Suno Na! von Rajani (Trey x Ren) ================================================================================ Kapitel 7: Der ganz andere Trey ------------------------------- Ren ging zum Fenster und sah hinaus. Er sah aber nicht in den Garten sondern in das Zimmer in der verbotenen Stadt. Das dunkle Zimmer mit den braunen Wänden und den noch dunkleren Vorhängen. Ich hab die Leiche am Tai-Ho-Thien-Tor gesehen und die heute auch noch... Was kommt denn als nächstes, wenn ich zu verbotenen Stadt gehe? "Ren?" Erschrocken wandte Ren sich um und wich bis zum Fensterbrett zurück. Trey stand in der Tür. Trey? Was will er denn plötzlich hier? "Du hast schon wieder nichts gegessen!", sagte Trey. "Ich will eben nicht.", gab Ren zurück. "Blödmann!", meinte Trey, stellte Rens Essensschale auf einen kleinen Tisch und schaute den Chinesen eindringlich an. "Nun iss schon!" "Ich hab doch gesagt, du kannst es essen.", sagte Ren. "Wollt ich ja auch, aber Kororo hat's mit verboten und jetzt iss endlich was!" Ren seufzte. "Ich kann nicht. Ich hab keinen Appetit." Trey sah ihn mit großen Augen an. "Ich hör wohl nich' richtig! Was'n das für 'ne Phase?" "Das ist keine Phase, mir ist nur nicht nach Essen zumute!", erklärte Ren. "Du wirst doch krank!", sagte Trey und kam auf ihn zu. "Was? Nein, ich-" Er legte Ren seine Hand auf die Stirn. "Trey, lass das!" "Hmm... Fieber hast du nicht.", meinte Trey, ließ aber seine Hand nicht sinken. Seine Hand ist richtig warm... Ich könnte mich daran gewöhnen, wenn er mir doch nur glauben würde... "Trey, bitte. Lass mich los... Nimm deine Hand da weg!", zischte Ren, dem das jetzt zu viel wurde. "Okay, okay... Aber warum isst du dann nichts?" "Weil ich keine Lust habe!", meinte Ren. "Gibt's nicht!", sagte Trey und zog Ren zu der Reisschale. "Trey, lass das! Was soll das?", maulte Ren. "Du isst jetzt was. Eher gehe ich nicht!" Ren seufzte und Trey drückte ihm die Stäbchen in die Hand. Er sollte mir lieber nicht zu nahe kommen, ansonsten steck ich ihm die Stäbchen in die Nase! Geschlagen aß Ren auch noch den Rest. Als Trey ihn wieder allein ließ, waren Yo und Ryu schon am Abräumen und Manta ließ das Wasser zum Abwaschen ins Becken. Anna hingegen hatte sich vor den Fernseher gepflanzt. Trey wartete, bis sich alle anderen, außer Ren, hinzu gesetzt hatten, bevor er was sagte. "Hey, Leute... Findet ihr nicht, dass Ren sich komisch benimmt?", fragte er. "Tut er das nicht immer?", fragte Anna sarkastisch, ohne aufzusehen. "Hahaha... Sehr witzig! Nein, er benimmt sich wirklich komisch." "Meinst du?", fragte Yo. "Doch.", sagte Ryu. "Trey hat Recht. Ren verhält sich eigenartig. Ich glaub, seitdem er das mit dem 'Ton-für-Ton-Tor' erzählt hat." "Tai-Ho-Thien-Tor, Ryu. Das war das Tai-Ho-Thien-Tor zur Verbotenen Stadt.", berichtigte ihn Manta. "Vielleicht hat er ja doch die Wahrheit gesagt...", dachte Trey laut. "Blödsinn! Dann wär doch schon längst was in den Nachrichten gewesen!", zickte Anna. "Da hat sie Recht.", stimmte Ryu ihr zu. Trey seufzte. "Ja, vielleicht..." Und wenn? Was hat Ren dann? Hastig fuhr ER nach Hause. Dort stieg ER unter die Dusche und wusch sich die Spuren seiner Tat von den Händen und dem Gesicht. Das Blut der drei Geschäftsmänner war warm auf seine Haut gespritzt und hatte ein rotes Muster gebildet. Ein Muster, das ihn an seine Cuprit-Sammlung erinnerte. Inzwischen fiel es ihm leichter und es ging schneller und lautloser vonstatten als bei dem Ersten. Bald... Fast ist es soweit. Jetzt sind es nur noch 5, dann ist meine Arbeit getan... Aber der letzte soll erfahren, was mit ihm passieren wird! Der Letzte auf meiner Liste... Ren saß plötzlich kerzengerade in seinem Bett. Sein Herz raste und sein Atem ging schnell, das Kissen war feucht. Ihm war, als hätte jemand seinen Namen genannt und das immer wieder. Langsam kam die Erinnerung an seinen Albtraum zurück. In seinem Traum hatte es stark geregnet und er war gerannt. Hinter sich hatte er nur einen Schatten gesehen und eine Stimme gehört. Er hatte sich umgesehen und war dann plötzlich mit jemandem zusammengestoßen, der ihn festhielt. Jetzt erst erkannte er diesen jemand. "Nicrom..." Warum muss ich ausgerechnet jetzt an Nicrom denken? "Meister Ren?" Ren wich erschrocken an die Wand und schnappte nach Luft. "Ist alles in Ordnung?" "Nein! Gar nichts ist in Ordnung!", fauchte Ren ihn an. Betreten verschwand Bason wieder und Ren vergrub das Gesicht in den Händen. Es ist überhaupt nichts mehr in Ordnung... Ich bin schreckhaft geworden, ich will nichts essen... Was ist bloß los...? Das kann doch nicht nur an den vier Toten liegen! Ich konnte doch sonst immer damit umgehen!! Oder sind Trey, Yo, Anna und die anderen auch noch Schuld daran?... Ja natürlich sind sie das! Sie haben mir doch nicht geglaubt! ... Verflucht! Hätte Trey mich nicht so genervt, wär das doch nie passiert! Tief Luft holend sah Ren zur Decke hinauf. Was ist los mit mir? Wieso macht mich das so fertig? Zur selben Zeit saß Trey in seinem Zimmer an der Wand, die an Rens Zimmer grenzte und lauschte. Die Wände waren dünn und hellhörig, weshalb Trey alles verstand, was nebenan gesagt wurde. Gar nichts ist in Ordnung? Wie meint er das? Was hat Ren denn bloß? Trey überlegte hin und her, kam aber zu keinem Schluss. Ob er weint? ... Ren! Warum sagst du's nie, wenn du Hilfe brauchst! Wir alle sind doch da! Trey lehnte sich innerlich seufzend gegen die Wand, wo Ren es auf der anderen Seite genauso tat... Als Ren gegen Mittag aufstand und sein Zimmer verließ, sah er sich sofort Anna gegenüber. "Hältst du es jetzt nicht mal mehr für nötig zum Frühstück zu erscheinen?!", fauchte sie. Ren sah sie einen Moment an, dann ging er wortlos ins Bad. Anna stand wie belämmert da und sah ihm hinterher. Ich bin die Dame des Hauses und er kann nicht mal 'Guten Morgen' sagen?! Trey ging plötzlich an ihr vorbei und sah sie kurz fragend an, als er ihre Miene bemerkte. Leise fluchend verschwand. Was ist denn mit der nun wieder? Deren Launen versteh einer... Trey ging ebenfalls ins Bad. Als er Ren sah, war er tatsächlich im ersten Moment überrascht. Als Ren ihn im Spiegel entdeckte, wandte er sich erschrocken um. "Was machst du denn hier?", fragte er. Okay, er hat irgendwas!! Er hätte mich sonst schon längst angeschrien! "Du hattest nicht abgeschlossen." Ren seufzte. "Dann geh und warte!" Trey hörte aber nicht darauf und kam stattdessen näher. "Wenn wir jetzt schon mal alleine sind... Ich wollt sowieso mit dir reden" Ren wandte sich dem Spiegel zu. "Worüber denn?" Trey überlegte kurz, wie er anfangen sollte und seufzte dabei. "Was war gestern Abend los? Oder eher heute Nacht.", fragte er dann. Ren antwortete nicht. "Ren?" "Was soll denn gewesen sein?", wich Ren aus. "Ren... Du weißt, dass man hier alles hört! Was ist los?", fragte Trey und kam noch näher. "Es ist nichts!" Du bist ein schlechter Lügner, Ren! Trey drehte Ren zu sich um und ließ ihm keinen Fluchtweg mehr. "Du kannst nicht lügen! Mit dir stimmt etwas ganz und gar nicht! Ich will jetzt wissen, warum!" Ren hatte ihn zwar angesehen, doch jetzt senkte er den Blick. Ich würd's dir ja sagen, aber du glaubst mir ja kein Wort. Er befreite sich von ihm. "Es ist alles in Ordnung und jetzt geh bitte.", sagte er. "Das klang gestern aber ganz anders!" Ren sah ihn erschrocken an. "Wie meinst du das nun wieder?" "So, wie ich es gesagt habe. Du hast Bason gesagt, dass gar nichts in Ordnung ist! Warum lügst du mich dann an? Und warum weinst du?", fragte Trey. Ren schwieg darauf. "Ren, wenn du Hilfe brauchst, warum sagst du dann nichts?" "Weil ich keine Hilfe brauche und jetzt geh!", sagte Ren und öffnete die Tür. Trey beließ es dabei und ging. Ren stützte sich auf das Waschbecken, nachdem er die Tür abgeschlossen hatte. Er hat es gehört! Verdammt, ich hab auch nirgendwo meine Ruhe! ... Aber er hat Recht, es ist wirklich nichts in Ordnung... Und er merkt, dass es mir nicht gut geht. Wenn er das schon merkt, dann merken's sicher auch die anderen! Ich muss was tun... Und zwar jetzt! Ren atmete tief durch und verschwand unter der Dusche. Danach ging es ihm besser und er bemühte sich, seinen normalen Gemütszustand wieder zu zeigen. Und es gelang ihm. Trey nervte ihn nicht mehr und auch die anderen ließen ihn in Ruhe. Trey war überrascht über diese 'Genesung', sagte aber nichts dazu. Das ging jetzt aber schnell mit dem Gemütswandel... Vielleicht hab ich ja auch was dazu beigetragen? Aber so leicht, wie Ren es sich gedacht hatte, war es nicht. Ich bin mal gespannt, wie lange ich es durchhalte, nicht daran zu denken... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)