Sad-Secrets von CandySheep ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Sad-Secrets Jeder hat Geheimnisse. Große, kleine und auch welche, die niemals an die Oberfläche gelangen. Aber wer zeigt sie schon offen? Wer zeigt einem schon sein wahres Ich? Jeder glaubt, man ist so, wie man sich gibt. Doch hat überhaupt schon jemand daran gedacht, dass man vielleicht nicht nur so ist, wie man sich gibt? Das man ein Geheimnis in sich bewahrt, welches so groß ist, dass man fast daran zerbricht? Das man am liebsten einfach nur anfangen würde zu weinen? Die Antwort ist ganz leicht: Nein. Die meisten denken, wenn man eben traurig ist, einen etwas bedrückt, zeigt man es. Weint, schreit oder lässt seine Wut aus sich heraus. Doch kaum jemand schafft das. Man hat Angst was passiert, wenn andere es wissen. Wissen, was man am liebsten gar nicht selbst wissen möchte, es trotzdem tief in sich hat. So fühlt sich auch der kleine, hilflose Delfin. Keiner kann hinter seine Maske sehen. Er ist für alle nur der fröhliche und nette Lehrer. Er überspielt seine Gefühle und frisst alles in sich hinein. Doch weshalb merkt niemand, dass es ihm nicht im entferntesten gut geht? Das kein Mensch steht’s nur fröhlich und nett sein kann? Weshalb achtet jeder nur auf sich selbst und sieht nicht, wie nah am Abgrund ein nahe liegender Mensch von einem, ist? Nun läuft er alleine durch die Straßen Konohas und denkt nach. Wie oft er das schon in den letzten Monaten getan hatte, doch nie ist etwas dabei heraus gekommen. Wie oft er sich die Frage gestellt hatte, wieso. Doch er bekam keine Antwort. Jedes Mal, wenn er diese Person nur sieht, um die sein Geheimnis sich dreht, schlägt sein Herz, dass er Angst bekommt, das es still stehen bleibt. Wenn sie ihn anlächelt, diese Person, bleibt ihm der Atem einfach weg. Er wacht aus seinem Gedankengang auf, als er spürte, dass einige Tropfen sich aus dem Himmel den Weg hinunter bahnten. Nun sah er hinauf. Ihnen entgegen, wartete, dass sie sein Gesicht benetzen. Ja, wenigstens trauert der Himmel mit ihm, wenn schon niemand anderes. Er starrt immer weiter hinauf, der Regen wird immer stärker und ein Lächeln legt sich kurz auf die Lippen des Braunhaarigen. Langsam bahnen sich auch seine Tränen den Weg hinunter über seine Wangen. Er kann nun doch seinen Gefühlen freien Lauf lassen. Wer sollte sich auch jetzt noch draußen befinden, ihn so sehen? Und wenn, dann war es ihm auch egal. Er konnte nicht mehr. Dieses Gefühl. Dieses einengende, schmerzende und doch auf seine eigene Art wunderbare Gefühl, zermürbt ihn ungemein. Er starrt immer noch den Himmel hinauf, als er plötzlich an der Schulter berührt wurde. Er schreckt aus seinem Trance ähnlichen Zustand und dreht sich erschrocken um. Sein Atem bleibt einen Moment aus, wie sein Herzschlag, der sogleich doppelt so schnell wieder anfing zu schlagen. Er starrte dem Mann vor sich in sein leicht besorgtes und ernstes Gesicht. Iruka verstand nicht. Weshalb schaut er so? “Iruka…?” hörte der Angesprochene es leise durch den Regen. Iruka blinzelte. Das kann doch nicht wahr sein. Weshalb muss er gerade auf ihn treffen? “Iruka, was ist mit dir?” Der Braunhaarige schaut seinen Gegenüber erstaunt an. Das war das erste Mal, dass ihn jemand fragte, was mit ihm ist. Das jemand bemerkte, dass etwas mit ihm nicht stimmte! Doch Iruka schüttelte kaum merkbar seinen Kopf. War ja auch nicht gerade schwer zu erraten, wenn er weinend vor ihm steht. “Iruka, sprich endlich mit mir. Du bist schon seit Monaten so komisch.” Nun war der Umino vollkommen fertig. Er hatte es bemerkt? Gerade er hatte es bemerkt? Doch… “…Wieso…” flüsterte Iruka mit belegter Stimme. “Was sagst du?” “Wieso hast gerade du es bemerkt und niemand anderes, Kakashi!?” rief Iruka verstört. Wieso musste gerade er es bemerken? Kakashi schaute ernst und nachdenklich den schon sehr durchnässten Iruka vor sich an. Dessen Tränen liefen immer noch hinunter und vermischten sich sogleich mit den Tränen des Himmels. “Iruka, du bist doch mein bester Freund, wie könnte ich das dann nicht bemerken?” lächelte der Grauhaarige vor ihm leicht. Iruka starrte ihn an. Sein Mund öffnete sich leicht und die Tränen flossen weiter. Das hatte er nicht hören wollen. Ganz und gar nicht. Doch was hatte er schon erwartet… Ein ´Iruka, ich liebe dich´? Obwohl er wusste, dass dies nie gekommen wäre, schmerzt es noch mehr in seiner Brust. Es sticht und zieht in ihr, so dass er sein Gesicht schmerzvoll verzieht. Seine Maske wurde gebrochen. Sie wurde zerbrochen und fiel in tausenden von Scherben in sich zusammen, genauso wie sein Herz in seiner Brust. Wieso musste gerade dieser Mann vor ihm es sein, welchen sein Herz sich erwählt hatte? Hätte es nicht jemand anderes sein können? Niemand, der sein bester Freund sein würde. “Iruka…?” flüsterte der eben Genannte und legte seine Hand auf die Schulter des Kleineren. Das sanfte Kribbeln, welches der Braunhaarige gespürt hatte vor diesem Abend, wenn der andere ihn berührt hatte, wich einem stechenden Schmerz. In Iruka schrie es. Er soll ihn nicht anfassen! Nicht berühren! Nicht ansehen… Nicht seine kümmerliche und gepeinigte Gestalt sehen. Wie sie am Boden kriecht und versucht die Scherben ihres Ichs aufzusammeln. Iruka schluckte, schob die Hand von seinem Körper weg und lächelte seinen Gegenüber gequält an. “Es ist alles okay, es ist nichts…” Ja, es ist alles okay… Seine zerbrochene Maske festigte sich wieder. Auch wenn er sie nicht voll und ganz tragen konnte in diesem Moment, war es besser, als wäre sie nicht dort. “Bist du dir sicher?” Als Antwort bekam er ein nicken. Nicht zu viel die Stimme gebrauchen, diese trug keine schützende Maske. “Na gut…” sagte der Grauhaarige leicht unsicher, “…dann sehen wir uns ja sicherlich Morgen in der Akademie.” verabschiedete er sich auch schon. Ein kurzes Lächeln huscht über sein Gesicht, bevor er sich zum Gehen abwandte. Ein kurzes Lächeln, welches die Reste des Herzens in Iruka erfrieren ließ. Der Rücken verschwand in dem dichten Regen und Iruka starrte immer noch in diese Richtung, als er sich auf seine Knie fallen ließ. Es gab einen dumpfen und matschigen Aufprall, doch bemerkte der Braunhaarige es nicht. Er bemerkte nichts, da seine Augen auch nur ins Nichts starrten. Er brauchte sich endgültig keine Hoffnungen mehr machen. Er würde sein Geheimnis tief in sich tragen und es niemals hinaus holen. Iruka stand auf, atmete tief ein, schluckte den Schmerz hinunter und unterdrückte die Gedanken. Er wollte und durfte sich keine Gedanken mehr darüber machen, sonst würde er vollkommen zerbrechen, nicht nur seine doch noch so gut erhaltene Maske. Keine Träume mehr, über ein wunderbare Familie, die er mit seiner Liebe hätte gründen können. Keine Gedanken, ob es sich vielleicht doch, wie in einer wunderbaren Geschichte, zum Guten wendete. Jedoch war das Leben nicht wie eine Geschichte. Es gibt kein ´Es war einmal…´ oder ein ´Wenn sie nicht gestorben sind, leben sie noch heute´. Es gibt niemanden, der seine Gefühle offen in die Welt hinaus schreit. Niemanden, der jedem offen Vertraut. Im Leben tragen die Menschen Masken, welche einen davor schützt verletzt zu werden. Jedoch, was wirklich jeder hatte, waren die Geheimnisse. Es gibt schöne, große, kleine und auch welche, die niemals an die Oberfläche gelangen. Aber die Geheimnisse, die unschön und verletzend sind, können unser ganzes Leben von Grund auf verändern. Ob es uns passt oder nicht… Das Größte Geheimnis ist jedoch immer noch, das Leben selbst. Oder kennt jemand dieses Geheimnis von euch? Die Antwort ist ganz leicht… Nein. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)