Primeval von Luna-Noir (Series 3 - Zukunft ist ein Geheimnis) ================================================================================ Kapitel 6: I - 6 - Angriff! --------------------------- „Ich könnte mich jetzt irren, aber das klingt wie ein Stampfen.“, sagte Antony und drehte sich langsam um, genau wie Abby. Der Blick der Beiden fiel auf die kleine Baumgruppe ganz in ihrer Nähe, als sich plötzlich der Moschops in Bewegung setzte und in die entegegengesetzte Richtung trampelte. „Hey, wo willst du hin??“, rief Abby, als der selbige markdurchdringende Laut, gefolgt von einem Röcheln ertönte. „Oh oh ...“, brachte Antony hervor, als er eine Kreatur erkannte, die zwischen den Bäumen ertauchte. Zuerst schob sich der Kopf hervor und dann Stück für Stück der gewaltige Körper. Es ging auf vier Beinen und hatte auf dem Rücken eine Art rot-grün gemusterten Kamm. Es schnappte in die Luft und knurrte, brüllte laut auf. Die spitzen Zähne waren deutlich zu erkennen. „Was jetzt?“, fragte Antony, der sein Betäubungsgewehr geladen und entsichert hatte. Er zielte direkt auf die Kreatur und würde am liebsten schießen, doch war er sich zu unsicher, was dann passieren würde und ob er das überhaupt durfte. „Betäuben... .“, erwiderte Abby, denn das kam ihr gerade als Einziges wirklich sinnvoll vor. Antony nickte, zielte und schoss. Der Pfeil surrte blitzschnell durch die Luft, traf den Saurer am Bauch und ... „Wir müssen zu Abby und Antony!“, rief Nick laut auf, als ein Trampeln ertönte und er in seiner Bewegung erstarrte. Der Moschops stampfte auf sie in einer Geschwindigkeit zu, die man ihm aufgrund seines Körpergewichtes nicht zugetraut hätte. Gerade noch rechtzeitig konnte das Team zur Seite springen, denn der Moschops wollte in die Anomalie. „Lasst ihn durch!! Er flüchtet.“ Das hieß, er hatte Angst. Also war noch etwas durch die Anomalie gekommen und dieses Etwas verursachte wohl den Laut, den sie vor ein paar Minuten gehört hatten. Der Moschops schien zu wissen durch welche Anomalie er gekommen war, denn zielstrebig durchquerte er Eine und löste sich in eben dieser auf. „Er kam aus der Richtung, wo Abby und Antony sind. Das heißt das ...“ Nick brauchte seinen Satz gar nicht mehr zu Ende führen, denn den Soldaten wurde sofort klar, was das zu bedeuten hatte, weshalb sie los liefen. In die Richtung, aus der der Moschops gekommen war. Der Pfeil zeigte keinerlei Wirkung. Stattdessen schien der Saurier wütend zu werden!! Er hob seine Vorderbeine, stampfte auf, ehe er los lief!! Direkt auf Abby und Antony zu. Erstaunlich schnell bewegte er sich. „Weg hier!“, rief Abby und wollte in die Richtung laufen, aus der sie gekommen waren, als sie durch ihre Absätze umknickte und zu Boden stürzte. Das ließ sich Antony natürlich nicht zweimal sagen, weshalb er ebenfalls los lief. Als er jedoch merkte, dass Abby gestürzt war, drehte er sich um und rannte auf Abby zu, die er auf die Beine zog. Die Kreatur kam näher und näher! Antony merkte in dem Moment in dem Abby schmerzhaft das Gesicht verzog, dass sie sich offensichtlich verletzt hatte, weshalb er sie behänd auf seinen Arm hob und dann los hastete. „Verdammt!“, rief er laut aus, denn er merkte, dass sich der Saurier ihnen immer weiter näherte. Antony hatte schon innerlich seinen Frieden gemacht, denn er bezweifelte, dass er vor diesem Getier fliegen konnte, als zwei Soldaten auf sie zukamen, ihre Gewehre anlegten und schossen. Es waren keine Betäubungspfeile, sondern Patronen, die den Saurier aufheulen ließ. Noch ein paar Schritte tat das mächtige Wesen, ehe es zu Boden ging. „Abby!“ Der Rest des Teams nährte sich ihnen, was Antony gar nicht wirklich mitbekam. Er war außer Atem. Sein Herz schlug ihm bis zum Hals und das Adrenalin, das ihm eben noch durch die Adern geschossen war löste sich wieder auf, weshalb ihm klar wurde, was sich gerade abgespielt hatte. Connor war als Erstes bei ihnen und sah Abby besorgt an, die noch immer auf dem Arm von Antony war. „Alles in Ordnung bei dir??“ „Ja ... ich hab mir nur den Knöcheln verknackst. Du kannst mich übrigens wieder runter lassen.“, antwortete sie, wobei sich ein leichter Rotschimmer auf ihre Wangen schlich. „Natürlich ...“ Sofort ließ Antony sie nach unten, stützte die Zoologin aber nach wie vor. „Was ist das?“ Abby hatte den Flugsaurier auf Connors Arm entdeckt, weshalb sie die Hand nach der Echse ausstreckte und über das Köpfchen strich. „Ein Spielkamerad, für Rex.“, erwiderte Connor, sichtlich erleichtert darüber, dass Abby nichts Ernsthaftes zu fehlen schien. Derweil ging Nick an ihnen vorbei, betrachtete Beide kurz und trat auf den Saurier zu. „Ein Dimetrodon. Er war das größte lebende Reptil, dass es je gegeben hat.“, erklärte Nick. Ein Jammer. Ein so stolzes Wesen so stark blutend zu sehen tat ihm irgendwie Leid. Keine Kreatur hatte es verdient auf diese Art und Weise zu sterben, wo es doch nur dem eigenen Instinkt folgte. „Wir sollten zurück zu den Anomalien.“, meinte ein Soldat, der an Nick heran getreten war. „Ja. Ganz Ihrer Meinung“ Der Professor nickte und wandte sich mit einem Seufzen von der Kreatur ab und trat zurück zu seinem Team. „Gute Arbeit ... Antony.“, sprach er beim Vorbeigehen und schenkte Abby ein aufmunterndes Lächeln. „Danke, Professor“ Antony konnte noch immer nicht glauben, dass das ein Arbeitstag war, der für die anderen Anwesenden so normal zu sein schien. Für einen Moment ruhte sein Blick auf der Echse, die ihm natürlich ziemlich gefiel, bevor er Nick folgte und Abby dabei beim Gehen unterstützte. Connor war direkt an Abbys Seite, den Flugsaurier an sich gedrückt. Einzig Jenny und Janet waren den Soldaten nicht gefolgt. Sie waren zu Lester gegangen und informierten diesen über die Dinge, die sie wussten. Deshalb konnten sie gut beobachten, wie sich zuerst die eine und dann die andere Anomalie schloss. „Einen amüsanten Arbeitstag gehabt?“, fragte Lester und begutachtete Janet, deren Gesichtsfarbe schon einmal gesünder gewirkt hatte. “Das kann ich noch nicht wirklich zuordnen.“, erwiderte Janet, ohne den Blick von der Stelle zu nehmen, an der gerade noch die Anomalien geleuchtet hatten. Die Anomalien hatten sich wieder geschlossen. Also hatte alles noch ein halbwegs gutes Ende genommen und nachdem ein Team angerückt war und der Dimetrodon beseitigt wurde löste sich die Gruppe auf. Am nächsten Tag sollte in der früh die Besprechung bezüglich dieser Anomalie stattfinden, doch bis dahin hatte sich jeder etwas Ruhe verdient. Vor allem Nick, Abby, Jenny und Connor, die immer mal wieder mit ihren Gedanken zur Beerdigung schweiften. Zu dem Freund, den sie verloren hatten... . Seufzend stieg Nick aus dem Wagen und betrachtete das Universitätsgebäude, das er schon lange nicht mehr aufgesucht hatte. So viel war geschehen. Sein Tätigkeitsbereich hatte sich von der Forschung auf die Anomaliebekämpfung umgeändert, weshalb er hier keine Zeit mehr verbrachte. Heute jedoch wollte er sein Büro aufsuchen, denn das war der Ort, an dem alles begonnen hatte. Zumindest in seinen Augen. Hier hatte er die Anfänge bezüglich der Anomalien gemacht und hier hatte er bislang immer wieder seinen Kopf frei bekommen. Langsam ging er den Weg entlang, als er gegen eine Person stieß, ein Entschuldigung murmelte und weiter ging. Nur für den Bruchteil einiger Sekunden hatte er das Gesicht des Mannes gesehen, den er angerempelt hatte. Abrupt blieb Nick stehen und wirbelte herum. Mehrere Studenten. Einige Dozenten und ... . Er erstarrte. Deutlich sah er die Rückenansicht eines Mannes, der einen schwarzen Ledermantel trug. Seine kurzen braunen Haare standen etwas von seinem Kopf ab. Die Statur kannte Nick, doch die Person, die diese Gestalt hatte konnte es nicht sein!! Oder?? ~~~ geschrieben von: Ayiana Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)