Xena / Hercules the legendary Journeys von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 1: Kapitel 1 -------------------- Der Kriegesgott saß mit einem Bein über der Armlehne auf seinem Thron in den Hallen des Krieges, im Olymp, als plötzlich Discord auftauchte. ‚Ihr rock wird wirklich bei jedem mal kürzer’ , bemerkte Ares als mit ihrem geschmeidigen gang zu ihm heran schritt. „Ares...“ Schnurrte sie während sie es sich nicht ohne eine gewisse Aussicht zu verwehren auf seiner Armlehne bequem machte. “Discord...“ Äffte er ihren ton nach. Was sie nun schon wieder vorhatte? So kam die kleine Göttin immer nur an wenn sie etwas wollte, was gewöhnlich auch damit verbunden war das sie ihn gnadenlos anmachte. Anscheinend ein wenig erzürnt über seinen spöttischen Tonfall rückte sie ihre ebenfalls immer kleiner werdende Korsage zurecht. „Hör mal... ich habe da jemanden kennengelernt-“ „Meinen Glückwunsch.“ Unterbrach sie der Kriegsgott ein wenig genervt seufzend. „-und dieser jemand könnte uns vielleicht sehr nützlich sein...“ fuhr sie fort, als ob er gar nichts gesagt hätte, und rutschte dabei noch wie durch Zufall hinab auf seinen Schoß, grade so das er ‚sie’ deutlich im Auge hatte. Sie begann ihr verführerisch-verrücktes lächeln aufzusetzen. Nicht ganz kaltgelassen von diesem Anblick, hob er jedoch skeptisch eine Augenbraue. „Ach und wer sollte mir nützlich sein? Ich bin der Gott des Krieges, ich brauche niemand nützliches, es reicht schon das ich mich mit dir und dem Vollidioten rumschlagen muss“ Er meine ohne Zweifel Strife. Trotz seines offenen Desinteresses ließ Discord nicht locker. „Glaub mir, dieser jemand kann uns noch mächtiger machen.“ Sie begann mit einem Finger am Rand seiner schwarzen, nietenbesetzten Lederweste hinabzufahren . Mal ganz von der Tatsache abgesehen das es eigentlich gar nichts mächtigeres als einen Gott geben konnte, regte er sich noch über etwas anderes auf. „Uns? Es gibt kein uns du kleiner Freak.“ „das ist aber zu schade ...nicht wahr?“ sie hatte anscheinend immer noch nicht verstanden das er weder im geringsten an ihr noch an dieser ominösen ‚jemand’ interessiert war. Ganz im Gegenteil, sie hatte sogar begonnen sanft seinen hals zu streicheln, und war dichter an ihn heran gekommen. Irgendwas war seltsam, sie hatte , seiner Meinung nach, auch so schon zu wenig Respekt vor ihm, aber diese art von Selbstbewusstsein war neu. „ich will es nicht noch einmal sagen müssen, Discord, ver-„ sie war nun mit ihrem Gesicht so dicht an seines herangekommen das sie sich fast berührten. Sie setzte erneut dieses grinsen auf, belustigt darüber das dem Gott des Krieges für einen Moment der Atem gestockt hatte, dann küsste sie ihn einfach, und noch bevor er sie von sch schubsen konnte hatte sie sich mit einem leisen zischen dematerialisiert. ‚Was ist nur in die gefahren, sonst wagt sie sich das doch nicht?’ fragte er sich in Gedanken, selbst erstaunt darüber das er nicht einmal sonderlich zornig war. Doch bevor er weiter darüber nachdenken konnte hörte er deutlich wie eine verzweifelte stimme von der erde aus nach ihm rief. Eindeutig, das war Gabrielle. Normalerweise hätte er etwas besseres zu tun gehabt als seine wertvolle Aufmerksamkeit der kleinen, leicht naiven und außerdem ziemlich tollpatschigen Bardin zu schenken, doch irgend etwas in ihrer stimme hielt ihn davon ab sie einfach zu ignorieren, sie klang...besorgt...noch ehr verzweifelt. Er seufzte noch einmal kurz, das war heute schonein äußerst seltsamer tag, dabei hatte er eigentlich nur in ruhe einen krieg zwischen Rom und wer weis wem planen wollen, aber nein, irgendwie mussten alle Weiber ja mal wieder verrückt spielen. In aufzüngelnden flammen erschien er vor ihr. Erwartet hatte er einiges, aber ihrem Gesichtsausdruck nach war etwas wirklich ernstes passiert. „Ares... Du,... du hast Xena nicht ... ich meine… sie ist nicht bei dir oder ?“ Wollte die kleine Blondine in seltsam besorgtem Tonfall von ihm wissen. „Nicht das ich was dagegen hätte,, aber nein sie hat sich nicht bei mir blicken lassen...“ entgegnete er nun etwas verwirrt. Als Gabrielle in Schlurzen ausbrach, schritt er näher zu ihr. „was ist überhaupt los?“ Sie bedeutete ihm mit einer Geste das er ihr folgen sollte, und so gelangten sie schließlich zu dem was anscheinend ihr Nachtlager gewesen war. Es war mitten im Wald, Argo stand dort an einen Baum gebunden, die Reste eines Lagerfeuers in der Mitte, daneben Xenas Decke und... blut. Blut? „Als ich aufgewacht bin, war alles schon so wie es jetzt ist, Xena war weg, nur die Kampfspuren an ihrem Lager konnte ich finden, sonst nichts. Ich hab auch nirgendwo in der weiteren Umgebung Blutspuren gefunden.. obwohl das doch...“ sie schlurzte wieder heftig“ eigentlich unmöglich ist...“ eben ihrer decke lag ihr Brustpanzer, den sie augenscheinlich für die Nacht ausgezogen hatte, ihr Schwert und ihr Chakram. „und du hast nichts gehört?“ „n-nein, gar nichts... Das einzige was ich gemerkt habe war... ich ... ich weis nicht ob das etwas mit ihrem verschwinden zu tun hat, aber.. ich hatte heute nacht etwas wie einen Albtraum.... es waren ehr eine menge von schrecklichen Gehfühlen, Erinnerungen.. es war kalt. Ich habe sie gesehen, wie sie von der... dieser Wächterin mit der Kerze geholt wurde...schrecklich...sie ..sie lag auf einer art Opferaltar... es war alles so realistisch und so kalt... ich hab mich so ..verloren gefühlt so...“ Ihre Gefühle hatten nun Oberhand genommen und Gabrielle fiel Ares schlurzend an die Brust. Dieser wusste so gar nicht was er machen sollte und starrte nur leicht perplex an sich herab, während sie vor lauter weinen um Atem rang. Er schob sie mit sanfter Gewalt von sich weg und wischte mit verzogenem Gesicht die tränen von seiner Lederweste. „Wenn du heulst wird das sie auch nicht wieder herbringen, du solltest versuchen mit klarem verstand die Sache anzugehen“ Mittlerweile hatte er sich dafür entschieden an der Sache dranzubleiben, es schien ihm als wäre es nicht nur ein dummes Missverständnis. „Ah- ahja und wie soll ich das bitte machen?“ wimmerte sie erbärmlichst. „Überleg doch mal, eines ist zum Beispiel schon mal klar, und das wäre wer, oder vielmehr was sie von hier weggebracht hat.“ Stellte er trocken fest. Gabrielle wimmerte nur weiter, diese unheimlichen Gefühlsausbrüche von vergangener Nacht plagten sie immer noch. Anstatt ihm zu antworten blickte sie nur zu dem Kriegsgott hoch. Ares seufzte. „ Ein Gott oder ein Engel.“ Das war schließlich auch nicht schwer herauszufinden da nirgendwo mehr Blutspuren zu finden waren, obwohl ihm nicht einfiel wer es denn sein könnte. Natürlich hatte Xena sich unter beiden Parteien nicht nur Freunde gemacht, jedoch war es in letzter zeit zu keinerlei Streitigkeiten oder Zusammenkünften zwischen der Kriegerprinzessin und jemandem dieser art gekommen. Ares wachte erst aus seinen Gedanken auf als er bemerkte das Gabrielle in die knie gegangen war, anscheinend übermannte sie grade eine starke welle dieser schmerzvollen Empfindungen. Eigentlich hatte er ja keine Lust sich die Gegenwart der Bardin länger als nötig anzutun, sie zickte so schnell herum, und hatte die dumme Angewohnheit genau das Gegenteil davon zu machen was man ihr riet, doch ihr momentaner Anblick ließ nicht mal ihn kalt. In nicht allzu ferner Zukunft würde er sich selbst duzende von malen dafür verfluchen, was er nun tat. Langsam kam er zu ihr heran und half ihr auf die Beine. „Keine angst, wir finden sie, aber ich bring dich jetzt erst einmal weg von hier, ich glaube nämlich diese...Gefühle...hängen unmittelbar mit eurem Lager zusammen.“ Er legte einen arm um ihre schmalen schultern und schon verschwanden sie in zischenden flammen, nur um ,gemeinsam mit Argo, vor einem seiner vielen Tempel wieder zu erscheinen. Augenblicklich fühlte Gabrielle wie eine schwere last von ihr genommen wurde, als ob jemand den dunklen, kalten Vorhang der sich um ihr herz gelegt hatte mit einem mal davonzog. Sofort brachte sie ein paar schritte Distanz zwischen sich und den Kriegsgott, bevor sie sich schließlich umblickte. Der Tempel war anscheinen irgendwo im reich begrünten Hochland gelegen weit oben auf einem windigen Hügel, eigentlich ziemlich abgeschieden für einen Tempel der ja eigentlich dazu diente das seine Anhänger ihn darin verehrten ,anbeteten und ihm Opfergaben darbrachten. „Hier komme ich her wenn ich meine ruhe haben will...“ erklärte er , ihre fragenden Blicke richtig deutend. Sie nickte nur, sie fühlte zwar nicht mehr diesen unsäglichen schmerz oder Trauer, schwach und etwas angeschlagen war sie jedoch immer noch. ‚Schon seltsam das grade er so etwas braucht...’ ging es ihr durch den kopf, direkt bevor sie sich wunderte das er gar nicht ihre Gehdanken las, obwohl er daran normalerweise sichtlich Freude hatte. Mit einem wink von Ares’ rechtem arm taten sich die Tore wie von selbst auf und sie betraten diese, seinen kleinsten , Tempel. Drinnen sah es gar nicht nach einem Tempel eines Kriegsgottes aus, es standen keine Totenköpfe oder Folterinstrumente herum, an einer wand hingen zwar verschiedene Schilder, Schwerter und Speere, jedoch unversehrt und ohne Blutflecken, wie in den meisten seiner anderen Tempel. Sein Thron war nicht überdimensional, und auch nicht auf einem Podest, und nur aus simplen weißem Marmor gehauen. Die zahlreichen Fenster baten einen nahezu atemberaubenden Ausblick, zu einen Seite auf die Hochlande, zur anderen auf eine gewaltige Seenlandschaft in der sich die sonne blendend spiegelte. Alles in allem schien es seltsam wohnlich für das was man sonst so von Ares kannte, vielleicht war das wirklich nur ein ort für ihn zum ausruhen , auch wenn sie nicht wusste ob ein Gott so etwas überhaupt brauchte. Gabrielle fühlte auf einmal wie ihre Beine nachgeben wollten, doch Ares griff ihr unter die arme und stützte sie noch rechtzeitig. „das muss dich wohl sehr mitgenommen haben.“ Bemerkte er, doch sie nickte bloß als antwort, bevor ihr die Augen zufielen und sie durch ihre Erschöpfung in eine tiefe Ohnmacht versank. Kapitel 2: Kapitel 2 -------------------- Langsam wurde Gabrielle wach, die drehte sich noch ein wenig herum, da die sie Sonne selbst durch die geschlossenen Lieder blendete. Nach einer Weile jedoch schlug sie die Augen auf, nur um sie sofort wieder zu schließen. Was sie da gesehen hatte kam ihr nicht sonderlich bekannt vor, wo also war sie? Mit einem mal fiel ihr alles wieder ein, ihr schrecklicher Albtraum, Xenas Verschwinden, ihre vergebliche Suche nach ihr und schließlich wie sie vor lauter Ratlosigkeit und Verzweiflung nach Ares gerufen hatte. Ares gerufen... Ares... ARES! Blitzartig saß sie kerzengrade und blickte sich um. Ein Glück, dachte sie, er ist nicht hier... Aber ich bin immer noch in seinem Palast. Was ist das? Hmm , wo bin ich hier eigentlich genau, das ist doch ein... Mit einem kleinen Quieken sprang sie auf. Sie hatte in einem ziemlich großen Bett gelegen, ganz eindeutig dem von Ares. ‚ Aber Götter müssen doch gar nicht schlafen...?’ Schließlich fiel ihr jedoch ein was der Gott des Krieges ihr gesagt hatte, kurz nachdem er mit ihr nach hier gekommen war. Er kam in diesen fern abgeschiedenen Palast um ‚seine Ruhe’ zu haben. ‚‚Seine Ruhe, pah, was braucht so einer wie der ‚seine Ruhe’?’ schoss es ihr durch den Kopf, doch dann besah sie sich das Zimmer mal genauer. Es sah wirklich so aus als ob man sich hier entspannen könnte, jedenfalls weit mehr als in den zahlreichen anderen Tempeln des Kriegsgottes. Normalerweise standen Foltergeräte und merkwürdig bis ekelhafte Kriegstrophäen überall herum, es war dunkel und seine Throne zierten für gewöhnlich groteske Schädel verschiedenster Wesen. Hier jedoch war es hell, die großen Fenster boten ihr einen sagenhaften Ausblick über eine von strahlend grünem Gras gesäumte Seenlandschaft, es gab weder blutige Waffen noch Skelette, stattdessen zierten Teppiche aus dem fernen Osten die hellen Wände, auf dem Boden lagen Felle von Bären, Tigern und anderen Tieren. ‚Seltsam... Also wenn ich er wäre hätte ich mich hier nicht hingebracht. Da würde ich ja glatt denken das unser große, böse Kriegsgott zum Eigenheimbesitzer werden will. Vielleicht sollte ich ihm ein paar Blumen für den Vorgarten schenken...’ spann sie in Gedanken weiter, zwischendurch ein paar mal leise aufkichernd. Nach einer Weile, in der Ares immer noch nicht aufgetaucht war, legte sie sich wieder auf sein Bett, vor dem sie mittlerweile die Scheu verloren hatte. Sie fixierte die fremd anmutenden Muster auf dem Himmel des Bettes, doch als ihr auch das schließlich zu langweilig wurde drifteten ihre Gedanken erneut ab, bis sie sich, aus welchem Grund auch immer, vorstellte wie es sein müsse er zu sein und hier zu liegen. Doch ohne es verhindern zu können kamen ihr bei dieser Vorstellung nur Schweinereien in den Kopf die Ares hier wohl anstellen würde. Trotz der immer aufdringlicher werdenden Versuchung diese Bilder in ihrem Kopf ganz schnell fallen zu lassen und aus dem Raum zu stürmen, zwang sie sich noch ein wenig weiter zu machen. Sie war ja nicht prüde oder so! ‚Ob es Götter wohl nötig haben... irg , nein das will ich nun wirklich nicht wissen, aber ob er mal hier mit Xena... das hätte sie mir doch sicherlich erzählt, aber was wen...’ Das war Gabrielle dann nun aber doch genug, so stand sie auf und verließ nicht ganz ohne Hektik das Schlafgemach. Die Tür führte in einen ebenfalls von Fenstern Gesäumten Korridor, dem sie bis zum ende folgte. Sie öffnete die letzte Tür erst einen spaltweit, lugte hindurch, und als sie schließlich die Haupthalle des Tempels erblickte, trat sie ein. Ihr war nicht danach zu mute sich hier auch noch genauer umzuschauen, und vielleicht etwas zu finden was ihren bisher durchweg guten Eindruck des Tempels zerstören würde. Ihre Blicke streiften immer wieder den marmornern Thron. ‚Kein Ares zu sehen... Und mich zu beobachten scheint er auch nicht, das spüre ich mittlerweile... ob ich es mal wagen soll... Was ist denn schon dabei, er erwicht mich schon nicht...’ Schnell huschte sie zu dem Thron hin und nahm zaghaft platz. Der Marmor war kalt gegen ihre Haut, und sie kam sich so klein vor wie sie so darin saß. Ein wenig verloren... da erst viel ihr auf wie breite Schultern Ares doch eigentlich hatte, denn bei ihm wirkte der Thron ehr wie ein gemütlicher Sessel. Langsam lehnte sie sich zurück, legte die Arme vorsichtig auf die Armlehnen als ob diese jeden Moment zuschnappen könnten. Erneut dachte sie über die Situation nach, warum war er eigentlich weg. Sicherlich war er dabei Xena zu befreien, von wem auch immer, und würde gleich mit ihr hier auftauchen. Sie war froh bald hier weg zu kommen, dann trotz allem war das immer noch einer von Ares’ Tempeln, und der war immer noch ein idiotischer, dummer und brutaler.. Gott. Eigentlich war es ja gar nicht mal so übel von ihm gewesen das er sie in sein Bett gelegt hatte und nicht einfach auf eins der vielen Felle oder eine der römischen Liegen die es hier gab. Sie musste zugeben, sie hätte ihn wahrscheinlich auf dem Boden liegen gelassen, selbst wenn sie stark genug gewesen wäre ihn irgendwohin zu tragen, und ihr Bett wäre mit Sicherheit der letzte Ort gewesen an den sie ihn gelassen hätte. Gabrielle schlussfolgerte das er sie bestimmt begafft haben musste oder etwas anderes was typisch für ihn war, nein, so etwas aus Freundlichkeit zu tun lag ihm doch fern. Wenn er so was überhaupt kannte! Mit resolutem Gesichtsausdruck schlug sie die Beine übereinander, ja, der sollte nur wieder herkommen, dem würde sie ganz schön was erzählen, dem Bastard! „Gefällt dir mein Thron?“ Kapitel 3: Kapitel 3 -------------------- Halb zu Tode erschreckt fiel sie fast vom Thron und konnte sich nur noch knapp fangen. „I-ich war nicht...Ich wollte nicht... das war keine...“ Doch der Gott des Krieges grinste sie nur breit an, der Schreck den er ihr eingejagt hatte sollte als Bestrafung reichen, außerdem hatte es ihm höllisch Spaß gemacht sie so zu sehen. Er musste sich schon sehr beherrschen nicht einfach laut drauf loszulachen, bis sie schließlich nicht mehr erschreckt sondern viel mehr empört über seine Aktion war. „War das unbedingt nötig, Ares?“ „Oh ja.... Aber jetzt müssen wir weg, ich habe eine Ahnung was mit Xena geschehen sein könnte.“ „Und was ?“ „Wenn ich dir das jetzt erkläre stehen wir morgen noch hier, aber ich kann dir soviel sagen, als das wir in die nördlichen Hochlande fliegen werden.“ „Fliegen?“ „Komm mit.“ Er schritt voraus, hinaus aus dem großen Tor das sich wieder nur durch den wind seines rechten Armes öffnete. Auf der Wiese vor ihnen erblicke Gabrielle eines der eindrucksvollsten Geschöpfe das sie je gesehnen hatte. Es war eine Art riesiger schwarzer Vollbluthengst, ohne den kleinsten punkt Farbe an seinem immensen Körper. Aus seinen Seiten jedoch ragten ebenfalls riesige Flügel, denen von Adlern gleichend mit einer Spannweite von mindestens zweimal dem Körper des Geschöpfes. „Ein... ein was ist das?“ „Oh das hab ich vergessen zu fragen“ Ares grinste ein wenig entschuldigend. „ Discord hat viele seltsame Geschöpfe da oben, und diese hier sind schnell und auch noch einigermaßen komfortabel.“ Erklärte er. „Ahja...und warum lässt du uns nicht einfach... da auftauchen... du weist schon dieses ‚Wusch, erst bin ich hier jetzt bin ich da’ Ding?“ Wollte die kleine Bardin mit hochgezogener Augenbraue wissen. „Weil ich nur weis das wir in die Hochlande müssen, aber ich hab keine Ahnung wohin dort genau.“ Gab er immer noch mit diesem Grinsen zu. „Klasse...“ Um ehrlich zu sein hatte Gabrielle ziemlichen Respekt vor dem Pferdegeschöpf , und die Vorstellung darauf zu fliegen behagte ihr gar nicht. „Finde ich auch. Und jetzt- Steig auf!“ Er packte sie an der Hüfte und warf sie kurzerhand auf das Geschöpf, denn sie wäre viel zu klein dazu gewesen es selbst zu besteigen. Gabrielle konnte sich so grade noch halten, und hatte schon Angst von dem Wesen wieder abgeworfen zu werden, doch dieses rührte sich nicht mal. Wenn Blicke hätten töten können, so dachte sich Ares, wäre er nun sicherlich im Tartarus. Die kleine Bardin blickte ihn dermaßen wütend an, dass es ihm schon fast Leid getan hätte, wenn es ihm nicht spaßig wäre sie so zu provozieren. Es war immer wieder lustig mit anzusehen was sie machte wenn sie wusste das sie absolut keine Chance hatte. Gabrielle entschloss sich einfach nur die Arme zu verschränken und beleidigt zu schweigen, wehrend der Kriegsgott mit einem gewaltigen Schwung vor ihr auf dem Geschöpf aufsaß. „Du hältst dich besser an mir fest...“ Schon gab er dem gigantischen Wesen die Sporen, es breitete seine gewaltigen Schwingen aus und nach wenigen Schritten im Galopp hoben sie ab. Schon wieder wäre Gabrielle fast heruntergefallen, da sie sich zu erst weigerte sich an ihm festzuhalten, weil er so gemein zu ihr war, doch nun blieb ihr keine Wahl. Zaghaft legte sie ihre Arme um seine Seiten bis sich ihre Hände an seinem Bauch wieder umfassten. Sofort viel ihr auf wie angenehm sich der Körper des Gottes vor ihr anfühlte, dort wo sie ihn berührte machte sich ein warmes, angenehm feuriges Gefühl breit, zweifellos eine Folge seiner Göttlichkeit. Sie schüttelte dem Kopf um diese Gedanken schleunigst zu verscheuchen, dabei aber peinlich genau vermeidend nach unten zu gucken, da sie nun bestimmt schon einige hundert Meter über dem Boden waren. Sobald sie abgehoben waren spürte er wie Gabrielle ziemlich langsam an ihm festhielt, als ob seine Berührung sie verbrennen würde oder ähnliches. Er fand es schon lustig, das nach all der Zeit in der sie sich kannten sie anfänglich immer so zurückhaltend war, wie ein kleines Kind dem man erst etwas Süßes geben musste damit es seine Scheu verlor. So ließ er sie einfach ein wenig von diesem Gefühl erfahren welches Götter ständig umgab, dann würde sie schon merken das er ihr gut gesinnt war. Trotz alles was bisher zwischen ihnen geschehen war konnte er sie eigentlich ganz gut leiden, mal von ihren zickigen Phasen abgesehen. Er war vielleicht nicht immer so nett gewesen wie er hätte sein können, aber hey, er war der Gott des Krieges, da ist allzu viel Freundlichkeit ziemlich fehl am Platze. Alles in allem, schloss er, hätte er durchaus schlechtere Gesellschaft für so eine Suche erwischen können. „Wie- wie lange werden wir fliegen?“ erkundigte Gabrielle sich mit etwas sehr dünner Stimme von hinten. „Eigentlich nur zwei Tage... dieses... Ding... ist sehr schell, aber so wie du dich anhörst glaub ich nicht das wir die Nacht durchfliegen können oder?“ „Besser nicht.“ Sie gerieten in ein Luftloch, das Wesen taumelte kurz ein wenig und Gabrielle klammerte sich vor Schreck so stark an Ares das selbst ihm ordentlich die Luft wegblieb. „O-Okay, aber nur wenn du mich bis dahin nicht erstickst.“ Hustete er. „Verzeihung.“ Sie ließ zaghaft ein wenig lockerer. Langsam brach die Dämmerung an, sie waren schon weit gekommen, es war deutlich kältern geworden, und mit der Zeit war Gabrielle etwas lockerer geworden und hatte sich an die gelegentlichen Luftlöcher und plötzlich auftretenden Seitenwinde gewöhnt, doch langsam wurde sie müde und auf diesem Wesen zu schlafen traute sie sich doch noch nicht zu. Der Kriegsgott selbst war natürlich unermüdlich, aber er spürte wie sie mit der Zeit immer öfter ihren Griff erheblich lockerte und einmal musste er sie sogar richtig wachrütteln. „Ich glaube wir sollten landen.“ Beschloss er kurzerhand. „Ach was, ich schaff das noch...“ Sie wollte ihre Müdigkeit nicht preisgeben, obwohl es ihm ohnehin schon längst bewusst war. Sie wusste nicht weshalb, aber sie wollte anscheinend Eindruck bei dem Gott schinden. „Mach dich nicht lächerlich, du würdest doch gnadenlos runterfallen wenn ich nicht hier wäre.“ Sie konnte es nicht sehen, aber ein kleines Grinsen huschte über seine Lippen. Sofort ließ er das Geschöpf spuren das sie hinabwollten, und schon bald stand es sicher auf dem Boden. Ares rutschte herab. „Komm runter ich fang dich auf“ „Das hättest du wohl gerne!“ Sie sprang ein Stück weg von ihm herab und landete natürlich nicht wie geplant auf den Beinen sondern auf ihrem Hinterteil. Ares konnte sich ein Lachen nicht verkneifen und erneut versuchte sie ihn mit Blicken zu töten, doch er lachte nur um so lauter. Beleidigt stapfte sie ein paar Schritte weit weg und ließ sich aufs Gras fallen um dort ihr Lager aufzuschlagen. Ares gebot dem Wesen in der Nähe zu bleiben, und kam dann immer noch grinsend zu ihr hin. „Leg dich woanders hin! Am liebsten würd ich dich jetzt umbringen!“ „Tu dir keinen Zwang an“ sein grinsen wurde noch eine Spur breiter. „Verschwinde!“ bellte die Bardin, und tatsächlich schlug er sein Lager einen Hügel weiter auf. Ihm war klar was geschehen würde, es war doch tatsächlich ganz lustig mit ihr zu reisen, auch wenn er allein viel schneller gewesen wäre. Jedoch wusste er nichts gewisses, er hatte eine Ahnung wer dahinter steckte, und da dies seine einzige spur war, folgte er ihr, obwohl er ganz und gar nicht sicher war ob es wirklich diejenige war von der er es dachte. Er wusste selbst nicht genau nach was sie suchen mussten, wenn sie erst in den nordischen Hochlanden ankommen waren. Es blieb nur zu hoffen das sich sein Verdacht bestätigte und sie nicht vollkommen umsonst diese Reise auf sich nahmen. Er saß etwa eine Stunde dort auf seiner Decke, als Gabrielle schließlich bibbernd mit ihrer ankam. „Du hast länger ausgehalten als ich dachte“ mit dem schadenfrohen Tonfall in seiner Stimme würde sie wohl auskommen müssen wenn sie etwas wollte. Am liebsten wäre Gabrielle auf der Stelle wieder umgedreht, es reichte schon das sie ihn um Hilfe bitten musste und das er genau gewusst hatte dass das kommen würde, aber jetzt auch noch dieses Grinsen... Musste er denn immer so ein Arsch sein? „Ka- kannst du ein Feuer anmachen?“ Sie hatte eine Stunde nur gebibbert und gezittert, in der Hoffnung auch ohne ein Feuer einschlafen zu können, doch es war wirklich kälter als sie zuerst gedacht hatte. „Aber sicher doch, wie heißt das Zauberwort?“ Die Selbstgefälligkeit seines gesamten Ausdrucks konnte wohl kaum übertroffen werden. Am liebsten hätte sie ihm eine gescheuert. Leider wusste sie nur zu gut dass das absolut gar keinen Nutzen hatte. So sehr es ihr auch missfiel, und so sehr sie ihm auch die Pest an den Hals wünschte, brachte sie schließlich ein ganz leises, kaum vernehmbares „Bitte“ über die Lippen. „Wie war das?“ KLASCH Da hatte er eine sitzen. Seltsamerweise wurde er schon wieder nicht sauer, sondern ließ vor sich einfach nur ein warm aufzüngelndes Lagerfeuer erscheinen. „Xena hat guten Einfluss auf dich...“ Er grinste immer noch, wehrend er sich die Wange rieb. Gabrielle, ein wenig verwundert das er sie nicht sofort wütend angefahren hatte, setzte sich neben ihn und schlang die Decke um sich. „Ach Xena.... Ich wünschte sie wäre hier, und das alles wäre nicht passiert. Wieso kannst du eigentlich nicht einfach vom Olymp aus nach ihr suchen? Von dort aus kannst du doch alles sehen oder etwa nicht?“ „Schon, aber wie gesagt hat ein Gott oder etwas sehr ähnliches damit zu tun, und Götter können sich und andere Personen vor den Blicken anderer Götter verbergen. Denk nicht das ich noch nicht versucht hätte sie so ausfindig zu machen...“ „Nichts...?“ „Gar nichts...“ Gabrielle senkte den Kopf ein wenig und starrte unentwegt ins Feuer. „Leg dich hin, ich kann dich morgen nicht gebrauchen wenn du übermüdet bist.“ Brach der Gott das Schweigen nach mehreren Minuten. „Du hast vermutlich recht... Was machst du eigentlich so lange? Du verschwindest doch nicht etwa?“ „Schlafen.“ „Götter müssen doch gar nicht schlafen?“ „Aber sie können es. Wir müssen auch nichts essen oder trinken, aber wir machen es trotzdem. Und was sollte ich denn sonst machen? Im Olymp kann ich auch nichts ausrichten, und Wache halten brauchen wir hier nicht, hier ist weit und breit keine Menschenseele.“ Gabrielle nickte nur. Sie hatte sich eigentlich noch nie Gedanken darüber gemacht wie es sein musste ein Gott zu sein, es hörte sich irgendwo ziemlich seltsam an. Sie breitete ihr Lager richtig aus und legte sich hin. Kaum fünf Minuten später schaute der Kriegsgott der blonden Bardin zu wie sie ruhig atmete, bevor er selbst in tiefen Schlaf verfiel. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)