Dark Time von RhapsodosGenesis (in Zeiten des Krieg...chens) ================================================================================ Kapitel 27: Pläne ----------------- Blubb. Yuki hatte wirklich keine Lust noch eine einzige Stunde in dieser Schule zu verbringen. Sie störte das Getuschel dieser Tratschtanten-Zicken da hinten gewaltig! Es war beinahe unerträglich. Und das Gekicher noch dazu! Und das Wissen, dass sie nach diesen Stunden Taro wieder sah. Und zwar als Yukiko. Ob er irgendeine Ähnlichkeit fand? Dieselbe Gesichtsform, dieselben Augen. Derselbe Mund. Dieselbe Haarfarbe… Eigentlich war sie ja nicht wirklich anders… Sie sah immer noch genauso aus wie vorher. Nur eben ohne Schminke. Sie seufzte vor sich hin, wodurch sie die Aufmerksamkeit Shiras auf sich zog. „Was ist los?“, fragte sie behutsam und still. Sie wollte nicht erwischt werden beim Geplauder. Ob Yuki ihrer besten Freundin – und der vertrauenswürdigsten gleich nach Hikari – etwas verraten durfte? Chizuru wusste es. Und sonst niemand wichtiges, der es herumposaunen könnte. Und Shira war bei Sutefani keine, die etwas herumschrie, das nicht für anderer Leute Ohren bestimmt war. „Nun ja…Kann ich dir was anvertrauen, das du niemanden, also wirklich niemanden, auf keinem Fall irgendjemanden verraten darfst?“ „Wenn es nicht um Mord geht, geht es in Ordnung.“ „Nein, bloß um Fälschung.“ „Dann geht’s klar.“ „Brav. Also…Chizuru, Hikari und ich haben unsere Verlobten getroffen, bevor wussten, wer sie sind. Und wir haben aus irgendeinem Grund andere Namen und alles Mögliche gesagt. Jetzt treffen wir uns als nicht wir, sondern wir als anders mit ihnen. Heute Abend. Am Strand. Und…na ja, jetzt kam da diese Befürchtung, dass sie vielleicht etwas merken könnten. Wir haben uns zwar als Prinzessinnen etwas herausgeputzt und beinahe unerkennbar gemacht – aber eben nur beinahe – und jetzt…“ „Schon klar, ich verstehe. Also…und du willst jetzt wissen, ob ich einen Rat habe?“ „…So in etwa…oder…? Jap. Genau“, meinte Yuki und nickte. „Ob du es glaubst oder nicht, ich habe keinen Rat. Aber einen Rat um einen Rat zu bekommen.“ „Rück raus mit der Sprache.“ „Mina.“ „Mina?“ „Mina.“ „Was Mina?“ „Mina! Da hinten die Blonde. Diese Oberzicke, ihr beide könnt euch nicht ausstehen. Schon vergessen?“ „Danke, ich weiß, was Mina ist. Aber…nein, eigentlich weiß ich nicht, was DAS ist. Aber egal. Also…wie soll mir MINA helfen? Die braucht selbst Hilfe. Und zwar da oben.“ Yuki deutete mit ihrem linken Zeigefinger auf ihre Stirn.“ „Dann kannst du ihr ja Gesellschaft DA OBEN leisten.“ „Nein danke. Aber jetzt ernsthaft. WIE…“ Die Prinzessin brach ab. Selbstzufrieden lächelte Shira. Man sah in ihren Augen, dass sie Folgendes bereits voraus sah. „SHIRA!!! DU BIST EIN GENIE!“, posaunte Yuki durch den Klassenraum „AUF DIE IDEE WÄRE ICH NIE! Wirklich NIE gekommen! EHRLICH!! MINA, DIESE DU-…“ Sie schaute sich um. Alle Blicke – einschließlich der des Lehrers – hafteten auf ihr. Das war jetzt irgendwie peinlich. Sie war aufgestanden. Darum setzte sie sich wieder. Und zwar schnell. Sehr schnell. Ziemlich schnell. Sie wollte sich klein machen, was aber unterm Unterricht nicht erlaubt war, weshalb sie es auch sein ließ. „Yuki-o-hime-sama, dürfte ich erfahren, was es da zu jubeln gibt?“, fragte der Mentor und räusperte vernehmlich. „Nein, leider nicht. Reichsangelegenheiten. Nicht für die Öffentlichkeit bestimmt“, entschuldigte sie sich. „Miss Shira darf es allerdings hören?“ „’Türlich. Gehört ja schon fast dazu…“ Sie lächelte entschuldigend und machte sich klein. „Ich dachte ja immer, dass Shira eine Elfe war…ich schien mich wohl geirrt zu haben und die Flügel übersehen“, meinte der Mann lächelnd. „Wohl viel eher haben Sie sich meine Flügel nur eingebildet“, erwiderte Yuki. Der Lehrer wandte sich wieder dem Buch zu und brachte der Klasse etwas bei. „In der Pause? Soll ich dann mit?“, murmelte Shira Yuki zu. „Jap. In der Pause. Wenn du willst…“ „Ich mach es. Das will ich mir nicht entgehen lassen.“ Die Prinzessin sah die Elfe abfällig an. „Was soll das heißen?“, informierte sie sich. „Ach, nichts. Mach dir keine Gedanken darüber.“ „…Ich bin nicht nichts. Ich bin Yuki.“ „Ach Yuki, überanstreng dein Köpfchen nicht. Ist nicht gut, wenn einem das Hirn platzt.“ „Da läufst du ja keine Gefahr mehr.“ „Danke.“ „Gern geschehen.“ Shira seufzte gelassen und wandte sich dem Buch zu. Yuki tat es ihr gleich. Sie war mit jemandem zusammen gekracht. Eine weitere Entschuldigung ihrerseits war zu hören. Ihr Gegenüber schien es nicht für nötig zu halten, sich zu melden. ..Hoffentlich lebte er noch. Nach zirka fünf Entschuldigungen räusperte er…sie…es… sich. Mizuki konnte es nicht erkennen, weswegen sie auch das Geschlecht nicht bestimmen konnte. „Schon in Ordnung. Sind Sie verletzt, Miss?“, fragte er höflich. „Nein. Machen Sie sich keine Sorgen. Wie steht es mit ihnen?“ „Bis auf das, dass meine Augen von der Hitze ihrer Ausstrahlung geblendet sind, geht es mir gut.“ Sollte das jetzt ein Kompliment darstellen? Sie lächelte mit einem Anflug von Unbehagen. Aber erwidern tat sie nichts. „Oh. Wie unhöflich. Erst begegne ich einer hinreißenden Dame wie Ihnen und dann vergesse ich Dummkopf mich vorzustellen. Mein Name ist Toshiro.“ „Hallo Toshiro“, murmelte sie freundlich daher. „Darf ich auch Euren Namen erfahren?“ „Mi-…“, sie brach ab. Was sollte sie denn jetzt sagen? Sie war schließlich ein Vampir. Und „Nachi“ Mizuki war die Vampirherrin. Und sie wusste nichts über Vampire! Auch nicht über deren Regelungen, ob es erlaubt war, einem unbedeutenden Untertan denselben Namen zu geben, wie der Königin. Also sollte sie aus dem Mi was machen. Das erstbeste, das ihr einfiel. Er gab ein Schnurrgeräusch von sich – zumindest so was Ähnliches. Könnte auch ein Fauchen oder Knurren gewesen sein. Schnurren. Katzen. Mi! „Mizi“, meinte sie höflich und stolz „Mein Name ist Mizi.“ Deckname: Mizi. So. Jetzt hatte sie das auch einmal erledigt. Bitte! Wer nannte sich Mizi?? Konnte der Typ kein besseres Geräusch von sich geben? Etwas, das nicht an eine Katze erinnerte? Aber es war einmal besser als Mieze. Oder so was. Mizu oder Miau hätte sie sich auch gleich nennen können. Ihr entfuhr beinahe ein Lachen. Aber sie unterdrückte es. „Mizi? Interessanter Name. Was macht Ihr bei solchem Wetter eigentlich hier draußen? Haltet Ihr Wache?“, fragte er sichtlich – es wäre sicher sichtlich gewesen, würde der Nebel nicht ständig sein Gesicht verdecken – interessiert. „Nun ja…ich…ich…ich habe mich verirrt. Wollte einen Spazierflug nach unten machen und da…“ Er unterbrach sie. „Ihr wart unten?“ „Ja…“, antwortete sie zögerlich. Hoffentlich hatte sie nichts Falsches gesagt. „Habt Ihr denn noch nicht gehört, was die Herrin gesagt hat?“ „N- Nein…“, murmelte Mizuki vor sich hin – stotternd und Zähne schlotternd. „Wir dürfen nicht nach unten. Wir ‚verpesten’ sonst ja bloß die Umwelt der anderen.“ „Häh? Wieso?“ Eigentlich durften die Vampire ja überall hin…obwohl…seit dem Vorfall da bei den Feen. Sie würde die Vampire – also sich – auch nicht mehr dazu lassen. „Orochimaru“, mit soviel Verachtung hatte sie diesen Namen noch nie jemanden sagen hören, „hat befohlen, dass jeder, der mit einem Vampir spricht, eine Strafe auferlegt bekommt, die er wahrscheinlich überleben, aber nicht überstehen wird.“ Was sollte DAS jetzt schon wieder heißen? Also…das Überleben-Überstehen-Wortspiel. Den Rest konnte sie sich nur zu gut denken. ‚Lass keinem mit einem Vampir reden. Es könnte sich um die Prinzessin handeln und dann wäre mein guter Ruf fort’, so ungefähr hatte ihr Vater es wohl gedacht. Aber was war MIT den Vampiren? Sie würden einer Artgenossin doch glauben…oder doch nicht? Man sollte sich wirklich mehr mit diesen nachtaktiven Viechern beschäftigen. Zur Vorsorge, falls man selbst mal zu einem wird. So wie sie. Das könnte jedem einmal passieren. „Ähm…Toshiro, kannst du mich bitte zum…Versteck bringen? Ich hab mich ja verirrt…“ „Klar, Mizi, mach ich doch gerne!“ Er lächelte sie an und strotze so vor Tatendrang. Er nahm Mizuki an der Hand und zog sie hinter sich her. Nicht die feine englische Art – sie war schließlich bei den Vampiren…(und nicht in England) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)