Malice Mizer - Ich fürchte die Liebe...zu dir von Cyradis (Mana x Kami - Kapitel 6 online!) ================================================================================ Kapitel 1: Zurück auf Erden --------------------------- So, da es in dieser Ferienwoche doch um einiges langweiliger ist als erwartet, habe ich viel Zeit zum schreiben und so folgt jetzt das erste Kapitel, da der Prolog ja so kurz war. Danke für die lieben Kommentare^^ ~~~~~~ Kapitel 1: Zurück auf Erden Eilig schritt ein junger Mann durch die langen Gänge des dunklen Schlosses. Die umstehenden Wesen wurden ignoriert. Sein Ziel war der Thronsaal, in dem sich sein Herr befand. Sein Gebieter wartete nur ungern. So betrat er noch gerade rechtzeitig die Halle und sah sich um. Er fand seinen Herren am hintersten Ende des Thronsaals vor, wie er vor der großen Spiegelwand mit Kerzen saß. Der Herrscher der Unterwelt hatte seine schwarzen Engelsschwingen ausgebreitet und betrachtete, wie sie bei seiner Verbannung aus dem Himmelsreich zugerichtet worden waren. „Jeden Tag das Gleiche, mein Lord. Ihr tut Euch selbst nicht gut damit, wenn Ihr jeden Tag betrachtet, was Euch Leid zufügt.“ Der junge Mann kam näher. Luzifer regte sich nicht. Sein Blick lag noch immer auf dem Spiegelbild seiner Flügel und er drehte eine seiner langen Haarsträhnen um einen Finger. Es schien, als hätte er gar nicht wahrgenommen, dass er Gesellschaft bekommen hatte. „Azur, du verstehst unser Leid nicht. Dieses zerrumpfte Federkleid entstellt unseren makellosen Anklitz...“ Azur schüttelte über diese Worte den Kopf. Er kniete sich vor seinen Gebieter und nahm ihm sanft die Haarsträhne aus der Hand. Er betrachtete die anziehende Gestalt vor sich. „Oh mein Lord, nein...Ihr seid das schönste Wesen in der Unterwelt, im Himmelsreich und auf Erden. Gott kann nichts schaffen, was fähig wäre Euch zu entstellen, mein Lord.“ Luzifer betrachtete seinen Diener und ließ sein Federkleid verschwinden. „Sehr schön gesagt, Azur. Was hast du heute für uns?“ Azur wollte gerade zu einer Antwort ansetzen, als der Herrscher der Unterwelt seine Hand hob und ihm so das Wort abschnitt: „Bleib still! Es ist doch jedes Mal das Gleiche.“ „Mein Lord?“ „Tag für Tag, Jahr für Jahr, seit Jahrtausenden erzählst du uns die gleichen Dinge...Du ödest uns an.“ „Verzeiht mir, mein Lord.“ Der junge Dämon verbeugte sich. „Wie immer...Geh.“ Luzifer wandte sich wieder von ihm ab und betrachtete sich in dem Spiegel. Er achtete nicht mehr darauf, wie Azur ging. Seine Gedanken waren schon längst abgeschweift und widmeten sich wohl wieder seinem Leiden. Doch es war noch keine Stunde vergangen, da betrat Azur erneut den Thronsaal. „Was willst du, Azur? Wir sagten, du sollst uns nicht mit diesen Dingen stören..“ Sofort zog der vertrauteste Diener Luzifers den Kopf ein. „Aber das wird Euch interessieren, mein Lord.“ „Ach?“ Er drehte sich langsam um und stützte sein Kinn auf seinem Handrücken ab. Mit der anderen Hand spielte er mit einem Dolch und richtete ihn auf Azur. Er schätzte wohl ab, wie viel Schwung er für die Entfernug aufbringen müsste, um seinen Diener zu treffen. „Sprich, Azur“, forderte er mit einem unheilvollen Unterton. „Neuigkeiten aus dem Himmel...Gott hat das Himmelsreich verlassen. Er trat durch das Himmelstor und ist allen Anschein nach auf die Erde hinab gestiegen...Wir wissen aber nicht, was er dort will.“ Azurs Herz begann zu rasen, als Luzifer ihn nur regungslos betrachtete. Vielleicht hätte er die Nachricht für sich behalten sollen. Dann würde er diesen Tag vielleicht noch überstehen. Er schluckte. Doch plötzlich wandelte sich die Miene Luzifers. Ein Lächeln legte sich auf seine Züge. Den Dolch ließ er sinken und tippte sich mit dessen Spitze gegen die Lippen. „Interessant.“ Dann erhob er sich und ging langsam zu der Tür hinter seinem Thron. „Was habt Ihr vor, mein Lord?“ Luzifer sah über seine Schulter zurück. „Wir statten der Erde einen kleinen Besuch ab. Übernehm du alles weitere. Bescher uns keine Schande, du würdest es bereuen, Azur.“ Mit diesen Worten verließ der Gefallene Engel seinen Thronsaal und machte sich auf den Weg zur Erde. Luzifer erschien in einer dunklen Gasse vor einer belebten Fußgängerzone in Japans Hauptstadt Tokyo. Bis in diese Stadt hatte er der Spur von Gottes Aura folgen können. Doch hier brach sie ab. „Da möchte wohl jemand nicht von seiner Engelschar gefunden werden...“ Der Teufel lächelte matt. „Wir werden dich finden.“ Er passte sein Aussehen den Menschen an, bevor er auf die Fußgängerzone trat. Aufmerksam schweifte sein Blick umher, während er seinen Mantel bei dem Wind verschloss. So wandelte Luzifer persönlich durch die Straßen der Menschen. Er beobachtete diese Wesen. Sie waren merkwürdig. Ihr Verhalten war so widersprüchlich, dass er manchmal nur den Kopf schütteln könnte. Luzifer hatte vor Tausenden von Jahren nicht verstanden, wie Gott diese Wesen mehr lieben konnte als ihn, den höchsten und schönsten seiner Engel. Aber jetzt, in dieser Zeit... Er verstand es noch weniger. Der Herrscher der Unterwelt ließ sich auf einer Bank nieder und starrte in den Himmel. Dieser verdunkelte sich, die Wolken zogen sich zusammen. Luzifer verengte die Augen und die ersten Regentropfen fielen langsam auf die Erde herab. Es dauerte nicht lange und der Regen wurde stärker und schien kein Aufhören mehr zu kennen. Luzifer schloss die Augen und dachte noch mal über die Menschen nach, denen er begegnet war. Er war fassungslos darüber, wie sich die Menschen in ihrem Verhalten entwickelt hatten. Lange Zeit weilte Luzifer nicht mehr unter ihnen. Es hatte ihn nicht interessiert. Er verabscheute diese Geschöpfe schließlich. Doch mit diesen Entwicklungen hatte er nicht gerechnet und Azur hatte ihm nie viel von derartigen Dingen berichtet. Gequält seufzte er auf. Er hatte wieder mal einen Punkt erreicht, wo er an Gottes Vernunft zweifelte – Nicht, dass es je anders gewesen wäre, seit die Verbannung über ihn verhängt worden war. Plötzlich stoppte der Regen über ihm und ein prasselndes Geräusch setzte dafür ein. Irritiert öffnete Luzifer seine Augen. Er entdeckte über sich einen Regenschirm. Eine der feinen Augenbrauen schob sich in die Höhe und er hob den Kopf wieder an. Vor ihm stand einer dieser Mensch und grinste ihn tatsächlich an. „Ohne Schutz im Regen zu sitzen ist nicht gut, meine Hübsche.“ Luzifer blinzelte. Was wollte dieser Mann von ihm? War etwas Ruhe denn zu viel verlangt? Und vorallem, hatte er ihn gerade als „Hübsche“ bezeichnet? Der Gefallene Engel schüttelte den Kopf und musterte ihn kühl. „ Wir lassen....Ich lasse mich ungern von Fremden entmannen.“ Es war ungewohnt für ihn „Ich“ zu sagen, doch würde er wie in der Unterwelt reden, würde er zu sehr auffallen. Das Gesicht des Fremden spiegelte Verwirrung wieder und dann spürte Luzifer, wie er eingehend gemustert wurde – Wie so oft. „Entschuldigung, das war keine Absicht. Aber hier im Regen solltest du trotzdem nicht sitzen.“ Luzifer verzog das Gesicht. Der Fremde stand doch gerade selbst im Regen und die Regentropfen rannen über sein Gesicht. Der Grund dafür war wohl, dass er seinen Regenschirm über ihn hielt. Ein erneutes Kopfschütteln. Menschen waren seltsame Wesen. „Wohnst du hier in der Nähe?“ „Nein. Ich habe noch keine Wohnung in Tokyo.“ „Oh...“ Der Fremde sah ihn verwundert an. „Komm, du kannst mit zu mir, bis der Regen aufhört. Dann kannst du wieder in dein Hotel.“ Bei diesen Worten legte der Teufel den Kopf schief. Er verstand dieses Verhalten nicht. Doch vielleicht könnte es nützlich für ihn sein, während er auf der Erde weilte. So nickte Luzifer ihm zu und erhob sich. „Dann los!“ Der junge Mann hielt nun den Regenschirm über sie und ging mit Luzifer langsam weiter. „Ich bin Közi. Wie heißt du?“ Aus den Augenwinkeln sah Luzifer zu ihm. Das war eine gute Frage. Er konnte sich nicht mit seinem Titel vorstellen. „Mein Name ist Mana.“ Mit diesen Worten folgte Luzifer dem jungen Mann namens Közi. ~~~~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)