Sometimes in order to live you have to die von -juujun- (a little bit) ================================================================================ Kapitel 20: 20. an old F(r)iend ------------------------------- Jui Lange waren wir in der kleinen Kutsche mehr oder weniger gefangen, nur in der Gesellschaft von uns selbst. Wir redeten viel und ich erfuhr viel über die Stadt die wir als nächstes bereisen würden. Rom - Stadt der Künstler und Maler. Opern und Theatern. Ich stieg als erstes aus, als wir in Zentrum der Stadt angelangten, wo Kaoru eine seiner vielen Wohnungen besaß. Sie war genauso prunkvoll wie die vorherige und ich gelang langsam zu der Erkenntnis dass alle seine Immobilien einen solchen Glanz besaßen. Karyu Es ist lange her, dass ich das Letzte mal in Rom war. Es war immer noch so prachtvoll wie damals, als ich es verließ. Dieser uralte Glanz und die geheimnisvolle Ausstrahlung, die diese Stadt auch noch in den nächsten tausend Jahren beibehalten würde. Ganz zu schweigen von dem köstlichen Blut, das mit so viel Temperament gewürzt war. Ich öffnete meinen Geist um mir ein passendes Opfer für meine erste Nacht hier auszusuchen, doch was ich fand war besser als erwartet. Kaoru Rom hatte wie immer den Glanz des vergangenen Weltreiches. Die Stadt hatte sich über die Jahrhunderte kaum verändert, nur die Menschen waren anders auf ihre Weise, sie dachten anders, fühlten anders. Aber das war unbedeutend, denn meine ganze Aufmerksamkeit war wie so oft zurzeit nur auf Jui gerichtet und nach der langen Reise, wollte ich so schnell wie möglich hinein gehen, nach Hause... Sanft nahm ich Juis Hand, zog ihn hinter mir her in das Haus, die kleine Treppe hinauf und schnell hinein in die Wohnung. Wir würden noch genug Zeit haben die Stadt zu erkunden und alte Erinnerungen aufleben zu lassen. Denn ja, Rom war eine Stadt vieler lebendiger Erinnerungen für mich. Jui Rom hatte einen ganz anderen Geruch als Paris. Ich konnte die hier viel verwendeten Sandsteine in den Bauwerken der Stadt wahrnehmen, ganz im Gegensatz zu Paris, wo man die Anwesenheit der Seine die sie durchfloss fast überall spüren konnte. Die Sprache der Menschen klang mir erneut so fremd. Doch sie war ebenfalls weich, fast einladend, und nur wenig anders als die französische. Bereitwillig lies ich mich von Kaoru in seine Wohnung ziehen, betrachtete den Prunk und den Glanz wie damals, als wir in Paris angekommen waren. Es war wieder eine Dachwohnung und mein erster Blick galt also der Stadt, dem aufbrausendem Nachtleben. "Hast du Durst, Kaoru?" fragte ich als er mich von hinten umarmte, sodass ich seinen Atem auf meiner Haut spüren konnte. Karyu Keine Frage. Das war er. Kaoru. Mein Kaoru. Durch die Augen seines Kutschers habe ich ihn erkennen können und er hat nichts von seinem unglaublichen Anblick einbüßen müssen. Allerdings gefiel mir nicht, dass er jemanden bei sich hatte und wie er mit ihm umging. Ich glaubte, dass der letzte Rest des Blutes von gestern Nacht anfing in mir zu kochen. Die Zärtlichkeit der beiden, war mir unerträglich, weshalb ich meinen Geist wieder schloss. Das Suchen einer Mahlzeit konnte ich mir für diese Nacht sparen, denn der Anblick hatte mir jeglichen Appetit verdorben. Kaoru Meinen Blick über die Stadt wandern lassend, nickte ich auf Juis Frage hin. Zu verlockend war der Geist vergangener Zeiten, der jedes Haus, jede Straße hier erfüllte und selbst die Menschen schien er nicht zu umgehen. Wir verloren also kaum noch mehr Zeit und verließen die Wohnung bald wieder. Es war eine warme Nacht, fast schon ein wenig drückend, der Himmel bewölkt, als würde es bald regnen. Schützend legte ich einen Arm um Juis Schulter, zog ihn näher an mich. Die Straßen waren leer, kaum jemand war zu sehen und unsere Schritte hallten laut in den engen Gassen wieder. Doch wozu hatte man schon übernatürlich starke Sinne? Bald schon waren wir auf dem besten Weg um den ersten Abend in der neuen Umgebung in vollen Zügen zu genießen. Jui Einen Arm um seine Taille gelegt kuschelte ich mich dichter an ihn. Die Rüschen seiner Bluse kitzelten in meinem Gesicht. Es war eine warme Nacht, weswegen wir ohne Jacken gegangen waren - nicht das die Kälte oder Wärme uns beeinflussen würde, trotzdem gaben wir uns immer Mühe so gekleidet zu sein wie die Sterblichen. Ich war gespannt wohin Kaoru uns führen würde, doch selbst wenn wir die ganze Nacht nur herumgewandert wären, die Zuneigung zu ihm stieg wieder und wieder in mir auf, machte sich in Worten Luft. Immer wieder in denselben Worten die oftmals die Stille zwischen uns zerbrach: "Ai sitheru ..." Kaoru "Aishiteru mo.", flüsterte ich ihm leise zu. Unser Weg führte uns schließlich zu einem großen Palastähnlichen Bau, mit dem kleinen Unterschied, dass hier keine Adeligen wohnten, sondern regelmäßig große, prächtige Bälle abgehalten wurden, die bis in die frühen Morgenstunden dauerten. So auch in dieser Nacht und bei den Massen an Sterblichen, die sich hier tummelten, war es für uns keinerlei Schwierigkeit hinein zu kommen. Bei derartigen Veranstaltungen galt wohl ohnehin nach wie vor das Motto "je mehr desto besser". Ich liebte solche Veranstaltungen, die Anonymität die damit einherging und doch gleichzeitig die Möglichkeit den Menschen so nahe zu sein, fast wie einer von ihnen zu sein, für eine Nacht lang. Karyu Tatenlos herumsitzen konnte ich nicht. Kaorus Begleitung machte mich rasend und neugierig zugleich. Entschlossen verließ ich das Wohnzimmer, um mir im Flur meine Schuhe anzuziehen und anschließend die Wohnung zu verlassen. Abermals an diesem Abend durchsuchte ich die Gedanken der Menschen. Vielleicht hatte ich Glück und fand sie. Grinsend stellte ich fest, dass mein Glück es heute gut mit mir meinte. Kaoru und sein Gefährte vergnügten sich auf einer Feier in meiner Nähe, weshalb ich beschloss mich ebenfalls dort blicken zu lassen. Bei der Menge würde ich mit Sicherheit nicht auffallen. Schon sehr bald entdeckte ich die beiden. Eng aneinandergeschmiegt standen sie da. Jui "Wollen wir tanzen, Kaoru?" Glücklich lies ich mich von Kaoru auf die Tanzfläche führen, tanzte etwas enger an dem geliebten Körper als notwendig. Entzückt seufzte glücklich auf während ich beobachtete wie das goldgelbe Licht von Kaorus blasser Haut reflektiert wurde. Doch schon bald wurden wir von zwei Frauen zum Tanzen aufgefordert. Ich wusste das Kaoru gern mal einem Lebendigen Körper nah war, ohne ihn gleich zu töten, nur die Wärme zu spüren die dessen Leben symbolisierte. Also lies ich ihn gewähren, lächelte ihm noch einmal zu um ihm mein Verständnis zu zeigen. Mehr aus Zeitvertreib tanzte ich nun mit dieser unbekannten Frau. Kaoru Es beruhigte mich, dass Jui scheinbar kein Problem damit hatte, auch für kurze Zeit allein zu sein und sich selbst unter die Leute zu mischen... vielleicht wollte er es aber auch nur mir gönnen, da war ich mir nicht so ganz sicher. Trotzdem wandte ich meine Aufmerksamkeit nun der jungen Frau zu, schenkte ihr ein leichtes Lächeln, woraufhin sie mich fröhlich anstrahlte. Sie war kaum mehr als ein Kind, jünger noch als Jui und eine wahre Schönheit... Wir tanzten und ich genoss die Wärme, so nah bei mir, wie sie sich manchmal unauffällig an mich schmiegte, wenn sie meinte, dass es niemand bemerkte, ihr heißer Atem auf meiner Haut und der Geruch ihres jungen, frischen Blutes. Karyu Es war ein leichtes die beiden Mädchen durch meine Gedanken zu kontrollieren. Auch wenn es mir nicht gefiel, dass Kaoru noch immer nicht in meinen Armen lag, aber so hatte ich zumindest eine Chance an seinen Begleiter heran zu kommen. Ich befahl dem jungen Ding, das mit ihm tanzte ihn unauffällig zum Rande der Tanzfläche und so zu mir zu bringen. Ich zwang mich zu einem lächeln, als ich abklatschte und ihren Platz einnahm. Stets darauf bedacht nicht in Kaorus Blickfeld zu gelangen. "Wie ist dein Name?", fragte ich ihn lächelnd und hätte ihn doch am liebsten auf der Stelle in viele kleine Teile zerrissen. Jui Kaum hatte ich angefangen mit der Frau zu tanzen, lenkte auch schon ein Großgewachsener Mann meine Aufmerksamkeit auf sich. Mehr aus Unwissen was ich sonst tun sollte tanzte ich nun mit ihm. "Jui, und du?" er war auch Japaner, sonst hätte ich mich sicherlich auch nicht wohl gefühlt mit ihm zu sprechen, auch wenn ich mit französisch jetzt die Sprache beherrschte die man in diesen Kreisen sprach - geheuer war sie mir immer noch nicht. Karyu "Mein Name ist Karyu und ich muss sagen, dass du ein ausgezeichneter Tänzer bist." Ich bemerkte sein leichtes erröten, was ihn schön aussehen ließ, ihn aber nicht davor schützte, dass ich ihn von Kaoru wegbringen wollte. "Würdest du mit mir nach draußen kommen? Ich finde es ein wenig zu voll und zu laut hier drinnen. Dabei möchte ich sehr gern mehr über dich erfahren." Und mit diesen Worten lenkte ich ihn auch schon Richtung Ausgang. Jui Mir wurde langsam unwohl bei dem Gedanken, doch dieser Mann, Karyu schob mich schon längst nach draußen, lies mir keine Wahl als nach draußen zu gehen. Ich wollte mich nicht so weit von Kaoru entfernen, und über mich erzählen schon gar nicht. "Sie wissen schon wie unhöflich es ist ... was sie gerade tun?" ich stotterte - meine Stimme war unsicher, trotzdem wollte ich es zur Not wie einen Scherz wirken lassen, seine Gefühle nicht unnötig verletzend, weil dies ebenfalls unhöflich gewesen wäre. Karyu "Ich möchte mich doch nur ein wenig mit dir unterhalten und das möglichst ohne diese lärmende Meute", erklärte ich ihm mit allem Liebreiz, den ich ihm gegenüber aufbringen konnte. Draußen angekommen führte ich ihn ein Stück von der Feier weg, presste ihn gegen eine Hauswand und legte ihm eine Hand auf den Mund. "Mach keine Dummheiten, ansonsten werden ich alle Menschen dort drüben eigenhändig ins Jenseits befördern, einschließlich des Mannes, mit dem du unterwegs warst." Ich musste ihm ja nicht auf die Nase binden, dass es gerade Kaoru war, auf den ich es eigentlich abgesehen hatte. Ich war mir nicht sicher, ob diese Drohung allein reichen würde, immerhin war der Kleine auch ein Vampir und hätte sich seiner Fähigkeiten bedienen können. Doch angesichts der Tatsache, dass er relativ jung war, war es nicht sehr wahrscheinlich, aber ich wollte auf Nummer sicher gehen, weshalb ich ihm in den Hals biss und schnell einige tiefe Schlucke des Blutes in ihm nahm. Jui Immer wieder versuchte ich mich gegen die Hand in meinem Rücken zu stemmen, versuchte wenigstens stehen zu bleiben, doch es nützte nichts. 'Nein nicht schon wieder!' war mein einziger Gedanken, als ich an die Wand gepresst wurde. Immer noch stemmte ich seinen Körper mit aller Kraft von mir, doch es war nutzlos. Er war ein älterer Vampir und gegen ihn hatte ich keine Chance. Seine Drohungen kümmerten mich nicht, niemand war so stark wie Kaoru und selbst er könnte ihn nicht so schnell ein Haar krümmen. Seine Zähne versenkten sich in meinem Hals und sein Atem auf meiner Haut lies mich tief erschaudern, es war ekelhaft ihn so nah an mir zu haben und sein Durst nach meinem Blut nahm mir auch die letzte Chance ihn wegzustemmen. "Kaoru ..." winselte ich, nicht laut genug aber ich hoffte er könnte mich hören. Ich wollte das alles nicht, wollte nicht dass dieser Mann Leid über uns brachte. Karyu Ich hörte seinen leisen Hilferuf, doch der war schon zu spät. Kraftlos sank Jui in meine Arme. Jetzt musste ich mich allerdings beeilen, denn wenn Kaoru anfangen würde ernsthaft nach ihm zu suchen, würde er uns sehr bald finden. Ich wusste um seine Stärke, war ich doch fast genauso lange schon ein Geschöpf der Nacht. Jui wurde von mir auf den Arm genommen und zusammen mit ihm machte ich mich auf den Weg zurück in meine Wohnung, wo ich ihn in einem separaten Raum brachte und ihn in den dortigen Eisensarg legte, der zugegebenermaßen äußerst unbequem war, aber sein Aufenthalt sollte auch nicht allzu angenehm werden. Ich verriegelte die schwere Holztür, als ich den Raum verließ. Kaoru Der Tanz endete und wir verbeugten uns voreinander, wie es nun einmal erwartet wurde. Doch ich achtete nicht mehr allzu sehr auf das Geschehen, sah mich stattdessen nach Jui um. Auf der Tanzfläche konnte ich ihn nicht mehr entdecken, aber wahrscheinlich war er einfach schon woanders hingegangen. Unruhig streifte ich durch den Raum, sah mir jedes lachende Gesicht an, suchte überall nach Jui und mit jedem vergehenden Augenblick wurde ich nervöser. Nirgends war er zu sehen... er konnte doch nicht verschwunden sein!? Selbst in den Gedanken der Menschen und durch ihre Augen konnte ich nicht die geringste Spur meines Liebsten entdecken. "Jui...", murmelte ich leise, mehr zu mir selbst, als in der Hoffnung wirklich eine Antwort zu bekommen. Mein Herz raste, etwas sagte mir, dass hier etwas ganz und gar nicht stimmte, nur konnte ich jetzt noch nicht genau sagen was es war. Dann hörte ich ihn. Es war mehr ein leises Wispern, kaum mehr als ein Windhauch, doch ich wusste sofort, dass es Jui war und verlor keine Sekunde mehr, folgte seiner Stimme, hinaus aus dem Saal. In der Finsternis sah ich mich um, konnte aber niemanden entdecken... nur der Geruch von frischem Blut lag in der Luft... Juis Blut. Karyu Ich setzte mich auf meinen Balkon, um die frische Nachtluft, den klaren Himmel und das Mondlicht beschienene Rom zu genießen. Nebenbei überlegte ich mir bereits, wie ich dieses kleine Scheusal dort unten am Besten dazu bringen konnte Kaoru zu entsagen und ihn zu verlassen. Seinem Verhalten nach zu urteilen könnte es gleichsam einfach und schwierig werden, aber ich war fest entschlossen meinen Gefährten aus alten Tagen wieder in meine Arme zu schließen. Jui Karyu trieb mich zu dem Punkt wo meine Glieder ganz schwach wurden, sich nicht einmal mehr bewegen ließen. Auch mein denken verlangsamte sich. Kraftlos sank ich in den Armen des Mannes zusammen, der nicht Kaoru war. In mir stieg Panik auf, doch ich konnte sie schon gar nicht mehr richtig verarbeiten, drifteten Zusehens in den einen, bedeutungsvollen Gedanken ab: Kaoru, du würdest mich retten. Ich weiß dass du bald kommst und dann ist der Alptraum hier auch schon vorbei. Noch nicht einmal der abgesperrte Sarg konnte mir noch Angst machen mit diesem Gedanken im Kopf. Karyu Eigentlich wollte ich den Kleinen bis morgen Abend warten lassen, aber in mir spielten sich immer wieder die Bilder von ihm und meinem Liebsten ab, sodass ich nicht mehr damit warten konnte ihn zu quälen. Schnellen Schrittes lief ich wieder hinab in den Keller und verschaffte mir Zutritt in den Raum, in dem ich ihn zurückgelassen hatte. Ich atmete tief durch, bevor ich auf den Sarg zuging und den Deckel mit Leichtigkeit von seinem Platz fegte, er somit gegen die nächste Wand donnerte. Ich war wütend. Merkte man das? Verachtend starrte ich die Person dort im Sarg an, sah, wie er seine ganze Hoffnung auf Kaoru fixierte. "Er wird nicht kommen. Er weiß ja nicht einmal wo du bist. Also vergiss ihn", raunte ich ihm zu, erwartete gebannt seine Reaktion. Jui Angsterfüllt sah ich ihn an. Er war so schrecklich wütend. Ich wollte mich zusammenkauern, ihm weniger Angriffsfläche bieten, doch meine Glieder bewegten sich nicht. Nur langsam verarbeitete ich die Information. Kaoru wusste nicht wo ich war. Da hatte er Recht. Aber als ich bei Atsushi war hat er mich doch auch gefunden - er hatte es immer geschafft warum sollte er es diesmal nicht tun? "Bitte ... ich habe ihnen doch nichts getan ..." flehte ich leise, ahnte aber schon dass dass was Hiroko mir damals angetan hatte sich wohl wiederholen würde. Karyu "Nichts getan...?", wiederholte ich seine Worte ruhig und leise. meine linke Hand fand den Weg zu seinem Hals und von dort zu seinem Kinn, gab ihm so keine Möglichkeit dem kommenden auszuweichen. Ich beugte mich in den Sarg, flüsterte ihm ins Ohr: "Du unnützer, unwichtiger Wurm stiehlst Kaoru etwas von seinem Freiraum. Du schränkst ihn ein und das gefällt ihm nicht." Erfreut nahm ich sein zittern zur Kenntnis. Doch ich bemerkte, dass er vielleicht alles weitere nicht mitbekommen würde, dabei war ich erst am Anfang meines Vorhabens. Hatte ihn womöglich mehr geschwächt, als ich es vorgehabt hatte. Deshalb biss ich mir in mein Handgelenk, hielt es ihm vor den Mund, damit er sein eigenes Blut kosten konnte. Jui Seine Worte ergaben keinen Sinn für mich, wusste ich doch dass er Unrecht hatte. Ich hatte mein Leben nach Kaoru gerichtet, nicht er seines nach meinem. Unweigerlich erzitterte ich trotzdem, also seine kalten, unliebsamen Hände mich berührten. Es war das wovor ich mich damals bei Hiroko immer gefürchtet hatte, er fasste mich an. Schon jetzt wusste ich dass es schlimmer werden würde als damals. Noch immer flehte mein Geist nur um eines: Kaoru... Karyu "Trink!", forderte ich ihn auf, als er nicht die geringsten Anstalten machte es von selbst zu tun. Ungeduldig wanderte meine eine Hand wieder tiefer gleiten, würgte ihn ein wenig. Wie ich erwartet hatte öffnete er seinen Mund und das Blut konnte seinen Weg in sein Inneres finden. Ich nahm meine Hand wieder weg, legte sie an die vorige Stelle. "Und jetzt sei artig und trink!", befahl ich ihm halb knurrend. "Und vergiss Kaoru endlich. Er kann dich nicht hören." Jui Das wenige Blut auf meinen Lippen rief den alten Durst in mir, für den ich bis jetzt noch zu schwach war. Schnell glitten meine Lippen zu der blutenden Wunde, sogen gierig daran, ohne einen Gedanken daran zu verschwenden welch ein Monster es ihm gab. Mitleid hatte ich keines mit ihm, außerdem musste ich stark sein für Kaoru. es aushalten bis er kam - und er würde kommen, ganz gleich was Karyu sagte. Langsam spürte ich die Stärke in mich zurückkehren... Karyu "Gieriges Stück Dreck", fluchte ich, als ich spürte, wie er sich, einem Blutegel gleich, an mein Handgelenk saugte und mehr nahm, als ich ihm hatte geben wollen. Mit aller Macht entriss ich meine Hand diesem gierigen Mund und betrachtete die wunden, die seine Zähne hinterlassen hatten. "Wie kannst du es wagen...", fuhr ich ihn an und legte nun beide Hände um seinen Hals, stieg mit in den Sarg um meine Kraft besser einsetzen zu können. Trotz meiner Wut schaffte ich es in seinen Geist einzudringen, um dort etwas zu suchen, das ihm wirklich wehtat. "Du bist unbedeutend, ein Nichts! Der Kerker damals war genau der richtige Ort für jemanden wie dich." Ich lockerte meinen Griff, fühlte ich doch, wie er langsam an Bewusstsein verlor. Meine Hände glitten nach oben zu seinen Wangen, sodass er mir direkt ins Gesicht sehen musste an welches ich mich auch ganz nach hinunterbeugte. "Was meinst du?", fragte ich ihn leicht außer Atem, "Soll ich dich wieder dorthin bringen? Zurück nach Japan? Zurück nach Daisuke? Er würde sich bestimmt freuen sein Spielzeug wieder zu haben. Denn du bist nichts anderes als das: Ein Spielzeug. Geschaffen um seine Lust an dir auszuleben." Jui Immer weniger Luft drang in meine Lungen, die ich nun panisch versuchte zu füllen. Für Kaoru. Dass er über meine Vergangenheit Bescheid wusste hätte mich eigentlich schon gar nicht mehr wundern brauchen, Vampire konnten schließlich eine Menge in Erfahrung bringen, doch noch etwas anderes geschah. Er wühlte die Vergangenheit auf und plötzlich wurden all meine Gefühle von damals wieder allzu deutlich. Ich war nur ein Sklave, nicht für die eignen Bedürfnisse, sondern für die seines Herren zuständig. "Ich kann nicht zurück zu Daisuke ... er hat mich schon weggeworfen. Kaoru ist mein neuer Herr." Karyu "Oh, ich bin mir sicher. Wenn man dich hübsch serviert, wird er dich gern wieder zurücknehmen. Und was Kaoru angeht. Er wird dich bald schon über haben und dich dann genauso wegwerfen wie Daisuke. Er sucht doch nur einen netten kleinen Zeitvertreib um sich seine Ewigkeit ein wenig angenehmer zu gestalten. Und dich hat er nur zu einem der unseren gemacht, damit du dich ihm noch besser unterwerfen kannst. Vertrau mir", erzählte ich ihm in einem gelassen ernsten Tonfall und begann an seinem Hals zu knabbern. Er sollte sich seiner Minderwertigkeit bewusst werden und wenn ich ernst machen musste, um seinen Willen zu brechen. Jui Er konnte doch nicht Recht haben, oder doch? Ich hatte mir doch immer allergrößte Mühe gegeben, dafür gesorgt das Kaoru im Bett nie langweilig wurde, hatte noch nicht einmal alles getan was ich tun konnte, ihn noch nicht alles machen lassen was Daisuke sich schon von mir gewünscht hatte. Wie konnte er da schon genug haben? Noch nicht einmal Tränen stiegen in meinen Augen, war ich es doch gewohnt weggeworfen zu werden. Dann war Karyu wohl mein neuer Herr. Ich konnte nur hoffen dass er mich zumindest ebenso schnell wie zuvor Kaoru wegschmeißen würde und dass mich danach wieder ein netterer Mann aufsammelte. Ich mochte ihn nicht und auch als ich seine mir eklig erscheinenden Lippen erneut an meinem Hals spürte rührte ich mich nicht. Es würde mir sowieso nicht mehr erlaubt sein. Karyu Während ich mich weiter seinem Hals zuwendete spürte ich, wie er ruhiger und resignierte wurde. Ein gutes Zeichen. In meinem Kopf breitete sich eine herrlich grausame Idee aus. Beinah Lustvoll sah ich Jui in die Augen, küsste ihn. Meine Hände schickte ich auf Erkundungstour über den unter mir liegenden Oberkörper, verbarg, wie sehr es mich anekelte ihn statt Kaoru unter mir zu haben. Auch wenn ich bei ihm der Unterlegener war und das gerne. Ich provozierte ein Keuchen von diesem kleinen Stück Dreck. Das war es, was ich haben wollte und genau diesen Anblick sandte ich jetzt in die Welt dort draußen. Ich sandte es an Kaoru, um ihm zu zeigen, wie gerne sein Haustierchen doch den Besitzer wechselte. Jui Es war fast unerträglich diese fremden Lippen auf meinen zu spüren. Fest presste ich die Augenlider zusammen, damit die Tränen in meine Augen nicht entweichen konnten. Es waren Tränen des Ekels. Nur widerwillig bewegte ich meine Lippen, deutete einen Kuss an. Zusammen mit den Unliebsamen Berührungen breitete sich ein unnachgiebiges Zittern in mir aus, besonders in meinem Magen. Der sich immer wieder stärker und krampfartiger zusammenzog. Ich hatte wahrhaftiges Glück das ich wenigstens noch die dünne Bluse trug. Es wäre noch schlimmer gewesen diese Finger auf meiner Haut zu spüren. Ohne Vorwarnung griff er unsanft in meinen Schritt, kniff dort fest zu. Doch mehr als ein schmerzerfülltes Keuchen drang nicht über meine Lippen, zu groß war die Angst das seine Zunge in meinen Mund dringen würde - auch wenn ich mich gegen so etwas auch nicht wehren konnte ... nicht wehren durfte. Kaoru Wie Stunden kam es mir schon vor, die auch durch die Gegend lief, die nähere Umgebung des Ortes absuchte, obwohl mir unterbewusst völlig klar war, dass ich Jui so schnell nicht finden würde. Doch dass er aus freiem Willen davongelaufen war, konnte ich mir nicht vorstellen, es gab keine Grund dafür, diesmal nicht, denn der Abend und auch die vergangenen Tage waren doch viel zu perfekt gewesen, als dass so etwas passieren könnte. Aber dann blieb nur noch die Möglichkeit, dass jemand in mit Gewalt mit sich genommen hatte und wer sollte das schon sein? Wer würde sich an einem Vampir vergreifen können? Jui hätte sich sicherlich gewehrt... oder nicht? Plötzlich durchschlug es mich wie ein Blitz, wieder Juis Stimme, aber nicht unmittelbar und nur ein leises Keuchen, dann der Blick auf sein Gesicht, die Augen zusammengekniffen, voller Widerwillen... Und derjenige, der mir dieses Bild schickte... Karyu... ja, diese Erinnerungen waren noch da und auch wenn ich sie für lange Zeit begraben hatte, waren sie nun wieder da... "Ich bring dich um... Karyu...", flüsterte ich leise, wutentbrannt, in die Nacht hinein. Karyu Ich konnte nicht leugnen, dass mich sein keuchen doch ein wenig erregte. Ich vergas sogar für einen Moment mein eigentliches Ziel, auch wenn ich Drohung gehört hatte. Meine Neugier war geweckt und jetzt wollte ich nur zu gerne sehen, wie sich dieser Jui unter mir räkelte. Wieder knabberte ich an seinem Hals, verteilte Küsse darauf und ließ meine Hände jetzt unter der Bluse verschwinden. Ich wusste, dass er sich nicht wehren würde, denn seine Körpersprache zeigte mir, dass er sich mit der Situation abgefunden hatte, auch wenn sich ein kleiner Teil in ihm sträubte. Sein Stöhnen wurde intensiver, wenn auch verkrampft. Aber ich wollte ihn hemmungslos sehen, strich deshalb über seinen Schritt, massierte sein Glied ein wenig durch den Stoff hindurch. Meine andere Hand strich über sein Seite, zwickte ihn hin und wieder, während ich meine Zunge über seine Brust gleiten ließ, mich den Knospen widmete. Auch wenn er versuchte es zu verbergen, mein Spiel hinterließ seine sichtbaren Spuren, wie ich in seiner unteren Region bemerkte. Es machte Spaß ihn zu reizen, ihn immer weiter in Ekstase zu versetzen. Doch dann entglitt ihm ein Wort, dass er in dieser Situation nicht hätte sagen sollen: "Kaoru..." Hielt er also immer noch an meinem Liebsten fest. Jetzt war mir die Lust vergangen und die Wut kochte wieder in mir hoch. Frustriert kletterte ich wieder aus dem Sarg, zischte dem Jungen ein "Machs dir selbst zu" ehe ich den Deckel wieder an seinen Angestammten Platz tat und den Jungen somit einschloss. Jui Immer unerträglicher wurden mir seine Lippen, seine Hände und zu meinem eigenen Erschrecken auch noch seine Zunge. Ich konnte sie noch immer nicht ertragen, selbst wenn ich mich nicht mehr mit Händen und Füßen wehrte wie einst bei Daisuke. Er hatte mir gezeigt dass es mir nicht erlaubt war mich gegen 'das' zu wehren und wahrscheinlich würde er sich auch nicht zufrieden geben wenn ich wie bei Hiroko damals es einfach nur geschehen ließe. Irgendwann hielt ich die Berührungen nicht mehr aus, atmete schneller doch nur aus reiner Panik. Ich konnte mich nicht mehr diszipliniert hier halten und ertragen was Karyu mir antun würde. Jede Faser in meinem Herzen schrie nach Gegenwehr, doch ich konnte nicht. Kaoru erschien mir wieder gedanklich. Wäre er jetzt bei mir wäre alles wunderschön. Kaoru ... Kommis? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)