Sweet, old Memories von CruxisLyrica (Minaki x Marina) ================================================================================ Kapitel 3: Violet Sea --------------------- The test starts … now! Minaki hatte versprochen, sich nach drei Tagen bei Marina zu melden. Das Mädchen war von Anfang an nicht von seinem Kurztrip zu den Alph-Ruinen begeistert, doch sie wollte ihm nicht länger eine Last sein. Immerhin hatte er auch Träume und Wünsche, die er sich erfüllen wollte. Welches Recht nahm sie sich also, diesen Sehnsüchten im Weg zu stehen? "Acht Tage…", murmelte Marina und blickte aus ihrem Fenster. So lange war es nun schon her, dass Minaki den Anruf erhalten hatte und spontan abreiste. Acht ganze Tage, in denen sie nichts mehr von ihm gehört hatte. It's the cold north wind which's going to catch your dreams and hopes to test your beloved person if he truly loves you. Schmerzvoll schloss das Mädchen die Augen. Ihr Kopf brummte, als würden mehrere dutzend Hämmer gleichzeitigen gegen ihre Schädeldecke klopfen. Warum musste sie immer wieder diese Stimme hören? "Wer immer du auch bist… lass mich in Ruhe…!" He won't come back to you. He does have something more important to do than wasting his time with an annoying brat like you! "Das ist nicht wahr… NEIN!" Marina wollte das nicht wahr haben. Minaki war für sie der Einzige, den sie ihr vollstes Vertrauen schenken konnte. Er war der Einzige, der ihr die Welt erklärte und geholfen hatte, bis hierher durchzuhalten. Sie vertraute ihm mehr als ihrer Familie und sonstigen Freunden. "Marina-chan…?!" Amber hatte die lauten Worte ihrer Tochter gehört und wollte nach ihr sehen. Der Anblick Marinas brach ihr das Herz. "Sshhh… es wird alles gut…" Amber umarmte das Mädchen und strich ihr beruhigend über den Rücken. Doch Marina gab nicht einmal ein Zucken von sich. I'm gonna show you the truth of human egoism. A bittersweet truth which may cost your soul. Mit einem Ruck öffnete Marina ihre Augenlider. Die sonst so strahlend klaren Augen waren nun getrübt und emotionslos. "Wer … bist du…?" --- "Wunderschön…" Wie schon die Tage zuvor beobachtete Minaki das Schauspiel der Alph-Ruinen. Tausende von Icognito schwebten um Suicune herum und hielten ein Schutzschild intakt. Suicunes Augen waren die ganze Zeit über geschlossen. Es schien sich auf irgendetwas zu konzentrieren. Doch dies verringerte nicht die Anmut des legendären Wesens und faszinierte seine Beobachter weiterhin. "Was wir auch tun, wir können den Schutzschild der Icognito nicht durchbrechen.", berichtete einer Forscher neben Minaki. "Was sollen wir tun, Minaki-san?" "Abwarten und das Schauspiel genießen.", antwortete er seinen Kollegen ohne die Augen von Suicune zu lösen. Er war vollständig im Bann des Pokémon gefangen. Nichts und niemand existierten noch für ihn, außer Suicune. --- Verzweifelt saß Amber im Wohnzimmer ihres Hauses, das Gesicht in den Händen gebettet. Die letzten Tränen versickerten und sie fühlte sich etwas beruhigter. Wie auch Marina vor Erschöpfung eingeschlafen war, so wünschte sich Amber ebenfalls einfach in einen tiefen Schlaf zu fallen. Nein, viel besser: Endlich aus diesem Albtraum aufzuwachen! DingDong~ Die Klingel ertönte, doch Amber fand nicht die Kraft sich zu erheben. Die Tür war so und so offen. Also konnte jeder rein, der wollte. Die Haustür öffnete sich und der Gast trat ein. Verwundert folgte er dem Flur und fand im Wohnzimmer Amber vor. "Guten Tag, Amber-san! Ich bin hier um Marina zu besuchen." "Oh… Kenta-kun…", sie schüttelt kurz ihren Kopf und erhob sich. "Tut mir Leid, dass ich dir nicht geöffnet habe. Marina-chan liegt in ihrem Bett und schläft." "Ist… irgendetwas passiert?", fragte der Junge besorgt nach. "Marina-chan hat… sie hat wieder alles vergessen." --- Die Tage vergingen, doch die einzelnen Szenarien änderten sich kaum. Während in Neuborkia eine verzweifelte Mutter ihrer verwirrten und vor allem geschwächten Tochter versuchen wollte zu helfen, so war bei den Alph-Ruinen alles beim Alten. Immer noch tänzelten die Icognito um Suicune und weiterhin stand das Wasser-Pokémon wie eine Statue am selben Platz, die Augen weiterhin verschlossen. Es war jeden Tag dasselbe. Jeden Tag, bis auf heute. "Minaki-san? Minaki-san! Hier ist jemand aus Neuborkia. Es ist dringend!" Der Angesprochene reagierte nicht auf die Stimme seines Kollegen und blickte weiterhin starr auf Suicune. Die Tage hier in den Alph-Ruinen hatten deutlich an ihm gezerrt. Er war äußerst blass geworden und Augenringe bildeten sich in seinem Gesicht. Trotz allem hatte er seinen Platz nie verlassen, genau wie Suicune. "Minaki-san!!" "Lass ihn." Einer der Forscher beruhigte Minakis Teamkollegen und übernahm das Telefonat: "Es tut mir Leid. Im Moment können Sie nicht mit ihm sprechen. Rufen Sie bi-" "DAS IST EIN NOTFALL!! UND JETZT GEBEN SIE MIR SOFORT MINAKI-SAN!!" Die Anruferin schien entweder äußerst ungeduldig oder ruhig zu sein, sonst hätte sie nicht mit der vollen Kraft ihres Organs in den Telefonhörer geschrieen. "Urgh!" Der Forscher musste sein Mobiltelefon mehrere Zentimeter von seinem Ohr entfernen, sonst hätte sein Trommelfell den Dienst aufgegeben. Die Stimme der Frau am Telefon war so laut, dass alle Beteiligten sie hören konnten - auch Minaki. "MARINA-CHAN IST VERSCHWUNDEN UND MINAKI-SAN IST DER EINZIGE, DER SIE FINDEN KÖNNTE!" Fassungslos blickten sich Forscher und Kollegen an. Auch wenn sie nicht wussten, wer Marina war, so handelte es sich wirklich um einen Notfall. "Ma…rina?", murmelte Minaki leise für sich, als würde der Name ihn an etwas erinnern. Nur er kam nicht drauf, was es ist! "Minaki-san, übernehmen Sie das Telefonat!" Die Worte erreichten Minaki nicht mehr. Suicunes Augen waren plötzlich geöffnet und blickten den jungen Mann unentwegt an. Ein seltsames Gefühl machte sich in Minaki breit und voller Ehrfurcht wich er einige Schritte zurück. You have to choose: Your dream or her life "MARINA! Wo ist sie?!" Minaki war wie ausgewechselt. Er riss förmlich das Telefon aus den Händen des Forschers und führte hektisch das Gespräch mit Marinas Mutter. Amber erzählte ihm die Ereignisse der letzten Tage in der Kurzfassung. Angefangen von Marinas erneuten Gedächtnisverlustes, ihrem nun geschwächten Körper - sie war oft Tag und Nacht nur am schlafen gewesen - bis hin zu ihrer Unmotivation und ihren Unwillen, irgendetwas zu machen. Außerdem fügte Amber eine Kleinigkeit hinzu, die ihr größte Sorgen bereitete: "Marina sprach immer wieder etwas von einem ‚Kristall im violettem Meer'". "…" Im Schnellverfahren überlegte Minakis Gehirn, was diese Worte bedeuten könnten. Doch wieder stand er vor einem Rätsel, dessen Lösung er nicht kannte. "Seit wann ist Marina verschwunden?" "Ich… ich weiß es nicht so genau. Als ich heute Morgen in ihr Zimmer sah, war sie nicht mehr da. Sie… könnte auch schon seit gestern Nacht verschwunden sein." Dieser Gedanke war Minakis einzige Hoffnung: Dass Marina unbeschadet die Stadt erreicht hatte. Sei es nun Viola City oder Rosalia City. "Amber-san, wir werden das Gebiet von Viola City zu Rosalia City absuchen. Sie haben schon die Polizei verständigt?" "Ja!" "Gut. Dann melde ich mich bei Ihnen, wenn ich sie gefunden habe." "Mhm… Danke Ihnen, Minaki-san." "… Nein. Ich sollte mich eher bei Ihnen entschuldigen." "Was?" Klick Minaki hatte ohne ihr die Frage zu beantworten aufgelegt und wandte sich an sein Team: "Ihr habt gehört, was passiert ist. Also los!" Während ein Teil der Forscher ohne lang nachzudenken mithelfen wollte, so blieben einige stehen: "Und was ist mit Suicune?" Minaki hielt inne. Suicune hatte er nun vollkommen vergessen. Tja, da dass Pokémon wieder relativ aktiv geworden war, konnten sie es nicht unbeobachtet lassen. Minaki zögerte einen Moment zu lang mit seiner Antwort und seine fanatische Seite begann einen Gewissenskampf mit ihm. Das hier war DIE Gelegenheit, Suicune zu fangen. Warum also…? <… Nein… NEIN! Marina ist mir wichtiger als ‚das Pokémon'!> "Gut, dann bleibt hier. ICH aber werde sicher nicht hier unnütz stehen bleiben!" Minaki eilte von den Alph-Ruinen weg. Würde er sie eben alleine suchen. Immerhin hatte er seine Pokémon bei sich, die ihm helfen werden! Your answer wasn't clear enough… In Viola City angekommen befragte Minaki die Passanten, ob sie das blauhaarige Mädchen gesehen hätten. Die Polizei der hiesigen Stadt war zwar schon informiert, aber eigene Kontrolle war immer besser! Die Suche in Viola City ergab nichts. Nun war es an der Zeit, Route 30 in Betracht zu ziehen. Simsa~ "Simsala, hast du etwas gefunden?" Sim…sa….la!~ Das Pokémon konzentrierte sich und Sekunden später teleportierte es sich samt seinem Trainer fort. Der Zielort war zwar nur wenige Meter entfernt, doch das extrem dichte Dickicht und die steile Böschungen machten es vom normalen Weg aus so gut wie unmöglich zu erreichen. "Ma… Marina!" Minaki eilte zu dem Mädchen hin. Sie lag bewusstlos am Boden. Bewusstlos oder eher… leblos? Ihre Hautfarbe war bleicher als sonst und als Minaki ihre Haut berührte, schreckte er für einen Moment zurück. Ihr Körper war eiskalt. "MARINA!!" Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)