Fünf Jahre ... ... für die Ewigkeit von soraya-solan (Joey x Seto) ================================================================================ Kapitel 1: Only One ------------------- 5 Jahre ... ... für die Ewigkeit 24. Januar abends Jetzt stehe ich hier und blicke hoch zum Haus und weiß das war es. Es ist vorbei. Meine Hand verkrampft sich um die Karte und eine Träne läuft einsam meine Wange hinab. Keiner sieht sie, denn sie verwischt sich mit den Regentropfen, die vom tiefschwarzen Himmel fallen. Mit diesem Moment ist es endgültig, es ist vorbei. 5 Jahre. Länger hattest du mir damals nicht versprochen, aber warum sind sie so schnell vergangen. 5 Jahre voller Spaß, Freude, Vertrauen, Leidenschaft und Liebe. Meiner Liebe zu dir und deiner Liebe zu mir. Aber das ist jetzt alles vorbei, denn heute sind die 5 Jahre vorbei. Schon seit Wochen wusste ich das heute der Tag ist, aber ich habe gelebt als ob er nie kommen wird. Als ob er nicht existiert. Du hast nichts gesagt, also habe ich auch nichts gesagt, aber wir wussten es beide. Denn morgen ist mein 19. Geburtstag und an meinem 14. Geburtstag hast du mir diese 5 Jahre zum Geschenk gemacht. Dafür habe ich dir meine Liebe, meinen 1. Kuss und meine Unschuld geschenkt. Ich bereue keine meiner Entscheidungen und weiß das es dir genauso geht. Auch wenn du es mir nie in der Öffentlichkeit, sondern nur zu Hause gezeigt hast. Dennoch gab es in diesen 5 Jahren keinen Augenblick an dem ich nicht wusste was ich dir bedeute. Keiner wusste es, keiner hat es auch nur geahnt. Dafür war unser Schauspiel in der Öffentlichkeit zu gut. Immer wenn wir aufeinander trafen stritten wir uns. Und das mit Genuss, Spaß und bis aufs Blut. So das jeder der in unseren Nähe war, schreiend und Angst erfüllt davon rannte. Aber waren wir allein lag ich in deinen Armen, habe mich gewärmt an deiner Liebe und fühlte mich geborgen und wir haben uns geküsst. Du erst hast mir beigebracht was Vertrauen und Zuneigung sind, bei meinem Vater habe ich das nie kennen gelernt. Alle haben gedacht Yugi hätte mich verändert, aber das stimmt nicht. Denn die Person, die mich verändert hatte warst du gewesen. Die ganzen Duelle und Kämpfe gegen das Böse hätte ich nie überstanden, wenn ich nicht gewusst hätte, das du mich unterstützt. Denn auch wenn du das eine gesagt hast, wusste ich doch das du das andere gemeint hast. Es gibt 2 Menschen in unserem Leben, die von unserer Liebe wissen. Das sind zum einen dein Bruder und zum anderen meine Schwester. Nachdem ich damals mit 16 zu dir gezogen war, ließ sich das nicht mehr vermeiden. Ich lächle bei dem Gedanken an diese Zeit, aber es ist auch ein trauriges Lächeln. Denn ich weiß diese Zeit wird nicht mehr wiederkommen. Daran will ich jetzt nicht denken, die Erinnerungen sind zu schön. Oben am Haus gehen auf einmal die Lichter an. Ich weiß das es jetzt 7 Uhr ist und das heißt ich stehe jetzt schon über 2 Stunden hier und denke daran. Mein Blick schweift über die Tannen, die vor der Veranda stehen, über die Büsche und die Blumenbeete, die ich jedes Jahr neu angelegt und mit viel Liebe gehegt und gepflegt habe. Wer wird sich jetzt darum kümmern? Hinter den Esszimmerfenstern bewegt sich ein Schatten. Dein kleiner Bruder deckt den Abendbrottisch, für zwei. Für dich und für sich. Denn heute früh habe ich ihm gesagt das ich in der Stadtwohnung übernachte, da ich morgen früh raus muss. Ich schaffte es nicht ihm in die Augen zu schauen und ihm zu sagen, dass wir uns nicht mehr wieder sehen, dass es unser letztes gemeinsames Frühstück war. Da ich genau weiß das ich dabei geweint hätte und das wollte ich nicht. Er wird es noch früh genug erfahren, spätestens wenn ich nicht mehr wieder komme. Langsam wird mir kalt, mein Mantel ist komplett durchnässt. Der Regen wird immer stärker. Auch wenn es nichts bringt, krieche ich noch tiefer in meinen Mantel. Meine Finger, die immer noch die Karte halten, merke ich schon gar nicht mehr. Sie sind wie steif gefroren, aber ich kann sie nicht loslassen. Die Karte ist die letzte Verbindung zu dir. Obwohl sie mir nicht mehr den Weg zu dir öffnet. Sieh mich an, hier stehe ich. Durchnässt vom Regen mit der Karte in der Hand, die ich krampfhaft festhalte, als ob mein Leben davon abhängen würde. Als ob ich sterbe, wenn ich sie verliere. Ich gebe wirklich ein jämmerliches Bild ab. Vor allem, ich wusste was passiert und trotzdem stehe ich hier. Ich werfe einen letzten Blick auf das Haus in dem ich 5 Jahre glücklich war und das ich nie wieder betreten werde. Langsam drehe ich mich um und gehe den Weg entlang und damit fort von dir. Oh, wir werden uns weiterhin sehen. Das lässt sich nicht vermeiden, denn wir gehen in die selbe Klasse, aber es wird nicht mehr dasselbe sein wie früher. So wie wir uns lieben, lieben wir es auch zu streiten und damit alles in Angst und Schrecken zu versetzen. Aber ob ich das morgen oder irgendwann in der Zukunft kann, weiß ich nicht. Es wird zu sehr weh tun. Eines Tages kann ich es vielleicht wieder, erwarte es aber nicht gleich morgen. Meine letzten Gedanken sind bei dir. 25. Januar morgens Schule Nun sitze ich hier und weiß nicht warum. Mit leeren Blick starre ich auf die Karte, die ich seit gestern nicht los gelassen habe, in meinen Händen. Sogar im Schlaf, in den ich mich irgendwann heute früh geweint habe, hielt ich sie fest umklammert. Ich kann sie noch nicht loslassen, noch nicht. Meine Freunde haben mich schon so oft angesprochen, das ich es schon gar nicht mehr zählen kann. Nicht einmal habe ich darauf reagiert. Noch nicht einmal die Lehrer konnten bisher eine Reaktion von mir erwarten. Sie sind genauso gescheitert wie Yugi und die Anderen. Wenn ich daran denke, was vorhin auf dem Schulhof passiert ist, verziert ein zynisches, aber trauriges Lächeln mein Gesicht. *Flashback* Joey geht langsam von seiner Wohnung im Stadtzentrum in Richtung Schule. Seine Freunde erwarten ihn schon, denn heute ist sein Tag, sein 19. Geburtstag. Natürlich wollen sie ihn gebührend empfangen und gratulieren. Sie besprechen gerade die letzten Details für die Überraschungsgeburtstagsfeier am Abend, da Freitag ist kann groß gefeiert werden. Denn am nächsten Tag ist Samstag und keiner muss zur Schule. Joey bemerkt von alle dem nichts, als er langsam zum Schultor hereinkommt. Tristan sieht ihn zu erst. „Ah, da kommt das Geburtstagskind.“ Die Anderen drehen sich sofort Richtung Tor um und laufen zu ihm. Kurz vor Joey bleiben sie stehen und fangen im Chor an zu singen. „Happy Birthday to you ...“ In dem Moment wo sie anfangen zu singen, bleibt Joey geschockt stehen und sieht seine Freunde irritiert an. Er hatte gar nicht mit bekommen das er schon in der Schule angekommen war. Seine Gedanken waren nur bei der Karte in seinen Händen und dem was sie bedeutet. Schnell verdeckt er die Karte, damit sie keiner sieht und ihm deswegen eine Frage stellt. Tristan haut ihm freudig auf die Schulter. „Alles Gute zum Geburtstag Alter, schon wieder ein Jahr älter,“ und grinst ihn dabei schief an. Yugi und Ryou lächeln wie Zuckerwatte um die Wette als sie ihm gratulieren. Thea umarmt ihn und drückt ihn fest an sich während sie ihm „Alles Gute“ ins linke Ohr brüllt. Er verzieht schmerzerfüllt das Gesicht und ist sich sicher auf jedem Fall einen Hörschaden, wenn nicht mehr erlitten zu haben. Yami und Bakura, die sich bisher im Hintergrund gehalten haben, kommen jetzt auch näher. Während Yami ihm herzlich gratuliert grummelt ihm Bakura nur leise etwas zu, was man mit viel Phantasie als Gratulation erkennen kann. Dafür bekommt er von Yami den Ellenbogen in die Rippen gestossen. „Sei nett oder du darfst die nächste Zeit auf dem Sofa schlafen.“ Da Bakura das auf keinen Fall wollte, gratulierte er Joey noch einmal richtig. Joey blickte dabei von einem seiner Freunde zum nächsten. Alle standen sie da und warteten auf seine Reaktion. „Was ist daran gut? Sagt es mir! Wie kann es gut sein, wenn man 19 wird und dafür den wichtigsten Menschen in seinem Leben verliert? Sagt es mir! Los, sagt es mir!“ Er war mit jedem Wort lauter geworden, aber die letzten Worte hatte er nur noch geflüstert, als ob er keine Kraft mehr hatte sie noch auszusprechen. Seine Freunde und alle Mitschüler, die das Schauspiel beobachtet hatten, sahen ihn geschockt an. Damit hatte wirklich keiner gerechnet. Niemand hielt ihn auf als er langsam an seinen Freunden vorbei ins Schulgebäude geht. Joey´s Augen, die bei dem Ausbruch voller Schmerz, Trauer und Wut gewesen waren, hatten wieder jeden Glanz verloren und blickten leer auf die Karte in seinen Händen. Die einzigen Worte, die man hörte, wenn man genau hinhörte, waren: „5 Jahre. 5 Jahre. ...“ Er sagte sie wie ein Mantra vor sich her, immer wieder und wieder. Yugi und die Anderen standen immer noch am Tor und blickten ihm geschockt hinter her. Keiner von ihnen hatte sich bewegt. *Flashback Ende* Seitdem sitze ich hier und habe mich keinen Millimeter bewegt und habe auf nichts und niemanden reagiert. Das einzige was ich mache ist von der Karte zu deinem Platz links von mir und zurück zu blicken. Dein Platz ist leer. Du kommst heute nicht, da du ein wichtiges Meeting hast, was den ganzen Tag dauert. Ich würde es wahrscheinlich nicht ertragen dich jetzt zu sehen und zu wissen, dass ich dich nie wieder küssen oder berühren kann. Ohne das ich es merke laufen mir die Tränen das Gesicht runter. Die Blicke meiner Freunde, Mitschüler und Lehrerin bemerke ich nicht. Es ist ihnen gelungen mich zu bewegen, in dem sie mich einfach in der Pause an den Armen genommen haben und auf den Hof verfrachtet haben. Jetzt sitze ich hier auf der Bank wo du immer sitzt. Entweder ist das keinem aufgefallen oder sie sagen nichts, weil sie froh sind das ich wenigstens draußen bin. Aber was hat es gebracht? Nichts! Sie haben mich nur von einem Ort voller glücklicher Erinnerungen zu einem anderen Ort voller glücklicher Erinnerungen gebracht. Egal wo ich bin, es tut weh. Denn ich weiß das es nie wieder so sein wird wie es war. Die ganze Zeit spüre ich ihre Blicke, verwirrt, traurig und dennoch entschlossen mich irgendwie aufzumuntern oder zu mindesten zu erfahren was mit mir ist. Doch ich werde nichts sagen. Warum sollte ich jetzt, wo es vorbei ist etwas sagen, wenn es ihnen die ganzen 5 Jahre nicht aufgefallen ist. Mit einem Mal ist es still, man hört nur noch den Wind, wie er leise und sacht durch die Blätter im Baum über mir gleitet. Ich spüre den Wind und höre Schritte, energische Schritte. Nein, das kann nicht sein, denn du bist nicht da. Du sitzt gerade an deinem Schreibtisch und arbeitest irgendwelche wichtigen Unterlagen für das Meeting durch. Nein, du bist das nicht. NEIN! Auf einmal ist ein Schatten über mir. Ein Duft, den ich so liebe, liegt in der Luft. Ein Duft nach Zitronen. Dein Duft. Nein das kann nicht sein. Ich könnte es jetzt nicht ertragen, wenn ich hoch schaue und du bist es nicht. Mein Blick fällt auf meine Hände. Die Karte! Sie ist weg, aber dafür liegt dort etwas anderes. Eine Kette, wie du sie trägst, und ein Ring liegen in meinen Händen. „5 Jahre sind vergangen und jetzt beginnt die Ewigkeit.“ Immer noch traue ich mich nicht hoch zu schauen. Meine Hände zittern, ich zittere, aus Angst, dass das alles hier nur ein Traum ist. Du nimmst die Kette aus meinen Händen, machst die Karte daran fest und hängst sie mir mit den Worten „5 Jahre“ um den Hals. Danach nimmst du den Ring und schiebst ihn mir über den Ringfinger meiner linken Hand. Dabei sagst du „Für die Ewigkeit“. Endlich traue ich mich hoch zu schauen. Da waren sie, diese Augen, die ich so liebte. Sie waren das erste was ich gesehen hatte ,als wir uns kennen lernten und in die ich mich im selben Augenblick, wo ich sie sah, verliebt hatte. In ihnen könnte ich ein Leben lang versinken und nie wieder auftauchen. Trotzdem wäre ich glücklich, denn ich weiß, das nur ich sie kenne und gesehen habe, wie sie sonst niemand sah oder je sehen wird. Dieses Leuchten voller Liebe für mich, das Glitzern, wenn wir uns streiten oder diesen dunklen Schimmer voller Leidenschaft, wenn wir uns lieben. Sie lächeln mich voller Liebe an. In diesem Augenblick weiß ich, ja nichts wird mehr so sein wie es einmal war. Denn die Zukunft wird noch sehr viel schöner werden als die Vergangenheit jemals war. In dem Moment, wo du deine Lippen auf meine legst, stiehlt sich das erste glückliche Lächeln dieses Tages auf meine Lippen. Ende Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)