Die Liebe eines Diebes 2 von Cloud91 ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Ich war nervös, schon seit Tagen wartete ich darauf, endlich meinen ersten Auftritt auf großer Bühne zu haben und das mit 17 Jahren! Meine Beine begannen zu schlottern, ich konnte nicht mehr reden, als man mir sagte, ich solle auf die Bühne gehen. Ich atmete noch einmal tief durch, ehe ich mich vor das Publikum wagte. Man beleuchtete mich sofort, als ich den ersten Schritt auf die Bühne getan hatte. Ich nahm das Mikrophon in die Hand, wartete, bis die Musik anfing. Ich spürte, wie mir die Last vom Körper fiel. Frei von allen Sorgen und Problemen sang ich, tanze ich, zeigte dem Publikum meine Show, doch war ich auch froh, endlich geendet zu haben und vom Publikum bejubelt zu werden. Ehe ich ins Bett ging, gab ich noch ein Interview. Wenn man dies hörte, was ich erzähle, könnte man meinen, das ich ein sorgenfreies, fröhliches Leben geführt habe. Leider war es nicht so. Ich habe einen Freund, er ist ein Dieb und mit ihm bin ich ein Jahr zusammen. Jeden Tag hoffte ich, das ihm nichts geschient, das es nicht von der Polizei geschnappt wird oder er verletzt wird. Mir würde es viel besser gehen, wenn er kein Bandit mehr wäre und zu mir kommen würde. Ich vermisste ihn, schon seit einem Monat war er nicht mehr bei mir gewesen. Wie jeden Abend heulte ich mich in den Schlaf, wie immer. „Kasper, was ist den los, du sieht so besorgt aus.“ Am Bord eines großen Luftschiffes stand ein junger Mann an einem Fenster und sah hinaus. „Ich weiß ja nicht, wie es dir geht aber ich vermisse meine Freundin, schließlich habe ich die seit einem Monat nicht mehr gesehen.“ „Ach, wenn da alles ist?“ Der andere von den beiden Männern, der blonde Haare hatte, schritt auf die Seite von Kasper und grinste. „Hast du irgend ein Problem?“, fragte Kasper gehässig. Der Blonde hielt ihm ein großes Blatt unter die Nase, auf dem ein junges Mädchen abgebildet war. „Aber, das ist doch Miranda!“ „Genau Kasper, hast du Lust, mit mir morgen Abend an dieses Kontert zu gehen?“ „Natürlich, ich möchte meine Freundin wieder sehen!“ „Dann geh schlafen, sonst bist du morgen nicht fit genug!“, scheuchte der Blonde Kasper, als er ein freudiges Lächeln auflegte. Lautes Klopfen war an meiner Tür zu hören. Verschlafen stand ich auf, wischte mir schnell die restlichen Tränen aus dem Gesicht und öffnete die Tür. „Na Miranda, auch schon wach? Hast du eigentlich schon auf die Uhr geschaut?“ „Nein warum, wie spät ist es?“ „Wir haben halb 11 und du hast um 11 Uhr eine Pressekonferenz, also beeil dich!“ Mein Manager knallte mir die Tür vor der Nase zu. Ich sage euch, im Showbussinnes zu sein war anstrengender, als es von außen schien. Schnell zog ich mich an und ging von einem Termin zum anderen, mir blieb nicht mal Zeit zum Essen, da ich unter Zeitdruck stand. Froh, endlich feste Nahrung zu mir zu nehmen, saß ich im Essensraum. Es war 18 Uhr. Um halb acht hatte ich meinen nächsten und zweiten Auftritt. Wenn es nur halb so gut laufen würde, wie gestern, wäre ich beruhigt. Schon wieder hetzte man mich, da ich zu lange gegessen hätte, obwohl ich erst seit 5 Minuten hier war. Braucht man wirklich 1 ½ Stunden, bis man sich geschminkt hat? Ich glaube eher nicht. Entnervt stand ich auf, brachte das Essen, wovon ich gerade mal 2 Stück gegessen hatte, weg und ging zur Kosmetikerin. Ich werde mich wohl nie daran gewöhnen. Der einzige Wunsch, den ich im Moment hatte war, endlich ins Bett zu kommen. Schon wieder war ich hinter der Bühne, wartete, bis ich dran kam. Als ich auf der Bühne stand, sah ich ins Publikum und konnte mich kaum vor Glück halten, da ich Kasper sah. Da ich ihn dauernd angesehen hatte, verpasste ich fast meinen Einsatz, doch es war mir egal. Ich sang nur für ihn. Ich war die letzte des Abends. Als ich aufgehört hatte zu singen, löste sich das Publikum allmählich auf. Ich rannte schnell hinter die Bühne, stürmte die Treppe hinunter, hinaus ins Freie, um Kasper zu sehen. Ich sah ihn und ging auf mich zu, doch meine Bodyguards hielten mich fest. „Miranda, du kannst doch nicht auf fremde Laute zugehen!“ „Aber, das ist mein Freund!“ „Du bist verwirrt Miranda, das passiert ab und zu einmal.“ Er zog mich weg und brachte mich in mein Zimmer. Dort erwarteten mich zwei Polizisten. „Miranda, ich möchte, das du mit uns auf die Wache kommst.“ „Hab ich irgendwas gemacht?“ „Nein, aber wir werden es dir erklären.“ Er packte mich, zog mich hinter her und schmiss mich unsanft in das Polizei Auto hinein. Verwirrt saß ich im Auto hinten drinnen, neugierig, was sie wohl von mir wollten. „Also, Miranda, du kennst Kasper von der Diebesbande richtig?“, fragte er mich, als wir auf der Wache waren. „Ja, wieso?“ „Er ist dein Freund, hab ich recht?“ „Woher wisst ihr das?“ „Das hat dich nicht zu interessieren, ist er dein Freund oder nicht?“ „Ja.“, gab ich ungewollt zu, doch ich traute dem Polizisten. Warum hatte ich das Gefühl, das hier nicht alles mit rechten Dingen zugeht? „Gut Miranda, dann bist du in eine Falle getappt. Wir haben dich vorhin gesehen, dass du zu deinem Freund Kasper gehen wolltest, doch du wurdest ja aufgehalten. Du musst wissen, dass wir schon lange hinter der Bande her sind und dann sind uns alle Mittel recht.“ Ich war schockiert. „Was habt ihr mit Kasper gemacht?“ „Geredet.“ „Über was?“ „Wir haben ihm nur gesagt das wenn, er seine süße Freundin in Sicherheit haben will, er und die Bande sich bei der Polizei stellen muss. Du bist unsere Geisel, du hast nur eine Chance zu entkommen, wenn sie sich stellen.“ Ich konnte nicht anders, als zu heulen. Selbst die Polizei, der Freund und Helfer, war hinter meinem Freund her und nahmen schon Geiseln, nur um sie zu schnappen. Ich schreckte hoch, als ich einen lauten Knall hörte. Die Tür wurde aufgebrochen. „Kasper!!!“ Er war nicht alleine, er hatte einen Kumpel von sich mitgebracht. Er hatte blonde Haare und hieß Pacco. „Ihr seid aber brav, wollt ihr euch stellen?“ „Vergiss es.“ Kasper ging auf den Bullen zu und haute ihn eine rüber, währenddessen Pacco mich auf den Arm nahm und hinauf ging. Kasper eilte uns hinterher. „Los, schießt ihnen ins Bein, sie dürfen uns nicht entkommen!“ Schrie der Polizist, als er aufstand. Er wankte etwas. Keiner hatte ihn gehört, so nahm es seine Pistole in die Hand und schoss Kasper an. Leider nicht ins Bein, er hatte ihn genau in den Rücken getroffen. Pacco lies mich los, befahl mir, weiter zu laufen, doch ich konnte nicht, ich wollte meinen Freund nicht sterben sehen. „Geh Miranda, sofort, ich werde mit ihm hinterher kommen!“ Ich nickte kurz und rannte hinaus. Als ich draußen angelangt war, sah ich ein großes Luftschiff, in das ich hinein ging. Man brachte mich ans Deck, gab mir Wasser, um mich zu beruhigen. „Da seit ihr ja endlich!“ Zu meiner Verwunderung lief Kasper auf mich zu, als ob ihm nichts geschehen wäre. Er nahm mich in den Arm und küsste mich. „Ist alles mit dir in Ordnung?“ „Ja, es ist schon praktisch, wenn man eine Kugelsichere Weste hat.“ Er grinste mich leicht hämisch an. „Aber in der Wache bist du doch nach dem Schuss umgeflogen!“ „Das – nennt man Show.“ Ich haute ihm auf die Brust, ehe ich mich wieder zu ihm schmiegte. „Aber was machst du jetzt, schließlich bist du ein Newcomer, ein sehr guter sogar.“ „Wenn ich jetzt im Showbussinnes tätig bin, können wir uns ja fast nie mehr treffen und das würde mir das Herz brechen.“ Der Anführer der Truppe ging auf mich zu, zog mich von Kasper weg und legte eine Hand auf meine Schulter. „Also, Miranda, wenn du willst, kannst du ein Mitglied dieser Truppe werden, wir könnten jemanden gebrauchen, der uns am Abend fit hält und du wärst immer in der Nähe deines Freundes.“ Ich lief leicht rot an. „Gerne. Ich werde das Angebot annehmen.“ Man bejubelte mich. Sie wollten, dass ich singe, doch ich war zu Müde, lies mich von Kasper in den Arm nehmen und schlief ein. Nun bin ich auch ein Bandit geworden. Ende Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)