Bonds and Betrayal von Shuichi- (Sasuke & Sakura! » Epilog online -> Story abgeschlossen!) ================================================================================ Kapitel 13: Sasukes Überlegungen -------------------------------- So... Dieses Kapitel wird eher ohne viel Action verlaufen. Stattdessen wird sogar eine "zärtliche Seite" an Sasuke aufgedeckt Oo Ich wünsch euch jedenfalls viel Spaß!^^ Kapitel 13: Sasukes Überlegungen Langsam erwachte Sasuke aus seinem Schlaf. Nach und nach entschloss er sich auch dazu, die Augen zu öffnen. Wohltuende Dunkelheit empfing ihn, vermischt mit einem kleinen Licht, das offenbar von den Wänden kam. Moment mal… Wände? Und wieso war es unter ihm so weich? Lag er etwa auf einem echten Bett? Vorsichtig neigte er seinen Kopf zur Seite und stellte fest, dass er auf einem Kissen landete, das wirklich zu einem Bett gehörte, auf dem der Rest seines Körpers verweilte. Aber wieso lag er hier? Wo und wie war er hierher gekommen? „Uchiha Itachi, es ist Zeit, dass dieses falsche Spiel endet“ „Oniken, Katana no Izuma!“ „Da ich wirklich keine Lust habe mit dir zu spielen, beende ich das jetzt!“ Da drang es ihm wieder ins Gedächtnis! Sein Kampf mit Sakura und dann die Samurai. Dieser stämmige, groß gewachsene Typ mit seinem Katana hatte sein Schwert von Kusangai einfach so zerteilt, als wenn es ein Brotmesser wäre. Und auch ansonsten war es erbärmlich, wie er ihn einfach hatte bezwingen können – ihn, Uchiha Sasuke! Gut, er war noch geschwächt gewesen, aber trotzdem war es nicht tragbar… Schon gar nicht, wenn diese Trottel ihn mit seinem älteren Bruder verwechselt hatten. Wie dumm musste man bitte sein? Na ja, offenbar hatten sie gemerkt, dass sie den falschen Uchiha erwischt hatten, sonst wäre er sicher nicht in diesem Zimmer auf einem weichen Bett. Sasuke setzte sich auf, verzog daraufhin kurz vor Schmerz das Gesicht, denn ein paar Verletzungen waren noch nicht ganz geheilt und ihm taten außerdem einige Knochen weh. Es war echt weinerlich… Er fühlte sich gerade so wahnsinnig schwach und erbärmlich, gedemütigt. Gut, Sakura war nicht schwach, wie sich herausgestellt hatte und er hatte im Endeffekt die Oberhand behalten, aber dennoch… War er wirklich in der Lage, seinen Bruder zu töten? Diesen arroganten, Familien massakrierenden Bastard? Dämliche Heilkräfte von Orochimaru! Warum schienen sie gerade so faul zu sein?! Sasuke riss sich wieder zusammen, setzte seine gewohnte Miene auf, sah sich schließlich etwas im Zimmer um und stellte fest, dass man es gar nicht wirklich als richtiges Zimmer betrachten konnte. Es war offenbar ein Raum in einer Höhle oder in einem Berg. Vorsichtig, um nicht wieder von Schmerzen erfüllt zu werden, stand er auf, bemerkte erst jetzt, dass er einen Verband um den Kopf und um die Schulter trug… Sein Blick wanderte von den Wänden auf den Nachttisch neben dem Bett. Dort lag sein Rucksack, sein schwarzer Kapuzenmantel und – oh wie super toll und sinnvoll – sein zerrissenes Hemd. Dann hing seine Aufmerksamkeit an etwas fest, was ihn irgendwie erstaunte, wobei man ihm das nicht ansah. Sein Schwert von Kusanagai… Es lag dort ebenfalls, aber nicht in zwei Hälften, sondern wieder vollständig, so als wenn es irgendjemand repariert hätte. Sasuke wollte es berühren, doch es gab einen elektrischen Schlag ab, als er sich ihm näherte. Völlig erkaltet blickte er zu dem Katana, packte es dann plötzlich, kassierte anschließend zwar noch ein paar weitere Schläge, aber letztlich unterwarf es sich. Es unterwarf sich? War der Uchiha jetzt schon so verrückt, dass er glaubte, sein Schwert würde ein Eigenleben führen? Pah, Schwachsinn! „Ein Schwert sucht sich seinen Besitzer aus, nicht umgekehrt“, trat plötzlich eine Stimme aus dem Hintergrund und der Uchiha drehte sich kampfbereit mit dem Katana zu ihr um. Eine Frau hatte sein Zimmer betreten und sah ihn lächelnd an, trug neben her etwas zu Essen rein, was sie auf dem Bett abstellte. Seltsam… Sie hatte nicht einmal mit der Wimper gezuckt, als er sie unbeeindruckt gemustert hatte, gefährlich sein Schwert von Kusanagai ziehend. „Wer bist du?“, ließ sich der Schwarzhaarige zu dieser Frage herab, blieb dabei natürlich misstrauisch. „Mein Name ist Aki. Miyamoto Aki. Mein Mann hat dich und das Mädchen hierher gebracht. Sorgt euch nicht, ihr seid keine Gefangenen, zumindest nicht ganz“, lächelte sie ihn weiter lieb an und ging dann ganz einfach. Sie ließ Sasuke gar nicht erst weiter nachfragen und verschwand schließlich aus dem Zimmer. Der Uchiha nahm sich die Schwertscheide und vergrub sein Katana darin. Miyamoto… War er hier etwa in einem Versteck der Samurai gelandet? Konnte das sein? Offensichtlich schon, denn diese Frau sah nicht nach einer Kriegerin aus. Also hatte man ihn und Sakura nach dieser Nacht im Wald mitgenommen, sogar verarztet. Sakura… Da war er wieder – der Stich. Verflucht, was ging nur in ihm vor? Wieso war er so verdammt seltsam in den letzten Stunden, Tagen… Hey, wie lange war er eigentlich bewusstlos gewesen und wie viel Zeit war seit seinem Kampf gegen die Kunoichi vergangen? Sei’s drum. Gezwungenermaßen musste er die Rosahaarige finden, obwohl er sich fragte, warum er das musste… Egal… Sasuke steckte sein Katana an den hinteren Teil seines Gürtels und nahm sich eines der Brote, die Aki gebracht hatte. Irgendwie hatte er keine Bedenken zu essen… Und die hölzerne Tür war ebenfalls offen, also verließ er seinen Raum, sah nach links und nach rechts, als wolle er über eine Straße gehen. Der Uchiha entschied sich für den rechten Weg und ging diesen eine Weile entlang, hörte dann Schritte, die ihm entgegen kamen. „Sanada, dein dämliches Grinsen nervt wirklich… Hör endlich damit auf. Es stört tierisch beim Training“, beschwerte sich der Samurai bei seinem Kameraden, neben dem er herging. „Nein, falsch. Es stört nur dich, Tsunetomo“, sprach der andere amüsiert und kicherte etwas vor sich hin. „Und jetzt spiel hier nicht den ernsten finsteren Schwertkrieger. Tomoe – chan mag das nicht.“ Yukimura Sanada streckte die Zunge heraus und verschränkte die Hände hinterm Kopf, grinsend den Gang entlang gehend. „Nenn sie nicht ‚-chan’!“, meinte Yamamoto Tsunetomo daraufhin eindringlich und folgte ihm weiterhin. Sie hatten den Uchiha nicht bemerkt, der an der Decke hing, indem er Chakra in seine Finger – und Fußspitzen geleitet, sich somit gefestigt hatte und erst jetzt wieder auf den Boden trat. Waren das nicht gerade zwei der Typen gewesen, die ihn im Wald überrascht hatten? Dafür, dass das anscheinend Samurai waren, schienen sie sehr kindisch… Wieder so ein Grund, warum er sich erbärmlich fühlte. Sasuke ging weiter und erreichte schließlich und endlich eine weitere Tür, legte seine Hand auf die Klinke und drückte diese runter, verschaffte sich somit Eintritt zum Zimmer selbst und sein emotionsloser Blick erkannte die rosahaarige Kunoichi schlafend in dem Bett liegen. Wie seltsam… Es war kein Stich gekommen, also war wohl doch alles in Ordnung, aber dafür erfüllte eine merkwürdige Wärme gerade sein Inneres und zum ersten Mal seit langer Zeit fühlte er sich unwohl in seiner Haut. Es war so eine komische Wärme, die er in seiner Kälte nicht gebrauchen konnte. Gleichgültig sah er zu ihr, schloss die Tür hinter sich und ging langsam auf sie zu. „S-Sasuke – kun… Hör auf“, hallte es schließlich wieder in Sasukes Kopf, während er vor ihrem Bett stoppte und sie einfach nur ansah. „Hör auf!“, kam es wieder, diesmal lauter – in seinem Kopf!! Er setzte sich auf die Kante der Matratze und sah sie weiter gefühlskalt aber interessiert an. Da war es nämlich wieder… Dieses seltsame Interesse… „HÖR AUF!“, hörte er sie brüllen, gefolgt von einer harten Ohrfeige auf seine Wange, die er sich jetzt einmal kurz hielt. Nie hatte ihn jemand geohrfeigt. Faustschläge, das hatte er schon dutzende Male zu spüren bekommen, auch wenn es in den letzten Jahren so gut wie nie vorgekommen war, weil seine Gegner nie dazu kamen. Aber eine Ohrfeige… Nicht einmal sein Vater hatte ihn geohrfeigt, jedenfalls nicht physisch. Und seine Mutter? Nein, die war eine zu liebe und nette Person gewesen, als dass sie so etwas einem ihrer geliebten Söhne angetan hätte. Es war schon seltsam… Itachi kam ganz klar nach seinem Vater, zumindest was das Emotionale und den Gesichtsausdruck anging. In Sachen Gerechtigkeitssinn jedoch konnte Itachi in keiner Weise an diesen heranreichen… Mittlerweile tat Sasuke das zwar auch, aber irgendwie hing das nur damit zusammen, dass genau dieser väterliche Teil in der Zeit bei Orochimaru geweckt worden war. Hauptsächlich hatte die entstehende Dunkelheit, der gewachsene Hass und das Desinteresse an anderen dazu geführt. Früher war es anders. Da hatte er noch diese psychische Verletzbarkeit, Gefühlsausbrücke, sogar ein aufrichtiges Lächeln, was mittlerweile abgestorben war. Diese Dinge hatte er von seiner Mutter gehabt. Ob sein Vater dazu in der Lage war, hatte Sasuke nie herausfinden können. Für den Uchiha war es aber besser so. Er konnte nur auf diese Weise stark werden. Unnahbar, emotionslos, unbeeindruckt, gleichgültig und kalt. Das hatte ihn stark gemacht. Zwar hatte es ihn von allen getrennt und abgeschottet, aber wie schon immer interessierten ihn andere nicht! Doch wie schafften es Leute wie Naruto oder Sakura stark zu werden? Wie machten sie das? Ja, in der Tat. Sakura war stark geworden und hübsch, wie ihm gerade auffiel und er sich wegen dieser Feststellung hätte schellen können. Wie waren überhaupt seine Eltern zusammengekommen? Auch das hatte er nie erfahren… Aber irgendetwas musste dieser Mann, der sein Vater gewesen war, an der Frau, die seine Mutter war, Gefallen gefunden haben… Sicher, hier und da wurden Hochzeiten arrangiert oder Zwangsehen vollzogen, aber in Konoha und im Uchiha – Clan war das unüblich und eigentlich nie zu finden. Also was war es, dass Sasukes Vater so verführt hatte? Sasuke beobachtete die Kunoichi und musterte sie etwas, während sie schlief. Es schien, als suche er zwanghaft irgendetwas an ihrem Körper, was einen stolzen und ehrenhaften Mann zur Heirat und Zeugung von zwei Jungen bewegen könnte! Doch je mehr er versuchte, auf Zwang etwas zu finden, desto ratloser wurde er und richtete seinen Blick kurzzeitig von ihr ab. Die Kälte war in seine Augen zurückgekehrt, hatte das Interesse verdrängt. Aber dann hörte er ein Seufzen der Medic – nin, lenkte somit wieder seine Aufmerksamkeit auf sie und seine Augen weiteten sich ganz kurz und unmerklich, trieben die gerade sesshaft gewordene Kälte wieder davon, ließen dafür das erleichterte Interesse eintreten. Die Kunoichi legte ihren Kopf zur Seite, drängte schlafend die Decke etwas zurück und ließ ihren rechten Arm angewinkelt über dem Kissen hängen. Der Uchiha sah in ihr Gesicht. Friedlich. Sanfte Züge. Süße Lippen. Schöne Nase. In der Tat… Sakura war nicht nur stark, sondern hübsch geworden. In dem Uchiha tobten derweil die monströsen Eigenschaften der Kälte, Finsternis und ihres gemeinsamen Anführers – dem Hass auf Itachi! Sie wurden von einer scheinbaren Armee aus Wärme und Licht förmlich zertrampelt. Instinktiv setzte Sasuke sich weiter auf das Bett und seine Hand wanderte in einer fließenden Bewegung zu ihrer Wange, hielt diese für eine kurze Zeit, ehe sein Blick ihrer Schulterwunde und dem mittlerweile verheilten Stich unter ihrer Kehle, deren Verursacher er selbst war, glitt. Sasukes Hand wanderte langsam zu ihren Haaren und strich sie hinter das Ohr. Er glaubte langsam zu verstehen, was seinen Vater so angezogen hatte. Es waren nicht irgendwelche Merkmale, wie breite Hüften, große Brüste, die einzig und allein zum Zwecke der Fortpflanzung und Clanerhaltung dienlich waren! Es waren unter anderem die Dinge, die Sasuke gerade selbst in einen seltsamen Bann gezogen hatten, aus dem er nicht mehr herauskam. Sein Verstand beklagte sich, er solle doch verflucht nochmal Uchiha Sasuke sein, aber so still wie es um Sasuke herum war, so stumm war sein Verstand in diesem Moment. Sakura öffnete langsam die Augen und riss diese dann verwundert auf, als sie den Uchiha vor sich erblickte, wie er sie zwar recht emotionslos aber interessiert, nein, irgendwie abwesend ansah. Hä? Er berührte sie auch, wie sie gerade feststellte – ganz knapp hinterm Ohr. Es war eine vollkommen andere Situation als die im Wald… Es wirkte so vertraut, dabei hatte er etwas Derartiges doch noch nie gemacht. Woher kam also dieses Gefühl? Der Uchiha blickte ihr in die grünen Augen und vergas dabei alles… Er vergas seinen Machthunger, vergas seine Gleichgültigkeit, vergas sogar Itachi… Sein Existenzgrund „Rache an Itachi“ war in dieser Sekunde nicht mehr auf Rang 1, sondern irgendwo verschollen. Sein Verstand glaubte währenddessen eine Möglichkeit gefunden zu haben, die Aufmerksamkeit seines kaltherzigen Besitzers wiederzuerlangen. Er preiste das Wort „Clanaufbau“ im Zusammenhang mit „Sakura“ ganz hoch, doch offenbar fruchtete selbst das nicht so wirklich, weshalb der Verstand sich grummelnd zurückzog. Die Kunoichi wusste unterdessen nicht, was sie tun sollte. Aber es war nicht schlimm, zumindest nicht jetzt. Im Wald war es schlimm gewesen, aber jetzt gerade nicht, denn alles an dieser Situation wirkte so – sie wollte es gar nicht in Bezug auf Sasuke denken – so liebevoll… Traum? Nein, irgendwie nicht… Die waren anders… Es war generell anders. Nicht nur wirkte das hier so liebevoll, es schien sogar liebevoll zu sein und was ihr zusätzlich auffiel, war Sasukes warme Hand. Normalerweise hatte Sasuke nicht nur kalte Blicke, sondern auch kalte Hände. „Sasuke – kun…?“, kam es schließlich langsam von ihr und drang in das Unterbewusstsein des Uchihas, der dadurch offensichtlich wieder zu sich kam, seine Hand zurücknahm und eigentlich eine weitere Ohrfeige erwartet hatte, die aber nicht kam. Gut, er hätte sie abgewehrt, jetzt, wo er wieder bei Sinnen war. Gleichzeitig mit der siegreichen Rückkehr seines triumphierenden Verstandes, der wieder eine eiskalte Mauer um das Herz seines Besitzers baute, welche aber labiler als die vorige war, waren auch die Truppen Kälte, Finsternis und Hass siegreich über das Licht und die Wärme – jedoch stark geschwächt. Der Schwarzhaarige wirkte wieder so emotionslos und unnahbar, wendete auf eben diese Weise seinen Blick ab, während Sakura ihn nur weiter verwundert ansah. „Verzeih’ mir…“, klang es dann plötzlich aus seinem Munde und die Kunoichi glaubte sich verhört zu haben. Bitte? War das gerade eine Entschuldigung von Uchiha Sasuke? War sie blöd oder hatte sie nur etwas verpasst? Wie dem auch sei, sagte sie sich innerlich und setzte sich leicht auf. Wofür genau er sich entschuldigte wusste sie nicht, aber die Rosahaarige vermutete, dass er auf die Berührung und das Starren anspielte. „Schon gut“, entgegnete sie ihm nach einer Weile, war aber immer noch unschlüssig, was sie jetzt denken sollte. Dieses Geschehene eben war doch nicht normal… Hatte er doch Gefühle? Wenn ja, hatte er Gefühle für sie? Es waren wieder unbeantwortete Fragen, wie sich herausstellte, als die Tür zum Zimmer aufging und zwei Personen darin standen, die Sasuke dazu verleiteten, unbeeindruckt zu ihnen zu sehen. Eher unbewusst hielt er einen Arm vor die Kunoichi und machte sich innerlich kampfbereit. Sakura wusste gar nicht, wie ihr geschah, als der Arm so schützend vor ihr war. Und schon gar nicht wusste sie, wo sie hier waren… Aber die Personen erkannte sie wieder. Sie hatte sie im Wald gesehen. Konnte das bedeuten, sie wurden hier gefangen gehalten? „Kommt mir das nur so vor oder habe ich diese Szene irgendwo schon einmal gesehen?“, meinte die weibliche Person mit dem Katana an ihrer Seite eher ironisch. „Wie ich sehe, hat sich deine Schulter recht schnell wieder erholt, junger Uchiha“, sprach die andere männliche Person und wirkte recht neutral, als er das sagte. „Ich muss mich für die Wunde dennoch entschuldigen.“ Sakura erinnerte sich an den seltsamen Typen und sogar spärlich an die Frau. Die war nämlich der Grund für ihre Bewusstlosigkeit gewesen. Der Typ hingegen hatte sein Katana in Sasukes Schulter gerammt und es nicht gerade zimperlich wieder herausgezogen. Und jetzt standen die hier in diesem seltsamen Höhlen – oder Bergzimmer und entschuldigten sich bzw. erkundigten sich nach dem Wohlbefinden der beiden Konohanins… „Wer seid ihr?“, kam es schließlich vom Uchiha, der sich von den beiden in keiner Weise beeindrucken ließ. Mittlerweile fühlte er sich wieder kampfbereit und er würde jederzeit gegen sie antreten – Samurai hin oder her. „Wie unhöflich von uns. Das hier ist Gozen Tomoe und mein Name ist Sasaki Kojiro. Wir gehören zu den letzten überlebenden Samurai.“ Etwas verwundert blickte die Rosahaarige auf, was der Uchiha ihr jedoch nicht gleichtat. Die zwei Schwertkrieger hingegen schienen auch leicht überrascht, denn eigentlich hatten sie mit einem verblüfften Blick der zwei gerechnet, was jedoch nicht zutraf. Die Jugend von heute war auch nicht mehr das, was sie mal war. „Wo sind wir hier?“, wieder von Sasuke… „In unserem Versteck, hoch in den Bergen“, trat nun eine weitere Stimme aus dem Hintergrund und Sasuke erkannte sie einwandfrei als den stämmigen Samurai, gegen den er gekämpft hatte. „Es freut mich, dass ihr wohlauf seid. Auch ich muss mich an dieser Stelle bei euch entschuldigen. Wir sind irrtümlich davon ausgegangen, auf Uchiha Itachi und nicht Uchiha Sasuke zu treffen. Es war ein Missverständnis.“ Missverständnis? Sakura war zwar leicht skeptisch und fand, dass diese Samurais leicht bedrohlich wirkten, allerdings waren ihre Absichten wohl kaum feindselig gesinnt. Sie waren tatsächlich Opfer einer blöden Verwechselung geworden. Hätte man sie doch nur vorher gefragt. Eine weitere Frau trat hinzu und räusperte sich – Aki. Sofort reagierte der groß gewachsene Mann. „Oh, entschuldigt. Mein Name ist Miyamoto Musashi, ich bin der Anführer unserer kleinen Gemeinschaft. Kojiro und Tomoe habt ihr bereits kennen gelernt. Als Ausgleich für unser Missverständnis – bleibt noch eine Weile hier und ruht euch aus.“ „Wir wären aber trotzdem erfreut darüber, nachher noch einmal mit dir reden zu können, Uchiha Sasuke“, meinte Tomoe kühl, hielt sogar dem Blick von Sasuke stand und entfernte sich schließlich, woraufhin Kojiro seufzte. „Immer das Gleiche mit ihr… Nun denn, ich gehe mal und sammle noch ein wenig Feuerholz. Bis später.“ Weg war der nächste. „Aki, bringst du der Medic – nin noch ihre Sachen?“, fragte Musashi seine Frau, die lediglich lächelte, nickte und dann ebenfalls verschwand. „Wenn ihr mich bitte entschuldigen wollt“, kam es letzten Endes auch von dem Anführer dieser sogenannten Gemeinschaft. „Äh, halt“, hielt Sakura ihn noch einmal kurz zurück, „Woher wissen Sie, dass ich Medic – nin bin?“ Musashi zwinkerte und schmunzelte milde, ehe er ohne eine Antwort gebend verschwand, die Tür schloss. Und so waren Sasuke und Sakura wieder alleine in dem Zimmer, schwiegen vor sich hin. Schließlich erhob sich der Schwarzhaarige wieder, verließ aber nicht den Raum. Etwas zwang ihn, hier zu bleiben. Und da war noch etwas… Etwas zwang ihn dazu, sich wieder zu ihr zu drehen, denn es war seltsam, dass Sakura bis jetzt noch kein Wort gesagt hatte. Ernst und emotionslos zugleich blickte er sie an und sie konterte es mit einem unergründlichen Blick. Eine Mischung aus trauernd und fragend… Und als er das sah, trat wieder dieser kurze Stich in seinem Herzen ein, der ihn schließlich und endlich dazu veranlasste, ihr erneut den Rücken zu kehren und sich doch auf den Weg aus dem Zimmer zu machen, wenn nicht in diesem Moment… „Sasuke – kun!“, hielt sie ihn auf, wobei es erschreckend war, dass sie mittlerweile den Präfix wieder verwendete und er hielt inne, „Warum?“ Der Uchiha hatte gerade seine Hand auf der Klinke und schwieg vor sich hin. Warum was? Was wollte sie? Kam jetzt die Frage, die durch ihren Blick bereits vorbereitet wurde? „Warum hast du mich im Wald nicht umgebracht…? Und… Wieso hast du nicht mit voller Kraft gekämpft?“ Sakura war sich sicher, dass er das nicht getan hatte. Es gab einige Indizien, die daraufhin wiesen, darunter z.B. das Juin, welches er jederzeit ohne Probleme hätte durchgehend nutzen können. Dann natürlich die nicht überraschenden Angriffe, denen er scheinbar nicht ausweichen konnte und zu guter Letzt – sein Chidori! Hätte es seine volle Kraft entfaltet, wäre es ihr bestimmt nicht so einfach gelungen, sich wieder zu regenerieren. Aber jetzt blieb eben die Frage, warum das alles so war. Wieso hatte er nicht mit voller Kraft gekämpft und warum hatte er sie im Wald nicht getötet, sondern stattdessen von hinten umarmt? War er ein Wüstling? Nein, Sasuke doch nicht… Das wäre unter seinem Niveau… Sie hatte ihren Blick gesenkt und starrte nun auf ihre Bettdecke, glaubte nicht einmal daran, dass sie eine Antwort bekommen würde, aber schließlich trat dieses Wunder doch ein. „Ich habe kein Interesse daran, dich zu töten“, erwiderte der Shinobi ruhig und kalt, war offensichtlich an der Klinke kleben geblieben. Schnell sah die Kunoichi verwundert auf, betrachtete seinen freien Rücken mit den langen Narben. Es war für Sasukes Verhältnisse eine wirklich erleichternde und irgendwie nette Antwort. Es interessierte ihn nicht, sie umzubringen. Hörte sich immerhin gut an… Aber… War das normal, obwohl der Schwarzhaarige wusste, dass sie ihn töten wollte? Nur, wollte sie das jetzt überhaupt noch? Nach diesem Kampf, nach dieser Sache im Wald und vor allem nach dieser plötzlichen Zärtlichkeit eben gerade? Eigentlich müsste sie ja… Immerhin war es ihre Mission, wenn auch nicht direkt, aber andererseits fühlte sie sich jetzt gar nicht mehr so richtig dazu in der Lage, weil sie noch nicht ganz einsatzfähig war und sich primär gesehen die vergrabenen Gefühle nach oben boxten, langsam aber sicher versuchten, aus ihrer Gefangenschaft zu entfliehen. Das würde alles noch kompliziert werden… „Aber ich bin dir im Weg, was deine Rache angeht“, sprach sie schließlich leise und hatte ihren Blick erneut gesenkt, „Ich will dich davon abbringen, damit das alles ein Ende hat… Und wenn ich dich dafür töten-…“ „Du stehst mir nicht im Weg, Sakura“, unterbrach er sie plötzlich, verwunderte sie bereits zum dritten Mal an diesem Tag. „Und du kannst mich auch nicht umbringen.“ „Wieso glaubst du das?“ Na, wieso? Warum unterstellte er ihr so was? Den Grund würde sie jetzt zu gerne hören. „Weil sich an deinen Gefühlen immer noch nichts geändert hat. Du hast nur eine Mauer aufgebaut, die dich vor einer erneuten Verletzung schützen soll. Ruh’ dich aus… Wir verschwinden hier bald…“ Noch ehe sie etwas erwidern konnte, hatte Sasuke auch schon den Raum verlassen und die Tür hinter sich geschlossen. In der Haruno staute sich unterdessen zunächst eine Wut auf. Wie konnte er es wagen, ihr zu unterstellen, dass sich ihre Gefühle nicht geändert hatten, dass sie ihn immer noch liebte? Sie hasste ihn doch! Nein, das tat sie nicht und Sakura wusste das auch. Es war die Wahrheit gewesen, dass der Uchiha ihr immer noch etwas bedeutete, aber von Liebe konnte hier jedenfalls keine Rede sein, oder? Warum wusste er das überhaupt? Wie konnte er auch nur ansatzweise nachvollziehen, wie es ihr ging und wieso sie sich so verhielt? Wie konnte er verstehen, wie es ist, wenn einem das Herz gebrochen wird…? Da kam ihr der Geistesblitz und vor ihren Augen erschienen nacheinander zahlreiche Bilder vom Uchiha – Bilder, auf denen er mit Gesichtsausdrücken war, die Wut, Verzweiflung, Hass, Trauer und sogar Einsamkeit zeigten. Natürlich wusste er, wie es war… Er hatte alle verloren, die er liebte und das als kleines Kind… Ihm wurde das Herz gebrochen und er hatte sich eine Mauer aufgebaut, die ihn vor einer erneuten Verletzung schützen sollte… Und vielleicht war das auch der Grund, warum er gegangen war, warum er sie alle nicht mehr in seiner Nähe haben wollte… Schutz… Vielleicht wollte er seine alten Freunde nur schützen. Aber war der Sasuke, der er jetzt war, wirklich so ein Mensch? Sakura legte sich zurück und dachte darüber nach. Sie konnte es sich eigentlich beim besten Willen nicht vorstellen, dass es so war, bis ihr ein Satz von eben in den Sinn kam… „[…]Ruh’ dich aus… Wir verschwinden hier bald…“ – Wir! Nicht ‚ich’! Wir… Warum? Warum das schon wieder? Was hatte das schon wieder zu bedeuten? „Ich verstehe dich einfach nicht… Sasuke – kun…“ Mit den mal wieder unbeantworteten Fragen und Gedanken an die Geschehnisse der letzten Stunden (?) zog Sakura die Decke über sich und schloss ihre Augen. Schlaf würde jetzt sicherlich gut tun. Ausruhen würde jetzt gut tun… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)