Samstag von Finnian (Du bist nicht allein!) ================================================================================ Kapitel 1: Ein Samstag Abend... ------------------------------- ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ So, das ist mein neuster Streich! Wundert euch nicht, warum einiges Unlogisch ist... Ein Kiosk in einem Ninja – Dorf... Und Sasukes Eltern leben eigentlich auch nicht mehr... Egal... Hauptsache die OS gefällt euch! ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Samstag: Ein Samstag Abend Es war ein Samstag Abend im Juni. Eigentlich ein typischer Samstag Abend, nichts deutete darauf hin, dass sich heute etwas grundlegendes in meinem Leben ändern würde. Ich war gerade auf dem Weg von meiner Stammkneipe - wo ich mit einigen gleichaltrigen Freunden Pool gespielt hatte – zurück nach Hause. Es war etwa halb 12, als ich am kleinen Kiosk an der Thormahnstraße vorbeikam. Eigentlich war der Kiosk eine Garage, aber der Besitzer hatte sie schon vor einigen Jahren in einen kleinen Laden umgewandelt. Hier gab es alles, von Zeitschriften über Bier und Zigaretten bis hin zu Snackartikeln. Der Kiosk lief gut, erstens lag es an einer vielbefahrenen Straße und zweitens war es das einzige in unserem Dorf. Natürlich war der Kiosk - meine Kumpel und ich nannten es Scherzhafterweise immer 'Ratties', weil der Besitzer das Gesicht einer Ratte hatte – jetzt schon zu. Eine mit Werbeplakaten diverser Zeitschriften und Zigarettenmarken beklebte Rolllade versperrte den Eingang. Aber der Kiosk war es auch nicht, was meine Aufmerksamkeit in diesem Moment erregte, sondern der Junge der davor saß. Mit dem Rücken hatte er sich an die Rolllade des Kiosks gelehnt, die Beine angezogen und mit den Armen umschlungen, den Kopf stützte er auf seine Knie. Den Kopf nach unten, so saß er da. Ab und zu konnte man ihn schluchzen hören. Eigentlich bin ich nicht der Typ, der auf andere zugeht und sie anspricht, aber die Art wie er da saß, den Kopf mit den kurzen blonden Haaren auf die Knie gestützt, lies ihn so verletzlich aussehen. Und so setzte ich mich neben ihn. "Hey, was ist los", fragte ich. Ich hörte nur ein Schluchzen und dann ein Schniefen. Ich konnte nicht anders, ich musste ihn umarmen und ganz fest an mich drücken, ihn beschützen, vor was auch immer ihm Leid zufügt hatte. Nie zuvor hatte ich dieses Gefühl gehabt, es war so übermächtig. Das ist es wohl, was man 'Beschützerinstinkt' nennt, dachte ich. Der Junge hörte nicht auf zu schluchzen, nein es wurde sogar noch schlimmer. Aber er wehrte sich nicht gegen meine Umarmung, nein er schien sie sogar zu suchen. Auf einmal wurde ich mir der Situation bewusst in der ich steckte. Hoffentlich kam jetzt niemand vorbei, was musste derjenige wohl von mir denken, mitten in der Nacht bei 'Ratties' einen fremden blonden Jungen in den Armen haltend. Aber je mehr ich darüber nachdachte, desto weniger störte mich der Gedanke. Was kümmert es die anderen was ich mache? Der Junge schluchzte wieder gar herzzerreißend und schniefte. Wenn ich etwas hasse, dann ist es, wenn Leute schniefen, und so kramte ich ein Taschentuch aus meiner Hosentasche hervor. Es war zwar ziemlich zerknittert, aber sauber und ungenutzt. Ich reichte es ihm hin. Zögernd griff er danach. Dann schnäuzte er sich die Nase. Ein Gemurmel, welches wohl "Danke" bedeuten sollte kam unter dem Kopf hervor. "Keine Ursache", antwortete ich, "aber willst du mir nicht mal erzählen was los ist?" Hah, ich fasste es ja selbst nicht, ich quatschte gerade mitten in der Nacht einen fremden blonden Jungen auf seine Probleme an. Als Antwort bekam ich wieder verstärktes Schluchzen zu hören. Jetzt wurde es mir aber zu bunt. Ich fasste den Jungen an den Schultern und drehte seinen Kopf in meine Richtung. Mir stockte fast der Atem, als das Licht der Straßenlaterne auf sein Gesicht fiel. Der Junge war vielleicht 17, also genau so alt wie ich. Er hatte tiefblaue – jetzt gerötete - Augen und schmale Lippen. Alles in allem war sein Gesicht recht feminin und recht jugendhaft. Ich setzte zu einem Satz an, brach ab und versuchte es noch einmal. "Was... was ist los?" Er versuchte sein Gesicht wegzudrehen, aber ich hielt ihn fest. Dann funkelten seine Augen kurz. "Ich bin schwul, das ist los!" Ich war geschockt. Ich hatte mit allem gerechnet, aber nicht damit. Seit 4 Jahren verheimlichte ich allen, dass ich schwul war, traute mich nicht einmal es meinen Eltern zu erzählen - obwohl gerade meine Eltern sehr aufgeschlossen waren – aus Angst vor der Reaktion der Leute hier im Dorf. Und da sitzt dieser Junge mit seinen vielleicht 17 Jahren und tischt mir, einem vollkommen Fremden, das auf. "Na und? Bin ich auch und ich sitze nicht hier rum und heule." Hatte ich das gerade wirklich gesagt? Ich hatte mich gerade vor diesem Jungen geoutet. "Wirklich", kam natürlich prompt die Frage. Was mache ich nun, dachte ich mir. Jetzt könnte ich vielleicht die ganze Sache noch herunterspielen. Aber wollte ich das eigentlich? Ich nickte. Nun saßen wir da, schwiegen uns an. Seine Tränen versiegten und ich stellte fest wie wunderschön seine Augen doch waren. Jeden Augenblick rasten kalte Schauer meinen Rücken herab und meine Arme entlang, und obwohl es nicht kalt war bekam ich eine Gänsehaut. Und dann begann er zu erzählen, ohne das ich ihn nochmals aufgefordert hätte. "Ich weis seit 2 Jahren das ich schwul bin", ich nickte mit 15 war auch mir es bewusst geworden, "bisher habe ich es niemanden gesagt, aber heute ist mein Sensei dahintergekommen. Er hat meine Sachen durchsucht, das hat er noch nie gemacht, ohne das ich es wusste. Und er hat mein Tagebuch gefunden und gelesen." Er machte eine Pause, als müsse er Energie sammeln um weiterzureden. "Ich hatte es gut versteckt, es geht nur mich etwas an, verstehst du? Ich hatte es so gut versteckt, trotzdem hat er es gefunden. Er hat es gelesen. Das ganze Buch. Als ich dann heute Abend wieder nach Hause kam hat er es mir dahin geklatscht. Mich angeschrieen, was diese Perversitäten sollten. Ich wäre eine Schande für die Ninja, man müsse mich umerziehen oder aus dem Dorf schmeißen. Ich wäre ja nicht normal hat er gesagt. Eine Missgeburt. Da bin ich weggelaufen. Ich gehe da nicht mehr hin zurück." Jedes Wort hatte geschmerzt. Jedes einzelne Wort hatte mich zutiefst betrübt. Ich spürte wie etwas heißes meine Wange herunterlief und einen salzigen Geschmack auf meinen Lippen hinterlies. Ich sah ihn an, sah in seine tiefblauen Augen, die wieder begonnen hatten zu tränen. Er war so zerbrechlich, so schutzlos, so wunderschön. Ja wunderschön, das war das Wort, dass ich so lange gesucht hatte um sein Gesicht zu beschreiben. Ich beugte mich ein wenig vor und küsste ihn sanft auf die Wange. Seine Haut war unendlich zart. Er sah mich an. "Komm", sagte ich, "heut' Nacht schläfst du erst mal bei mir." Er sah mich weiter an. "Und deine Eltern?" "Das sehen wir Morgen." Kapitel 2: Der Tag nach dem Abend... ------------------------------------ Der Tag nach dem Abend Es war schon komisch. Da stand ich hier mit einem blonden Jungen, dessen Namen ich nicht einmal kannte, in meinem Zimmer. Meine Eltern nebenan in ihrem Ehebett ahnten nichts von alledem. Ich hatte den blonden Jungen auf der Straße aufgelesen, sein Sensei hatte ihn rausgeschmissen, nachdem er erkannt hatte, dass er schwul war. Schrecklich, vom eigenen Sensei verstoßen - mit 17 auf die Straße gesetzt. Na ja, vielleicht stand mir so ein Schicksal auch noch bevor, wenn meine Eltern es jemals erfahren sollten, obwohl – nein, eigentlich konnte ich mir das bei meinen Eltern nicht vorstellen. Sicher, begeistert würden sie nicht sein; vor allem nicht meine Mutter. Vor einiger Zeit hatte ich sie mal mit meinem Vater über Enkel reden gehört. Damals war ich kurz davor gewesen es ihnen zu sagen, dass ich auch schwul bin, aber als ich hörte wie sehr sie sich Enkelkinder wünschte, habe ich es erst mal gelassen, ich wollte ihren Traum nicht zerstören. Ich drehte mich zu dem Blonden um. "Ich kann dir nichts besonderes anbieten. Du musst wohl oder über mit der Couch vorliebnehmen." Er schaute auf die Couch – ein etwa 20 Jahre altes Modell in einem himmelblauen Farbton gehalten. Etwas verstört schaute er mich an – irgendwie wie ein Reh, dass von einem Autoscheinwerfer geblendet wird, dachte ich. "Ich hol dir mal schnell eine Decke und ein Kissen." Irgendwie verspürte ich den Drang die Situation etwas aufzulockern. Ich bin kein verdammter Psychologe oder so, aber selbst ich konnte erkennen wie unangenehm dem Blonden die ganze Sache war. "Lauf nicht weg; ich bin gleich wieder da", schelmisch grinste ich ihn an. Ja, ich gebe es zu, sehr einfallsreich war das nicht, aber ich war noch nie in solch einer Situation und hoffe auch nie wieder in eine solche zu kommen. Der Blonde jedenfalls schien sich etwas zu entspannen. Ich ging also das Kissen und die Decke holen. Als ich zurückkehrte war der Blonde gerade damit beschäftigt sich zu entkleiden. Sein Pullover lag bereits neben ihm auf dem Boden und ich konnte das Spiel seiner zarten jungen Muskeln auf dem Rücken beobachten, als er sich die Jeans aufknöpfte. Leise legte ich die Bettwäsche auf die Couch und begann mich meinerseits bis auf die Boxer zu entkleiden. Dabei versuchte ich mit aller Macht nicht zu dem Blonden hinzusehen, der sich auch bis auf die Boxer – er trug gelbe Shorts mit lustigen 'Sesamstraße' Motiven – entkleidet hatte. Er hatte unglaublich helle Haut – ja, sie war fast schon weiß – sie lies ihn ziemlich verletzlich wirken. Der Blonde legte sich auf die Couch und verschwand unter der Steppdecke. Ich atmete kurz auf, legte mich meinerseits ins Bett und knipste das Licht aus. Es wurde dunkel. Schlaf konnte ich aber nicht finden, mit meinen Augen tastete ich die Zimmerdecke ab, die von dem wenig Licht erhellt wurde, das der Mond spendete und das seinen Weg durch die Vorhänge fand. Leise hörte ich die gleichmäßigen Atemzüge des Blonden und wurde mir der unglaublichen Situation bewusst in der ich steckte – wie in Gottes Namen sollte ich meinen Eltern morgen früh erklären, was dieser wildfremde Junge bei mir im Zimmer zu suchen hatte? Na ja, mir würde schon was einfallen, wie mir immer etwas einfiel. Ich weis nicht wie lange ich da so gelegen habe und über Gott und die Welt nachgesonnen habe, aber es war sicherlich länger als eine Stunde – aber auf sein Zeitgefühl im halbschlafenden Zustand soll man ja nicht vertrauen. "Bist du noch wach?" Huch, ich hatte erwartet der Blonde würde schon schlafen – scheinbar war ich nicht der einzige der keinen Schlaf finden konnte. Ich gab ein Brummen von mir. "Was ist los?" "Kannst du auch nicht schlafen?" "Nein. Was ist los?" "Kann ich zu dir ins Bett kommen?" Diese elendige Fragerei ging mir langsam auf die Nerven und ich hatte auch keine Lust auf eine groß angelegte Diskussion. Eigentlich wollte ich nur abtauchen in die Ruhe des Schlafes – eine Ruhe in der man nicht nach zu denken braucht; eine Ruhe ohne Probleme; eine Ruhe in der das Drumherum egal ist; eine absolute Ruhe. Resigniert stöhnte ich auf. "Wenn es unbedingt sein muss." Ich musste bescheuert sein. Den wildfremden Blonden bei mir auf der Couch würde ich vielleicht noch erklären können, aber der Wildfremde bei mir im Bett würde sicherlich einige unangenehme Fragen nach sich ziehen – aber jetzt war mir erst mal alles egal. Tapsenden Schrittes kam der Blonde zu meinem Bett und legte sich links neben mich hin – ich habe schon seit Jahren ein großes 1 Meter 40 breites Bett, da ich mich nie mit weniger zufrieden gegeben habe, ich mag es halt nicht eingeengt zu sein. Es war schon ein seltsames Gefühl einen Jungen neben mir zu haben – aber in diesem Moment mehr unangenehm als schön. Aber das war mir jetzt auch egal, ich war müde und wollte nicht mehr über diese Situation nachdenken. Ich rollte mich auf die rechte Seite und schloss die Augen. Doch bevor ich in die absolute Ruhe eines traumlosen Schlafes abdriften konnte, spürte ich noch wie ich umarmt wurde, dann schlief ich ein. Ich wachte wieder auf. Es war dunkel bei mir im Zimmer, allerdings fiel ein wenig Licht durch den Türspalt. Licht? Um diese Uhrzeit? Ich drehte mich auf den Rücken, der Platz links von mir war leer, aber noch warm. Ich knipste das Licht an. Der Blonde war verschwunden und mit ihm all seinen Sachen. Irgendwie spürte ich ein alarmierendes Gefühl in der Magengegend. Das der Blonde sich so einfach aus dem Staub machte gefiel mir nicht. Er wusste doch gar nicht wohin. Schnell zog ich mir meine Sachen wieder an – meine Müdigkeit war mit einem Schlag verschwunden. Dann ging ich raus, auf die Straße – nein, eigentlich rannte ich. Ich weis nicht wie lange ich lief, und vor allem nicht wohin ich lief, ich wusste ja nicht, wo der Blonde hin sein könnte. Aber irgendwie zog es mich in Kreisen immer mehr zu Thormahnstraße hin und dann stand ich irgendwann wieder vor 'Ratties' und siehe da, der Blonde war auch da. Er stand da, den Kopf gegen die Rolllade gelehnt. "Hey du. Kannst du mir erklären was das sollte? Warum bist du ohne was zu sagen gegangen?" Der Blonde zuckte zusammen, ob von der Stimme allgemein, oder weil es gerade meine Stimme war weis ich bis heute nicht. Langsam drehte er sich um. Im fahlen Licht der Straßenlaternen konnte ich glänzende Streifen erkennen, die von seinen Augen nach unten verliefen – er hatte wieder geweint. "Ich...", er stockte. Langsam ging ich auf ihn zu – bildete ich es mir ein, oder schien er zu schwanken? "Ich...", begann er noch mal. Ich bemerkte einmal mehr, wie fertig er doch war und so beschloss ich die Sache anders anzugehen. "Es ist OK. Was ist denn los?" Ich ging einen weiteren Schritt auf ihn zu – wollte ihm die Tränen aus dem Gesicht wischen, doch dann brach er zusammen. Wie eine Puppe fiel er plötzlich in sich zusammen. Ich versuchte noch ihn zu halten, doch ich war nicht schnell genug – mit einem klatschenden Geräusch schlug er auf den Asphalt auf. Ich kniete mich neben ihm und hob seinen Kopf an – scheinbar war ihm nichts passiert, mit gebrochenen rotunterlaufenen Augen sah er mich an. "Was machst du nur für Sachen? Ist dir was passiert?" Er schüttelte leicht den Kopf, Tränen liefen seinen Wangen herunter. Ich fragte mich zum wiederholten Male, wo er nur die ganzen Tränen hernahm. Ich wischte ihm die Tränen aus dem Gesicht und fragte ihn erneut: "Warum bist du weggelaufen?" Er schlug die Augen nieder und sah mich auch nicht an, als er zu sprechen begann. "Ich schaffe das schon allein. Ich brauche keine Hilfe." Die Art wie er das sagte klang so unendlich emotionslos. Kein Wort entsprach der Wahrheit und das wussten wir beide. "Das stimmt doch gar nicht." Der Blonde versuchte trotzig zu antworten, aber sein 'stimmt ja wohl' wurde von seinem Schluchzen erstickt. Mit tränenerstickter Stimme meinte er dann nur noch: "Aber ich mache dir doch nur Ärger." Ich antwortete darauf gar nicht mehr, sondern half ihm statt dessen hoch und führte ihn wieder in Richtung: zu Hause. Kapitel 3: Ein weiterer Samstag... ---------------------------------- Dies ist die Fortsetzung meiner Geschichte 'Ein Samstag Abend und der Tag danach'. Die Geschichte spielt ein Jahr nach dem ersten Samstag... Ein weiterer Samstag Ich wurde von einer kühlen Brise geweckt, die über meine nackte Schulter strich. Ich öffnete die Augen, der Platz neben mir war leer, aber ich konnte die Wärme spüren, die der Körper von Naruto hinterlassen hatte. Ich drehte mich auf den Rücken und sah zur geöffneten Balkontür hinüber. Draußen konnte ich Naruto erkennen. Eigentlich wollte ich nicht aufstehen, es war viel zu früh, gerade mal 9 Uhr. Gestern war es spät gewesen, ich hatte mit Naruto unser Einjähriges gefeiert, bis um halb sechs. Ich gab einen grunzenden Laut ab, als ich meine Beine aus dem Bett schwang. Ich erzitterte, als meine nackten Füße den kühlen Parkettboden berührten – wie konnte es im Juni nur so kalt sein? Eine weitere kühle Brise strich über meinen Oberkörper, schnell griff ich zu meinem T-Shirt, das ich gestern achtlos neben das Bett geworfen hatte – zu müde war ich gewesen, um mich noch um Ordnung zu sorgen – und streifte es mir über. Tapsenden Schrittes ging ich auf den Balkon. Blinzelnd sah ich in das Sonnenlicht. Naruto stand da, nur in Shorts und T-Shirt bekleidet und blickte über die Felder, die nicht weit hinter unserem Haus begannen. Die Art wie er da stand machte mir Sorgen, wieder spürte ich dieses unbändige Gefühl ihn in den Arm nehmen zu müssen. "Was ist los, Naruto?" Ein feuchter Streifen begann sich seinen Weg von Narutos Auge zum Kinn zu bahnen. Ich nahm ihn in den Arm, egal was die Nachbarn – die bisher nicht von unserem Verhältnis in Kenntnis gesetzt worden waren - von uns dachten, ich musste ihn einfach umarmen. Trotz seiner 18 Jahre wirkte Naruto immer unglaublich zerbrechlich und zart. Seine helle Haut und die blonden Haare taten ihr übriges. "Mum hat gestern angerufen." Mehr sagte er nicht, aber das musste er auch nicht. Ich wusste wie sehr er seine Mutter vermisste. Seitdem ihn damals sein Sensei aus dem Haus geschmissen hatte, als er bemerkte, dass Naruto schwul war, hatte Naruto sie nicht mehr gesehen. Sein Sensei tat alles um die beiden zu trennen. Ich drückte Naruto noch mehr, und gab ihm einen leichten Kuss auf die Stirn. "Sie hat mir erzählt, das der Sensei gesagt hat, ich wäre damals abgehauen. Er hat ihr erzählt ich hätte ihnen Geld gestohlen, er hat erzählt... ", er brach ab und verfiel ins Schluchzen. Ich stand hier, auf dem Balkon, Naruto im Arm, der nicht mehr aufhören wollte zu weinen. Ich konnte mir schon vorstellen, was in ihm vorging, verstoßen vom Sensei, von der Mutter nur zwei km getrennt, aber trotzdem nicht in der Lage sie zu besuchen. Sanft streichelte ich über Narutos Haare, jetzt verstand ich, warum er gestern so ruhig gewesen war und nicht richtig in die Stimmung eingetaucht war. Wieso hatte ich das gestern nicht bemerkt? Ich hätte es bemerken müssen. Ich begann mir selber Vorwürfe zu machen, was war ich für ein Freund, dass ich nicht bemerkte wie dreckig es Naruto eigentlich ging? Die zweite Balkontür zum Schlafzimmer meiner Eltern öffnete sich. Meine Mutter, nur in ein cremefarbenes Nachhemd gekleidet steckte ihren Kopf hinaus. "Guten Mor..", sie stockte. "Was ist los, Sasuke?" "Narutos Mutter hat gestern angerufen." Einen Moment herrschte schweigen, nur das schluchzen von Naruto war zu hören. "Ich verstehe. Bring ihn erst mal rein, ich mache euch derweil einen Tee." Damit verschwand sie wieder. "Komm." Langsam geleitete ich ihn zurück in mein Zimmer, schloss die Balkontür und setzte mich mit ihm zusammen auf unser Bett. Immer noch hielt ich ihn in meinen Armen, er weinte immer noch. "Sasuke", begann er, "er hat ihr gesagt ... " Wieder brach er in Tränen aus. Ich sagte nichts, geduldig wartete ich darauf, dass er sich wieder beruhigen würde. "Er hat ihr gesagt ich wäre tot." Stille. "Er hat... WAS?" Ich konnte es kaum glauben. Ich hatte nie viel von Narutos Sensei gehalten, aber das ging eindeutig zu weit. Wie konnte er nur. Damit hatte er nicht nur Narutos unglaublich viel Leid zugefügt, sondern auch seiner eigenen Ehefrau. (Ja... ich gebe es zu... Narutos Vater und sein Sensei sind ein und die selbe Person! Fragt nicht warum... ist einfach so!) "Und deine Mutter hat die ganze Zeit nicht gewusst, dass du noch immer hier im Dorf bist?" Naruto schüttelte den Kopf, Tränen liefen ihm noch immer die Wangen hinab. Ich schaute ihn entsetzt an und hielt ihn in meinen Armen. Beschützte ihn und gab ihm die Wärme, die er jetzt brauchte. Nach einer Weile wurde sein schluchzen leiser und ich bemerkte, dass er eingeschlafen war. Wie ein Baby lag er in meinen Armen. Sanft streichelte ich ihm durch das Haar und über sein weiches Gesicht. Was mache ich nur mit dir, dachte ich. Die Tür wurde geöffnet und meine Mum kam mit einem Tablett mit zwei Tassen dampfenden Tee und einigen Brötchen, inklusive Aufschnitt, hinein. Ich drückte meine Zeigefinger auf die Lippen. Sie nickte nur kurz, stellte das Tablett auf meinen Schreibtisch und flüsterte: "Wie geht es ihm?" "Er schläft. Aber, das Telefongespräch hat wohl einige alte Wunden wieder geöffnet." "Wir müssen diese Sache ein für allemal klären, Sasuke." "Ich weis, Mama. Aber nicht heute und nicht morgen, das schafft Naruto nicht." "Ich weis, Sasuke, ich weis." ***************************************************************************** So... Und mit diesem Kapitel beende ich meinen eigentlichen OS! Das Ende lasse ich offen, da ich selber Geschichten mit einem offenen Ende sehr mag. So könnt ihr euch euer eigenes "Happy End"... nicht ausdenken... bilden/machen/vorstellen... wie ihr wollt! IC hoffe die Story hat euch trotzdem gefallen und seid nicht böse aum mich! ****************************************************************************** Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)