Dark Time von RhapsodosGenesis (in Zeiten des Krieg...chens) ================================================================================ Kapitel 58: Herrin der Nacht ---------------------------- Sie bewegte sich … aber … wie? Wie konnte das sein? War ihr Körper übernommen worden? Nein … es war etwas anderes … Es … es sprach mit ihr. Doch was sagte es? Sie konnte es nicht verstehen … sie hörte es nur, nahm es lediglich wahr … Was musste sie tun, um deuten zu können, was diese Stimmen sprachen? Was, wenn es wichtig war? … Aber was war denn noch wichtig? Nichts würde ihr mehr helfen können … Keiner … Chizuru öffnete die Augen. Langsam. Aber so schnell sie es fertig brachte … Doch sehen tat sie noch immer nichts. Es war nur diese undurchsichtige Dunkelheit. Sie entschied, die Augen wieder zu schließen – was erheblich schneller vonstatten ging. Es prasselten noch immer diese Worte auf sie ein … Es sollte aufhören. Es war schließlich zwecklos! Plötzlich spürte sie eine Berührung an ihrem Arm. Er ging nach oben. Es schmerzte unerträglich. Doch sie wagte es nicht, Laute von sich zu geben, falls ihr das überhaupt möglich war. Es folgten andere Stimmen. Sie waren näher … Viel näher … Chizuru … Irgendwo hatte sie ihren Namen gehört. Jemand, der sie beim Namen nannte, war dort. Doch wo? Wieso konnte sie ihn nicht sehen? Sie öffnete die Augen. Doch noch immer war es ihr nicht möglich, etwas außer der Dunkelheit wahrzunehmen. Ihr Arm sank wieder nach unten und löste dabei wieder eine Welle des Schmerzes aus. Sie zuckte zusammen, wodurch sich eine schmerzliche Kettenreaktion in ihrem Körper auslöste. Als würde jeder einzelne Knochen und jedes Gedärm in ihr drinnen auseinander gerissen werden. Sie wollte schreien. Doch es ging nicht. Es ertönte kein Schrei … wieso nicht? War sie taub … oder stumm? Oder tot? Nein. Nicht tot. Sonst würde sie nichts mehr spüren … Engel wären nicht verletzt … Engel … waren nie verletzt … Oder doch? „Hier bleiben? Und was ist, wenn andere Wächter kommen, um nachzusehen?“ „… Ich weiß nicht, ob ich es riskieren kann, euch zu zeigen …“ Wo sollte sie bleiben …? Wächter … die Wächter waren doch fort … hatten sie alleine gelassen … Die Leute dort draußen, brauchten keine Angst vor den Wächtern zu haben … Am liebsten hätte sie es ihnen gesagt … doch ihre Stimme versagte kläglich. Allerdings musste Chizuru feststellen, dass sie verstand, was wer-auch-immer sagte … Es war ein Fortschritt … „Du hast mich vorhin herausbringen wollen … auf welchen Weg? Den werden wir gehen! Und dann treffen wir uns draußen …“ Es erfolgte keine hörbare Antwort von der anderen Person. Ob etwas passiert war? „Wieso nicht?“ „Weil … es zu gefährlich wäre. Ohne mich.“ Was wäre ohne ihn wohl zu gefährlich? „W- … Was …?“, hörte sie nun ihre eigene Stimme. Und ein überraschtes Keuchen … „Chizuru! Du bist wach!“, ertönte dann eine scheinbar sehr erleichterte Stimme. „Ja …“, kam es schwach von ihr … „Was ist passiert?“, wollte dann eine wieder andere wissen. Sie kannte diese Stimmen … doch woher …? Verschwommene Bilder kamen in ihren Gedanken auf. Von irgendwelchen Feen … und ein Engel … Dann entsann sie sich und wusste wie durch Geisterhand, mit wem sie es hier zu tun hatte. „Yuki, Hikari … Mizuki …“, brachte sie heraus. „Ja, wir sind da!“, antwortete eine von ihnen. „Seht ihr, sie ist wenigstens bei Bewusstsein! Nun kann sie euch sagen, ob die Bewegungen schmerzen! Ihr werdet gar nicht merken, dass ich weg bin, da bin ich schon wieder da!“, erklärte eine männliche Stimme. War das Nero? … Nein … Er klang anders … Doch wie klang Nero? Sie konnte sich nicht daran erinnern … Aber sie wusste, dass dies definitiv nicht Nero war. Wo war Nero dann? Ein Bild von Mina erschien in vor ihrem geistigen Auge … Und die Erinnerung an das Gespräch kehrte zurück … „Die Hochzeit … wir … wir müssen sie verhindern … Yuki und …“ Irgendjemand legte ihr eine Hand auf den Mund. „Ja … aber … ruh dich lieber aus …“, schlug ihr jemand vor. Hikari … wenn sie sich nicht täuschte. Daraufhin war sie still … Scheinbar wussten sie davon … Wussten sie auch, dass es Mina war, die hinter allem steckte? Die hinter IHR steckte? „Na gut, gehe! Aber komm sofort wieder zurück und bringe uns her heraus … Wieso kannst du uns eigentlich nicht … Ach egal …“, dies sagte Mizuki – scheinbar zu dem Mann. Von ihm kam keine Antwort. Wind blies ihr entgegen. Wenn es der Mann war, der wegflog, dann besaß er Flügel … „Chizuru, bist du noch wach?“, wollte Hikari wissen, als Toshiro, der sie aus der Flasche befreit und danach hierher gebracht hatte, in Windeseile davonflog. „Wieso sprichst du sie jetzt doch noch an, obwohl du gerade noch …?“, Yuki beendete ihre Frage nicht, sondern sah Hikari einfach nur an. Beide saßen in Mizukis Handflächen, auf denen auch Chizuru unter äußerster Vorsicht gelagert wurde. „Ja …“, kam es leise und schwach von ihr. Hikari entschied, dass sie wahrscheinlich nicht in der Lage dazu war, zu erklären, wer oder was sie so zugerichtet hat, weshalb sie festlegte, dass sie ihr jetzt erzählen würde, was los war. „Weißt du alles, was hier abläuft? Weshalb wir hier sind und desgleichen?“ „Vielleicht …“, stieß sie hervor. Hikari würde sich wohler fühlen, wenn sie Chizuru vor sich sehen würde. Mizuki beschrieb, wie sie in etwa aussah: Sie war angeschlagen aus. Ihre Arme waren seltsam verrenkt und ihre Beine schienen auch gebrochen. Abermals fragte sie sich, was wohl mit ihr passiert war … „Also!“, Yuki nahm ihr das Sprechen ab, „Es hat alles schon lange, lange vor uns angefangen. Nein, eigentlich nicht … Ich habe keine Ahnung, wann genau es angefangen hat, aber es ist eben schon länger am Laufen. Jedenfalls … Orochimaru hat Minderwertigkeitskomplexe und findet, dass die Könige sich zu sehr aufspielen und ihn nicht mehr als König sehen, sondern nur als weit entfernter Kerl, der eh nichts zu sagen hat. Deshalb hat er … hat er … Was hat er gleich gegründet?“ „Die Mannschaft des heiligen Königs des Himmels“, antwortete Mizuki gleichgültig. „Ja, er hat diese Mannschaft aufgebaut und damit hat er vor, Fairy Tale zu übernehmen! Also, vollkommen zu übernehmen. Du verstehst?“ Scheinbar wartete Yuki auf eine Antwort von Chizuru. „Ja, verstanden … Also … gehört Mina … auch dazu …“, stellte Chizuru überraschenderweise fest. „Mina …?“, fragte Hikari verwirrt, „Wie kommst du darauf?“ Hoffentlich hatte sie genug Kraft, um zu antworten. „Mina … gibt sich als … als …“, Chizuru brach ab und begann zu husten. Es klang sehr krank und trocken und es musste ungeheuerlich schmerzen. Doch kein einziger Schmerzensschrei entrann Chizurus Kehle. Allerdings drang auch sonst nichts mehr aus ihrem Mund. „Chizuru?“ „Ich glaube, sie hat wieder das Bewusstsein verloren …“, erklärte Mizuki. In dem Moment tauchte Toshiro wieder auf. „So, dann wollen wir euch einmal herausholen!“, verkündete er. Sie erwachte. Ihr Kopf tat weh. Was war passiert? Da erinnerte sie sich, dass sie scheinbar einen Schlag auf den Kopf bekommen hatte. Von wem? Da kam ihr der Bote in den Sinn, der ihr die Nachricht von Orochimaru überbracht hatte, dass dieser scheinbar einem Vampir etwas zuleide getan hatte – was allerdings nicht so war. Aber der konnte es schlecht gewesen sein. Der Schlag war im Genick … Tsuki schloss das auch aus … Wo waren die beiden dann? Nachi schaute sich um. Doch sie war alleine in einem dunklen Raum. Früher, als sie noch ein Engel war, hätte sie hier wahrscheinlich nichts erkennen können. Doch ihre Augen, die die Nacht so gewohnt waren, sie konnten sehen, was den „lichten Wesen“ verborgen blieb. Ja, damals … Sie war wahrscheinlich das Wesen, das die meisten Verwandlungen hinter sich hatte. Von einem Menschen zu einem Engel und von diesem zu einem Vampir. Am längsten war sie Mensch gewesen und am kürzesten Engel. Da war es kein Wunder, dass sie nur noch wenig von den Engelskräften wusste. Vor allem, da sie einen Grund hatte, diese einzusetzen. Doch Nachi wollte immer wieder ein Engel werden … nur, um ihre Tochter sehen zu können. Wie lange hatte sie Mizuki? Vier, fünf Monate vielleicht … dann war dort dieser Traum … Es war der erste, den sie seit ihrem Tod von Orochimaru – ihrem alten Geliebten – hatte … Auch er hatte ihre andere Tochter, die reinzufällig ebenfalls auf den Namen Mizuki hörte, in den Armen … alleine. Doch die menschliche Mizuki war etwas älter als die andere. Doch nicht viel. Nachi fragte sich, wie es ihr wohl erging. Nun, da sie bestätigt bekommen hatte, dass es ihrer englischen – oder vampirschen – Tochter den Umständen entsprechend gut ging … brauchte sie sich nur noch um eine zu Sorgen. Nein … doch wieder um zwei. Mizuki und Mûn waren verschwunden … Nachi hatte keinerlei Anhaltspunkte, was mit ihnen geschehen war … Doch irgendetwas sagte ihr, dass diejenigen, denen sie diesen Aufenthalt in der Dunkelkammer zu verdanken hatte, auch etwas mit Mizukis Verschwinden zu tun hatten. Allerdings wusste sie nicht was … Nachi fuhr sich durch das Haar, das nun so anders war, als früher. Doch sie war es bereits gewohnt. Siebzehn Jahre lang war sie schließlich schon Vampir Nachi. Vierzehn Jahre lang regierte sie unter dem Namen Vampirherrin Nachi … und seit ein paar Wochen war sie die Mutter Mizuki. Das Einzige, das sie eigentlich jemals sein wollte … Zum Vampir wurde sie durch die Hilfe ihres Geliebten Orochimaru – im Himmel. Er hatte einfach nur überreagiert … Oder? Er wollte nicht, dass er ihretwegen seinen Platz als Herrscher verlor, was er unweigerlich hätte, wenn bekannt geworden wäre, weshalb sie gestorben war … Jedoch konnte man sein ehrliches Gemüt erkennen, das sie so sehr an ihm gemocht hatte. Er hatte es nicht einfach geleugnet, dass es genauso war … Wahrscheinlich war er dazu einfach zu überrascht. Doch er war in der Lage, gleich einen Schritt weiterzugehen. Sich selbst von jeglicher Gefahr durch sie zu beschützen. Nachi musste zugeben, dass sie nicht wusste, ob er sie nicht vielleicht doch hätte noch mehr töten können und er hatte einfach nur aus einer Liebe – oder was auch immer – gehandelt und sie „nur“ in einen Vampir verwandelt. Einem Neulingsvampir, dem keiner trauen konnte. Sie lächelte. Da hatte er sich allerdings geschnitten. Er hatte noch nie einen großen Überblick bei den Vampiren. Er hätte einen haben können, doch sie interessierten Orochimaru nie wirklich. Sie waren ein relativ kleiner Stamm im Gegensatz zu Elfen oder Feen und konnten ihm nicht gefährlich werden, da die Leute sowieso schon Vorurteile gegen diese Wesen hegten und er leicht irgendwelche Strafen über sie verhängen konnte. Und scheinbar hatte sich das auch nicht geändert, nachdem er sie dorthin geschickt hatte. Sie fragte sich, ob er es einfach nicht mehr über sein „Herz“ gebracht hatte, sie anzusehen, ob er einfach so verhindert war oder er einfach keine Lust hatte. Doch durch das, dass die Vampire zu dieser Zeit Ruhe gaben, da ihre ehemalige Vampirherrin Oari sehr krank war, hatte es schlecht Strafen geben können. Sie waren wirklich sehr ruhig, dass es sogar den Meerjungfrauen aufgefallen war – und diese hatten ihr Königreich am anderen Ende von Fairy Tale – und es gegen jede Erwartung auch Lobe gab. Also konnte er nichts tun, um sie zum Schweigen zu bringen – wie es jetzt war, da Mizuki hier war. Bei ihr hatte er jede Menge Gründe, den Vampiren irgendwelche Strafen aufzubrummen. Wegen diesen Ninja-Leuten. Vor sechzehn Jahren waren ebenfalls Menschen auf Fairy Tale gewesen … die Vampire zeigten sich ihnen einfach nicht. Einmal wieder nur die Feen und einige ihrer Reichsnachbarn. Jetzt jedoch war es anders … ja, man sah den Unterschied zwischen ihrer Herrschaft und der von Oari deutlich. Oari war um einiges besser als sie … Sie war einfach nicht zum Herrschen geboren. Es war ein verhängnisvoller Fehler, von der ehemaligen Herrscherin, sie auszuwählen. Es war ihr sowieso noch immer nicht ganz klar, weshalb genau SIE dazu auserkoren wurde … Sie, der Neuling. Neulinge, die gerne ignoriert wurden … Neulinge, die man immer unterschätzte … Noch zu genau waren die Worte der Vampirin in Nachis Kopf vorhanden und verfolgten sie nach vierzehn Jahren immer noch. „Nachi, weil das Geheimnis im Vertrauen liegt und gewahrt bleiben muss, bis die Zeit reif ist“, sagte die Frau damals vor all den Vampiren, die dort waren und gehofft hatten, selbst Nachfolger zu werden. Wie sie sie dann mit ihren roten oder gelben Augen, die jeder Vampir zu haben schien, angestarrt hatten, als wäre sie ein Teufel, der die Pest mit sich brachte. So hasserfüllt, als wollten sie ihr sagen, dass sie verschwinden sollte … Ob sie wissen wollten, was sie hier machte … Doch dann blickte sie weg. In die Augen der Vampirherrin, die vor ihr auf dem Thron saß und lächelte. Warme, rote Augen, die ihr sagten, dass sie willkommen war und genau richtig war, wo sie stand. Diese Augen berührten sie viel tiefer, als die jener, die sie verscheuchen wollten. „Nun, kniet nieder, vor eurer neuen Herrin Nachi! Auf dass sie die Nacht erdunkeln lässt und unseren Stamm neu aufblühen lassen kann!“, befahl die Herrin noch und streckte ihre Hand energisch nach oben. Und danach starb sie. Die ehrenwerte Herrin der Vampire Oari starb auf ihrem Thron, auf dem sie zweiundsechzig Jahre regiert hatte. Ohne einen Tropfen Blut zu vergießen hatte sie regiert … immer hatte sie ihre Leute unter Kontrolle … Nie war da auch nur eine Möglichkeit, jemand anderem Leid zuzufügen. Und bei ihr? Nach schlappen vierzehn Jahren sind schon Ninja und Feen gestorben. Und auch ihre eigenen Leute … Sie war so eine schlechte Herrscherin … Sie hätte ihren Platz abgeben sollen, als die anderen ihr gesagt hatten, dass sie es tun sollte … Doch sie war stur. Sie hatte sich eingebildet, dass sie es schaffen würde … Dass sie diese Horde besänftigen konnte … dass sie noch irgendwo den Geist von Oari sehen konnten, der hier war und der ihnen sagte, was richtig war. Solch ein Irrglaube. Sie sahen in ihr einen Teufel, der gekommen war, um ihren Stamm zu unterwerfen … und keinen Engel, der nur helfen wollte … Nachi war verwirrt … Hoffentlich konnte sie in dieser Kammer bleiben … alleine … ohne jegliche Störungen. Und hoffentlich fanden die Vampire einen besseren Herrscher als sie … Dann würde der Vampirherrenwechsel zur selben Zeit wie der der Feen erfolgen. Welch Ironie. Und wie feige es von ihr war … Doch manchmal war Feigheit ein besserer Ausweg … Es wäre bestimmt anders verlaufen, wenn sei vor vierzehn Jahren feige gewesen wäre und sich dem Willen der anderen gebeugt hätte … und den Stamm einfach verlassen hätte … Ein Geräusch riss Nachi aus ihren Gedanken. Sie sah sich um und erkannte einen gleißenden Lichtstrahl, der mitten in ihrer Zelle erschien und eine Gestalt, die daraus hervortrat. ______________________ Wer wohl aus dem Licht tritt? Wer wohl diese geheimnisvolle Gestalt ist? HMMMM ... .WER WOHL!? Zwei Kapitel an einem Tag! Hui! Sachen gibt's! XD Diesmal mache ich das Nachwort kurz! Und die Extraerwähnung bekommt jetzt schon! 900 Worte in einem Kommentar! 100 Worte und sie hätte die unterste Grenze der Wortanzahl für Dark Time erreicht! xD So, dafür, dass sie mir dieses lange Kommentar noch schreiben wird, mache ich Werbung für ihr Fanart! http://animexx.onlinewelten.com/fanart/zeichner/276473/1739234/ Schaut es euch an, wenn ihr wollt! Und dann danke ich auch noch für die regelmäßigen Kommentare und allen anderen, die Dark Time noch fleißig mitverfolgen! Ihr habt es bald geschafft! xD ... Hoffe ich. xD Ja, ich gebe es zu: Ich weiß nicht, wie viele Kapitel noch vor uns liegen, da ich ein Spontano bin. û-u Oh, Mann! Schon wieder so ein langes Nachwort! Aber diesmal auch ein längeres Kapitel. xD Vielen Dank fürs Lesen! Laufende Grüße - arrosto di maiale (Schweinebraten) Und ich gehe jetzt frühstücken. Byebye! ^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)