Dark Past von Roronoa_Zoro_147 (Naach, mir fällt nix ein >.<) ================================================================================ Kapitel 1: The only one ----------------------- Aus der Ferne hallten die Kirchenglocken. Das einzige Geräusch neben dem kräftigen Regenschauer, der schon seid einigen Stunden über die Stadt hinweg zog. Nach dem zwölften Schlag verklangen die Glocken und ein Blitz erhellte die Nacht. Zu erkennen war die Gestalt eines jungen blonden Mannes, der sich seinen Weg durch die einsamen Straßen bahnte. Er schien es nicht eilig zu haben, aber einen Schutz vor dem Regen hatte er ebenfalls nicht. Als ein Blitz neben ihm in einem Baum einschlug, zuckte er nicht mal zusammen. Unaufhörlich prasselte der Regen auf ihn ein, hatte ihn schon vollkommen durchnässt, zeigte keine Gnade. Dann blieb der junge Mann einfach stehen. Sein Blick wandte sich zu einem Fenster, in dem noch Licht brannte. Er war schon ziemlich oft hier gewesen, als er noch jünger war, sehr viel jünger. In seiner Hand blitzte ein Messer auf und ein Blitz erhellte seinen gefühllosen Gesichtsausdruck. Der junge Mann dachte an seine Kindheit zurück, an die Zeit, an der er Schwierigkeiten in Mathe hatte. Er war auf eine 5 abgerutscht und so beschlossen seine Eltern, ihm einen Nachhilfelehrer zu suchen. Dabei waren sie auch in diesem Gebäude vorbei gekommen und hatten IHN auserwählt. IHN, der ihn schon in der zweiten Stunde in sein Schlafzimmer gezerrt hatte und dort brutal vergewaltigte. Er nahm einen tiefen Atemzug und versuchte die weiteren, Übelkeit erregenden, Erinnerungen zu verdrängen. Sie drangen trotzdem in sein Gedächtnis, während der Regen seine komplette Kleidung durchnässt hatte und an der Spitze seines Messers hinab tropfte. ER hatte ihn so oft vergewaltigt. Seine Eltern hatten ihm keinen Glauben geschenkt und trotzdem weiter zu ihm geschickt. Dabei war er doch nur ein unschuldiges 12 Jähriges Kind, dass noch keine Ahnung hatte, wie ihm geschah. Er wurde erpresst, dass er noch mehr leiden würde, wenn er seinen Eltern davon erzählte, oder die Polizei alarmierte. Der junge Mann hatte nachgeforscht. Er war nicht das erste Opfer von IHM und er wollte, dass dieses Schwein endlich dafür bezahlte, sowie seine Eltern dafür bezahlt hatten, das sie ihm nicht geglaubt und ihn immer tiefer ins Verderben getrieben hatten. Es war soweit. Er setzte sich in Bewegung und drang in das Haus ein. _-~†~-_ Am Schreibtisch saß ein alter Mann mit einem Stift über einigen Arbeiten. Gelegentlich blickte er auf, wenn ein Blitz den dunklen Nachthimmel erhellte. Bedächtig korrigierte er weiter. Bis morgen wollte er es noch fertig bekommen, doch er wurde wieder unterbrochen. Ein Knarren ließ ihn erneut aufschrecken. Dann waren Schritte zu hören. Erschrocken drehte er sich zur Tür seines Arbeitszimmers. Diese öffnete sich langsam und er erkannte einen jungen blonden Mann, ganz in Schwarz gekleidet, vom Regen noch nass. Die braunen Augen blickten ihn kalt an und der Lehrer erschrak, als er ein Messer in seiner Hand erkennen konnte. „Was wollen Sie?“ fragte er ängstlich. „Erkennst du mich nicht mehr?“ fragte der junge Mann, etwas enttäuscht und schloss die Tür hinter sich. Der Lehrer starrte ihn schockiert an, konnte ihn aber nicht einordnen. „N.. Nein“ stotterte er. „Wie schade! Dabei war ich doch dein Lieblingsspielzeug“ sagte der Blonde und trat einige Schritte auf ihn zu. Neben dem Schreibtisch blieb er stehen. „Ich weiß nicht, wovon Sie reden“ sagte der alte Mann. Im Gesicht des jungen Mannes spiegelte sich nackte Wut und er rammte sein Messer in die Arbeiten, die vor dem Mann auf dem Tisch lagen. Der Lehrer wich erschrocken zurück. „Neil Robertson, sag nicht, dass du mich vergessen hast, nach all dem, was du mir angetan ist“ schrie er den Mann an und zog ein weiteres Messer aus seiner Jackett Innentasche. „Jetzt erkenne ich dich“ sagte der Lehrer. „Wie schön, dann weißt du ja auch, wer deinem Leiden gleich ein Ende setzt“ mit gezogenem Messer kam er auf ihn zu. Die Stille der Nacht wurde durch einen Todesschrei unterbrochen. Dann trat wieder bedrückende Stille ein, als wäre nie etwas geschehen. Neil hockte noch eine Weile über der Leiche des Lehrers und schaute in das leblose Gesicht. Die Augen waren vor Entsetzen weit aufgerissen und der Mund stand etwas offen. Der junge Mann grinste. „So wollte ich dich schon immer mal sehen, du Bastard“ sagte er und zog mit einem Ruck das Messer aus seiner Brust. Er erhob sich und zog auch das Messer aus dem Schreibtisch. Ein letztes Mal wandte er sich dem toten Körper zu. „Du wirst nie wieder einem Kind so etwas an tun, verdammter Hurensohn“ waren seine letzten Worte, als er durch die Tür verschwand. _-~†~-_ Die grellen Sonnenstrahlen durchbrachen seinen traumlosen Schlaf. Sie fielen durch das Dachfenster auf eine schwarze Decke. Mit einer leichten Bewegung und einem wohligem Seufzen wachte der junge blonde Mann auf und richtete sich auf. Er streckte sich und stieg dann aus dem Bett. Die schwarzen Klamotten vom Vortag wurden in die Waschmaschine gesteckt und neue erblickten das Tageslicht, als Neil sich auf den Weg zum Einkaufen machte. Auf dem Weg kam er wieder bei IHM vorbei. Mit einem Lächeln bemerkte er die Polizeiautos und die Absperrung. „Gehen Sie bitte weiter, hier gibt es nichts zu sehen!“ rief ein Polizist und versuchte so, die Gaffer zu verjagen. Neil ging grinsend weiter, er wusste selbst am besten, was hier passiert war. Durch die Schaufenster eines Elektroladens wurde in den Fernsehapparaten ebenfalls von dem grausamen Vorfall berichtet, bei dem dem Opfer sogar die Genitalien abgeschnitten worden waren. Neil beschloss, die Einkäufe so schnell wie möglich hinter sich zu bringen und ging wieder nach Hause. Er hatte schon seid einiger Zeit das Gefühl, beobachtet zu werden. Zu Hause angekommen verflog dieses Gefühl aber schnell wieder. Die Wäsche war fertig und der junge Mann hing sie auf einem Wäscheständer im Bad. Wie durch Zufall viel sein Blick aus dem Fenster, wo er einen anderen jungen Mann entdeckte, der zu ihm hoch sah. Dieser Mann war irgendwie seltsam. Er hatte langes weißes Haar und trug einen schwarzen Mantel über einer, ebenfalls schwarzen, Hose und einem blau-weiß gestreiftem Hemd. Sein Blick war das Furcht einflößendste an ihm. Neil kümmerte es nicht, er hatte immer eines seiner Messer bei sich. Eine ganze Zeit lang starrten sich die beiden Männer an. Keiner konnte den Blick vom anderen nehmen. Um Neils Mundwinkel zuckte es leicht. Dieser Kerl machte ihn verdammt nervös und das gefiel ihm nicht. War er es, der ihn beobachtete? Wie lange tat er das schon? Machte ihm so was Spaß? Er konnte sich darauf keinen Reim bilden und befestigte mit einigen Klammern seine Wäsche auf der Leine. _-~†~-_ Den Rest des Tages hatte Neil damit verbracht, über die seltsame Begegnung nach zu denken. Der Anblick diese jungen Mannes ging ihm einfach nicht aus dem Kopf. Bis spät Abends saß er auf dem Sofa und las in einem Buch. Plötzlich viel ihm ein Familienbild in die Hände. Es zeigte ihn selbst mit seiner Familie. Entsetzen bereitete sich auf dem jungen Gesicht aus. Er stand ruckartig auf, wobei das Buch mitsamt dem Bild zu Boden viel. Lange starrte er das Bild an. „Ihr verdammten Bastarde.. Ihr habt es nicht anders verdient“ zwischen dem verzweifelten Gesichtsausdruck breitete sich ein Wahnsinniger aus und das Bild viel zu Boden. Neil wandte sich ab und entledigte sich seiner Klamotten. Das Licht ging aus und er landete im Bett. _-~†~-_ Jeden Tag kam er hier her um ihn zu beobachten. Gestern hatte er ihn auch beobachtet. Er hatte mit angesehen, wie er einen Menschen getötet hatte. Mein Gott, er war ja so grausam, aber genau das liebte er ja so an ihm. Wenn er kaltblütig Menschen niedermähte… so wie damals seine Eltern. Er war eben schon damals ein kleines Monster gewesen, hatte ihnen keine Chance gelassen. Für das, was sie getan hatten, hatten sie auch nichts anderes verdient. Der junge Mann, mit den weißen Haaren beobachtete den Blonden im Schlaf. Von seiner Kaltblütigkeit war nichts mehr zu sehen, ein angestrengter Gesichtsausdruck verriet aber, dass er etwas schlechtes träumte. Bakura, so der Name des Weißhaarigen, beschloss, dass es erst mal genug war und machte sich nun selbst auf den Weg nach Hause, auf seinen geliebten Friedhof. Dort lagen sie alle begraben, alle, denen er schon das Licht ausgeblasen hatte. Bakura ging an den Gräbern von Neils Eltern vorbei. Er hatte ihnen damals eine sensationelle Show geboten. Die Tatwaffe hatte er noch in der Hand, aber diese dämlichen Bullen glaubten tatsächlich, der Kleine wusste nicht, was er da tat und hätte in Panik die Mordwaffe angefasst, weswegen man darauf auch nur seine Fingerabdrücke fand. Daraufhin wurde nach einem Unbekannten fahandet, den man natürlich niemals fand. Dieses war das einzige Geheimnis, ein kleines Geheimnis, was er mit dem jungen Mann teilte. Irgendwann würde ihm dieses Wissen schon noch nützlich sein. Irgendwann… _-~†~-_ Unruhig wälzte Neil sich im Schlaf hin und her. Es verfolgte ihn bis in den Schlaf. Er war wieder 12 und vor ihm standen seine Eltern. Seine Mutter war am Herd beschäftigt und der Vater erledigte den Aufwasch. „Neil, deck doch schon mal den Tisch“ sagte die Mutter und stellte den Herd ab. Der Junge ging zum Besteckschieber und zog ihn auf. Das erste, was ihm in den Blick viel, war das große Fleischmesser. Er grinste, als er danach griff. „Neil? Was willst du mit dem Fleischmesser? Leg es bitte zurück und.. AAAAH!!!“ seine Mutter war die Erste. Der Vater, der sich grad die Hände abgetrocknet hatte, stürmte auf seinen Sohn zu. „Was hast du nur getan?“ schrie er. Neil drehte sich einfach nur um und ließ ihn ins Messer laufen. In seinem Kopf widerhallten die Worte immer wieder „Das bildest du dir nur ein“ hatte sein Vater gesagt. „Er will nur meinen Ruf zerstören“ hatte das Schwein selbst gesagt und nun durften sie ihm seinen Schniedel wieder annähen, damit sie den nicht noch extra beerdigen mussten. „MUHAHAHAHA!!!“ Neil lachte im Schlaf. Diesen Schweinen hatte er es wirklich gezeigt. Seine Schmerzen von damals hatte er abgetötet. Zusammen mit seinen restlichen Gefühlen hatte er sie beerdigt. Der Traum ging weiter. Neil stand da, mit dem blutigem Messer in der Hand. Plötzlich hörte er jemanden klatschen und als er sich umdrehte, konnte er den jungen Mann mit den weißen Haaren sehen, der ihn breit angrinste. „Das hast du wirklich großartig gemacht“ sagte er. Neil starrte ihn einfach nur an. Der Weißhaarige bückte sich und schloss Neil in eine Umarmung. „Jetzt musst du nur noch dieses Lehrerschwein kriegen“ flüsterte die tiefe Stimme in sein Ohr. „Ja“ sagte er, wie hypnotisiert und war auf einmal wieder Erwachsen und stand auf einem Friedhof. Schwer atmend wachte er auf. Jetzt verfolgte ihn dieser Typ auch noch bis in den Schlaf. Er raffte sich auf und griff zu seinen Klamotten, die noch über dem Stuhl hingen. Dann machte er sich auf den Weg zum Friedhof. _-~†~-_ Stumm lief Bakura über den nächtlichen Friedhof. Angestrengt fixierte er jeden einzelnen Grabstein. Alles war in bester Ordnung. Dann lief er an einem freien Feld vorbei, dass wohl für eine Beerdigung vorbereitet war. Er bückte sich und fuhr über die Erde, des ausgehobenen Loches. Sie war noch weich, lag also noch nicht lange hier. Hätte er sich nicht die ganze Zeit mit seinem blonden Racheengel beschäftigt, hätte er es sicher mitbekommen. Auch, für wen dieses Loch bestimmt war. Neil zog den Mantel enger um sich. Es war verdammt kalt geworden und er lief über die Straße, ging durch das Tor des Friedhofes. An der Tür hing ein Zettel mit der nächsten Beerdigung. Er warf einen kurzen Blick darauf. „Wir trauern…“ und da war ER wieder. Selbst im Tod konnte er ihn nicht in Ruhe lassen. „Du verdammtes.. dreckiges…“ mit einem Ruck riss er den Zettel hinunter und betrat den Friedhof. Bakura, der gerade zum Eingangstor unterwegs war, bekam Neils Ankunft mit. Auch, wie er wütend einen Zettel runter riss und diesen zusammengeknüllt in der Hand behielt. Noch hatte er Bakura nicht bemerkt, aber dieser wollte sich jetzt nun endlich vorstellen. Unglaublich! Sie hatten doch tatsächlich vor, ihn HIER zu begraben. Neil konnte es nicht fassen. Am besten, gleich noch neben seinen Eltern, damit sie unter sich waren. Er hasste sie so sehr, er konnte es nicht in Worte fassen. Plötzlich durchfuhr ein kalter Windhauch sein Haar und er drehte sich um. „Hallo“ sagte eine dunkle Stimme. Neil kannte sie, es war die gleiche aus seinem Traum, aber er konnte niemanden erkennen. „Endlich lernen wir uns mal kennen“ Bakura gab sich zu erkennen und blieb einige Schritte vor Neil stehen. Dieser starrte ihn einfach nur an und wusste nicht, was er sagen sollte. „Haben Sie mich schon mal gesehen?“ fragte er schließlich. „Ja, schon vor 13 Jahren, als deine Eltern starben“ sagte Bakura. Neil fuhr es eiskalt den Rücken hinunter. „Wa.. Was haben Sie gesehen? Wer sind Sie überhaupt?“ fragte er weiter. Das fiese Grinsen im Gesicht seines Gegenübers gefiel ihm nicht. „Dein einziger Freund“ sagte Bakura und trat noch einige Schritte näher. Neil wich erschrocken zurück. „Ich kenne dich besser, als du dich selbst“ sagte er. „Ich weiß nicht, was Sie von mir wollen“ Neil war um Fassung bemüht, stieß aber gegen einen Baum. Bakura trat noch einen Schritt näher und stützte eine Hand neben Neils Kopf an dem Baum ab. „Ich bin Bakura, damit du wenigstens ein was von mir weißt“ sagte er und kam ihm gefährlich nahe. Der Blonde wollte ausweichen, wurde aber von der andern Hand aufgehalten, die seine Hand packte. „Was hast du denn da?“ fragte er schließlich, da Neil immer noch den Zettel in der Hand hatte. „Das geht Sie nichts an“ sagte Neil und versuchte erneut, sich zu befreien, aber da hatte Bakura den Zettel schon in der Hand. „Soso..“ sagte er, nachdem er gelesen hatte. Neil hatte seinen Kopf weg gedreht. „Der Bastard wird auch noch beerdigt.. nach allem, was er dir angetan hat“ sagte Bakura und schaute Neil wieder an. „Und ich weiß auch noch wo“ Neil verstand nicht, worauf Bakura hinaus wollte. „Ich werde jeden töten, der auf die Beerdigung kommt“ schwor er sich. Bakura grinste. „Wieso lässt du nicht einfach die Leiche verschwinden? Dann sind die seelischen Qualen der Verwandten noch grausamer“ sagte Bakura und verschwand mit einem diabolischem Lachen in der Dunkelheit. Einige Zeit stand Neil nur da und überlegte. Dieser Kerl hatte Recht, da brachte das lange Nachdenken ihn auch nur auf die selbe Idee. Er überlegte kurz, wo die Leichenhalle war und setzte sich dann in Bewegung. _-~†~-_ Genüsslich seufzend legte er die Tageszeitung bei Seite. Ein breites Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus, als er auf den Titel starrte. „Leiche des Mordopfers verschwunden. Ermittlungen laufen“ stand drauf. Ein leises Lachen erklang, was nach einiger Zeit zu einem lauten Gelächter wurde. „Darf ich mitlachen?“ entsetzt fuhr Neil zum Fenster, wo er Bakura erkannte. „Wie kommst du…“ er war zu überrascht, um die Frage zu Ende zu führen. „So, wir sind nun doch aufs „du“ umgestiegen“ sagte der Weißhaarige und sprang vom Fensterbrett. „Es war grad offen, da dacht ich mir, ich schau mal vorbei“ sagte er und grinste. „Das nächste mal klopfst du vorher an, ja?“ Neil war ein wenig gereizt, in seinem großen Triumph gestört zu werden. „Also? Wohin hast du ihn verschwinden lassen?“ fragte Bakura jetzt direkt. „Du kannst ja Gedanken lesen“ sagte Neil und ließ sich wieder auf dem Sofa fallen. „Wenn die Bullen das wüssten.. und seine Frau und die Kinder…“ wieder musste er lachen. „Anscheinend hast du dir was ganz Großartiges ausgedacht. Erzähl mir doch davon“ bat Bakura und nahm sich die Freiheit raus, sich neben Neil aufs Sofa zu setzen. „Wieso sollte ich dir davon erzählen?“ fragte dieser und schlug wieder die Zeitung auf. „Irgendwann komm ich sowieso dahinter“ flüsterte Bakura. Wieder lief es Neil eiskalt den Rücken runter. „Nun, ich hab mich ein bisschen ausgelassen“ erklärte er dann. „Das klingt lustig“ meinte Bakura. Neil schaute ihn grinsend an. So langsam wurde ihm der Typ doch noch sympatisch. „Seine ganze Familie hätte es auf die gleiche Art verdient“ flüsterte er. „Aber, wenn sie nichts davon wussten?“ fragte Neil. „Das haben Sie und sie haben ihn alle gedeckt, diese verdammten..“ er schlug auf den Tisch und Neil schreckte zurück. „Lass das mal lieber meine Sorge sein, ja?“ sagte Neil und warf die Zeitung zurück auf den Tisch. Bakura schien nun erst richtig in Fahrt zu kommen. „Wie kannst du diese Schweine nur damit durch kommen lassen?“ fragte er empört und sprang auf. Neil erhob sich ebenfalls und die beiden standen sich von Angesicht zu Angesicht gegenüber. „Ich werde mir das genauer ansehen und dann entscheiden, was zu tun ist“ sagte er und wandte sich dann ab. „Bitte geh jetzt“ die Tür zum Schlafzimmer viel zu. Mit einem grimmigen Gesichtsausdruck verließ Bakura sogleich die Wohnung. _-~†~-_ Wieder war es Nacht und Neil lief durch die leeren Straßen. Er hatte einfach nicht schlafen können und so hatte es ihn zu einem Spaziergang hinaus gezogen. Das Wetter war sehr angenehm, obwohl sich schon der Herbst angekündigt hatte. Er überlegte einen Moment.. es war gerade mal Oktober und vorher war es entweder immer zu kalt oder zu warm für Herbst gewesen. Bewusst wählte er einen anderen Weg als sonst. Irgendwas war merkwürdig, aber trotzdem trugen seine Füße ihn zum Friedhof. Nachdenklich stand er schließlich vor dem Eingangstor und fragte sich noch immer, welche Umstände ihn nun doch wieder dorthin getrieben hatten, wo er eigentlich am wenigsten landen wollte. Er hatte noch immer keine Antwort gefunden, ob die Familie dieses Schweinehundes auch Schuld dafür trug. Mit einem Seufzen stieß er die Tür des Friedhofes auf. Einige Stunden musste er auf dem Friedhof hin und her gelaufen sein, aber was er eigentlich suchte, fand er nicht: Bakura. Neil wusste nicht, wie er ihn einschätzen sollte, aber er rechnete damit, dass dieser durchaus fähig war, jemanden um zu bringen. Ihm wurde mulmig, als die Kirchenglocken gegen Mitternacht schlugen. Irgendwas war passiert und er machte sich lieber wieder auf den Weg zurück nach Hause. _-~†~-_ Das war wohl der verrückteste Tag in seinem ganzen Leben, überlegte Neil und schloss die Tür zu seiner Wohnung auf. Der Schlüssel viel auf die Kommode und die Tür zu. Jetzt war er richtig müde und suchte sich seinen Weg durch die Dunkelheit in sein Schlafzimmer. Als er dort das Licht ein schaltete, traf ihn der Schock. Auf seinem Bett saß Bakura. Neil wagte kaum, sich zu bewegen, als Bakura sich schließlich zu ihm umdrehte. Der nächste Schock traf ihn. Bakuras Kleidung war voller Blut und auch in seinem Gesicht. „Ich hoffe du hattest einen angenehmen Spaziergang“ sagte die tiefe Stimme. „Was hast du getan?“ fragte Neil, um Ruhe bemüht. Bakura lachte leise und stand dann auf. „Wonach sieht das denn aus?“ fragte er dann. „Nach Blut“ antwortete Neil ruhig. „Und weißt du auch, wessen Blut?“ fragte der Weißhaarige weiter. Neil zuckte mit den Schultern. „Nein“ sagte er dann. „Seine Frau“ sagte Bakura. „W.. Wieso?“ fragte Neil nervös. „Weil sie ihm nicht das gegeben hat, was er braucht und er sich daraufhin an Kindern vergangen hat“ sagte Bakura. Neil wurde ganz bleich und musste sich erst mal aufs Bett setzen. „Diese Schlampe hat Nachforschungen gemacht, wer ihren kranken Mann wohl umgebracht haben könnte.. weißt du, was ich auf dem Schreibtisch gefunden habe, bevor ich ihr den Rest gegeben habe?“ Bakura war jetzt voll in seinem Element. „Was.. Was denn?“ Neil schaute ihn wieder an. „Akten seiner Nachhilfeschüler.. ganz oben lagst du“ sagte Bakura. Damit hatte er Neil überzeugt. „Dreckiges Flittchen“ fluchte er. „Ich hab die Akte natürlich sofort verschwinden lassen und außer einer Menge Blut nichts zurück gelassen“ sagte Bakura. „Aber deine Kleidung ist voller Blut.. Wenn sie die Leiche finden und das Blut…“ Neil suchte nach den richtigen Worten. „Verstehe.. du hast also Angst, dass sie mich kriegen“ sagte Bakura und grinste ihn an. „Sowas in der Art.. immerhin hast du mir ein paar gute Tipps gegeben.. da wär es doch schade, wenn du im Knast landest“ meinte Neil und zog seine Schuhe aus. „Machts dir was aus, wenn ich meine Klamotten bei dir wasche? Ich hab leider keine Waschmaschine“ sagte Bakura. Neil zuckte mit den Schultern. „Klar, du kannst gern so lange hier bleiben, wenn du mit dem Sofa vorlieb nimmst“ meinte der Blonde. Bakura war natürlich sofort einverstanden und stopfte die Wäsche sogleich in die Waschmaschine. Neil stellte das Programm ein und bemerkte nicht, wie er dabei beobachtet wurde. „So, das hätten wir.. ich geb dir gleich noch paar Klamotten und dann mach ich das Sofa“ sagte Neil und erhob sich wieder. Bakura hatte schnell wieder in eine andere Richtung geschaut und der junge blonde Mann verließ das Bad. Schließlich war das Sofa bettfertig gemacht und Neil hatte Bakura noch eine Decke gegeben. „Na dann, schlaf schön“ sagte Neil mit ironischem Unterton und verschwand dann selbst im Schlafzimmer. Auf dem Weg entledigte er sich seiner Klamotten. Durch die Dunkelheit beobachtete Bakura ihn, bis auch das Licht im Schlafzimmer ausging. _-~†~-_ Es musste so gegen 4 Uhr morgens sein. Bakura lag noch immer schlaflos auf dem Sofa und dachte nach. Seine Anwesenheit machte ihn irgendwie nervös.. aber warum? Bakura stand auf und ging ins Schlafzimmer, wo Neil friedlich schlief. Heute schien er keinen Alptraum zu haben, denn sein Gesichtsausdruck war sehr entspannt. Vorsichtig strich Bakura über Neils Wange, zog sie aber schnell wieder weg. Was sollte das denn? Neil schien nichts bemerkt zu haben.. schlief noch immer tief und fest, drehte sich höchstens auf die andere Seite. Bakura verspürte plötzlich das Verlangen, sich neben ihn zu legen und an ihn zu kuscheln. Diesen Gedanken vertrieb er ganz schnell wieder. Dieser Mann hatte einen ganz seltsamen Einfluss auf ihn. Der Weißhaarige setzte sich zurück aufs Sofa und starrte wieder auf die Uhr, die sich nicht viel weiter bewegt hatte. Es machte ihn fast wahnsinnig! Er war doch sonst immer ganz gut allein klar gekommen, doch schon einige Stunden in seiner Wohnung, in seiner Nähe und er war um den Schlaf gebracht. Unruhig warf er sich auf das Sofa und starrte durchs Fenster in den Himmel. Er war unbedeckt und sternenklar. Der Mond schien auf den Couchtisch und so langsam dämmerte es Bakura. Nach einiger Zeit schlief er dann doch ein. _-~†~-_ Neil wachte erst gegen Mittag auf und sein Blick viel gleich zum Sofa, auf dem Bakura immer noch schlief. Was hatte ihn nur geritten, ihn einfach bei sich schlafen zu lassen? Mit nichts weiter als einer Unterhose am Körper trat er zum Sofa und beobachtete den schlafenden. Sein Gesicht war angespannt. Vorsichtig fuhr Neil durch das weiche weiße Haar und erschrak bei seinem Handeln. Leise fluchte er vor sich hin und verschwand dann mit einigen Klamotten im Bad. Bakura öffnete langsam die Augen. Hatte er das gerade richtig wahr genommen? Er hatte gehört, dass Neil zu ihm gekommen war und dann plötzlich durch sein Haar gestreichelt hatte. Jetzt stand er wohl gerade unter der Dusche. Der junge Mann setzte sich auf und merkte, wie müde er war. Geschlafen hatte er nicht wirklich, also stand er auf und schaute sich mal in der Küche um. Dort fand er sich gleich zurecht und machte sich an der Kaffeemaschine zu schaffen. Dann stellte er den Fernseher ein und siehe da.. sie brachten sogar Exklusiv-Bilder von der Schlampe, die er gestern umgebracht hatte. Bakura grinste in sich hinein, als Neil schließlich aus dem Bad kam. Sein erster Blick viel gleich auf den Fernseher und er blieb stehen. Zum anziehen war er noch nicht gekommen und trug nur ein Handtuch um die Hüften. „Geschieht dir nur recht“ flüsterte er und grinste vor sich hin. „Schön, dass es dir gefällt“ sagte Bakura und Neil schaute ihn kurz an. „Mir gefällt auch, was ich sehe“ sagte der Weißhaarige und ließ seinen Blick über Neils Körper gleiten. Dieser grinste nur. „Leider kann ich dir nicht mehr davon zeigen“ sagte er und verschwand wieder im Bad, ehe Bakura ihm nach setzen konnte. Bakuras Blick aber wandte sich darauf gleich wieder dem Fernseher zu. „Hinweisen zu folge, könnte ein ehemaliger Nachhilfeschüler dahinter stecken, denn…“ Bakuras Augen weiteten sich geschockt, als ein Bild von Neil eingeblendet wurde. „..könnte er an den Mordfällen der letzten Tage stecken?“ das durfte einfach nicht wahr sein! So ein Schwein konnte einen ganzen Kindergarten vergewaltigen und wenn ihm Gerechtigkeit geschah, war dies gleich ein Verbrechen.. unfassbar. Irgendwas musste geschehen. Nachdenklich stellte Bakura die Kaffeemaschine aus und goss sich einen großen Schluck ein. „Diese verdammten Bullen“ fluchte er vor sich hin. In Gedanken versunken, bekam er nicht mit, wie Neil in die Küche kam. „Wie nett, du hast ja schon Kaffee gekocht“ sagte er und holte sich eine Tasse aus dem Schrank. Bakura ließ seinen Kaffee noch ein wenig abkühlen, er war noch zu heiß. „Diese Drecksbullen werden wahrscheinlich demnächst bei dir auftauchen“ sagte Bakura. „Wieso?“ fragte Neil. „Wegen diesen beiden Arschlöchern, die wir umgebracht haben“ erklärte er kurz und stellte die Tasse erst mal ab. „Sollen sie doch“ sagte Neil und füllte Milch in seinen Kaffee. „Ich bin vorbereitet“ Bakura gefiel das Grinsen auf Neils Gesicht und er grinste ebenfalls. _-~†~-_ Mit dem Polizeibesuch dauerte es auch nicht mehr lang. Neil tischte den Bullen ein paar nette Geschichtchen auf, die Bakura, im Schlafzimmer versteckt, mit anhörte. Neil tat, als wäre er selbst ganz überrascht deswegen.. er habe ihn zwar gehasst, aber so was nicht gewollt. Die Bullen stellten noch ein paar dumme Fragen, wo er zum Zeitpunkt des Mordes war und Neil meinte, da habe er gemütlich auf dem Sofa gesessen und ein Buch gelesen. Er wollte den Beamten noch zeigen, welches, aber diese bedankten sich und rückten ab. „Solche Vollidioten“ sagte Neil und setzte sich zu seiner Tasse Kaffee aufs Sofa. „Die sehen wir wohl nicht so schnell wieder“ sagte Bakura und setzte sich neben ihn. „Wenn das mal keine glaubhafte Geschichte war“ Neil grinste wieder breit. „Ich werde mal nach der Wäsche sehen“ sagte Neil dann und stand wieder auf. Bakura machte sich daweile an der Kaffeekanne zu schaffen und goss sich noch eine Tasse ein. Es dauerte eine Weile und Bakura wunderte sich schon, wo Neil blieb. Er stellte die Tasse ab und ging in Richtung Bad. Vorsichtig klopfte er an, ging dann rein. Neil saß auf der Waschmaschine, die Wäsche war aufgehängt und er saß einfach da und starrte an die Wand. „Hey, alles Ok mit dir?“ fragte Bakura. „War schon mal besser“ Neil war noch in Gedanken, überlegte den nächsten Schritt. Sollte er die zerstückelte Leiche irgendwo hin legen, wo man sie fand oder sollte er es ihnen etwas schwerer machen und die Teile etwas verteilen. „Über was denkst du nach?“ riss Bakura ihn erneut in die Realität zurück. Neil wandte ihm nun seine Aufmerksamkeit zu. „An.. diesen Menschen, der mir das Herz raus gerissen hat. Wieso kann ich auf einmal wieder etwas fühlen? Jahrelang war es tot“ sagte der junge Mann. Bakura schloss die Tür und lehnte sich dagegen. „Den gibt es nicht mehr“ sagte er nur. „Warum befriedigt mich der Gedanke nicht, dass er eine gerechte Strafe bekommen hat?“ Neil klang verzweifelt. Bakura trat auf ihn zu und legte die Hände auf Neils Schultern. „Weil es für das, was er getan hat, noch eine viel grausamere Bestrafung verdient hätte.. man hätte ihn..“ Bakura unterbrach sich selbst, als er etwas in Neils Augen glänzen sah. „Hey..“ der Weißhaarige machte sich Sorgen, als es auch schon passierte. Neil brach in Tränen aus, wollte sich abwenden und aus dem Zimmer stürmen. Bakura hielt ihn zurück. „Hey, lauf nicht weg! So wird der Schmerz auch nicht gelindert“ seine Stimme klang schon fast sanft, als er den Blonden an sich drückte und das leise Schluchzen nah an seinem Ohr vernahm. Ängstlich krallte Neil sich an seinen neu gewonnenen Freund. Er wollte aufhören zu weinen, aber es ging einfach nicht. _-~†~-_ Es war schon wieder Abend, als Bakura Neil noch immer in seinen Armen hielt und sie sich gegenseitig aus ihrem Leben erzählten. So erfuhr Neil auch, dass Bakura es auch nicht leicht hatte und sich allein durchkämpfen musste. Neil stand auf. „Tut mir leid, wenn ich dich mit meinem geheule genervt habe“ sagte er und wusch sich erst mal das Gesicht. „Nein“ Bakura stand auf. „Irgendwann konntest du einfach nicht mehr.. irgendwie musste es raus“. Neil trocknete sein Gesicht ab, als er wieder zwei Hände auf seiner Schulter spürte. Langsam drehte er sich um und schaute in Bakuras Augen. „Jetzt weißt du ein wenig mehr über mich“ sagte er und lächelte dabei sanft. Neil schloss die Augen, als Bakura sich zu ihm hinüber beugte und er kurze Zeit später weiche Lippen an seinem Hals spürte, die ihm einen Schauer über den Rücken jagten. „Oh“ Neil seufzte, als Bakuras Hände unter sein Hemd wanderten. Er verflocht seine Finger in Bakuras Haar und dessen Lippen wanderten weiter tiefer. Sie stoppten kurz am Hemd, aber nicht lange, denn Bakuras Finger befreiten ihn schnell davon. Überrascht stöhnte Neil auf, als die Überreste des Hemdes zu Boden vielen und Bakura ihn zwang, sich auf die Waschmaschine zu setzen. Die Lippen wanderten weiter nach unten und Bakura biss zärtlich in Neils Brustwarzen. Dieser stöhnte wieder auf und zog Bakura zu sich hoch, um ihn verlangend zu küssen. Bakura drängte sich näher an den Blonden und ließ seine Hände über dessen Rücken gleiten, während ihre Zungen miteinander kämpften. Neils Hände befanden sich immer noch in Bakuras Haaren und legten sich in den Nacken. Bakura hatte inzwischen seine Hände tiefer wandern lassen und sie lagen nun auf Neils Hintern. Verlangend zog er den jungen Mann näher zu sich und ließ ihn seine Erregung spüren. Es irritierte ihn kaum, dass Neil plötzlich zitterte. Entsetzt schaute er Neil an, als dieser ihn zurück drängte. „Ich kann nicht“ flüsterte Neil „weiter geht es einfach nicht“. Er wandte sich ab und rutschte von der Waschmaschine. „Ist es wegen diesem Schwein?“ fragte Bakura. Neil antwortete ihm darauf nicht, sondern ging einfach aus dem Zimmer. „Ich brauch Ruhe“ sagte er nur und verschwand im Schlafzimmer. Bakura wollte ihm folgen, hielt es aber für das beste, sich zurück zu halten. _-~†~-_ Wieder war es Nacht. Wieder konnte Bakura nicht schlafen. Seufzend erhob er sich von seinem Schlafplatz und schaute kurz ins Schlafzimmer. Neil lag ganz ruhig da, aber irgendwas ließ dem Weißhaarigem dennoch keine Ruhe. Langsam trat er näher und setzte sich auf das Bett, neben seinem Oberkörper. Bakura betrachtete Neils Gesicht, das im Mondschein seltsam glänzte. Bakura wagte es und streichelte über eine Wange. Neil war schweißgebadet und plötzlich fing er an zu zittern. „Aber… ich hab doch alles richtig gemacht“ er fing plötzlich an, im Schlaf zu sprechen und sein Gesichtsausdruck veränderte sich. „Bitte nicht.. nein.. NEIN!!“ Bakura riss entsetzt die Augen auf und beschloss, das es nun genug damit war. Er packte Neil an den Schultern und rüttelte ihn wach. „Hey, aufwachen!“ rief er dabei. Um sich schlagend wachte Neil schließlich auf. Das erste, was er sah, war Bakuras fragender Gesichtsausdruck. Außerdem hatte er seine Hände in Schach gehalten. „Du solltest was anderes träumen. Wie oft träumst du schon davon?“ fragte Bakura. „Mindestens ein mal die Woche“ antwortete Neil und Bakura ließ seine Hände wieder los. Der Blonde fühlte sich schon etwas unwohl. „Du wirst wohl erst Ruhe haben, wenn die ganze Familie tot ist“ sagte Bakura. „Nein, ich werde nie Ruhe finden, so lange ich mich nicht damit auseinander setze.. Ich kann nicht immer nur davon laufen“ sagte Neil und schaute Bakura fest an. „Wie willst du das anfangen?“ fragte dieser wieder. „Ich muss mich an alles erinnern, was er getan hat und es mit etwas Schönerem ersetzen“ sagte der Blonde. Bakura schaute ihn fragend an. „Tu einfach das mit mir, was er getan hat.. vielleicht wird das ja helfen“. Eine Weile war es still im Schlafzimmer. Dann stand Neil auf und ging hinüber ins Wohnzimmer. Bakura folgte ihm zögernd. Neil setzte sich aufs Sofa und griff nach einem Buch. Bakura setzte sich neben ihn. „Zuerst hat er einen Arm um mich gelegt.. er hat so getan, als wolle er mir etwas erklären, während er mit der anderen Hand über meinen Oberschenkel streichelte“ Neil begann zu erzählen und strich über das Buch, dessen Titel Bakura erkannte. „Die Grundkenntnisse der Mathematik“ stand dort. Dann sah er Bakura an. „Bitte.. du musst tun, was er damals getan hat“ flüsterte er. Bakura legte einen Arm um ihn und zögerte dann. „Bist du dir sicher?“ fragte er. Neil atmete tief durch. „Ja“ sagte er dann „wenn ich es will, von mir aus, dann verschwindet vielleicht diese höllische…“ Bakura hatte Neil geküsst. „Entschuldige.. ich bin sehr spontan“ sagte er und streichelte nun über Neils Oberschenkel. Ein seltsamer Ausdruck trat in Neils Augen. Dann setzte er sich breitbeinig auf ihn und umfasste sein Gesicht. Langsam kam er näher und schließlich verschmolzen ihre Lippen erneut. Bakuras Hände glitten über Neils Rücken und zogen ihn enger an sich. Der Kuss wurde immer ungezügelter und Neil krallte sich in Bakuras Shirt. „Hat er dich gleich hier auf dem Sofa genommen?“ fragte Bakura während Neils Lippen sich an seinem Hals befanden. Der Blonde schaute ihn an. „Nein, vorher hat er mich ins Schlafzimmer gezerrt“ flüsterte Neil. „Ich werde das ein wenig anders machen, wenn du nichts dagegen hast“ hauchte er und seine Hände legten sich auf Neils Hintern. Er umfasste ihn fest und stand dann auf. Neil legte seine Arme um ihn. „Nein, ich hab nichts dagegen“ sagte er und Bakura ging zurück in Richtung Schlafzimmer. Angekommen auf dem Bett verloren beide gänzlich die Kontrolle übereinander. Sie liebten sich die ganze Nacht und voller Leidenschaft. Neil lernte ganz neue Seiten an sich kennen. Er schrie seine Gefühle laut hinaus und Bakura biss ihn einige Male vor Extase in die Schulter, was Neil aber nur noch mehr antrieb. Gegen Morgen fand das Spiel ein Ende, als Beide vor Erschöpfung einschliefen. _-~†~-_ Es musste ungefähr gegen Mittag gewesen sein, als Neil seine Augen öffnete. Er machte sie aber gleich wieder zu, um die Ereignisse der letzten Nacht noch einmal Revue passieren zu lassen. Ein wohliges Seufzen entglitt seinen Lippen und kurz darauf schlang sich ein Arm um seine Hüfte. „So gut habe ich schon lange nicht mehr geschlafen“ raunte Bakura in sein Ohr. Neil sagte darauf nichts, genoss einfach nur die Wärme, die ihn umgab. „So etwas schönes hatte ich noch mit keinem anderen Menschen“ sprach Bakura weiter. „Gab es überhaupt einen anderen Menschen?“ fragte Neil schließlich. Kurzes Schweigen. „Nein“ sagte Bakura und Neil spürte weiche Lippen auf seiner Schulter. „Lass es uns noch einmal haben.. Ich kann von dir einfach nicht genug kriegen“ hauchte Bakura ihm schließlich ins Ohr, während seine Hände über Neils Oberkörper glitten und die empfindlichen Brustwarzen reizten. Neils Herzschlag beschleunigte sich und er spürte, wie sein Körper sich auf das bevorstehende Ereignis vorbereitete. Dieses Gefühl, es mit jemandem zu tun, mit dem man sehr tiefe Empfindungen teilte war unglaublich. Er drehte sich in Bakuras Arm um und sah ihm in die Augen. Seine Hand wanderte tiefer und entlockte dem Weißhaarigem ein erwartungsvolles Stöhnen. „Dann lass es uns haben.. ein mal.. zwei mal.. drei mal..“ seine Stimme wurde immer leiser und er knabberte an Bakuras Ohrläppchen. „Ja“ mehr sagte Bakura nicht und legte sich über den Blonden. „So gefällst du mir, Süßer.. Ich will dich den ganzen Tag so haben“ die Worte jagten Neil einen Schauer über den Rücken und er schloss die Augen. „Von mir aus noch die ganze nächste Nacht“ erwiderte er darauf. „Du kannst wohl nie genug bekommen“ sagte Bakura und seine Hände krallten sich in Neils Hüfte. „Nein“ _-~†~-_ Ein weiterer Tag voller Lust verging und der nächste Morgen war angebrochen. Diesmal musste Neil fest stellen, dass er allein im Bett lag. Er sehnte sich immer noch nach Bakuras Berührungen. Das musste wohl wirklich Liebe sein.. aber fühlte der Weißhaarige auch so? Plötzlich war Neil sich nicht mehr sicher. Das Lächeln in seinem Gesicht verschwand und er setzte sich auf. Woher kamen diese Zweifel auf einmal? Sein nächster Weg führte ihn ins Bad und dort nahm er eine ausgiebige Dusche, spülte die Anstrengungen der letzten Tage davon. Er fuhr über alle Stellen, die Bakura berührt hatte und konnte ihn noch immer spüren. Schnell verließ er die Dusche und zog sich etwas an. Dann verzog er sich auf das Sofa und las sein Buch weiter. Einige Stunden vergingen, in denen er nur auf dem Sofa saß und in dem Buch las. Gerade wollte er das Lesezeichen rein stecken, damit er später weiter lesen konnte, aber dieses glitt ihm aus der Hand. „Ach Mist“ es war unter das Sofa gerutscht. Neil seufzte und beugte sich nach unten, um den Boden ab zu tasten. Er fand nicht nur das Lesezeichen. In seinen Händen hielt er wieder das Bild von ihm und seinen Eltern, als sie noch alle glücklich waren und es diesen Kerl noch nicht in ihrem Leben gegeben hatte. Auf einmal spürte er einen heftigen Schmerz und das Bild viel wieder zu Boden. Erinnerungen an diese glückliche Liebe drangen immer mehr vor in sein Gedächtnis. Seine Mutter, die ihm lächelnd über den Kopf streichelte und sagte, alles würde wieder gut werden, nachdem er schlimm gestürzt war. Sein Vater, der mit ihm so oft im Garten gespielt hatte. Neil hielt es nicht mehr aus. Die Schmerzen wurden immer unerträglicher. Er stürmte ins Bad und suchte im Medizinschrank nach etwas, was ihn von diesen Schmerzen befreien konnte.. fand aber nichts. Wütend schlug er die Tür des Spiegelschrankes zu und diese ging zu Bruch. Dann brach er in Tränen aus und versuchte, die Scherben auf zu sammeln. Er schnitt sich mehrere Male, bekam aber nichts davon mit. Erst, als ihm Schwarz vor Augen wurde und er zusammen klappte. _-~†~-_ „Hey, wach auf!“ eine tiefe Stimme rief ihn zurück aus seinem Koma. Nur sehr langsam öffnete Neil die Augen. Er fühlte sich miserabel und starrte an die Decke. Bakura schob sich in sein Blickfeld und Neil starrte ihn an. „Alles klar bei dir?“ Neil schloss die Augen wieder. Ein leises Grummeln war zu hören, bevor Bakura aufstand. „Du wärst mir fast verblutet, mein Freund. Ich konnte dich gerade noch retten“ sagte der Weißhaarige und starrte aus dem Fenster. „Das hättest du nicht tun müssen“ es war mehr ein Flüstern, dass Neil über die Lippen kam. Bakura starrte ihn missmutig an. „Hattest du etwa vor, dich umzubringen? Nach allem, was wir hatten?“ er konnte nicht mehr an sich halten. „Daran liegt es nicht“ sagte Neil. „Und woran dann? Ich kann leider noch keine Gedanken lesen“ forderte Bakura ihn auf, zu sprechen. Neil setzte sich auf. Er hatte also auf dem Sofa gelegen. „Ich bereue es, dass ich meine Eltern getötet habe“ brachte er hervor und Tränen liefen wieder über seine Wangen. „Was?“ Bakura glaubte, sich verhört zu haben. Neil wischte die Tränen weg, dann bemerkte er die Verbände um seine Hände und Unterarme. „Ich weiß nicht, wieso“ sagte er dann. Bakura setzte sich wieder zu ihm. „Diese Schweine haben alles nur noch schlimmer gemacht und dich nicht geschützt, als du sie am nötigsten brauchtest. Sie haben keine Reue verdient!“ Bakura wurde wieder lauter. Als er Neils verschreckten Blick bemerkte, beruhigte er sich. „Tut mir leid… ich wollte dich nicht anschreien“ sagte er und schaute in eine andere Richtung. „Ich habe mich an die Zeit vor meiner Vergewaltigung erinnert.. auch daran, wie meine Eltern mich geliebt haben.. Ich war ihr einziges Kind, das heißt ich habe niemanden mehr“ brachte der Blonde hervor. „Du hast doch mich“ sagte Bakura und schloss Neil in die Arme. Dieser seufzte und drückte sich enger an seinen Retter. _-~†~-_ Einige Tage vergingen, ohne das Neil ein Wort hervor brachte. Den ganzen Tag war er spazieren oder saß am Fenster und starrte hinaus. Er ging jeglichen Kommuniktationsversuchen von Bakura geschickt aus dem Weg, in dem er sich im Bad einschloss oder nach seiner Jacke griff und das Haus verließ. So war es an der Zeit, das Halloween anbrach. Bakura lief ziellos durch die Gegend und suchte nach Neil. Seid über einer Woche hatte er nicht gesprochen, sich nicht mal anfassen lassen. Bakura musste unbedingt herausfinden, woran das lag. Die Nacht der verlorenen Seelen rückte mit jeder Stunde näher und Bakura hoffte, Neil bis dahin zu finden. Er hatte gehört, dass zu Halloween die Geister der Ermordeten zurückkehrten, um sich zu rächen. Er selbst glaubte nicht daran, aber auf einmal erinnerte er sich wieder daran. Neil war in Gefahr. _-~†~-_ Stumm stand Neil vor den Gräbern seiner Eltern. Ob sie ihm wohl jemals verzeihen würden? Er wusste nicht, woher diese Gedanken so plötzlich kamen, aber die Reue war da. Waren mit den Gefühlen für Bakura auch alle anderen wieder erwacht. Er seufzte und beugte sich zu den Gräbern. „Mom, Dad! Es tut mir so leid! Könnt ihr mir wohl irgendwann dafür verzeihen?“ eine Träne lief seine Wange hinab. Er wollte noch mehr sagen, alles heraus lassen, aber im vielen keine passenden Worte dafür ein. Schnell wischte er die Träne weg und schaute sich auf dem Friedhof um. Es war gerade mal Nachmittag und einige Leute besuchten die Gräber von verstorbenen Verwandten um die Blumen zu gießen, oder Unkraut zu entfernen, vom Grabstein oder dem Beet. Neil schaute zurück zum Grab seiner Eltern. Immer noch vielen ihm keine passenden Worte ein. „Ich habe endlich Frieden gefunden“ flüsterte er und schloss die Augen, als sich eine Hand auf seine Schulter legte. _-~†~-_ „Endlich hab ich dich gefunden“ sagte eine, ihm nur allzu, bekannte Stimme. Neil drehte sich um und erkannte Bakura. „Es ist, als wäre ich aus einem bösen Alptraum erwacht“ sagte der Blonde und lächelte. „Hey, du kannst ja noch reden“ sagte Bakura. Neil stand auf. „Ich muss mich ausruhen.. außerdem möchte ich nicht hier draußen rum laufen, wenn die ganzen Verrückten hier ihr Unwesen treiben“ sagte Neil und ging einige Schritte. Dann drehte er sich um und streckte seine Hand nach Bakura aus. „Komm“ sagte er und lächelte. Bakura folgte erwiderte das Lächeln und folgte ihm schließlich. ~FIN~ So, bis hierhin erst mal mit der verdrehten Story.. wenn es euch gefällt, wäre ich nicht abgeneigt, eine kleine Fortsetzung zu schreiben *g* Na ja, ein ziemlich ungewöhnliches Pairing XD Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)