Weil du da bist - Part One von Rajani (Kai x Tyson - düstere Schatten in Kais Leben machen eine neue Beziehung schwer) ================================================================================ Kapitel 5: Was ist Enttäuschung? -------------------------------- Kai stand am Fenster und sah hinaus in den Regen. Tyson saß auf dem Sofa und beobachte­te ihn. Woran denkt er wohl? Das wüsste ich nur zu gern... Ob er an seine Schüler denkt? Nach dem, was er erzählt hat, kann ich mir das vorstellen. Tyson legte seinen Blade zur Seite und gesellte sich zu ihm. „Hey. Woran denkst du?“, fragte er. „An nichts. Woran sollte ich schon denken?“ Kais Antwort war recht barsch. Tyson lehnte sich gegen das Fenster­brett. „Sei ehrlich. Denkst du an deine Jungs unten? Wie Boris sie trainiert gefällt dir wohl nicht.“ „Wie sollte mir das denn gefallen... Ich weiß, wie er sie trainiert und das kann ich nicht leiden. Sein Befehlston passt mir nicht. Aber immerhin, vielleicht hast du ja recht und sie können danach entscheiden, welcher Trainer ihnen lieber ist.“ Tyson lachte leise. „Was? Was ist daran zum Lachen? Ich finde das nicht witzig.“ „Nichts, schon gut. Mir fällt nur grad auf, wie sehr dir deine Schüler am Herzen liegen.“ „Am Herzen liegen?? Bist du jetzt völlig durchgedreht? Warum sollte ich sie mögen, wenn sie mich hassen? Du spinnst doch wohl!“, entrüstete Kai sich. „Du willst es nur nicht zugeben, hab ich Recht?“ Kai sah Tyson finster an, doch der grinste immer noch. Die Frage stand im Raum und wollte beantwortet werden. „Was geht dich das an? Das ist doch meine Angelegenheit, wie ich über meine Schüler denke!“, fauchte Kai und beendete das Gespräch, indem er in die Küche rauschte. Tyson seufzte und sah ihm nach. Wieso müssen alle unsere Gespräche in einem Streit en­den? Können sie nicht anders enden? Oder wenigstens nicht so ausarten, dass er mich gleich wegen jedem bisschen anschreit? Wieso kann er mich eigentlich nicht mal freundlich anschauen, wenn ich schon mit ihm rede? Ich glaub, er wird mir wohl immer ein Rätsel bleiben... Kai kam kurz darauf zurück. „Du meinst, meine Schüler liegen mir am Herzen? Wie kommst du überhaupt darauf?“, fragte er. Tyson stutzte. „Naja, weil du eben so klangst, als ob du dir Sorgen machen würdest. Wegen Boris' Trainingsart.“, meinte er. „Könnte sein, dass ich das wirklich tue. Ich kenne ihn immerhin besser als sie und weiß, wo die Grenze ist. Bis zu einem bestimmten Punkt kann man ihn reizen, aber tritt man auch nur einmal über diese Grenze, dann rastet er vollkommen aus. Aber was erzähl' ich eigentlich, du hast ihn doch selber kennen gelernt. Du kennst doch seinen Chamäleon-Charakter. Mal so mal so.“, sagte Kai. Tyson hatte ihm aufmerksam zugehört, denn das Kai mal mehr als einen Satz von sich gab, war eine Seltenheit. „Ja, weiß ich. Aber meinst du nicht, dass er langsam genug hat? Der wird auch nicht jünger...“, entgegnete Tyson. Kai lachte hohl. „Das nicht, aber dafür umso verrückter.“ „Echt? Naja, der Versuch die BBA auf die nette Tour zu über­nehmen war ja schon verrückt genug. Und die Sache mit Biovolt war auch so'n Wahnsinns­akt.“, sagte Tyson lachend. Kai jedoch lachte nicht. Wie auch? Biovolt. Dort wurde er trai­niert. Sein Großvater Voltaire war der Besitzer und Boris dessen Handlanger. Diese Zeit wollte Kai eigentlich vollkommen ausblenden, als hätte es sie nie gegeben, aber jetzt, da Ty­son es ansprach, ging das nicht. Sein Erinnerungsvermögen war leider viel zu gut, was die­ses Thema betraf. „Kai? Was ist?“ Tyson hatte aufgehört zu lachen und musterte Kai, der abwesend auf dem Sofa saß und auf den Blade seines Mitbewohners starrte. „Kai!“ „Was?“ Irritiert sah er auf. „Hast du geträumt? Was ist los mit dir?“, fragte Tyson. „Ich ... hab nach­gedacht.“, murmelte Kai. „Worüber denn?“ „Biovolt.“, war Kais knappe Antwort. „Achso ja. Dein Großvater war doch deren Boss, oder?“, fragte Tyson nach. „Ja.“ „Hattest du nicht auch da trainiert und alles gelernt, was du jetzt kannst? Das hast du doch mal erzählt. Du hast uns doch von der Zeit erzählt, als du bei Biovolt trainiert hast, oder hab ich da was in den falschen Hals gekriegt?“ „Ich hab euch das nicht erzählt. Das war Boris, der euch darü­ber aufgeklärt hat und jetzt hör auf Fragen zu stellen.“, sagte Kai. Immerhin, er hat mich wenigstens nicht angeschrien... Aber trotzdem. Warum darf ich keine Fragen stellen? Wieso will er überhaupt, dass ich nicht davon rede. Oder will er nicht darüber reden? Jetzt bin ich verwirrt... War da was, was ich nicht wissen soll? Tyson wandte sich seinem Blade zu, leg­te es aber schnell wieder aus der Hand. Er stand auf und ging zum Fenster. Warum mach ich mir eigentlich so viele Gedanken über seine Vergangenheit? Überhaupt denke ich ziemlich oft an ihn. Was ist bloß mit mir los? Er warf einen Blick über die Schulter und betrachtete Kai eingehend. Ich kann mir nicht helfen, aber er zieht einen irgendwie magisch an. Hilfe, was rede ich hier?? ...Hm. Aber eigentlich... Ja, er zieht sogar mich an. Seine Art aufzutreten, sich zu bewegen und zu reden. Sogar sein Schweigen und der Blick. Oh mein Gott!! Bin ich ihm etwa verfallen? Aber ich bin doch kein Mädchen! Ich bin doch nicht Hilary!! Und trotzdem, ... ich mag ihn. Ich mag ihn wirklich. Kai sah auf und direkt in Tysons Augen. „Was starrst du mich denn so an? Hab ich irgendwo was?“, fragte er barsch. „Äh... nein. 'tschuldigung.“, nuschelte Tyson und sah zu Boden. „Ähm... Kai? Sag mal,...“, begann Tyson. „Was?“ „...warst du schon mal verliebt?“, beendete er den Satz. Mein Gott! Ich stell' vielleicht blöde Fragen!! Sicher war er das schon mal! „Nein, was soll die Frage.“ Kai stand auf und kam auf ihn zu. „Nur so!“, sagte Tyson hastig. „Nein, war ich nicht. Nicht wirklich.“, sagte Kai und sah aus dem Fenster. Es regnete immer noch. Tyson stutzte. Kais eigenartiger Tonfall war ihm nicht entgangen. „Was heißt, nicht wirklich?“, fragte er vorsichtig. „Gar nichts. Also, warum fragst du mich sowas?“ „Naja, weil ich... weil ich, glaub ich, grade dabei bin, mich zu verlieben...“, antwortete Tyson wahrheitsgemäß. Kai sah ihn nicht an, sondern ließ seinen Blick auf der Stadt ruhen. „Ach... Und in wen?“ Das Desinteresse in seiner Stimme ließ Tyson zweifeln, ob er es ihm sagen sollte. „Wie soll ich sagen... Das ist schwierig.“, sagte er. „Sag mir einfach den Namen.“, meinte Kai. „Sicher?“ Kai schwieg. Sag's oder ich hör dir nicht mehr zu. „Kai.“, sagte Tyson schnell. Kai reagierte nicht. „Ich... meine dich, äh, du!“, sagte Tyson. Nun wandte sich Kai ihm zu. „Ich weiß, dass du mit mir redest. Ist ja sonst keiner hier!“, sagte er. Tyson schüttelte heftig den Kopf. „Du hast gesagt, ich soll den Namen nennen. Das kann ich aber nicht.“ „Warum?“ Tyson hatte Kais Interesse geweckt. „Weil... Mann, wie soll ich das erklären?“, fluchte Tyson und drehte sich im Kreis. „Sag mal, weshalb machst du so ein Gewese, nur weil du mir sagen sollst, in wen du dich verliebt hast? Das kann doch nicht so schwer sein.“, sagte Kai. „Doch, es ist aber schwer!“, jammerte Tyson. Kai seufzte. „Wieso denn? Deine große Liebe ist doch überhaupt nicht hier!“ Tyson sah ihn mit seinem Hundeblick an. „Doch. Ist sie.“, sagte er kleinlaut. „Was?“ Tyson sah betreten zu Boden. „Ja du. Deswegen ist es ja auch so schwierig.“, sagte er. Kai starrte ihn fassungslos an, während Tyson langsam seinen Blick hob und ihn ebenfalls ansah. „Ich hab mich in dich verliebt. Glaub ich jedenfalls.“, sagte er leise. Kai schwieg und sah wieder aus dem Fenster. Was redet er denn da? Das ist doch Blödsinn! Das kann er doch nicht ernst meinen... Ich will so was nicht hören! Sag doch was. Sag mir, wie du das siehst. „Kai, ich... Ich lie-“ Kai hielt ihm den Mund zu. „Sag's nicht! Ich will das nicht hören! Ich will das nicht mehr hören! Sprich diesen Satz nicht aus, hast du verstanden!“ Tyson sah ihn verständnislos an, als er ihn wieder los ließ. „Wieso denn nicht?“, fragte er irritiert. „Weil ich diesen Satz nicht hören will!“, sagte Kai. Eine Weile standen sie so da. Kai sah aus dem Fenster und schwieg und Tyson schaute ihn nur an. Er verstand nicht, was Kai hatte. „Tyson? ... Was verstehst du unter Enttäuschung?“, fragte Kai plötzlich. Tyson fragte sich, was das sollte, dachte aber nach, was er sagte. „Enttäuschung... Naja, Enttäuschung ist für mich, wenn ich jemanden liebe und der das nur ausnutzt. Oder meine Gefühle ignoriert. Oder sie einfach nicht erwidert.“, antwortete er. Kai seufzte innerlich. Wie Recht du hast. Das ist Enttäuschung. Deswegen will ich nie mehr „Ich liebe dich“ hören. Kai lächelte einen kurzen Augenblick, dann verflog es wieder. Tyson hatte erst gehofft, er würde seine Gefühle akzeptieren, aber er verwarf den Gedanken, als Kai ging. Was sollte diese Frage? Wurde er etwa irgendwann mal enttäuscht? Ich verstehe ihn immer weniger... >^^< ich hoffe, dass es euch bis hierher gefallen hat und freue mich auf ganz ganz viele liebe kommis von euch ^^ dann gehts auch weiter ^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)