Ore no kokoro von Sweden_ (Chaos' Herzstück*_*v) ================================================================================ ~~~ Sarachen^o^ jetzt pass mal auf, was ich für dich hier eingebaut hab>3 ~~~ "Tao?", erscholl es am anderen Ende des Hörers und HoroHoro schluckte zum wiederholten Male. "J-ja, ähm.. Hier, ähm.. Hier spricht Horo.. Usui HoroHoro!" "HoroHoro-kun?", fragte die Stimme am anderen Ende der Leitung erfreut. "Ja..", antwortete er der Frau. Okay, wieso ging eine Frau ans Telefon? Noch dazu eine Frau, die ihn zu kennen schien?! Noch als der Ainu den Gedanken fasste nachzufragen, fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. "Run!" Es erscholl ein leises Lachen, woraufhin die Frau meinte: "Richtig erkannt, HoroHoro. Ist ja schon ewig her, dass wir uns gesprochen haben! Wie gehts dir denn?" "Äh, ja.. Naja.. Ich wollte eigentlich.. Ist Ren da?" Stille trat ein. Während HoroHoro schluckte, schien Run sichtlich nach Worten zu suchen. "HoroHoro.." In HoroHoros Hals bildete sich ein Kloß, den er nur schwer niederkämpfen konnte. Irgendetwas sagte ihm, dass Run keine guten Neuigkeiten zu überbringen hatte. "Was ist los?", fragte HoroHoro verunsichert und hielt sich die Hand vor den Mund. "HoroHoro.. HoroHoro, wusstest du nicht..? Es.. Es ist ein halbes Jahr her.." /FB/Es war nun zwei Wochen her, dass Ren und HoroHoro zusammen gewesen waren. Noch vor zwei Wochen hatte es Hoffnung gegeben. Bis zuletzt hatte Ren an ihre Liebe geglaubt, doch nun schien ein kleines Papier alle Hoffnung zu zerstören. Wie jeden Morgen stand der Chinese um kurz vor 6 Uhr auf, um rechtzeitig zur Arbeit zu kommen. Seit genau 5 Wochen arbeitete er nun als Jockey (Mela wollte es mal wieder so!xD) und verdiente sich damit sein Geld. Es war zwar nicht seine erste Wahl, doch immernoch besser, als sich das Geld von den Eltern schicken zu lassen, außerdem hatte Baifeng so immer genug Auslauf. Doch an diesem Tag sollte es anders kommen. Genau wie jeden Morgen lief der Chinese nach draußen, um von dort seine Post zu holen. Wie er nicht anders erwartet hatte war der Großteil Rechnungen, der andere Werbung. Nur ein einziger Brief war dabei, der dem Lilahaarigen den Atem raubte. An Tao Ren, stand da in einer Schrift, die er nur allzu gut kannte. Es hätte der Überzeugung nicht bedurft, doch Ren drehte trotz allem den Brief um und las den Absender ab. Momentelang verharrte er in seiner Position, unfähig sich zu rühren. Der kalte Herbstwind wirbelte durch sein Haar und trieb ihm die Tränen in die Augen. Der Wind? Nein, der Absender war Schuld an dem Salzwasser. Letztlich schien der Chinese sich aus seiner Paralyse lösen zu können und lief mit kleinen, gezwungenen Schritten zurück ins Haus. Sofort umfing ihn die Wärme, doch dem Jungen schien es, als wäre es noch um ein ganzes Stück kälter geworden. Immerhin war er allein. Ganz im Gegenteil zu dem Anderen. Eigentlich hätte ihm das nichts ausmachen dürfen. Ihm war der Hass beigebracht worden und nicht die Liebe, und doch verzagte sein Herz beim Gedanken an seinen Liebsten. HoroHoro war der einzige gewesen, der so nah an ihn herankommen durfte, doch dies spielte keine Rolle mehr. Der Blauhaarige war weg. Mit diesem Brief veränderte sich alles. Man sah ein Brautpaar auf dem Umschlag und der Chinese wusste, was dies zu bedeuten hatte. Trotz allem öffnete er den Brief, irgendetwas in ihm lies ihn noch immer hoffen, diese dumme Eigenschaft, musste er sich von HoroHoro abgeguckt haben. Zitternd entfaltete der Lilahaarige das weiße Papier und begab sich währenddessen ins Wohnzimmer. Noch konnte der Ainu fliehen, wenn er wollte, noch konnte er die Hochzeit absagen, noch hatte er die Möglichkeit zu Ren zurückzukehren. Doch das Schicksal schien den Lilahaarigen zu hassen. Sie sind eingeladen!, stand ganz oben in einer Schnörkelschrift, die Ren nicht so genau zuordnen konnte und darunter befand sich ein von Hand geschriebener Text. Weiter zitternd begann der Chinese sich die Einladung durchzulesen: Sie sind eingeladen! - Hey, Ren. Wie geht es dir? Ich würde mich freuen, wenn du zu meiner Hochzeit kommen würdest. Wenn du willst auch mit Begleitung. Bis dahin, dein Schneehäschen. Voller Wut zerriss Ren die Einladung und lies sich aufs Sofa fallen. Wie konnte er? Wie konnte er nur? Begleitung?! HoroHoro selbst wäre seine Begleitung, wenn es nach ihm ginge. Schneehäschen. Bei diesem Wort schoßen dem Chinesen die Tränen in die Augen. Er konnte sich noch genau erinnern, wie er angefangen hatte, den anderen so zu nennen, dieser süße Name passte einfach zu HoroHoro. Doch wie hatte es dieser Baka wagen können damit zu unterschreiben? War ihm denn nicht klar, wie sehr es den Lilahaarigen schmerzte? Merkte er denn wirklich nicht, was er da tat? Verzweifelt versuchte Ren die Tränen zurückzuhalten, doch er schaffte es nicht. Erst vereinzelt und dann in großer Zahl rollten ihm die Tränen über die Wangen und tropften so gut wie lautlos zu Boden. So konnte es doch nicht weitergehen. HoroHoro, sein Schneehäschen, würde heiraten; eine Frau. Ren war sich nicht sicher was schlimmer war, die Hochzeit, oder die Tatsache, dass der Ainu ihm seine Liebe trotz allem zugesichert hatte. Es dauerte, bis sich der Chinese wieder soweit beruhigt hatte, dass er die Einzelteile des Briefes greifen und in den Papierkorb werfen konnte. Niemals würde er zu dieser Hochzeit erscheinen. Noch immer total aufgelöst, verlies er sein Haus, ohne auch nur gefrühstückt zu haben. Auf seinem Arbeitsweg kam er wie immer am Park vorbei und konnte schon von weitem die Kinder hören, die fröhlich miteinander spielten. Ein ungekannter Neid wuchs in dem Chinesen, diese Kinder waren noch so jung, so naiv, sie wussten nicht, wie grausam die Welt wirklich war. Kopfschüttelnd lief er weiter, sollte er jetzt auch noch seiner verlorenen Jugend nachweinen? Dass er nicht lachte! Noch hatte HoroHoro doch nicht geheiratet, also bestand doch noch immer die Hoffnung, dass er zurück zu Ren kam. Noch immer glaubte der Chinese an ein HappyEnd dieser Geschichte. Da sah er es. Völlig unwissend und unschuldig lief ein Pärchen an ihm vorbei; Hand in Hand. Wieso konnten das nicht HoroHoro und er sein? Erneut stiegen dem Chinesen die Tränen in die Augen. Das war doch zum Kotzen! Verzweifelt fing Ren einfach an zu Rennen, er rannte ohne Ziel einfach weiter und weiter. Seine Arbeit hatte er längst vergessen. Er kam erst wieder zum Stehen, als er völlig außer Atem und völlig am Boden war. "Verdammt!", fluchte der Lilahaarige für sich allein und schlug auf den nächstbesten Gegenstand ein. Sein Opfer war ein Baum, der schon nach wenigen Schlägen bedrohlich wankte, bis er nach ein paar weiteren Schlägen gebrochen umfiel. Doch Rens Aggression war damit noch nicht gestillt. Er wollte nur noch zerstören. Mit einem Schlag wurde dem Chinesen klar, wie er sich benahm. Zerstören? Hatte nicht sein Vater ihm diesen Müll eingetrichtert? Zerstöre oder du wirst zerstört, war der Leitspruch, doch Ren hatte sich schon lange vom Hass der Familie abgewandt und seinen eigenen Weg gefunden. Er hatte einen Weg gefunden, wieso sollte er es dann nicht erneut schaffen sich einen Weg freizulegen, einen für HoroHoro und ihn? Leise fielen seine Tränen auf den Boden und vermischten sich mit der Nässe vom letzten Regen. Erst jetzt fiel dem Chinesen dieser, in der Luft liegende, Regengeruch auf. Für einen Moment dachte der Junge daran, dass Mutter Erde mit ihm geweint haben musste, doch ihm war klar, dass dies nur ein dummer, völlig unangebrachter Gedanke war. Mit einem Seufzer lies sich Ren im Schneidersitz auf die nasse Erde nieder und besah sich den, von ihm 'gefällten', Baum. Seine Wut war wie verraucht. Wahrscheinlich konnten die anderen Bäume dies nur begrüßen, doch der Chinese fand keine Gelegenheit sie zu fragen. Wie aus dem Nichts brachen plötzlich die Wolken auf und fast augenblicklich fing es in Strömen an zu regnen; Mutter Erde schien sich noch lange nicht ausgeweint zu haben. Völlig durchnässt begab sich der Chinese eine geraume Weile später wieder aus dem Park. Noch immer hielt der Regen an und schien kein Ende finden zu wollen. Ren glaubte sogar daran, dass es den ganzen Tag so sein würde. Seufzend beobachtete er, wie die nassen Tropfen aus seinen Haaren zu Boden fielen. War es der Regen oder waren es seine Tränen? Ganz sicher war sich der Junge nicht, doch versuchte er auch gar nicht den Ursprung zu finden. Ihm wäre es natürlich lieber, wäre es nur der Regen, doch konnte er sich dessen nicht sicher sein, wären es seine Tränen, so würde er sich noch schwächer fühlen, als ohnehin schon. Seine durchnässten und schwachen Beine trugen ihn schließlich wieder nach Hause. Vor dem Regen flüchtend knallte er seine Haustüre hinter sich zu und entledigte sich seiner dünnen, ebenfalls durchnässten, Jacke und lies sich lauthals seufzend auf den Wannenrand im Badezimmer nieder. Das einzige, was er nun wollte, war ein heißes Bad. Ein heißes Bad, das ihm die Muskeln lockern, den Körper wärmen und das Herz trösten sollte. Natürlich würde Wasser, selbst wenn es warm war, niemals die Wärme des Ainus ersetzen können, doch im Moment musste es genügen. Dies sollte der Tag sein. An jenem Tag war HoroHoro Hochzeit. Rens letzte Chance ihm noch einmal zu sagen, was er für ihn empfand, seine letzte Chance den Geliebten zu sich zu holen. Nervös tippelte der Chinese von einem Bein aufs andere. Was sollte er sagen? Was sollte er tun? Wie sollte er sich der Schlampe von Frau gegenüber verhalten? Fragen über Fragen, die der Chinese zu beantworten nicht in der Lage war. Wenn das Schicksal ihm hold sein würde, so würde HoroHoro schon für alles sorgen. Der Chinese war noch lange nicht dazu bereit seinen Freund kampflos aufzugeben. Er liebte ihn, mehr als alles andere auf der Welt, und dies würde er zeigen. Selbst, wenn dies sein Tod bedeutete. Langsam stieg er aus dem Zug aus. Ren war extra früh mit der Bahn nach Hokkaido gefahren, um genügend Zeit zu haben mit HoroHoro zu reden. Immerhin könnte es sein, dass dies das letzte Mal war, dass er ihn sah. Ohne sich noch weiter mit dem Gedanken auseinanderzusetzen, lief er aus dem Bahnhof und zu einer Bushaltestelle. Gerade noch rechtzeitig erwischte er den Bus, der ihn zu seinem Geliebten bringen sollte; hätte er ihn verpasst, hätte er eine geschlagene Stunde warten müssen. Zu Rens Verwunderung fuhren sogar noch einige andere Leute mit. Ein altes Ehepaar, eine Familie mit zwei Kindern und eine Frau. Nachdem der Chinese seine Fahrt gezahlt hatte, setzte er sich so weit wie möglich weg von den anderen und sah aus dem Fenster. Wenn dieser Tag vorbei ist, dachte er sich, bin ich entweder überglücklich oder aber ein seelisches Wrack. Der Chinese wandte seinen Blick vom Fenster ab, als er die kleinen Kinder fragen hörte: "Mami! Mami! Wieso hat der Mann da so eine komische Frisur?" "Und wieso läuft er denn so schwarz 'rum?" Es stimmte. Ren war in schwarz gekleidet, in einem schwarzen Smoking. Was hätte er auch sonst anziehen sollen? Ohne noch auf die Antwort der Mutter zu hören, drehte sich der Lilahaarige erneut gen Fenster und seufzte leise. HoroHoro konnte nicht heiraten. Es dauerte, bis der Bus endlich an seiner Haltestelle war. Die Familie war schon eher ausgestiegen, das alte Ehepaar saß noch immer da und Ren und die Frau stiegen aus. Kurz lies Ren den Blick schweifen, ehe er den Weg in den Wald einschlug. Zu seiner Verwunderung lief auch die Frau diesen Weg entlang, doch wirklich kümmern tat es den Chinesen nicht. Mehr und mehr führte der Trampelpfad tiefer in den Wald und je weiter er ging, desto unsicherer war er sich des Weges. Hier gab es nirgends ein Schild, jedoch lauter Kreuzungen und Weggabelungen. Mit einem Seufzen blieb Ren stehen und sah sich um. Er hatte den Ainu noch nie bei sich zu Hause besucht, wie sollte er jetzt das kleine Dorf finden? "Entschuldigung..?" Das war doch zum Kotzen! "Entschuldigung?" Überrascht sah der Lilahaarige auf und sah direkt in das Gesicht der jungen Frau von vorhin. "Kann ich ihnen helfen?", fragte der Chinese blinzelnd und wurde rot über die Tatsache, dass er die Frau nicht sofort bemerkt hatte. Anstatt zu antworten, lachte die Frau den Chinesen erst aus; ehe sie freundlich abwinkte und erklärte: "Verzeiht.. Aber seid ihr nicht eher derjenige, der die Hilfe braucht? Ihr wirkt leicht verloren in diesem Wald" Was den Lilahaarigen am meisten daran störte war, dass sie Recht hatte. Weder wusste er wo er war noch wohin er nun zu gehen hatte. Als die Frau keine Antwort bekam, zuckte sie munter mit den Schultern und fuhr fort: "So wie du aussiehst und dem Weg nach zu urteilen, den du gewählt hast, willst du doch bestimmt auf die Hochzeit, oder?" Ren nickte überrascht. Was war das für eine Frau? "Gut! Ich bring dich hin!.. Ach ja, mein Name ist übrigens Sara!" "Ren", antwortete der Chinese knapp und lief Sara hinterher. "Ah! Ren?! Ren Tao!? Ich hab schon viel von dir gehört! HoroHoro erzählt ständig von dir! ..Ahje, dann versteh ich auch, dass du so komisch drauf bist und den Weg nicht findest!" Abrupt hielt der Junge inne. HoroHoro erzählte von ihm? Wer auch immer Sara war, sie musste dem Ainu nahe stehen, sonst wäre ihr bestimmt nichts über den Chinesen zu Ohren gekommen. Vielleicht war sie ja seine Lieblingscousine? "Ähm.. Ren? Alles in Ordnung?", hakte die Frau nach, als Ren nach einigen Malen des Rufens noch immer keinerlei Anstalten machte ihr weiter zu folgen. Der Chinese befand sich in seiner eigenen kleinen Gedankenwelt, die sich schlußendlich nur um den Ainu drehte. "Stundenlang werde ich sicherlich nicht auf dich warten!", stellte Sara klar, ehe sie sich erneut in Bewegung setzte. Im Prinzip war Ren noch immer in Gedanken, doch irgendwie schaffte er es seiner Gesprächspartnerin zu folgen. "Wie lange noch?", fragte der Chinese nach einer Weile grimmig. "Nicht mehr lang" Sara schien sich gar nicht aus der Ruhe bringen zu lassen. Noch immer zierte das Gesicht der Frau ein Lächeln, sie schien sich auf irgendetwas zu freuen. Des weiteren stumm liefen die beiden nebeneinander her. Schon nach wenigen Minuten gingen die Bäume auseinander und machten den Blick frei auf ein kleines Dorf. "Das ist mein Dorf!", erklärte die Frau fröhlich und holte mit einer weiten Geste aus. "Es heißt 'Kouri-machi' und HoroHoro lebt noch weiter auf dem Berg. Aber die Hochzeit findet hier statt" (Eisstadt/Eisdorf) Ren konnte sich vorstellen, wieso die Hochzeit in diesem kleinen Dorf stattfand, so klein dieses auch war, HoroHoros Heim musste noch kleiner sein. "Und wo genau ist HoroHoro?", fragte der Chinese nur weiter und sah sich langsam um. Nirgends war eine Menschenseele zu sehen, doch spürte der Chinese ein paar verstohlene Blicke. "Ich weiß schon wo, aber ich darf dich nicht hinbringen", meinte die Frau nachdenklich und deutete die einzige Straße entlang, die das Dorf zu säumen schien. Dem Lilahaarigen war es egal welche Tradition die Frau daran hinderte ihn zu begleiten, immerhin wollte er den Ainu alleine sprechen. "Okay..", sprach Sara weiter, als Ren sie nur auffordernd ansah, "Du gehst einfach die Straße entlang und wenn du den großen Schrein siehst, biegst du direkt davor nach rechts ab. Da ist eine kleine Hütte, auf der ganz groß 'Versteck' steht. Da versteckt sich der Bräutigam!" Ren hob erst die eine Augenbraue, ehe der ersten die zweite folgte. Konnte man es noch dämlicher arrangieren? Aber gut, er war hier eben nicht in China sondern in einem kleinen Dorf tief im Herzen Hokkaidos. Wenn es hier so Tradition war, dann war es nunmal Tradition. Für Ren spielte es keine Rolle, er würde sowieso nie heiraten, er wollte nur zu HoroHoro. Und genau dorthin würde er jetzt gehen. Sich endlich aus seinen Gedanken befreiend, nickte er, bedankte sich bei Sara und lief genau den Weg entlang, den sie ihm gewiesen hatte. Er hatte gedacht, er sei darauf vorbereitet, ihm war klar gewesen, dass der Anblick der kleinen Hütte lächerlich sein würde, doch das, was er sah, schlug dem Faß noch den Boden aus. Das 'Versteck' war über und über mit Blumen und Einkerbungen verziert. Alles war angeordnet als ein Muster, welches denen auf HoroHoros Klamotten ähnelte. So lächerlich das Haus auch wirkte, der Aufschrieb, der über der Tür klebte war das Lächerlichste an allem. Ren schämte sich fast schon dort einzutreten. Trotzdem tat er es. Mit zittrigen Fingern klopfte der Chinese an die Tür und hörte, wie ein Stuhl verrückt wurde, ehe es aus dem Inneren erscholl: "Wenn du nicht die Braut bist, tritt ein" Wieder ein wenig in Gedanken, trat Ren ein. Er wäre sehr gerne die Braut, doch er war es nicht und zu allem Überdruß wollte er in die Hütte, um mit HoroHoro zu reden. Schon bevor der Chinese die Tür vollends hinter sich geschloßen hatte, ruhten alle Blicke auf ihm und der Blauhaarige, welcher sich auf einem kleinen Stuhl in der Mitte des Raumes befand, stand auf und meinte überrascht: "Lasst uns bitte allein" Die anderen kamen der Bitte sofort nach und verliessen den Raum. Übrig blieben nur noch HoroHoro und Ren. Minutenlang schwiegen sie sich an. Keiner wollte den Anfang machen, sie wollten dieses Wiedersehen nicht mit Worten versauen. Bis der Chinese sich schließlich nicht mehr halten konnte. Völlig aufgewühlt stürmte er auf den Ainu zu und schlang die Arme um ihn, um ihn so eng wie möglich an sich zu ziehen. "Horo!", flüsterte der Lilahaarige und kämpfte mit den Tränen. Langsam legten sich auch die Arme des Blauhaarigen um seinen Gegenüber und HoroHoro streichelte sanft über den Rücken Rens. "Renchen.. Du bist da.." "Natürlich!", begehrte der Chinese auf, "Natürlich bin ich da! Ich.." Zu mehr Worten kam Ren nicht, denn HoroHoros Hand legte sich an seine Wange und strich vorsichtig eine einzelne Träne weg. "Ich liebe dich" Die Worte taten weh. So sehr, dass der Chinese das Gefühl hatte, als würde sein Herz zerspringen. Wie konnte der Ainu an seinem Hochzeitstag solche Worte von sich geben? Soetwas sollte er seiner Braut sagen und nicht dem Chinesen. Ren war mit der Überzeugung hier aufgetaucht die Liebe zu HoroHoro vergessen zu können, doch der Blauschopf machte es ihm schon wieder so schwer. "Horo.." "Ich weiß, Ren. Ich weiß.. Ich heirate heute Abend, aber Ren, bitte, sei meiner Liebe gewiss!", unterbrach der Ainu den Lilahaarigen und fuhr mit einer Hand durch dessen Haar. "Was soll das, Horo? Du weißt, dass es nichts nützt. Ich liebe dich, aber unsere Liebe ist zum Scheitern veruteilt!", erklärte Ren aufgebracht und gestikulierte wild mit den Armen. Anstatt mit Worten zu antworten, zog der Blauhaarige den anderen erneut eng an sich und legte ihm sachte die Lippen auf dessen Mund. Erst wollte Ren sich wehren, sich losreißen, ihn von sich stoßen, doch es ging nicht. Er konnte ihn nicht abweisen. Langsam schlangen sich die Arme des Chinesen erneut um den Körper des Ainus. Ihm fiel nun erst auf, wie weich der Stoff war, aus welchem der Smoking des Blauschopfs gemacht war. Insgesamt sah HoroHoro richtig gut aus in dessen Kleidern, doch schienen diese Worte völlig fehl am Platz. Ihr Kuss hielt ewig. Die beiden schienen sich gar nicht mehr trennen zu wollen, nun, da sie endlich wieder vereint waren. Einen kurzen Moment konnte der Chinese all seine Sorgen vergessen, doch der Moment war viel zu kurz, als dass er mehr als nur ein Gedanke war. Die Sorgen kamen wieder, als die beiden sich voneinander lösten und sich gegenseitig in die Augen sahen. "Versteh doch, was du mir damit antust..", flüsterte Ren leise und wischte sich eine Träne aus dem Auge. Noch ehe HoroHoro antworten konnte, hatte der Chinese sich endgültig von ihm abgewandt und verlies den Raum. Ren hatte gehofft seine Gefühle in der Hütte liegen gelassen zu haben, doch wurde ihm schnell bewusst, dass es sogar das Gegenteil war. Sein Herz schmerzte heftiger als je zuvor und er musste sich wirklich fragen, ob er es schaffen würde der Hochzeit beizuwohnen. Er würde es nicht mehr können. So aufgebracht, wie er nun war, so aufgelöst und klein wie er sich nun fühlte, konnte er nicht auf die Hochzeit gehen. Aber er war doch den ganzen Weg nur darum gekommen? Wenigstens bis zur Trauung konnte er hierbleiben und sich umsehen, sehen wie der Ainu lebte. Genau dies tat er letztendlich auch, er durchwanderte das kleine Dorf, was nicht allzu viel Zeit in Anspruch nahm und setzte sich letztendlich unter einen der vielen Bäume, die sich um das Dorf reihten. Seufzend sackte er in sich zusammen und besah sich den Boden. Was auch immer er nun tun würde, er sollte sich schnell dazu entschließen. Vorallem, wenn er nicht vorhatte zu der Trauung zu erscheinen. Letztendlich musste doch etlich viel Zeit vergangen sein, denn die Leute aus dem Dorf strömten nun alle in die kleine Kirche am anderen Ende des Dorfes. Natürlich war es keine Kirche im christlichen Sinn, jedoch ein Gebäude, wohlgeschmückt, ausgestattet mit den Gaben der Dorfbewohner an ihre Götter. Und dem Chinesen fiel auf, wie groß dieses Dorf einst gewesen sein musste, denn obwohl das alte Gebäude nach außen hin klein und instabil wirkte, so war es innen sehr geräumig und aus massivem Stein erbaut. Hinter dem altarähnlichen Tisch ganz vorne, befand sich eine Tür, die in einen separaten Raum führte. Schon jetzt war die Kirche gut gefüllt und Ren nahm in einer der hintersten Reihen Platz, was jedoch nicht nur mit dem mangelnden Platz zu tun hatte. Es verging noch einmal ein wenig Zeit, bis HoroHoro am Altar erschien, Ren hätte schwören können, dass er gesehen hatte, wie der Ainu noch eine einzelne Träne aus den Augenwinkeln wischte. Plötzlich setzte die Musik ein. Wieder unterschied sich die Zeremonie von der christlichen, es war eine ganz andere Melodie, als man als Christ gewöhnt war. Nun sollte es also beginnen, nun sollte Ren endlich die Schlampe sehen, die ihn und den Blauhaarigen voneinander trennte. Am liebsten hätte der Chinese sich in diesem Moment die Kugel gegeben. Der Musik angepasst, lief die Braut herein. Ihr Kleid war lang, prachtvoll und weiß. Dem Chinesen hätte es sogar gefallen, wenn es nicht diese Person gewesen wäre, die es trug. Ein Kloß bildete sich in Rens Hals und machte ihm das Schlucken zur Hölle. Erneut stob die Wut durch seine Gedanken, er hätte es wissen müssen! Die Person in dem Kleid - die Schlampe - war keine andere als Sara. Fröhlich begab sie sich an HoroHoros Seite und hakte sich bei ihm ein. Ren musste würgen. Als gehöre HoroHoro ihr, zog sie ihn zu sich und hörte dem Pfarrer, oder wie man ihn in dieser Art des Glaubens nennen sollte, zu. Ren hielt es nicht mehr aus, abrupt stand er auf und verlies fluchtartig das Gebäude. Er ignorierte die Blicke der anderen Gäste, er ignorierte HoroHoros Blick, der ihn kurz streifte, als er die Tür hinter sich ins Schloß warf. Nie hätte er kommen dürfen. Wie hatte er nur denken können mit den Ainu mit sich nehmen zu können? Wie hatte er andererseits hoffen können ihn zu vergessen? Verzweifelt raufte der Chinese sich die Haare und stürzte sich an den nächstgelegensten Baum. Nun war endgültig am Ende. Da gab es nichts mehr für den Lilahaarigen, alles schien sich gegen ihn verschworen zu haben. Als wolle die Natur ihm dies bestätigen, fing es wie aus dem Nichts an zu regnen. Wenigstens konnte man so seine Tränen nicht mehr sehen, die sich ihren Weg über Rens Wangen bahnten. Für ihn war soeben eine Welt zusammengebrochen. Egal wie oft der Ainu ihm seine Liebe zusicherte, er konnte sie nicht halten. HoroHoro war nun verheiratet und würde es auch bleiben. Unendlich langsam schleppte sich der Lilahaarige durch den Regen, um wieder heimzukehren. Rrring! Rrring! Ren konnte nicht sagen, wie oft das Telefon diese Woche schon geschellt hatte, er ignorierte es permanent. Die kleine Anzeige der Gesprächsmöglichkeit zeigte immer wieder 'HoroHoro' an. Der Chinese wollte ihn nicht sprechen, nie mehr. Vielleicht würde er irgendwann von ihm loskommen. Irgendwann. Doch das Klingeln verstummte nicht. Es schien dem Jungen sogar, als würde der Ton von Sekunde zu Sekunde lauter werden. Dann war es still. Anscheinend hatte der Blauhaarige es endlich aufgegeben, so konnte der Lilahaarige sich wenigstens wieder beruhigen. Für eine kurze Weile hatte er wieder Ruhe vor seinen Erinnerungen. Einen gesamten Monat war es nun schon her, dass HoroHoro geheiratet hatte, die Anrufe waren weniger geworden, aber nie ganz verklungen. Seufzend erhob sich der Chinese von der Couch. Wiedereinmal klingelte das Telefon und der Lilahaarige war es Leid. Er würde das Telefonat sowieso nur aufschieben können, doch irgendwann musste es geführt werden, so oder so. Die Zeit hatte gereicht, um die Seele des Chinesen zu stumpfen. Seine Tränen waren lange versiegt, sein Kummer saß als tiefes, schwarzes Loch in seinem Herzen. Mit zittrigen Fingern nahm er den Hörer in die Hand. "Habt ihr schon miteinander geschlafen?", fragte Ren plump ohne sich mit Begrüßungen aufzuhalten. Man merkte, dass der Ainu doch recht überrascht darüber war, dass nun endlich abgenommen worden war, weshalb ein gehaspeltes 'R-Ren?' kam. Natürlich war es Ren. "Ren, ich.. Nein.. haben wir nicht", murmelte HoroHoro, nachdem der Chinese sich geweigert hatte noch etwas zu sagen. "Warum rufst du an?" "Das weißt du genau. Ren. Ich liebe dich!", flüsterte der Ainu energisch ins Telefon. "Nicht so laut! Deine Schlampe könnte dich hören!" In diesem Moment hätte Ren sich am liebsten selbst geohrfeigt, ihm stand es nicht zu den Blauhaarigen so niederzumachen, er hatte doch nicht heiraten wollen. HoroHoros Atem war zu vernehmen. Er schien sichtlich zu überlegen, was er sagen sollte. "Es tut mir Leid", wisperte der Lilahaarige betreten. Wiederum entstand eine Pause. "Sara ist nicht da..", setzte der Blauhaarige neu an, "Wieso bist du von der Hochzeit abgehauen?" Ren lachte hohl auf. "Wieso fragst du mich das? Es war deine Hochzeit! Und.. und sie! Diese.." Auf einmal schien sich alles erneut abzuspielen, wie er in Hokkaido angekommen war, wie Sara ihn geleitet hatte, wie die beiden vorne am Altar gestanden hatten. "Egal. Egal. Es ist alles egal!", beschwichtigte der Lilahaarige jedoch sofort, woraufhin der Ainu meinte: "Sag das nicht! Ich habe doch genauso gelitten.. Ich hatte gehofft du würdest mir beistehen.. aber du bist gegangen.. Jetzt jedoch.. Wir können uns sehen! Uns wenigstens sprechen! Tag für Ta-!" "Nein!", unterbrach Ren ihn barsch, "Können wir nicht. Ich ertrage das nicht. HoroHoro, ruf mich nie wieder an, außer es ist wichtig. Ruf an, wenn du mich brauchst. Immer. Aber nie ohne Grund. Ich gebe dir auch die Nummer in China. Doch ruf mich nur an, wenn es wichtig ist.." /FB-Ende/ ~~~ 3 Dinge o_o 1. Das mit der Hochzeit.. najaxD ich hab keinen Plan, wie das bei den Ainu abläuftûu' Vergebt mir, dass ichs so auf die christliche bezogen hab o_O; bin nunmal Evangelistûu aber ich wollte keineswegs eine andere Religion kritisieren>,<''' 2. Ren weint.. jaaaa.. sehr oft.. viel zu oft *hust*xD 3. Vergebt die Fehler ;o; ich habe das in Rekordzeit abgetippt ò-O; und zwar was die Länge angeht>D ich habe eben in 2h 4 1/2 Seiten abgetippt o_oxD Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)