigentlich nie vor 12 nach Hause, heißt also wir hätten circa 5 Stunden.“ entgegnet er. „Na ja, viel zu wenig mit dir, aber ich komme gerne. Um halb 8 bin ich bei dir.“ bestimme ich. „Ich freue mich schon, aber ich muss jetzt auflegen. Mama will telefonieren und ich muss weiter machen. Bis morgen.“ verabschiedet er sich dann. Der nächste Tag vergeht meinem Geschmack nach viel zu langsam, kommt wohl auch daher, dass ich nur auf halb 8 warte. Schließlich ist es 10 vor halb und ich mache mich auf den Weg. Ich komme genau um halb bei ihm an, ich glaube er hat schon aus dem Fenster gesehen, denn kaum bin biege ich in ihre Einfahrt ein, öffnet er schon die Tür. „Hi, ich hab dich vermisst.“ begrüßt er mich einfach nur süß, zieht mich zu sich und küsst mich. In Anbetracht, dass wir uns nur einen Tag nich gesehen haben, scheint er doch viel Nachholbedarf zu haben, denn er küsst so leidenschaftlich wie lange nicht mehr. „Was wollen wir jetzt machen? Einen Film angucken?“ will er wissen, als wir uns gelöst haben und wir in sein Zimmer gehen. Ich schaue mich erstmal um, ich war noch nie hier, aber es sieht genauso aus wie ich es immer vermutet habe. Sehr aufgeräumt, sehr groß und sehr protzig, Klein-Riku is es eben so gewohnt. „Hmmm was magst du denn?“ frage ich. „Ich hab nich viele Filme. Du hast die Wahl zwischen Fluch der Karibik 1 - 3 und Herr der Ringe 1 - 3.“ stellt sich Riku ganz schon bloß. „Sind das die einzigen Filme, die du hast?“ kann ich es nich fassen. „Ja, das sind meine Lieblingsfilme. Wenn ich was anderes gucken will, laufe ich zur Videothek und leih mir was aus.“ erklärt Riku. Hmmm, wow, dass er eine so lobenswerte Einstellung hat, hätte ich ihm gar nicht zugetraut. „Okay, dann gucken wir Herr der Ringe, den zweiten Teil. Den mag ich am Liebsten.“ wähle ich dann aus. Ich hab den Film zwar bestimmt schon zwanzigtausendmal gesehen, aber ich will ja auch nur mit Riku kuscheln und nichts anderes. „Ich auch. Machs dir schon mal gemütlich, ich leg ihn ein.“ schickt mich Riku dann zu seinem Bett. Ich schaue mich erneut um. Es ist komisch in einem Teeniezimmer zu sein, das nich zu Shindo gehört. Riku´s Zimmer ist so anders. Er hat kaum Fotos an den Wänden, bei Shindo ist alles zugekleistert. Riku hat nur ein Familienfoto, ein Bild von seiner Einschulung und ein Foto von sich und Shindo. „Warum hast du eigentlich so wenig Bilder oder Poster?“ frage ich schließlich, weil ich mich nicht mehr zurückhalten kann. „Hmmm, Poster brauch ich keine, ich weiß wen ich mag und Bilder?? Da kann ich dir genug zeigen.“ antwortet Riku, öffnet eine Kommode und holt drei große Fotoalben raus. „Oh, hey können wir uns nich die anschauen? Den Film kenne ich eh schon auswendig.“ fällt mir ein. „Klar, können wir machen.“ stimmt Riku zu, lässt den Film liegen und schaltet auch den Fernseher und den DVD-Player wieder aus. Dann nimmt er sich noch die Schale mit den Chips, die auf seinem Nachttisch stand und setzt sich auf meine Beine und schlägt das erste Album auf. „Guck, da war Mama mit mir schwanger. Sie sagt immer, ich war total schwer.“ fängt er an und zeigt auf ein Bild von seinen Eltern. Wow, sein Vater sah ihm auch schrecklich ähnlich, als er jünger war, nur seine Augen sind anders. „Und warst du es?“ will ich wissen und lege meinen Kopf auf seine Schulter. „Quatsch, ich war total leicht, ich kam vier Wochen zu früh.“ entgegnet Riku und blättert weiter. „Und hier haben sie mich aus dem Krankenhaus abgeholt, das ist mein Patenonkel, er ist leider schon gestorben. Da war ich 6.“ Wow, das hätte ich nie gedacht, Riku hat schon Erfahrung mit dem Tod. „Wie ging es dir damals?“ erkundige ich mich. „Nun ja, es war die Zeit, als ich eingeschult wurde. Weißt du damals war ich ein kleiner, frecher Bengel, ich hab die anderen Kinder nur geärgert, Shindo auch. Als mein Onkel starb wusste ich erst gar nicht was das bedeutet, ich meine, ich hatte soviel, es machte mir nichts aus etwas zu verlieren. Aber es machte mir was aus, dass mein Onkel nicht mehr da war. Er hat mich immer besucht, jeden zweiten Sonntag und unter der Woche immer wenn er Zeit hatte. Er war noch sehr jung, 25, so wie du, aber er hat sich um mich gekümmert wenn Mama und Papa keine Zeit hatten und es war toll.“ erzählt er traurig und fröhlich zugleich. 25?? So alt wie ich, an was er wohl gestorben ist. Wäre es unhöflich zu fragen? „Ähmmm, wie... wie ist dein Onkel denn... du weißt schon...“ stammele ich ein bisschen herum. Direkt zu fragen finde ich dann doch etwas zu schroff. „Er hatte nen Unfall mit seinem Motorrad. Ein Auto hat ihn nachts einfach über den Haufen gefahren und liegen gelassen. Bis ihn jemand gefunden hatte, war er tot.“ wechselt Riku´s Stimmung nun in pure Wut. „Das tut mir Leid, Riku. Wenn ich gewusst hätte wie wütend es dich macht hätte ich nicht gefragt. Sorry.“ bin ich voll ins Fettnäpfchen getreten. „Macht nichts, es wird ihn niemand zurückholen und ich hab genug schöne Erinnerungen an ihn.“ beruhigt er sich sehr schnell wieder. Ich glaube er hat gelernt, damit zu recht zu kommen, anders als Shindo. Er weint immer noch jedes Jahr wenn wir Mamas Grab besuchen. Riku blättert unterdessen um, es kommen Bilder die ihn in typischen Situationen zeigen. Als er das erste Mal läuft, aus der Flasche trinkt, mit seinem Papa auf dem Sofa döst und so weiter. Diese Bilder sind alle so süß, am Liebsten würde ich mir das Album mit nach Hause nehmen. „Und da kam ich in den Kindergarten.“ zeigt Riku dann auf ein Bild, auf dem er ganz stolz eine Minischultasche auf hat und eine Minischultüte in der Hand hält. Wenn ich an Shindos ersten Kindergartentag denke wird mir heute noch schlecht. Mein Vater hat ihn weinend der Erzieherin in die Hand gedrückt und ist dann abgezogen, wäre ich nicht dabei gewesen hätte er sich wahrscheinlich gar nicht mehr beruhigt. Weil ich dadurch aufgehalten wurde kam ich zu spät in die Schule, wieder einmal. Einmal zu oft, denn die haben dann eine Mitteilung zu mir nach Hause geschickt, Papa hat sie zufällig sogar mal gelesen. Ich wusste damals sofort was das heißt. „Sora? Hast du was? Du guckst so komisch.“ spricht mich Riku plötzlich an. „Alles okay, ich musste nur grade an was denken.“ erkläre ich und setze ein Lächeln auf. „Hmmm, was Schlimmes?“ will er vorsichtig wissen. „Shindos erster Kindergartentag war nich so schön wie deiner.“ entgegne ich. „Wegen eurem Vater?“ weiß Riku genau Bescheid. Ich nicke. Irgendwie geht das ganz automatisch, jetzt wo ich mit ihm zusammen bin, wir uns schon seit Wochen angenähert und uns soviel erzählt haben, funktioniert es einfach. „Er hat Shindo einfach bei der Erzieherin abgesetzt. Alle anderen Eltern waren noch mit da, Papa hat sich aus dem Staub gemacht. Ich bin geblieben, habe Shindo soweit beruhigt, das er auch im Kindergarten geblieben ist. Leider kam ich dadurch einmal zu viel zum Unterricht zu spät, es gab eine Mitteilung, Papa hat sie gelesen und meine Strafe kannst du dir wohl denken.“ erzähle ich ganz offen. „Schläge?“ flüstert Riku und schaut mich mehr als schockiert an. Ich nicke wieder, vergrabe dabei meinen Kopf ein bisschen an Rikus Hals. Ihm dabei in die Augen zu sehen, ist viel schwieriger als ich dachte. „Sora...?“ fragt Riku und streichelt über meine Haare. „Wie...wieso...bist du eigentlich nie von zu Hause weggegangen, als... dein Vater... du weißt schon...“ Warum ich dort geblieben bin? In dieser Hölle? Das kann ich ihm sagen, wegen Shindo und Miyami, sie sind mein letztes Stück Familie und ich werde sie niemals verlieren. „Meine Geschwister...wegen ihnen...ich alleine hätte es sicher geschafft...aber sie...sie waren noch klein, sie wussten nichts von der Welt... ich war damals so froh als Vater einfach nicht mehr nach Hause gekommen ist. Ich konnte Miyami und Shindo jetzt groß ziehen, was ich eigentlich die ganze Zeit schon gemacht habe. Ich bin mit ihnen spielen gegangen, hab mich um ihre Sachen für Kindergarten und Schule gekümmert, hab ihnen beigebracht was falsch und was richtig ist, war für sie da, hab sie beschützt, das alles habe ich getan. Es war kein leichtes Leben, aber sie sind mein letztes Stück Familie, das will ich nie verlieren. Auch jetzt will ich Shindo nicht verlieren, obwohl er mir das angetan hat, aber ich kann nicht anders, als ihm zu verzeihen. Sicher wird es nicht wie vor dem Unfall, aber wir werden es beide versuchen.“ erwidere ich und schaue wieder auf, Riku genau in die Augen. „Das ist schön, Sora, ich freue mich.“ antwortet Riku und streichelt weiter durch meine Haare. „... Hattest du eigentlich keine Angst?“ will er plötzlich wissen, nachdem wir uns minutenlang nur angeschaut haben. „Wovor?“ frage ich. „Davor, dass dein Vater mal zu hart zu schlägt und du... dass du... du stirbst...“ bringt er leise hervor. „Angst? Nein, es war meine größte Sorge zu sterben. Miyami und Shindo alleine lassen, das ging nicht. Ich durfte gar nicht sterben.“ gebe ich sicher zurück. In diesem Punkt bin ich mir auch sicher, wenn ich gestorben wäre, wären mir Miyami und Shindo bald gefolgt, das weiß ich. Riku weiß glaube ich grade gar nicht, wie er damit umgehen soll, legt seinen Kopf an meine Brust und zwingt mich, mich etwas zurück zu lehnen. „Sora... du bist so stark... du hast so viel erlebt... was willst du mit mir? Nem verwöhnten Bengel?“ fragt er auf einmal. Doch darüber muss ich total lachen. Ich streiche Riku jetzt durch seine tollen langen Haare, wickle sie immer wieder um meinen Finger. „Du spinnst. Ich will dich, weil ich dich liebe. Du könntest genauso ein stinknormaler Typ sein. Du hast nen einzigartigen Charakter, deshalb will ich dich. Dein Geld oder das dein Vater ne Firma hat, spielt überhaupt keine Rolle.“ kläre ich ihn mal gehörig auf. „Wirklich nicht?“ will er total süß wissen und stellt wieder Blickkontakt her. „Ja, wirklich nicht. Ich liebe dich, nicht dein Geld oder die Position deines Vaters.“ entgegne ich. „Danke.“ gibt er nur zurück und stiehlt mir einen kleinen Kuss. „Jetzt will ich dir weiter meine Bilder zeigen, okay?“ fragt er dann. Ich nicke nur, während sich Riku wieder aufsetzt und umblättert. „Guck mal, da war ich an Fasching ein Cowboy und da ein Indianer. Und als ich 5 war da stand ich total auf Power Rangers, deshalb war ich da einer davon. In der Schule, also mit 6 war ich dann ein Pirat, später ein Polizist und ein Clown. Den Clown hab ich auch letztes Jahr zum Jugendfasching gemacht.“ erzählt Riku grinsend. „Ich war die Lachnummer des Abends.“ „Das möchte ich mal sehen.“ fordere ich. Riku mit 14 im Clownskostüm??? Richtig vorstellen kann ich es mir nich. „Das einzige Beweisfoto hat Shindo. Er hat mir versprochen es nie jemandem zu zeigen, aber bei dir macht er bestimmt eine Ausnahme.“ versichert er mir. „Ich hoffe es.“ antworte ich und Riku blättert weiter. „Und hier nun meine Einschulung. Da is Shindo.“ zeigt Riku dann. Ich kenne das Foto, Shindo hat es in seinem Zimmer. Er war damals so klein, viel zu klein für sein Alter, kein Wunder, dass er gefundenes Fressen für Riku war. Riku hatte schon damals dieses überhebliche Grinsen, das er jetzt aber nur noch selten auspackt. Dafür bin ich ihm echt dankbar, ich kann Leute nich leiden, die angeben. „Und hier waren wir dann essen, wegen meiner Einschulung. Hier is wieder mein Onkel. Es war das letzte Mal, dass ich ihn gesehen habe. An diesem Tag hatte er seinen Unfall.“ berichtet Riku. Wow, auf diesem Foto sieht er zum ersten Mal richtig glücklich aus, sonst kam es mir so vor, als wäre sein Lächeln aufgesetzt, aber hier lacht er sogar richtig. Er sitzt bei seinem Onkel auf dem Schoß, die beiden spielen mit irgendwelchen Karten, ich weiß nicht welche, aber Riku lacht so toll. „Ein schönes Bild. Darauf siehst du aus, als hättest du gerade puren Sonnenschein gegessen.“ teile ich ihm mit. „Ja, es war auch sehr schön.“ gibt er zu und schließt kurze Zeit seine Augen. Ich lasse es zu, er soll ruhig in schönen Erinnerungen schwelgen, wenn ich welche hätte würde ich es auch machen. „Jetzt kommen die Bilder in der Trauerzeit meines Onkels.“ warnt er mich dann schon mal vor. Hier hatte ich noch nicht verstanden was er meint, aber als er umgedreht hat wären mir fast die Augen ausgefallen. Riku mit kurzen Haaren und zwar richtig kurz, dazu ein ganz fieses Grinsen auf dem Gesicht und einem stechenden Ausdruck in seinen Augen. Er sagt gar nichts dazu, blättert einfach die Seiten weiter. Seine Haare werden wieder länger, das Grinsen wandelt sich zu einem traurigen Lächeln, ebenso wird sein Blick tief traurig. „Wollen wir uns noch das nächste anschauen?“ fragt Riku, als das Fotoalbum mit einem richtig traurigen Bild von ihm endet. Es ist das Foto der zweiten Klasse, wenn ich an das erste zurück denke hat er sich ganz schön gewandelt. In der ersten Klasse noch überheblich, wirkt er jetzt zerbrechlich und verletzbar. „Also wenn es dich nich zu sehr anstrengt, dann möchte ich schon gerne.“ antworte ich. Ich merke schon, dass Riku sich quält mir die Bilder zu zeigen, es gibt wohl auch Sachen über die er nicht so gern redet. „Geht schon und bald lache ich auch wieder.“ versichert er mir, holt das nächste Album und nimmt sich erstmal eine Hand voll Chips bevor er aufblättert. „Hier hat meine Patin wieder geheiratet, es war drei Jahre nach dem Tod meines Onkels. Ich war in der dritten Klasse. Ich wurde wieder wütend. Wie konnte sie ihn so schnell vergessen? Ich hasse ihren neuen Mann, er ist total bescheuert, damals hat er versucht sich wie mein Onkel zu benehmen, doch ich hab ihn nie an mich heran gelassen. Mein Pate war was besonderes, niemand kann ihn ersetzen.“ erklärt er. Ich sehe mir das Bild an, seine Patin sieht glücklich aus, auch sein „neuer“ Onkel und die Hochzeitsgäste, nur Riku steht in seinem kleinen, schwarzen Anzug traurig da. Es folgen weitere Bilder von der Hochzeit, immer wieder nur mit einem traurigen Riku. Dann das Klassenfoto aus der dritten Klasse. Riku und Shindo stehen nun weiter beieinander als auf den anderen beiden. Shindo lächelt, er lächelt immer auf Fotos, aber Riku sieht genauso traurig aus wie auf dem von der zweiten Klasse. Nun kommen Bilder von Riku mit seinem neuen Fahrrad, einem Game Boy und anderen tollen Sachen, die ich immer nur aus der Ferne bewundern konnte. Es dauert etwas bis ich verstehe, dass er Geburtstag hat, es ist sein zehnter Geburtstag, das weiß ich von der großen Kerze auf seiner Torte. Riku sieht fröhlich aus, viel fröhlicher als auf den Fotos davor. „Du siehst wieder besser aus.“ fällt mir auf. „Ja, das war die Zeit in der ich Shindo richtig kennen lernte. Mein Tischnachbar is damals umgezogen und da unsere Lehrerin fand, dass Shindo mit seinem nich so wirklich zu recht kommt hat sie ihn neben mich gesetzt. Anfangs war ich überhaupt nicht begeistert. Shindo war... na ja... er war der mit dem man nichts zu tun haben wollte. Er war klein, schien keinen Spaß zu verstehen und war einfach langweilig. Aber ich hab bald gemerkt, dass man nie auf Vorurteile hören sollte. Shindo war schwer in Ordnung. Wir verbrachten damals sehr viel Zeit miteinander.“ schwelgt Riku wieder in guten Erinnerungen. Nun kommen sehr viele Fotos, auf denen Shindo und Riku irgendwas machen. Mal sitzen sie einfach bei den Hausaufgaben, mal spielen sie bei Riku im Garten, sind auf dem Spielplatz, im Planschbecken oder auch schon im Schwimmbad. Beide sehen glücklich aus, ich wünsche mir in dem Moment, dass alles wieder sein kann wie damals. Riku und Shindo, zwei unbeschwerte Kinder, nicht wie jetzt, wo unser aller Verhältnis zueinander ein bisschen gestört ist. Es kommen nun Fotos von Schulausflügen, Klassenbilder, Passfotos, Riku in nem Freizeitpark, zusammen mit seinen Eltern, Riku im Urlaub, mal am Meer, mal in Städten wie New York, Sydney oder Paris. Mit diesen Fotos endet auch das zweite Album. „Aller guten Dinge sind drei.“ verfällt Riku dann in Floskeln und schnappt sich Album Nummer 3. „OMG, bist du das?“ will ich wissen, als ich das erste Bild sehe. Riku ist etwa 13, aber er hat wieder kurze Haare, man erkennt ihn wirklich kaum. Er nickt nur. „Lass dir die Haare nie wieder schneiden. Ich liebe sie so wie sie jetzt sind.“ teile ich ihm mit. „Ich merks mir.“ versichert er und blättert um. Das Familienfoto, was auch an der Wand hängt ist das nächste, danach ein Bild von Riku und einem Jungen mit roten Haaren. „Wer isn das? Pumuckl?“ frage ich belustigt. Riku lacht auch kurz, bevor er antwortet: „Nee, das is mein zweiter bester Freund Axel. Ich hab dir schon von ihm erzählt.“ „Stimmt, aber kennen gelernt hab ich ihn noch nich. Das müssen wir nach holen.“ finde ich. „Machen wir, aber jetzt erstmal weiter.“ entgegnet Riku und blättert weiter. Es kommen noch zwei Bilder von Axel und Riku, dann ein erneutes Klassenfoto. 8. Klasse, bemerkt Riku. Also vom letztem Jahr. Es kommen noch ein paar, erneut von Schulausflügen, Urlauben und so weiter. Dann ein Foto von Shindo und Riku, als sie zusammen waren. „Das war am Valentinstag.“ erklärt Riku, als er meinen fragenden Blick bemerkt. Es war einfach zu ungewohnt um sich nicht zu wundern. „Und jetzt is es erstmal zu Ende. Aber ich brauche auf jeden Fall ein Bild von dir und zwar ein richtig Tolles. Du musst lachen.“ verlangt Riku von mir. „Hmmm, wie wärs wenn wir ganz einfach zu nem Fotografen gehen und zusammen ein Foto von uns machen lassen.“ schlage ich vor. „Ja, das machen wir. Aber trotzdem will ich noch eins von dir alleine und wir müssen ganz viele Fotos machen wenn wir weggehen oder in den Park oder essen. Ich will immer viele Fotos haben.“ erklärt Riku mir ganz angetan. „Das hab ich gemerkt. Aber jetzt ist mal Zeit für was anderes.“ finde ich, stehe auf und lege die drei Alben zurück in Rikus Kommode. Ich lege mich wieder zu ihm, er kuschelt sich sofort an mich, sein Kopf ruht sanft auf meiner Brust, ich streichle durch seine Haare und über seinen Rücken, seine Hand wandert über meine Brust. Es ist schön einfach hier mit ihm zu liegen, es könnte jeden Tag so sein, so simpel und doch so toll. „Sora...ich höre dein Herz schlagen. Es ist wundervoll...“ flüstert Riku plötzlich, als draußen ein Auto die Einfahrt hochfährt. „Deine Eltern?“ will ich aufgeregt wissen und kann kaum auf Rikus Satz reagieren. Riku springt auf, läuft zum Balkon und schaut hinaus. „Ja, du musst gehen.“ schickt er mich weg. Wir wollen zur Tür, doch da kommen Riku´s Eltern schon die Treppen hoch. „Komm.“ nimmt Riku meine Hand und wir gehen wieder in sein Zimmer. Dort drückt er mir meine Jacke in die Hand und scheucht mich regelrecht auf den Balkon. „Klettere auf die Garage, von da aus kommst du an den großen Baum da und da kommst du runter. Ich ruf dich an.“ erklärt er mir meine Flucht und drückt mir schnell noch einen Kuss auf die Lippen, bevor ich auf die Garage springe und Riku´s Zimmertür aufgeht. Ich schleiche leise zum Baum, höre die Stimme meines Chefs. „Du bist zu Hause? Machst du heute gar nichts mit Shindo?“ will er wissen. „Nee, mir war nich danach.“ entgegnet Riku. „Ihr macht wenig in letzter Zeit.“ fällt es auch seinem Vater auf. „Läuft es nicht so gut?“ „Nein, es läuft nicht gut. Wir haben schon vor ein paar Wochen Schluss gemacht, wenn du genau wissen willst.“ wird Riku ganz schön mutig. „Aber ihr seid noch Freunde?“ forscht mein Chef weiter nach, als in dem Zimmer oberhalb der Garage das Licht angeschaltet wird und ich mich beeilen muss, bevor mich noch jemand bemerkt. Ich klettere schnell den Baum hinab und laufe im Schutz der Dunkelheit aus der Einfahrt nach Hause. Kapi 10 Ende So, das wars. Hoffe es hat euch gefallen und ich würde mich über Kommentare freuen. ^^ Kapitel 14: Unerwarteter Besuch ------------------------------- I hate that I love you von Chibi_Isa RikuXSora Laliho! Na alles fit bei euch? Danke für die Kommis vom letzten Mal ^^ Nun viel Spaß beim Lesen LG Isa Kapitel 11: Unerwarteter Besuch Als ich am nächsten Tag mit Leon beim Mittagessen sitze klingelt das Telefon, ich springe sofort auf. Das muss einfach Riku sein, ich weiß es. Mein Wunsch wird Wahrheit, als ich seine Nummer auf dem Display sehe. „Mahlzeit.“ begrüßt er mich fröhlich. „Hey, und alles glatt gegangen gestern?“ will ich wissen. Ich bin ja mal gespannt, ob er mir vom Gespräch mit seinem Vater erzählt. „Ja, Papa hat ein bisschen rumgefragt, warum ich zu Hause bin und nichts mit Shindo mache.“ entgegnet er. „Und? Was hast du gesagt?“ bohre ich weiter. „Dass wir nich mehr zusammen sind und ich auch nich so Recht Lust hatte irgendwas zu machen.“ erzählt er mir tatsächlich. „Aber du hast nichts von uns gesagt?“ frage ich neugierig. Wenn er das gemacht hätte, wäre es toll, aber ich glaube nicht, dass sein Mut für sowas ausgereicht hat. „Hmmmmm, tut mir Leid, aber es ist schwer Papa sowas zu erzählen. Mama is da ganz anders, aber Papa? Er würde sich furchtbar aufregen und er is immer noch dein Chef, ich weiß auch nicht was dann passiert und bevor es dir dann irgendwie schlecht geht, lassen wir das lieber geheim. Findest du nicht?“ erkundigt Riku sich. Ich sehe das zwar nicht so, ich denke, dass Rikus Vater sicher etwas anders reagieren wird, als wenn Riku ihm sagen würde er hätte einen netten Jungen in seinem Alter zum Freund, aber ich habe ihn eigentlich als toleranten Mann kennen gelernt und ich glaube, dass er es akzeptieren wird, er wird Zeit brauchen sicher, aber er wird es akzeptieren. „Mhmmmm, ja.“ stimme ich zu, da Riku eh wieder irgendwas gegen meine Einwände gewusst hätte. Vielleicht kennt er seinen Vater auch besser als ich und weiß, dass mein Denken etwas zu schön ist. „Hey, nich traurig sein. Ich sags ihm, das ist sicher, aber ich brauche Zeit.“ erklärt mir Riku. „Dann nimm sie dir. Ich hab so lange gewartet, da kann ich jetzt auch noch warten.“ finde ich. „Danke. Weshalb ich eigentlich anrufe ist, weil ich fragen wollte ob wir heute was machen.“ antwortet Riku dann. „Hmmm und an was hast du gedacht?“ will ich wissen. „Wir könnten abends tanzen gehen oder wir machen nachmittags irgendwas. Spazieren oder sowas.“ redet Riku ein bisschen um den heißen Brei herum. Hört sich ganz so an, als hätte er schon längst etwas geplant. „Wohin willst du? Los, raus mit der Sprache.“ verlange ich. „Ich... na ja... im Park sieht jetzt alles so schön aus und so... ich dachte... na ja wir könnten dort ein bisschen spazieren gehen... also nur wenn du willst...“ stammelt er. Also manchmal stellt er sich echt doof an, warum sollte ich nicht wollen. „Was machst du denn wenn ich „Nein“ sage?“ lasse ich ihn zappeln. „...dann bin ich furchtbar traurig...“ entgegnet er tatsächlich mit einem leichten Anflug von Enttäuschung in der Stimme. „Gut, dann kommst du um zwei zu mir und wir gehen spazieren.“ stimme ich zu. Ich wäre ja eh mitgegangen, aber Rikus Reaktion wollte ich dann trotzdem nicht versäumen. Ich höre wie Riku einen echt krassen Freudenschrei los lässt, dass er sich dann so freut hätte ich auch nie gedacht. „Das is so cool. Ich komm dann um zwei.“ meldet er sich irgendwann wieder. „Ja, bis dann.“ verabschiede ich mich und lege nach Rikus Abschiedsgruß auf. „Ein Date?“ fragt Leon. Ich nicke nur. „Was macht ihr? Bleibt ihr hier? Dann mach ich mich nämlich aus dem Staub.“ erklärt er. „Nee, wir gehen spazieren. Aber warum willst du gehen? Du störst nicht.“ entgegne ich. „Stimmt auch wieder, Riku scheint kein Problem zu haben, wenn ihm Fremde Menschen beim Kuscheln zu sehen.“ findet Leon und erinnert mich an die Situation nach der Betriebsfeier. Riku war so verschmust, Leon hat mich mehr als nur einmal komisch angesehen, aber ich fand es süß. „Oh Mann, das war sooooo süß.“ schwärme ich und denke weiter daran zurück. „Na ja, wo du Recht hast. Dein Riku is schon ein süßer Junge.“ stimmt Leon zu. „Ich weiß, is ja auch meiner.“ gebe ich selbstsicher zurück, ehe wir unsere Teller und das Kochgeschirr abspülen. Leon verzieht sich danach in sein Zimmer, ich gehe ebenfalls in meins und ziehe mich um. Die restliche Zeit, bis Riku kommt räume ich schon mal auf, wenn er danach noch mit zu mir geht, wird er sich hier sicher nicht wohl fühlen. Wenn er doch nur nicht die Ordnung so lieben würde, dann könnte ich mir das Ganze sparen. Doch es muss sein, schließlich bin ich fertig, als es klingelt. „Hey Kleiner.“ begrüße ich Riku und küsse ihn auf die Wange. Er sieht so süß aus wie immer. Seine leichte Frühlingsjacke ist neu, ich hab sie noch nicht bei ihm gesehen. Dazu hat er üblichen weiten Hosen an und Sneakers. „Hi Sora.“ grüßt er zurück. Ich ziehe noch Jacke und Schuhe an, ehe ich ihn an der Hand nehme und wir zum Park laufen. „Kommst du oft hier her?“ will ich wissen. „Eigentlich hab ich den Park gehasst. Ich hab hier als ich klein war oft mit meinem Onkel gespielt und es tat viel zu sehr weh hier her zu kommen. Als ich dann Shindo kennen gelernt habe, haben mich seine Eltern oft mit zum Spielplatz genommen, es wurde für mich normal durch den Park zu gehen und dabei an glückliche Momente zu denken.“ erzählt Riku. „Das gibt’s nich, echt immer trete ich bei dir in irgendein Fettnäpfchen und es is mir dann total peinlich dass ich überhaupt gefragt habe.“ entgegne ich. „Ach Quatsch, du kannst alles fragen, es muss dir nicht peinlich sein. Ich erzähle dir gerne alles aus meinem Leben.“ sieht er das Ganze total locker. „Erzählst du mir auch mal was?“ „Was denn?“ frage ich. Ich weiß, ich tue mir immer so schwer was zu erzählen. Es gibt ja auch nicht viel Gutes. „Wie war deine Mama?“ stellt mir Riku dann eine Frage, die ich ihm wirklich gerne beantworte. „Mama war toll. Ich hab die ersten 13 Jahre meines Lebens mit ihr genossen, danach kam ich eh in die Hölle. Sie war voll cool, ich durfte viel was andere nicht durften. Aber ich musste auch Aufgaben übernehmen, im Haushalt helfen und so. Ich glaube nicht, dass Shindo sich daran erinnern kann, aber wir sind jeden Sonntag hier her gekommen und haben stundenlang Verstecken gespielt. Ich hab das noch immer gerne gemacht als ich schon größer war, es war mir total egal, was die anderen gedacht haben. Hauptsache ich hatte viel Zeit mit Mama.“ antworte ich. „Hmmmm, wollen wir Verstecken spielen?“ schlägt Riku vor, als wir dann im Park sind. „Das is nich dein Ernst?“ bin ich sehr durcheinander, halte an und sehe ihm in die Augen. „Doch natürlich. Komm schon, das wird bestimmt lustig.“ drängt er mich. Wie das wohl aussieht, wenn zwei Männer verstecken spielen?? Die anderen Leute müssen uns für verrückt halten, aber seit wann interessiere ich mich für die anderen? „Okay, ich zähle, bis 50.“ schicke ich Riku dann weg und stelle mich an einen Baum. „1...2...3...“ Hier hab ich vor 20 Jahren schon gezählt, ich weiß alles noch so genau. „...10...11...12...“ Mama hat sich am Liebsten hinter den großen Bäumen versteckt. „...20...21...22...“ Ich hab sie fast nie gefunden. „...30...31...32...“ Bis dann Shindo da war. „...40...41...42...“ Er hat immer so furchtbar laut gelacht, er hat immer gelacht als er ein Baby war. „...50...“ rufe ich laut, drehe mich um und mache mich auf die Suche. Ich sehe hinter allen Bäumen nach, aber Riku ist nicht dort, weshalb ich auch weiter laufe zum Spielplatz aber da sind nur ganz viele Kinder, ich schaue mich etwas um, aber hier ist auch kein Riku. Also weiter zum See. Das ist meine Lieblingsstelle, überall um den See herum sind Blumen, viele verschiedene Blumen, die Wiese sieht aus wie ein Regenbogen. Ich blicke umher. War da nich ein Schatten zwischen den Bäumen? Ich laufe schnell dorthin, als Riku schon hinter dem Baum hervor kommt und von mir wegläuft. Ich renne ihm nach, habe schon bald aufgeholt, als er plötzlich stehen bleibt und mir signalisiert ich solle es auch tun. Aber ich bin viel zu schnell um noch abzubremsen und reiße Riku mit um. Ich weiß jetzt auch, warum ich anhalten sollte, Riku stand nämlich am Rand eine kleinen Hügels und wir kullern jetzt grade da hinunter. Wieder auf der Geraden angekommen, liege ich auf Riku, er hat die Augen geschlossen, es sieht aus als hätte er sich irgendwas getan. „Riku, oh Gott, bitte mach die Augen auf.“ bettele ich und lehne mich ganz nah über ihn, als er mir plötzlich total ins Ohr lacht. Ich setze mich wieder auf. Er lacht so laut, sowas hab ich noch nie bei ihm gehört. Seine ganzen Haare sind voll Gras und Blumen, sie wackeln furchtbar als Riku lacht. „Ohh Sora, das war so spaßig.“ bekommt er irgendwann heraus und richtet sich auf. Jetzt sitzen wir so nah zusammen. Riku hört auf zu lachen, sieht mir stattdessen in die Augen und kommt immer näher, doch mir geht es nicht anders und bald schon spüre ich seine Lippen auf meinen. So weich, so zart küsst er sie, knabbert leicht an ihnen, ehe ich dasselbe bei seinen mache und meine Zunge über sie wandern lasse. Er lässt mich ein, gibt mir Zeit seine Mundhöhle zu erforschen, ehe seine Zunge gegen meine stupst und wir einen Kampf beginnen. „Habt ihr kein zu Hause?“ unterbricht uns plötzlich jemand. Tidus steht da, mit einem Typen hinter sich. „Sicher, Leon hat dich da mal ganz schön fertig gemacht. Weißt du noch?“ will ich wissen. „Halt die Klappe Kinder...“ fängt er an, doch aus Riku bricht grad jegliche Wut heraus, die er gegen Tidus hatte. Er greift nach seinem Bein, zieht ihn einfach zu Boden und kniet sich über ihn. „Wenn du Sora auch nur einmal so nennst, kannst du deine Mahlzeiten demnächst aus nem Strohhalm trinken.“ droht er ihm. „Das willst mir du erzählen? Du würdest es noch nicht mal schaffen Klein-Shindo eine runter zu hauen. Du Schwächling.“ hat er noch immer nicht genug. „Ach ja?“ fragt Riku, als schon seine Faust in Tidus Gesicht landet. Doch ich will nicht, dass er das macht. „Riku hör auf, das is doch total kindisch. Du schlägst zu, er schlägt zurück und so weiter und sofort. Lass es einfach und benimm dich wie ein Erwachsener.“ bewege ich ihn zum Aufhören. Er steht tatsächlich auf. „Du hast Glück, dass Sora hier war.“ wendet er sich ein letztes Mal an Tidus, bevor er meine Hand nimmt und wir durch den Park laufen. Ich sehe zu ihm, sein Lachen und die Blumen von vorhin sind verschwunden, jetzt sehe ich Verbitterung. „Au, hat das wehgetan.“ gibt er auf einmal zu und reibt sich seine Hand. „Ich hätte wohl nich so ne große Klappe haben sollen.“ „Na ja, große Klappe is gut, solange du nicht gleich zu schlagen musst.“ erkläre ich. „Aber er wollte... er wollte dich mit einem schlimmen Wort beleidigen.“ beteuert Riku, hält an und sieht zu mir. Ich habe die Augen geschlossen, sehe noch mal was passiert ist, wenn ich im Heim mit einem schlimmen Wort beleidigt wurde. „Riku, schlimme Worte sind nur schlimm, wenn sie wirklich wahr sind.“ entgegne ich. „Aber... na ja... irgendwie is es doch auch wahr... rechtlich gesehen bin ich noch immer ein Kind...“ stammelt er. Das weiß ich doch alles. „Ja, aber ich sehe dich nicht an und sage: „Ah du bist 15, ich kann noch nicht mit dir zusammen sein.“ und dann an deinem 16. Geburtstag werde ich nicht sagen: „Oh Riku, jetzt bist du alt genug, treiben wir es mal so richtig?“ Du musst Recht und Gefühle unterscheiden. Ich kann sie nicht abstellen bis du 16 bist.“ kläre ich ihn auf. „Ich weiß.“ stimmt Riku zu. „Hey, wenn ich dann 16 bin, treibst du es echt mal so richtig mit mir?“ fügt er noch grinsend hinzu. „Spinner.“ kommt nur von mir, ehe ich ihm eine gespielte Kopfnuss verpasse und wir weiter laufen. „Musst du jetzt nach Hause?“ will ich wissen, als wir den Park verlassen. „Nee, ich wollte eigentlich noch mit zu dir.“ teilt Riku mir mit. „Dachte ich mir, deshalb hab ich vorgesorgt und sogar mein Zimmer aufgeräumt.“ sage ich ihm lächelnd. „Echt jetzt?“ kann er es nicht glauben. „Na klar, ich musste mich irgendwie bis zwei beschäftigen.“ antworte ich. „Ah, das is toll. Ich liebe dich.“ informiert er mich. „Ich dich auch.“ stimme ich zu, als wir bei mir ankommen. „Du, Sora? Kann ich dich was fragen?“ will Riku wissen, als wir wenige Minuten später und nachdem Riku über das ordentliche Zimmer ganz schön gestaunt hat, kuschelnd in meinem Bett liegen. „Was denn, Kleiner?“ frage ich. „Wie war das damals mit deinem Vater?“ entgegnet er. „Was meinst du?“ gebe ich zurück, löse mich von Riku und setze mich auf. Ich kann mir schon denken was er wissen will. Warum hat er mich geschlagen? Warum wurde er so? „Na ja...war er schon immer so... so...brutal, als auch deine Mama noch gelebt hat?“ umschreibt er die Frage dann doch etwas. Ich atme tief durch, schließe meine Augen und lasse innerlich meine Kindheit nochmal Revue passieren, bevor ich antworte. „Als ich 8 war hat es angefangen. Vater hat immer mehr getrunken. Ich weiß nicht warum. Ihm ist immer öfter die Hand ausgerutscht, wenn ich eine schlechte Note bekam. Ich wollte das nicht, deshalb wurde ich in der Schule auch so gut. Doch irgendwann hat er gar keinen Grund mehr gebraucht, er hat einfach so zugeschlagen. Mama hat das irgendwann gereicht. Sie hat Vater nicht mehr in die Wohnung gelassen, ehe er sich nicht ändert. Es hat teilweise geklappt, mein Vater machte einen Entzug und kam als ich 10 war wieder zu uns zurück. Er war nett zu mir und meiner Mutter und natürlich auch Miyami. Sie hatte eh so wenig von Papa gehabt. Es klappte wieder zwischen meinen Eltern, Mama wurde bald mit Shindo schwanger. Ich freute mich darüber, doch ich konnte all dem doch nicht so richtig trauen. Als Shindo dann geboren wurde, bewahrheitete sich alles was ich mir schon längst gedacht habe. Er hat wieder angefangen zu schlagen. Mama versuchte es so gut es ging zu vertuschen, ich hab mehr als einmal darum gebeten, dass wir einfach abhauen, aber sie wollte es nicht. Als sie gestorben ist, hat sie mir auch erzählt warum. Nachdem Shindo geboren worden war, hatten ihr die Ärzte nen unheilbaren Herzfehler diagnostiziert. Sie würde die nächsten drei Jahre auf keinen Fall überleben. So war es auch, sie starb kurz nach meinem dreizehnten Geburtstag, in meinen Armen. Ich habe noch den Notarzt gerufen, doch Mama hat nachdem sie mir alles erzählt hat und mir den Auftrag gegeben hat, mich um Shindo und Miyami zu kümmern, die Augen nicht mehr aufgemacht. Ich war fertig, so fertig wie noch nie. Ich hab geheult, ich trauerte, ich hatte Angst, ich musste mich um meine Geschwister kümmern und das alles auf einmal. Ich war innerlich am Ende, doch ich konnte es nicht zeigen, nie. Shindo und Miyami mussten jemanden haben, der sie beschützt, der für sich da ist. Mein Vater war nach Mamas Tod anfangs sogar annehmbar, aber sich um uns alle zu kümmern, war ihm wohl wieder mal etwas zu viel. Er hat weiter getrunken, ist tagelang verschwunden. Immer wenn er da war bekam ich Prügel. Ich war froh, als er eines Tages nicht mehr gekommen ist. Ich schaffte es uns einige Monate alleine durchzubringen. Aber schließlich ging doch alles schief und die Nachbarn haben das Jugendamt eingeschaltet. Den Rest kennst du denke ich.“ erzähle ich kalt und abweisend, doch innerlich geht es mir so nahe. Ich könnte weinen, wenn ich an all das denke. Damals konnte ich es nicht, wenn die Kleinen mich so gesehen hätten, wäre wahrscheinlich alles aus gewesen. Ich stütze meinen Kopf auf meine Hände, vergrabe mein Gesicht darin. Selbst wenn Riku mich jetzt anschauen wollte, es ginge nicht. „Und...da als dein Vater nich mehr gekommen ist...wie war das?“ will Riku wissen, als er sich hinter mich kniet, seine Arme um mich schlingt und seinen Kopf an meinen Rücken legt. So fühle ich mich geborgen, eine Gefühl, dass ich seit so vielen Jahren vermisse. Könnte Riku doch nur immer da sein. „Ich war mit den Kleinen auf dem Spielplatz. Shindo ist hingefallen und seine Hose hatte am Knie ein Loch. Er hat geheult wie ein Schlosshund, aber nicht weil es wehtat, sondern weil er Angst um mich hatte. Ich hab ihm gesagt, ich nähe die Hose, bevor Vater da ist. Er war beruhigt, ich sowieso, Vater war damals tagelang nicht da gewesen, die Wahrscheinlichkeit, dass er ausgerechnet jetzt zu Hause sein würde, war gleich Null. Doch wie es das Schicksal wollte, war er zu Hause. Er hat das Loch sofort bemerkt, es war ein Grund für ihn mich zu schlagen. Shindo und Miyami hab ich sofort auf ihr Zimmer geschickt. Abschließen, wie immer, wenn Vater da war. ER hat angefangen mich zu schlagen. Zuerst nur mit den Händen, doch allein, das war schon genug. Ich bin ein paar Mal gegen die Wand geprallt und irgendwann auch liegen geblieben, ich hab geschrieen er solle endlich aufhören... aber...aber ER...ER hat einfach weiter geschlagen...immer wieder...ich dachte er sei fertig, doch da hat er mir alle Klamotten ausgezogen und hat... ER hat weiter geschlagen...mit seinem Gürtel...es tat höllisch weh...überall...überall war Blut... überall fühlte ich nur noch Schmerz...am Schlimmsten war er in den Fingern... ich konnte sie kaum bewegen...ER hat aufgehört...nach etliche Minuten...is er wieder aus der Wohnung verschwunden... Shindo kam sofort aus seinem Zimmer...es war das erste Mal, dass er sich getraut hat sofort raus zu kommen...er hat geheult... er dachte ich wäre tot...damals...da wollte ich...ich wollte sterben... wollte die Hölle auf Erden hinter mir lassen...doch er...Shindo...er hat mich wieder erinnert...für wen ich das Ganze durch mache... ich musste die letzten beiden Familienmitglieder einfach zusammen halten...und sie mussten leben... ein schöneres Leben haben als ich...“ bin ich soweit auch das zu erzählen. Mittlerweile ist meine Eismaske geschmolzen, Tränen laufen über meine Wangen, fallen auf meine Knie, bilden dunkle Punkte auf meinen Hosen. Riku setzt sich neben mich, versucht mich irgendwie in den Arm zu nehmen. Ich lasse es geschehen, liege schließlich ganz schön seltsam in seinen Armen. Er streichelt immer wieder durch meine Haare, wischt über meine Wagen, aber er ist ganz still. Ich danke ihm dafür, Worte könnte ich jetzt nicht ertragen. Es reicht, dass er da ist, er braucht gar nicht zu reden. „Sora?“ wendet er sich dann doch irgendwann an mich. „Ja.“ flüstere ich. „Weißt...weißt du...warum Shindo damals so schnell aus dem Zimmer war?“ will er wissen. WAS? Was soll das heißen?? Wusste er etwa schon etwas? „Was weißt du?“ frage ich. „Ich weiß... na ja Shindo hat mir das schon ein bisschen erzählt... er hat damals alles gesehen... verstehst du... er hat nich abgeschlossen, er hat mitbekommen wie dein Vater dich geschlagen hat.“ entgegnet Riku mir. WIE BITTE???? Das ist nicht sein Ernst?? Shindo hat alles gesehen?? OMG, ich muss mit ihm reden, so wie ich ihn kenne, trägt er das heute auch noch mit sich rum. Es belastet ihn hundertprozentig. „Sora...? Hab ich was falsch gemacht?“ ist Riku jetzt total unsicher. Sicher ihm wird meine Gemühtsveränderung aufgefallen sein, aber er kann doch unmöglich wissen was in mir vorgeht. „Quatsch Riku, es ist alles okay, so wie es ist. Und jetzt wird noch ordentlich gekuschelt.“ überspiele ich meine Sorgen mit Fröhlichkeit. Ich bin sicher, so wie Riku guckt, hat er mir das nie abgenommen. Trotzdem spricht er mich nicht mehr darauf an und wir kuscheln noch für den Rest des Nachmittags bis er dann nach Hause gehen muss. Für den nächsten Tag habe ich Riku fürs Familienessen eingeladen, weil ich möchte, dass Shindo, ich und er wieder ganz normal miteinander zu Recht kommen. Außerdem will ich diese Tradition einfach nicht verlieren. Ich bin gerade mitten im Kochen, als Riku hereinschneit. Er hat einen komischen Gesichtsausdruck, aber er kommt sofort zu mir und drückt mir einen Kuss auf die Wange. „Warum guckst du so komisch?“ frage ich, nachdem wir uns begrüßt haben. „Na ja, es wird nicht einfach hier mit Shindo zu sitzen.“ gibt er nur zurück und setzt sich an den Tisch, den Leon bereits gedeckt hat. „Wir müssen alle lernen damit klar zu kommen, wenn wir ewig warten nützt es uns auch nichts.“ erwidere ich, als den letzten Pfannkuchen fertig habe und es klingelt. Doch es ist nicht Shindo, der herein kommt, sondern nur Miyami. „Is Shin-chan noch gar nich hier?“ will sie wissen, nachdem sie fröhlich „Hallo“ gesagt hat. Wir schütteln beide den Kopf. Wo bleibt er nur? Die Pfannkuchen stehen schon auf dem Tisch, Nutella, Marmelade und Nüsse auch. Alle bis auf Shindo sitzen wir schon am Tisch, wo is er nur. „Sora, jetzt ruf ihn doch an. Ich hab Hunger.“ beschwert Miyami sich, als wir zehn Minuten später immer noch ohne ihn dort sitzen. „Na gut.“ stimme ich zu, hole das Telefon und rufe an. Es meldet sich Shindos Pflegemutter. „Ja.“ hat sie dann Shindo geholt. „Wo bleibst du?“ frage ich. „Häh? Sora? Was meinst du?“ ist er völlig durcheinander. „Wir warten seit knapp ner viertel Stunde mit dem Essen auf dich.“ erkläre ich. „Aber...ich...du...“ stottert er. Ich weiß genau warum er gedacht hatte er dürfte nicht kommen. „Nichts aber. Beweg deinen Hintern sofort hierher, sonst essen wir die Pfannkuchen alleine.“ erwidere ich, woraufhin sich Shindo mit einem „Danke“ verabschiedet. „Er dachte, er dürfte nicht kommen.“ erkläre ich, als ich aufgelegt habe. „Na ja, is ja auch komisch.“ stimmt Miyami zu. „Er wird sich daran gewöhnen müssen, jetzt wo die Beiden endlich zusammen gefunden haben, werden sie sich so schnell nicht mehr trennen.“ entgegnet Leon sofort. Das hätte ich wohl auch gesagt, wäre Leon nicht schneller gewesen. Es vergehen schließlich noch 10 Minuten, bis Shindo endlich auftaucht. Die Begrüßung verläuft ziemlich monoton, aber ich kann unmöglich so tun als sei alles okay. Shindo tut sich genauso schwer, wenn Riku und ich uns während des Essens küssen. Doch weder ich noch er werden sich zurück halten. Shindo soll es verstehen, er soll jedoch auch kapieren, dass ich ihm verzeihe. „Du...Sora...also ich will dich nich nerven und so...aber nachher können wir da Chemiehausaufgaben machen?“ stammelt Shindo etwas während des Essens herum. Wow, dass er sich schon traut sowas zu fragen. Aber ich helfe ihm gerne, ich muss endlich mal mit ihm alleine reden, über das was er gesehen hat. „Sicher, machen wir nach dem Essen.“ versichere ich. „Danke.“ gibt er zurück. „Hey Shindo, jetzt bleib doch mal locker. Dass ich und Sora jetzt zusammen sind heißt nicht, dass du dich immer so trostlos benehmen musst. Hab Spaß, mach ein paar Witze, benimm dich einfach so wie immer.“ fordert Riku plötzlich. „Genau, Gott sei Dank sagt das mal einer. So wie die Situation im Moment ist, ist sie der letzte Krampf und das Essen macht überhaupt keinen Spaß.“ stimmt auch Leon zu. Ein Krampf also? Hmmm, aber wie soll ich denn was daran ändern. Shindo ist der, der nicht über seinen Schatten springen kann. „Ich soll mich locker machen? Kannst du haben.“ gibt Shindo zurück, nimmt sich seinen Löffel und schießt ein paar Nüsse auf Riku, der direkt neben ihm sitzt. „Spinnst du? Na warte.“ erwidert Riku und fängt an Shindo zu kitzeln. Doch den Spaß lasse ich mir nicht entgehen. Schnell nehme ich meine Löffel und schieße etwas Marmelade in die Richtung der Beiden. „Ohhh, das war gemein.“ kommt es von Beiden und sie schießen zurück, keine fünf Minuten später ist die reinste Essenschlacht zwischen uns ausgebrochen. Es kommt mir vor wie mehrere Stunden, ehe wir wieder aufhören und mit Marmelade, Nüssen und Pfannkuchen beklebt da sitzen. Selbst Leon und Miyami haben ihr Fett wegbekommen. „Wenn das jetzt jeden Sonntag so abläuft könnt ihr ohne mich essen.“ beschwert Miyami sich. „Nee, nee, heute war nur was Besonderes, weißt du Pfannkuchen sind eben echt gut für solche Sachen.“ erklärt Shindo. „Und damit ihr trotzdem noch was essen könnt, gibt es ja auch noch Nachtisch.“ füge ich hinzu, stehe auf und hole das Tiramisu aus dem Kühlschrank. Der Rest des Essens verläuft auch lustig, auch ohne Essensschlacht. Shindo scheint jetzt viel lockerer, er denkt nicht mehr nach bevor er was tut. „Ich geh mal ins Bad, die Überreste der Marmelade beseitigen.“ teilt er uns mit, als wir fertig sind. Er ist erst ein paar Minuten weg, gerade klingelt es. „Ich mach auf.“ hören wir seine Stimme, als ich schon aufgestanden war. Ich rufe noch „Okay“, bevor wir einige Minuten überhaupt nichts mehr hören. „SORA, SORA, bitte komm schnell.“ ertönt es dann plötzlich von draußen. Ich bin sofort auf den Beinen, so wie sich Shindo anhört ist es nichts Gutes, auch Riku und die Anderen gehen mir hinterher. „Er ist es...er ist es...“ wimmert er, als er mir schon auf halbem Wege entgegen kommt und sich weinend in meine Arme wirft. Ich weiß zuerst nicht was er meint, bis ich sehe wer da an der Tür steht. Es ist Vater. Kapitel 15: Gefühlschaos ------------------------ I hate that I love you von Chibi_Isa RikuXSora Laliho! Na alles fit bei euch? Danke für die Kommentare. Hab mich sehr gefreut. Sorry, dass das neue Kapi so lange auf sich warten lassen hat Nun viel Spaß beim Lesen LG Isa Kapitel 12: Gefühlschaos Rikus POV Ich verstehe grade gar nicht was hier vor sich geht, wer ist nur dieser Mann der da in der Tür steht? Und wieso weint Shindo und warum guckt Sora so als hätte er nen Geist gesehen? „Hier nimm ihn mal.“ lässt Sora Shindo in meine Arme fallen. Ich nicke nur, nehme Shindo dann in den Arm und beobachte weiter was geschieht. Ich sehe zu Miyami, ihr steht der Schreck genauso wie Sora ins Gesicht geschrieben und auch Leon scheint über den Fremden Bescheid zu wissen. „Wage es nicht, auch nur einen Fuß in meine Wohnung zu setzen.“ lenkt Sora meine Aufmerksamkeit wieder auf sich und den Mann. „Sora...lass mich doch erklären.“ fängt der an. Er hat eine komische Stimme, so unecht und aufgesetzt. Ich weiß nicht was ich von ihm halten soll. „Nein, verschwinde.“ lässt Sora nichts zu, schubst den Mann auf den Flur und will die Tür zuschlagen, als sie aufgehalten wird. „Sora, bitte lass mich doch erstmal reden.“ bettelt er erneut. „Du kannst soviel reden wie du willst, aber nicht mit mir, Shindo oder Miyami. Wir sind fertig mit dir.“ herrscht Sora ihn erneut an, schubst ihn nochmal und schlägt die Tür zu. Shindo schluchzt die ganze Zeit, ich weiß immer noch nicht was lost ist. „Shindo, wer war das?“ frage ich endlich nach. „Mein Vater.“ weint Shindo und klammert sich krampfhaft an mich. WAS?! Sein Vater!? Aber ich dachte... ich dachte immer er sei tot, nachdem er nicht mehr gekommen ist. „Komm mal her, Kleiner.“ nimmt Sora Shindo nun auf den Arm und trägt ihn ins Wohnzimmer aufs Sofa. „Sora, was...was hat er hier gemacht? Ich will nicht, dass er wieder da ist. Ich will nicht, dass ich wieder Angst um dich haben muss. Bitte, bitte, mach was.“ sprudelt es aus ihm heraus. „Shindo, shhhh, er kommt nie wieder.“ versucht Sora ihn zu beruhigen. „Aber... aber wie willst du es verhindern? Sora...bitte...“ ist Shindo völlig durcheinander. „Ich weiß es nicht, aber ich beschütze dich, das weißt du doch.“ spricht Sora weiter auf ihn ein. „Ich weiß... ich hab keine Angst um mich, sondern um dich. Damals da, da hab ich nicht abgeschlossen. Ich hab alles gesehen, wie er dich geprügelt hat, überall mit den Händen, mit dem Gürtel, überall. Sora ich hatte solche Angst.“ wimmert Shindo und klammert sich jetzt an Sora. Er streichelt ihn über den Rücken und durch die Haare. „Ich weiß, Shindo, ich weiß. Es tut mir Leid, dass du es sehen musstest. Du wirst...“ fängt Sora an. „Verdammt Sora, hör doch endlich auf damit. Denk endlich an dich. Lass doch deine Gefühle mal zu. Vater hat dir am Meisten angetan.“ unterbricht Shindo ihn hart und ohne jegliche Gefühlsregung. Sora löst sich von ihm, schaut ihm in die Augen, ehe er aufsteht und die Wohnung ohne jeglichen Kommentar verlässt. „Sora... bleib da... bitte...“ ruft ihm Shindo noch nach und rennt in den Flur, doch Sora ist schon längst verschwunden. „Scheiße, Scheiße, Scheiße.“ flippt Shindo jetzt völlig aus und tritt immer wieder gegen die Wand. „Shindo-chan, hör doch auf.“ bitte ich und halte ihn fest. „Nein, jetzt hab ich wieder alles kaputt gemacht. Lass mich los, ich muss Sora suchen.“ gibt Shindo zurück. „Nein, musst du nicht. Dein Verhältnis zu ihm ist noch nicht wieder so gut, dass er dir alles erzählen wird. Du bleibst hier und Riku wird ihn suchen.“ vergibt Leon die Aufgaben. „Ich? Aber... ich kann das nicht.“ jammere ich. Ich kann das echt nicht. Ich komme doch selbst kaum mit der Situation klar. „Hör zu Riku, du bist der Einzige, dem Sora im Moment ganz und gar vertraut, er wird keinen von uns ans sich ran lassen. Also bitte such ihn.“ wandelt er nun seinen Befehl in eine Bitte. Eine Bitte, die ehrlicher, als alles andere klingt. Er hat wirklich Angst um Sora, genau wie ich. „Bin schon weg.“ stimme ich nun zu, schnappe mir meine Jacke und gehe aus der Wohnung. Ich weiß gar nicht, wo ich hin soll, irre durch die Straßen und rufe Soras Namen. Doch niemand antwortet, ich halte an, lasse mir alle Plätze durch den Kopf gehen, von denen mir Sora jemals erzählt hat, aber der Einzige, der mir einfällt ist der Park, weshalb ich mich auch auf den Weg dorthin mache. Dort angekommen suche ich überall, arbeite mich durch den Miniwald, sehe bei jedem Platz nach, klettere sogar auf das Klettergerüst beim Spielplatz um einen besseren Überblick zu haben, doch auch hier sehe ich keinen Sora. Ich laufe weiter zum See, auch dort sehe ich überall nach, als ich plötzlich ein Wimmern höre. Ich weiß genau woher es kommt, von dem Hügelchen, von dem wir gestern gefallen sind. Ich gehe um es herum und da sitzt Sora, weinend seinen Kopf an seinen angewinkelten Beinen vergraben. „Sora.“ freue ich mich und setzte mich neben ihn. Er sagt gar nichts, weint weiter stumm an seine Knie. „Sora, hey, was ist los? Sprich doch mit mir.“ bitte ich und lege eine Hand auf seine. „Was los ist? Riku frag doch nicht so blöd. Vater ist wieder da.“ herrscht er mich an. „Ich weiß, und? Du bist doch jetzt erwachsen, du kannst dich wehren und du musst Shindo und Miyami jetzt nicht mehr beschützen. Sie haben ihre Familien.“ gebe ich zurück. „Du verstehst nicht. Es geht jetzt nicht um die Beiden. Es geht darum, was mir Vater alles angetan hat. Hier schaus dir doch an.“ entgegnet Sora und zieht sich oben herum aus. Jetzt sehe ich seine ganzen Narben, ganz nah und nur auf sie konzentriert, sonst beim Sex war ich nicht gerade darauf bedacht mir alle seine Narben anzusehen, da war ich anderweitig beschäftigt, aber jetzt? Jetzt sitzt er hier vor mir, ohne Oberteil. „Und? Siehst du sie? Ich habe zu jeder einzelnen davon die Bilder im Kopf, ich träume jede Nacht davon. Ich fühle den Schmerz jedes Mal wenn ich daran zurück denke. Immer und immer wieder fühle ich seine Hände, den Gürtel, das Messer, alles mit was er mich je verletzt hat.“ bricht die Traurigkeit und der Schmerz nun aus ihm heraus. Ich bin selber schockiert darüber wie Sora verletzt wurde. „Messer? Aber...“ fange ich an, doch Sora unterbricht mich schon wieder. „Ja, Messer Riku, denkst du es wäre all die Jahre beim Gürtel und bei den Händen geblieben? Nein, bestimmt nicht. Hier guck dir das an.“ fordert er mich auf und zeigt an seine Brust. Viele kleinere Narben häufen sich hier auf einen Fleck. „Ich hatte eine Flasche fallen lassen. Papa hat jede einzelne Scherbe genommen und mir ins Fleisch geschnitten.“ erzählt Sora zwar kalt und so als würde es ihm nichts ausmachen, aber ich bin mir sicher innerlich kocht er. „Und hier, hier war er so sauer, dass er mich mit einem Messer gestochen hat.“ spricht Sora und zeigt mir eine weitere Narbe. „Und hier, hier hat sich der Gürtel total in meinem Fleisch vergraben. Die Schläge alleine haben schon wehgetan, aber jedes Mal, als er den Gürtel wieder raus gezogen hat, war es zehntausendmal schlimmer.“ fängt Sora dann plötzlich an zu weinen. Irgendwann mussten seine Erinnerungen ja zu viel werden. „Und dann da, da hat er...“ bricht er nun völlig in Tränen aus. Ich nehme ihn in den Arm, sage kein Wort, bin einfach da. Ich hoffe nur es hilft ihm. „Riku, es tut so weh.“ höre ich ihn schluchzen. Wieder bleibe ich stumm, halte ihn weiterhin im Arm und streichle ihm über den Körper. „Hast du dich schon mal geprügelt?“ fragt Sora irgendwann. „Nö, da tun meine Hände viel zu sehr weh.“ erkläre ich grinsend. „Sei froh. Im Heim hab ich jeden Tag Schläge bekommen. Aber es war nichts gegen zu Hause. Daheim wäre ich am Liebsten gestorben, aber ich konnte nicht, ich hatte einen Grund zum Leben. Zwei Gründe um genau zu sein.“ erzählt er mittlerweile wieder ruhig und ohne Tränen. „Shindo und Miyami.“ folgere ich. „Genau, aber als ich sie gesund und geborgen gewusst habe, wollte ich endlich gehen. Was machte das Leben auch noch für einen Sinn? Ich sah keinen mehr, bis ich deinen Vater getroffen habe.“ spricht Sora weiter, löst sich von mir und schaut mir in die Augen. Häh? Was heißt das denn? Kennt Sora meinen Vater denn schon so lange? „Bitte? Wie meinst du das?“ will ich wissen. „Wir mussten damals Praktikum machen. Ich hatte keine Lust darauf. Deshalb hat mich die Schule in irgendeine Firma gesteckt. Die Firma deines Vaters. Zuerst war ich in der Fertigung, aber ich habe mich zu sehr daneben benommen. Die haben mich dann zum Chef gebracht. Auch hier drauf hatte ich keine Lust. Aber dein Vater war ganz anders. Er schien mich zu verstehen, er wusste genau was los war. Er hat schon lange vermutet, dass in meinem Leben einiges schief gelaufen ist. Aber er hat mich nie dazu gedrängt etwas zu erzählen, er war einfach nett zu mir und hat mir gezeigt, dass das Leben Spaß macht. Ich fühlte mich gut, dass sich endlich jemand um mich gekümmert hat. Ich habe ihm damals nie vom Heim erzählt, aber ich wusste, dass ich es ihm hätte erzählen können. Als die beiden Wochen Praktikum um waren war ich furchtbar traurig. Aber dein Vater hat mir ein Angebot gemacht. Sollte ich einen guten Abschluss machen, würde er mich einstellen. Verstehst du? Jetzt hatte ich endlich wieder ein Ziel für das ich arbeiten konnte. Ich habe es erreicht und auch die Assistenz deines Vaters habe ich geschafft. Mein Leben war zum ersten Mal einfach nur toll, ich hatte zwar viel Arbeit aber ich wollte es nicht anders. Und dann mit dir, da wurde es so supergenial. Ich will dass sich nichts ändert. Ich will nicht dass er da ist, ich wünschte er wäre tot.“ entgegnet Sora, wobei er den letzten Satz nur noch flüstert. Ich weiß nicht was ich jetzt sagen soll. Ich meine ich finde es hart anderen Menschen den Tod zu wünschen, aber irgendwo kann ich es verstehen. Sora ist wegen seinem Vater durch die Hölle gegangen, also brauche ich mich über solche Wünsche gar nicht zu wundern. „Meinst du, deine Mutter hätte gewollt, dass du dir so etwas wünscht?“ frage ich irgendwann. „Wahrscheinlich nicht, Mama war immer fröhlich, sie hätte auch nicht gewollt, dass ich jetzt heule wie ein Baby. Sie hätte sich gewünscht, dass ich stark bin.“ erklärt Sora, löst sich von mir und sieht mir in die Augen. „Das werde ich jetzt auch sein.“ fügt er hinzu, als wäre nie etwas passiert. „Das ist schön, aber das musst du nicht, ich bin auch für dich da wenn du schwach bist.“ versichere ich ihm. „Danke.“ gibt er zurück und drückt mich nochmal. „Gehen wir nach Hause?“ „Ja, gerne, langsam wird der Boden kalt.“ antworte ich. Sora ringt sich zu einem Lächeln durch, steht auf und nimmt meine Hand. Wir laufen gemeinsam zu ihm nach Hause. Dort angekommen ist Shindo sofort bei Sora und entschuldigt sich für seinen Ausraster von vorhin. Doch Sora selbst tut die ganze Sache ab, er meinte, es wäre mal nötig gewesen. Ich sehe es genauso, sonst hätte er mir wahrscheinlich nie was erzählt. „Sora, was machen wir jetzt wegen Vater?“ will Miyami wissen, als wir alle im Wohnzimmer um den Tisch sitzen. „Erstmal nichts, ich werde euren Familien sagen, dass er hier war und das sie in der nächsten Zeit besser auf euch aufpassen müssen als sonst. Du wirst nicht mehr alleine zur Schule laufen, Shindo. Riku wird dich jeden Morgen abholen und mittags mit dir zurück laufen. Auch wenn es ein großer Umweg für ihn ist, klar?!“ fragt er mich. „Ja, sicher.“ antworte ich sofort. „Und du wirst auch aufpassen. Solltet ihr irgendetwas von Vater sehen oder hören, dann sagt es mir. Ich werde mich darum kümmern.“ versichert Sora. „Und wie willst du das tun? Du kannst kaum die Polizei einschalten, wenn die raus finden, dass Vater noch lebt, dann müssen wir zurück, Sora. Aber ich will nicht, niemals mehr. Auch wenn er sich geändert hätte.“ entgegnet Shindo. „Ich werde zur Polizei gehen, ganz sicher. Sie können auch nicht zwingen bei Vater zu leben, wenn ihr nicht wollt. Außerdem seid ihr schon so lange bei euren Familien, sie werden euch kaum da raus reißen.“ gibt Sora zurück. „Was wenn doch?“ lässt mein bester Freund sich nicht beirren. „Dann werdet ihr hier einziehen. Ihr müsst nicht zwangsweiße bei Vater leben, nur bei einem Verwandten. Noch was einzuwenden?“ will Sora wissen. Shindo schüttelt nur den Kopf, als es an der Tür klingelt. „Das sind deine Eltern, Shindo. Ich hab sie angerufen. Sie werden dich und Miyami mitnehmen, nachdem ich mit ihnen gesprochen habe.“ erklärt Sora dann. Keiner von beiden zeigt auch nur die geringste Reaktion darauf, Sora steht auf und geht zur Tür. Ein paar Momente später steht er mit Shindos Adoptiveltern im Wohnzimmer und bittet sie Platz zu nehmen. „Also, was ist so wichtig, dass wir extra kommen mussten?“ will sein Vater wissen. „Unser Vater ist wieder da, er stand vorhin vor der Tür.“ erzählt Sora ohne Umschweife. „Was? Das ist ein Scherz oder? Du hast immer gesagt, er ist wahrscheinlich tot.“ kann es Shindos Mutter nicht glauben. „Dann war meine Vermutung eben falsch, was hättest du gedacht, wenn ein Mensch so viele Jahre wie er verschwindet. Außerdem war es mein innigster Wunsch, dass er tot ist.“ hält er sich dann auch nicht zurück. „Und was macht ihr jetzt? Eigentlich müssten Shindo und Miyami dann zurück zu ihm.“ fällt auch Shindos Vater ein. „Nein, ich geh nicht zu ihm. Ich will bei euch bleiben und Sora sagt, die können uns nicht so einfach zu ihm schicken.“ ist er eisern dagegen. „Sora hat schon Recht, aber wenn er nachweisen kann, dass er mit dem Trinken aufgehört hat, müsst ihr sicherlich damit rechnen, dass es eine Verhandlung geben wird.“ erklärt er. Von Sora kommt nur ein belustigter Laut. „Als hätte der jemals aufgehört zu trinken. Der Alkohol war doch mehr sein Kind als wir alle drei zusammen.“ spottet er. Daraufhin sagt keiner mehr ein Wort, ich glaube Sora ist gerade dabei innerlich zu zerbrechen, er lässt doch sonst nie solche Sprüche los. Er hat sonst nie etwas von seinem Vater erzählt und jetzt? Jetzt spricht er ganz offen darüber? Er kann sich einfach nicht mehr zurück halten. „Ich glaube wir sollten jetzt gehen. Sollen wir Riku auch mitnehmen? Was machst du eigentlich hier? Ich dachte, das wäre ein Familienessen?“ fällt Shindos Vater dann auf, als er eigentlich schon am Gehen ist. „Riku ist mein Freund.“ gibt Sora sofort zurück und nimmt meine Hand. WAS? Spinnt der denn völlig? Shindos Vater wird es doch hundertprozentig meinem Vater sagen. Wie kann er das nur machen? „Spinnst du? Er wird es meinem Vater sagen und dann bin ich dran.“ rege ich mich auf und lasse seine Hand unwirsch los. „Oh ja, das werde ich. Ich bin mir sicher, er hat einiges dagegen, dass sein Sohn vom anderem Ufer ist.“ erwidert Shindos Vater. „Hat er nicht. Riku und ich waren selbst über Monate zusammen und sein Vater hat nie etwas Böses darüber gesagt.“ traut sich Shindo tatsächlich davon zu erzählen. „Bitte? Das ist tatsächlich wahr?“ ist sein Papa total aufgeregt. „Ja, und? Was is schon dabei?“ will Shindo mutig wissen. „Aber Shindo... das geht doch nicht. Sowas ist nicht normal...“ fängt er wieder an, wird aber von seiner Frau gestoppt, die ihm die Hand auf den Arm legt und den Kopf schüttelt. „Du hast versprochen es zu akzeptieren.“ sagt sie leise. „Häh? Wusstet du davon?“ ist Sora jetzt irritiert. „Ja, Mama hab ich es schon gesagt, als ich noch mit Riku zusammen war.“ gibt Shindo zu. WAS? Und das hat er mir nie erzählt? Was für ein Schwachsinn, dann hätte ich mich doch anders benehmen können und hätte nich immer so scheinheilig tun müssen, wenn seine Mutter dabei war. „Na gut. Shindo ich glaube wir gehen jetzt erstmal nach Hause. Willst du jetzt mitfahren?“ wendet er sich tatsächlich an mich. Eigentlich hätte ich ja gedacht, dass er mich jetzt nie wieder ansieht oder auch nur ein Wörtchen mit mir spricht. „Nein, danke, ich werde noch hier bleiben.“ entgegne ich, nachdem ich Sora einen kurzen Blick zu geworfen habe. Ich möchte noch etwas bei ihm sein, ihm Trost spenden wenn er ihn braucht. Ein paar Minuten später sind sie dann draußen, Sora stützt sofort seine Arme auf seine Beine, vergräbt darin seinen Kopf. „Gott sei Dank, is der endlich weg. Ich konnte mich kaum noch zurück halten.“ sagt er irgendwann. Ich sehe zu Leon, er saß die ganze Zeit nur schweigend auf einem Sessel. Ich weiß nicht genau, was Sora damit meint, eigentlich war es doch gar nicht so schlimm mit Shindos Eltern. „Sora, du musst das jetzt durchhalten. Sich mit Shindos Pflegevater jetzt quer zu stellen, wäre das Dümmste was du machen kannst.“ erklärt Leon dann. „Ich weiß, ich weiß. Es ist mir nur grade alles zu viel.“ entgegnet Sora und lehnt sich seufzend gegen das Sofa. „Am Liebsten wäre ich nochmal ein Kind, am Liebsten wünschte ich Mama wäre noch hier, sie hätte gewusst was man jetzt tun soll.“ „Aber du weißt es doch auch. Du hast Shindo, Miyami und mir klare Anweisungen gegeben. Ich fand das schon echt stark.“ gestehe ich ihm. Ich hätte jetzt nie einen klaren Kopf behalten, aber Sora. Er kann sowas. „Wenn du meinst.“ gibt er nur zurück, steht auf und will aus dem Zimmer gehen, doch ich halte ihn zurück, ergreife seine Hand und drehe ihn zu mir. „Was heißt hier wenn du meinst?“ will ich wissen. „Weißt du was das einzige Gefühl grade in mir ist? Das Einzige was ich fühle ist Angst, Angst Miyami oder Shindo zu verlieren. Angst, dass sie mir weggenommen werden, durch Vater aber auch durch die Behörden. Ich will das nicht, ich will keinen von beiden verlieren. Meine Entscheidungen sind einzig und alleine von Angst getrieben.“ erwidert Sora leise, löst seine Hand und geht in sein Zimmer. „Ich glaube am Besten wäre es, wenn du jetzt gehst. Sora braucht ein Bisschen Ruhe.“ wendet sich Leon dann an mich. Doch ich verstehe es gar nicht. Angst? Das soll Sora gefühlt haben, als er seinen Vater vor die Tür setzte und Shindos Adoptivvater erzählte, dass ich sein Freund bin? Ich kann es nicht glauben. „Hey Riku, hast du zugehört?“ fragt Leon und wedelt mit seiner Hand vor meinen Augen rum. „Ja, klar, ich gehe.“ antworte ich ein Bisschen desorientiert. „Ich sage Sora, er soll dich anrufen wenn er wieder aus seinem Zimmer kommt. Er wird dir bestimmt nochmal alles erklären, er muss jetzt nur etwas alleine sein, sonst fällt ihm die Decke auf den Kopf.“ versucht Soras Freund mich nochmal zu beruhigen, als wir an der Tür stehen. „Ja, schon klar. Also dann bis bald mal.“ verabschiede ich mich und gehe hinaus. In Gedanken versunken gehe ich die Straße entlang. Was keiner eigentlich so richtig gesagt hat, ist was Soras Vater eigentlich wollte? Na gut, Sora hat ihn auch nicht reden lassen, aber was wollte er wohl. Um es mal so zu sagen, er hat auf mich weder einen gewalttätigen noch einen betrunkenen Eindruck gemacht. Vielleicht hat er sich ja geändert, aber Sora wird ihm nie verzeihen, ich würde es auch nicht, wenn mein Vater mir sowas angetan hätte. „Hey, du, warte doch mal.“ spricht mich plötzlich jemand von der Seite an. Na toll, jetzt hab ich den Salat, Soras Vater steht vor mir. „Was wollen Sie denn?“ frage ich abwertend. „Nur reden, bitte hör mir nur zu.“ bettelt er wirklich vor mir. Ich kann einfach nicht „Nein“ sagen, er sieht so verzweifelt aus. Ich nicke knapp, bevor er anfängt zu erzählen: „Sora hat dir sicher erzählt, was ich getan habe. Aber ich habe mich geändert. Ich habe einen Entzug gemacht. Ich trinke nicht mehr und ich habe einen guten Job. Ich hab eine Wohnung in einem guten Viertel und ich habe eine Frau, die in Kürze ihr erstes Kind von mir erwartet. Ich habe mich geändert, ich wollte mich heute bei Sora entschuldigen, aber er hört mir ja nicht zu.“ „Schon mal überlegt warum das so ist? Sie haben ihn mehrmals halbtot geprügelt und ihn immer wieder mit allen Pflichten im Haushalt und der Erziehung von Shindo und Miyami alleine gelassen. Meinen Sie wirklich Sora wird Ihnen verzeihen? Niemals.“ kann ich mich jetzt überhaupt nicht mehr zurück halten. Ich will weitergehen, doch Soras Vater hält mich hart am Arm fest. Na sauber, er soll sich geändert haben? „Nehmen Sie Ihre Hand weg.“ fordere ich hart. „Nein, jetzt hör mir doch zu. Ich habe mich geändert. Ich möchte es Sora erzählen. Bitte überzeug ihn davon, dass er mir zuhört.“ bettelt er weiter und drückt dabei immer fester zu. „Nein, verdammt, Sie sind keinen Deut besser geworden. Sie versuchen schon wieder Ihre Forderung mit Gewalt durch zu setzen. Wie soll Ihnen Sora dann glauben, dass Sie sich geändert haben?“ frage ich wütend und versuche mich los zu reißen, doch gegen den eisernen Griff von Soras Vater habe ich keine Chance. „So ein Quatsch...“ fängt der an, wird aber von einer anderen Stimme unterbrochen. „Lass ihn sofort los.“ verlangt Sora. Wo kam der denn jetzt her? Ich dachte er will alleine sein? Kapi 12 Ende Kapitel 16: Funkstille ---------------------- I hate that I love you von Chibi_Isa RikuXSora Laliho! Na alles fit bei euch? Nun viel Spaß beim Lesen LG Isa Kapitel 13: Funkstille Rikus POV „Sora...“ beginnt sein Vater. „Lass Riku los, verdammt nochmal.“ wiederholt er mit einem Nachdruck in der Stimme und reißt die Hand seines Vaters einfach von meinem Arm. Wow, ist er so stark? Ich hatte keine Chance. „Du willst dich als geändert haben? Dann sieh dir Riku und seinen Arm an. Sieht Riku so aus, als würde er dir glauben? Nein, sicher nicht und er weiß noch nicht mal von allem was du jemals getan hast. Trotzdem glaubt er dir kein Wort, also halt die Klappe und verschwinde.“ macht Sora seinen Vater ganz schön runter. Aber ehrlich gesagt, er hat es verdient. Hier rum zu schwafeln, er wäre jetzt anders und dann mit Gewalt seine Worte durch zu setzen is ja wohl das Letzte. „Aber Sora du bekommst noch eine Schwester... sie will dich sicher kennen lernen...“ versucht er jetzt auch noch Mitleid zu erhaschen. „Sie kann mich kennen lernen, solange ich nichts mit dir zu tun haben muss. Und deine Frau tut mir heute schon Leid, dass sie auf dich reingefallen ist. In ein paar Jahren wird sie dich eh verlassen.“ erwidert Sora hart. „Aber...“ probiert es sein Vater weiter. „Nichts mehr aber, haben Sie nicht gehört. Sora will nichts mit Ihnen zu tun haben, so wie ich’s schon gesagt habe.“ muss ich jetzt auch noch meinen Senf dazu geben. So eine Sturköpfigkeit hab ich selten gesehen. „Genau, Riku hat es auf den Punkt gebracht. Also auf Nimmerwiedersehen.“ verabschiedet sich Sora, nimmt meine Hand und zieht mich sanft mit sich. Soras POV Das war er also, mein Vater, der sich ja ach so toll verändert hat. Wie toll hat man ja gesehen. „Alles okay bei dir?“ frage ich Riku, als wir etwas gelaufen sind. „Mein Arm tut etwas weh, aber sonst ist alles gut.“ antwortet er. „Am Besten du kühlst das wenn du zu Hause bist.“ empfehle ich ihm. „Quatsch so schlimm is es nich. Aber is bei dir alles okay?“ will er wissen. Wie immer denkt er mehr an mich, als an sich. Erstaunlich wenn man bedenkt, dass er ein reiches Einzelkind ist. „Mit mir ist alles okay. Ich habe eh von Anfang an gewusst, dass er sich nie ändern wird. Also hat sich meine Enttäuschung in Grenzen gehalten.“ gebe ich zurück. „Ich hätte nie gedacht, dass er wirklich so ist. Ich meine, als er heute vor deiner Tür stand, da hat er so friedfertig ausgesehen, als könnte er keiner Fliege was zu Leide tun. Und jetzt? Jetzt sieht es so ganz anders aus.“ erwidert Riku. Ich muss fast ein Bisschen lachen, Vater war schon immer gut darin Rollen zu spielen. Zum Beispiel ist es den Nachbarn nie aufgefallen, dass er mich geschlagen hat, er war auch der perfekte Nachbar, immer zu allen freundlich und so. Und was hinter verschlossenen Türen vor sich geht, darum kümmert sich eh keiner. Ich war damals froh, dass es unsere neuen Nachbarn interessiert hat. Sie haben das Jugendamt eingeschaltet, sodass Shindo und Miyami in guten Familien aufwachsen konnten. „Das war schon immer so, Riku. Aber am Wichtigsten ist mir, dass dir nichts passiert ist.“ erkläre ich, als wir fast bei Riku sind und halte an. Ob es wohl gut ist, wenn ich ihn nach Hause bringe? „Was ist denn los?“ will Riku wissen. „Sind deine Eltern zu Hause?“ frage ich. „Nein, Papa is Golf spielen und Mama ist bei einer alten Frau aus unserer Straße weil es der nicht gut geht.“ erzählt er. „Kommst du wohl noch mit zu mir?“ „Ich... weiß nicht... was sagst du wenn ich noch da bin und deine Eltern nach Hause kommen? Sagen wirst du es ihnen kaum oder?“ will ich wissen. Er war noch strikt dagegen, sein Vater würde ihm den Kopf abreißen hat er gesagt und mir dazu wahrscheinlich. „Macht es dir denn nichts aus? Was wenn Papa dich rausschmeißt oder sowas.“ macht sich Riku wieder nur Sorgen um mich. „Welchen Grund sollte er denn dann angeben? Kündigung, weil ich mit dir zusammen bin? Nee, Riku, dass geht gar nicht. Er wird sicher sauer sein, aber das kann ich verkraften.“ antworte ich. „Okay, dann möchte ich, dass du noch mit zu mir kommst und wenn Mama und Papa kommen, erzähl ich es ihnen.“ versichert mir Riku mutig. „Woher kommt deine plötzliche Tapferkeit?“ frage ich. „Na ja, ich habs einfach satt, all die Treffen mit dir, mit Lernen bei Shindo, Shindo bei den Hausaufgaben helfen, mit Axel weggehen und Axel bei irgendwas helfen zu umschreiben. Deshalb muss es jetzt mal raus. Kann aber sein, dass mir Papa erstmal verbietet zu dir zu kommen.“ malt sich Riku gleich die Reaktion seine Vaters aus. „Na ja, den Weg zu deinem Zimmer kenne ich ja.“ gebe ich nur zurück und denke an die Flucht aus Rikus Zimmer. Er grinst nur, ehe er mich weiter zieht. Bald schon sind wir bei Rikus Haus und treten ein. „Riku, ach wie schön, du bist auch mal wieder da. Und du hast Sora mitgebracht. Wurde ja mal Zeit, dass du uns deinen neuen Freund richtig vorstellst.“ begrüßt uns seine Mutter überschwänglich. WAS? Neuer Freund? Was solln das heißen? Wissen die das etwa schon alles? „Ich... Mama... woher weißt du das?“ ist Riku genauso durcheinander wie ich. „Na ganz einfach, als Papa Sora mal im Krankenhaus besuchen wollte hat er euch gesehen. Er war ja sowas von aufgeregt, aber du weißt ja, da lasse ich immer meinen Charme bei ihm spielen.“ gibt seine Mutter locker zurück. „Und wieso hast du nie was dagegen? Sora ist zehn Jahre älter als ich.“ lässt Riku die ganze Sache nicht auf sich beruhen. „Und? Deine Mutter ist auch fünf Jahre jünger als ich. Ob jetzt fünf oder zehn, das macht doch keinen Unterschied. Ich war nur sauer, dass du uns wieder mal völlig im Dunkeln gelassen hast. Besonders, als Sora sogar bei uns war und du ihn durchs Fenster nach Hause geschickt hast.“ ist plötzlich auch Rikus Vater, mein Chef im Flur. „Das wusstest du auch? Oh Mann, ich muss mich erstmal setzen.“ erklärt Riku und lässt sich einfach auf den Boden fallen. Ich weiß grad gar nicht was mit ihm los ist, sehe verwundert zu ihm und zu seinen Eltern. „Das ist seine Überlegphase. Die hat er immer wenn ihm was zu viel ist.“ erklärt seine Mutter. „Hey Sora weißt du was das heißt?“ fragt Riku nach etwa fünf Minuten. „Was denn?“ will ich wissen. „Das heißt du kannst jetzt öfter zu mir kommen.“ verrät mir Riku die Sensation des Jahres. „Wow, als Riku, was für ein schlauer Junge du bist. Darauf wäre ich ohne dich nicht gekommen.“ sage ich ironisch, als er aufsteht. „Ach Sora, verarsch mich nich so, sonst sag ich’s Papa und er kürzt dein Gehalt.“ gibt Riku zurück. Verwöhnter Bengel, fällt mir nur ein. Manchmal kommt das eben trotzdem durch. „Also Riku wenn du dich so blöd anstellst kürze ich sein Gehalt sicher nicht.“ hilft sein Vater auch noch zu mir. „Ja, ja, ich bin doof, ich weiß. Haben wir was zu essen?“ fragt Riku dann. Seine Mutter nickt nur, wir folgen ihr ins Esszimmer und ich verbringe einen lustigen Kaffeenachmittag mit Riku und seiner Familie. Manchmal ist es ganz schon komisch mit dem Chef zu reden, es kommt mir so unwirklich vor, dass er mich so einfach akzeptiert, aber es ist wahr. Ich freue mich darüber, es lenkt mich von meinen eigenen kranken Familienverhältnissen ab und gibt mir Hoffnung auf Normalität. Als ich an diesem Tag nach Hause gehe steht mein Vater gegenüber meiner Wohnung, er bleibt da bis ich nachts das Licht lösche. Was verspricht er sich nur davon? Will er mich mit seiner Belagerung davon überzeugen, dass er sich geändert hat? Das wird er nie schaffen, ich hasse ihn durch und durch, daran ändert keiner etwas. Die nächsten Wochen vergehen mit Riku sehr schnell, nur Vater nervt, er steht jeden Abend vor meinem Fenster und beobachtet wann ich nach Hause komme und mit wem. Er scheint nichts von Shindo oder Miyami zu wollen, nur ich scheine ihm wichtig zu sein. Ich habe mir vorgenommen ihn zu ignorieren, bis jetzt hat es auch geklappt. Ich habe seit diesem Sonntag kein Wort mehr mit ihm gesprochen. Heute nun ist Freitag, ich durfte schon um eins aufhören zu arbeiten und Riku ist jetzt bei mir. Nach dem Essen sitzen wir nun kuschelnd auf dem Sofa. Mit ihm ist es echt klasse, ich bin froh, dass seine Eltern so aufgeschlossen sind und wir uns nicht mehr verstecken müssen. Doch an diesem Abend ist trotzdem etwas anders, Vater war nicht da. Ich hoffe er hat endlich kapiert, dass ich nichts mit ihm zu tun haben will. Ich will Riku gerade küssen, als es klingelt. „Erwartest du noch jemanden?“ fragt er. „Eigentlich nicht, vielleicht hat Leon auch nur einfach seinen Schlüssel vergessen.“ antworte ich, löse mich von Riku und gehe zur Tür. Ich bekomme einen Riesenschreck, als da zwei Polizeibeamte stehen. Was in aller Welt ist passiert. „Sora Tenshi?“ will der eine wissen. Ich nicke nur. „Können wir herein kommen?“ fragt er. „Was ist passiert?“ kann ich nicht warten. Hoffentlich nichts mit Miyami oder Shindo, aber nein, da hätten mir ihre Eltern schon Bescheid gegeben. „Wir möchten, dass gerne drinnen mit Ihnen bereden.“ gibt der andere Beamte zurück. „Dann kommen Sie rein.“ lasse ich sie schließlich eintreten. Als sie ins Wohnzimmer kommen, fragen sie sofort wer Riku ist, aber hier kann ich mich auf ihn verlassen. Er erfindet die Ausrede, dass ich ihm Nachhilfe in Mathe gebe und wir gerade damit fertig waren. „Gut, es wäre sowieso besser wenn Sie sich verabschieden. Das ist eine familieninterne Sache.“ erklärt ein Beamter. „In Ordnung, wir sehen uns dann am Montag wieder zur Nachhilfe. Tschüß Sora.“ verabschiedet sich Riku zwar höflich, aber ich bin mir sicher, innerlich ist er ganz schön verwirrt und er wird zu Hause am Telefon kleben bis ich endlich anrufe. „Also am Besten setzen Sie sich.“ fordert mich der Polizist auf, als ich mich auch noch von Riku verabschiedet habe. Ich tue wie gesagt und warte, dann bis sie anfangen. „Wie ist Ihr Verhältnis zu Ihrem Vater?“ fragt ein Beamter. „Es gibt keines, für mich ist mein Vater damals gestorben, als er nicht mehr nach Hause gekommen ist.“ erkläre ich ganz offen und vermute schon um was es geht. Vater hat sicher betrunken irgendetwas angestellt und ich soll dafür herhalten. Aber das kommt gar nicht in Frage. „Trotz dieses Umstands müssen wir Ihnen mitteilen, dass Ihr Vater heute verstorben ist.“ rücken sie dann mit der Wahrheit raus. WAS? Er ist tot? Verstorben? Oh mein Gott, es ist wirklich passiert, er ist tot. Ich kann es nicht fassen, ich hab es jahrelang gedacht, aber jetzt habe ich Gewissheit. Es ist komisch, aber ich fühle keine Trauer, so wie bei Mama. Aber irgendwie auch verständlich wenn man bedenkt was er getan hat. „Wie?“ frage ich. „Das ist eine weniger schöne Geschichte. Ihr Vater beging Selbstmord, aber erst nachdem er seine Frau getötet hatte. Nur ihre kleine Tochter lebt noch.“ erklärt ein Beamter. Nein, er hat seine Frau getötet? Aber warum? Warum tut er das? Es kann nie so schlimm sein, dass man jemand töten muss, es gibt immer andere Wege. „Dieses Schwein.“ fluche ich. Ich weiß man sollte über Tote nicht schlecht reden, aber hier geht es überhaupt nicht anders. „Da wäre noch etwas. Er hat keinen Abschiedsbrief hinterlassen nur die kurze Notiz, Sora kümmere dich bitte um Sora.“ erzählt der eine Polizist weiter. ‚Sora kümmere dich bitte um Sora?’ Aber das ergibt doch überhaupt keinen Sinn, das hat er wahrscheinlich geschrieben, als er blau war. „Sora ist seine Tochter und der andere Sora, dass sind Sie.“ erklärt der Beamte weiter. Nein, nein, ganz bestimmt nicht, er bringt sich um und ich soll mich um seine Kleine kümmern? Hat er sich ja schön ausgedacht und dann wagt er es auch noch sie nach mir zu benennen. „Bitte gehen Sie jetzt.“ schicke ich die Beamten dann hinaus. „Natürlich, wir werden uns melden, wenn wir genaueres über die Kleine wissen und wann ihr Vater zur Beerdigung freigegeben wird.“ verabschieden die Beiden sich dann. Doch das alles bekomme ich gar nicht mehr richtig mit. WAS ZUM TEUFEL NOCH MAL SOLL DAS? Wie kommt der nur darauf, dass ich mich um das kleine Mädchen kümmere? Ich bin doch nicht Mutter Theresa, auch wenn sie meine Schwester ist, eigentlich wollte ich nie mehr etwas mit ihm zu tun haben. Und jetzt? Jetzt habe ich wahrscheinlich ein Kind um das ich mich kümmern muss. Nur weil er keine Lust mehr hatte zu leben. Aber Moment mal, warum eigentlich? Warum bringt er sich um? Hat er nicht erzählt er wäre glücklich mit seiner neuen Frau? Er hat sich doch nicht etwa wegen mir umgebracht? Nur weil ich ihm nie zugehört habe? Nein, das wäre doch kein Grund oder? Ich bin viel zu verwirrt um noch einen klaren Gedanken zu fassen. Irgendjemand sagt etwas zu mir, aber ich bin viel zu sehr mit dem Thema beschäftigt um darauf zu achten. Wie kann man so etwas nur tun? Sowas hätte er wahrscheinlich nicht mal bei uns gebracht, aber jetzt, wo er doch ein so geregeltes Leben hatte macht er das. Alles ergibt so wenig Sinn. Ich sehe keine Ursachen für einen Selbstmord, ich hätte damals genug Gründe gehabt, aber er? Er war doch so überzeugt, dass er glücklich ist, er hat sich sogar getraut wieder zu mir zu kommen. „Sora, hey? Bist du noch ganz da?“ schrecke ich fürchterlich hoch, als ich realisiere, dass Leon wahrscheinlich schon eine ganze Weile vor meine Gesicht rumwedelt. „Wo hast du denn deinen Prinzen gelassen? Hattet ihr Streit? Sonst lungert er doch immer freitags hier rum.“ fällt Leon auf, dass irgendetwas nicht stimmt. „Was? Nein, wir hatten keinen Streit. Riku ist nur nicht mehr da, weil die Polizei vorhin da war.“ antworte ich. Es sofort zu erzählen, tut, so unbegreiflich wie es für mich ist, echt weh. „Ach echt? Aber doch nich um Riku nach Hause zu schicken. Ich dachte seine Familie sehe das locker.“ entgegnet Leon und geht in die angrenzende Küche. Wahrscheinlich macht er sich jetzt unsere Reste warm und denkt die Polizei wäre wegen etwas unwichtigem da gewesen, ein Strafzettel oder so. Aber nein, sie waren da um mir zu erzählen, dass Vater sich und seine Frau umgebracht hat und mir ihr Kind überlassen hat. „Vater hat sich umgebracht.“ presse ich es schließlich schnell heraus. Ich höre wie in der Küche etwas zu Bruch geht. „Das ist nicht wahr, oder? Das ist ein schlechter Scherz.“ kann Leon es nicht glauben, als er zu mir ins Wohnzimmer gestürmt kommt. „Doch ist es. Er hat sich und seine neue Frau getötet.“ antworte ich. Ich weiß nicht, aber ich habe keinerlei Gefühl wenn ich darüber spreche. Weder Wut, noch Trauer oder Verlust, nichts absolut nichts rührt sich in mir. Es wäre genauso wenn ich in den Nachrichten etwas über ein Erdbeben in einem anderen Land sehen würde. Es berührt mich null. „Oh Mann und wie geht’s dir? Kann ich was tun?“ tut Leon so, als wäre eine wichtige Person in meinem Leben gestorben. Es war nur mein Vater, der mich all die Jahre geschlagen hat und uns irgendwann ganz im Stich gelassen hat. Und da soll ich trauern? Ganz bestimmt nicht! „Nein, danke, mir geht’s gut. Ich weiß es ist seltsam, aber ich kann nicht trauern. Nicht bei diesem Menschen. Er hat mein Leben zur Hölle gemacht. Wenn ich ehrlich bin, bin ich froh, dass er tot ist.“ gebe ich zurück, wobei ich den letzten Teil nur noch flüstere. Aber was soll es auch bringen wenn ich mir falsche Gefühle aufzwinge? „Weißt du, irgendwo kann ich dich verstehen. Weiß Riku schon davon?“ fragt Leon. „Nein und da ist noch was. Mein Vater hatte eine Tochter mit seiner neuen Frau. Sie heißt Sora. Ich soll mich um sich kümmern. War sein letzter Wunsch.“ erzähle ich. „Bitte? Das ist nich dein Ernst? Wirst du es machen?“ will Leon wissen. Wenn ich das wüsste. Einerseits hab ich meinen Vater gehasst, andererseits ist sie zumindest meine Halbschwester. Ich weiß nicht ob es wegen Shindo und Miyami ist, aber in mir ist so eine Pflicht mich um meine Geschwister zu kümmern. Das werde ich wohl nie abschalten können. „Mal sehen, aber stell dich schon mal auf Babygeschrei ein.“ warne ich ihn vorsichtshalber vor. „Und dein kleiner Prinz? Meinst du ihm gefällt es, wenn du dich um ein Baby kümmerst?“ denkt Leon mir schon wieder viel zu weit voraus. Ich muss mich auf das Jetzt konzentrieren, wenn ich jetzt schon wieder an Rikus Reaktion denke. Nein, das geht nicht. Okay, er wird wahrscheinlich nicht sehr erfreut sein oder er überrascht mich wieder einmal und ihm gefällt es. Letztendlich wird er es akzeptieren müssen. „Keine Ahnung, er wird damit zurecht kommen müssen.“ erwidere ich. „Und deine Arbeit? Hast du dir das mal überlegt. Für ein Baby musst du Tag und Nacht da sein. Es kann noch nicht in den Kindergarten und muss alles erst lernen.“ macht Leon mit seinen logischen Überlegungen weiter. „Mein Gott, Leon!!! Ich hab das alles vielleicht vor einer Stunde erfahren. Meinst du da hab ich schon darüber nachgedacht was gut und was nicht gut ist. Deiner Meinung nach müsste ich wohl sogar schon wissen, welchen Beruf Sora mal machen wird!!!“ platzt mir der Kragen und ich mache meinem ganzen Frust Luft. Leon sieht mich verwirrt an. Sicher sowas ist er nicht gewohnt, aber er kann das doch auch nicht von mir verlangen. Er steht auf, geht in die Küche und werkelt dort herum. Ich bleibe weiter im Wohnzimmer sitzen, denke über die Situation nach, immer wieder kaue ich vor lauter Nervosität an meinen Fingernägeln. Einige sind jetzt schon so kurz wie es nur geht. Das hab ich früher immer gemacht, als Vater noch lebte und ich in der Schule an diese ganzen Dinge denken musste, die er mir antut. Leon kommt wieder, setzt sich und isst. Es regt mich fürchterlich auf, dass er sich so einfach zu mir setzt. Ich will alleine sein, ich brauche Zeit für mich, da kann ich jetzt keinen schmatzenden Leon gebrauchen. Ich stehe auf, gehe stillschweigend in mein Zimmer und knalle mich dort aufs Bett. Was muss jetzt auch sowas passieren und mein Glück auf eine harte Probe stellen? Am nächsten Morgen weckt mich Leon. „Sora, Riku ruft schon zum fünften Mal an. Könntest du bitte mit ihm reden?“ fragt er, als ich einigermaßen wach bin. Was? Schon fünfmal hat er angerufen. Der Kleine ist echt hartnäckig, aber ich kann jetzt unmöglich mit ihm reden, ich muss das Ganze erstmal sacken lassen. „Nein, sag ihm, dass ich noch schlafe oder sonst was.“ bitte ich Leon, woraufhin er mich mit einem harten Blick ansieht, Riku dann jedoch abwimmelt. „Das nächste Mal gehst du ran, klar!“ sagt Leon als er auflegt. „Das nächste Mal bin ich einfach nicht zu Hause und du auch nicht.“ gebe ich zurück, stehe auf und verschwinde erstmal im Bad. Ich weiß Leon wird mir eine Predigt halten, wie dumm es doch ist, Riku so im Dunkeln zu lassen, aber es geht irgendwie nicht anders. Rikus POV Mittlerweile haben wir Mittag, wir sind gerade mit dem Essen fertig, als ich nun schon das zehnte Mal bei Sora anrufe. Wie bei den letzten drei Malen sind er und Leon nicht zu Hause oder sie gehen absichtlich nicht ans Telefon. Ich will jetzt endlich wissen was da gestern los war. Warum war die Polizei bei ihm? Und wieso erzählt er mir nichts? Bin ich denn so unwichtig für ihn, dass er mich nicht einweiht? Oder hat er vielleicht etwas angestellt, was er mir einfach nicht erzählen will? Oh Mann is das kompliziert. „Hey, Rikulein.“ stürmt plötzlich Axel in mein Zimmer. Na toll, der jetzt auch noch. Seine fröhliche Art kann ich jetzt überhaupt nicht gebrauchen. „Hallo.“ sage ich leicht geknickt und lege das Telefon auf meinen Schreibtisch. „Ohhhh wasn los? Bist du bei deinem Soralein nicht zum Zuge gekommen?“ witzelt er über meine Laune. „Ach Quatsch, es läuft super zwischen uns. Er meldet sich nur nicht.“ gebe ich zurück, gehe zu meinem Bett und biete Axel auch Platz an. „Hmmmm, vielleicht braucht er ein bisschen Zeit für sich. Is doch auch verständlich so wie du an ihm klebst.“ erwidert mein bester Freund. Ach echt? Bin ich wohl zu oft bei ihm? Will er mehr alleine sein? Ach so ein Mist, er ruft sicher nur nicht an, weil die Polizei ihm irgendwas Doofes erzählt hat. „Du, bin ich echt so?“ will ich trotz allem wissen. „Na ja... also du kannst nich sagen, dass du ihn zu wenig siehst oder? Also wäre Roxas so oft bei mir, wäre es mir deutlich zu viel.“ erklärt er. „Aber er ist es doch meistens der mich einlädt.“ beteure ich. „Ja, dann keine Ahnung.“ ist Axel jetzt auch ratlos. „Warum waren gestern nur die Bullen bei ihm?“ murmele ich mehr für mich selbst, als für die Öffentlichkeit. „WAS?! Die waren bei ihm?“ ist Axel nun total aufgeregt. Ich nicke nur. „Aber nicht wegen dir oder?“ kommt ihm eine Idee. „Quatsch, die wollten, dass ich gehe. Es war eben was, was nur Sora etwas anging.“ entgegne ich. Aber was kann das nur sein? Wenn es nichts Schlimmes wäre hätte er mich schon längst angerufen. „Hmmm, jetzt zerbrich dir nicht den Kopf. Komm ich lenk dich ab. Gehen wir in ne Spielhalle.“ schlägt Axel vor. Ach warum auch nicht? Sora wird ja eh nicht mehr anrufen, er hatte genug Chancen mit mir zu reden. „In Ordnung.“ stimme ich zu und wir verbringen den Nachmittag zusammen. Nach dem Abendessen gehen wir dann auch noch in einen Club, Sora meldet sich den ganzen Tag nicht. Ich weiß, Axels Aktionen sollten mich ablenken, aber ich musste trotzdem alle paar Minuten an Sora denken. Der Sonntag vergeht ereignislos, wieder keine Spur von meinem Freund. Am Montag sehe ich dann Shindo in der Schule wieder. Er muss doch was wissen, denn Sonntag ist ja immer das Familienessen. „Also na ja, Sora geht es eigentlich ganz gut. Er wird dich sicher bald anrufen.“ versichert mir Shindo, als wir Englisch haben. „Aber warum waren die Bul…“ doch weiter komme ich nicht, unser Lehrer weist mich laut zurecht und brummt mir ausgerechnet für heute, wo ich Sora in der Firma gesehen hätte Nachsitzen auf. „Aber das geht nicht. Meine Mutter hat heute Geburtstag.“ versuche ich mich herauszureden. „Dann wird sie wohl bis 5 auf ihren Sohn verzichten müssen, das hättest du dir früher überlegen müssen.“ lässt sich der Alte nicht beirren. „Aber...“ fange ich wieder an. „Nichts mehr aber, du kannst auch bis 6 bleiben. Glaub mir ich habe Zeit.“ droht der Lehrer mir noch weiter. „Nein, 5 ist völlig okay.“ akzeptiere ich es schließlich. Die restliche Stunde vergeht so schleppend, dass ich denke zu versauern. Als es klingelt sind alle sofort draußen, Shindo sagt er müsse nochmal kurz mit dem Lehrer reden, ich gehe derweil auch nach draußen. Nach ein paar Minuten kommt er auch. „Was musstest du mit dem bereden? Bist du wieder schlechter in Englisch?“ frage ich. „Nein, ich hab ihm nur gesagt, dass ich donnerstags ab seiner Stunde nicht mehr da bin.“ antwortet Shindo. „Ach echt? Wo bist du denn?“ bin ich neugierig. Das ist das erste Mal, dass ich davon höre. „Zuerst hab ich nen Termin beim Kieferorthopäden, weil ich doch früher die Spange hatte und danach muss ich gleich weiter zum Augenarzt.“ entgegnet Shindo. Ach ja? Augenarzt? Seit wann hat er Augenprobleme. „Warum musst du denn zum Augenarzt?“ will ich wissen. „Meine Eltern meinten ich solle mal gehen, falls sich irgendwas verändert hat.“ gibt Shindo schnell zurück. „Was wollen wir essen?“ fügt er noch hinzu, als wir in der Mensa sind. „Hab keinen Hunger.“ murmele ich und setze mich schon mal an einen Tisch, während Shindo sich anstellt. Was soll das alles? Wollen die mich verarschen? Sora meldet sich nicht, Shindo hat auf einmal Arzttermine und ich soll beim Nachsitzen hocken. Na toll, Riku, deine Situation ist genial. „Willst du wirklich nichts? Es gibt wieder Pommes. Die magst du doch so gern.“ versucht Shindo mich noch zum Essen zu bewegen, als er mit einem Tablett kommt, auf dem ein großer Teller Pommes steht. „Na und, hab eben keinen Hunger.“ bin ich leicht sauer. „Ach komm schon. Schau mal, sieht doch zum Anbeißen aus.“ gibt Shindo zurück und fuchtelt mir immer wieder mit einem Pommes vor den Augen herum. Mich regt das echt auf, ich schlage hart gegen seine Hand, der Pommes fällt zu Boden und Shindo schaut mich an, als hätte ich ihn halb umgebracht. „Tut mir Leid.“ entschuldige ich mich sofort, als mir einfällt warum er vielleicht so gucken könnte. Sein Vater hat Sora bestimmt auch wegen so geringer Belange geschlagen. „Nein, ist schon in Ordnung. Du magst einfach nichts, ich habs verstanden.“ antwortet Shindo und widmet sich seinem Essen. Der Nachmittagsunterricht vergeht langsam, genauso wie das Nachsitzen, ich bin froh, als ich um 5 endlich gehen kann. Jetzt werde ich Sora einen Besuch abstatten, wenn es ihm nicht schlecht geht, dann kann ich ja auch zu ihm. Aber ist er überhaupt schon zu Hause, hat Papa nicht gesagt sie haben im Moment nicht viel zu tun? Also ist er zu Hause, so hoffe ich wenigstens. Diesmal habe ich sogar Glück, in Soras Zimmer brennt Licht, also ist er da. Schnell laufe ich die Treppen hoch und klingele. Doch niemand öffnet. Ich klingele erneut, wieder kommt niemand. „Sora, mach doch auf. Ich weiß, dass du da bist.“ rufe ich und hämmere gegen die Tür. Doch auch auf mein Rufen und Hämmern meldet sich niemand. „Ach Sora.“ seufze ich und gleite an der Tür hinab. Tränen laufen mir über die Wangen, was soll das alles? Ich habe ihm doch nichts getan. Warum verweigert er jeglichen Kontakt? Ich fange mich wieder, trockne meine Tränen und gehe aus dem Haus, ein letztes Mal drehe ich mich um und da steht Sora. Ich wische mir über die Augen, ist er das wirklich am Fenster? Nein, jetzt ist er weg. Ich hab mir das bestimmt nur eingebildet. Er sitzt sicher noch an seinem Schreibtisch, aber warum brennt dann Licht? Ach es ergibt doch eh alles keinen Sinn. Verwirrt und traurig mache ich mich auf den Weg nach Hause. Dort angekommen, macht mich meine Mutter erstmal total fertig, weil sie nicht wusste wo ich bin. Ich lasse es über mich ergehen, nur um schnell in mein Zimmer zu kommen, um einfach nur im Bett zu liegen und die Decke anzustarren. Es dauert nicht lange und meine Augen fallen zu. Auch die nächsten Tage meldet Sora sich nicht. Immer wieder geht niemand bei ihm ran, schließlich habe ich es auch aufgegeben anzurufen. Shindo war donnerstags tatsächlich nicht da und Sora war an diesem Tag auch komischerweise nicht in der Firma. Vielleicht hatte er ja auch „Arzttermine“. Kapitel 13 Ende Kapitel 17: Kleiner Prinz trifft kleine Prinzessin -------------------------------------------------- I hate that I love you von Chibi_Isa RikuXSora Hey, also zuallererst muss ich sagen, ich schäme mich total, wenn ich das letzte aktualisierungsdatum angucke. Tut mir Leid. DAfür jetzt hier das letzte KApitel ^^ Nun viel Spaß beim Lesen LG Isa Kapitel 14: Kleiner Prinz trifft kleine Prinzessin Rikus POV Wir sitzen am Freitagabend gerade beim Essen, als das Telefon klingelt. Vater geht, weil öfters Geschäftspartner mit denen er befreundet ist um diese Zeit anrufen. „Riku, Sora ist am Telefon.“ teilt er mir mit und gibt mir den Hörer. WAS? Er ruft an? Das achte Weltwunder. Nach einer Woche hält er es also für nötig mich anzurufen. „Sora, du weißt also noch dass es mich gibt.“ begrüße ich ihn, als ich mich ins Wohnzimmer zurückgezogen habe. „Hmmmm, tut mir Leid, dass ich erst so spät anrufe.“ entschuldigt er sich. „Das nennst du spät? Eine Woche nachdem die Bullen bei dir waren?“ frage ich hysterisch. „Ja, ich kann nicht mehr sagen, als dass es mir Leid tut. Genauso, dass ich dich montags nicht rein gelassen habe. Es ist so...“ aber ich verstehe den nächsten Teil überhaupt nicht. „Was hast du gesagt? Spricht lauter.“ fordere ich. „Vater hat sich umgebracht. Deswegen die Polizei.“ erklärt er schließlich lauter, aber immer noch nicht auf seiner üblichen Lautstärke. Oh mein Gott, was hat er da gerade gesagt? Sein Vater hat sich getötet? Ich glaube ich fall gleich um. „Wie...? Warum erzählst du mir das nicht früher? Dir ging es sicher nicht gut.“ bringe ich nach fünf Minuten wieder Sätze zustande. „Das ist ja das Komische. Mir ging es noch nie besser. Jetzt wo ich weiß, dass er tot ist, wird mir niemand mehr Shindo und Miyami wegnehmen können und ich muss ihn nie wieder sehen.“ tut Sora die ganze Sache ab. „Aber das kannst du doch nicht einfach sagen. Er war dein Vater.“ kann ich es nicht glauben solche Sätze aus seinem Mund zu hören. Vielleicht wurde der echte Sora von Außerirdischen entführt. Aber es passt ja alles. Die Beerdigung war sicher am Donnerstag, Sora war nicht da, Shindo war nicht da und Miyami konnte ich auch nirgends sehen. „Ja, Riku, er war mein Vater, aber er hat mich Tag für Tag geschlagen. Ihn zu Grabe zu tragen war das Beste was mir hätte passieren können.“ redet Sora nun völlig tabulos. Irgendwo kann ich ihn verstehen, aber irgendwie auch nicht. Er war sein Vater und Sora redet so respektlos? Ich meine ich kenne es nicht anders, meinen Papa werde ich immer respektieren, aber ich habe ja gesehen, dass Soras Dad ein ganz anderes Wesen hat wie meiner. Ich brauche einfach Zeit um mich damit auseinander zu setzen. Genau die hatte wohl auf Sora gebraucht. „Riku, hast du heute Zeit?“ will Sora dann wissen. „Hmmmm, ja und ich erwarte was von dir. Du hast mich eine Woche lang schmoren lassen.“ erwidere ich. „Worauf du dich verlassen kannst. Ich komme zu dir.“ entgegnet Sora. „Aber nein, meine Eltern sind doch da. Wenn die was hören, das is mir peinlich.“ gebe ich zu. „Aber bei mir is nich aufgeräumt. Versuch sie doch loszuwerden. Das schaffst du schon. Also wir sehen uns um acht.“ legt er dann einfach auf. Na ja, das schaffe ich sicher. Ich muss nur meinen berühmt berüchtigten Charme spielen lassen, grinse ich in mich hinein und gehe zu Mama und Papa um ihnen die Botschaft zu übermitteln, dass sie heute ausgehen werden. Als es um acht klingelt bin ich sofort an der Tür. Ich sehe Sora nichts an, er sieht so gut aus wie immer. Niemand würde darauf kommen, dass sein Vater vor ein paar Tagen gestorben ist. „Hey kleiner Prinz.“ begrüßt er mich und küsst mich auf die Wange. „Hör auf damit. Du weißt doch, dass ich nicht mag wenn du mich so nennst.“ beschwere ich mich, als er eintritt. „Aber es ist doch nur die Wahrheit. Du bist eben mein kleiner Prinz.“ schmeichelt er mir so sehr, dass es meine Wangen warm werden lässt. „Weißt du was?“ zieht er mich dann in seine Arme. Ihm nach so einer Woche wieder so nah zu sein tut echt gut. Ich schüttle den Kopf auf seine Frage. „Kleine Prinzen sehen so süß aus wenn sie rot werden.“ flüstert er und küsst mich. Endlich sind sie wieder da, diese atemberaubenden Lippen, immer wieder fallen sie auf meine, fangen sie ein und wollen sie nie wieder los lassen. Ich fühle Soras Zunge, gleichzeitig seine Hände, die über meinen Rücken wandern und schließlich auf meinem Po liegen bleiben. Ich öffne meinen Mund lasse seine Zunge ein, spiele sogleich mit ihr und genieße es einfach. „Du hast mir gefehlt.“ gibt Sora zu, als wir uns voneinander lösen. Na toll, ich hab ihm gefehlt? Wieso hat er mich dann nich rein gelassen und is nie ans Telefon gegangen. „Warum hast du mich dann die ganze Zeit abgewiesen?“ will ich wissen, als wir im Wohnzimmer auf der Couch sitzen. Ich auf seinem Schoß, sein Kopf ruht auf meinem Rücken. „Ich... es kostete mich einfach irre viel Nerven mit dem Ganzen zurecht zu kommen. Ich meine... er war ja mein Vater... und ich... na ja... ich hab mich gewundert... ich hatte keinerlei Gefühle als ich erfuhr, dass er tot ist...“ stammelt er langsam zusammen. Hmmmm wie meint er das? Irgendwas muss er doch gefühlt haben. „Was meinst du damit? Wie konntest du keine Gefühle haben?“ frage ich. Sora antwortet wirklich lange nicht, ich höre nur seinen Atem und spüre seine Hände und seinen Kopf. „Riku... ich habe keine Ahnung... ich meine... irgendwas hätte ich fühlen müssen... du hast ja Recht... aber da war nichts... es war so, als ob meine Gefühle abgeschaltet wären... da war nichts in mir... absolut nichts...“ erklärt er in Abschnitten. Ich verstehe es wirklich nicht. Ich kann damit überhaupt nichts anfangen, so was geht doch überhaupt nicht. Irgendetwas fühlt man immer, egal ob jetzt Wut oder Trauer, irgendwas halt. Aber nichts, das ist unmöglich. „Ich verstehe dich überhaupt nicht.“ sage ich, löse Soras Hände und drehe mich zu ihm um, damit ich ihn anschauen kann. Seine Augen sind so schwummrig, er fängt doch nicht etwa an zu weinen, oder? „...musst du nicht... es ist eh schwierig...“ murmelt er und sieht weg. „Aber ich will dich verdammt nochmal verstehen.“ entgegne ich laut, nehme sein Kinn und zwinge ihn mich anzusehen. Tränen rennen ihm über die Wangen, landen auf seinem Pullover und hinterlassen dunkle Stellen. „Warum weinst du jetzt? Geht dir sein Tod trotzdem so nahe?“ will ich wissen. Doch Sora schüttelt sofort den Kopf. „Vater... er ist nicht die einzige Person die an diesem Abend starb. Er hat seine neue Frau mit sich getötet. Es war schrecklich an der Beerdigung zu sehen, dass Vater schon wieder eine Familie kaputt gemacht hat. Die Verwandten seiner Frau, sie waren alle so geschockt, sie weinten um ihre Verstorbene. Sie war ein guter Mensch, da bin ich mir sicher. Und Vater hat ihr einfach das Leben genommen. Dieser Trottel, wenn er nicht mehr leben wollte, okay, aber seine Frau wollte sicher nicht sterben. Sie war glücklich mit ihrem Leben.“ kommt dann alles aus ihm heraus. Was hat er gesagt? Er hat die Frau auch umgebracht? Ich könnte jetzt alles hier zu Brei schlagen. So etwas Feiges, seine Frau einfach mit umzubringen, nur weil man keine Lust mehr auf das Leben hat. Meine Finger graben sich in meiner Haut fest. Ich könnte ausrasten vor Wut, doch Sora holt mich wieder zurück, er weint immer noch. „Dein Vater war ein Idiot.“ gebe ich schließlich zu und wische ihm über die Wangen. „Sein erster Fehler war dich zu schlagen und euch dann alleine zu lassen. Sein zweiter Fehler war wieder hier aufzukreuzen und sein dritter Fehler war sich und seine Frau zu töten. Ich verstehe jetzt, dass du nicht trauern kannst.“ Sora zieht mich zu sich, hält mich fest, obwohl er das wohl jetzt bräuchte. „Hast du eigentlich mit ihnen geredet? Ich meine mit der anderen Familie.“ fällt mir dann was ein, als wir minutenlang nur so da gesessen haben. „Ja, aber die meisten waren nicht sehr gut auf uns drei zu sprechen. Schließlich war es unser Vater, der ihre Verwandte auf dem Gewissen hatte. Aber ich wollte mich wenigstens bei allen für sein Verhalten entschuldigen. Das habe ich getan, mehr kann ich auch nicht helfen.“ erklärt Sora mittlerweile wieder ruhig und ohne Tränen. Das kann ich nun wieder verstehen, ich würde wahrscheinlich genauso reagieren. Sora, lässt sich auf die Couch sinken, zieht mich mit sich und mein Kopf ruht nun auf seiner Brust. Er fängt an mich zu streicheln, ich lasse es geschehen. So werde ich immer schläfriger, bald schon fallen mir die Augen zu. Die nächsten Wochen vergehen schnell und ich bin mit Sora echt glücklich. Wir unternehmen so viel zusammen. Wir waren jetzt sogar schon beim Fotografen und ich hab jetzt wirklich tolle Bilder von uns in meinem Zimmer hängen. Wir waren total oft im Kino oder zum Tanzen, auch im Park und sogar in Spielhallen hab ich Sora mitgeschleift. Außerdem haben wir noch was zu feiern gehabt, meinen 16. Geburtstag. Es war einfach total geil. Sora war den ganzen Tag nur für mich da, hat mich von hinten bis vorne bedient und alles für mich getan. Früh hat er mir sogar Frühstück ans Bett gebracht. Es war der Hammer schlecht hin. Das Einzige was nervt ist, dass ich total wenig bei Sora zu Hause bin, ich fand es dort immer schön, keine Eltern, die genervt haben, nur Leon und der hat sich immer verzogen wenn wir was machen wollten. Auch ist Sora immer verschlafener wenn ich mit ihm was mache, wir gehen immer total früh nach Hause, ich frage mich manchmal echt, warum er so wenig schläft. Heute nun wollen wir wieder ausgehen. Eigentlich wollte mich Sora abholen, aber ich möchte ihn gerne überraschen. Deshalb bin ich jetzt auf dem Weg zu ihm. Als ich klingle öffnet mir Leon. „Hey, ich wollte Sora abholen.“ begrüße ich ihn und trete ein. Ich weiß nicht, aber es ist so, als würde er furchtbar nervös aussehen. Ich gehe derweil ins Wohnzimmer, doch da ist kein Sora, auch in der Küche und im Bad ist er nicht. Bleibt nur noch sein Zimmer. Ich will gerade rein, als Leon mich zurückhält. „Weißt du, ich glaube, das ist keine gute Idee. Da sieht es aus, als hätte eine Bombe eingeschlagen.“ erklärt er. „Macht nichts, ich bleibe ja nicht ewig.“ entgegne ich. „Trotzdem es ist einfach nicht schön.“ versucht er mich echt hartnäckig davon abzuhalten zu Sora zu gehen. „Was soll das? Lass mich jetzt rein.“ werde ich leicht sauer, schiebe Leon weg und trete ein. Doch was ich da sehe, lässt mich fast zur Salzsäure erstarren. Sora sitzt auf seinem Bett, ein Kind auf seinen Armen, daneben eine junge Frau, mit langen roten Haaren. Sie gibt dem Baby die Flasche. „Was? Du hast ein Kind? In diesem Alter? Du hast mich betrogen!! Ich hasse dich!!!!“ werde ich furchtbar wütend, flüchte jedoch, bevor Sora auch nur ein Wort sagen kann. Soras POV „Wieso zum Teufel hast du ihn rein gelassen?“ frage ich Leon, als Riku einfach so weggelaufen ist. „Er ist einfach rein, du weißt doch wie er ist.“ antwortet Leon. Oh ja, ich weiß wie er ist. Genau diese Reaktion hatte ich erwartet. „Sora, irgendwann hättest du es ihm doch sagen müssen. Wolltest du das ewig geheim halten?“ fragt Kairi. Sie war die Tochter von der Frau meines Vaters. Mit ihr teile ich mir die Erziehung von Klein-Sora, sie ist bald nach der Beerdigung meines Vaters hier eingezogen. Sie sagte, sie hat ihre restlichen Familienmitglieder davon überzeugt, dass ich kein schlechter Kerl bin. Deshalb haben sie mir Sora auch gemeinsam mit ihr überlassen. Sora ist wirklich süß, als wir sie bekommen haben, war sie fünf Monate alt und jetzt fünf danach übt sie schon fleißig laufen. Es ist so, als hätte Vater ihr eine Chance gegeben eine schönere Erziehung zu erfahren, als die zu der er fähig ist. „Nein, natürlich wollte ich es ihm irgendwann erzählen. Aber nicht so. Ich wollte ihm das in aller Ruhe erzählen, wenn er etwas älter ist und das alles versteht.“ erkläre ich. „Na und? Jetzt ist es eben so gelaufen. Na los gib mir Sora und du gehst ihm nach. Sonst hast du nichts mehr wovon du uns vorschwärmen kannst.“ entgegnet Kairi und nimmt mir Sora ab. Danach scheucht sie mich fast aus der Wohnung. Ich gehe durch die Straßen, schaue mich überall nach Riku um, doch er scheint wie vom Erdboden verschluckt. Ich rufe Axel und Shindo an, aber weder beim einem noch beim anderen ist er. Ich laufe weiter, den Weg, den Riku nach Hause laufen muss. Plötzlich höre ich etwas, jemand weint, ganz in meiner Nähe. Ich erkenne weiter vorne eine Bushaltestelle, da muss Riku sein, sofort steuere ich darauf zu. Und tatsächlich, Riku sitzt da, zusammengekauert auf der Bank im Wartehäuschen. Er weint fürchterlich, ich hab ihn noch nie so gesehen. Als er mich hört schaut er kurz auf, vergräbt dann seinen Kopf wieder an seinen Knien. „Riku...“ fange ich an, setze mich neben ihn und will eine Hand auf seine Schulter legen. Doch er rutscht sofort weg. „WAS WILLST DU?“ fragt er laut. „Musst du nicht bei deinem Kind und deiner Freundin sein? Was denkst du dir eigentlich? Den Kleinen vom Chef nehm ich mir einfach so dazu oder was?“ „Ach Riku so ist das doch gar nicht.“ antworte ich. Könnte er mich nicht mal ausreden lassen? „Ach ja? Wie dann? Und jetzt erzähl mir nicht, dass du mich mit der Frau verwechselt hast. So ähnlich sehen wir uns nich.“ erwidert er immer noch ohne aufzusehen. „Nein, jetzt lass mich doch mal erklären.“ entgegne ich. Langsam verstehe ich wie es Vater damals ging, als er mir alles erzählen wollte. „Was gibt es da noch groß zu erklären. Mich brauchst du doch nur so für zwischendurch. Mal ne Nummer mit dem Sohn des Chefs schieben. Das ist doch das Einzige was du woll...“ fängt er an, doch diesmal wird es mir eindeutig zu viel. „JETZT HÖR DOCH MAL AUF DAMIT UND HÖR ZU.“ unterbreche ich ihn laut. Er ist überrascht, sieht zu mir. Er sieht schrecklich aus, seine Augen sind fürchterlich geschwollen, von dem vielen Weinen und anscheinend ist er auf dem Weg hierher auch hingefallen oder so, sein Gesicht ist nämlich, genauso wie seine Kleidung, ziemlich schmutzig. „Erzähle es mir.“ bittet er schließlich flüsternd. „Das Kind ist von meinem Vater und seiner neuen Frau. Als er sich umgebracht hat, war es drei Monate alt. Es hat zwei gedauert bis ich und Kairi, das ist die Tochter von Vaters Frau, es aus dem Heim holen konnten. Wir mussten uns erst alle einig werden. Schließlich kamen wir zu der Vereinbarung, dass Kairi mit Sora, dem Baby, zu mir zieht und ich und sie es gemeinsam erziehen. Es war der letzte Wunsch von Vater, dass ich mich darum kümmere.“ erkläre ich nun. Riku bleibt eine ganze Weile still, vergräbt erneut seinen Kopf. „Warst du deshalb immer so müde?“ will er dann wissen und rutscht etwas zu mir. „Ja, Sora hat uns nachts ganz schön auf Trab gehalten.“ antworte ich. „Aber wieso... wieso hast du es nie früher erzählt?“ fragt er. „Keine Ahnung, ich dachte, du kommst damit nicht zurecht. Ich meine ein Kind, das ist nicht so etwas, dass du mal abstellen kannst, wenn du was machen willst. Und du, du bist noch so voller Leben, du sprudelst förmlich vor Aktivität. Ich konnte einfach nicht glauben, dass du so etwas akzeptieren kannst.“ bin ich diesmal ganz ehrlich zu ihm. „Du versteckst also deine Halbschwester fünf Monate vor mir, weil du Angst hast, ich könnte sie ablehnen. Wie wäre es gewesen mich einfach mal zu fragen?“ reagiert er wieder mal ganz anders als ich erwartet hätte. Es liegt keinerlei Wut in seinen Worten, nur Unverständnis. „Hmmmm, wäre sicher schlauer gewesen. Aber ich hatte Angst dich zu verlieren, ich war so glücklich mit dir, wie ich noch nie mit jemandem war, das sollte ein Baby nicht einfach kaputt machen.“ antworte ich. „Fragst du mich jetzt?“ will er wissen und kuschelt sich ganz lieb an mich. Ich nicke. „Hast du etwas dagegen, dass ich meine Schwester groß ziehe und deshalb vielleicht nicht immer Zeit für dich habe?“ frage ich schließlich. „Nein, ganz und gar nicht. Ich finde es furchtbar süß, dass du deinen Pflichten so nach kommst.“ antwortet Riku und sieht total putzig zu mir hoch. „Danke, kleiner Prinz.“ flüstere ich und hauche ihm einen Kuss auf die Haare. „Hey, darf ich mal mit ihr spielen?“ fällt ihm dann was ein. „Wirklich?“ frage ich. Er nickt. „Na ja, jetzt schläft sie sicher schon. Aber du kannst sie dir mal angucken.“ schlage ich vor. „Au ja.“ freut Riku sich, steht auf und wischt sich alle seine Tränen weg. Ich bin so glücklich, dass er es so gut weggesteckt hat, am Liebsten würde ich ihn jetzt nehmen, ganz hoch in die Luft werfen und wieder auffangen. „Sora, kommst du jetzt? Da is ja Klein-Sora schneller als du.“ witzelt Riku und rennt einfach voraus. Ohhhh dieser gemeine, kleine Kerl. Ich stehe auf, renne ihm schnell hinterher, aber er ist einfach flinker als ich und kommt vor mir, bei meiner Wohnung an. „Hi, hi, ich war schneller.“ kichert er, als ich auch vor meiner Tür ankomme. „Ja, ja, ich hab dich nur gewinnen lassen.“ gebe ich zurück und schließe auf. „Wers glaubt.“ entgegnet er grinsend, als wir beide eintreten. Zuerst gehen wir ins Wohnzimmer, wo Kairi und Leon sitzen. Riku stellt sich ganz höflich vor, ich glaube er hat noch nich so wirklich gecheckt, dass Kairi über uns Bescheid weiß. Als ich es ihm schließlich erzähle, läuft er wieder so rot an und wir müssen alle lachen. Dann will Riku Sora sehen. Ich gehe mit ihm in Kairis Zimmer, es war unser drittes Zimmer, das sonst für neue Mitbewohner leer stand. Kairi hat es echt toll eingerichtet und es ist nicht alles rosa wie in den übrigen Babyzimmern von Mädchen. Viele Sachen sind ganz neutral in weiß oder einfach Holzfarben. Auch Soras Klamotten sind nicht auf Mädchen ausgerichtet, weil wir Beide sowas überhaupt nicht mögen. Sie trägt einfach alles, blau, gelb, rosa, grün, alles durcheinander. „Hier, das ist sie, unsere kleine Sora.“ gehen wir zu ihrem Kinderbett, in dem sie ganz friedlich schlummert. Riku geht sofort darauf zu. „Hey, kleine Maus. Na, ärgerst du deinen großen Bruder auch mal. Mal so unter uns, ab und zu braucht er das, sonst wird er ganz schön unverschämt. Aber weißt du was? du siehst fast aus wie er? Ihr habt die gleich Stupsnase und diese schönen braunen Haare. Bestimmt hast du auch blaue Augen wie er.“ spricht Riku sofort mit ihr, obwohl sie total pennt. Aber egal, ich freue mich wenn er so locker mit ihr umgehen kann. Das hätte ich ihm nie zugetraut. Als wir dann nachts kuschelnd in meinem Bett liegen rede ich nochmal mit ihm. „Weißt du? Du bist echt toll. Danke, dass du Sora so einfach hinnimmst.“ sage ich. „Was könnte ich auch anders tun? Sie ist fast so süß wie du.“ antwortet er grinsend, küsst mich auf die Wange und legt seinen Kopf zurück auf meine Brust. Ich muss auch grinsen. Ich liebe Riku jetzt noch mehr, als davor. Jetzt bin ich mir sicher, dass ich mit ihm glücklich werden kann und es auch werde. Ende Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)