You find a light in me von julien (Miyavi x Kai; Aoi x Kai, Saga x Ruki) ================================================================================ Kapitel 5: ----------- also ich muss ja wieder sagen, wie sehr ich mich über eure rückmeldungen gefreut habe! hier bei animexx sind alle viel netter als auf anderen seiten :P *schleim* wie versprochen gibt es in diesem kapitel die dramaqueen miyavi ^^ naja ich find den teil ein bisschen trashig, aber dem ein oder anderen wird es hoffentlich trotzdem gefallen ;) ehrlich gesagt haben wir noch gar nicht so richtig geplant, was aus aoi, kai und miyavi mal werden soll. also schaun wir mal, wo die geschichte noch hinführen wird ^^ aoi ist natürlich nicht SO ein arschloch wie es am anfang der geschichte vllt rüberkam. er ist halt ein mann ;) und momentan ist kai ja eigentlich viel gemeiner. -5- „Nachdem er abgehauen ist, ist zu allem Überfluss auch noch sein dämlicher Freund bei mir aufgetaucht und hat sich aufgespielt. Du kannst dir sicher vorstellen, wie demütigend das war!“, schnaubte Miyavi und steckte sich das halb geschmolzene Hello Kitty Stieleis, mit dem er während seines kleinen Vortrages wild herumgefuchtelt hatte, in den Mund. „Und bald gehen wir alle zusammen auf Tour. Juchuu, das wird sooo toll und spaßig werden! Ich würd am liebsten kotzen!“ „Denkst du eigentlich Miyabimaru könnte dir irgendwie helfen?“, schmunzelte seine Schwester, die aus der Küche getreten war und ihren kleinen Bruder betrachtete, der wie ein nasser Sack auf ihrem Sofa hing und auf seine Katze einredete, die auf seinem Schoß saß. „Nein, aber wenigstens hört sie mir zu und macht mich nicht so runter wie du!“, entgegnete Miyavi patzig und spielte damit auf das Gespräch zwischen ihm und Kimiko an, das vorher stattgefunden und seine Laune eigentlich nur noch weiter in den Keller getrieben hatte. „Ich hab dich gar nicht runter gemacht! Ich verstehe ja, dass du traurig und enttäuscht bist, aber du musst auch mal Kais Situation sehen. Er hat immerhin einen Freund!“ Miyavi verdrehte die Augen. Das hörte er jetzt schon zum 3. Mal. Wenigstens hatte Kimiko es sich diesmal verkniffen ihn einen liebeskranken Teenager zu nennen, der nicht mehr rational denken konnte. Natürlich konnte er noch rational denken! In der Situation, in der er sich befand, war es doch ganz normal Kai ein dummes Arschkind zu nennen und Aoi Pest und Cholera gleichzeitig an den Hals zu wünschen! Es war ja nicht so, dass er einfach nur Liebeskummer hatte und unter unerfüllten Gefühlen litt. Nein, er fühlte sich von Kai nach Strich und Faden verarscht! Und das zu Recht! Frustriert warf er den abgelutschten Stiel seines Eises auf den Wohnzimmertisch und griff nach der Tüte mit den Gummibärchen, die er sich vorsorglich im Bahnhof noch gekauft hatte, riss sie auf und warf sich eine Handvoll davon in den Mund. Ja, verdammt, er war frustriert und in solchen Situationen war ein Zuckerschock immer noch das beste. Nachher würde ihm bestimmt schlecht sein, aber das war ihm gerade egal. Essen machte glücklich und nach dem heutigen Tag musste er verdammt viel essen, damit sich seine Stimmung wieder hob. Eigentlich hatte er erwartet, dass Kimiko ihn aufbauen und trösten würde. Ganz so, wie es sich für eine große Schwester gehörte und früher hatte sie das auch immer getan, doch heute hatte sie sich einfach auf die Seite von Kai und Aoi gestellt, was Miyavi nicht nachvollziehen konnte. Immerhin kannte sie die beiden nicht mal, er aber war ihr Bruder und natürlich musste sie allein deswegen schon zu ihm halten! Nachdem Miyavi ihr erzählt hatte, was zwischen ihm, Kai und Aoi passiert war, hatte sie erstmal nur den Kopf geschüttelt. Kein Wort des Trosts, nein, stattdessen hatte sie ihm eine Predigt darüber gehalten, dass man sich nicht in die Beziehung von anderen einmischte und versuchte jemanden den Partner auszuspannen und dass man eben mit den Konsequenzen leben musste, die so etwas mit sich zog. Seitdem schmollte er, stopfte jede Menge Süßigkeiten in sich rein und war dazu übergangen sich bei seiner Katze Miyabimaru auszuheulen, die bei der Familie seiner Schwester lebte, weil er selbst nicht genug Zeit hatte sich um sie zu kümmern. Miyabimaru hatte sich an ihn gekuschelt und leise geschnurrt, während er ihr sein Herz ausgeschüttet und sie unentwegt gestreichelt hatte. Wenigstens sein Kätzchen interessierte sich noch für seine Probleme und ließ ihn nicht im Stich! „Ich kann auch gar nicht verstehen, was Kai an Aoi findet! Er sieht nur mittelmäßig aus, kann nur durchschnittlich Gitarre spielen und er hat ein Bauchnabelpiercing. Ein Bauchnabelpiercing! Wie schwul ist denn bitte das?“ Wieder waren seine rationalen Worte an Miyabimaru gerichtet, denn Kimiko war kopfschüttelnd in der Küche verschwunden, um das Abendessen vorzubereiten. „Außerdem ist er ein alter Sack und wird Kai sowieso nicht glücklich machen! Ich wette bei der nächsten Gelegenheit heult Kai wieder rum, aber dann werde ich ihm die Tür vor der Nase zuschlagen! Dann hat er Pech gehabt! Das geb ich mir nicht mehr! Kai kann mich mal!“ Wie um sich selbst zuzustimmen, nickte Miyavi heftig mit dem Kopf und schob sich ein Schokoladenplätzchen in den Mund. Auf so jemanden wie Kai konnte er ganz sicher verzichten! „Kai ist so doof! Er weiß genau, dass ich ihn nie verletzen würde, aber trotzdem rennt er immer wieder zu Aoi. Naja, vielleicht steht er ja drauf. Idiot!“ Eigentlich tat es ganz schön weh zu realisieren, dass er wahrscheinlich wirklich keine Chance bei Kai hatte. Kai hing zu sehr an Aoi, als dass er ihn trotz der vielen Probleme, die sie hatten, verlassen würde. Miyavi hatte in den letzten Monaten einiges mitbekommen und jeder normale Mensch hätte längst einen Schlussstrich unter diese verkorkste Beziehung gezogen, aber Kai ließ sich immer wieder von Aoi einlullen und kehrte zu ihm zurück. Sollte er doch glücklich mit ihm werden – bitte! War Miyavi langsam auch egal! Tränen schossen ihm in die Augen. Es war ihm nicht egal! Wieso konnte Kai ihn nicht auch lieben? Es könnte so perfekt sein! Er würde wirklich alles tun, um Kai glücklich zu machen. Er würde ihm jeden Tag auf’s neue beweisen, wie viel er ihm bedeutete und ihn so lieben, wie er es verdient hatte und brauchte. Wenn er nur daran dachte, wie es wäre Kai jetzt einfach nur in seinen Armen zu halten, zog sich sein Herz zusammen. Hastig wischte er sich die Tränen weg und vergrub sein Gesicht in Miyabimarus weichem Fell. Kimiko musste ja nicht noch sehen, dass er nun auch noch wie ein Schulmädchen flennte. Gab es hier eigentlich so was wie ein Tattoo und Piercing Studio? Bestimmt… Kimiko wohnte zwar nicht gerade in einer Stadt wie Tokyo, aber so klein war das Nest hier ja auch nicht. Am besten schaute er mal im Internet nach, seinen Laptop hatte er ja dabei. Er musste morgen unbedingt was mit sich machen lassen… mit dem physischen Schmerz den psychischen verdrängen und Kai endlich vergessen! Mit dem festen Vorsatz, dass morgen alles besser werden würde, packte er seinen Laptop aus, stellte ihn vor sich auf den Tisch und fuhr ihn hoch. Es dauerte nicht lange und er hatte ein passendes Studio gefunden. Zwar würde er da morgen unangemeldet antanzen, aber hey – für was war er eigentlich ein Promi? Außerdem war er in einer Notsituation! Das würde der Tattoomensch sicher verstehen! Und wenn das alles nichts half, hatte er immer noch das nötige Kleingeld. Alles nur wegen Kai! Kai… Ohne wirklich drüber nachzudenken, öffnete Miyavi einen Ordner mit Bildern, die bei einer Party des Labels gemacht wurden, zu der auch unter anderem er und the GazettE eingeladen waren. Gesellig (manche Leute würden ihn auch „anhänglich“ schimpfen) wie Miyavi nunmal war, gab es viele Fotos von ihm zusammen mit anderen Musikern des Labels. Eins mit Aoi war auch dabei, das Miyavi aber sofort nach anklicken löschte. „Und das ist der Arsch!“ Miyavi setzte sein Kätzchen auf seinen Schoß und drehte ihren Kopf in die Richtung des Bildschirms, der gerade ein Bild von ihm und einem breit grinsenden Kai zeigte. „Sollte ich besser auch löschen!“, murmelte Miyavi, klickte sich aber weiter durch den Ordner und blieb immer wieder an Fotos hängen, die Kai zeigten. „Dummerweise hat er das schönste Lächeln der Welt!“, erklärte er Miyabimaru, „man kann sich einfach nur in ihn verlieben, findest du nicht auch? Ich zeig dir noch was anderes!“ Er seufzte und öffnete wieder den Internet Explorer, ging auf seine Favoriten und wählte einen Youtube Link an. Während das Video lud, aß er noch zwei Schokokekse und ein paar Gummibärchen. Abendessen würde er gar nicht mehr brauchen. Schließlich klickte er auf ‚Play’ und ein langsames Lied erklang, das Miyavi aber gar nicht weiter beachtete. Stattdessen starrte er auf den Bildschirm, der nun einen Zusammenschnitt von Backstage Videos über Kai der letzten GazettE Tour zeigte. „Ist er nicht toll?“ Miyabimaru schnurrte und rieb ihren Kopf gegen Miyavis Brust, interessierte sich weder für das Video noch für Kai, aber Miyavi bemerkte es nicht mal, so sehr versank er in der Bilderflut vor seinen Augen. Erst als in einer Szene Aoi zusammen mit Kai zu sehen war, erwachte er aus seinem Trance und klickte frustriert das Video weg. DAS musste er sich nun wirklich nicht geben! Er checkte schnell noch seine Emails und teilte seinem Manager mit, wo er sich gerade befand, dann machte er noch einen Abstecher zu MySpace, wo es allerdings keine neuen Kommentare oder Nachrichten für ihn gab. Aber wieso auch? Er hatte gerade mal 23 Freunde auf der Liste und wenn von denen jemand was von ihm wollte, erreichte man ihn schneller per Handy. Er wollte die Seite schon wieder schließen, als ihm doch etwas ins Auge sprang, das er besser nicht gesehen hätte: DiSoRdEr fährt mit Schatz nach Miyazaki!!! Stimmung: geliebt Ungläubig starrte er auf den Bildschirm, ballte unbewusst beide Hände zu Fäusten und schrie dann laut los. Er sprang auf, packte den Laptop und warf ihn mit aller Kraft auf den Boden. Der Bildschirm brach ab und erlosch. „Scheiße, scheiße, scheiße!“ Verzweifelt packte sich Miyavi an die Stirn und heulte los. War ja jetzt auch egal. Er wusste genau, wieso sie nach Miyazaki fuhren. „Miyavi?“ Er drehte sich um, seine Schwester stand verwundert im Zimmer und starrte auf den kaputten Computer auf dem Fußboden. „Du hast grad nicht wirklich deinen PC geschrottet, oder?“ „Wonach sieht es denn aus?“, erwiderte er schnippisch, warf sich dann jedoch Kimiko an den Hals und weinte hemmungslos weiter. Kimiko, verblüfft über den Gefühlsausbruch ihres Bruders blieb einfach stehen, legte die Arme um ihn und strich ihm beruhigend über den Rücken. Natürlich kannte sie ihn und wusste, dass er ein sehr emotionaler Mensch war und auch mal weinte, aber die momentane Situation war selbst für jemanden wie Miyavi ein bisschen zu abgedreht. Die Sache mit Kai schien ihn doch mehr mitzunehmen, als sie anfangs vermutet hatte. Zwar hatte Miyavi schon öfter von seinem besten Freund erzählt und anklingen lassen, dass er über die Situation unglücklich war, doch ein solch extremes Verhalten hatte er bisher nie an den Tag gelegt. „Was ist denn passiert?“, fragte sie leise, als sich das zitternde Bündel in ihren Armen langsam wieder beruhigte. „Kai… er hat sich wieder mit Aoi versöhnt und nun sind sie zusammen nach Miyazaki gefahren. Da sind sie zusammen gekommen!“ Er konnte sich noch genau daran erinnern, wie Kai ihn damals von Miyazaki aus angerufen und erzählt hatte, dass er und Aoi sich endlich geküsst hatten. Dass sie nun dort hinfuhren, bedeutete wohl so etwas wie einen Neuanfang für die Beziehung und Miyavi war entgültig aus dem Rennen. Hätte er das doch nie gelesen! Ungewissheit war ein Segen. „Mi-chan, ich weiß ja, dass dir das weh tut, aber du musst einfach versuchen zu verstehen, dass Kai mit Aoi zusammen ist, mh?“ Kimiko hatte sich von ihm gelöst und sah ihm nun in die geröteten Augen. Ihr sonst so fröhlicher Bruder sah gar nicht mehr aus wie der souveräne Rockstar, sondern viel eher wie der unsichere Teenager von damals, der er tatsächlich mal gewesen war. „Aber ich kann nicht!“, schniefte dieser jedoch nur. Er konnte nicht glauben wie herzlos Kai sein musste, dass er ihm per MySpace auf’s Auge drückte, wie es um seine Beziehung zu Aoi bestellt war. Und das, nachdem er ihm heute seine Liebe gestanden hatte. Das war’s nun endgültig! Es tat zwar weh, aber Miyavi würde darüber hinwegkommen und Kai endgültig aus seinem Leben verbannen, vor allem aber aus seinem Herzen! * * * * * Die Tage bei seiner Schwester taten Miyavi wirklich gut. Zwar vergaß er seinen Kummer nicht, doch hatte er genug Ablenkung, um nicht die ganze Zeit an Kai zu denken und genoss die freien Tage mit der Familie sehr. Sein 5jähriger Neffe Sakito, wie auch seine knapp 4jährige Nichte Miyu (die Namen sind SO originell und von meiner Mitschreiberin erdacht!) waren begeistert vom Besuch ihres Onkels und belagerten ihn in jeder freien Minute. Miyavi las Bücher vor, ging mit Sakito in den Park um Fussball zu spielen, half Miyu bei der Auswahl der Outfits für ihre Puppen, spielte mit beiden und las Bücher vor. Auch der Besuch im Tattoostudio war Balsam für seine Seele. Schmerzempfindlich wie er war, konnte er seine Tränen nicht lange zurückhalten und ließ ihnen freien Lauf, weinte aber auch um seine Seele zu erleichtern. Er wusste, dass es falsch war jemanden wie Kai hinterher zu trauern, doch das änderte nichts an seinen Gefühlen zu seinem Freund und Miyavi hatte ohnehin lange genug versteckt was er fühlte. Die neue Tätowierung an seinem linken Oberarm würde ihn immer an seine momentanen Gefühle und die Zeit erinnern, die er gerade durchmachte. Sein stummes Verlangen danach von einem Menschen aufrichtig zurückgeliebt zu werden. Close your heart to every love but mine. Hold no one in your arms but me Irgendwann würde er Kai sicher vergessen. Er war nicht das erste Mal verliebt und wurde auch nicht zum ersten Mal verletzt. Er wusste, dass mit der Zeit seine Wunden verheilen würden, er wieder nach vorne schauen und jemand anderes finden konnte, der ihn ebenfalls so liebte, wie er es verdiente, doch für den Augenblick war es für ihn vollkommen okay traurig und deprimiert zu sein. Vielleicht hatte das Ganze auch seine guten Seiten. Er hatte damit begonnen neue Texte und Songs zu schreiben. Seine Gefühle in Liedern zu verarbeiten, war immer die beste Möglichkeit gewesen, um angestautes abzulassen und sich mental zu erleichtern. Ironisch wie es auch war, es waren seine extremen Stimmungsschwankungen, die ihn am kreativsten werden ließen. Auch optisch – und sehr zum Leidwesen Miyus, die von Miyavis bunten Haaren begeistert war – veränderte er sich. Nach seinem Besuch beim Tätowierer machte er noch einen Abstecher zum Frisör, ließ seine Haare wieder schwarz färben und schulterlange Extensions einarbeiten, die er momentan in einem hoch gesteckten Zopf trug. Natürlich hatte er dabei auch den kleinen Hintergedanken so gut wie nie auszusehen. Damit, wenn er in der kommenden Woche wieder auf Kai traf, dieser sich über seine verpasste Chance bei Miyavi ärgern würde. Aber eigentlich wollte er gar nicht daran denken, wie es sein würde, Kai wieder unter die Augen zu treten, nachdem der mit seinem Liebsten einige Tage in Miyazaki verbracht hatte. Am liebsten wollte er Kai erstmal gar nicht sehen, damit er Abstand zu ihm und seinen Gefühlen nehmen konnte. Doch die Tour hatte Vorrang und Miyavi war ein Profi. Er wusste, dass er diese Tour spielen musste und eigentlich wollte er das ja auch. Die Konzerte und der Stress auf Tour waren immer die beste Ablenkung von privaten Problemen gewesen. Dumm nur, dass ihn sein Problem diesmal auf Tour begleiten würde. Andererseits war es vielleicht doch nicht so schlimm, Aoi würde Kai mit Sicherheit keine Sekunde aus den Augen lassen, wenn sich Miyavi in unmittelbarer Nähe aufhielt. Er seufzte. Er machte sich schon wieder viel zu viele Gedanken, dabei wollte er den Tag genießen. Es war Sonntag und am nächsten Abend musste er wieder nach Hause. Sakito war auf einem Kindergeburtstag und da Miyavi angeboten hatte, den Tag mit Miyu zu verbringen, waren auch Kimiko und ihr Mann nicht da, sondern nutzten die Gelegenheit um auch endlich mal wieder etwas Zeit miteinander und ohne ihre Kinder zu verbringen. Miyavi spielte gerne den Babysitter, Miyu war ein liebes Mädchen und auch sehr anhänglich. Ständig suchte sie seine Nähe und hatte ihn auch schon als potentiellen, späteren Ehemann auserkoren. Nur das spitze Ding in seiner Lippe gefiel ihr nicht, weil es immer so piekste, wenn er sie küsste. An diesem Nachmittag lag er mit Miyu locker im Arm auf dem Sofa und schaute mit ihr gemeinsam ihre Lieblingsserie im Fernsehen an. Miyavi verfolgte sie nicht wirklich, sondern schweifte mit seinen Gedanken wie immer ständig ab, bis ihn das Klingeln seines Handies wieder in die Gegenwart holte. Er seufzte und richtete sich auf, um das Telefon zu holen, welches er in der Küche hatte liegen lassen, doch Miyu war schneller und schon aufgesprungen. „Ich hol es dir!“, rief sie, bevor sie in der Küche verschwand und das vibrierende und zugleich hell leuchtende Mobiltelefon in die Hand nahm. Fasziniert starrte sie auf das kleine Gerät und klappte es, neugierig wie sie war, auf. „Hallo?... Ja, der ist da. Ich bin Miyu. Wer bist du denn?... Seid ihr Freunde?... Ja, ich hol ihn. Moment!“ Sie ging zurück zu Miyavi, der ihre kleine Unterhaltung mitbekommen hatte und nun lächelte. Allerdings veränderte sich sein Gesichtsausdruck schlagartig, als er hörte, wer am Telefon war. „Kai-san will mit dir sprechen!“, erklärte Miyu und drückte Miyavi das Handy in die Hand, setzte sich dann wieder neben ihn und verfolgte weiter ihre Sendung, als hätte sie diese gar nicht unterbrochen. Miyavi starrte für einige Sekunden auf sein Display, war versucht Kai einfach wegzudrücken, weil er nicht sicher war, ob er mit ihm reden wollte, doch dann hob er das Telefon an sein Ohr. „Hallo?“, begann er und merkte schon wie er zitterte, ärgerte sich über diese Reaktion. „Miyavi? Hi, ich bin's Kai...“ „Was willst du?“ „Mmh, mit dir sprechen. Das mit Freitag tut mir leid. Ich wollte...“ Kai verstummte und Miyavi wurde ungeduldig. Er stand auf und machte sich auf den Weg in die Küche, um das Gespräch in Ruhe fortzusetzen und sobald wie möglich zu beenden. Miyu musste nicht mitbekommen, was er Kai zu sagen hatte. „Du wolltest was?“, fragte er ruppig, nachdem er sich an den Küchentisch gesetzt hatte und damit begann mit den Fingern kleine Muster auf die Tischdecke zu malen. Er hörte wie Kai schluckte. Natürlich könnte er es ihm einfach machen und selbst etwas sagen, doch er wollte erst hören, worüber Kai mit ihm sprechen wollte. „Ich... das ist alles etwas blöd gelaufen. Ich wollte mich dafür entschuldigen, was am Freitag passiert ist und~“ Miyavi unterbrach ihn. „Ach und für was entschuldigst du dich? Dass du mich fast flach gelegt hättest oder dafür, dass du wortlos abgehauen bist?“ Kai antwortete nicht sofort, für einige Momente hörte Miyavi nur den gleichmäßigen Atem seines ehemaligen Freundes, bis dieser schließlich seine Stimme wiederfand, seiner Frage jedoch auswich. „Es tut mir leid, wenn ich dich verletzt habe. Ich wollte das nicht. Aber Aoi~“ „Aoi Aoi Aoi. Immer kommst du mit Aoi und dann hängst du doch wieder an mir. Willst du mich eigentlich verarschen, Kai? Wenn du dich ja wenigstens mal für deinen Freund entscheiden würdest, aber nein, seit Monaten höre ich mir dein Gejammer über Aois Verhalten an. Aoi dies, Aoi das. Aber du bist ja auch nicht viel besser. Erst betrügst du Aoi und dann trampelst du auf meinen Gefühlen rum. Du bist kein Stück besser als Aoi, Kai! Eigentlich bist du noch schlimmer!“ Nach Miyavis kleinem Ausbruch herrschte wieder Stille in der Leitung. Wahrscheinlich hatte er Kai mit seinen Worten verletzt, aber es kümmerte ihn nicht. Er würde seinen Kummer nicht mehr wortlos runterschlucken, sondern ihm Luft machen und es war höchste Zeit, dass er Kai zeigte, wir unsensible dieser eigentlich war. „Ach ja und super, dass du mich über fucking MySpace wissen lässt, dass du dir ein paar schöne Tage mit deinem Freund in Miyazaki machst, nachdem du mich ohne Erklärung hast liegen lassen. Ich hoffe ihr habt euren Spaß und seht auch was anderes außer eurem Hotelzimmer!“ „Miyavi... ich... es tut mir wirklich leid. Ich wollte dich nie verletzen und deine -Gefühle- mir gegenüber ausnutzen, aber jetzt haben Aoi und ich uns ausgesprochen und fangen nochmal von vorne an. Können wir nicht auch nochmal neu beginnen? Miyavi schloss die Augen und atmete tief durch. Merkte Kai eigentlich wirklich nicht, wie sehr er ihn mit seinen Worten verletzte? Dass er einen Neuanfang mit Aoi startete, war das letzte, was er in seiner Situation hören wollte und das Angebot auf eine erneute Freundschaft war in seinen Ohren einfach nur heuchlerisch. „Nein, Kai. Es ist zu viel passiert. Ich kann das nicht und ich will es nicht. Ich habe dir gesagt, was ich für dich empfinde. Ich kann nicht einfach nur noch mit dir befreundet sein. Und von Aoi will ich auch nichts mehr hören! Bist du eigentlich so blöd oder wieso merkst du nicht, dass du mir damit weh tust, wenn du mir sagst, dass du dich für Aoi entschieden hast? Weißt du Kai, das schlimmste an der Sache ist, dass ich dich nicht mal hasse. Ich bin wütend und enttäuscht darüber, wie du mich behandelst und du hättest es verdient, dass ich dich hasse und nie wieder mit dir spreche, aber ich kann's nicht!“ Miyavi unterdrückte ein Schniefen. Tränen rannen ihm in kleinen Bächen über die Wangen, doch er wollte nicht, dass Kai hörte, wie er wegen ihm weinte. Er hatte sich schon genug Blöße gegeben und wahrscheinlich würde er es schnell bereuen, dass er Kai seine Gefühle so offen dargelegt hatte, doch nun lagen die Karten auf dem Tisch und vielleicht würde er beginnen können mit Kai abzuschließen. „Ich weiß, dass wir bald zusammen auf Tour gehen und das nicht so einfach werden wird, weil wir uns gezwungenermaßen über den Weg laufen werden. Ich werde dich... dich und Aoi in Ruhe lassen und ich möchte dich bitten, dass du mir auch aus dem Weg gehst.“ „Miyavi, lass uns nächste Woche nochmal in Ruhe drüber sprechen, okay? Ich verstehe, dass du verletzt und sauer bist, aber ich will nicht, dass es das gewesen sein soll. Wir waren so viele Jahre befreundet. Das kann doch jetzt nicht kaputt sein!“ „Doch Kai, es ist kaputt. Bitte lass' gut sein. Ich werd jetzt auflegen. Ich wünsch dir noch alles Gute... oder so....“ Kai setzte zu einer Antwort an, doch Miyavi klappte sein Handy zu und schaltete es dann ganz aus, legte es vor sich auf den Tisch und vergrub das Gesicht in seinen Händen. Er weinte und er versuchte nicht mal mehr es zu unterdrücken. Er wusste, dass er das Richtige getan hatte, aber trotzdem tat es so verdammt weh. Jetzt, wo es so endgültig war... Er schaute auch nicht auf, als er die leisen Schritte von nackten Füßen auf dem Boden hörte und Miyu kurz darauf rittlings auf seinen Schoß kletterte. „Du sollst nicht traurig sein und weinen!“, murmelte sie und legte ihre Arme um Miyavis Hals, kuschelte sich tröstend an ihn. * * * * * tbc mit kai und aoi (glaub ich zumindest. wir werden sehen^^). leider muss ich an der stelle schon sagen, dass es am sonntag wohl kein update geben wird :( meine freundin ist dran den nächsten teil zu schreiben, aber sie zieht gerade um und hat anfang mai abschlüssprüfung wegen ihrer ausbildung und das geht natürlich vor. aber wir sind bemüht euch nicht zu lange warten zu lassen und in der zwischenzeit schreib ich vielleicht was eigenes ;) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)