Frag dich erst, wer du bist...bevor du wissen willst, wer ich bin von Caro29890 (Ginny/Draco) ================================================================================ Kapitel 49: Opfer sein oder Opfer bringen ----------------------------------------- 49. Opfer sein oder Opfer bringen Unentwegt starrte Draco auf die Zauberstabspitze vor seinen Augen. Was war das denn? Ginny starrte ihn an. Die Leere in ihren Augen war fort, ersetzt durch Liebe. Wie war das möglich? Sie hatte doch den Todesfluch ausgesprochen. Warum war er dann nicht tot? Es gab nur zwei plausible Erklärungen. Entweder er war nicht tot, weil man im ‚Nichts’ nicht sterben konnte oder der Todesfluch hatte einfach nicht funktioniert, weil... Natürlich. Ginny empfand keinen Hass ihm gegenüber und ohne Hass konnte der Zauberspruch, so wie alle unverzeihlichen Flüche, nicht ausgeführt werden. Unsicher sah er sie an; noch immer vor ihr kniend. Sie reichte ihm die Hand und mit unglaublich Wärme ausstrahlenden Augen lächelte er sie an. „Nein!“ zerbrach eine zornige Stimme die fast schon romantische Stimmung. Abrupt drehte sich Ginny um, Draco an ihrer Seite. In zehn Metern Entfernung standen Saskia, der Vampir und Mario Sutherland, der Todesgeist mit tödlichen Blicken an Draco gerichtet. „Tja, da hast du’s. Ginny gehört zu mir und nicht zu dir, du Halbtoter.“ schnarrte Draco mit einem selbstgefälligem Grinsen. Ginny stieß ihn in die Seite um ihn ruhig zu stellen, aber Draco dachte gar nicht daran. „Du denkst wohl, dass Ginnys Geist durch so einen blöden Hypnose-Trick gebrochen werden kann. Da hast du dich aber gewaltig geschnitten.“ machte er weiter, aber der Unterton in seiner Stimme zog das Ganze immer mehr ins Lächerliche. „Du wagst es.“ zischte der Schwarzhaarige. „Saskia, er gehört dir. Töte ihn, aber nimm auf das Mädchen Rücksicht. Hast du verstanden?“ Mit diesen Worten verblasste der Körper von Mario, bis er letztendlich völlig verschwunden war. „Mit Vergnügen.“ hörte Ginny den Vampir sagen. Saskia schlich wie ein Raubtier um die beiden herum. „Gin, wo ist mein Zauberstab?“ flüsterte er zwischen den Zähnen, sodass der Vampir es nicht hören konnte. „Was? Du hast deinen nicht?“ entfuhr es Ginny entsetzt. „Nein. Zumindest hast du einen.“ Dracos Blick wanderte ohne auch nur ein mal zu blinzeln mit Saskias Bewegungen mit. „Ja, aber ich hab keine Ahnung von Flüchen. Also, doch schon. Aber die werden uns, glaube ich, nicht viel bringen.“ flüsterte die Rothaarige Draco schien zu überlegen, sah aber Saskia noch immer an. „Dann gib ihn mir.“ „Was?!“ „Gib mir deinen Zauberstab, Gin.“ „Aber... das geht doch gar nicht! Zauberstäbe gehorchen nur seinen Besitzer und keinen anderen. Die Flüche, die du dann noch mit meinem Zauberstab hervorrufen könntest, kann ich auch selber." wisperte sie leicht ungläubig. Draco war doch sonst immer so hell im Kopf. „Ja, das weiß ich. Allerdings gibt es eine Ausnahme bei der ich alle x-beliebigen Flüche hinkriegen könnte. Eigentlich hatte ich gerade von dir erwartet, dass du sie kennst. Immerhin seid ihr Mädchen es doch, die dahinschmachten, wenn sie von dem Mythos hören.“ grinste Draco. „Och ne! Du meinst doch jetzt nicht allen ernstes den Mythos ,Wenn beim Zauberstab Liebe ist im Spiel, trifft auch dein Geliebter mit ihm das Ziel.‘? Draco, das ist – wie gesagt – ein Mythos!“ Leicht genervt davon, dass er in solch einer ernsten Situation auf so einen Liebesgefasel kam, verdrehte sie die Augen. Das konnte nicht funktionieren. Uns selbst wenn, dann mussten - laut Mythos - sich der Besitzer des Zauberstabs und der Geliebte lieben. Aber warum sollte es denn nicht gehen? War sie nicht immer die Optimistin gewesen? Hatte er ihr nicht gerade gesagt, dass er sie liebte und hatte sie nicht durch den missglückten Todesfluch gezeigt, dass sie ihn auch liebte? Zaghaft streckte sie ihm ihren Zauberstab entgegen. „Ach, jetzt plötzlich doch kein Mythos?“ Er zog lächelnd eine Augenbraue nach oben, aber nahm den Zauberstab an. Sogleich fing es an in ihm zu kribbeln und er konnte die Energie, Ginnys Energie, durch seine Adern fließen spüren. Dann richtete er den Zauberstab auf den Vampir. „So, du widerliche Kreatur! Ich werde dir jetzt den gar aus machen!“ zischte er. „Na, das werden wir ja sehen!“ fauchte Saskia zurück und sprang ihn an. „Stupor!“ Geschickt wich der Vampir aus und kam immer näher. Draco schloss die Augen und konzentrierte sich. Hass. Er suchte Hass. Aber durch diesen Zauberstab durchströmte ihn so viel Liebe. ‚Konzentrier dich, Draco!‘ ermahnte er sich. Ja, da war er. Mario Sutherland. Der Mann, der ihm seine Freundin wegnehmen wollte. Wütend riss er die Augen auf. „Avada Kedavra!“ Ein grüner Blitzstrahl flog auf Saskia zu, den sie aber noch rechtzeitig auswich. Jedoch hatte sie nicht damit gerechnet, dass Draco den Todesfluch auch umlenken konnte. So machte der grüne Blitz kehrt und raste direkt auf ihren Rücken zu. Mit einem grellen Aufschrei wurde der Vampir zu Staub. Ginny schluckte schwer. „Oh Gott! Den Spruch will ich nie drauf haben.“ Ihre Stimme zitterte leicht. „Komm! Ich glaube hier sollten wir nicht bleiben.“ sagte Draco beruhigend und nahm sie an die Hand. Die beiden schlenderten eine halbe Ewigkeit die Mauer entlang, aber das war auch das Einzige, woran sie sich orientieren konnten. „Man, das bringt doch nichts!“ maulte Ginny. Ihre Füße taten so langsam aber wirklich weh. Nicht weniger genervt drehte sich Draco zu ihr. „Ich denke schon, dass das was bringt.“ Damit wies er nach vorne. Nur etwa dreihundert Meter von ihnen entfernt konnten sie sehen, dass der Betonboden endete und nun etwas anderes den Boden darstellte. „Sand?“ stellte Ginny fest. Draco nickte. Von einer auf die andere Minute wurde unglaublich heiß. „Oh. Ich ersticke in dieser Hitze noch.“ Sofort warf sich Ginny ihren Umhang ab. „Hey, so geht man aber nicht mit Zaubererkleidung um.“ meinte Draco. Eigentlich hätte er noch gerne hinzugefügt, dass die Weasleys doch gar nicht das Geld für neue Umhänge hatten, aber er verkniff es sich. „Wenn ich diesen Umhang weiterhin trage, falle ich schon nach fünf Metern tot um und das ist mein Ernst. Du solltest meinem Beispiel folgen.“ Unbeirrt und sichtlich erleichtert ging Ginny nur in ihrer Bluse und dem knielangen, schwarzen Rock weiter. Draco musste lächeln. ‚Dieser kleine Sturkopf!‘ Er zog sich seinen Umhang aus, ließ ihn auch im heißen Sand liegen und rannte ihr hinterher. Nach geschlagenen zehn Minuten waren beide bereits vom Schweiß klatschnass und ihre Kehlen trocken. „Himmel, ich hoffe nur, dass wir das überleben.“ hechelte Ginny und sah zu Draco rüber. „Mach Mund auf!“ befahl er und sie tat es auch sofort. „Aguamenti!“ Aus Ginnys Zauberstabspitze schoss Wasser in ihr Gesicht und begierig versuchte sie es herunterzuschlucken. Eine weitere lange Zeit, in der sie die Mauer entlang marschierten, waren beide wortlos nebeneinander hergegangen. Dann brach Ginny die Stille. „Wie lange halten eigentlich die Nihilmens-Zauber an?“ „Ich denke, da wir uns selber in diesen komatösen Zustand gebracht haben, werden wir erst zurückkommen, wenn wir erledigt haben, was wir hier wollten.“ erklärte Draco nachdenklich. Ginny sah ihn von der Seite an. Sein leicht nasses Haar, das leicht an seiner Stirn klebte, macht ihn immer noch verdammt sexy. „Was?“ fragte er ohne sie anzusehen. Irgendwie fühlte sich Ginny ertappt und ihre Wangen nahmen die Farbe ihrer Haare an, was jedoch bei der prallen Sonne nicht mehr viel auffiel. „Sonne!“ schrie Ginny auf und sah zum Himmel. „Ja. Das ‚Nichts‘ ist leider das Reich von diesem verdammten Sutherland. Er kann hier erscheinen lassen, was immer er will.“ knurrte Draco. Wieder war es für fünf Minuten still, doch Ginny fing wieder an zu reden. „Was ist eigentlich mit uns – ich meine, wenn wir das hier überlebt haben...“ Abrupt blieb Draco stehen, sodass auch Ginny nicht mehr weiter ging. Er musterte sie erst leicht verwirrt, aber dann über beide Ohren grinsend. „Was willst du denn hören?“ „ Ich... du... wir... zusammen... ein Paar.“ stammelte sie etwas verlegen. „Meinst du das will ich?“ Ginny klappte die Kinnlade runter. „Nicht?“ Da war er schon nah an sie herangetreten, umfasste sanft ihre Handgelenke und küsste sie. Plötzlich wurde es eiskalt und beide fuhren auseinander. Um sie herum war alles weiß. Schnee und Eis. „Scheiße!“ fauchte er und zitterte schon leicht. Auch wenn der Sonnenbrand ihn schon ziemlich geschmerzt hatte, war das hier keinesfalls besser. „Sutherland, zeig dich endlich! Du Feigling!“ brüllte er in den Schneesturm, der sich gerade ankündigte, hinein. Plötzlich erstarrte alles um sie herum. Jede einzelne Schneeflocke, der Wind und die Kälte. Da stand er wieder vor ihnen. „Na, geht doch, Sutherland!“ meinte Draco sarkastisch. Das böse Grinsen in Marios Gesicht strahlte mehr Kälte aus als der noch eben vorgeherrschte Schneesturm. „Hallo Ginerva. Ist dir kalt? Willst du nicht zu mir kommen?“ fragte der Schwarzhaarige sanft. „Nein danke, Sutherland. Ich würde niemals zu dir kommen. Niemals!“ schrie sie ihn an. „Soso... niemals also.“ sagte er furchteinflössend leise. „Verrate mir eins, Malfoy.“ lachte er Draco an. „Welche der beiden Möglichkeiten würdest du wählen? Opfer sein oder Opfer bringen?“ Unweigerlich zog Draco die Stirn kraus. Was meinte der Kerl damit? „Ich verstehe nicht...“ „Oh, doch. Du verstehst. Würdest du lieber das Opfer sein oder ein Opfer bringen.“ Das war doch sicher eine Falle. Es kam immer drauf an, worum es sich bei dem Opfer handelte. Seine Augen suchten das, was der Todesgeist anstarrte und hielten bei Ginny an. Nein, Ginny würde er nie opfern. „Opfer sein.“ antwortete Draco leise, aber bestimmt. Dann passierte alles so schnell, dass Ginny nur wie versteinert zugucken konnte. Mario holte blitzschnell einen dicken, zwei Meter langen Eisspeer hinter seinem Rücken hervor und warf ihn genau auf Draco. Der Speer traf. Er durchbohrte direkt Dracos Herz und kam auf der anderen Seite seines Körpers wieder heraus. „Draco!“ schrie Ginny wie in Trance. Er sackte zuerst auf die Knie und stützte sich dann noch etwas mit seinen Händen vom Boden ab. „Draco!“ Wie in Zeitlupe rannte Ginny auf den blonden, jungen Mann zu. Der Schnee, auf dem er saß, hatte sich bereits blutrot gefärbt. „Draco!“ hauchte sie unter Tränen. „Draco... Bitte... nein...“ Er blickte noch ein mal mit einem Lächeln auf und flüsterte „Ich wäre gern mit dir zusammen gewesen, weil ich dich... ah...“ Draco hielt sich mit schmerzenden Gesicht die Brust. „... weil ich dich liebe...“ flüsterte er kaum hörbar und das Leben aus seinen Augen wich. „Nein!“ schrie Ginny und hielt seinen Kopf an ihre Brust. Unter seinem gewicht jedoch brach sie zusammen. „Nein... Draco... bitte... komm zurück!“ wimmerte sie in seine Haare. „Bitte... bitte...“ Plötzlich spürte sie eine Decke um ihre Schultern. Wütend drehte sie sich um. Vorsichtig legte sie Dracos Kopf auf den Schnee ab, stand auf und funkelte Mario Sutherland mit einem hasserfüllten Blick an, der genau das offenbarte, was sie dachte. „Ich werde dich töten!“ brüllte sie einem aggressiv wirkenden Kratzen in ihrer Stimme. „Ich werde ihn rächen! Du hast mir alles genommen! ALLES! Ich hasse dich! Dafür wirst du büßen!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)