Dance in the Love von Blue_XD (Für Tatsu-addict) ================================================================================ Prolog: -------- Es war heiß und stickig hier. Farben in den verschiedensten Tönen schwenkten durch den erhitzen Raum, in denen sich Leiber aneinander rieben und berauschende Drinks verteilt wurden. Die Luft roch nach Schweiß, Zigarettenqualm und Alkohol... und inmitten dieser Menschenmasse ein Mann mit blondiertem Haar, der seine Hüfte elegant schwenken ließ und damit so manch Frauen betörte, die überall vertreut in der Disco hockten und sich bei seinem Anblick über die Lippen leckten, über ihre langen und glatten Beine strichen oder gar sich an die Brust fassten und ihm dabei willige Blicke zuwarfen. Es war kein Geheimnis, das der Mann, der auf dem erhobenen Podest in der Mitte der Disco tanzte, ein leidenschaftlicher Tänzer war und das er gerne seine Schüler nach allen Regeln der Lust leitete. Er war Tanzlehrer, sein Leben war der Rhythmus und die Leidenschaft. Er war Single, obwohl er ständig irgendwelche Frauen mit zu sich nach Hause führte, die er am nächsten Tag einfach wieder fallen ließ. Man fragte sich, ob er alle Frauen dieser Welt verführen wolle, aber eines war ganz sicher klar: Der große Uruha-sama... war einzigartig. ~+~ Ich würde gerne wissen, wie euch der Anfang gefällt? Dann weiß ich wenigstens, ob es sich lohnen würde, weiter zu schreiben ^^~ Kapitel 1: Mann oder Frau? -------------------------- ...aber eines war ganz sicher klar: Der große Uruha-sama... war einzigartig. Und egoistisch und der größte Macho, den es in der Stadt Tokio gab... ~+~ Lächelnd ließ er seine Hüfte zur Musik, die laut aus dem Discobereich dröhnte, kreisen. Er war gerade dabei, sich etwas frisch zu machen und sich dezent nachzuschminken. Allerdings wurde ihm das durch einen zerschlagenden Spiegel nicht gerade einfach gemacht. Seufzend zupfte er noch seine Haare zu Recht, um sich daraufhin gleich wieder ins Getümmel zu stürzen. Während er also mit im Takt der Musik wippte, öffnete sich die Toilettentür und ein Mann trat lachend ein, während er sich gestikulierend von seinen beiden Freunden verabschiedete, die draußen blieben. Da das allerdings ein öffentliches Klo war, war es nicht unüblich, dass sich Mann und Frau hier trafen. Was für ein Glück für den Eingetretenen. Denn vor sich sah er einen zierlich wirkenden Körper, der ihm den Po entgegenstreckte, da sie sich zu schminken schien. Grinsend leckte sich der Blonde über die Lippen und trat näher heran. Durch den kaputten Spiegel konnte er ihr Gesicht nicht sehen, doch sie schien sehr hübsch zu sein und hatte einen guten Geschmack was Klamotten anging. Ein klein wenig freizügig, aber solange der Körper stimmte, eignete sich so etwas immer. Er beobachtete die Bewegungen der Schönheit eine Weile und trat dann mit sicherem Schritt näher an die Person am Spiegel heran. „Deine Bewegungen müssen rhythmischer werden Süße und an den Bewegungen musst du noch etwas feilen.“, erklärte er ihr mit verführerischem Unterton in der Stimme und schmiegte seinen Schritt an den süßen Hintern der schwarzhaarigen Schönheit. Seine Hände glitten zu ihrer Hüfte und bewegte sie im Takt der Musik, zusammen mit seiner Hüfte. „So geht das~“ Die Person am Spiegel erschrak, als sie den fremden Körper an ihren Hintern spürte. Sie unterbrach ihre Tätigkeit des Schminkens und sah mit verwirrtem Blick auf. Da der Spiegel jedoch gänzlich zerschlagen war, konnte sie nicht sehen, wer sich hinter ihr befand. Die Schönheit richtete ihren Oberkörper auf, drückte den anderen von sich weg und drehte sich mit zusammengezogenen Augenbrauen um. „Ich bin nicht das, was Sie von mir denken, zu sein.“, erklärte die Person, die überraschenderweise gar keine Frau war. Dies hatte auch der blonde Tanzlehrer Uruha bemerkt, als er die tiefe Stimme der ´Schönheit´ gehört hatte und trat nun angewidert einen Schritt zurück. //Ich habe einen... Kerl angetanzt!// Fassungslos starrte er den Schwarzhaarigen an und musterte ihn abschätzend. „Du bist ein Kerl... Und du schminkst dich. Schwuchtel!“, rief er aus und sah ihn überheblich an. „Bilde dir ja nix drauf ein , dass ich gerade-“ „Schon wieder verdrängt! Den Kommentar mit der Schminke kann ich allerdings zurückgeben.“, knurrte der Schöne und strich sich eine Strähne aus dem Gesicht. „Die Schminke ist für meine Shows! Ich bin Tanzlehrer und Hauptakt des heutigen Tages. Eigentlich solltest du mich kennen.“ „Ich bin neu in der Stadt und ich hege nicht den Wunsch, dich kennen zu müssen.“ „Ach so ist das... Na dann wirst du mich gleich erleben dürfen.“, protzte er, hob das Kinn und wollte gehen, doch der Kleinere kam ihm zuvor. „Uh~ wie aufregend. Ich könnte kotzen vor Freude.“, murrte Aoi und lief aus der Toilette, um sich endlich in das Getümmel stürzen zu können und vielleicht doch noch den Abend zu genießen. Der Blonde schnaubte verärgert, ging auf eine Toilette und erleichterte sich erst einmal. Dann wusch er sich die Hände und entdeckte einen Ring. Neugierig hob er ihn auf und sah ihn sich genauer an. //Wahrscheinlich von diesem Typen.//, dachte er sich und grinste fies. Anschließend ließ er den Ring in seine Hosentasche gleiten und verließ die Toilette, um sogleich auf seine 2 Freunde zu treffen, die sich um irgendetwas stritten. „Nein, die gehört mir!“, sagte der eine und wollte losrennen, wurde jedoch von dem anderen zurückgehalten, der selber loslaufen wollte, um mit der hübschen Frau zu tanzen, die eben an ihnen vorbeigelaufen war. Genervt verdrehte Uruha die Augen und fasste sie beide am Kragen. „Hey, es reicht. Ihr seid peinlich! Wir haben gleich unseren Auftritt, also schminkt euch das Mädel ab.“ „Aber Uruha...! Hast du das Mädel nicht auch gesehen? Sie kam eben aus der Toilette!“, meinte sein Kumpel und sah ihn mit funkelnden Augen an. „Karyu, du weißt nicht, wovon du redest okay?!“ „Aber warum denn das?“, fragte Sakito verwirrt nach und machte sich aus Uruhas Umklammerung los. „Weil das keine Frau war, sondern ein Mann!“, meinte er grimmig und trat auf die Bühne zu. „Ist nicht wahr, oder?!“ „Doch und jetzt lasst uns tanzen.“ Noch mit fassungslosen Gesichtern folgten die beiden Jungs ihrem Freund und versuchten den Schwarzhaarigen in der Masse auszumachen. „Konzentration and let´s dance!“, rief Uruha in den Lärm hinein und lief durch die Schneise, die sich gebildet hatte, als die Leute ihn erkannten. Jubel brannte auf. Die drei eroberten die Bühne, auf der bis vor kurzem noch ein paar Gogo-Tänzerinnen getanzt hatten, um der Meute einzuheizen, die nun allerdings rasch die Bühne verließen, um für sie Platz zu machen. Uruha klatschte mit emotionsloser Miene in die Hände und sofort flaute das Licht ab und die Musik änderte sich. Sie hatten nun die ungeteilte Aufmerksamkeit aller Anwesenden, die gespannt darauf warteten, dass Uruha anfangen würde zu tanzen und ihnen seine allwöchentliche Tanzdarbietung zu zeigen, die wirklich immer fantastisch ist. ~+~ „Du warst klasse Uruha-sama!!“ „Ihr wart toll!!“ „Zugabe!!!!“ Laute Rufe, die durch die Disco-Atmosphäre drangen, kamen den Tänzern entgegen, die erschöpft aber glücklich waren und sich zielstrebig auf die Bar zubewegten. „3 Cocktails bitte!“, rief der Blonde und setzte sich auf einen Barhocker. „Die gehen auf´s Haus Uruha-san.“, meinte der Barkeeper und mixte ihnen drei Cocktails. „Danke.“, meinte Sakito, der seinen erleichtert entgegen nahm und einen Schluck trank. Fast schon gleichgültig blickte sich Uruha um und blieb mit dem Blick an einer Person hängen, bei der er gedacht hatte, dass es ihm erspart bleiben würde, ihn noch einmal an diesem Abend zu sehen. Er schnaubte verärgert und wandte sich ab. „Sieh mal Uruha! Da ist der Kerl! Das Mädel, weißt du?“ „Danke Karyu. Ich habe ihn bereits gesehen.“, meinte der Blonde genervt und fragte sich, wie er nur an solche dummen Freunde geraten war, die nichts wären, wenn sie nicht ihn, den großen Tänzer, an ihrer Seite hätten. Sakito war aufgesprungen und lief auf den Schwarzhaarigen zu, der sich angeregt mit jemandem unterhielt. „Hey du, Kleiner!“, rief er an Aoi gewandt. Aoi hörte ihn allerdings nicht, da schon längst die Musik wieder angefangen hatte zu spielen. „Hey, Schwuchtel!!“, rief er erneut, befand sich aber nun fast schon neben ihn. Erschrocken drehte der Schwarzhaarige den Kopf und sah den Größeren verwirrt an ,der ihn anstarrte. „Was soll das?! Ich bin keine Schwuchtel!“, keifte Aoi und schubste den anderen von sich weg, was ihm zeigen sollte, dass er zu verschwinden hatte. „Iehhhhh~! Fass mich nicht an!“, schrie Sakito theatralisch auf und trat einen Schritt zurück, um ihn angewidert anzusehen. „Uruha hat Recht. Du bist echt ne kleine Schwuchtel.“, meinte er abfällig und grinste Aoi böse an. Dieser stand auf und schlug Sakito direkt ins Gesicht, was diesen zurücktaumeln ließ. Ungläubig wischte er unter seiner Nase entlang und entdeckte einen dünnen Blutfaden. „Boah du kleine Schlampe!“, knurrte er und wollte sich auf Aoi stürzen, der schon mit gehobener Faust auf ihn wartete, doch wurden sie von Uruha getrennt, der dazu gekommen war. „Kannst du dich nicht auch mal unauffällig verhalten? Wie soll ich denn glänzen, wenn einer meiner Tanzpartner immer nur Ärger macht?“ Aoi schnaubte abfällig und spuckte ihm vor die Füße. „Danke, dass du ein Gerücht über mich verbreitest!“, knurrte er und wurde von einem überraschten Tänzer angesehen, der ihn mit zusammengezogenen Augenbrauen musterte, bevor sein Blick zu Sakito schnellte. „Was hast du ihm erzählt?“, fragte er möglichst freundlich und rieb sich die Schläfen. „Das er eine kleine Schwuchtel ist. Nur das, was du auch gesagt hast.“ Uruha verdrehte genervt die Augen. „Das habe ich nicht gesagt. Ich habe euch gesagt, dass er ein Mann ist und keine Frau. Dichte mir nicht Dinge an, die ich dir nie erzählt habe.“, meinte er gereizt uns ließ aus, das er Aoi tatsächlich so genannt hatte, aber nicht in Gegenwart seinen dummen Freunde. Er kannte sie gut genug, um zu wissen, dass man ihnen lieber nicht zu viel verraten sollte. Er drehte den Kopf zu Aoi und setzte an zu sagen: „Ich möchte mich für das Verhalten meines Kumpels entschuldigen, aber-“ , dann sah er jedoch, dass sich der Schwarzhaarige etwas entfernt hatte und ihn zu ignorieren schien. //Niemand ignoriert mich!// Gerade wollte er auf ihn zu gehen und mit ihm über sein schlechtes Verhalten ihm gegenüber sprechen, als er von zwei Leuten an dem Armen gepackt wurde und von dem Schwarzhaarigen weggezogen wurde. ~+~ „Was sollte das?!“, fragte er gereizt und verpasst seinen Freunden je eine deftige Kopfnuss. „Womit habe ich euch nur verdient?“ Die beiden anderen überhörten diese Frage gekonnt und setzten sich neben ihn. „Uruha~?“ „Hm... Was?!“ „Sei nicht so aggro Alter!“ Der Blonde schnaubte gereizt auf und verschränkte die Arme vor der Brust. „Also?“, forderte er und die beiden sahen sich grinsend an, bevor sie sich wieder Uruha zu wandten. „Du behauptest doch immer, das du jede Frau rumkriegen kannst, oder?“ „Hm... Ja, schon. Und?“ „Na ja... Wie wäre es denn mit der schwarzen Schönheit? Weiblich sieht er ja genug aus.“ „Habt ihr nicht alle Tassen im Schrank? Ich fick doch keinen Kerl!“ „Was heißt denn hier ficken? Wir reden doch von was ganz anderem... Also fast ganz anderem.“ „Und was dann?“, fragte Uruha, der etwas neugierig geworden war. Er liebte Herausforderungen und solange er nicht mit ihm schlafen musste, würde das sein Ego ja auch nicht ankratzen. „Er muss sich in dich verlieben“ „Bist du dabei?“ „Hai...“ Kapitel 2: Erste Stunde ----------------------- //Worauf habe ich mich da nur wieder eingelassen?! Ich fasse es nicht... Ihn dazu bringen, mich zu lieben... Auf solch einen Schwachsinn können doch nur Sakito und Karyu kommen. Warum habe ich sie mir nur angelacht?//, fragte sich der Blonde und schüttelte resigniert den Kopf, während er sich durch die Masse zurück an die Bar schlängelte. //Ist ja widerlich...// Uruha seufzte schwer, als er den Schwarzhaarigen an der Bar erblickte und direkt auf diesen zu marschierte. Noch immer schien der sich angeregt mit jemanden zu unterhalten, doch das störte ihm nicht im Geringsten. Er räusperte sich lautstark und trat an die beiden heran. Verwirrt blickte der Schwarzhaarige auf und stoppte in seinem Gespräch. „Was willst du denn schon wieder?“, fragte er leicht genervt und sah ihn abschätzend an. „Hey sprich nicht so mit mir, okay?! Ich bin gekommen, um dir ein Angebot zu machen. Hörst du mir zu?“ „Wenn du mich dann in Ruhe lässt, ja.“ Der Größte von ihnen, und das war in diesem Fall Uruha selber, verdrehte genervt die Augen, suchte in seiner hinteren Hosentasche nach dem Ring und gab ihn seinem Besitzer zurück. Ungläubig betrachtete der Schwarzhaarige für wenige Sekunden den Ring, legte die Stirn in Falten und besah sich seine ringlose Hand. „Das...-“ „Ja, das ist dein Ring. Den hattest du auf dem Klo vergessen.“, erklärte Uruha und lächelte gezwungen. //Na dann mal los...// „Ich mache dir ein Angebot, das du nicht ausschlagen kannst.“ Aoi hatte sich den Ring wieder an die Hand gesteckt und sah nun aufmerksam auf. So unfreundlich, wie er dachte , war Uruha gar nicht... Zumindest glaubte er das. „Du weißt sicher selber, dass du nicht besonders gut tanzen kannst und da habe ich mir gedacht..., weil ich so fies zu dir gewesen war, das ich dir Tanzstunden gebe. Natürlich umsonst.“, meinte er lächelnd und hielt ihm die Hand hin. „Bist du einverstanden?“ Der Schwarzhaarige sah ihn ungläubig an. „Und warum solltest du mir deshalb gleich so etwas anbieten? Die Frauen reißen sich ja praktisch um solche Plätze. Verarsch doch die.“ Uruha ließ die Hand sinken, atmete, um nicht die Nerven zu verlieren, tief ein und wieder aus, bevor er gequält zu lächeln begann. „Weil es mir ehrlich Leid tut, deswegen. Ich möchte es wieder gut machen. Außerdem denke ich, dass du... noch.. ein ganz guter... Tänzer werden kannst und Potenzial muss man fördern.“, brachte er gezwungenermaßen hervor und sah ihn ernst an. //Jetzt sag schon ja!// Unsicher und mit hochgezogener Braue sah Aoi seinen besten Freund an. Er brauchte dringend einen Rat! Dann beugte er sich zu ihm und flüsterte ihm ins Ohr: „Ruki? Soll ich ja sagen? Der will mich doch bestimmt nur verarschen, oder was meinst du?“ Ruki drehte sich zum ersten Mal von der Bar um und blickte zu Uruha hinauf. Als er ihn erkannte, musste er schwer schlucken und bekam rote Wangen. //Oh nein... nicht... Aoi...// Mein Name ist Matsumoto Takanori, aber alle nennen mich Ruki. Ich kenne Aoi seit etwa 3 Jahren und wir sind so eng zusammengeschweißt, das wir uns wirklich über sehr viele Dinge aus unserem Leben und Umfeld unterhalten, diskutieren und uns gegenseitig helfen. Er ist wirklich ein toller Typ und jeder der behaupten würde, das Aoi nicht tanzen könne, kann ich nur sagen, dass er nicht mehr alle Tassen im Schrank hat! Ich meine... der Kerl hat tolle Hüften, lange schlanke Beine, ein hübsches Gesicht und einen tollen Charakter. Das Wichtigste natürlich, das zum Beweis meiner Feststellung fehlt, ist, dass er auch sehr gut tanzen kann. Wenn der mal die Hüfte schwingt, dann kann er sich vor Lobpreisungen und Nachschmachtungen bzw. Dates ja gar nicht mehr retten! Zugegeben... ich bin schon etwas neidisch auf ihn, was ich ihm natürlich auch gesagt habe. Er hat gelacht und mir ein paar Tricks gezeigt, wie man sich am besten bewegt, wofür ich ihm auch sehr dankbar bin! Doch in dieser Zeit fiel es mir auch immer schwerer, ihm etwas zu verheimlichen, was ich nicht gerne in die Welt hinaus schreie. Außerdem weiß ich nicht, wie er reagieren würde, wenn ich es ihm sagen würde. Bestimmt gefasst, wie ich ihn kenne und mag, aber trotzdem möchte ich nicht, dass diese Freundschaft Kratzer bekommt. Schließlich müsste ich ihm dann auch gestehen, das ich ihn heiß finde! Und wenn er tanzt, dann verliere ich mich sogar manchmal in meinen Träumen... Das macht mir schon irgendwie Angst, wenn man bedenkt, dass ich ihn dadurch verlieren könnte. Ich glaube nicht, das er schwul ist... nein, bei so vielen Frauen, die er immer abschleppt. Und so geladen, wie er immer reagiert, wenn ihn jemand als solch jemand beschimpft, da trau ich mich dann doch nicht, ihm wirklich alles zu gestehen. Irgendwann sind wir dann hierher gezogen. Zusammen in eine WG. Da sehe ich ihn natürlich auch jeden Tag und das macht es mir auch schwerer, so zu sein, wie ich bin, denn ich stehe nun mal auf Kerle. Doch ich mag ihn und werde es ihm auch irgendwann sagen. Wenn er mich dann nicht mehr sehen mag, kann ich ja ausziehen, aber ich will das nicht! Er ist... einfach ein toller Typ. Mit dem Umzug begannen noch mehr Probleme auf mich einzurieseln. Ich sah den Tanzlehrer Uruha zum ersten Mal tanzen und verliebte mich in ihn. Noch etwas, was ich Aoi nicht sagen konnte... und nun stand dieser genau vor mir und wollte Aoi zu einem kostenlosen Tanzunterricht einladen! Wie unfair die Welt doch ist! Ich könnte heulen! Uruha ist nett, aber er hat auch Aoi beleidigt. Deshalb ist es doch auch okay, wenn er sich so bei ihm entschuldigt... oder? Okay... ich habe auch schon viel von ihm und seinen Affären gehört, was mich nicht gerade ermutigt, denn Uruha stand wohl nicht auf Kerle. Wieder ein Beweis, dass die Welt mich hassen muss. Aber das wiederum würde doch aussagen, das er sich bestimmt nicht an Aoi ran machen würde! Oder?! Au man... Aber... wenn Aoi hin geht, dann kann ich vielleicht auch hin? Ihn abholen und Uruha sehen? Der Kleinste von den dreien drehte sich wieder zu seinem Kumpel um, beugte sich etwas vor und flüsterte so zurück, dass nur Aoi es hören konnte. „Geh zu seinem Tanzunterricht. Er will sich doch nur bei dir entschuldigen. Frag ihn mal, ob ich vielleicht auch mal kommen könnte... so... zum zuschauen.“ Etwas ungläubig musterte ihn der Schwarzhaarige und drehte sich dann mit schmunzelnder Miene zu Uruha hin. Dann stand er auf. „Okay. Ich werde da sein. Mal sehen, was du mir beibringen kannst. Ich hoffe, du nimmst es mir nicht übel, wenn ich Ruki mal mitnehme?“ „Ganz schön viel, würd ich sagen.“, meinte Uruha überheblich, ließ die Hand sinken und steckte sie in seine Tasche, während er kurz zum Kleineren sah, der ihn hoffnungsvoll ansah. Uruha verzog leicht das Gesicht. //Nee, der würde doch nur stören!// „Tut mir Leid, aber ich habe ausschließlich immer nur einen Schüler.“ „Bist du Privatlehrer, oder wie? Er ist doch nur Zuschauer.“ „Ja, so kann man es nennen. Zuschauer oder Schüler, ein Zuschauer lernt unbewusst auch mit.“ //Er darf nicht mitkommen!// Aoi verdrehte schnaubend die Augen. „Na wenn du meinst. Wann machst du denn Unterricht?“ „Hier meine Karte.“, sagte der Blonde, zog aus seiner engen Hosentasche eine hervor und steckte sie dem Schwarzhaarigen in die Brusttasche. Der sah ihn mit zusammengekniffenen Augen an und setzte sich rasch. „Dann sehen wir uns wohl bald wieder. Bis später~“ Er winkte ihm kurz zu und drehte sich wieder zu Ruki um. Leise vor sich hinfluchend drehte auch Uruha sich ab. //So ein.... argh!!// Er marschierte geradewegs an Sakito und Karyu vorbei, die ihm sofort nach rannten. „Na, hat er dich abserviert Uruha?“ „Haltet die Klappe! Er kommt zu meinem Unterricht, falls ihr das wissen wollt. Ich geh jetzt nach Hause. Tschüss.“ „Aber Uruha? Die heißen Mädels? Die-“ „Könnt ihr haben!“ //Ich und abserviert... Nicht ein Takeshima! So´ne Schwachköpfe...// ~+~ „Achte mehr auf deine Hüfte! Deine Hüfte! Komm, du kannst das besser!“ „Uruha-san! Es wäre einfacher, wenn du nicht andauernd meckern würdest und stattdessen mal zeigst, was ich überhaupt falsch mache? Außerdem unmotiviert das gewaltig!“, platzte Aoi irgendwann mal der Kragen und drehte sich genervt zu seinem Tanzlehrer um. Sie standen hier nun schon seit fast einer Stunde und andauernd hatte der andere rumzumeckern. Der Angesprochen jedoch seufzte genervt, erhob sich aus seinem Stuhl und schwebte beinahe über die Tanzfläche, fast so, als würde er auf einem Laufsteg laufen als Model. Auch drehte er sich am Ende elegant um und sah Aoi abwertend mit gehobener Braue an. Der Schwarzhaarige verdrehte die Augen und verschränkte die Arme. Dann sah er ihn herausfordernd an. „Sind wir hier in einer Modelagentur, oder in einer Tanzschule?“ „Ein guter Gedanke, das mit der Modelagentur, aber nicht gleich ein Grund frech zu werden!“, motzte das angehende Model Uruha stemmte die Hände in die Hüften. Dann schwang er seine Hüfte, um seinem Schüler zu zeigen, was er die ganze Zeit gemeint hatte. „Wow... Wen willst du denn damit anmachen?“ „Dich... Pah! Das hast du dir gerade gewünscht hä? War nur ein Scheeerz~!“ //Wenn´s doch nur so wär...//, dachte Uruha jammernd und sah den Schwarzhaarigen giftig an. //Er ruiniert mein Image. Genau so wie diese Dumpfbacken, die sich meine Freunde nennen.// Aoi seufzte Lautstark. „Arsch..“, murmelte er dagegen leiser, so dass der andere es nicht hören konnte. Er war noch lange nicht soweit, dass er sich auf sein Niveau begeben musste, wo er andere heruntermachte, obwohl man diese gar nicht kannte. Er sah zur Uhr hinauf, die im Raum aufgehängt war. „Wie lange geht denn der Unterricht noch?“, fragte er. „Bis ich mit dir zufrieden bin.“ „Willst du mich veräppeln?“ „Warum denn nicht?“ Der Blonde grinste. „Du hast doch Zeit, oder nicht?“ „Ich habe vielleicht noch ein Leben neben der Tanzschule, die ich nicht mal brauche. Außerdem wartet mein Kumpel auf mich.“ //Normalerweise essen Ruki und ich immer um diese Zeit...// „Jetzt komm mal wieder runter! Du kannst froh sein, dass ich dich überhaupt unterrichte und das umsonst!“, meinte Uruha angepisst. „Wenn ich ´nein´ gesagt hätte, dann hättest du nur geheult und so etwas kann ich nicht ab.“ „Geheult?! Was bildest du dir ein, du...!“, knurrte der Blonde und schluckte das letzte Wort hinunter. Schließlich hatte er noch einen Auftrag zu erfüllen! Er durfte das jetzt nicht versieben! „Ja, ich..?“ Eigentlich hatte er gerade vorgehabt, das, was er gesagt hatte, zu entschuldigen. Natürlich würde der andere nicht heulen, doch da dieser gerade wieder kurz davor gewesen war, ihn zu beschimpfen, ließ er es bleiben, denn natürlich wusste er, was der andere sagen wollte. „Vergiss es!“ „Tu ich nicht! Du wolltest mich wieder als Schwuchtel beschimpfen, gib es doch zu!“ „Ja... nein... Ich habe gar nichts gesagt!“ „Natürlich wolltest du es. Brauchst dich gar nicht herauszureden. Ich frage mich nur, warum du einer Schwuchtel wie mir, trotzdem Unterricht geben wolltest?“ „Bist du es also wirklich, hai? Hab ich´s doch gewusst...“, murmelte Uruha und seine Augen weiteten sich ertappt. //Mist!// „Nein, bin ich nicht!! Es reicht... ich gehe. Der ganze Mist bringt eh nichts. Ich bin zufrieden mit mir, so wie ich bin. Ich weiß gar nicht, worauf ich mich da überhaupt eingelassen habe...“, sagte Aoi, nahm seine Sachen und lief zum Ausgang. Doch jemand versperrte ihm den Weg. „Lass mich durch...“, knurrte der Kleinere, doch der Größere blieb weiterhin im Türrahmen stehen mit ausgebreiteten Armen. „Es... tut... mir Leid...“, murmelte der Tanzlehrer Uruha widerwillig, sah ihn aber dabei nicht an. //Blöde Vereinbarung!// „Ich lade dich als Entschuldigung zum Essen ein, okay?“ Dann bot er ihm seinen Arm an und sah ihn bittend an. Aoi starrte ihn einen Moment irritiert an. „Du hast doch einen Knall!“ Mit diesen Worten rauschte der Schwarzhaarige an dem anderen vorbei. //So ein Mist...// Uruha suchte sich die nächste Wand und schlug seinen Kopf leicht dagegen. //Super gemacht...// Kapitel 3: Alter Freund ----------------------- An der Tür klingelte es. Ruki sah von seinem nicht angerührten, inzwischen kalten, Essen auf. //Das ist bestimmt Aoi! Hat er den Schlüssel vergessen?// Eilends stand er auf und lief zur Tür, um sie zu öffnen. "Hi~" „Hey Ru-chan. Ich habe meinen Schlüssel vergessen. Tut mir Leid, dass ich zu spät bin, aber das wird ab morgen auch nicht mehr vorkommen. Ich werde nicht mehr zu diesem Tanzunterricht gehen. Das war eine dumme Idee, mir einzubilden, dass er doch ein netter Kerl sein kann. Dauernd nur am meckern und am Ende, hat er mich doch nur wieder Schwuchtel genannt. Sehe ich wirklich so aus, Ruki?" Der Schwarzhaarige war inzwischen hinein gekommen und sah ihn nun aus ernst fragenden Augen an. Für den Kleineren ging das allerdings alles ein bisschen zu schnell und so sah er ihn nur fragend an und ordnete erstmal seine Gedanken. "W-warum gehst du nicht hin? Was hat er gemacht? Schwuchtel?" Aoi dropte und ließ den Kopf hängen, hängte seine Jacke auf und lief in die Küche. Der Blonde ihm nach. Als der Größere das Essen und den dekorierten Tisch sah, blieb er stehen und ließ traurig und beschämt den Kopf hängen. "Ru~ Tut mir echt Leid. Hast du auf mich gewartet? Das hättest du nicht tun müssen. Wir sind schließlich nicht verheiratet oder ein Liebespaar." Er sah zur Seite, durch einzelne Haarsträhnen hinab zu Ruki, der plötzlich rote Wangen bekommen hatte, und grinste breit. "Aber es war lieb von dir.", setzte er noch hinzu und wuschelte dem Kleineren durch die Haare. "Stellen wir das Essen erstmal in die Mikrowelle und ich erkläre dir, was vorgefallen ist, okay?" Ruki nickte und lief auf den Tisch zu, doch bevor er seinen und Aoi´s Teller nehmen konnte, spürte er eine Hand auf seiner Schulter und eine leise Stimme an seinem Ohr, die ihm einen wohligen Schauer über den Rücken jagte. "Setz dich~ Ich mach das schon.", meinte Aoi lächelnd, bugsierte ihn zu einem Stuhl und nahm sich dann ihrer Teller an, um sie in die Mikrowelle zu stellen. Ruki nickte ergeben und sah dem Älteren aufmerksam zu. Als der Schwarzhaarige sein Werk getan hatte, setzte er sich dem anderen gegenüber und stützte seinen Kopf auf seine ineinander verschränkten Hände ab. "Also was hast du von all dem jetzt verstanden?" "Dass du nicht mehr hin willst, weil er dich beleidigt und andauernd gemeckert hat, oder?" Aoi nickte und seufzte. "Ich frage mich nur, warum mich alle für eine Schwuchtel halten?" Hilflosigkeit spiegelte sich in seinen Augen wider. "Ano... Du hast weibliche Züge, einen schmalen Körper und schminkst dich." Der Schwarzhaarige sah seinen Kumpel entsetzt an. "K-kam das jetzt zu schnell?!", fragte Ruki verlegen und spähte zur Mikrowelle. "Nicht ablenken! Warum hast du mir nicht früher gesagt, dass ich mal was ändern müsste? Vielleicht würden die anderen dann endlich mal ihren Mund halten und nicht über mich lästern, wenn ich normale Klamotten tragen würde. Doch... sind diese Sachen denn nicht normal? Schwarze Hose, schwarzes Shirt..." "Weil ich es nie für schlimm gehalten habe. Ich finde dich so, wie du bist und wie dein Charakter ist, okay, und nicht, wie anders es vielleicht aussehen könnte. Ich laufe doch auch nicht anders rum." //Okay.. ich bin ja auch schwul.// "Ich würde nichts an dir verändern wollen." Aoi lächelte gerührt. "Aber es nervt, es ständig immer wieder hören zu müssen. Sagt man das nicht zu dir auch?" "Eher weniger. Ich bin nicht so oft an Orten, wo viele Menschen sind und ich benehme mich nicht auffällig." Der Ältere hob die Brauen. "In wie fern bin ich auffällig?" Ruki wurde nun noch verlegener. „A-also weil... ja weil du hübscher bist als ich und dich gerne in der Öffentlichkeit zeigst. Du gehst gerne tanzen, während ich lieber den Abend an der Bar verbringe." "Und alkoholfreie Getränke trinkst. Ja, vielleicht bist du vernünftiger, aber sag nicht, dass du hässlicher bist als ich. Du bist hübsch. Ich find dich doch auch so okay, wie du bist. Du traust es dir nur nicht zu. Vielleicht entführ ich dich das nächste Mal auf die Tanzfläche? Du musst nur mal etwas sagen." Aoi grinste breit und musste lachen, als er Ruki´s verlegenes Gesicht sah. "Nee Ruki~ Dann würde man uns ganz sicher als solche beschimpfen. Das wäre auffällig." „Ach Mist.", sagte Ruki und musste auch lachen. //War irgendwie eine schöne Vorstellung... Vielleicht würde dann auch Uruha auf mich aufmerksam werden...? Aber das würde Aoi ja nicht machen...// Die Mikrowelle gab ein lautes Piepsen von sich, was aussagte, dass die Menüs fertig waren. Aoi sprang sofort auf und holte es, um es ihnen anschließend zu servieren. „Na jedenfalls geh ich nicht mehr hin. Er ist ein arroganter Arsch." Ruki schluckte trocken und nickte. //Schade...// „Konnte er dir etwas beibringen?", fragte er dann doch neugierig und bedankte sich nickend für seinen Teller, den Aoi ihm gerade, galant wie ein Kellner, über die rechte Schulter vor ihn auf den Tisch stellte. Der Schwarzhaarige stellte nun auch seinen Teller ab und bleib stehen. "Nein, hat er nicht. Er wollte, dass ich den hier kann!" Großzügig versuchte er den vorhin gezeigten Hüftschwung zu demonstrieren, wodurch sich Ruki, der gerade einen Schluck seines Wasserglasses getrunken hatte, verschluckte. "Siehst du? Viel zu übertrieben.", meinte Aoi und klopfte ihm besorgt auf den Rücken. "Danke.", brachte der Kurze etwas brüchig hervor und wischte sich die Tränen an den Augenwinkeln weg. //Kami-sama... Um das bei Uruha zu sehen, würd ich alles tun..// "Lass uns jetzt essen.", schlug der Größere lächelnd vor und setzte sich. "Danke, für das Essen Herr Koch." Ruki grinste. "Ich war ja heute dran. Morgen bist du wieder an der Reihe. Lass es dir schmecken." "Ja, ich weiß. Danke, du dir auch." Schweigend machten sie sich daran, das Essen zu vertilgen... ~+~ „Man, was ist dir denn über die Leber gelaufen!?“, fragte ein genervter Sakito, da Uruha bei sich zu Hause auf und ab tigerte und sich irgendetwas in den nicht vorhandenen Bart murmelte. „Sei ruhig! Ich denke nach...“ „War es dieser... ano... Wie hieß er noch gleich? Diese Schw-“ „Er heißt Aoi!“ „Okay, okay. Bleib mal ganz cool Blondie. Setz dich mal zu uns und erklär uns was Sache ist.“, meinte Sakito und Karyu musste plötzlich niesen. Der ´Blondie´, wie er soeben genannt wurde, drehte sich zu den beiden um und baute sich vor ihnen auf. „Nimm gefälligst ein Taschentuch Karyu. Wo bleiben deine Manieren? Ich will deine Bazillen hier nicht haben, wenn du krank bist. Ich kann es mir nicht erlauben, auch krank zu werden. Außerdem... Sakito...“ und damit wandte er sich an den genannten und bohrte ihm ein Finger in die Brust. „Nenn mich nicht Blondie!“, knurrte er und sah ihn aus verengten Augen böse an. „Hast du mal nen Taschentuch?“, kam es nuschelnd von Karyu, der seine Nase bedeckte. Er war recht blass und hatte rote Wangen. Durch das wechselhafte Wetter, hatte er sich eine Erkältung eingefangen. „Aber Uruha...! Du bist blond... oder nicht?“ Schwer seufzend richtete sich Uruha auf und suchte in seiner Tasche nach einer Packung Taschentücher, um sie Karyu zu reichen. „Natürlich bin ich blond! Sieht man doch.“ „Und warum darf ich dich dann nicht Blondie nennen?“ „Weil ich dich auch nicht Brünettie nenne, oder? Ich möchte es einfach nicht. Darf ich das nicht?“ „Brünettie hört sich lustig an!“, lachte Sakito, ehe er wieder etwas ernster wurde, was wohl daran lag, das Uruha ihn mit einem strengen Blick durchbohrte. „Ano... ja, klar.“ „Geht doch. Könntet ihr mich jetzt bitte alleine lassen? Ich muss nachdenken.“ „Aber Uruha! Ich dachte, du gehst mit uns einen trinken?“, meinte Karyu plötzlich. Der Angesprochene hob die Brauen und sah Karyu schmunzelnd an. „Karyu, ich geb dir mal einen guten Tipp. Höre auf zu denken! Und außerdem sollte man nicht auch noch trinken gehen, wenn man bereits krank ist.“ Seine beiden ´Freunde´ erhoben sich angesäuert und steuerten den Ausgang zu. „Du unternimmst gar nichts mehr mit uns.“, meckerte Sakito noch und schlug dann die Tür mit einem lauten Plautzen zu, nachdem er Karyu hinaus geschubst hatte. „Das ist eine Tür!!“, motzte Uruha und ließ sich auf die Couch fallen. „Du unternimmst gar nichts mehr mit uns.“, äffte er Sakito nach und ließ sich zurücksinken. //Mit euch Idioten sowieso nicht mehr. Ihr macht mir nur Ärger. Prügelt euch, trinkt, belästigt Frauen und vögelt irgendwelche Mädels durch, deren Name ihr nicht mal kennt, wenn ihr euch überhaupt noch an sie erinnern könnt.// „Was mach ich jetzt mit Aoi...?“, fragte er sich laut und legte die Stirn in Falten. //Ganz sicher steht ja wohl fest, das ich nicht mehr so ohne weiteres an ihn herankomme. Er mag mich nicht und mein Verhalten war daneben. Wiederkommen wird er garantiert nicht. Was soll ich jetzt machen..? Hm... Er hat doch diesen kleinen Freund in der Disco dabei gehabt... Vielleicht kann ich durch ihn an Aoi herankommen?// Ein Grinsen schlich sich auf sein Gesicht. //Wie hieß er noch gleich? Ruki? Das wird eine Herausforderung werden...// Plötzlich klingelte sein Telefon. „Nanu?“ Er stand auf, lief zum schrillenden Telefon und nahm den Hörer ab. „Hallo, hier bei Kouyou Takeshima. Wer ist da?“ „Hallo Kouyou! Ich bin es, Kai-kun.“, stellte der andere sich vor und sein Name erhellte Uruhas Miene. „Hey Kai! Wie geht’s dir denn? Hast dich ja lange nicht mehr bei mir gemeldet.“, meinte er vorwurfsvoll und grinste. „Tut mir Leid, aber du hast dich ja auch nicht bei mir gemeldet. Ja, mir geht es ganz gut und dir?“ „Ja,gomen nasai~ Macht die Arbeit dir kein Ärger oder macht sie echt so viel Spaß, wie du mir auf deiner letzten Postkarte geschrieben hast? Da warst du ja in Amerika, ne? Hammergeil! Da will ich auch mal hin~ So viele schöne Models...~“, schwärmte er und hörte Kai am anderen Ende der Leitung lachen. „Der Job macht irre Spaß! Natürlich hat man es als Eventmanager nicht leicht, aber man lernt viele einflussreiche Leute kennen. Vielleicht kann ich dich ja mal mit nach Amerika nehmen. Aber jetzt sag mal, wie geht es dir?“ „Das würdest du tun? Das ist ja lieb von dir. Joa~ wie soll´s mir gehen...? Ich habe das Gefühl, dass ich mir immer die falschen Freunde suche.... Nichts gegen dich Kai, du bist toll, aber Sakito und Karyu...“ „Du hängst immer noch mit denen rum?!“ „Ja...“ „Au man... Was hatte ich dir gesagt? Schaff sie dir vom Hals. Sie sind nicht gut für dich.“ „Ja, das weiß ich auch... Ist auch besser so... wirklich... denn sonst verlier ich auch noch ne Wette.“, meinte Uruha plötzlich leidend klingend und ließ Kai aufhorchen. „Was für eine Wette? Nicht schon wieder so eine schwachsinnige, wie die vom letzten Mal, oder?!“ „Hey~! Ich fand sie eher unterhaltsam!“ „Ja, weil die beiden verloren haben und nackt mit einer Maske auf, in einer belebten Fußgängerzone tanzen mussten.“, meinte Kai. Uruha lachte schallend, als er sich daran erinnerte, und warf sich auf die Couch. „Ach Kai... Ich bin so froh, dass du angerufen hast. Es ist langweilig ohne dich.“ „Tut mir Leid Uru, aber so ist nun mal das Berufsleben.“ „Hm... ja...“ „Also? Was ist mit der Wette?“ „Ach Kai...~“, quengelte der Blonde ein wenig, da er nicht darüber reden wollte, doch dieser blieb hartnäckig. „Los, sag schon. Oder ich sag allen, wie lieb ich dich habe.“ Kai lachte, doch Uruha fand das gar nicht witzig. „Nee Kai, du bist gemein! Du bist ein Kerl und die würden ja dann sonst was denken. Das ist ja peinlich...“, meinte Uruha immer leiser werdend und zog einen Schmollmund. „Ist dir das peinlich, oder bin ich dir peinlich?“, fragte Kai kichernd. „Na das halt! Nicht du! Du wärst mir niemals peinlich.“ „Danke für das Kompliment, aber ich will trotzdem wissen, was für eine Wette das ist.“ „Du Sadist...“ „Für dich immer gerne Uru-chan.“ „Nimm das chan weg! Ich bin ein Mann und schon über 20!“ „Trotzdem bleibst du mein Uru-chan.“ Der Blonde schnaubte verärgert und legte sich auf den Bauch. „Da war so ein Kerl auf dem Klo und da er so zierlich aussah, dachte ich, dass er eine sie wäre, war er aber nicht. Dann habe ich ihn Schwuchtel genannt... sorry Kai... und dann haben mir Sakito und Karyu vorgeschlagen, dass ich, weil ich ja jeden rumkriege, ihn, also diesen Kerl, rumkriegen soll!“ „Oh Gott... Was geht in ihren Hirnen eigentlich vor..? Und du hast hoffentlich nein gesagt?“ „Hm... weißt du... ich...“ Kai seufzte hörbar. „Du hast ja gesagt, oder?“ „Ja, das habe ich.“ „Und?“ „Was und?“ „Was hast du dann gemacht?“ „Ach so... Ich bin zu ihm und habe ihm als Entschuldigung für mein Verhalten kostenlose Tanzstunden angeboten. Er kam dann auch, aber wir haben uns wieder gestritten. Ich mag ihn einfach nicht. Wahrscheinlich weil er auf Kerle steht. Du weißt schon... da reagier ich doch immer so über. Weiß auch nicht warum. Na ja... ich habe ihn wieder beleidigt und dann ist er abgehauen. Na ja... jetzt bleibt mir nur noch sein Kumpel übrig, über den ich an Aoi rankommen muss. Ich will nicht verlieren!“ Kai hatte seinem Kumpel genau zugehört und seufzte zum wiederholten male. „Ja, das ist ja auch so´ne Macke von dir. Kannst nie verlieren. Das war auch schon immer so.“ „Jetzt hack nicht noch drauf rum.“, meckerte Uruha, stand auf und schleppte sich in die Küche, um sich Wasser für einen Tee aufzusetzen. „Tu ich nicht, aber es war dumm.“ „Weiß ich ja auch...“, gab der Blonde zu. „Aber du hast Glück Kou. Ich werde Morgen in Tokyo landen und komme dich besuchen. Ich hoffe, dein Gästebett ist noch frei?“ „Echt? Du kommst hier her? Das ist toll!“, rief Uruha strahlend aus und öffnete ein Fenster zum lüften. „Das Gästebett steht dir immer zur Verfügung.“ „Danke. Dann können wir auch noch mal über dein Problem reden.“ „Ja, super. Ich freu mich schon. Soll ich dich vom Flughafen abholen?“ „Nein, das brauchst du nicht. Ich muss nochmal in die Stadt ins Büro. Danach komme ich zu dir. Sei also zu Hause.“ „Natürlich werde ich das sein, aber hast du nicht noch meinen Schlüssel?“ „Oh... natürlich. Ich weiß nur nicht, wo ich Schussel die wieder hingelegt habe. Vielleicht im Büro in Tokyo. Ich werd´ mal gucken.“ Wieder lachte Uruha. Es tat einfach nur gut, mit Kai zu reden. So viel hatte er in den letzten Wochen nicht mehr gelacht gehabt. „Du und deine Ordnung Kai.“ „Du und deine Macken Uruha, also sei mal ganz schnell still. Das ist nicht witzig, so ein Kurzzeitgedächtnis. Wo ist denn jetzt mein Kugelschreiber schon wieder hin, eben war er doch noch hier?“, hörte Uruha den anderen murmeln und lachte abermals. „Na dann such mal fleißig, Kai. Ich mach mir jetzt was zu Essen. Bis Morgen dann.“ „Was? Ähm... ja... bis Morgen... verdammter Stift...“ Dann wurde aufgelegt und Uruha wischte sich eine kleine Lachträne aus den Augenwinkeln. Er goss sich den Tee auf und bestellte sich per Telefon schnell eine Pizza. //Warum Essen machen, wenn man auch bestellen kann.// „DVD Abend!“ Der Blonde brachte seinen Tee zum Wohnzimmertisch und legte wahllos eine DVD ein. Dann setzte er sich im Schneidersitz auf seine Couch und starrte auf den Bildschirm, in dem gerade aufgenommene Folgen von >Germanys next Topmodel< liefen. Er liebte es, sich diverse Modelshows anzusehen. Vielleicht würde er ja irgendwann auch einer sein. Kapitel 4: Verlorene Freunde ---------------------------- Nervös lief der blonde Schönling Uruha in seiner Wohnung auf und ab. Er sah zur Uhr. Viertel vor 10! //Verdammte Zeit! Kai wollte doch kommen und weggehen darf ich auch nicht. Ich ruf ihn mal an.// Gesagt, getan. Uruha hatte war wie ein Besessener zum Telefon geeilt und wählte auch schon Kai´s Nummer. Als das Freizeichen ertönte, nestelte der Blonde an seinem Kragen herum, bis ihm das zu dumm war und er stattdessen einzelne Haarsträhnen zwischen seinen Fingern drehte, bis sie ihm etwas lockig vom Kopf abstanden. Es klingelte nicht allzu lange, als plötzlich etwas anderes laut schrillte. Es war die Klingel an seiner Tür. Irgendjemand erlaubte sich die Frechheit und demolierte seine Klingel! Zumindest schien der andere nicht die Freundlichkeit zu besitzen, mit diesem Lärm aufzuhören. //Ist das etwa Kai?! Wird er verfolgt oder was ist los?// Er wollte schon zur Tür gehen, als er merkte, dass er noch immer das Telefon in den Händen hielt. Er drückte den roten Knopf, stellte das Telefon wieder in seine Ladestation und lief rasch zur Tür, um sie aufzureißen und seinen Kumpel stürmisch zu umarmen. „Endlich bist du da! Ich wollt´ dich gerade anrufen, aber dann standest du auch schon vor der Tür und-“ „-hu! Uruha! Jetzt hör auf und lass mich gefälligst los!“, meinte jemand sauer klingend und drückte den Blonden von sich. „Ich wusste schon immer, dass du eine Brille brauchst oder hast du dich in mich verliebt?“, fragte sein gegenüber mit Spott in der Stimme. Uruha blinzelte verwirrt und rieb sich die Augen, bevor er erschrak und zurück in sein Haus sprang. „S-Sakito!“ „Ja, so heiß ich wohl. Lässt du mich jetzt endlich mal rein? Und Karyu will bestimmt auch nicht noch weiter im Regen stehen.“, meinte Sakito, der mal wieder bauchfrei unterwegs war. Kam es ihm nur so vor, oder war Sakito noch dünner geworden? „Wartet! Mein Teppich!“, rief Uruha aufgebracht und versuchte die beiden zu hindern, hinein zu kommen, doch leider waren all seine Bemühungen vergeblich und so konnte er mit ansehen, wie Pfützen sich auf seinem neuen Teppich bildeten. Und während der Blonde seinem teuren Teppich nachheulte, hängten die beiden unerwünschten Besucher ihre Jacken zu Uruhas Jacken, kickten ihre Schuhe achtlos von sich und waren schon auf dem halben Wege in die warme Wohnstube. Doch nur auf dem halben Wege, denn sie wurden von dem Hausbesitzer gestoppt. Dieser kochte vor Wut, aufgrund ihres unverschämten Benehmens. „SPINNT IHR, HIER EINFACH OHNE ERLAUBNIS REINZUKOMMEN, MEINEN TEPPICH EINZUSAUEN, EURE NASSEN JACKEN ZU MEINEN TROCKENEN ZU HÄNGEN UND EURE SCHUHE HIER ACHTLOS ZU VERTEILEN!!!? WAGT ES NICHT AUCH NOCH, IN MEINE WOHNSTUBE ZU GEHEN!! NEHMT EURE SACHEN UND VERSCHWINDET!!!“, schrie er sie sauer an und meinte es vollkommen ernst. Doch natürlich war er kein Mensch, der seine Freunde hinaus in den Regen zurückschicken würde, aber zumindest eine Entschuldigung war fällig! „Hey~ Hey~ Kein Grund, gleich zu schreien. Sorry okay~?“, murmelte Karyu mit rauchiger Stimme und wankte an ihm vorbei. „Nichts ist okay! Mein Gott, was ist denn mit euch los, Jungs?!“, fragte Uruha nun leicht besorgt klingend und eilte Karyu voraus, um eine Decke auf seiner Couch auszubreiten, noch bevor Karyu sich gesetzt hatte. Sakito hatte sich inzwischen erbarmt und ihre Schuhe eingesammelt, um sie an der Garderobe abzustellen. „Scheiß Wetter...“, hörte der Blonde ihn murmeln und lief zu ihm. „Karyu sieht ja gar nicht gut aus... Du auch nicht... Wart ihr schon wieder trinken? Ich habe euch doch gesagt, ihr sollt das lassen!“, meinte Uruha und sah Sakito besorgt an. Eigentlich konnte er die beiden schon länger nicht mehr allzu gut leiden und würde sie am liebsten wirklich vor die Tür setzen, aber da es dort draußen wie aus Eimern schüttete, erbarmte sich sein Herz und sein Gewissen ließ dies ebenfalls nicht zu. Doch Sakito reagierte anders als erwartet: Er wirkte plötzlich richtig gereizt und bekam zitternde Hände. „Schreib uns nicht andauernd vor, was wir zu machen haben! Du bist nicht unsere Mutter...“, sagte Sakito etwas lauter, als beabsichtigt, schubste den anderen zur Seite und wollte sich zu Karyu gesellen. „Zum Glück... denn sonst würde ich mich richtig wegen euch schämen müssen!“, murrte der Blonde leise und wollte sich Sakitos und Karyus Jacken schnappen, um sie irgendwo zum trocknen aufzuhängen. Der andere drehte sich erbost um und wollte gerade auf Uruhas Aussage antworten, als er sah, wie dieser mit ihren Jacken hantierte. Seine Augen weiteten sich ängstlich. „Nimm die Finger von den Jacken!“, knurrte Sakito. „Bist du übergeschnappt? Ich lass die bestimmt nicht bei meinen hängen!“, meinte Uruha und wurde im nächsten Moment gegen die nächste Wand gedrückt. Eine Hand hatte sich um seinen Hals gelegt. „WENN ICH SAGE... DU SOLLST SIE NICHT ANFASSEN, DANN TUST DU DAS AUCH!!“, brüllte Sakito und drückte zu. Uruha schnappte entsetzt nach Luft und krallte seine langen Fingernägel in die Hand des anderen. //Sind die verrückt geworden?! Scheiß Alkohol...//, fluchte der Blonde stumm. Seine Augen verdrehten sich, so dass nur noch das weiß zu sehen war. Er bekam noch mit, wie jemand etwas sagte, als der Druck an seinem Hals plötzlich nachließ und er an der Wand hinab rutschte. Keuchend hielt er sich den Hals, an dem rote Male zu erkennen waren und dankte stumm seinem Retter. Er sah mühevoll auf und erkannte Karyu, der Sakitos Hände umklammert hielt und auf ihn einredete. Sein Gesicht war ganz blass, ganz im Gegenteil zu dem von Sakito, denn dieser schäumte vor Wut und war ganz rot im Gesicht. Zum ersten Mal verspürte Uruha Angst in der Gegenwart dieser Volldeppen! Sakito hatte noch immer die beiden Jacken in seinen Händen und wegen Karyu und seinem Gerüttel, fiel plötzlich eine kleine Tüte mit weißem Pulver aus einem der unzähligen Taschen. Der vor Wut Schäumende jaulte auf einmal auf und warf sich zu Boden, um sich der Tüte anzunehmen. Als er es betrachtete, wurde sein Blick ganz weich. Die Jacken lagen nun abseits und hinterließen nasse Flecken auf Uruhas Teppich, der kaum noch als solcher zu erkennen war. Karyu schüttelte den Kopf und kniete sich zu Sakito. Er tätschelte den anderen die Schulter und winkte Uruha heran. Dieser schüttelte den Kopf und stand mit weichen Knien wieder auf. „Seit... seit wann nimmt er das?!“, fragte er mit krächzender Stimme und zeigte mit einem verachtenden Blick auf Sakito. Karyu sah ihn hilflos an und hob die Schultern. „Ich habe es auch erst vor kurzem gemerkt...“ „Nimm ihn mit und verschwinde...“, wies Uruha ihn leise an. „Ich will euch nicht mehr sehen...!“ Uruha war sich noch nie so sicher gewesen, wie jetzt genau in diesem Augenblick. Er sollte beim nächsten Mal lieber gleich auf Kai hören und etwas beenden, bevor es anfangen konnte zu gedeihen und sich wie eine Seuche auszubreiten. Er verspürte nur noch Ekel, als er das kleine Häufchen auf seinem geschundenen Teppich betrachtete und Karyu gehört nun mal zu ihm. Also weg mit dem Unkraut, das ihn festhält, nicht locker lässt und ihm keine Möglichkeit gegeben hatte, zu wachsen. Karyu seufzte niedergeschlagen und stand auf. Dann zog er Sakito auf die Beine, der davon nicht viel mitbekam, da er in seiner eigenen Welt zu sein schien. „Bist du dir sicher...?“ „Noch nie war ich mir sicherer!“, sagte Uruha bestimmt und wies zur Tür. Karyu klaubte ihre Jacken vom Boden und drückte Sakito seine entgegen. „Zieh dich an Sakito, hier sind wir nicht mehr erwünscht.“ Verpeilt blinzelte der Angesprochen und zog sich an. „Kann ich mir noch schnell ne Bahn bauen? Komm schon... ich...-“ „Nein!“, brüllte Karyu und zog sich seine Jacke an. „Ach ihr seid doch alle gleich! Verdammte Hu-“ „Raus!!“, rief auf einmal Uruha, der langsam die Geduld verlor. Sein Hals schmerzte merklich und ließ seine Stimme erzittern. Wütend druchbohrte er seine ehemaligen Freunde mit seinem Blick und öffnete die Tür. „Da draußen regnet es aber! Wie soll ich denn da etwas ne-“ Doch Sakito wurde mitten in seinem Protest unterbrochen, als er von dem Blonden aus dem Haus geschubst wurde. „Hey~! Du dämlicher Hurensohn! Wegen dir hätte ich beinahe etwas verloren!“, schimpfte Sakito, der zu Boden gefallen war. BAM! Ein Schuh hatte ihn soeben am Kopf getroffen. Nicht nur irgendein Schuh, sondern sein eigener. „Beleidige noch einmal meine Mutter und du wirst den morgigen Tag nicht mehr erleben!“, drohte Uruha und traf mit dem anderen Schuh nochmal genau ins Schwarze. „Aua! Du drohst mir, du klei-“ „Sakito, es reicht! Komm steh auf.“, unterbrach ihn Karyu, der an Uruha vorbei geschlüpft war und half ihm auf. „Der hat mich beleidigt Karyu!“, jammerte der andere. „Das hast du auch verdient...“ „Was?!!“ „Nichts...“ Uruha sah, wie die beiden immer kleiner wurden und schließlich um die nächste Ecke verschwanden. Erleichtert seufzte er und ließ die Tür hinter sich zufallen. Dann rutschte er an der Tür zu Boden und fasste sich ungläubig an den Hals. Er konnte noch immer nicht glauben, dass das gerade wirklich passiert war! Und warum war ihm nie aufgefallen, wie Sakito sich immer mehr verändert hatte? Sein Blick fiel auf den Teppich und er ließ den Kopf hängen. //Schöne Sauerei... Kai, du hast ja so recht gehabt...// Plötzlich klingelte es wieder und Uruhas Herz setzte vor Schreck einen Moment aus. //Nein, ich mache euch nicht auf, ihr-// „Uruha? Ich bin es, Kai!“ Der Blonde blinzelte verwirrt und ein kleines Lächeln schlich sich auf seine Lippen. //Es ist Kai...//, dachte er erleichtert und versuchte aufzustehen. Nur mühsam schaffte er es, aber als er dann stand und sich an der Wand abstützte, öffnete er die Tür und ein breit grinsender Kai mit riesen Regenschirm stand vor seiner Tür. „Kai, schön, dass du da bist...“, sagte Uruha leise und fiel ihm um den Hals. „Ich hätte gleich auf dich hören sollen...“ Der Brünette gluckste erfreut auf, als er seinen Freund Uruha sah, doch dann blieb sein Blick an dessen Hals hängen und sein Lächeln erstarb. „Ach du meine Güte Ruha! Was haben sie denn mit dir angestellt?!“, fragte er besorgt, warf den Schirm beiseite, hob Uruha so gut es ging vom Boden und trug ihn erstmal ins Trockene. Zumindest hatte er das vorgehabt, doch prompt landete sein Fuß in einer kleinen Pfütze auf es machte >platsch< Hier ist ja alles nass?!“, merkte er schockiert an und trug ihn in die Wohnstube. Dort setzte er Uruha auf der Couch ab und rannte zur Tür, um den Regenschirm reinzuholen und die Tür zuzumachen. Dann besah er sich erst einmal das Chaos. „Hm... Da muss Mama-Kai wohl mal Ordnung schaffen!“, meinte er und grinste über das ganze Gesicht. Dann hüpfte er über die Pfützen hinweg und gesellte sich zu Uruha. „Also... was ist passiert?“ Der Angesprochene schwieg unschlüssig und fummelte an seinem Kragen herum. Er versuchte die roten Stellen zu verbergen, schaffte es aber nicht. Kai legte eine Hand auf die zitternde Hand Uruhas und lächelte ihm aufmunternd zu. „Uruha, bitte sag es mir. Ich mache mir Sorgen.“ Unsicher sah ihn sein Freund an und seufzte niedergeschlagen. Er wollte nicht, dass der andere sich wegen ihm Sorgen machen musste, also erklärte er es lieber. Als er geendet hatte, sah ihn Kai überrascht aber gefasst an. „Ich habe doch gewusst, dass sie nicht der richtige Umgang für dich sind. Ach Uruha... Baka.“, murmelte der Brünette und legte seine Arme um den Größeren. „Ich weiß... Tut mir Leid Kai. Ich und mein Dickschädel...“ Wieder seufzte er. „Aber du hast sie jetzt davongejagt. Das ist doch die Hauptsache. Du hast es richtig gemacht. Jetzt werden sie dich in Ruhe lassen.“ „Hum... aber sie waren meine Tänzer...“ „Solche findest du bestimmt überall. Ich kann auch tanzen.“, schlug Kai glucksend vor. Der Blonde kicherte vergnügt und drückte den anderen dann leicht von sich. Kai hob verwundert die Brauen. „Was gibt es denn da zu kichern?“ „Seit wann kannst du tanzen?“, stellte Uruha die Gegenfrage. „Ano... Kann doch möglich sein, oder nicht?“ Uruha fing an zu lachen, was seinem Hals gar nicht gut tat und er sich mit zusammengezogenen Augenbrauen zurück sinken ließ. „Selbst Schuld, wenn du mich auslachst.“ Kai streckte Uruha die Zunge raus und stand auf. „Komm, lass uns saubermachen.“, schlug er dann vor und sprudelte nur so vor Energie. „Willst du mich quälen?“, fragte Uruha schmollend. „Ja, schon möglich. Irgendwelche Einwände?“ „Hu... ja, da gibt es einige. Wie wäre es, wenn du uns was Feines kochst und ich mache sauber?“ „Das ist ein Deal. Da mag wohl jemand meine Kochkünste, hum?“ „Bild dir nichts drauf ein, Kai.“ „Tu ich aber, denn es stimmt ja.“ Der Brünette lachte und lief in Richtung Küche. Uruha sah ihm hinterher und lächelte. „Ja und wie es stimmt, Meisterkoch.“, sagte der Blonde leise und machte sich daran, das Wasser aus dem Teppich zu bekommen. Er freute sich schon auf das, was Kai wieder Herrliches zubereitete! Und das war auch sein Ansporn, möglichst schnell mit seiner Arbeit fertig zu werden. Kapitel 5: Geheimnisse ---------------------- „Mhmmm~ War das wieder lecker. Ich hab dein Essen so vermisst Kai.“, schwärmte Uruha und sah gierig zu Kais Teller, der noch etwas gefüllt war, da der Brünette im Gegensatz zu Uruha nicht geschlungen hatte, als wäre es sein letztes Mahl gewesen. „Denk gar nicht erst daran, meinem Teller auch nur 10cm zu nahe zu kommen.“, drohte Kai gespielt grinsend und hob die Gabel. Unbeeindruckt schlich sich Uruhas Gabel trotzdem weiter voran. „Uru~!“ „Hm... was?“ der Angesprochene blinzelte verwirrt. „Hast du was gesagt, Kai?“ Der Brünette musste lachen, wodurch der Größere die Stirn kraus zog und ihn schmollend ansah. „Was ist bitte so witzig?“ „Dass du sooo gierig auf das Essen bist, dass du deine Umwelt gar nicht mehr wahrnimmst.“, klärte ihn Kai auf und spießte ein paar Nudeln auf. „Was soll denn passiert sein?“, fragte Uruha etwas ungeduldig und sah ihn aus großen Augen fragend an. Der Brünette schüttelte lachend den Kopf und hielt ihm die Gabel mit den Nudeln hin. „Hier, du scheinst ja zu verhungern.“, meinte er amüsiert und stützte seinen Kopf auf seine freie Hand, die samt Ellenbogen auf dem Tisch abgestützt war. Misstrauisch wurde das delikate Essen auf der Gabel angeguckt, bevor Uruhas Blick schmunzelnd zu dem Besitzer aufblickte. „Willst du mich etwa füttern?“ „Warum denn nicht? Gefreut hast du dich ja auch wie ein Kind.“, lachte Kai und schwupps... wurde ihm die Gabel aus der Hand geschnappt! Breit grinsend sah ihn der Blonde herausfordernd an. „Ich bin eine erwachsene Person! Ich lasse mich schon lange nicht mehr füttern!“, meinte er und steckte sich die Gabel demonstrativ in den Mund, um wenig später einen seligen Blick aufzusetzen. „Lecker, nicht wahr?“, fragte Kai triumphierend und bekam nur ein zustimmendes Murmeln. „Ano... kann ich jetzt meine Gabel wieder haben?“ Der Brünette sah ihn fragend an und nahm die Gabel wieder aus dem Mund. „Du willst das doch nicht wirklich alleine essen, oder? Willst du deinem besten Freund nicht noch etwas abgeben?“, bettelte Uruha und streckte die Gabel erneut zum Angriff aus. „Nix da! Du hattest deine Portion schon!“, grummelte Kai und versuchte dem anderen die Gabel wegzunehmen. Jedoch erfolglos. „Biiiiiitttteeeeeee Kai-chan~~?“ Der Angesprochene seufzte schwer. „Na gut, noch einmal darfst du.“, erlaubte er. Siegessicher blickte ihn der Größere an, ehe dieser seine Hände nach dem Essen ausstreckte und sich den gesamten Teller nahm. „Nur noch einmal...“, meinte er unschuldig grinsend, setzte den Teller an die Lippen und schaufelte das letzte Häufchen Essen in sich hinein. Kai sah sprachlos zu. „Na warte...“, meinte er verärgert und stand auf. Uruha ließ schnell den Teller sinken und stand mit vollem Mund wieder auf. Als er Kai´s entschlossenen Gesichtsausdruck sah, quiekte er so gut es ging gespielt auf und lief aus der Küche, um sich zu retten. Kai ihm hinterher. „Das war leeecker~!“ „Spuck es wieder aus!“ „Nö~!“, rief der Blonde und rannte um die Couch herum. „Uhh~! Dir mache ich nie wieder was zu Essen.“, schmollte Kai und verschränkte die Arme vor der Brust. Da fing der Größere an zu lachen und knuddelte den Schmollenden. „Jetzt sei doch nicht böse~“, bettelte er, legte seine beiden Zeigefinger an Kai´s Mundwinkel und zog sie hoch, wodurch nun auch der andere lachen musste, ihn kurz durch die Haare wuschelte und sich auf die Couch fallen ließ. „Also... mal davon abgesehen, dass du Morgen kochen darfst, setzt du dich jetzt bitte hier hin und erklärst mir die Sache mit diesem... Aoi nochmal.“ Uruha zog eine Schnute und schüttelte den Kopf. „Ich kann doch nicht kochen.“, meinte er leise und bewegte sich langsam zur Couch. „Ach dann improvisier halt! Bestell irgendwo was und gib es als dein Essen aus. Natürlich musst du das professionell verheimlichen. Zum Beispiel... während ich... gerade einen Film schaue und zu abgelenkt bin, um zu bemerken, wie du an der Tür stehst und den Pizzaboten oder so bezahlst. Ich darf von deinem schlauen Plan nichts wissen, verstanden?“ „Äh... ja, klar! Du wärst mir fast auf die Schliche gekommen. Natürlich habe ich schon einen Plan.“ Ernst sah er drein, bevor er kurz an Kais Nase tippte. „Das bleibt aber geheim, jaaaa~?? Steck deine Nase da also nicht rein, hai?“ //Welches Restaurant nehme ich denn? Hm... Liefern die überhaupt ihr Essen ins Haus, oder wird’s doch nur ne stink normale Pizza werden?// Kurz driftete er in seine Gedanken ab und starrte einen imaginären Punkt an der ihm gegenüberliegenden Wand an, bevor eine Hand vor seinen Gesicht auftauchte, die sich auf und ab bewegte, so dass Uruha den Punkt an der Wand verlor und wieder in die Wirklichkeit zurückkehrte. „Was? H-habe gerade über das Essen nachgedacht. Wird was ganz Feines.“ „Davon bin ich überzeugt Uruha, aber nun erzähl doch mal.“, forderte Kai ihn lachend auf und lehnte sich zurück.“ „Hm... also... Vor 2 Tagen war ich in der Disco, in der ich auch einmal wöchentlich vor tanze. Das „Crystal“ und da war dieser Typ... ~+~ „Gut, es tut mir ja Leid, dass ich zu ihm Schwuchtel gesagt habe, aber es kam einfach... raus.“, meinte Uruha unschuldig klingend und sah zu seinem besten Kumpel auf. „Aber als du es das erste Mal gesagt hattest, da hast du es ernst gemeint, oder?“ Ertappt schrumpfte der Blonde etwas in sich zusammen und zog die Beine auf die Couch, um seinen Kopf auf seine Arme abzulegen, die er auf seine Knie verschränkt hatte. „Hum... schon ja...“, gestand er dann, da er wusste, dass es bei Kai sowieso kein Entrinnen gab. „Und du weißt sicher... das Schwuchtel ein beleidigendes Wort ist, oder? Selbst wenn er es wäre, wäre es ein schlimmes Wort. Auch Männern, die auf das gleiche Geschlecht stehen, sind Menschen, Uruha!“ Überrascht sah der Angesprochene zu Kai. Hatte er da ein wenig Wut in seiner Stimme mitschwingen hören? Vielleicht auch... Enttäuschung? Nein, das musste er sich eingebildet haben. „Es tut mir leid, okay?“ „Nein... das ist nicht okay. Da du es nochmal gesagt hast und du es bestimmt auch ohne Unterlass gedachte hast, reicht ein ´okay´ dieses Mal nicht.“ „Kai...? Warum bist du denn jetzt so... aggressiv? Ich habe es doch nicht zu dir gesagt.“ //Oh doch... das hast du. Nur indirekt, aber es betrifft mich auch. Wie soll ich es dir jemals sagen, wenn du solche so sehr hasst??//, dachte Kai und fuhr sich durch die Haare. „W-was wäre... wenn ich es wäre? Würdest du es dann auch noch sagen? Würdest du es zu mir sagen? Würdest du mich wegstoßen? Die jahrelange Freundschaft einfach über Bord werfen??!“ //Was soll das Kai?!// Verwirrt setzte der Größere sich im Schneidersitz auf die Couch und legte eine Hand auf die Schulter des Brünetten, welcher vor Schreck zusammen zuckte. „Warum sagst du das alles?! Wir... bleiben immer Freunde, egal was passiert! Außerdem... würde ich es niemals zu dir sagen, denn du bist es ja nicht.“ , meinte der Blonde lächelnd und wollte seinen Kumpel in eine Umarmung ziehen, da er dachte, dass Kai so was jetzt gut gebrauchen konnte. //Man... seit wann ist er denn so angespannt...? Hatte wohl lange keine Freundin mehr, der Arme.// Doch gerade als er die Arme um ihn legen wollte, blickte Kai wieder auf, sah ihn entschlossen an und drückte ihn gegen die Couchlehne. Ein überraschter Laut entwich dem Blonden, als der andere sich auf seine Beine setzte und sich an ihn schmiegte. „So.... und jetzt stell dir nochmal vor, wie es wäre, wenn ich wirklich schwul wäre... Denn dann würde ich wohl ungefähr dasselbe machen, wie jetzt. Was würdest du tun? Stößt du mich von dir, oder... lässt du es zu, dass ich...“ und er strich zaghaft über die Brust des Blonden, der die Luft scharf zwischen seinen Zähnen einsog. Verwirrung war in seinen Augen zu erkennen und das blanke Entsetzen, was er empfand, als er seinen besten Kumpel so nah an sich spürte, wie er es noch nie zuvor getan hatte. Es war ihm unangenehm und er starrt die Hand ängstlich an, die seine Brust entlang kroch. „B-bitte.. Kai... hör auf....“, bat er leise und biss die Zähne fest zusammen. Seine Hände waren zu Fäusten geballt und die hatte er unter seine Beine gelegt, damit er gar nicht erst daran denken würde, Kai zu schlagen, aber was zu viel war, war zu viel! „Verdammt! Ich weiß es nicht und jetzt geh runter von mir!!“, rief er ärgerlich aus und setzte nun doch die Hände ein, um ihn von sich runterzuschieben. Doch Kai blieb standhaft. „Uruha! Würdest du mich hassen?! Mich von dir stoßen?! Was ist? Antworte mir! Bitte...“ Was war nur mit dem lieben Kai geschehen, den er noch vor wenigen Minuten gekannt hatte?! Der neue Kai machte ihm Angst! Seine zitternden Hände verkrallten sich in dem Kragen des anderen und eine kleine Träne blitzte an Uruhas Augenwinkel auf. „Geh runter...“, murmelte eine verzweifelte Stimme und Kai´s Augen weiteten sich, als er seinen Freund so sah. Hatte er es übertrieben?! Doch auch in seinen Augen fanden sich Tränen wieder, denn die Vorstellung, das Uruha ihn abschieben könnte, war einfach zu schrecklich. Langsam ließ er von ihm ab und setzte sich neben ihn. Stille herrschte. In dieser Stille befand sich auch Uruhas Kopf. Alles leer, wie weggeblasen. Doch als Kai von ihm gewichen war, strömten tausende Gedanken auf ihn ein, die ihn die Augen zusammen kneifen ließen. //Warum hat er das getan?! Wollte er mich auf die Probe stellen? Ist er vielleicht schwul? Hat er deshalb so reagiert?! Scheiße...// Erinnerungen von ihrer gemeinsamen Jugendzeit flimmerten durch seine Gedanken und benebelten ihn. Trunken lehnte er sich wieder zurück und entspannte sich allmählich wieder. Er hatte dem Brünetten so viel zu verdanken und war so froh darüber, ihm begegnet zu sein. Er wollte gar nicht wissen, wie es ihm bis jetzt ergangen wäre, hätte er Kai nicht kennen gelernt. Denn der war es gewesen, der ihn immer beschützt und ihm geholfen hatte, wenn die Älteren sich über sein Aussehen lustig gemacht hatten. Auch er wurde damals Schwuchtel genannt, nur weil er etwas weiblich aussah, war der Außenseiter der Schule geworden... doch Kai war immer bei ihm gewesen. War sein einziger Freund über all die ganzen Jahre gewesen. Und er sollte ihn von sich stoßen, nur weil er auf Männer stehen könnte? Nein... Niemals! Nicht Kai... Uruha schluckte schwer, öffnete zaghaft die Augen und sah zu Kai hinüber, dem einzelne Tränen die geröteten Wangen hinab liefen. Fassungslos sah er dem Treiben wenige Sekunden zu, bevor er ihn einfach an sich zog und die Arme um ihn legte. „K-Kai... Ich würde dich niemals von dir stoßen, glaub mir... aber tu DAS nicht nochmal...“, bat er und strich ihm die Tränen von den Wangen. „Du... bist also schwul..?“, fragte er unsicher nach und sah ihn aus traurigen Augen an. „W-wirst du... mich n-niemals von dir... stoßen?“, fragte der Kleinere nochmal nach und erntete ein Nicken. „Ja, ich bin schwul.“ Der Blonde starrte ihn einen Moment überrascht an, ehe er sich auf die Unterlippe biss und den Kopf sinken ließ. „Verstehe... und seit wann?“ „Seit 2 Jahren etwa.“ Uruhas Kopf ruckte wieder nach oben. „Aber... aber da bist du doch auch in dieses Business eingestiegen und hast mich hier alleine zurückgelassen?!“, fiel ihm auf. „Warum hast du wirklich den Beruf gewechselt?“ Der Brünette rang mit sich selbst, es preiszugeben. Doch als er den erwartungsvollen Blick des anderen sah, gab er seufzend nach. „Ich... hatte Angst, mich in dich zu verlieben. Ich habe vor 2 Jahren gemerkt, dass Frauen mich nicht mehr befriedigen konnten und dieses Wissen machte mir unglaubliche Angst. Ich war zu dir geflohen und hab dir etwas von einer Beziehung vorgeheult, die in die Brüche gegangen war. Ich konnte dir nicht die Wahrheit sagen. Aber ich brauchte jemanden an meiner Seite. Und als du mir gut zugeredet und mich in deinen Armen gehalten hast, habe ich plötzlich dieses seltsame Gefühl von Nähe bekommen, was ich nicht haben durfte. Ich wollte dich nicht verlieren und ich kannte deine Einstellung nur zu gut! Und so habe ich entschlossen, dass es besser wäre, dich etwas länger nicht mehr zu sehen und mich abzulenken und hab mich zum Eventmanager ausbilden lassen. Tut mir Leid Uruha... aber ich wollte es dir nicht zumuten. Du hattest damals selber Probleme mit deiner Freundin und das wollte ich dir nicht auch noch antun.“ Uruha hatte den Ausführungen konzentriert gelauscht und ihm war so einiges klar geworden, was die letzten zwei Jahre betraf. Deshalb war er so lange alleine gewesen... nur weil sein BESTER Kumpel Angst davor hatte, dass er ihn mit seinen Problemen alleine stehen lassen würde und ihn dafür hassen würde, es zu sein. //Was bin ich nur für ein schlechter Freund...//, dachte Uruha traurig und schüttelte den Kopf. „Kai... ich hätte dir zugehört, hätte verstanden und dir geholfen. Ich weiß nicht wie... aber ich hätte dich ganz sicher nicht abgewiesen. Wir sind doch die besten Freunde! Und seinem besten Freund, kann man doch alles erzählen, oder nicht...?“ „Doch du hättest mich abgewiesen, hätte ich dir gesagt, dass ich etwas für dich empfinden könnte.“ , sagte Kai und nickte wissend. „Manchmal behält man sogar vor einem besten Freund Geheimnisse auf.“ „W-was heißt hier Geheimnisse?! Hast du etwa noch eins?“, fragte Uruha schockiert und wurde blass, denn in seinem Kopf spukten unzählige Bilder von ihm und Kai rum, in dem immer er derjenige war, der von dem Brünetten geküsst wurde. Sein Magen zog sich zusammen und sein Herz hämmerte schnell gegen seine Brust. //Bitte. Sag. Nein!// „Fällt mir jetzt spontan nichts ein, aber sicherlich werde ich noch Geheimnisse haben. Du hast doch auch welche.“ Erleichtert verjagte er die Kais aus seinem Kopf und sah den echten Kai fragend an. „Hab ich..? Ano... wenn ich so darüber nachdenke, könnte ich tatsächlich auch welche haben. Fällt mir aber auch gerade nichts ein.“ Er kratzte sich nachdenklich am Hinterkopf. „Siehst du. So was hat jeder. Man muss und will auch nicht alles wissen oder preisgeben. So gestrickt ist nun mal der Mensch. Uruha?“ „Hm... ja?“ „Was willst du jetzt wegen deinem Tanz in der Disco machen? Du hast bald wieder einen Auftritt.“, merkte Kai an und sah gespannt rüber. „Hum...“, fiel Uruha nur dazu ein und überlegte. „Ich habe noch 6 Tage Zeit um neue Tanzpartner zu finden.“ Der Blonde zuckte etwas hilflos mit den Schultern und seufzte laut auf. „Vielleicht lass ich den Auftritt ausfallen oder höre auf...“ „Spinnst du?! Du hörst nicht auf! Das ist dein Leben. Du wolltest doch schon immer tanzen. Wir finden schon noch Tänzer.“ „ Hm... ja... Mein Leben ist das Tanzen. Willst du mir helfen, Tänzer zu finden?“, fragte Uruha lächelnd. „Ja, das sagte ich doch gerade!“, lachte der Brünette und erhob sich. „Na schon wieder fit, um gleich los zu marschieren, oder liegt dir mein Essen noch im Magen?“, fragte er etwas belustigt und hob die Brauen. „Ha ha...“, lachte der andere tonlos und stand ebenfalls auf. „Wo wollen wir denn suchen? Mitten auf der Straße?“ „Vielleicht haben wir ja da Glück und finden Straßentänzer.“ Uruha sah ihn erstaunt an. „Du meinst... ICH soll mit den Tänzern von der STRAßE tanzen?!“ Unberührt sah ihn der Kleinere an. „Ja, was anderes bleibt dir ja nicht übrig.“ Der Blonde schnaubte genervt und warf die Hände über den Kopf. „Die werden das doch nie kapieren, wie sie zu tanzen haben. Die haben doch ihren ganz eigenen Tanz.“ „Und du hast deinen Dickschädel. Wo ist da der Unterschied?“, fragte Kai grinsend und verschränkte die Arme vor der Brust. Schon im nächsten Moment wurde er von Uruhas Blick erdolcht. „Wirst du jetzt auch noch frech Kai?“ „Ich?? Neeeeeeein. Da irrst du dich. Muss wohl an den ganzen Nudeln liegen, die noch immer dein Gehirn benebeln.“, schlussfolgerte der Brünette. „Ha! Also immer noch sauer wegen dem Essen. Man Kai, du bist wie ne Frau. Total Nachtragend. Ist das normal, wenn man... na du weißt schon...~“, meinte Uruha verlegen und zog sich eine leichte Jacke an. „Wenn man Schwul ist, meinst du?“ „Ano... ähm ja...“ „Und was ist normal?“ „Na dass du nachtragend bist? Ich bin es ja nicht.“ Kai hob die Brauen und schmunzelte. „Und was denkst du über Reita, der deinen 18. Geburtstag vergessen hat und dir auf die schnelle einen Blumenstrauß besorgt hat?“ Der Blonde zog verärgert die Brauen zusammen. „Dafür werde ich ihn ewig hassen! Tze... schenkt mir Blumen...“, murmelte Uruha. Ein breites Grinsen schlich sich auf Kais Gesichtszüge. „Also eigentlich... ist jeder irgendwie nachtragend, Uruha.“, fand Kai und betonte beiläufig seinen Namen. „Meinst du echt? Na ja... auch egal.“ Ja, er hatte gekonnt Kai´s Hinweis missachtet! Er zog sich schnell die Schuhe an, um aus dem Haus zu flüchten. //Ich und nachtragend... niemals!// Hinter ihm wurde die Tür geschlossen und Kai eilte ihm nach. „Vielleicht...~ Könnten wir im ´Crystal´ vorbeigucken? Eine kleine Anzeige hinterlassen, dass Tänzer gesucht werden.“, schlug Uruha vor und lief bereits zielstrebig in diese Richtung. „Ja, warum nicht. Doch ich wäre immer noch für die Straßentänzer.“, gluckste Kai und lief neben ihm. Uruha seufzte lautstark, zog seine Zigarettenschachtel hervor, nahm sich eine und während er sie wieder einsteckte, steckte er sich die Kippe zwischen die Lippen und zündete sie schließlich mit seinem Feuerzeug an. Genüsslich zog er den Rauch in sich auf. „Auch mal?“, fragte er Kai, der sehnsüchtig die Kippe angestarrt hatte. Schnell sah dieser weg, als er angesprochen wurde. „Nee, ich versuche gerade aufzuhören.“ „Warum denn das?“ „Ist besser für die Gesundheit.“, meinte Kai grinsend und nickte. Der Größere lachte kurz auf und wuschelte seinen Kumpel durch die Haare. „Du warst schon immer so´n Öko-Freak.“ „Na und? Ich liebe nun mal die Natur und will Gesund sein und nicht so früh sterben. Man kann davon Lungenkrebs bekommen und noch ganz andere Sachen!“ „Och Kai... ruinier mir nicht diese Kippe. Da vorne ist schon das ´Crystal´“ „Jetzt lenk nicht vom Thema ab!“, meinte Kai und zog einen Schmollmund. „Tu ich aber und jetzt komm...“ Kapitel 6: Anders als geplant - Liebe kommt ins Spiel ----------------------------------------------------- „Kai, hast du schon jemanden gesehen?!“, fragte Uruha seinen Kumpel mit erhöhter stimme, da es in der Disco recht laut war und sie sich sonst gar nicht verständigen konnten. „Ich sehe hier sehr viele, aber wie sollen denn die Personen aussehen?!“ „Was? Aussehen?! Ach so... na so wie ich!“, meinte der Blonde grinsend und strich sich die Haare aus dem Gesicht. „Hör auf zu posen und bleib ernst Uru!“ Der Gemeinte zog einen Schmollmund und knuffte den Brünetten neben sich in die Seite, so dass dieser erschrocken aufquiekte und etwas von ihm weg sprang. Uruha lachte laut auf und ging weiter. „Gutaussehende Tänzer Kai!“, rief er noch und marschierte davon. Sie mussten sich schließlich aufteilen, wenn sie möglichst viele finden wollten. Uruha hatte sich nämlich den Plan in den Kopf gesetzt, den freiwilligen Tänzern Tests zu unterziehen, um die Besten herauszuspicken. Dann wäre seine Job hier in der Disco gerettet. +~+ Kai bemühte sich unterdessen, nicht von wild gewordenen Tänzern zerstampft zu werden, da er am Boden lag. Er hatte beim Wegspringen jemanden, der gerade getanzt hatte, erwischt und dann das Gleichgewicht verloren, sodass beide zu Boden gingen und Kai nun unter dem anderen lag, der etwas benommen wirkte. Zu überraschend war dies geschehen und beide Beteiligten starrten sich für einen Moment verwirrt an. Kais Herz spielte verrückt, als er in die schönen Augen des anderen blickte und ein Lächeln schlich sich auf sein Gesicht. „Ich habe noch nie so jemand Hübschen, wie Sie es sind, zu Boden gerissen...“, sagte er mutig und strich zaghaft über die helle Haut der sehnigen Arme. Was war das nur für ein Geschöpf? So herrlich anzusehen und das Herz schlug ihm bis zu den Ohren! Oder waren es die Beats der Musik, die in den Ohren so angenehm vibrierten? Zarte Röte betonte seine Wangen, als ein Atemzug seiner Schönheit sein Gesicht streifte und seine Haut prickeln ließ. //Dieses Gefühl ist... atemberaubend!//, versuchte Kai es in Gedanken zu beschreiben und lächelte ihn träumerisch an. In den Gedanken des anderen waren ganz andere Dinge vorzufinden. Verwirrtheit, Erstaunen und die Erkenntnis, dass der andere wohl ihn gemeint hatte mit diesen schmeichelnden Worten. Erstaunen, weil der andere doch ebenso wie er, auch ein Kerl war! Und Verwirrtheit, weil er noch immer so, wie kurz nach dem Vorfall, auf ihm lag und gefesselt war von seinen Augen und seinen Worten. //Zauberei... er hält mich fest!// Leichte Panik überfiel ihn, als die fremden Händen seine Arme hinaufkrochen und er sprachlos, als hätte man ihm die Sprache genommen und ebenso den Verstand, da er es zuließ! Nur warum? Warum verbleib er an Ort und Stelle und fühlte sich so gefangen?! //Ich bin doch ein Kerl! Oder sehe ich wirklich so weiblich aus?!// Diese Gedanken waren es, die ihn wach rüttelten, oder war es jemand anders, der versuchte, ihn von dem anderen wegzuziehen?! „Hey! Komm wieder zu dir!“, drang es an sein Ohr und der Brünette unter ihm, stieß enttäuscht die Luft aus, die er anscheinend angehalten hatte, als er sich allmählich, mit der Hilfe seines etwas kurz geratenen Kumpels, aber dennoch etwas wacklig auf den Beinen, aufrichtete. Nur kurz schnellte sein Blick zu dem kleinen Blonden, der ihn immer noch festhielt und der Blick, der Besorgnis aussprach, ließ ihn nun endgültig in die Wirklichkeit zurückkehren. Lächelnd wuschelte er dem Kurzen durch die Haare und drehte sich dann zu dem Brünetten um, der noch immer am Boden lag und ihn anstarrte. Verlegenheit zeichneten seine Züge und unsicher, fast schon zaghaft, hielt er dem anderen die Hand entgegen, sodass dieser sich an ihm festhalten konnte, um wieder Boden unter den Füßen zu gewinnen. „A-alles okay...?“, fragte er und half ihm auf, da der Brünette seine Hand ergriffen hatte. Als dieser aufrecht vor ihm stand schrak er leicht zurück, da sich ihre Gesichter viel zu nah waren. Machte der andere das mit Absicht? „Seit ich dich sah, könnte ich vor Freude vom Boden abheben. Ja, mir geht es wunderbar! Wie geht es dir, meine Schönheit?“, wurde er von dem Mann mit dem unwiderstehlichen Grinsen gefragt. Moment... dachte er da gerade an... unwiderstehlich?! War er nun schon so weit von der Realität entfernt, dass er das schon dachte?! //Warum Schönheit?// Verunsichert warf er einen Blick auf den Kleineren, der ungläubig hinter ihm stand und feindselig zu dem Größeren aufstarrte. //Meinte er ihn? Aber... warum guckt er denn so... böse? Mag er ihn nicht?// Dass es pure Eifersucht war, weil der Fremde SEINEN Kumpel angrub, musste der Schwarzhaarige ja nicht wissen. Diesen versuchte er nun leicht von dem Brünetten wegzuziehen, doch er ließ sich nicht bewegen! Der kleine Blonde sah zurück und bereute es sofort. Umarmte der Fremde da gerade SEINE Schönheit??! Ungewollt knurrte er auf und ballte die Hände zu Fäusten. „Lass ihn los!“, keifte er und versuchte die ineinander verhakten Finger, auf dem Rücken des geschockten Schwarzhaarigen, zu lösen. Der Brünette, der sich eben noch auf Wolke 7 befand und den Duft des schwarzhaarigen Namenlosen eingesogen hatte, schlug die Augen auf und erstarrte. //Hat er etwa schon einen Freund???//, fragte er sich traurig und löste sich allmählich von dem anderen. Noch viel länger hätte er ihn umarmen wollen, um noch mehr von dem herrlichen Duft von Parfüm gemischt mit leichtem Schweiß zu kosten, ihn umarmen und liebkosen zu dürfen und ihn vielleicht sogar geküsst zu haben, doch... wenn er, diese unglaubliche Schönheit, bereits sein Herz an jemand anderen vergeben hatte, dann würde er dies stillschweigend hinnehmen und sich im nächsten Moment schon für seine Feigheit hassen, denn solch Glück geschah ihm selten! Um die Wahrheit zu sagen... Hatte er so noch nie empfunden! Es war Liebe auf dem ersten Blick! Er hatte seinen Deckel gefunden und sein Herz, der Topf, mit allem was er besaß und inne wohnte, wollte ihn besitzen und vollkommen sein! „Wie ist dein Name?!“, fragte er hoffnungsvoll, denn wenigstens an diesen konnte er gedenken, wenn der Rest ihm nicht vergönnt war. An ihn konnte er denken, an seine Schönheit, die wohl einen Namen von ebensolcher Schönheit besaß, das der Rest nur blenden konnte! Und das tat sie auch! Die schwarzhaarige Schönheit hatte ihn geblendet, vollständig in Besitz genommen und würde ihn wohl für alle Zeit nicht mehr entlassen. Fast wie in einem Gefängnis sitzend, nur dass die Gitterstäbe, die ihn umgarnten, wunderschöne Blumenranken seien, die Diamanten an dem Blättern hatten, die seinen wunderschönen Augen glichen. Nur funkeln würden wohl die Echten es wirklich besser können, aber so konnte er sich dennoch in ihnen sonnen und in diesem Ort verweilen, auf der Wolke 6,99. So kurz vor dem Ziel, aber dennoch nicht erreicht. Möge sie doch ihren Namen sagen und sein Herz würde bis auf ewig bei ihm bleiben. Bleiben bei der Schönheit, die diesen Namen, er verdient. Die Person, die sein Herz bereits erkoren, zur Liebe seines Lebens, stand noch immer ihm gegenüber und konnte und wollte sich nicht wegbewegen. //Meine Gedanken sind ganz wirr... Dieser Kerl... liebt er mich? Warum hat er mich umarmt? Und was ist mit dem Kleinen nur los?!// „M-meinen Namen willst du wissen? Verrate mir zuerst deinen Namen!“, rief der Schwarzhaarige durch die von Beats erzitternde Luft. „Mein Name ist Kai! Doch bitte verrate mir deinen Namen!“, bat er und lief ihm nach, denn der Kleinere, womöglich sein Freund, zog weiter an ihm. Er solle doch seinen Arm loslassen! Soll er ihm abfallen?! Eifersucht schön und gut, aber merkt er denn nicht, was hier vor sich geht?! Es war eine Liebe entstanden, die wohl niemand übertrumpfen konnte! //Niemand wird ihn jemals so sehr lieben können, wie ich es tue, also... lass ihn los!//, betete der Brünette stumm und griff nach der anderen Hand der immer noch unbekannten namenlosen Schönheit. „Bitte ...! Deinen Namen!“ Verzweiflung erfasste sein Herz, welchem sein Brustkorb wohl bald nicht mehr standhalten könnte, so schnell raste es, als sei es auf der Flucht. Wohl eher gewillt, das andere aufzusuchen und mit ihm zu verschmelzen. „Aoi ist mein Name...“ //Warum interessiert ihn mein Name so ungemein?// „Ruki, nun lass doch meinen Arm in Ruhe. Ich will noch nicht gehen!“, meinte der Schwarzhaarige schmollend und hielt abrupt an, sodass der Kleinere zurückstolperte und gegen ihn prallte. Und zum zweiten Mal an diesem Tag fanden sich gewisse Personen am Boden wieder. Auch Ruki lag obenauf. Der Kleinere richtete sich sofort wieder in die Höhe. Seine Wangen waren rot geworden, da er auf seinem Kumpel gelegen hatte und er Schuld war für diesen Fall.“Tut mir Leid!“, murmelte er immer wieder und zog zum zweiten Mal Aoi in die Höhe. „Lass uns bitte gehen!“, bettelte er und sah seinen Kumpel weinerlich an. Wie gut er doch schauspielern konnte! Er liebte den anderen zwar nicht, aber trotzdem war er immer eifersüchtig, wenn dieser Frauen mit nach Hause brachte oder auch nur von ihnen erzählte. Es war wohl nur die sexuelle Neugier, die ihn manchmal erfasst, wenn er ihn zu lange anstarrte oder der andere sich in eine Lage brachte, wo er nur zum Anbeißen aussah und das passierte oft! Aoi war sein Kumpel und nur er sollte für ihn da sein. Nur er, Ruki! Kein anderer... Klang das egoistisch? Auch Kai war wieder auf den Beinen und wiederholte immer wieder Aois Namen. //Das ist der Aoi, von dem Uruha die ganze Zeit geredet hatte! Er sieht vielleicht weiblich aus, aber von seiner unglaublich Schönheit hat er kein Wort erwähnt!// Von dem Gemurmel seines Namens angesprochen gefühlt, sah ihn Aoi verwirrt an. „Alles okay?“ Der Brünette sah erschrocken auf. Seine Schönheit war noch da! Breit lächelnd nickte er und griff erneut nach seinen Händen, doch dieses Mal entzog sich Aoi seinem Willen und sah ihn ernst an. „Ich bin ein Kerl, das weißt du hoffentlich?“, fragte er misstrauisch nach und bekam ein Nicken seitens Kai. Der Schwarzhaarige öffnete überrascht den Mund, schloss ihn aber wieder. //Also ist er schwul... Warum muss ich eigentlich immer dieses Pech haben?! Aber... dieses Gefühl vorhin, war etwas... was ich noch nie empfunden habe. Nicht gegenüber einer Frau! Bin ich... bin ich vielleicht doch das, was dieser dämliche Uruha zu mir gesagt hatte???! Eine... Schwuchtel?! Dann haben die Schüler meiner ehemaligen Klasse und überhaupt alle Schüler der gesamten Schule, die das zu mir gesagt hatten, die ganze Zeit Recht gehabt?!// Aoi senkte sein Haupt und schlang die Arme um seinen Oberkörper. Traurigkeit und Wut auf sich selbst überkam ihn. //Nein... warum war ich so blind?! Doch... mit Frauen hatte ich auch schon immer gute Beziehungen geführt. Vielleicht... bin ich bi?// Die Erkenntnis schlug ein, wie eine unsichtbare Faust, die ihn mitten ins Gesicht traf und angestrengt versuchte er die Verzweiflungstränen zu unterdrücken, die seine Augen bereits wässrig erscheinen ließen. „Was ist denn los, Schönheit? Bitte, keine Tränen.“, bat Kai und strich ihm eine Strähne aus dem Gesicht. „Nenn mich nicht Schönheit! Mein Name ist Aoi!“, verbesserte er den Brünetten und schob seine Hand beiseite. Sein Körper zitterte merklich. „Aoi bitte, lass uns einfach gehen!“, bettelte Ruki, der dem Schauspiel genervt zugesehen hatte, als er plötzlich erschrocken aufquietschte, als jemand auftauchte, den er nicht erwartet hatte. „Uruha...“ Die beiden anderen sahen nun auch auf, als sie den Namen des Blonden gehört hatten. Da stand er. Stolz und aufrecht mit einem Schal um den Hals gewickelt. War es ihm hier so kalt?? Aois Augen verengten sich zu Schlitzen, als er den anderen erblickte und trat zu Ruki zurück. Kai war zu dem Blonden getreten und stand da, als gehöre er zu ihm, was dem Schwarzhaarigen gar nicht gefiel. Aber das war ja auch unwichtig! Zumindest glaubte Aoi das und zupfte an Rukis Armen. „Komm, wir gehen Ruki...“, flüsterte er seinem Kumpel zu und wollte gehen, als ihn eine Stimme erstarren ließ. „Bitte... Aoi... warte doch!“, kam es von Kai, der Uruha zu sich hinunterzog, um ihm etwas ins Ohr zu flüstern. „Er soll tanzen Uruha! Ich will ihn tanzen sehen. Bitte. Ich... will bei ihm sein. Ihm nahe sein... und...“ „Was? Warum denn das?“, zischte Uruha aufgebracht und unterbrach ihn. „Ich... liebe ihn.“, erklärte er ihm, sodass nur er es verstand und Uruha sah entsetzt auf. „Ist das dein Ernst?!“, fragte der Blonde und biss such auf die Unterlippe. //Soll ich jetzt etwa für ihn Amor spielen...??? Na toll... Und was ist mit meinem Stolz? Er hat mich abgewiesen!// „Ist er dir wirklich so wichtig?“, fragte er leise und bemerkte, dass die beiden anderen sich aus dem Staub machen wollten. „Bleibt bitte hier!“, rief er und sah zu ihnen rüber. Sogar ein leichtes Lächelnd konnte er für den Schwarzhaarigen aufbringen, der ihn ungerührt ansah. Doch zu seinem Erstaunen blieben sie, wo sie waren, was wahrscheinlich auch an dem kleinen Blonden lag, da dieser ihn unentwegt mit roten Wangen anstarrte, fast schon lästig, dachte Uruha, und Aoi an seinem Platz hielt. Aber dennoch nützlich... „Ja, er ist mir wirklich sehr wichtig!“, sagte Kai entschlossen. „Bitte Uruha. Tu mir den Gefallen! Vielleicht ist das die einzige Möglichkeit, bei ihm sein zu können.“ „Dann führ ihn doch einfach irgendwohin aus. Kai, du hast sowieso keine Chance, weil er doch behauptet, nicht schwul zu sein, ist er es auch n-“ „Aber der Kleine da ist doch sein Freund!“ Überrascht sah ihn der Blonde an. „Was?!“ „Ja, der war total eifersüchtig, als ich ihn umarmt habe und mit ihm-“ „Kai, bitte... das will ich nicht unbedingt wissen, was du gemacht hast.“ Uruha verzog das Gesicht zu einer leidenden Grimasse. „Bist du dir sicher?“, harkte er noch nach. //Warum hat er dann behauptet, dass er nicht schwul ist? Na toll... Da kommt die Absage mir nur noch größer vor. Sehe ich vielleicht nicht gut genug für ihn und seinen Geschmack aus oder hält er einfach nur viel von Treue?// Abermals nickte Kai und ließ ihn schwer aufseufzen. Sicher trat er zu dem Schwarzhaarigen, der nicht zurückweichen konnte, da neben ihm Ruki stand und hinter ihm die Bar war. Sauer sah der Kleinere ihn an. „Fass mich nicht an!“, knurrte er. „Hatte ich auch nicht vor. Ich will deinen Freund ja nicht eifersüchtig machen. Na ja... ich wollte mich bei dir entschuldigen. Es... kommt auch nie wieder vor.“, versicherte er ihm und blickte zu Kai, der grinsend den Daumen hob und ihn dankbar ansah. Dass sah Aoi aus den Augenwinkeln und er sah mürrisch wieder auf. „Sagst du das nur, weil dein Kumpel dich dazu gezwungen hat, oder meinst du das ernst?“, fragte der Schwarzhaarige und wurde sich Ruki bewusst, der an seinen Ärmel zog. Verwirrt sah er zu dem Kleineren, der mit erröteten Wangen zu dem blonden Tanzlehrer aufstarrte und an seinen Arm klammerte, als würde er jeden Moment jeden Halt verlieren können und zu Boden sinken. Schmunzelnd räusperte er sich und bewegte seinen Ellenbogen etwas hin und her, damit Ruki wieder aus seinem Traum erwachen würde. Das tat er auch und sah fragend zu Aoi auf. Wurde sich dann bewusst, was er wohl getan hatte und wurde noch röter, wenn dies überhaupt möglich war. „Außerdem ist das mein Kumpel Ruki und nicht mein Freund in dem Sinne, was du nur wieder denkst.“, versicherte Aoi und nun sah Uruha verwirrt drein und sah zu Kai, der vor Freude in die Luft gesprungen war, als er dies gehört hatte. „G-geht es ihm gut...?“, fragte der Schwarzhaarige Uruha und meine Kai, der vor sich her jubelte und GAR NICHT auffiel.. neeein... Der Blonde senkte etwas verlegen den Blick und schüttelte den Kopf. „Das frage ich mich im Moment auch. Nun wieder zurück zu einem anderen Thema. Ich habe eine bitte an dich und bitte hör mir erstmal zu. Bitte..!“, wiederholte er nachdrücklich und sah den Kleineren ernst an. Da es dem anderen wirklich wichtig erschien, dass er ihm zuhörte, seufzte Aoi auf und lehnte sich an die Bar, sah aber nochmal unsicher zu Kai. //Irgendwie... süß... Er freut sich, dass Ruki nicht mein Freund ist... Oh man, was denke ich schon wieder?!// „Was ist denn so weltbewegendes los, dass du MICH um etwas bitten magst? Warum nicht Ruki?“ Augenblicklich sah er der Kleinste der vier zu den beiden auf. „W-w-was i-ich?“, stotterte er und war verwirrt. Hatte er doch durch seine Träumerei nur die Hälfte mitbekommen! Uruha sah zu dem Kleineren und schmunzelte. „Hör auf zu sabbern Kleiner.“, riet er ihm und sah sofort wieder zu Aoi. Ihm war es unangenehm, von einem Kerl so angestarrt zu werden. Zwar ist es gut für sein Ego, aber zu viel musste auch nicht sein! Peinlich berührt drehte sich Ruki weg und wischte sich über die Mundwinkel. //Uhhhh wie peinlich!!//, dachte er und traute sich gar nicht mehr, den anderen anzublicken. „Also... wo war ich? Ach ja... Ich brauche zwei Tänzer. Du kannst gut tanzen, das gebe ich ja zu... und ich... brauche dich.“, sagte er wahrheitsgemäß und seufzte genervt. //Für dich Kai! Nur wegen dir mache ich das. Nur wegen dir, lass ich meine Rache nicht an ihm aus!// „DU brauchst MICH? Für deine Show? Bist du dir sicher, dass gerade ich der Richtige bin?“ „Ja, das bin ich.“ „Hm... aber wenn es hieße, das ich mit dir tanzen soll, dann vergiss es!“ Überrascht sah ihn der Blonde an. „Wer sagt denn, dass du mit mir ta-“ „ICH TANZE MIT DIR!!“ Uruha, Ruki und Aoi zuckten erschrocken zusammen und drehten sich zur Quelle des Lärms um. „Kai?“, fragten der Schwarzhaarige und der Größere ungläubig. Breit grinsend trat der Brünette neben sie und sah Aoi mit funkelnden Augen an. „Du willst nicht mit ihm tanzen, also tanze ich mit dir und damit es ausgeglichen ist, kann Ruki ja mit Uruha tanzen!“, schlug er immer noch grinsend vor und klebte mit dem Blick an seiner schwarzhaarigen Schönheit. „Aber Kai. Wir müssen nicht zusammen ta- Aua! Das war mein Fuß!“ „Ich tanze mit dir, Aoi.“, meinte Kai beharrlich und grinste. „Aber ich hab doch gar nicht zugestimmt...“, sagte dieser verwirrt und sah weg. Es war ihm unangenehm, von dem Brünetten so angestarrt zu werden. „So musst du aber auch nicht mit Uruha tanzen.“ „Mit dem wollte ich auch ni-“ „WIR TANZEN AOI!“, rief plötzlich Ruki aus, der sich mit roten Wangen wieder zu ihnen umdrehte. „Wir lassen sie nicht im Stich!“ Ungläubig starrte ihn der Schwarzhaarige an und legte eine Hand auf seine Stirn. „Ist nix! Mir geht’s gut! Wir tanzen Aoi!“, sagte Ruki noch einmal bestimmt und sah ihn an. Er war ganz Feuer und Flamme, wenn er daran dachte, mit seiner Liebe tanzen zu können. „Aber... Ich tanze doch immer alleine...“, meinte dann Uruha etwas Kleinlaut und kratzte sich am Hinterkopf. //Irgendwas läuft hier falsch...// „Dann änderst du das eben, Uruha. Kein Problem.“, meinte Kai und lehnte sich zu Aoi. „Weißt du, das du heiß aussiehst~?“, säuselte er in sein Ohr und pustete leicht dagegen. Der Schwarzhaarige erschauderte und sah ihn geschockt an. „Kein Problem?! Meine ganze Performance muss neu gemacht werden!“ „Bist du denn nicht offen für Neues?“, fragte Ruki verlegen und trat schüchtern näher an ihn heran. Der Größere wich zurück. „Wenn du da tanzen meinst, ganz klar: ja! Aber wir haben nicht mehr viel Zeit!“ „Wie lange haben wir denn Zeit?“ //Und wie lange kann ich davon bei dir sein?//, setzte Ruki gedanklich hinzu. „Nur 6 Tage. Dann haben wir hier unseren Auftritt.“, erklärte der Tanzlehrer und hielt ihn auf Abstand, da Ruki immer weiter heran getreten war. //Wo bin ich hier nur gelandet?? T_T// „6 Tage...“, wiederholte der Kleinere und blieb enttäuscht stehen, als ihn Hände zurückhielten, weiter zu gehen. Aber... der Größere berührte IHN! Ein heiteres Grinsen erschien auf seinem Gesicht, wodurch der andere ihn nur verwirrt anblickte. //Was´n mit dem los?// „Warum stehen wir hier also noch herum?! Wir müssen üben! Los tanzen wir!“, rief Ruki und sprang um sie herum. Aoi stieß sich derweil von der Bar ab und entfernte sich etwas von Kai, der ihm lächelnd nach starrte. Er war Rot um die Nasenspitze herum geworden. //Oh man... das kann nicht gut gehen. Der verschlingt mich doch gleich mit seinem Blick.// Dieser Gedanke blieb in seinem Gedächtnis hängen, als er pausenlos den verhungerten Blick des Brünetten spürte. Immer wieder spürte er wohlige Schauer seinen Rücken entlang laufen und spielte nervös mit seinem Piercing. Warum machte ihn der Gedanke irgendwie an..? //Das ist doch echt krank...// „Aber wir können doch nicht hier tanzen. Gehen wir dazu in meinen Tanzclub.“, meinte Uruha und dirigierte sie nach draußen. „Uru? Sind da noch immer diese Gogo-Stangen?“, fragte Kai plötzlich und lief ihm auch nach. Er bildete das Schlusslicht, direkt hinter Aoi, der versuchte, zügig voran zu kommen. „Ja, warum? Tanzen ist eine Kunst und die führen wir vor, ohne Gogo-Stangen.“ Ein dreckiges Grinsen breitete sich auf Kais Gesicht aus. „Ach... einfach nur so.“, meinte er beiläufig und starrte Aois Nacken an. Schnell fuhr er mit der Zunge über seine getrockneten Lippen, als er daran dachte, was er noch alles mit dem anderen vorhatte. //Ich werde dir zeigen, was du an mir hast... Schönheit.// Kapitel 7: Verwirrung des Denkens --------------------------------- In dem besagten Tanzclub angekommen, sahen sich Kai und Ruki erst einmal neugierig um und liefen durch den Raum. Aoi hatte die Arme vor der Brust verschränkt und starrte in den Raum, der die Erinnerung an den Streit mit dem Blonden und ihn zurück rief. Er wollte nicht hier sein und auch nicht tanzen! Aber er konnte auch seinen besten Freund nicht zurücklassen. Er musste ihn doch vor dem anderen beschützen! Sein Blick blieb genau in diesem Moment an dem Gemeinten hängen, der sich zu Kai gestellt hatte und nun angeregt mit ihm zu diskutieren schien. //Was die zwei wohl bereden? Wehe... die wollen uns verarschen. Dann lernen sie mich kennen...!// „Ruki?!“, rief Aoi genervt und winkte ihn heran. Der Kurze drehte sich zu ihm um schenkte ihm einen fragenden Blick. Ungeduldig winkte Aoi, damit Ruki endlich zu ihm kommen möge. Gut, er könnte auch zu ihm gehen, aber er wollte den Platz am Ausgang nicht verlassen, aus dem er jederzeit flüchten konnte. Sein Wunsch wurde ihm gewährt und der Blonde kam zu ihm. „Hai? Geht es dir gut, Aoi? Du siehst so blass aus.“, merkte er besorgt an. „Findest du es hier nicht auch schön?“ „Weißt du... mir geht es wirklich nicht besonders gut. Ich sollte wohl besser geh-“ „Nein, bitte Aoi! Lass mich nicht alleine!“, bat Ruki verzweifelt mit rot angehauchten Wangen und klammerte sich an ihm fest. Sein Kinn an seiner Brust abstützend, sah er zu ihm auf. „Bitteeeeee~“ Schmunzelnd erwiderte der Schwarzhaarige Rukis Blick und versuchte die Umklammerung zu lösen. „Ruki bitte... Du nimmst mir noch die Luft. Warum willst du unbedingt tanzen?“ „Ich... hum.“ Der Kleinere schwieg plötzlich und löste sich nur widerwillig von dem anderen. Er biss sich auf die Unterlippe. „Ruki? Alles okay?“, fragte Aoi besorgt und hob Ruki's Kinn an, um ihm in die Augen sehen zu können. „Hey~ du kannst mir doch alles sagen, hai?“ Der Blonde nickte verlegen und räusperte sich. „Also... ich... Ich möchte, das ihr euch vertragt. Außerdem... bin ich... i-irgendwie gerne in... U-Uruhas Nähe... und muss auf dich aufpassen!“ Theatralisches Nicken folgte. Unglaublicher Ausdruck in den Augen des anderen. „Wie... du bist gerne in seiner Nähe? Außerdem muss ich doch eher auf dich aufpassen, oder?“ „Hum... weiß auch nicht. Ich denke nur, dass er ganz nett sein kann und so...“, murmelte Ruki verlegen und vor allem leise, sodass wirklich nur Aoi etwas von seinen Worten mitbekommen konnte. „Einigen wir uns darauf, das wir aufeinander aufpassen müssen, okay? Ich muss aufpassen, dass Kai dich nicht auffrisst und du darauf, dass Uruha nicht so böse zu mir ist.“ Bei der Erwähnung von Kais Namen, schloss Aoi etwas genervt die Augen. „Dann werden wir wohl viel zu tun haben in den nächsten Tagen. Uruha wird keinen Moment auslassen, um an jemandem herumzumeckern, denn nur er ist perfekt und Kai... macht mir Angst...“, gestand der Schwarzhaarige und sah zu diesem auf, der noch immer mit Uruha diskutierte. Ruki folgte seinem Blick und seufzte grinsend auf. //Er ist so... anmutig und... heiß...~//, dachte er und sein Blick galt seiner blonden Liebe. „Er scheint dich wohl sehr zu mögen. Ist das nicht toll?“ //Ich wünschte, Uruha würde das selbe mir gegenüber empfinden.// „Toll? Nee...“ //Schon irgendwie süß, aber genau das macht mir Angst. Dann dieses Geklette und Angestarre...// Und während die beiden in Gedanken, oder wie Ruki's Fall, in Träumen, versunken waren, redeten die beiden Freunde, auf der gegenüberliegenden Seite des Clubs, immer noch miteinander. „Aber warum ausgerechnet ihn, Kai?“ , fragte Uruha aufgebracht. „Denkst du, ich habe das geplant? Es war Liebe auf den ersten Blick. So etwas habe ich noch nie gefühlt. Es ist unbeschreiblich schön und er-“ „Kai bitte..~! Er ist derjenige gewesen, der mich abgewiesen hat. Mich?! Verstehst du? Das lasse ich doch nicht auf mir ruhen!“ Kais Blick verfinsterte sich bei diesen Worten. „Wie oft, soll ich dir das noch sagen Uru? Vergiss diese dämliche Wette, die beiden sind passé! Und vergiss auch mal deinen Stolz! Nicht jeder muss auf dich stehn, nur weil du das so willst. Lass mir doch mein Glück. Er ist solo, verstehst du? Und wenn du ihn oder seinen kleinen Kumpel runter machst... wieder dieses Wort sagst, dann bin ich dir ewig sauer! Glaub mir... es würde mir schwer fallen, aber was zu viel ist, ist zu viel! Ich liebe ihn und wenn du ihn beleidigst, tust du das Selbige auch mit mir. Fangt nochmal von vorne an und lernt euch erstmal kennen, bevor ihr über den anderen herphilosophiert. Aoi sieht doch sehr nett aus. Schau ihn dir doch an. Hübsch, schlank, groß und eine Haut, die einer Elfe gleicht und DIESE Augen!“, begann Kai wieder zu schwärmen und sah zu dem Schwarzhaarigen, der in Gedanken versunken, den Boden musterte. „Das gibt’s doch nicht...“, murmelte Uruha genervt und verdrehte die Augen. „Mit dir kann man nicht mehr vernünftig reden Kai.“, schmollte er. „Hey~ hier stehe ich. Rede mit miiir~!“ „Hm? Was denn noch?“, fragte der Brünette, der überrascht zu ihm aufschaute und sich kurz über die Lippen leckte. „Lass uns jetzt tanzen. Ich will die Schönheit in meinen Armen halten und...“ Weitere Worte gingen verloren, da Kai mal wieder in seine eigene Welt der Liebe zu Aoi abdriftete und langsam auf diesen zuging. Uruha sah ihm schmollend hinterher. //Sonst hat er mich immer Schönheit genannt...//, dachte er fast schon traurig und lief ihm seufzend hinterher. //Und dieses Paartanzen, habe ich nur ihm zu verdanken!// Der Schwarzhaarige sah erst auf, als er einen Ellenbogen unsanft in seiner Seite spürte. Murrend nahm er zur Kenntnis, dass der keinem anderen als Ruki gehören konnte und gerade als er ihn fragen wollte, was ihm denn so sehr auf dem Herzen läge, ihn einfach so in seinem Halbschlaf unterbrechen zu müssen, da sah er ein überdimensionales Grinsen auf sich zukommen und schwupps... hatte er Kai am Leibe kleben. „Ich hab dich vermisst Aoi-chan~“, flötete der Brünette und Aoi sah ihn an, als wäre diese verseuchte Grinsebacke geradewegs vom Mond gekommen. „Ano... ich war doch gar nicht weg...?“, merkte dieser auch gleich verwirrt an und versuchte, den anderen von sich zu schütteln. Doch dieser beharrte weiterhin darauf, seinen Oberkörper zu umklammern und seine Wange an seine Brust zu schmiegen. „Nimm das chan am Ende meines Namens weg und geh damit zu Uruha!“, meinte der Schwarzhaarige genervt und wollte die Finger lösen. „Hey~ Lass Aoi los.“, bat Ruki wieder leicht angesäuert und hängte sich an Kai, um diesen von Aoi wegzuziehen. Keine Gute Idee, fand Aoi, denn das viele Gewicht, ließ ihm allmählich jeden Halt verlieren und so lief er etwas schwankend hin und her und versuchte das Naheste zu fassen zu bekommen, um sich festzuhalten. „Lasst doch bitte los!“, bat er verzweifelt und sah nicht weit von ihnen entfernt einen Tisch mit Stühlen. Dort könnte er sich vielleicht irgendwo festhalten! Schwankend versuchte er zu dem Tisch zu kommen, doch Ruki zog von der anderen Seite und so ging es immer weiter hin und her. Uruha stand neben dem Geschehen und fühlte sich wie im Kindergarten. //Alles schwule Kids... ey... Ich fass es nicht...// „U-Uruha bitte...!“, kam es plötzlich von Aoi, der ihn nur ungern um Hilfe bat, aber wahrscheinlich war er auch der einzige, der Kai von ihm nehmen konnte. //Kai-chan... das ist so peinlich... Benehmen sich alle Verliebte so? Gut, das ich es noch nie war.//, dachte der Blonde und stiefelte ungehalten auf den Trupp zu. Schmunzelnd beäugte er die drei, als ein fieses Grinsen in sein Gesicht schlich. //So kann ich doch etwas an meine Rache kommen.// „Kleine Kinder... bekommt ihr denn gar nix auf die Reihe?“, fragte er schnippisch und schnappte sich Ruki, indem er seine Arme widerwillig um dessen Hüfte schwang, und zog ihn von Kai weg. Überrascht musste er feststellen, dass es viel einfacher war, als es ausgesehen hatte, denn der Kleine ließ sich widerstandslos von Kai wegziehen. Uruha wollte ihn neben sich wieder abstellen, doch klammerte sich Ruki an seinem Arm fest, da die plötzlich weichen Knien sonst ausnahmslos nachgeben würden. SEIN Uruha hatte IHN umarmt! Engelschöre erklangen in seinen Ohren und sein Herz schlug, als hätte er gerade an einem Marathonlauf teilgenommen. „Hey! Lass los!“, murrte Uruha genervt, schüttelte den Arm, sodass Ruki irgendwann den Halt verlor und zu Boden sank. Seine Knie hatten nachgegeben. Der Blonde sah ihn erschrocken an, doch interessierte ihn etwas anderes gerade einfach viel mehr! Er drehte sich um und erkannte mit Genugtuung, dass der Schwarzhaarige und Kai, nachdem er Ruki von ihnen genommen hatte, den letzten Halt verloren hatten und auf dem nicht sehr weichen Bretterboden gelandet waren. Zum Glück, war sein Kai weich gefallen! Gespielt besorgt tabbste er auf sie zu und bückte sich. „Alles okay da unten?“, fragte er an Aoi gerichtet, der etwas benommen war und kein Wort heraus brachte. „Kai? Alles okay Kumpel?“ , fragte Uruha nun den Brünetten, der wie von einer Mücke gestochen aufsprang, wodurch der Blonde vor Überraschung nach hinten kippte und ebenfalls nicht weich auf seinem Hintern landete, und sich zu Aoi beugte. „Tut Mir Leid Aoi-chan. Tut mir Leeeeid~ Ich hab mal wieder übertrieben. Bitte sag doch was!“, jammerte Kai, drehte den Schwarzhaarigen auf dem Boden um und hob seinen Oberkörper an, sodass er darunter rutschen konnte, um anschließend Aois Kopf auf seinen Schoß zu betten. Verwirrt sah dieser ihn an und seine Augen weiteten sich vor Schreck und er wurde ganz blass. „Nein... nicht auch noch z-zwei Kais...“, jammerte die benommene Schönheit und versuchte sich aufzurichten. Nach dem dritten Anlauf schaffte er es und wankte zu Ruki, um ihn auf die Beine zu ziehen und stützend seine Arme unter seine Achseln zu legen. „Hauen wir ab... bitte...“ „A-aber ich bin doch nur einer...“, murmelte der Brünette traurig und sah zu Uruha, der sich schmollend den Hintern rieb. „Alles okay..?“ „Frag mal meinen Hintern! Der tut so weh!“, jammerte der Blonde und ließ Kai seufzen. Schnell erhob er sich, ließ seinen Kumpel am Boden liegen und lief zu Aoi und Ruki, die nun etwas trittsicherer zum Ausgang gelaufen waren. Uruha sah ihm verärgert hinterher. //Aoi hier, Aoi da..! Was ist mit mir!? Mein schöner Hintern hat jetzt bestimmt ne kleine Delle...//, übertrieb er mal wieder und versuchte aufzustehen. „Bitte... Aoi... Ruki... Es tut mir Leid! Ehrlich. Ich... musste dich nur einfach umarmen. Ich hatte meine Knuddelphase. Echt, das kommt nie wieder vor! Aber bitte... nicht weglaufen!“, bat Kai den Schwarzhaarigen, der ihn verärgert ansah. „Ihr seid doch verrückt... Uruha hat das mit Absicht getan und deine Knuddelattacke... kannst du demnächst an ihm ablassen! Ich hab kein Bock mehr. Wollte von Anfang an nicht mitmachen, aber auf mich hört ja niemand!“ Er gestikulierte mit einer Hand wild herum, ehe er Ruki hinaus manövrierte, der schweigend seinem Kumpel folgte. Dieser musste ja zugeben, dass er sich darüber gefreut hatte, für einen kurzen Moment in Uruhas Armen zu liegen, aber im Nachhinein kam ihm das auch recht dumm vor. Die anderen mussten dadurch einfach hinfallen! Doch... war es wirklich Absicht gewesen...? Hm... Aoi hatte selten Unrecht mit seinen Befürchtungen, aber warum sollte Uruha so etwas tun? Gefragt hatte er auch, wie es ihm ginge... War das alles nur gespielt? Fragen über Fragen und doch keine Antworten. „Kai, lass sie doch gehen. Wir finden schon andere Tanzpartner.“, seufzte der Blonde, trat neben ihn und legt eine Hand auf seine Schulter. Kai drehte sich blitzschnell zu ihm um und fixierte ihn misstrauisch. „Hast du das mit Absicht gemacht Uruha?! Bitte... sag mir die Wahrheit... Willst du mir mein Glück nicht gönnen?“ Uruha musste schwer schlucken, als er seinen Freund so aufgelöst sah und senkte beschämt den Blick. „I-ich will das du glücklich wirst! Wirklich! Aber... warum er...?“ Kai seufzte, machte sich von Uruha los und lief zum Ausgang. „Weil ich ihn liebe. Ich werde an mir arbeiten, damit ich gut genug für ihn bin. Arbeite auch an dir Uruha... denn sonst... verlierst du mich.“ Und kaum war der Brünette aus dem Tanzclub gegangen, sank Uruha an der Wand neben dem Ausgang zusammen. Sein rechtes Handgelenk hatte er über seine Augen gelegt, als würde die Sonne ihn blenden und seine andere hing leblos in der Luft. //Super... Ich bin wieder das Arschloch und alle Welt ist sauer auf mich. Er hat doch damit angefangen...!// Seine Lippen verzogen sich wie von selbst zu einem Schmollmund, den wohl jede Frau sofort zum Erliegen gebracht hätte, aber es war ja niemand da! Niemand, an dem er seinen Frust auslassen konnte. Aber mit den noch verbliebenen Würgemalen an seinem Hals, sehe er bestimmt auch nicht appetitlich genug für jene aus. Da zählt das Aussehen! Seufzend stieß er sich dann doch von der Wand ab und verließ den Club, indem er eigentlich vor gehabt hatte, schon heute für die nächste Show zu üben. //Keine Frau... Kai ist sauer... Nur ich... alleine. Obwohl er mich erpresst, will ich ihn dennoch nicht missen. Dafür ist er mir zu wichtig. Ich muss mich ändern... tze... Ich mag mich so, wie ich bin.// Im allerfeinsten Catwalk lief Uruha elegant zu seiner Anlage und betätigte den Knopf. Rhythmische Beats erklangen aus den Boxen und ließen die Luft vibrieren. Den Kopf warf er in den Nacken und hob die Arme. In seinen Kopf jubelten ihm tausende von Zuschauern begeistert zu. Als der Beat dann bereits nach wenigen Sekunden in ein Lied überschwang, begann Uruha sich im Takt der Musik zu bewegen, vollführte rhythmische und fast schon gymnastikähnliche Bewegungen, bewegte seine Hüfte aufreizend zur Musik und schloss die Augen, driftete vollkommen ab und versank in seiner eigenen Welt. In dieser befand er sich gerade auf einer riesigen Bühne und tanzte! Und unzählige Tänzer und Tänzerinnen, die allein auf seine Worte hörten, tanzten nach seinen Vorstellungen. Kokett strich er sich eine Strähne aus dem Gesicht, die ihm widerspenstig an der leicht verschwitzten Haut geklebt hatte. Irgendwie wurde es immer sehr heiß, wenn er erstmal angefangen hatte zu tanzen, oder bildete er sich das nur ein..? Seine Gedanken drifteten wieder ab. Kreisten um die Szene mit dem Schwarzhaarigen und ihm, wie er ihn abgewiesen hat, bis hin zu den Worten Kais, die seinem Herzen einen Stich gegeben hatte. Wie konnte Kai nur so etwas auf die Weise verlangen? Wer hatte sich denn an den gepiercten Mann geklammert? Ich... ich wollte mich nur rächen. Nicht nur an Aoi, sondern auch an Kai, der mich erst in diese Lage gebracht hat, mich wieder mit dem Schwarzhaarigen auseinandersetzen zu müssen. Das war alles nicht fair! Ob es fair gewesen war, sie deshalb indirekt zu Boden zu schubsen, darüber wollte er sich keine Gedanken machen. Es war ein Streich... Eine Tat seiner angestauten Wut... oder aus der Verzweiflung heraus, nicht zu wissen, was an ihm war? War er denn wirklich so hässlich?! Zu... unfreundlich und aufdringlich, wie Kai sagen würde? Ach Schluss mit diesen Gedanken! Nein, er war völlig okay, so wie er war! Zumindest glaubte er das... Mit gerunzelter Stirn und nachdenklich versunken, tanzte er weiter und weiter. Allmählich wurde es wirklich unangenehm warm und um sich wenigstens etwas zu entlasten, grabschte er nach dem Schal und nahm ihn sich ab. Dann warf er ihn zu Boden und schwebte fast über den Boden. Doch selbst das Schweben machte es nicht möglich, ihn vor dem kommenden Unheil zu bewahren, denn irgendetwas hatte es sich frecherweise erlaubt, sich vor seine Füße zu legen! Der Blonde riss erschrocken die Augen auf und versuchte sein Gleichgewicht zu halten, doch aus irgendeinem Grund konnte er seine Beine plötzlich kaum mehr bewegen und fiel vornüber. Ein überraschender Quiekton entsprang seinem ängstlich aufgerissenen Mund und mit seinen Händen versuchte er sich bestmöglichst abzufangen. Aber er hatte es auch nur versucht, denn er landete trotzdem unsanft auf dem Boden, fast so, als ob sich jemand über ihn lustig machen und ihm zeigen wollte, was er Aoi angetan hatte. Denn das Ergebnis seines Planes hatte ja unweigerlich dazu geführt, dass der Schwarzhaarige sich lang gelegt hatte, ebenso wie nun Uruha auch. //Das kann nur ein schlechter Scherz sein... haha. Okay... okay, es tut weh und wenn noch jemand auf mir gefallen wäre, dann hätte es bestimmt noch mehr wehgetan. Vielleicht hat er sich auch etwas getan, aber... Schuldgefühle könnt ihr vergessen! Er hat´s verdient.//, dachte er und verzog angesäuert das Gesicht. //Hat mich abgelehnt und Kai den Kopf verdreht. Wenn der verliebt ist, ist er echt schlimm drauf und vergisst mich vollkommen! So nicht mit mir Kleiner...// Um der Sache nachzugehen, wer es gewagt haben sollte, ihn zu Fall gebracht zu haben, richtete er sich auf und fiel beinahe wieder hin, da er seine Beine nicht bewegen konnte. Murrend sah er nach hinten und entdeckte das, was seine Beine zusammenhängen ließ. Es war sein Schal gewesen, der sich wohl irgendwie verheddert haben musste. Seufzend befreite er seine Beine und stand dann endlich auf. Etwas wacklig, aber er stand und das hatte er ganz ohne Hilfe geschafft. Jawohl! //Mou~ Kein Klatschen?// Etwas verwirrt sah er sich um und erkannte, dass niemand im Club war, außer er selbst! Aber wer...? Er sah zu Boden, um vielleicht irgendetwas erkennen zu können und fand tatsächlich etwas, was seine Aufmerksamkeit auf sich zog und nein, es war nicht einer seiner abgebrochenen Nägel! Die waren nämlich noch alle heile, wie er erleichtert festgestellt hatte, kurz nachdem er gefallen war. Seufzend bückte er sich zu dem schwarzen Ding, was sich als eine Brieftasche offenbarte. Neugierig durchstöberte er diese und fand einen Personalausweiß. //Der ist von diesem... ähm... Ruki! Warum liegt der denn hier? Und warum heißt er hier Matsumoto?//, fragte er sich und zuckte auch schon wenige Sekunden später die Schultern. //Als ob´s mich interessieren würde!// Unschlüssig drehte er die Brieftasche in seiner Hand hin und her und überlegte, was er machen sollte. Eine Adresse war ja auch dort drin zu finden. //Ihm bringen..? Hm... Ich habe ja eh nichts weiter vor. Muss mich schonen. Bin schließlich hingefallen!// Übertrieben nickte er und band sich den Schal wieder um seinen Hals. Dann ging er gemächlichen Schrittes zur Musikanlage und stellte sie aus. Dann verließ er den Club, schloss die Tür ab und stiefelte los. +~+ „Was hast du dir dabei nur gedacht, Ruki?“, fragte Aoi verärgert und ließ sich auf der Couch in ihrer gemeinsamen Wohnung, im Wohnzimmer, fallen. Sie waren eben erst vor wenigen Minuten angekommen und waren müde. Auch zitterten sie leicht, denn die Nacht hatte es nun mal an sich, mit ihrer Kälte wehrlose Menschen zu umgarnen. Dieses mal waren sie ihr verfallen gewesen, denn wer hätte denn denken können, dass sie so lange noch unterwegs sein würden und am Nachmittag schien noch herrlich die Sonne und genau deswegen hatten sie auch ihre Jacken nicht mitgenommen! Frustriert waren sie aus dem Tanzclub des Blonden verschwunden und jeder hatte seinen Gedanken nachgehangen. Schon bald hatten sie ihre Kraft in den Beinen wiedergefunden und waren still nebeneinander hergelaufen, bis jetzt! Seufzend ging Ruki in Richtung seines Zimmers, nachdem auch er seine Schuhe ausgezogen hatte, verschwand darin und kam wenig später mit einer Decke wieder, die er über Aoi ausbreitete, damit dieser es warm hatte. „Danke“, meinte der Schwarzhaarige lächelnd. Nur kurz nickend, setzte Ruki sich neben ihn und schlang die Arme um seine angezogenen Knie. Abermals seufzte er und blickte zur Seite, in die erwartungsvollen Augen seines besten Freundes. „Ich... wollte einfach in seiner Nähe sein... Dass er wirklich so ist, wie du erzählt hattest, war mir schon klar, aber es mitzuerleben ist eine ganz andere Sache. Ich wüsste... zwar auch nicht, was ich an seiner Stelle hätte machen sollen, aber das war nicht... sehr klug gewesen. Meinst du, er wollte dich ärgern?“ „Natürlich, wollte er das! Wer weiß, was in seinem Kopf abgeht, aber an dem Tag... also Gestern, als wir zankend auseinander gegangen waren, muss ich ihn wohl so vor den Kopf gestoßen haben, dass er nun seine Wut an mir auslassen will... Ich hab keine Ahnung. Doch ihm gegenüber nett zu sein, ist verdammt schwer! Ich mag es nicht, als... Schwuchtel bezeichnet zu werden und er... hat es getan und bereut es nicht mal! Er sieht nicht anders aus als ich, aber ich bezeichne ihn nicht so.“ „Aoi, jeder Mensch ist anders. Er geht halt anders mit Menschen um und urteilt zu voreilig, doch... wenn er will, kann er doch nett sein. Ich meine... schau dir Kai an!“ Aoi senkte den Kopf ein wenig und seufzte. „Was ist? Hab ich das falsche Thema angesprochen?“, fragte der Kleinere süffisant und rutschte erwartungsvoll näher. Aoi musste glucksen. „Ach was. Ich... er ist einfach zu aufdringlich und das macht mir Angst.“ „Angst? Hum... weil er so an dir klammert, ne?“ „Hai...“ „Ich glaub, der ist voll verknallt in dich.“, meinte Ruki breit grinsend und piekte Aoi in die Seite. Dieser zuckte weg und zog einen Schmollmund. Seine Wangen leuchteten in einem hellen Rotton. „Sag sowas nicht...!“, meinte er verlegen und hob dann die Decke an, damit Ruki auch darunter konnte, um sich zu wärmen. „Danke Schatz.“ Aoi sah von der Seite grinsend an. //Wieder dieses Spiel.// „Bitte, für dich doch gerne mein Liebling.“, säuselte Aoi und wippte spielerisch mit den Augenbrauen, worauf erst Ruki anfing zu lachen und dann auch Aoi mit einstimmte. Etwas Auflockerung hatten sie nun wirklich gebraucht. „Ich... habe dir doch mal erzählt, das ich womöglich Bi sein könnte, oder?“, fragte Ruki plötzlich wieder etwas ernster. Aoi verstummte und überlegte kurz, ehe er nickte. "Ich bin nicht Bi. Ich bin Schwul...", klräte er seinen Kumpel auf, der ihn überrascht ansah, aber dann nickte. „Aber du liebst mich doch nicht, oder!?“, fragte Aoi gespielt hysterisch klingend und sah ihn dann mit großen Augen an, als Ruki zwar den Kopf etwas schüttelte, aber den Blick verlegen senkte. „Hey ~ Was ist los, Cowboy?“ Rukis Mundwinkel zuckten verräterisch. „Ruru?“, fragte Aoi erneut nach und benutzte die Verniedlichungsform seines Namens, die den anderen sonst immer zum Schmollen brachte, doch diesmal geschah nichts. Besorgt legte der Größere einen Finger unter Rukis Kinn und hob es an, sodass er ihm unweigerlich in die Augen sehen musste. „Was hast du Ruki? Du liebst mich nicht, aber wen dann?“, fragte er dann etwas zögerlich. „I-ist es... U-Uruha?“, setzte er kaum hörbar hinzu und erstarrte, als Ruki nochmal schwach nickte und eine kleine Silberträne seine Wange hinab lief. „Mein Gott... Ru-chan!“, rief Aoi entsetzt und nahm den Kleineren an sich. „Warum er? Das kann doch nicht gut ausgehen...!“ Ruki antworte nicht, sondern klammerte sich schluchzend an seinen Freund, der ihn wohl besser verstand, als es je jemand anders schaffen könnte. Und das, obwohl sie sich gerade mal drei Jahre kannten! Aoi strich ihm etwas hilflos über den Rücken und kraulte mit der anderen Hand seinen Nacken. Das mochte er ganz besonders und deswegen versuchte er sein Glück ihn aufzumuntern. „Ruki... bitte... beruhige dich. Ich... versuche dir zu helfen, okay?“, schlug der Schwarzhaarige zögernd vor, nur, um seinem Freund wieder lächelnd zu sehen. Er wusste doch, wie sehr sich der Kurze jemanden an seiner Seite wünschte und immer hatte er ihm Hilfe angeboten. Genauso, wie es Ruki auch für ihn tun würde. Entschlossen drückte er ihn noch mehr an sich, bevor er ihn etwas von sich drückte, um ihm in die verheulten Augen sehen zu können. „Du musst auf jeden Fall deine Schüchternheit überwinden Ru-chan und... ihn nicht so ansabbern. Du musst locker bleiben. Uruha wird ein schwerer Brocken werden und wenn du ihn nur anstarrst, bringt das nichts. Ruki nickte und wischte sich die Tränen aus den Augenwinkeln. In diesem Moment sah er aus, wie ein kleines Baby, fand Aoi und musste kichern. „W-was..?“, krächzte der Blonde verwirrt und sah ihn fragend an. Sein Hals war ganz trocken geworden. Der Schwarzhaarige jedoch winkte ab und schlüpfte unter der Decke hervor. „Du sahst nur eben knuffig aus.“, meinte er frei heraus und tapste in die Küche, um ihnen etwas zu trinken zu holen. Ruki schluckte schwer und sah ihm ungläubig hinterher. //K-knuffig?!// verlegen legte er seine Hände an die Wangen, als es plötzlich klingelte und er heftigst erschrak. Er konnte Geräusche aus der Küche vernehmen und Aois Stimme, die ihn bat, zur Tür zu gehen und zu schauen, wer das sein könnte. Er befreite sich mit strampelnden Beinen von der Decke und fuhr sich durch die Haare, die wie wild von seinem Kopf abstanden. //Hm... Moment mal... Um diese Uhrzeit kommt doch sonst nie jemand, um uns zu besuchen!? Außerdem... wer könnte das den sein?// Unschlüssig stand er vor der Tür und starrte sie an. Hoffte innerlich, dass die Person dahinter verschwinden würde. //Vielleicht ist es ein Einbrecher!// Zaghaft stellte er sich auf Zehenspitzen und lugte durch den Türspion und wen er da sah, ließ augenblicklich sein Herz höher schlagen. Seine Hand in seine Brust verkrampft atmete er tief ein und wieder aus, als es noch einmal klingelte. Von draußen war lautes Schimpfen zu vernehmen. „Komm schon Kleiner, ich weiß doch, das du da bist! In deiner Wohnung brennt Licht!“ Und tatsächlich! Es tat es wirklich. //Oh Gott! Ich seh scheiße aus!!//, dachte Ruki und glaubte, jeden Moment erneut in Tränen auszubrechen. „Ruki! Geh doch mal bitte ran. Ich kann gerade nicht!“, kam es wieder aus der Küche und Ruki schickte stumm ein Gebet gen Himmel, bevor er die Tür einen Spalt breit öffnete und zu Uruha hinauslugte. „H-hi...“, stammelte er Begrüßungsworte zusammen und der Größere sah ihn mit hochgezogener Augenbraue schmollend an. „Du hast dir aber ganz schön Zeit gelassen. Ich hab hier etwas, was dir gehört.“, sagte er, holte aus seiner Hosentasche die schwarze Brieftasche hervor und streckte sie ihm hin. Mit großen Augen starrte Ruki das kleine Ding aus Leder an und fühlte kurz darauf verwirrt an seinen eigenen Hosentaschen. „O-oh! Dankeschön!“, rief Ruki aus, nahm sich die Brieftasche und verbeugte sich vor dem Größeren, nachdem er gemerkt hatte, das seine Brieftasche tatsächlich nicht in seinen Taschen aufzufinden war. „Das habe ich tatsächlich gar nicht bemerkt.“, gab er verblüfft von sich und sah kurz rein. Als er das Foto von sich auf seinem Ausweis sah, räusperte er sich verlegen und sah zu Uruha auf. „M-möchtest du vielleicht etwas trinken?“, fragte er höflich und trat einen Schritt zurück. „Ich würde ja gerne, aber vor eurem Haus versinkt man ja im Schlamm.“ „Nani?“, fragte Ruki ungläubig, trat etwas heraus und sah zu Uruhas Füßen. //Tatsächlich! Oh wie peinlich!// Uruhas linker Fuß war tatsächlich im Schlamm verschwunden. „Ich sagte ja, es hat ganz schön gedauert, bis du rangegangen bist. Zum Glück, lässt sich der Dreck leicht von den Schuhen rauskriegen, aber erst die Arbeit dazu!“, regte sich Uruha auf und versuchte seinen Fuß aus dem Schlamm zu bekommen. „Hilf mir mal..~“, beschwerte sich der Blonde jammernd. Hilflos und mit erröteten Wangen griff Ruki automatisch nach Uruhas Hand und zog an diesem. „Aua! Nicht so grob!“, tadelte der Blonde und kniff die Augen zusammen. //Verdammt, tut das weh!// „T´schuldigung!“, nuschelte der Kleinere verlegen und mit einem fast schon Ekel erregendem Geräusch schaffte er es dennoch, den anderen aus dem Dreck zu ziehen. Wegen dem nachlassenden Halt an seinem Fuß, stolperte Uruha nach vorne und stieß gegen Ruki, der überrascht zurück taumelte. „Gomen nasai~ Jetzt mach ich deinen Teppich auch noch dreckig. Doch...jetzt sind wir quitt.“, grinste er und wuschelte dem Kleinen durch die Haare. Als er ein Ziepen an seiner Hand bemerkte, hob er sie nah an seine Augen und musterte sie skeptisch. „Mist! Ruki, hast du vielleicht eine Pinzette oder so? Ich hab mir einen Splitter eingefangen.“, merkte er frustriert an. //Wahrscheinlich beim Fall, wo ich versucht hatte, mich abzufangen.// //Meine Gebete wurden erhört! Uruha hier bei MIR!//, jubelte Ruki innerlich und grinste. Dann nickte er und bat ihn freundlich, seine Schuhe auszuziehen. „Ruki? Wer ist es denn?“, kam es neugierig aus der Küche und promt kam auch schon Aoi herausgewuselt. In seinen Händen hielt er zwei Gläser Orangensaft, den er gerade frisch aus Orangen gepresst hatte. Als er Uruha sah erstarrte er in seiner Bewegung, sein Lächeln erfror und seine rechte Augenbraue begann verräterisch zu zucken. „Was zum...?!“, wollte Aoi ansetzen, als ihn Ruki unterbrach und zu ihm eilte, um ihm lieber die Gläser aus der Hand zu nehmen, bevor sie den Weg zu Boden finden würden. „Uruha ist zu Besuch. Er hat meine Brieftasche vorbei gebracht, die ich bei ihm verloren habe.“, erklärte Ruki und grinste ihm breit zu. Uruha konnte es ja nicht sehen, da er noch immer an der Tür stand und somit weit hinter Ruki. Dieser nahm dem Schwarzhaarigen die Gläser ab und stellte sie beiseite. „Danke.“, meinte er lächelnd, bevor er noch näher an ihn herantrat, um ihm etwas ins Ohr zu flüstern. „Bitte vergraul ihn nicht oder so~“ Empört öffnete Aoi den Mund, um etwas darauf zu reagieren, schloss ihn dann aber wieder, da er sich an sein Versprechen ihm gegenüber erinnerte. Ruki eilte inzwischen wieder zu Uruha, um ihn die Schuhe abzunehmen, mit den Worten: „Ich werde sie gleich sauber machen.“ und dann auch schon ins Bad zu flitzen. Nun waren Aoi und der Blonde also alleine. Der Schwarzhaarige atmete tief ein und wieder aus, ehe er mit einem aufgesetztem Lächelnd langsam zu Uruha schritt. „N ´Abend. Hast du Durst?“ Uruha schmunzelte. //Heuchlerische Freundlichkeit, aber wenigstens nicht wieder irgendein Müll, der sonst immer aus ihm raus kommt.// „Ja, hab ich. Hat Ruki hier vielleicht auch eine Pinzette? Ich hab einen Splitter in der Hand.“, erklärte er und versuchte nett zu klingen, doch kein Lächeln umspielte seine Mundwinkel. „Hum... Ja, WIR haben eine Pinzette. Ich geh sie holen.“, murmelte Aoi und lief ins Bad zu Ruki. //Wohnen die etwa zusammen?!//, fragte sich Uruha, als Aoi von dannen zog. „Du hast ein Glück, dass du mein Freund bist Ruki, sonst hätte ich den schon längst rausgeworfen.“ Der Angesprochene erschrak erst, als er ohne anzuklopfen eingetreten war und fuhr herum. „Aoi, du bist ein Schatz, wenn du nichts tust.“, meinte Ruki nach der ersten Schrecksekunde und lächelte glücklich, während er die Bürste in der Hand hielt, um Uruhas Schuhe zu putzen. //Ich komme mir vor, wie ein Sklave.//, dachte der Schwarzhaarige und dropte. „Hmm.“, grummelte er nur zur Antwort und suchte aus einem Schrank über dem Waschbecken nach einer Pinzette. Als er sie gefunden hatte, hob er sie vor Rukis verwirrtes Gesicht, ehe er seufzend aus dem Bad verschwand und der Kleinere sich nun schneller daran machte, mit den Schuhen fertig zu werden. Als Aoi in der Wohnstube ankam, konnte er seinen Augen nicht trauen. Saß ihr Gast doch tatsächlich auf ihrer Couch, im Schneidersitz, und schlürfte eines der Getränke, die er für Ruki und sich gemacht hatte! //Unverschämter Idiot!!!// Zähneknirschend trat er an die Couch heran und hielt ihm die Pinzette hin. „Wie ich sehe, hast du dich ja bereits bedient. Hier, die Pinzette..!“ Uruha sah auf und hob die Brauen. „Hast du Zahnschmerzen?“ „Nani?“, fragte Aoi verwirrt. „Nein!“ „Hm... na dann. Würdest du mir bitte den Splitter rausziehen? Ich bin Rechtshänder und der Splitter ist in der rechten Hand.“ „Ich bin nicht dein Diener!“. Fuhr der Schwarzhaarige ihn an und atmete erstmal tief ein, um sich wieder zu beruhigen. Der Blonde nahm ihm echt jeden Nerv! Ungerührt sah sein ´Problem´ ihn an. „Ich habe ja auch bitte gesagt.“ Der Kleinere der beiden und das war in diesem Fall Aoi selbst, verdrehte genervt die Augen und setzte sich neben ihn. //Nur für Ruki! Nur für Ruki!! Nur...//, wiederholte er immer wieder im Kopf, während er Uruhas Hand etwas grob zu sich zog und nach dem Splitter spähte. Belustigt beobachtete der Blonde ihn. „Kalt... Kalt.. Gefrierfach! Jetzt such in der Handfläche!“ Aoi war kurz davor das Handtuch zu werfen und dem anderen eine reinzuwürgen, die sich gewaschen hatte, aber Ruki zu Liebe, unterließ er es. Machte sich der etwa über ihn lustig??! „Kalt... K-“ „Halt die Klappe du Baka!“, zischte ihn Aoi an und zwickte ihn in die Hand. Wofür Fingernägel alles gut waren..~ „Itai! Man, hast du deine Tage?! Jetzt reg dich doch nicht gleich so auf!“ „Ich geb dir gleich Tage, aber die verbringst du im Krankenhaus!“, grummelte der Schwarzhaarige und hatte den Splitter mit den Augen gefunden. Sofort versuchte er den Übeltäter zu erwischen, damit er endlich hier abhauen konnte. Er hatte da auch schon eine Idee. Schlafen gehen! So wären die beiden alleine und er musste sich nicht um ihn kümmern. „Ohohoho! Da wird aber wer übermütig.“, schnarrte Uruha belustigt und in Gedanken tat er bereits das Selbige, was auch Aoi gerne mit ihm tun würde. Dann zuckte er zusammen. „Pass doch auf!“ „Das war dafür, dass du uns mit Absicht zu Boden gehen lassen hast!“ Aoi sah mit zu Schlitzen verengten Augen zu dem anderen auf. „Absicht ja? Haha! Guter Witz.“, lachte Uruha gespielt und nuckelte herausfordernd am frischem Getränk. „Schlag mich doch Kleiner.“ „Pah! Das hättest du wohl gerne, was?! Vielleicht stehst du auch noch drauf.“ „Was?! Du hast wohl nen Rad ab, Junge! Du hast keine Ahnung, worauf ich stehe!“, sagte Uruha genervt und zuckte wieder zusammen, als Aoi endlich den Splitter aus seiner Hand gezogen hatte. Ungläubig sah er seine Hand an. //Nicht von irgendwelchen Krankheiten überfallen... hm...// „Vielleicht auf Barbiepüppchen?“, schlug der Schwarzhaarige lachend vor und stand auf. „Da du mein Getränk ja gerade ausgetrunken hast, mache ich mir jetzt einen neuen für MICH. Wenn du Rukis anrührst, bist du so gut wie begraben.“, drohte Aoi und zog ab. Grinsend schüttelte der Blonde den Kopf, stand auf und streckte sich erst einmal ausgiebig. //Irgendwie... macht es Spaß mit ihm zu streiten...//, musste er sich eingestehen, da er noch mehr Sprüche auf Lager hätte. /Doch das mit den Barbiepüppchen zahle ich ihm heim!// Gähnend lief er zum Bad und klopfte an. „Hey Ruki, wann bist du denn fertig? Ich will gehen.“ „Was? Aber warum willst du denn schon gehen?“, fragte Ruki sofort und ließ ihn eintreten, damit er nach seinen wertvollen Schuhen gucken konnte. „Hum? Warum soll ich noch bleiben? Der Splitter ist raus.“ „Aber... W-war Aoi gemein zu dir?“, fragte er dann plötzlich misstrauisch. //Hm... Ich könnte jetzt ja sagen, damit die sich streiten, aber dann bin ich wieder Schuld und außerdem hat ein Mann nicht zu heulen!// „Nein, so lala.“ „Wie lala?“ „Na eben... ähm... neutral und jetzt durchlöcher mich nicht mit Fragen!“ „Gomen nasai~“, kam es sofort von Ruki und beschämt senkte er den Kopf. Abwinkend nahm Uruha seine Schuhe und begutachtete sie. „Sehr gut gemacht.“, lobte er Ruki und wuschelte ihm durch die Haare, hielt aber inne, da er sich bewusst wurde, dass er hier nicht Kai vor sich hatte! //Ich vermiss ihn. Ob er wohl zu Hause ist?// „Ich sollte öfter mal in Schlamm treten, damit die hinterher wieder wie neu aussehen, nachdem ich euch zufälligerweise einen Besuch abgestattet habe.“, lachte er dann und verschwand wieder aus dem Bad. Auch Ruki gluckste vergnügt auf und verfluchte stumm seine roten Wangen, ehe er der blonden Schönheit folgte. Als er im Wohnzimmer ankam, wunderte er sich, dass Aoi nirgends zu sehen war, doch wurde seine Aufmerksamkeit von Uruha auf sich gelenkt. Schnell lief er zur Garderobe und sah dem Blonden traurig dabei zu, wie er sich anzog. „Ihr werdet doch morgen wieder zum Tanzen kommen, oder?“, fragte Uruha, als er damit fertig war und riss Ruki aus seinen Gedanken. „Ano... Ich weiß nicht...“, murmelte der Kleinere und sah sich nach Aoi um. „Aoi?“, rief er sogleich und dessen Schopf ragte wenig später aus der Küche heraus. „Was gibt’s? Ist er-?“, wollte er etwas fragen, als er Uruha erblickte. „Ja, ich bin noch da und so leicht werdet ihr mich auch nicht mehr los.“, meinte Uruha und verschränkte die Arme vor der Brust. „NANI??! Ruki, du hast ihm nicht das Angebot gemacht, hier zu wohnen, oder?!“, fragte der Schwarzhaarige mit weit aufgerissenen Augen. „Was? Eh... nein.“, murmelte Ruki verwirrt. Pure Erleichterung spiegelte sich in den Augen Aois wider, bis er sich verlegen räusperte, als sein Blick auf Ruki fiel, und seufzend aus der Küche trat, um zu ihnen zu gehen. „Was gibt´s?“, fragte er neugierig und pattete Rukis Rücken. „Er will, dass wir tanzen.“, klärte ihn der Kleine auf. Die Miene des Schwarzhaarigen verfinsterte sich. „Einen Moment bitte...“, er in Uruhas Richtung, schnappte sich Rukis Hand und zog ihn weiter weg von der Tür. „Was denkst du?“, fragte Aoi unsicher. „Dass wir tanzen.“ Mit diesen Worten brach Aois Hoffnung wie ein Kartenhaus zusammen. „W-wegen ihm?“ Ruki nickte. Aoi seufzte schwer und ließ den Kopf hängen. Dann nickte auch er und ging zurück zu Uruha. „Wir werden tanzen. Doch... Kai soll sich zusammenreißen!“, mahnte er und sah ihn ernst an. „Ja, geht klar. Ich freu mich!“, grinste der Tanzlehrer. „Danke, ihr rettet mir sozusagen das Leben, auch, wenn ich das nicht gerne zugebe.“ Ruki lächelte ihn nur verträumt an und nickte hin und wieder. Der Schwarzhaarige verzog jedoch keine Miene und verschränkte die Arme vor der Brust. „Nur ein Danke? Hast du nicht noch etwas zu sagen? Zumindest... mir gegenüber?“ Der Größere sah ihn fragend an. „Was meinst du?“ „Der ´Unfall´?? Na macht´s klick?“ „Ach? Auch noch nachtragend, was?“ „Uruha!“ „Schon gut...“ //Für dich Kai, wehe du bist mir jetzt noch sauer.// „Es tut mir Leid, was da vorhin passiert ist... ,okay? Abschätzend wurde er gemustert. „Okay, wir tanzen...“, murmelte dann Aoi. „Dann bis morgen. Sag Ruki die Uhrzeit, ich brauch jetzt nen Drink.“, meinte er und tapste davon. Die beiden anderen sahen ihm nach. „Er ist immer noch sauer, nicht wahr?“, seufzte der Größere. „Er hätte sich ja auch wehtun können und er versteht nicht, warum du ihn so hasst. Also ist es verständlich, dass er noch immer sauer ist... oder enttäuscht.“ Ruki kratzte sich am Hinterkopf und drehte sich wieder zu dem anderen um. „Hm... Hassen tue ich ihn doch nicht. Ich...“ „Hai?“, musste der Kleinere nachharken, weil Uruha verstummt war. „Ach nichts. Wie wäre es mit 11Uhr? Früher krieg ich meine Beine nicht aus dem Bett.“ Bei dem Wort Bett, musste Ruki schlucken. Die Vorstellung, die sich gerade vor seinem inneren Auge widergespiegelt hat, war einfach zu geil gewesen. //Uruha in seinem großen Bett, wo noch genug Platz für eine weitere Person wäre...// Er grinste. Man musste ja wohl nicht erwähnen, an wen er speziell gedacht hatte, oder? „Hallo~?“ Uruha hatte sich etwas zu ihm gebeugt und wedelte nun mit seiner Hand vor seinem Gesicht rum. „Grins nicht so dreckig und antworte mir gefälligst!“, schnauzte er und zog einen Schmollmund. Der Kleinere blinzelte verwirrt und sah in das Gesicht des anderen, welches sich ihm genähert hatte und nun wieder Abstand nahm. Ein enttäuschtes Seufzen entwich ihm unweigerlich, noch ehe er es zurückhalten konnte. „Was? Hab ich dich gerade bei etwas gestört?“, grinste Uruha und machte sich daran, die Haustür zu öffnen, um zu gehen. „Ano... nein! A-also 12Uhr?“, fragte Ruki unsicher nach und spürte die Wärme seiner Wangen, die mal wieder rot hervorstachen. Der Blonde musste lachen, als er auf die erste Stufe trat. „Ich sagte 11Uhr und zwar treffen wir uns vor meinem Tanzclub. Und versuch dich bitte morgen etwas zu konzentrieren. Du scheinst so oft zu träumen und das kann ich nicht gebrauchen.“ „Hai, ich werde mein Bestes geben!“, versprach Ruki und sah zu, wie Uruha über die Schlammpfütze sprang und auf hartem Boden landete. „Netter Sprung.“, entwich es ihm, ohne nachzudenken. Der andere drehte sich fragend um und warf kokett seine Haare über die Schultern. „Danke. Also bis Morgen.“ „Hai, bis Morgen...“, murmelte Ruki ergeben und sah ihm noch so lange nach, bis der Blonde von der Dunkelheit verschluckt wurde. Seufzend schloss er die Haustür und lief zurück in die Wohnstube, in der noch immer kein Aoi zu sehen war. Also langsam machte er sich doch Sorgen. //Na hoffentlich hat er sich nicht erhängt.//, dachte er grinsend und tapste zur Küche, um hinein zu spähen. Zu seinem Glück war dort auch Aoi. Der Schwarzhaarige saß auf einem der Stühle und hatte den Kopf auf die Tischplatte gelegt. Daneben stand ein Glas Orangensaft, welches bereits nur noch halb voll war. Langsam schlich Ruki näher und tippte dem anderen auf die Schulter. „Aoi? Schläfst du?“ „Mhmm... nicht mehr...“, wurde gemurmelt und Aois Kopf drehte sich zu Ruki. Am liebsten hätte der Jüngere vergnügt aufgequietscht, weil sein Kumpel gerade so süß dabei aussah, aber da er ihn bereits geweckt hatte, wollte er ihn nicht auch noch durch den hohen Laut quälen und so beließ er es bei einem Kichern. „Was ist so witzig..?“ „Du sahst gerade einfach.. süß aus.“, gestand Ruki dann doch auf eine andere Weise und gluckste, als Aoi schnaubte. „Ich bin müdeee~“ „Dann geh ins Betteee~“, schlug Ruki vor und grinste. Auch Aoi grinste und setzte sich aufrecht hin, um sich zu strecken. Der Kleinere musterte ihn für kurze Zeit, eher er sich von ihm abwandte und in die Wohnstube lief. Als er wieder kam, hatte er sein Getränk in der Hand und setzte sich zu ihm. „Danke, für den Saft.“ „Mhm... dank mir nicht dafür.“, murmelte der Größere nur und trank von seinem Glas. „Okay~... Danke, das du mir hilfst mit Uruha.“ Überrascht blickte der andere von seinem Glas auf. „Du würdest das gleich für mich tun.“ „Das stimmt... Soll ich dir mit Kai helfen?“, grinste Ruki und duckte sich weg, da Aoi ausholte, um ihm eine Kopfnuss zu geben. „Sehr witzig...“, grummelte er und senkte seinen Blick wieder in das Glas. „War doch nur´n Witz, aber du musst zugeben, gut sieht er aus.“ „Ruki...!“ „Und er scheint dich seeeeeehr zu mögen.“, plapperte Ruki munter drauf los und duckte sich abermals weg. „Nur ein bisschen anhänglich, aber ganz süß.“ „Ru-chan, es reicht...“, seufzte Aoi und sank mit dem Kopf wieder auf die Tischplatte, um im nächsten Moment seine Finger an die Ohren zu halten und sie zu bedecken. „Kai-chan ist verliiiiebt!“, plärrte Ruki im nächsten Moment und Aoi zuckte zusammen, stöhnte qualvoll auf. „Du nervst... Ich will ins Bett.“ „Nix da! Du trinkst jetzt noch fein mit mir aus und redest mit mir.“ „Boah... warum bist du denn so gut drauf? Kommst mir vor wie K-“ „Wie Kai?“ Aoi dropte und nickte anschließend ergeben, dann griff er nach seinem Glas und leerte es in einem Zug. „Kann ich jetzt ins Bett?“, fragte der Ältere und sah ihn bittend an. „Mhm... nur wenn du mir sagst, was du von Kai hältst? In der Disco hast du die ganze Zeit an seinen Lippen gehangen, als seisest du paralysiert worden und gehen wolltest du auch nicht.“ Aoi sah ihn aus großen Augen an und seufzte genervt. „I-ich weiß es nicht... Gute Nacht Ruru.“ Und mit diesen Worten verließ er eilends die Küche und schleppte sich ins Bad, um sich bettfertig zu machen. Ruki schmollte währenddessen vor sich hin und trank seinen Orangensaft. //Ich weiß nicht... Aoi du sprichst in Rätseln!// +~+ Inzwischen war Uruha wieder zu Hause angekommen. „Kai?!“, rief er sogleich und zog seine Schuhe aus. Als er sie beiseite gestellt hatte, kam der Brünette angeflitzt. „Meine Güte, Uruha! Wo warst du? Ich habe mir Sorgen gemacht!“, meinte Kai und umarmte ihn. Schmunzelnd blinzelte der Blonde seinen brünetten Schopf an und drückte ihn dann ebenfalls an sich. „Ich war bei Aoi und Ruki gewesen. Ich... habe mich bei ihnen entschuldigt. Sie werden Morgen um 11Uhr zum Tanzen kommen.“, erklärte er und Kai sah ihn aus großen Augen überrascht an. „DU bist zu ihnen gegangen und hast dich ENTSCHULDIGT???!“, fragte er überrascht und knuddelte ihn stolz. „Ja... Komm schon Kai, das ist doch kein Weltwunder, oder? Ruki hat seine Brieftasche bei mir liegen lassen und ich bin dann zu ihnen gegangen.“ „Doch! Das ist ein Wunder! Ich bin so Stolz auf dich.“ „K-Kai~! Du erdrückst mich.“, meinte der Blonde plötzlich gequält und zum zweiten Mal an diesem Tag, konnte er spüren, wie Aoi sich gefühlt haben muss. //Dämlicher Tag...// „Oh tut mir Leid.“, nuschelte der Brünette und ließ von ihm ab. „Du musst dich auch ändern Kai-chan, denn sonst macht Aoi nicht mit.“ „Was?“ „Hai, er sagte, dass er nur mitmachen würde, wenn du dich zusammenreißen kannst.“ „Oh... Ich werde mich anstrengen. Versprochen. Ich will schließlich deinen Tanz auch nicht ruinieren, in dem ich nicht aufpasse oder die Tänzer vergraule.“ „So ist´s richtig. Kai?“ „Hai?“ Der Angesprochene grinste. „Erpress mich nie wieder, hörst du? Ich versuche mich ja zusammen zu reißen, aber das dann gleich die Freundschaft zerbrechen soll, wenn ich es mal nicht tue, ist unfair. Du weißt, wie wichtig du mir bist und ich hoffe, auch dir.“ Uruha blickte ihn traurig an und ging an ihm vorbei. Er hatte Hunger bekommen und wollte im Kühlschrank nach etwas Essbarem suchen. Doch da von Kai nichts mehr kam, drehte er sich doch um, um nachzusehen. Der Brünette stand mit gesenktem Kopf wie angewurzelt da und zitterte. „E-es tut mir Leid...“ Es war mehr gehaucht, als gesprochen, aber Uruha verstand ihn auch ohne große Worte und lief schnell zu ihm. „Bitte, weine nicht.“ Denn genau das tat Kai. Er schämte sich zutiefst, dass er seinem doch besten Freund so etwas angetan hatte und seinen Kummer tat er kund. „Hey...“, hauchte Uruha und hob sein Kinn an. „Versprich mir einfach, dass du es nicht mehr tust. Eine einfache Bitte reicht vollkommen und ich reiße mich zusammen. Niemand ist perfekt Kai, das weißt du am besten.“ Der Gemeinte nickte und schmiegte sich an den Blonden. „Ja, niemand ist perfekt...“ //Außer Aoi...//, fügte er in Gedanken dazu und lächelte verliebt. „Lass uns was essen und dann gehen wir ins Bett, okay? Morgen wird ein anstrengender Tag.“, meinte Uruha und strich seinem Kumpel durch die Haare. Da sah Kai auf und grinste. „Ich habe schon Essen für uns gemacht. Muss es nur nochmal aufwärmen und für dich habe ich eine extra große Portion gemacht, damit ich von meinem Teller auch noch was abbekomme.“ Er wischte sich mit seinem Hemdsärmel die Tränen aus den Augen und dirigierte den überraschten Blonden in die Küche, wo tatsächlich Essen stand. „Och Kai, du bist ein Schatz!“, strahlte er und lief zum Teller, um zu naschen. „Hey, das ist doch noch kalt.“, mischte sich Kai grinsend ein und wollte ihm auf die Finger hauen, als Uruha seine Hand festhielt und trotzdem etwas naschte. „Du bist gemein.“, merkte der Brünette an und schmollte. Uruha lachte und wuschelte ihm durch die Haare. „Ich weiß.“ Und während Kai das Essen warm machte, bequemte sich Uruha ins Bad und wusch sich. Als er wieder rauskam, war er abgeschminkt und hatte seine Schlafsachen an, was nur aus einer Boxershorts und einem viel zu langen Shirt bestand. Kai pfiff und wippte mit den Brauen, bevor er die warmen Teller servierte. Lächelnd verbeugte sich der Blonde. „Danke, danke. Zu viel der Ehre.“ Dann lachten beide drauf los und aßen gut gelaunt Kais leckeres Essen, bis sie alles wegräumten und in ihre Betten huschten, nachdem sie einander eine gute Nacht gewünscht hatten. Kapitel 8: Der erste Schritt zum Erfolg --------------------------------------- Titel: Dance in the Love Kapitel: 8 Serie: The GazettE Genre: Shonen – Ai, Drama Autor : Blue_XD Pairing: wird nicht veraten.. xP Musik beim Schreiben: gesamte Playlist rauf und runter Nebenbeschäftigungen: Zimmer aufräumen, Cappuccino schlürfen xD Anmerkung: Reita-Fans verzeiht mir, ich meine es nicht ernst. ~+~+~ „Kai, meine Taille ist weiter oben!“, wies ihn Aoi wohl schon zum tausendsten Mal an diesem Morgen daraufhin. Doch da der andere nicht reagierte und ihn weiterhin nur verträumt dämlich angrinste, trat der Schwarzhaarige absichtlich auf seinen Fuß, was ihn erschrocken aufschreien ließ. „Ach komm... so dolle hab ich gar nicht drauf getreten. Kannst du dich jetzt bitte konzentrieren? Wir haben in 5 Tagen einen Auftritt vorzuführen.“ „J-ja, natürlich!“, stammelte der Brünette verlegen. Alles, was Kai sich für diesen Tag vorgenommen hatte, hatte er, als er den Schwarzhaarigen gegenüber stand, auf einen Schlag vergessen. Zum Leidwesen aller anderen. Immer wieder musste wegen ihm der Tanz unterbrochen werden und dadurch machten sie auch keine weiteren Fortschritte. Sie blieben immer an derselben Stelle hängen und diese befand sich gleich zu Anfang des Tanzes. Er versprach immer wieder, dass er es jetzt schaffen könnte! Doch leider brach er sein Versprechen immer sofort, sobald er auch nur in Aois Nähe kam. „So geht das nicht weiter. Kai, kommst du bitte mal?“, fragte Uruha genervt und löste sich von Ruki, der sich möglichst unauffällig an den Größeren geschmiegt hatte und ihn nun widerwillig freigeben musste. Missmutig und mit gesenktem Kopf seufzte der Brünette und tapste zu seinem Kumpel hinüber. Der Blonde beugte sich zu Ruki. „Und du beruhige bitte Aoi, okay? Danke.“ Dann gab er dem Kleineren einen leichten Schubser in die Richtung des gereizten Schwarzhaarigen. Kurz sah er ihm nach, als er sich auch schon wieder aufrichtete und einen strengen Blick seinem Kumpel zu schenken. „Was tust du denn da die ganze Zeit?“, fragte er ihn so leise, dass nur er es hören konnte. „Ich..? Ähm... Vor mich hinträumen? Es tut mir Leid... Es ist schwerer als ich gedacht hatte, mich zusammenzureißen, wie ich es mir vorgenommen habe, aber er... ist so unglaublich sexy und meine Gier nach ihm steigt immer mehr und mehr... Tut mir Leid, dass ich dir das erzähle, aber ich habe sonst niemanden...“ Kais Wangen schimmerten rot. Uruha fasste sich seufzend durch's Haar und versuchte die Bilder aus seinem Kopf zu verbannen. //Bäh...~ Kai, du vermurmkst mir mein bisher jugendfreies Gehirn. Das ist ja eklig.// „Schon gut...“, brachte er gequält hervor und sah grübelnd zu dem Schwarzhaarigen hinüber, der sich bereits beruhigt zu haben schien. //Zum Glück... Ich bin dem Kleinen was schuldig.// Sein Blick schoss zu Ruki, der seinem Freund die Schultern massierte und ihn mit irgendetwas zu necken schien, denn Aoi versuchte den Kurzen immer wieder hinter seinem Rücken zu verscheuchen und sah missmutig drein. „Kai... es tut mir Leid, aber... ich muss dann wohl mit Aoi tanzen, wenn du dich nicht zusammenreißen kannst.“, entschied Uruha und verschränkte seufzend die Arme vor der Brust. Man sah ihm an, dass er damit nicht wirklich glücklich war. „Was? Nein, bitte!“ „Kai... Es geht um meinen Auftritt! Dir ist er doch auch wichtig, oder nicht?“ „A-aber... aber...“, wollte Kai protestieren, doch fiel ihm einfach keine gute Antwort ein. Er ließ den Kopf hängen. „Hai, du hast Recht...“ „Jetzt schau doch nicht so traurig. Wenn du mir beweisen kannst, dass du mit ihm umgehen kannst, dann kannst du auch wieder mit ihm tanzen, aber wie du siehst, wird das heute nichts mehr.“ Der Brünette sah grinsend auf. „Okay, ich versuch´s!“ Der Blonde blinzelte seinen Freund unverständlich an. „Was versuchst du?“ „Na mit ihm klar zu kommen.“, grinste Kai breit und zeigte ihm ein Peace-Zeichen. Uruha schüttelte seufzend den Kopf und hob die Schultern. „Na meinetwegen... aber jetzt wird getanzt.“ Zielsicher peilte er Aoi an und lief auf ihn zu. Dieser bemerkte irgendwann die Schritte des anderen und sah fragend auf. „Hab ich schon wieder was falsch gemacht?“, kam es verwirrt von ihm und er stand auf. War aber froh, Ruki und seine andeutenden Knutschgeräusche hinter sich zu lassen und vor allem die Sprüche, wie sehr Kai ihn geil findet. Er schlang seine Arme um den Körper, um seine Gänsehaut zu verdecken, die er nun dank Ruki hatte, denn wenn er ehrlich war, ließen ihn dessen Worte nicht absolut kalt. Doch diese Wahrheit wollte er nicht wahr haben! Noch nicht... „Nein, hast du nicht. Ich habe nur eben entschlossen, da Kai ja anscheinend in deiner Nähe nichts Ordentliches zu Stande bringt, das wir beide von nun an tanzen werden, solange, bis er lernt in deiner Nähe cool zu sein. Irgendwelche Einwände?“, fragte er mit gehoben Brauen und mit in die Seiten gestemmten Armen. Der Schwarzhaarige sah ihn ungläubig an. „Ja, sehr viele Einwände!“, protestierte er, als er seine Sprache wieder hatte. „Die wären?“ „Dass ich nicht mit dir eingebild-.... nicht mit dir tanzen will!“, verbesserte er sich schnell und sah ihn standhaft an. „Wolltest du gerade sagen, dass ich eingebildet bin?!“, fragte Uruha ungläubig, da er sehr wohl gehört hatte, was der andere sagen wollte. „Ja, das wollte ich!“ Der Blonde war kurz davor zu explodieren, doch... da er an Kai und an seine Karriere denken musste, tat er so, als wäre es nur wieder etwas gewesen, um ihn zu ärgern. //Dieses Spiel spiel ich auch..!// „Gut... dann tanzt du halt mit einem eingebildeten Kerl, was soll's?! Als hätte ich das nicht schon tausend Mal gehört“ Er winkte ab und sah ihn gleichgültig an, überspielte seine Wut ihm gegenüber und das Gefühl, verletzt worden zu sein, denn kalt ließ es ihn nicht! Er war vielleicht hübsch und blond, aber nicht dumm und grenzenlos Gefühlskalt. Noch ehe Aoi etwas sagen konnte, schnappte er sich seine Hände und wirbelte ihn auf die Tanzfläche. „Los Mädels, jetzt wird getanzt.“ Er eilte auf den Schwarzhaarigen zu, der sich aus dem Staub machen wollte und hielt ihn an den Händen fest. „Lass mich sofort los.“, grummelte Aoi und wollte sich losreißen, sah zu Ruki, der traurig den Kopf gesenkt hatte und an Kai herantrat, der sehnsüchtig und traurig zu ihm rüber sah. //Ich wollte nur tanzen, damit Ruki mit Uruha tanzen kann und jetzt..?! Alles zunichte!// „Tanz bitte mit Ruki...“, bat er ihn mit einer gequälten Grimasse und versuchte den anderen von sich zu drücken, da der Blonde bereits die Tanzposition angenommen und seine Hand an Aois Taille gelegt hatte. „Nein, wir müssen endlich vorankommen! Deshalb tanze ich mit dir. Denkst du etwa, ich will das?“, fragte Uruha, seufzte genervt und führte Aoi über die Tanzfläche. Doch nur schwer ließ der andere sich führen, da sein Wille stark war und gegen ihn hielt. „Könntest du dich bitte konzentrieren?! Ich fleh dich nicht gerne an, schon gar nicht, weil du mich andauernd runter machst, als wäre ich eine niedrige Kreatur und kein Mensch mit Fehlern, aber bitte... Tanzen ist mein Leben! Ruinier mir das bitte nicht...“ Aoi glaubte seinen Ohren kaum. Was soll er tun? Ihn runter machen? //Wer hat denn damit angefangen..?! Aber... bin ich wirklich so? Er nannte mich zuerst Schwuchtel... Doch gleich ewig nachtragend zu sein, ist auch keine Lösung und bringt uns tatsächlich nicht weiter. Ich habe Ruki versprochen, ihm zu helfen und mit Uruha auszukommen und doch... tue ich es nicht. Ich finde seine Art einfach nicht okay, doch wie er selber schon sagt, ist er ein Mensch mit Fehlern. Mit vielen Fehlern und Macken in diesem Fall, aber bin ich ja auch nicht perfekt. Übertreibe ich es deshalb? Er hat mir bereits beweisen können, dass er doch nette Züge hat, aber mir gegenüber ist er kalt und unberechenbar. Bin ich es auch..? Wir hassen uns wohl gegenseitig..., hängen aber durch unsere Freunde doch irgendwie an einem Faden. Vielleicht sollte ich das Kriegsbeil begraben? Denn sonst zerstöre ich seinen Traum und so fies bin ich auch nicht, dass ich das will! Ich bin doch eigentlich eher... ein netter Mensch, wie Ruki immer meint.// „E-es... tut mir Leid, wenn ich dir das Gefühl gegeben habe, etwas Abwertendes zu sein. Das bist du nicht. Du bist ein Mensch mit Fehlern, so wie wir alle hier. Ich will auch deinen Traum nicht zerstören. Doch musst du auch meine akzeptieren. Denk auch mal an die anderen, an die Gefühle anderer. Du denkst zu oft nur an dich.“ Er fügte sich und ließ sich widerstandslos führen, was Uruha zuerst vor Überraschung etwas stolpern ließ, hätte er ihn nicht gehalten. Sprachlos blickte ihn der Blonde an. Sein Mund öffnete sich, wollte etwas sagen, blieb aber stumm und schloss ihn schnell wieder. Was redete der andere da? //Ich denke zu oft nur an mich? Ja, das Kai auch mal gesagt. Es ist wahr! Doch... ich kann es auch nicht von einen auf den anderen Tag abstellen.// „Meinst du das ernst?“ Aoi nickte und lächelte leicht. Nicht gequält, wie es ihm die letzten Male vorgekommen war. Uruha ließ den Kopf sinken und dachte nach. //Will er Frieden schließen??!// Der Gedanke daran, ließ ihn lächeln. Natürlich, das würde alles viel einfacher machen und auch er würde sich besser fühlen, wenn diese negativen Gefühle hier nicht herumschwirren würden. „Du bist verrückt Kleiner... aber ganz okay. Ich nehme das Wort Schwuchtel zurück und verbanne es aus meinem Kopf und du nimmst das mit den Barbiepüppchen zurück, okay?“ Aoi musste lachen. „Na klar, aber darf ich dich Barbie nennen?“, gluckste er. „Spinnst du?!“, fuhr ihn Uruha an und musste plötzlich auch lachen. „Aber Heidi Klum.“, setzte er grinsend hinzu. Der Schwarzhaarige musste noch mehr lachen. „Nö, nur Heidi. Heidi Klum gibt’s schon.“ „Ach und Barbie nicht, oder wie?“ „Nö Heidi, Barbie ist nur... hm... ein Künstlername.“ „Ach so... aber Heidi klingt doof.“, murmelte Uruha und zog einen Schmollmund. „Na dann nenn ich dich halt Uruha.“ „Das ist ein Deal.“ Beide grinsten sich dämlich an und tanzten weiter. +~+ „Sag mal... dir gefällt das auch nicht, oder?“, fragte Ruki den Größeren, der ihn auf der Tanzfläche führte. „Nein, tut es nicht. Ihn nur von der Seite anzuhimmeln, ist doof.“, stimmt Kai zu und seufzte niedergeschlagen. „Aoi?“ „Ja, die Schönheit.“ Ruki kicherte und sah zu den beiden Lachenden herüber. „Die scheinen sich ja glänzend zu amüsieren. Ich will wieder mit Uruha tanzen.“, schmollte der Kleinere. „Hm... sag mal Ruki? Du stehst auf Uruha, oder?“ Der Angesprochene errötete merklich, bevor er nickte und den Kopf verlegen gesenkt hielt. „Das dachte ich mir. Bei deinen Blicken, hab ich das sofort gemerkt. Uruha ist blind. Doch... mit ihm hast du echt einen schweren Fang gemacht. Du hast nicht erlebt, wie er reagiert hat, als ich es ihm gestanden habe, dass ich schwul bin.“ „...“ „Ruki?“ „Du machst mir nicht gerade Mut...“ „Tut mir Leid, aber es ist nun mal ein Fakt.“ „Ich weiß, Aoi hat mir das auch schon gesagt.“ „Aoi ist ein helles Köpfchen.“ „Ja, das ist er.“, stimmt Ruki lächelnd hinzu und sah wieder zu den beiden anderen Tänzern. „Das ist so gemein...“ „Ruki?“ „Hm..?“ „Ich hab gehört, dass du mit ihm zusammen wohnst? Ist das wahr? Wie ist es denn?“ „Ano... Hai, das tue ich. Wie was ist?“ „Mit ihm zusammen zu wohnen?“ „Richtig schön. Alleine könnte ich es mir gar nicht mehr vorstellen...“, schwärmte Ruki und sah neugierig auf. „Wohnst du mit Uruha zusammen?“ „Du Glückspilz. Was würdest du tun, wenn ich ihn dir entführen würde? ...Hm? Nur zurzeit, da ich Urlaub habe. Ansonsten bin ich eigentlich immer auf Achse wegen meinem Job. Hab jetzt auch in Nagoya ne kleine Wohnung, aber wenn ich kann, dann komme ich immer zu ihm, weil er sonst so alleine ist.“ „Wehe, du nimmst ihn mir. Wenn, dann will ich als Gegenleistung Uruha haben.“, lachte Ruki. „Hat er also keine Freundin, oder??“ Auch Kai musste lachen und sah zu Uruha und Aoi, um den Tanz auch ordentlich hinzubekommen. Als Uruha Aoi herumwirbelte und dann munter weiter tanzte, überkam ihm das Gefühl von Eifersucht, welches er aber schnell wieder zu verdrängen versuchte. „Achtung.“, warnte er Ruki und drehte ihn ebenfalls. Der Kleinere quietschte überrascht auf und fand sich sogleich wieder in Kais Armen wieder. „Du kannst gut tanzen.“, bekam er als Kompliment, das er dankend abwinkte und auf seine vorige Frage zurückkam. „Uruha ist solo.“ „Was müssen wir tun, damit du wieder mit Aoi und ich mit Uruha tanzen kann?“, fragte Ruki auf einmal fest entschlossen. Kai hob die Brauen. „Ich muss mit Aoi klar kommen. Also... mich in seiner Gegenwart normal verhalten.“ Ruki sah ihn nachdenklich an. „Hm... das muss ich auch noch ein bisschen lernen, bezüglich auf Uruha. Ich könnte ihn die ganze Zeit zu ansabbern.“ „Ja, so geht's mir bei Aoi.“, lachte Kai und spürte Aois Blick im Nacken, was ihn verstummen ließ. Er führte Ruki etwas weiter von den beiden andern weg und tanzte dort weiter. Tat so, als sei dies Absicht gewesen. Verlegen räusperte er sich. „Und was wollen wir dagegen tun?“ „Mundschutz?“,fragte Ruki glucksend. „Nee, sieht doch scheiße aus. Muss schon eleganter aussehen.“ „Hm... Ein Tuch vor den Mund?“ Kai musste kichern. „Das erinnert mich an Reita.“, meinte er. „Wen?“, fragte Ruki, da ihm der Name nichts sagte. „Ach nicht so wichtig. Aber der hat so was gerne mal getragen.“ „Aha. Ganz schön komisch oder? Ich meine... warum hat er das getragen? Ist der notgeil? Hat das Tuch deshalb getragen, damit er nicht andauernd sabbern muss?“ Der Brünette hielt sich den Bauch vor Lachen. „Hab ihn nie gefragt.“, musste er glucksend zugeben. „So lange kannte ich ihn nicht.“, fügte er noch hinzu. Ruki hatte nur verwirrt die Brauen erhoben. Zu gerne würde er mitlachen können, aber er kannte diesen Reita nicht. //War er vielleicht einfach nur hässlich und brauchte deshalb das Tuch?// Plötzlich spürte er einen Schmerz in seinem Fuß. „Autsch! Mensch Kai, jetzt reg dich ab. Du hast mich getreten.“ „Tut mir Leid.“ „Sollte es auch.“, meinte Ruki abermals schmollend und übernahm die Führung beim Tanz. Er hatte schon lange nicht mehr darauf geachtet, was sie überhaupt tanzten. Schmunzelnd sah er zu Uruha rüber. //Die tanzen ja was ganz anderes, als wir. Ups...// „Los Kai, zu den anderen.“ Der Brünette fasste sich wieder und schwang Ruki nur zu gerne wieder zurück zu seinem Angebeteten und Uruha über die Tanzfläche. Doch er überschätzte sich und rempelte den Blonden an, der gerade noch gelacht hatte und nun überrascht gegen Aoi gedrückt wurde. „Manno Kai..~“, nörgelte er sofort los und entschuldigte sich bei Aoi, der nur nickte. „Tut mir Leid, hab mich ein bisschen verschätzt.“ „Ein bisschen? Beinahe wäre Aoi mit mir umgefallen und Ruki hättest du auch noch weg geschleudert.“ „Nein, hätte ich nicht. Ruki ist bei mir gut aufgehoben und euch hätte ich noch fangen können.“, meinte der Brünette zerknautscht, war sich aber selbst nicht sicher. „Kai, du bist nicht Superman.“ „Danke Ruki. Die Vorstellung war gerade zu schön gewesen. Es tut mir Leid Jungs.“ Gerade wollt Uruha noch etwas sagen, als ihn Aoi unterbrach. „Ist schon gut, Kai. Uns ist ja nichts passiert. Wir sind ja nicht aus Watte.“, meinte er lächelnd und strich Ruki durch die Haare. Dieser schnurrte zufrieden auf und nickte. „Genau. Ich hab mich auch gut festgehalten.“ Von allen überstimmt ließ sich Uruha breit schlagen, seinem Kumpel zu verzeihen. Wirklich sauer war er nicht, aber er wollte nicht schon wieder fallen und vor allem nicht auf Aoi. Dieser wäre dann sicherlich platt wie eine Flunder. //Ich muss abnehmen T_T. Aoi ist viel dünner als ich, oder bilde ich mir das nur ein?// Seufzend strich er sich über den Bauch und bemerkte die seltsamen Blicke der anderen. Er blinzelte kurz fragend in die Runde, ehe er an Kai hängen blieb, der ihn erwartungsvoll und bedrückt zugleich ansah und vergaß seine Gewichtprobleme für eine Weile. „Okay, okay. Ich hab überreagiert. Tut mir Leid Kai-chan.“ Glücklich stürzte sich der andere in seine Arme und knuddelte ihn. „Gut, ich dachte schon, du bist echt sauer.“ „Nein, ich habe gerade nur überlegt, dass ich mal wieder abnehmen könnte.“ „Spinnst du?“, fragte Kai entsetzt und ließ ihn los. Dann zwickte er ihn in die Seite. „Du hast kaum was an dir dran.“ Uruha rieb sich grummelnd die Seite und sah Kai schmollend an. „Ach das siehst du nur nicht. In Wirklichkeit bin ich viel dicker.“ Nun mischten sich auch Ruki und Aoi in das Gespräch ein. „Ach Quatsch, du bist nicht dick.“, meinte Aoi und stemmte die Hände in die Seiten. „Ja, du bist wunderschön, so wie du bist.“ Das konnte nur von Ruki kommen! Dieser wurde gerade fragend mit Blicken durchbohrt. Nur Aoi sah ängstlich zwischen Uruha und ihm hin und her. Im Notfall könnte er sich dazwischen stellen, wenn es eng für den Kleineren werden würde oder Uruha im Begriff war, ihn zu verletzen. Doch irgendwie reagierte Uruha anders, als er gedacht hätte .“Echt? Findest du? Das ist lieb. Seht ihr Jungs, so muss es sein! Da fühlt man sich doch gleich viel besser. Können wir jetzt wieder tanzen?“ Was war denn jetzt Phase? Auch Kai sah ihn erstaunt an. „Was denn? Ich mag Komplimente bezüglich meiner Figur. Gut für's Ego. Solltet ihr auch mal probieren.“ „Du bist selbstverliebt Uru.“, platzte es aus Aoi heraus und sah den Größeren skeptisch an, aber innerlich freute er sich für Ruki, der vor Glück strahlte. Der Gemeinte drehte sich um und bohrte einen Finger in Aois Brust. „Ich und selbstverliebt?“, knurrte er und sah böse drein. //Oh nein... jetzt hab ich schon wieder zu viel gesagt, aber wenn er Streit will, kann er den haben.//, dachte Aoi und erwiderte seinen Blick. Plötzlich hellte sich jedoch Uruhas Miene auf und er lachte. //Hallo? Bin ich im falschen Film!??//, fragte sich der Kleinere verwirrt. „Ja, ich weiß, aber was soll's. So bin ich halt.“, gluckste der Blonde und hielt ihm die Hand hin. „Möchten Sie tanzen?“, fragte er höflich und verbeugte sich. „Uruha, du bist ein komischer Vogel.“, lachte Aoi und machte einen Knichs, ehe er lachend die Hand annahm und sie weiter tanzen konnten. Kai blickte verwirrt zu Ruki, der den beiden einen Vogel zeigte. „Die spinnen doch...“ „Ach, ist dir das auch aufgefallen? Mir gefällt's gar nicht:“ „Mir auch nicht.“, stimmte Ruki zu. „Und nun?“, fragte Kai. „Tanzen?“ „Kein Bock, ich will Aoi wieder haben.“ „Geht mir auch so.“ „Mit Aoi?“ „Nee, den komischen Vogel Uruha.“ „Ach so.“ Der Brünette musste lachen und schüttelte gleichzeitig den Kopf. „Uruha?!“, rief er dann zu dem Blonden rüber, der fragend zu ihnen sah. „Hai?“ „Du musst uns auch zeigen, wie wir tanzen sollen. Bisher haben wir noch gar nichts gemacht, außer den Walzer zu tanzen, wie mir aufgefallen ist.“ „Echt?“, kam es überrascht von dem Blonden. „Hab ich gar nicht gemerkt. Passiert, wenn man Spaß hat.“ Ruki und Kai warfen sich unauffällige Blicke zu. So kann das doch nicht weiter gehen! „Aha... Könnten wir jetzt bitte an deinen Auftritt denken?“, fragte Kai schmollend und verschränkte die Arme vor der Brust. Der Blonde löste sich von dem Schwarzhaarigen und klatschte in die Hände. „Okay, okay. Ich zeig es an Aoi vor und ihr macht es nach, hai?“ Sein Kumpel warf ihm flehende Blicke zu, die streng erwidert wurden. „Hm... Ich kann es auch an dir vorführen, wenn du so drauf erpicht bist.“, schlug Uruha dem Brünetten seufzend vor, der zwar nicht zufrieden damit war, aber trotzdem nickte. Immer noch besser als gar nichts! Er ging zu Uruha und Aoi blieb bei Ruki stehen. Die nächsten zwei Stunden vergingen, in dem Uruha mit Hilfe von Kai zeigte, wie getanzt werden sollte. Auch flossen neue Ideen von diesem selbst, von Ruki und Aoi ein, die den Auftritt perfekt machen würden. Sogar Uruha musste eingestehen, dass seine Schüler gute Ideen hatten und so fügte er sich in Vorfreude auf den Auftritt in fünf Tagen. „Okay, ich denke wir hätten jetzt alles, oder? Hat noch jemand eine Idee, dann solle er sie jetzt vortragen.“ Ratlos sahen sich die anderen an. „Also im Moment weiß ich nichts.“, meinte Kai, der etwas aus er Puste vom vielen Tanzen war. „Mhm... ich auch nicht.“, murmelte Ruki und Aoi schüttelte den Kopf. „Gut, dann können wir ja loslegen.“, meinte Uruha und sah zufrieden in die Runde. „Wie wäre es mit einer Pause? Kai ist bestimmt total fertig...“, meinte der Schwarzhaarige plötzlich und während Uruha kurz seinen Freund musterte und ihm den Rücken tätschelte, starrte dieser fröhlich seine schwarzhaarige Schönheit an, der sich sogar sorgen um ihn machte! Der erste Erfolg an diesem Tag! Er könnte singen vor Freude, aber da er die anderen nicht erschrecken wollte, beließ er es bei einem glücklichen Lächeln. Nicht jeder rannte schließlich vor Freude aus dem Bad, wenn er ihm zufällig beim Singen erwischt hat, so wie es Uruha mal getan hatte und dabei hat er noch gelacht! //Vor Freude vielleicht...? Ich interpretiere es einfach mal so. Zu meinem eigenen Wohlsein.// Das er bei seinen Gedanken etwas dümmlich grinste, bemerkte er nicht. „Okay, machen wir eine Pause. Wollen wir in irgendein Café gehen? Ihr habt bestimmt Hunger, oder? Es ist schon Nachmittag.“, informierte sie der Blonde und sah zur Uhr, die er bei der Übergabe des Clubs aufgehängt hatte. „Ja, ich könnte glatt einen Elefanten verschlingen.“, haute Ruki raus und fragte sich, warum plötzlich alle lachten. „Was denn?“ „Der hätte niemals Platz in deinem Bauch Ruki!“, lachte Kai und hielt sich die Seite. Bei dem Kleinsten fiel der Groschen. „Haha... sehr witzig. Ihr müsst euch das ja auch nicht bildlich vorstellen.“, grummelte er und tapste schmollend zum Ausgang. „Kommt ihr, Kinders?“, gluckste Uruha und lief Ruki nach. „Wer ist hier ein Kind?“, fragte der Brünette und sah sich demonstrativ um. Dabei fiel sein Blick auf Aoi, der nicht weit von ihm weg stand. Er lächelte. „Danke, für deine Rettung. Uruha hätte mich noch zu Tode getanzt.“ „Das kann ich mir vorstellen.“ „Laufen wir zusammen?“ Kai setzte seinen schönsten Dackelblick auf. „Wenn du mir nicht wieder an den Hintern gehst, laufe ich neben dir.“, meinte Aoi und setzte sich in Gang, den anderen beiden nachzulaufen. Wer weiß, was Ruki gerade mit Uruha anstellte..? Oder umgekehrt..? Bei den Gedanken an die beiden musste der Schwarzhaarige Lächeln. //Ich würde gerne sehen, wie glücklich er ist. Ich hoffe, Uruha bricht ihm nicht das Herz... Sonst würde ich ihm etwas brechen und das vergisst er dann sein ganzes Leben lang nicht.// Ein brünetter Haarschopf fiel ihm neben sich auf und das breites Lächeln, welches er ihm schenkte. „Ano... der Letzte macht die Tür zu.“, sagte Aoi und musste sich ein Lachen verkneifen, als Kai einen Flunsch zog und zurücklief, um den Club abzuschließen und den Schlüssel mitzunehmen. Denn das hatte er vollkommen vergessen. „Wo bleibt ihr denn?! Ruki und ich essen das Eis auch alleine auf, wenn ihr euch nicht beeilt!“, rief Uruha vergnügt und Aoi fing an zu laufen. Er wollte den beiden nicht den Spaß nehmen, denn so was Fieses hätten sie bestimmt drauf, aber er hatte Hunger. „Hey, wartet doch auf mich!“, rief der Letzte und rannte noch schneller, um den Anschluss nicht zu verpassen. Armer Kai... Kapitel 9: Aoi² --------------- Titel: Dance in the Love Kapitel: 9 Serie: The GazettE Genre: Shonen – Ai, Humor Autor : Blue_XD Pairing: Werdet ihr merken ;D Musik beim Schreiben: Playlist Nebenbeschäftigungen: TV, Schule Anmerkung: Reita wird in dieser FF nicht selbst auftreten. ~+~+~ „Die Idee mit der Pause war super, Aoi! Ich habe gar nicht gemerkt, dass ich Hunger hatte!“, lachte Uruha und rieb sich den nun vollen Magen, denn der Kuchen war schnell gegessen, so lecker und frisch war der hier im Café 'Heart in Ice' in der Nähe des Tanzclubs. Wie es der Name schon ausdrückt, wurde wirklich viel Liebe in Details und in das Essen selbst gesetzt. So gab es zu einer Tasse Kaffee auch kleine Kekse in den verschiedensten Tierformen. Aoi, der sich statt Kaffee nur einen Tee bestellt hatte, sah deshalb auch dementsprechend traurig aus, als er keinen Keks dabei hatte und schmollte. „Mhm...“, brummte er nur zur Antwort und sah neidisch zu dem Keks herüber, den Ruki gerade freudig auspackte, sich wie ein kleines Kind darüber freute, um es dann mit dem Geräusch eines Propellers in seinen Mund hinein fliegen zu lassen. Über Aois Kopf schwebte ein imaginäres Drop. Dass Ruki aber auch immer mit seinem Essen spielen muss! Schlimm solche Kinder. „Aoi? Magst du meinen Keks haben?“, fragte Kai, der den Schwarzhaarigen die ganze Zeit beobachtet hatte und ihm natürlich auch nicht entgangen war, wie gerne er auch solch einen Keks haben wollte. Der Schwarzhaarige sah ihn ertappt an und sah ihn aus großen Augen an. „Möchtest du deinen nicht?“ „Nein, du kannst ihn haben.“ Der Brünette lächelte und packte den Keks aus. „Bist du dir sicher? Wenn du mir den gibst, ist er weg.“, warnte ihn Aoi und grinste. Der andere musste lachen, beugte sich vor und hielt ihm den Keks an den Mund. „Mach Aaaaaaahhhh~“ Der Schwarzhaarige erstarrte und sah den Keks und die fremde Hand unsicher an. „I-ich kann das auch s-“ „Nun mach schon Aoi! Kai beißt doch nicht.“, meinte Uruha grinsend und beobachtete die beiden. //Also zusammenpassen würden sie schon...// Auch der Kleinste der Vier beobachtete das Schauspiel und als Aoi sich immer noch nicht dazu bewegte, rutschte er etwas von seinem Stuhl, um unter dem Tisch Aoi zu erreichen und ihm auf den Fuß zu treten. „Ahhh!“, rief Aoi vor Schmerz und Überraschung aus und ehe er etwas dagegen hätte machen können, hatte er auch schon den Keks im Mund. Noch mehr verwirrt war er allerdings, als Kai mit einem Finger an seinen Lippen hängen blieb. Mit roten Wangen wendete er sich ab und sah überall hin, nur nicht in Kais Gesicht, das weiterhin an ihm klebte und penetrant vor sich hingrinste. „Was kichert ihr denn?!“, fuhr er Uruha und Ruki genervt an, die sofort eine Hand vor ihren Mund schlugen und unschuldig dreinblickten. Eine Kellnerin kam an ihren Tisch. „Möchten sie noch etwas bestellen?“, fragte sie und lächelte die Jungs zuckersüß an. „Hm... ich glaube, Aoi möchte noch etwas mit ganz viel Kalorien haben.“, meinte Uruha grinsend. „Dann hört er vielleicht auf zu schmollen. Was möchtest du denn haben Aoi?“ Der Angesprochene sah ihn mit gehobener Braue an. „Nein, ich bin satt. Wirkl-“ „Ruki, was isst denn die kleine Zicke gerne? Käse?“ Ruki musste lachen und hielt sich die Seite. „E-e-erdbe-eren!“, lachte er und biss in seinen Arm, um das Lachen zu stoppen. Dabei grinste er Aoi entschuldigend an. „Hey, ich bin keine Zicke!“, verteidigte sich dieser, dem das Füttern mit dem Keks einfach nur peinlich gewesen war! „Ich möchte wirklich nichts!“ „Bitte, beachten Sie ihn nicht. Er nimmt noch eine kleine Erdbeertorte.“ Die Kellnerin sah sie unsicher an, nickte dann aber und verschwand. „Hey! Kommen Sie zurück!“, rief Aoi und sah ihr nach. Da sie ihn aber nicht gehört hatte, kam sie auch nicht zurück und er ließ sich zurück in seinen Stuhl sinken. „Ich bin keine Zicke und ich bin satt!“, meinte er und verschränkte die Arme vor der Brust. „Willst du mich mästen, damit du dich schlanker fühlst Uruha?“ „Hm... ja, das auch.“, grinste der Blonde und als Aoi den Kopf seufzend sinken ließ, zwinkerte er Kai lächelnd zu. Dieser grinste vor sich hin und formte ein stummes 'Danke' mit den Lippen, ehe sein Blick wieder an Aoi hängen blieb. Als die Kellnerin wieder kam, stellte sie dem schmollenden Kind das kleine Kuchenstück vor die Nase, verbeugte sich und wuselte abermals davon. Doch Aoi sah nicht mal auf. „Aoi-chan~ Komm schon, die kleinen Erdbeeren warten auf dich. Es ist doch nur ein kleines Stück und davon wirst du bestimmt nicht fett.“, witzelte Uruha und sah Kai auffordernd an. Dieser nickte und schnappte sich den kleinen Teller mit dem Törtchen. Dann machte er sich etwas auf die Kuchengabel, beugte sich zu Aoi vor und hielt ihm die Gabel hin. „Bitte Aoi~ Du magst doch Erdbeeren, oder nicht? Nimm doch ein bisschen. Ich fütter' dich auch.“ Ungläubig sah der Schwarzhaarige auf und erschrak, da sich die Gabel so dicht an seinem Gesicht befand. Sein Atem ging stockend und er schüttelte den Kopf. „Ich will nicht... Lasst mich doch in Ruhe...“, murmelte er und drückte Kais Arm von sich. //Er soll damit aufhören! Ich bin kein kleines Kind!// „Keine Erdbeere?“, fragte der Brünette nach und blieb hartnäckig. Seine Augen fixierten Aois delikate Lippen, die er nur zu gerne einmal küssen würde. „Mou~ Kai, du nervst. Dann gib mir halt eine Erdbeere.“, gab Aoi geschlagen von sich und wollte sich eine Erdbeere nehmen, doch Kai hielt den Teller weg. „Ich will dich füttern, Aoi.“ Der Gemeinte rollte genervt mit den Augen und öffnete den Mund. Diese Chance nutzte Kai natürlich sofort und schon schob er Aoi die Kuchengabel samt Erdbeere in seinen Mund. „Du gannst ie ieder ausnehmen Gai...“, machte ihn der Schwarzhaarige darauf aufmerksam und sah ihn abwartend an. „Oh oho! Ja, ich war gerade mit den Gedanken woanders.“, gluckste er und legte die Gabel beiseite. „Ich will gar nicht wissen, wo du mit deinen Gedanken warst...“, murmelte Aoi. Ruki stibitzte sich inzwischen den kleinen Kuchenteller und aß das Stück auf. „Ich weiß gar nicht, was du hast Aoi. Der war doch lecker!“, rief er strahlend und grinste den Schwarzhaarigen breit an. „Tze... Du hast ja auch zwei Mägen...“ Der kleine Blonde zog eine Schnute und schob den Teller von sich. „Hab ich gar nicht.“ „Doch, denn du hast mir keine Erdbeeren mehr übrig gelassen.“, meinte Aoi und grinste. „Ach darum ging es?“, fragte Ruki belustigt und lachte. „Ja...“ „Soll ich dir noch welche kaufen?“, fragte Kai lächelnd und starrte ihn immer noch an. Der Älteste dropte. „Nein Kai, danke. Das brauchst du nicht tun.“ Da er das Gestarre nicht mehr aushielt, rief er eine Kellnerin an ihren Tisch und verlangte die Rechnung. „Lasst uns wieder tanzen gehen...“, bat er und sah angestrengt zu Uruha. „Bist du sicher?“, fragte Uruha und hob eine Braue. „Du wolltest doch die Pause.“ „Bist du krank?“, fragte Ruki und sah besorgt zu ihm rüber, wodurch er einen leichten Tritt unter dem Tisch bekam und weitere Vermutungen unterließ. „Okay, lasst uns tanzen gehen.“, stimmte er noch schnell seinem Kumpel zu und griff nach seiner Brieftasche. „Wie bezahlen wir? Jeder für sich?“ „Ich bezahle...“, meinte Kai und starrte dabei Aoi dämlich grinsend an. Dieser sah weg und schüttelte den Kopf. „Nein, jeder bezahlt für sich. Dein Angebot ist lieb gemeint, aber ich will dich nicht ausbeuten.“ „Also für mich kannst du gerne zahlen, Kai.“, meinte Uruha und erhob sich lächelnd. „Dankeschön~“ //Unverschämtheit...//, dachte Aoi und sah Uruha streng an. //Dass er Kais Gutherzigkeit ausnutzt.// Die Kellnerin kam mit der Rechnung an ihren Tisch. „Wie möchten sie zahlen? Alles zusammen oder einzeln?“ „Ich bezahle meins, der junge Mann hier bezahlt für den Blonden mit und der Kleine zahlt auch selber.“ „Aber Aoi, Kai kann doch auch mei-“ „Ruki, bitte.“ „Okay.“, seufzte Ruki niedergeschlagen und holte seine Brieftasche wieder hervor, die er nach dem Angebot von Kai wieder eingesteckt hatte. Nachdem die Kellnerin ihm den Preis seiner Bestellungen verkündete, bezahlte er und stand ebenfalls auf. Auch Aoi bezahlte. Nach einem freundlicher Stubser Uruhas, erwachte auch Kai aus seiner Gafferei und bezahlte den Rest. „Danke Kai.“ Uruha umarmte den Brünetten kurz, ehe er wieder von ihm abließ und Richtung Tanzclub los marschierte. Ruki immer hinter ihm her. Er hatte sich persönlich zu Uruhas eigener Klette ernannt. „Kai, kommst du, oder willst du dort Wurzeln schlagen? Es tanzt sich nicht ohne dich.“, rief Aoi, der den beiden Blonden bereits nachgegangen war und nun an einer Zigarette zog. Der Brünette sah verwirrt zu ihm auf, ehe er grinsend nickte und zu ihm lief. „Kai?“ „Ja, Aoi~?“ Der Gemeinte seufzte leise vor sich hin. „Ich mag es nicht, wenn du mich anstarrst. Könntest du dich bitte zusammenreißen und dich wie ein normaler Mensch benehmen? Mich nicht anstarren, als sei ich ein seltenes Tier?? Und vor allem normal mit mir reden? Das schaffst du doch mit Ruki und Uruha auch.“ Kai ließ beschämt den Blick sinken. „Tut mir Leid, Aoi... aber du bist das Wunderbarste, was mir je über den Weg gelaufen ist. Ich starre dich an, weil du wunderhübsch bist und dein Anblick mich fesselt. Ich kriege keinen verdammten Satz raus, weil du mir den Atem mit deinen Blicken nimmst und-“ „K-Kai! Bitte... Liebst du mich?“ Der andere blieb stehen, nahm zögerlich Aois Hände und zog ihn zu sich. Er drückte sie zärtlich und strich mit den Daumen über den Handrücken. „Aoi, sieh mich bitte an.“, bat er ihn und schluckte schwer. //Ich muss es jetzt sagen!// Der Schwarzhaarige wusste gar nicht, wie ihm geschah, als er auch schon Kais Körper an seinem spürte und die Hände, die seine drückten. Unsicher sah er auf und in Kais Augen. Seine hielten ihn fest und baten stumm darum, ihn nicht dumm zurück zu lassen. Der Brünette verlor sich beinahe in den Augen seiner Liebe und sein Herz sprang ihm beinahe aus der Brust, so schnell schlug es. „Wennduwirklichwissenwillsto-obichdichl-liebe,dannbitteichdich,laufnichtvormirweg!Ich liebedichmehralsallesandereaufderwelt...!“ Atemlos beendete er seine Worte und sein Händedruck verstärkte sich ungewollt. //Bitte... lauf nicht weg...!// „Was?“, fragte Aoi jedoch nur und war sich nicht sicher, richtig gehört zu haben. //Hat er gesagt, dass er mich liebt?!// Enttäuscht seufzte Kai und atmete noch einmal tief ein und aus. „Aoi, ich l-liebe dich!“, wiederholte er mit fester Stimme, aber mit wackligen Knien. „Bitte, hass mich nicht dafür! Aber es war Liebe auf den ersten Blick!“ Überrumpelt stolperte der Schwarzhaarige zurück und sah zu Boden. //Er hat es wirklich... gesagt..!// Sein Herz schlug ungewohnt schnell und das ließ ihn leicht zittern. //Es waren doch nur einfache Worte! Was ist mit mir los!?“// „I-ich... i-ich...“ Er unterbrach sich selbst und ordnete erst mal seine wirren Gedanken. Mit roten Wangen sah er zu Kai auf, der ihn abwartend ansah, und senkte dann wieder den Blick. //Ich hätte es mir ja denken können, dass er mich liebt. An seinem Verhalten nicht schwer zu erkennen, aber es dann wirklich gesagt zu bekommen, das bestätigt meinen Verdacht auch noch. Meine Knie sind ganz weich... Mein Herz schlägt so schnell, dass man denken könnte, es will sich aus meiner Brust freireißen. Warum reagiert mein Körper so, wenn ER mir die Liebe gesteht?! Was... empfinde ich für ihn...? Liebe? Zuneigung? Ich bin durcheinander. Was soll ich denn sagen?!// „Aoi...?“, fragte Kai zaghaft und trat etwas näher. Nur langsam hob er die Hand, um sie auf Aois Wange zu legen, der erstarrte. Nur ganz langsam sah er auf. „K-Kai ich... bin durcheinander. Muss darüber nachdenken...“, bekam er stotternd heraus und schluckte. //Reiß dich zusammen Aoi!// Der Brünette nickte verstehend und strich liebevoll über Aois Lippen. „D-darf ich... dich küssen?“ „W-was?!“, fragte der Schwarzhaarige überrumpelt und wich erneut zurück. „Tut mir Leid... Lass uns jetzt gehen. Die beiden warten bestimmt schon auf uns...“ Und genau so war es auch. Nach einer kleinen Standpauke des Tanzclub-Inhabers machten sie sich daran, noch ein wenig zu üben. Immer wieder schnellte Kais Kopf zu Aoi und dieser sah mal wieder überall hin, ausgenommen Kai. Uruha ging dieses Schweigen mächtig auf den Zeiger, also hörte er mit dem Tanz auf, da Aoi sich eh nicht mehr konzentrieren konnte, und stemmte die Hände in die Seiten. „Was ist denn mit dir los, Aoi?“ Ertappt schreckte er zusammen. „Tut mir Leid Uruha, ich... bin nur etwas durcheinander...“ „Etwas? Du bist mit deinen Gedanken überall, aber nicht in diesem Raum. So kriegen wir das heute nicht mehr hin.“, meinte er seufzend und strich sich eine Strähne aus dem Gesicht. „Gut, genug geübt haben wir für heute und es schaut ganz gut aus. Machen wir Schluss. Morgen will ich Konzentration sehen!“ Aoi nickte ergeben und auch die beiden anderen hörten auf zu tanzen. „Kai?“ „Hm...?“ „Gehst du noch mit mir einkaufen?“, fragte Ruki etwas lauter, sodass die beiden zu ihnen rübersahen. Der Schwarzhaarige senkte etwas traurig den Blick, als er feststellte, dass er dann alleine zu Hause wäre. Uruha hingehen strahlte. „Ich komme mit!“, beschloss er und ging zu ihnen. „Ich müsste mal wieder neue Klamotten kaufen und-“ „T-tut mir Leid, Uruha, aber... ich würde gerne mit Kai alleine gehen wollen.“, sagte Ruki entschlossen und griff sich Kais Arm. Dieser sah überrascht zu ihm runter und dann wieder zu Uruha, um im nächsten Moment mit den Schultern zu zucken. Der Blonde runzelte die Stirn. „Ihr wollt mich nicht dabei haben?“ „Tut mir Leid. Ich habe noch etwas mit ihm zu bereden.“Uruha hob die Brauen und musterte Ruki. „Hm... na gut. Dann verbringt ihr zwei Hübschen halt den Abend. Vielleicht hat Aoi Lust, etwas mit mir zu unternehmen. Aoi?“ Er drehte sich um und stieß einen überraschten Laut aus. „Wo ist denn Aoi hin?“, fragte er verblüfft und im nächsten Moment zog er schon einen Schmollmund. „Er will wohl den Abend nicht mit mir verbringen. Fein, dann geh ich jetzt alleine nach Hause.“ Er fuhr sich durchs Haar und schob Kai und Ruki aus dem Club, bevor er abschloss. „Macht keine Dummheiten, Jungs.“, meinte er grinsend und wuschelte beiden durch die Haare. „Sei lieb zu Kai.“, mahnte er und sah Ruki dabei an. „Versprochen.“, grinste Ruki und hob den Daumen in die Luft. „Okay, dann viel Spaß.“, sagte er Blonde noch und lief nach Hause. Die beiden übrig gebliebenen sahen ihm nach. „Uruha ist viel netter geworden in letzter zeit.“, meinte Ruki und grinste Kai an. „Ja und das freut ich. Er öffnet sich für neue Freundschaften. Er hat sich sehr verändert. Und jetzt rück mal raus mit der Sprache. Wo willst du mich hinentführen?“ Der Kleinere musste lachen. „Ich entführe dich doch nicht.“ „Ich mein ja nur...“ „Schon gut. Wir gehen jetzt etwas für unsere Wie-gehe-ich-mit-Aoi und Wie-gehe-ich-mit-Uruha-um Therapie holen.“ Der Brünette sah den anderen verwirrt an. „Und was schlägst du vor? Wir besorgen uns ein Aoi- und ein Uruha-Double?“ „Nein, viel zu teuer, aber sowas Ähnliches.“ Geheimnistuerisch grinste Ruki den Größeren an und lief los. „Kai, los komm! Schlag keine Wurzeln!“ Der Brünette murrte und setzte sich in Gang, eilte dem anderen hinterher. ~+~ „Ein Sexshop???! Ruki, was willst du denn da finden??“, fragte Kai entrüstet und wurde rot. „Wirst du schon sehen und jetzt komm mit rein. „Nein, ich will ni- Ahhh~! Lass los!“ Ruki hatte Kai am Handgelenk gepackt und zog ihn in den Laden. Drinnen hielt sich der Brünette die Augen zu und blieb erstarrt stehen. //Wie peinlich!// „Hey Kai-kun! Schau mal hier! Ich hab's gefunden.“, rief ein stolzer Ruki und hielt das Gefundene hoch. Kai drehte sich demonstrativ von ihm weg. //Nein, ich kenne ihn nicht...// Doch Ruki ließ sich nicht abwimmeln und so stand er mit den Utensilien vor ihm und piekste ihn in den Bauch. „Heeeeeey~ Schau doch mal. Es wird dir sicherlich helfen können.“ Kai hatte die Augen zusammengekniffen und schüttelte den Kopf. Ruki seufzte. „Gut, ich geh bezahlen. Renn nicht weg, hai?“ „Hatte ich nicht vor...“, murmelte der Brünette und kaum war Ruki weg, spähte er zwischen seinen Fingern hervor und suchte den Ausgang. Nur leider war er dabei zu langsam vorgegangen, denn gerade als er mit einem siegessicheren Lächeln aus dem Laden gehen wollte, wurde er an seinem Hemd zurückgezogen. „Na na na!“, erklang Rukis strenge Stimme und Kai fuhr ertappt zusammen. „Ich wollte nicht abhauen!“, meinte er sofort und der Kleinere hob die Brauen. „Das habe ich gesehen... Hier, das gehört jetzt dir.“ Ruki übergab ihm eine Tüte und grinste breit. „Na los, schau rein.“ Der Größere schluckte schwer und nickte. Dann öffnete er die Tüte und sah hinein. „Ano... Ruki? Und du meinst, damit kann ich üben?“, fragte er ungläubig und sah zu ihm auf. „Ja. Hier ist ein Foto von Aoi. Probier's aus. Hast du auch eines von Uruha?“ „Ähm... ja, das habe ich.“ Er nahm seine Brieftasche vor, steckte liebevoll das Bild von Aoi ein und nahm eins von Uruha vor, welches er immer bei sich trägt. „Und sei vorsichtig damit, okay?“ Ruki lachte. „Ja, das werde ich. Und du sei vorsichtig mit Aoi.“ Der Brünette grinste. „Okay, ich muss dann mal nach Hause, sonst macht sich Uruha noch Sorgen. Schön üben, hai? Bis Morgen.“, sagte der Kleinere und lief nach Hause. Vielleicht erwartete ihn ja ein schönes Abendessen. Schließlich war Aoi heute dran mit kochen. Auch Kai lief nach Hause. ~+~ „Oh man... dass ich da mitmache...!“, murmelte Kai vor sich hin und packte das Utensil aus dem Sexshop aus. //Fein. Uruha habe ich bereits gute Nacht gesagt. Zugeschlossen habe ich zur Vorsicht auch, falls er nochmal reinkommen sollte. Dann kann's ja losgehen... Au man... Morgen bin ich bestimmt total müde.// Er besah sich das Ding in seiner Hand und schmunzelte. //Ruki hat einen kranken Sinn für Humor. Echt... Wie soll ich damit lernen mit Aoi umzugehen?!//, fragte er sich und faltete es auseinander. Bei dem Utensil handelte es sich um eine aufblasbare Gummipuppe. Seufzend nahm er das Ventil in den Mund und blies die Puppe Stück für Stück auf. Seine Wangen färbten sich aufgrund der Anstrengung ganz rot. Als er glaubte, keine Luft mehr in sich zu haben, war er auch schon so gut wie fertig und machte eine Pause. //Diese Puppe hat nicht mal Ähnlichkeit mit ihm. Er ist viel hübscher als dieses Ding hier. Außerdem kann es meinen Kuss nicht erwidern. Unfair...// Abermals seufzend, blies er die Puppe weiter auf, bis sie vollständig gefüllt war. Er schloss das Ventil und nahm Aois Foto aus seiner Brieftasche. Dann legte er die Puppe, die er Aoi getauft hatte, auf sein Bett und stand auf. Nicht, um einen Striptease oder andere perverse Sachen mit ihr anzustellen, sondern um einen Streifen Klebeband zu holen. Mit diesem Streifen lief er zurück zum Bett und befestigte das Foto am Kopf der Puppe. „So Aoi, dann mal los.“ Er setzte sich neben die Puppe und besah sie sich einen Moment. //Wenn man mich jetzt sehen würde, dann würde man mich für krank halten...//, dachte er und dropte. Er setzte sich wieder aufrecht hin und starrte angestrengt auf das viel zu kleine Foto. „Du möchtest wissen, was ich an dir so besonders finde? Hm... ist das nicht offensichtlich? Du bist hübsch, klug, hast einen sexy Körper, eine heiße Stimme, geile Kurven und... nein, das kann ich doch nicht so sagen...“. Murmelte er vor sich hin und machte eine nachdenkliche Miene. //Okay zweiter Versuch.// „Du... hast wunderschöne Augen, tolle Lippen, die ich zu gerne mal küssen würde, ein hübsches Gesicht, einen tollen Körper, einen netten Hintern und deine Stimme ist tief und geht einfach unter die Haut!“ Prüfend sah er seine Aoi-Puppe an. Doch diese zeigte keine Regung. //Er muss unter meinen Worten schmelzen! Das war noch nicht gut...// Er spannte seine Muskeln an und poste ein wenig. „Na heißes Schnittchen! Hast du heute Abend schon was vor?“, fragte er machomäßig und wippte mit den Brauen. Wieder keine Regung. Niedergeschlagen ließ er den Kopf hängen. „Ich glaub, das Training wird heute sehr lange andauern.“ //Auf was für Typen steht Aoi eigentlich?// Er schnappte sich sein Handy. //Gut, dass mir Ruki seine Handynummer gegeben hat.// Er wählte seine Nummer und wartete ungeduldig darauf, dass der Kleine rangeht. Plötzlich war ein krächzen zu vernehmen. „Ruki, bist du das?!“, fragte Kai entsetzt. „Hai, ich hab mich schon dumm und duselig geredet, aber irgendwie finde ich nicht die richtigen Worte. Wie sieht's bei dir aus?“ „Nicht anders. Ich hab mal eine wichtige Frage.“ „Schieß los.“ „Auf was für Typen steht Aoi eigentlich?“ „Ähm... was?“ Ruki musste lachen. „Was ist denn daran so witzig? Auf was für Typen steht er??“ „Hör mal Kai... Ich glaub, Aoi weiß noch gar nicht, dass er auf Kerle steht. Da ich bi bin, weiß ich, dass er auch zu der Sorte gehört. Das hat man im Gefühl, weißt du? Er weiß es einfach nicht und hatte auch noch nie was mit einem Kerl. Auf was für Typen er steht? Niedliche Mädchen mit geilen Kurven?“ „Oh...! Super..!“, meinte der Brünette ironisch und könnte heulen. „Was ist denn jetzt kaputt?“ „Ich habe Aoi heute meine Liebe gestanden...“ „Waaas?! Deshalb war er also so komisch! Er hat Essen für uns gemacht, aber hat die ganze Zeit geschwiegen und war mit den Gedanken ganz woanders.“ „Vielleicht bei mir..?“, meinte Kai und musste etwas grinsen. „Hm... schon möglich. Kai, hast du sonst noch Fragen? Ich muss noch mit Uruha reden.“ „Häh...? Soll ich ihn dir geben? Der schläft glaube ich schon.“ Abermals musste Ruki lachen. „Kai, du Dussel! Meine Puppe!“ Bei dem Brünetten fiel der Groschen. „Ach so...“ Der Kleinere kicherte noch immer. Kai seufzte genervt. „Gute Nacht Ruki.“ „Nacht Kai-chan“, sagte Ruki vergnügt und legte auf. Kai grummelte irgendetwas in seinen nicht vorhandenen Bart und legte sein Handy auf den Nachttisch. „Okay... Ich muss also niedlich sein und geil Kurven haben.“ Er richtete seinen Körper auf und betastete seinen Hintern. „Ich glaub, das wäre kein Problem. Hoffe ich zumindest.“ „Jetzt muss ich nur noch niedlich sein.“ Er stand von seinem Bett auf und lief zum Spiegel. //Niedlich...// „Wie soll das denn gehen?“ //Vielleicht kann ich mir von meiner Schwester mal einen Rock ausleihen? Aber... dann muss ich ja meine Beine rasieren...! Oh Gott... da geht meine Männlichkeit dahin. Rock ist aus meinem Wortschatz gestrichen. Was könnte noch niedlich sein? Hm... Ich hab's!// Schnell lief er an seinen PC und schaltete ihn ein. //Ich habe doch einen Ordner, der nur aus Bildern von niedlichen Männern besteht. Ich liebe diese Kerle... mit ihren Zöpfchen, mit der Schminke und den Röck-... Brainerror: Wort nicht gefunden!// Aufgrund seiner eigenen Gedanken, musste er kichern. Als der Rechner vollständig hochgefahren war, öffnete er den Ordner mit den vielen androgynen Männern und sah sich alle an. //Die tragen ja alle Schminke! Einige tragen Hotpants, dieses Wort, was ich nicht sagen kann, Kleider, Rüschen und Hello Kitty Plüschtiere. Ohhh~ sind die niedlich! Ich will auch so'n Stofftier haben! Wünsche ich mir zum Geburtstag.// Grinsend stellte er den PC wieder aus. Als er so da saß und den schwarzen Bildschirm ansah, verschwand sein Grinsen bald wieder aus seinem Gesicht. //Toll... hat mir das jetzt irgendwie geholfen?!// Er vergrub sein Gesicht in den Händen. //Ich bin einfach nicht niedlich! Aber... ich muss es wohl versuchen. Hoffentlich funktioniert es.// Kapitel 10: Unerwartetes Wiedersehen und böse Folgen einer Tat -------------------------------------------------------------- Titel: Dance in the Love Kapitel: 10 Serie: The GazettE Genre: Shonen – Ai, Drama Autor : Blue_XD Pairing: Aoi&Kai(?); Ruki&Uruha(?) Musik beim Schreiben: gesamte Playlist Nebenbeschäftigungen: mir Luft zufächeln xD (Blöde Sonne... U-U) Anmerkung: Die nächsten zwei Tage werden nur in Kurzform angegeben. 'Überraschungsgäste' wird es geben, Kai dreht durch xD° Epilog wird noch folgen. ~+~+~+~ Nur noch 4 Tage bis zu ihrem Auftritt... An diesem Tag geschahen einige Dinge, die erwähnt werden sollten. Die Jungs trafen sich, wie auch am vorigen Morgen, um 11Uhr im Tanzclub. Kai kam verspätet an. Er brachte für jeden einen Cappuccino mit und Erdbeeren für Aoi. Nur ein kleines Zwinkern schenkte er ihm, ehe er sich Ruki geschnappt hatte und lostanzte. Die beiden unterhielten sich, während Aoi das selbige mit Uruha tat. Ihr Thema war Kai! Dieser hatte sich etwas geschminkt und trug zwei Hello Kitty Haarspangen im Haar. Schulterzuckend machten sie sich an die Arbeit und tanzten sich die Seele aus dem Leibe. Kai starrte nicht mehr so viel, wie er es am vorigen Tag getan hatte und sprach sogar ganz normal mit Aoi! Welch Wandelung! Aber er sah auch sehr müde aus, sodass Uruha öfter mal Pausen vorschlug. Er machte sich Sorgen um seinen Kumpel und fragte auch öfter mal nach seinem Befinden, jedoch ohne konkrete Antwort. Auch Ruki schien sich etwas geändert zu haben. Er wirkte konzentrierter und verwickelte Uruha in einer Pause in ein ernsthaftes Gespräch! Das Thema lautete: Schuhkauf. Der Blonde lud Ruki dazu ein, nach dem Training mit ihm shoppen zu gehen, da er ja am Vortag schon nicht mit gehen durfte. Den Grund hatte er allerdings noch nicht erfahren. Aoi wirkte nicht mehr so distanziert und tanzte konzentriert mit. Sie wirkten alle viel entspannter und brachten auch neue Ideen in den Tanz mit ein. Nur etwas hatte sich nicht geändert... Aoi hatte Kai noch nicht gesagt, was er über seine Liebeserklärung dachte. Aber er hatte auch nicht abgelehnt, was Gutes heißen KÖNNTE! ~+~ Nur noch 3 Tage bis zu ihrem Auftritt... Nach einigen Stylingtipps und guten Ratschlägen von Uruha, hatte es Kai sein lassen, sich Spangen ins Haar zu machen und ging lieber mit ihm shoppen. So kam es, das Kai im Laufe des Vormittags, also vor dem Training, 3 neue Hosen und 5 neue Shirts hatte. Auch ein Friseurtermin war mal wieder fällig gewesen. Der 'neue' Kai betrat mit seinem Kumpel den Club und schenkte dem Schwarzhaarigen, der dank eines Ersatzschlüssel bereits mit Ruki dort anwesend war, eine Rose und flüsterte ihm ein kleines Liebesgedicht ins Ohr. Aoi, der die letzten Tage gründlich nachgedacht hatte und auch gemerkt hat, wie sehr Kai sich für ihn verändert hatte, zumindest hoffte er es, das er es für ihn tat, lächelte sanft und roch an der Rose. „Das ist süß von dir Kai..“, hatte er gemeint und küsste den Brünetten auf die Wange. Der Geküsste lächelte überglücklich und schwebte beinahe auf Uruha zu, um ihn zu fragen, ob er wieder mit Aoi tanzen könne. Dieser hatte nichts dagegen einzuwenden und so kam es, dass Ruki nun wieder mit seiner Liebe den lieben langen Tag tanzen konnte und Kai mit Aoi. Ruki wusste inzwischen, wie eitel Uruha war und machte ihm Komplimente. Sie verabredeten sich nach dem Tanzen miteinander und redeten einfach nur um sich besser kennenzulernen. Er benahm sich ganz anders, als noch vor zwei Tagen. Man könnte fast meinen, dass die Uruha-Puppe in seinem Zimmer, ihn zum Mann hatte werden lassen! Was natürlich Schwachsinn ist, aber zumindest könnte man sich so seine Wandelung erklären. Kai machte seiner schwarzhaarigen Schönheit auch Komplimente, flirtete mit ihm und massierte ihm in den Pausen den Rücken. Um den Älteren zu necken, pustete er gegen Aois Ohren oder auch mal gegen seinen Nacken. Der Schwarzhaarige war glücklich und zum ersten Mal, akzeptierte er es, dass er wohl doch auf Männer stehen könnte. Er genoss die Zärtlichkeiten und die lieben Worte Kais. Auch dankte er ihm abends mit einem Kuss auf die Wange, als er ihn nach Hause gebracht hatte. Doch Kai hatte ihn nicht einfach in sein Haus gehen lassen, sondern hatte ihn an der Hand genommen und ihn gebeten, ihn doch eine Antwort zu geben. Er erklärte, wie sein Herz sich nach dem seinen sehnte und seine Lippen sich nach einem Kuss. Lange sah Aoi ihn an, ehe er mutig auf ihn zutrat. „Dann küss mich...~“, forderte er lächelnd. Und das tat Kai. In diesem Moment glaubte er, der glücklichste Mensch zu sein. Aoi schien es nicht viel anders zu gehen. Von den Gefühlen überfordert, die auf ihn eindrangen, waren nie endende Minuten vergangen, in denen der Schwarzhaarige seine Gedanken ordnete. Und als er glaubte, sich sicher sein zu können, was er fühlte, nahm er Kais Hände und führte sie an seine Brust. „Spürst du den schnellen Herzschlag meines nach Liebe zehrenden Herzens? Es schlägt für dich Kai.“, hatte er gesagt und abermals küssten sie sich. Nichts auf der Welt, könnte sie jetzt noch von der Wolke 7 stürzen... Oder etwa doch...? Und wie sah es bei Uruha und Ruki aus? Sie waren nach dem Shoppen in einem kleinen Café gewesen und haben über andere Leute gelästert. Irgendwann hatte Ruki dann den anderen gefragt, warum er eigentlich andauernd dieses Halsband trug. Zuerst hatte Uruha nicht antworten wollen, doch Ruki wäre nicht Ruki, wenn er so leicht aufgegeben würde. Uruha hatte letztendlich seinen Hals entblößt, an dem immer noch leicht gerötete Stellen vorzufinden waren. Ruki war geschockt gewesen und verlangte eine Erklärung und erstaunlicherweise fügte sich der Größere und erzählte etwas von seinen ehemaligen falschen Freunden. Dass der Kleinere danach so stinksauer über die beiden gewesen war, hatte Uruha als süß empfunden und machte sich im nächsten Moment Sorgen um seinen Verstand. Er hatte wohl gemerkt, wie sehr er sich verändert hatte und das schlimmste war ja... dass er es nicht einmal schlecht fand! Nein, er genoss es. Genoss es in der Nähe von Aoi, Ruki und Kai zu sein. Wobei aber letzterer doch bald wieder arbeiten müsste.... oder? Ob Aoi dann traurig wäre? ~+~ 2 Tage vor ihrem Auftritt hatte sich Kai etwas ganz Besonderes für seinen Aoi ausgedacht. Dieser betrat gerade lächelnd den Club und als er Kai gesichtet hatte, trat er lächelnd auf ihn zu und umarmte ihn etwas schüchtern. „Morgen Kai.“, hauchte er in dessen Ohr und ließ wieder von ihm ab. Doch da hatte er die Rechnung ohne den anderen gemacht. Der Brünette hatte sich schnell umgedreht und den Schwarzhaarigen zu sich gezogen. Sein Kopf ruhte nun in seiner Halsbeuge. „Morgen Aoi-chan. Lächelnd siehst du noch viel hübscher aus. Ich habe es vermisst.“ „Vermisst hast du es? Es gehört dir...~“ Kai seufzte glücklich auf und kraulte der Schönheit den Nacken. „Na da sag ich doch nicht nein. Was möchtest du von mir haben?“ „Hm... das ist schwer. Deine süßen Lachgrübchen? Nein... ohne sie wärst du nicht du. Mir würden sie gar nicht stehen. Wie wäre es mit... dir?“ „Du willst mich?“, fragte der Brünette glucksend und wurde etwas rot. „Ano... woran denkst du gerade? Ich will deine Liebe. Ich habe nicht von Sex gesprochen.“ Kai zog eine Schnute und sah den Größeren bittend an. „Hey! Der Dackelblick ist unfair!“, maulte Aoi und wollte sich losreißen. „Hast du heute Abend schon was vor?“ „Für was? Ich hoffe, du hegst keine dreckigen Gedanken.“ „Ich? Neeeein niemals!“, log Kai und verfluchte sich innerlich. „Aber... ich habe eine Überraschung für dich.“ „Wirklich? Eine riesen Erdbeere?“ Der Brünette dropte. „Nee, eigentlich nicht, aber wenn du möchtest, kann ich in ein Erdbeerkostüm schlüpfen.“ Beide mussten lachen. „Damit ich dich vernasche, hm?“, fragte Aoi grinsend und blickte ihn verlegen an. „Warum durchschaust du eigentlich immer meine Gedanken?! Das ist ja schlimm...“, murmelte Kai und im nächsten Moment lachte er wieder drauf los, da Aoi rot geworden war. „Süß~ Jetzt bist du meine Erdbeere.“ „Hey, du siehst aber auch nicht anders aus Kai.“, meinte der Ältere vorwurfsvoll und verschränkte die Arme vor der Brust. „Okay, du hast mich geschlagen. Sind wir halt beide Erdbeeren.“ „Ach Kai-chan, du bist doof.“ „Und du ein schmollendes Kind!“ „Wer von uns ist hier das Kind?“ „Das ist eindeutig Ruki.“, mischte sich Uruha ein und betrat mit eben jenem den Club. „Hey, ich bin kein Kind.“, verteidigte sich Ruki und sah sie böse an. „Ruki, geb's auf, du kannst nicht böse gucken. Du siehst immer noch süß aus.“, meinte Kai und grinste. „Hey~“, murrte Aoi und gewann die Aufmerksamkeit Kais zurück. „Bist du eifersüchtig?“, fragte er süffisant grinsend. „Pah... gar nicht.“ „Und warum schmollst du jetzt?“ „Weil du doof bist.“ „Kinder! Hört auf mit euren Albernheiten. Wir sind zum Tanzen hier, nicht wahr Ruki?“, fragte der große Blonde den Kleineren und lächelte. „Ja, das sind wir. Aber trotzdem hast du mich Kind genannt.“ „Tut mir Leid. Ich meine es doch auch nicht böse. Im Moment kann die beiden sowieso niemand toppen. Hey Kai-chan?“ Dieser schrak aus seinen Gedanken auf und sah fragend zu seinem Kumpel. „Hai?“ „Vernasch die Erdbeere später und schwing das Tanzbein!“ „Alles klar Chef!“, erwiderte Kai und grinste, ehe er Aois Hand schnappte und ihn auf die Tanzfläche führte. Dieser versuchte vergeblich Uruha böse anzugucken, da dieser ihn Erdbeere genannt hat, aber Kai bewegte sich so schnell, dass er gar keine Chance hatte! „So Ruki... Sind nur noch wir beide übrig. Machen wir sie fertig?“, fragte der große Blonde. „Fix und alle!“, stimmte Ruki grinsend zu und stellte sich dicht an den anderen. Sie hatten sich darauf geeinigt, dass er den weiblichen Part übernahm, also legte er eine Hand an Uruhas Schulter. „Aufstellung nehmen! Wir gehen die ganzen Schritte nacheinander durch. Für alle Dummen, oder frisch Verliebten, die mit den Gedanken lieber woanders sind, als hier: Wir gehen die Aufführung durch!“, erklärte Uruha und grinste. Kai hatte ihm am Vortag erzählt, was zwischen Aoi und ihm passiert war und seit dem ließ er keinen Moment aus, um die beiden zu necken. Dafür machte es ihm einfach zu viel Spaß. Was den beiden natürlich gar nicht passte. „Ruha! Wir haben schon beim ersten Mal begriffen, was du meintest. Wir sind nicht dumm.“, verteidigte sie Aoi und verschränkte die Arme vor der Brust. „Aber verliiiebt~!“, kicherte Uruha, trat zwischen sie, um sie zu patten. „Uruha..!“, murrte Kai und kitzelte den Blonden, welcher vor Schreck vor ihm wegrannte und sich hinter Ruki stellte. Verstecken war natürlich zwecklos, aber das wollte er damit auch nicht bezwecken. Er legte seine Hände auf Rukis Schultern und streckte den beiden die Zunge raus. „Pah! Wie schwach bist du, dass du dich hinter Ruki verstecken musst~?“ Aois Aussage war zu viel für den guten Uruha. „Nimm das zurück! Ich bin nicht schwach!“ „Dann komm hinter Ruki vor.“, meinte Aoi grinsend. „Damit Kai mich durchkitzeln kann? Keine Chance!“ „Komm schon Ruha... Frieden.“, bot der Brünette ihm an und kreuzte die Finger. „Mhm... na gut... Aber WENN du mich durchkitzelst Kai, dann bin ich sauer auf dich.“ „Ja, ich nehme deine Drohung ernst und jetzt lass uns tanzen.“ Zaghaft löste sich er Blonde von Ruki und trat vor. Plötzlich sprintete Aoi auf Uruha zu und kitzelte ihn. „Wahhh~! Das ist gemein! Nicht kitz- Hahahahaha!!!!“ Die beiden Umstehenden stimmten in das Lachen mit ein. „Aoi, lass daaaas Hahaahaaa~!!“ „Du wärst sauer auf Kai, aber auf mich nicht.“, sagte der Schwarzhaarige grinsend und hörte auf Uruhas Lachmuskeln zu strapazieren. Der Blonde hielt sich an Aois Schultern fest und schöpfte Luft. „Eigentlich galt das auch für dich. Das war gemein...“ „Ach komm schon Ruha. Wenn du so frech bist, musst du mit den Konsequenzen rechnen.“, meinte Aoi und pattete sein Köpfchen, was den Blonden aufmurren ließ. „Tanzen wir jetzt?“, fragte Ruki, der das Ganze schweigend verfolgt hatte. Uruha fasste sich wieder und stolzierte lächelnd auf den Kleineren zu. „Ja, das tun wir.“ Auch die beiden anderen begaben sich auf ihre Positionen. „Let's dance!“, rief Uruha, der die Musik anstellte und zu Ruki eilte, um mit ihm tanzen zu können. „It's Showtime~“ ~+~ Nach 4 Stunden Tanztraining und 2 Pausen brachen sie alle völlig fertig auf Stühlen zusammen. Aoi und Ruki hatten die Köpfe auf den Tisch gelegt und die beiden anderen lehnten sich zurück. Schnelle Herzschläge und atemlose Minuten später, brachte es Uruha fertig, das Wort an seine Tänzer zu richten. „Ihr wart super! Ich bin stolz auf euch... Die Show wird einmalig werden...“ „Ja... das wird sie...“, schnaufte Ruki und linste zu ihm hoch. „Wie l-lange tanzt du jetzt schon Ruha? Bei dem Sport kann man nicht dick werden...“, meinte Aoi und lehnte sich nun ebenfalls zurück. „Nein, das kann man wirklich nicht.“, stimmte Kai zu und wischte sich den Schweiß von der Stirn. „Aoi, du bist trotzdem dünner als ich.“, behauptete Uruha, beugte sich zu ihm vor und schob sein Shirt hoch. Der Schwarzhaarige sah ihn überrascht an, brachte es aber nicht fertig, seine Hand weg zu schlagen. „Wenn du nicht gleich deine Hand da wegnimmst, dann verblutet Kai noch.“, sagte plötzlich Ruki und gluckste. Uruha und Aoi sahen zu dem Brünetten, der auf Aois vor Schweiß glänzenden und durchtrainierten Bauch starrte. Aus seiner Nase tropfte etwas Blut. Große Augen machend wischte der Älteste Uruhas Hand beiseite und zog das Stück Stoff wieder über seinen Bauch. „Kai, sieh mich an.“, bat Aoi und Kai schreckte aus seiner dreckigen Fantasiewelt. „Alles okay bei dir?“ „H-hai...“, murmelte der Brünette und starrte den Schwarzhaarigen an. „Könntest du bitte aufhören, jetzt auch noch zu sabbern?!“ „T-tut mir Leid. Ich kann es nicht zurückhalten.“ „Doch, indem du nicht daran denkst, was du alles mit mir machen könntest.“ „Jetzt geht ihr aber unter die Gürtellinie.“, meldete sich Uruha zu Wort, wurde aber ignoriert. „Ich glaube, Uruha und ich sollten wohl besser gehen. Kai braucht Abhilfe.“, kicherte Ruki und stand etwas wacklig auf. „Kommst du Uruha?“ „Nani? Abhilfe?! Oh Gott.... bin sofort weg. Schönen Abend noch!“, beeilte sich Uruha zu sagen und lief schnell Richtung Ausgang. Es war nicht gerade ein Traum von ihm, seinen besten Freund mit Latte zu sehen. Nein, das wollte er sich ersparen. „Und vergesst nicht abzuschließen!“, rief er noch, ehe er Rukis Hand ergriff und noch schneller lief. „Uruha...?“ „Was? Oh... tut mir Leid.“, nuschelte der Blonde verlegen und ließ ihn wieder los. „Wollen wir zu dir oder zu mir?“, fragte der Kleinere mutig und sah grinsend zu dem anderen auf. „Egal, irgendwohin, wo eine Dusche ist.“ „Okay~ Wie du wünscht~“ Innerlich die Händchen reibend, griff Ruki nach Uruhas Hand und führte ihn zu sich nach Hause. Erst wollte der Blonde protestieren, aber immer, wenn er den Mund öffnete, schloss er ihn sogleich, da ihn irgendetwas davon abhielt, den Kleinen abzuweisen. Er wusste allerdings nicht, WAS es war... ~+~ „Kai?! Was ist los?! Deine Augen sind ganz... schwarz.“, sagte Aoi ängstlich und legte seine Hand auf Kais Schulter, die, wie auch der gesamte Körper, gefährlich zitterte. „A-Aoi... Bitte...“, brachte der Brünette nur gepresst raus und krampfte seine Hände ineinander. „Was denn? Was soll ich tun?! Was hast du?“ „E-ein großes Problem...“ Er nahm die Hände hoch und senkte den Blick auf seine Hose, unter der sich eine große Beule abzeichnete. Als Aoi das 'Problem' entdeckte, hielt er sich die Hand vor den Mund und machte große Augen. Unsicherheit überkam ihn. „Bitte... Aoi...“, brachte der Brünette mühsam zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. „Es tut weh...!“ Der Ältere ließ die Hand sinken und nickte langsam. Sein Herz schlug ihm bis zum Hals. Er schloss die Augen und griff blindlings nach Kais Hose, um sie zu öffnen. Seine zittrigen Finger krabbelten zu Kais Boxer, hoben den Stoff an und er fuhr mit der Hand darunter. Als seine kalte Hand das heiße Glied erreichte, zischte Kai erregt auf. „Mach bitte schneller Aoi...!!“ //Das sagst du so leicht. Ich habe das noch nie bei einem anderen Kerl gemacht... Es kann aber auch nicht viel anders sein, als wenn ich mir einen runterholen würde.// „Du hast doch nur meinen Bauch gesehen... Ich versteh das nicht...“, murmelte Aoi und streichelte das fremde Glied. Kai keuchte auf. „Dein nackter Bauch und die darauf folgenden Fantasien haben das bewirkt.“, erklärte der Brünette und lehnte sich lächelnd zurück. Seine Hände krallten sich in seine Hose und zogen sie soweit wie möglich von seinen Oberschenkeln. Dann ließ er seine Boxer folgen und offenbarte sein erigiertes Glied. „Oh...“, entwich es Aoi und er bekam rote Wangen. „Was ist? Verschlägt's dir die Sprache?“ „So groß ist er nun auch nicht...“, meinte Aoi trotzig. Kai lachte. „Machen wir Schwanzvergleich?“ „Du spinnst doch...“, murmelte der Schwarzhaarige verlegen und legte seine Hand wieder an Kais Glied, um es zu massieren. Der Brünette bäumte sich der Hand entgegen. „Motto...~“, bettelte er. „Ich habe noch gar nicht richtig angefangen!“ „Dann fang an, Süßer~ Danach werde ich dir etwas bieten, was du nicht so schnell vergessen wirst~“ Aoi musste schwer schlucken, als er seine Worte hörte. „Wehe es hat etwas mit Schmerz zu tun.“ „Hm... kommt drauf an, wie es dir gefällt.“ „Sprich nicht in Rätseln!“ „Hey~, Kai-chan brauch Zuwendung!!“ //Immer lenkt er vom Thema ab..! Na dann mal los...// ~+~ Mit einem lauten Aufschrei kam Kai in der Hand des Geschickten. Er lehnt sich zurück und kippte den Kopf in den Nacken. „Du warst super!“ „Danke.“, sagte Aoi verlegen, beugte sich zu ihm hoch und küsste ihn zaghaft. Der Brünette legte seine Hand an Aois Nacken und zog ihn noch mehr zu sich, sodass der Stuhl nach hinten zu kippen drohte. Der Schwarzhaarige wollte ihn warnen, doch Kai küsste ihn pausenlos und ließ Proteste nicht zu. Dann geschah, was geschehen musste: der Stuhl kippte um und mit ihm auch Kai und Aoi. Der Letztere hatte nicht einmal die Zeit, sich Gedanken um den Schmerz zu machen, da der Brünette ihn auf sich zog und ihn fest umarmte. „Ich liebe dich~“, hauchte dieser in sein Ohr und ließ ihn erschaudern. //Hoffentlich erwartet er nicht noch mehr von mir...!//, dachte Aoi und Panik kroch in seine Glieder. „K-Kai...!“, brachte er zwischen den unzähligen Küssen hervor, die Kai ihm schenkte. Es schien, als wollte der Jüngere gar nicht mehr aufhören wollen! Doch als sein Name an dessen Ohr ankam, hörte er abrupt auf ihn mit Küssen zu bombardieren und sah den Schwarzhaarigen gierig an. Aoi musste abermals schwer schlucken. //Er macht mir Angst!// Doch Aoi wollte keine Angst haben vor Kai, den er zu lieben gelernt hatte, und deshalb schüttelte er den Kopf, um die lästigen Gedanken loszuwerden. Kai jedoch, bekam dies in den falschen Hals und hob die Brauen. „Dass du noch nicht willst, hätte ich mir beinahe denken können. Deswegen habe ich mir ja auch was ganz Besonderes für dich ausgedacht. Dazu muss ich jedoch erstmal vom Boden hoch.“ //Wow... er wirkt so... cool!//, schwärmte der Ältere ein wenig und rappelte sich hoch. „Was hast du denn besonderes für mich...?“, fragte er vorsichtig und ließ sich führen, denn Kai bugsierte ihn zu einem Stuhl. „Setz dich und bleib mit deinen Blicken immer schön an mir haften.“, befahl Kai im gebieterischen Ton und lief zur Anlage, um die Musik einzuschalten. Der Schwarzhaarige tat wie ihm geheißen und starrte ihm misstrauisch nach. Doch Kais Plan war es nicht einfach nur, tolle Musik anzumachen, sondern auch das Licht auszumachen und bunte Partylichter im Raum herumschwirren zu lassen. Zwei Projektoren schaltete er ein, die größere Flächen auf der Tanzfläche und auf der Bühne immerwährend beleuchten sollten. Auf eine dieser Fläche, nämlich die der Tanzfläche, trat Kai. //Was wird das?!//, fragte sich Aoi und knetete seine Finger nervös auf seinem Schoß. „Aoi, nur für dich~“ Der Brünette begann sich zu bewegen und die Hüfte kreisen zu lassen. Seine Finger ließ er über sein Hemd tanzen, ehe sie den Weg zu den einzelnen Knöpfen fanden und sie quälend langsam öffneten. Nur leicht strich er sich den dünnen Stoff von den Schultern und verstrich den noch leicht vorhandenen Schweiß auf seiner Brust. Verführerische Blicke trafen seine Schönheit, der wie erstarrt auf dem Stuhl saß und ihn ungläubig ansah. //Wenn ich fertig bin, wird er mich danach anflehen, ihn zu nehmen...//, dachte Kai und grinste dreckig, denn genau DAS war sein Plan. Er wollte nicht noch länger warten. Auch, wenn Aoi eine schwere Erkenntnis hinnehmen musste, die sein Leben verändern sollte. Er liebte ihn abgöttisch und wollte ihn schon so lange haben(, obwohl er sich bewusst war, dass er ihn erst seit etwa einer Woche kannte!). Er nahm einen Finger in den Mund und führte in über seine Brust. Umkreiste seine linke Brustwarze, die sich bei Aois bloßem Anblick aufstellte. Der anderen erging es nicht anders. Er nahm sie zwischen zwei Finger und zwirbelte sie leicht. Ein leichtes Keuchen huschte über seine verführerischen Lippen, die einen Spalt offen standen. Seine freche Zunge leckte sich über die Lippen und ließ sie glänzen. „Aoi~“, raunte er mit verruchter Stimme und er erstarrte, als er sah, wie Aoi aufstand und gehen wollte. „Nein bleib hier!“, rief er und hastete zu ihm, um seine Arme um ihn zu schlingen und ihn zurück zum Stuhl zu ziehen. „Das tue ich doch nur für dich. Bitte, sieh es dir an!“ „K-Kai... Ich bin noch nicht soweit... Bitte, ich will nach Hause.“ Aois Stimme zitterte. „Bitte, lass mich los...!“ „NEIN!“, brüllte Kai verärgert und setzte ihn auf den Stuhl. Der Schwarzhaarige war heftig zusammen gezuckt und traute sich vor Schreck gar nicht mehr, etwas zu erwidern. Ein Nebelschleier ließ ihn seine Umwelt nur noch vage wahrnehmen. Tränen schimmerten in seinen Augenwinkeln, denn das was Kai da gerade tat, wollte er nicht! Er wollte Kai nicht so haben, wie er gerade war! Einfach unberechenbar und egoistisch... Was Kai tat? Er band Aoi mit einem Seil, weiß Gott, wo er es her hatte, an dem Stuhl fest und seine Beine befestigte er ebenfalls und zwar an den Stuhlbeinen, sodass er nicht fliehen konnte. „Sieh es dir an!“, rief Kai und begab sich wieder auf die Tanzfläche. Dadurch, dass er bereits einen Vorgeschmack darauf bekommen hatte, was Aoi mit ihm gemacht hatte, wollte er mehr und machte durch seine Überheblichkeit einen großen Fehler. Er stellte seine Gefühle und Wünsche über die Aois! „K-Kai... bitte... tu das nicht...“, bat ihn Aoi mit weinerlicher Stimme und sah ihn aus betrübten Augen an. Damit seine Entschlossenheit nicht ins Wanken geriet, lief der Jüngere auf Aoi zu, riss ein Stück Stoff aus seinem eigenen Hemd und fertigte für Aoi einen Knebel an. Er konnte diese verheulte Stimme einfach nicht hören! Nicht jetzt... Wieder auf der Tanzfläche angekommen, fuhr er mit seiner heißen Bühnenshow fort. Warf Kleidungsstück für Kleidungsstück in der nächsten halben Stunde von sich und warf Aoi immer wieder verführerische Blicke zu. Auch hatte er sich auf die Bühne bewegt und tanzte für ihn an den Gogo-Stangen. Er wollte ihn heiß machen! Und das schaffte er auch. Wenn auch ungewollt, aber bei einer solchen Show musste man einfach heiß werden! Doch mit Selbsthilfe war leider nichts, da auch Aois Hände gefesselt waren. Er hatte den Blick beschämt gesenkt und zitterte am ganzen Körper. An der Beule in seiner Hose konnte man deutlich erkennen, womit der Schwarzhaarige zu kämpfen hatte. Sein Wimmern war laut und deutlich zu vernehmen, auch wenn die Musik laut war, mit dem Schmerz, den Aoi empfand, konnte nichts mithalten. Gerade war Kai im Begriff sich seinem Freund zu nähern, als dieser abrupt aufsah und ihn mit seinen Blicken erdolchte. Wut und Verzweiflung konnte man in seinen Augen erkennen und Tränen, die seine Wangen benässten. Dieses Bild, was sich Kai gerade bot, ließ ihn zurückschrecken und aus seiner eigenen Welt, in der nur er wichtig war, aufschrecken. Ungläubig starrte er seine Hände an und dann wieder zu seiner Liebe, der er wehgetan hatte. Schockiert wich er zurück. „A-Aoi ich...“, wollte er ansetzen, sich zu entschuldigen, wollte auf ihn zutreten und ihn aus den Seilen befreien, als plötzlich zwei nur allzu bekannte Leute durch die Tür, die er vergessen hatte zuzuschließen, den Club betraten. Entsetzt sog Kai die Luft ein und suchte schnell seine Sachen zusammen, um sich schnell etwas überzuziehen. Lautes verzehrtes Lachen schallte durch den ganzen Raum und die zwei dunklen Gestalten traten näher. „Kai-chan, wenn ich mich recht entsinne. Was machst du denn hier...? Nackt, hm? Und wenn ich mich nicht täusche, dann ist das hier unsere kleine Schwuchtel. Aoi, ne? Wie schön, euch beide mal wieder zusehen.“ Ein fieses Grinsen huschte über das dreckige Gesicht desjenigen, der gerade noch gesprochen hatte. Plötzlich durchflutete den Club gleißendes Licht, als der Lichtschalter betätigt wurde und alle Anwesenden kniffen kurzzeitig die Augen zusammen. Nur Kai und Aoi blieben länger blind, da die Dunkelheit schon viel zu lange auf sie gelastet hatte. Der, der den Lichtschalter betätigt hatte, trat nun neben seinen Kumpel und lachte bitter auf. „Ich hasse Schwule... die bringen nur Ärger.“ Grinsend trat er auf Kai zu, der zurückwich. „Karyu! Sakito! Verschwindet!!“, knurrte er angriffslustig und sah, wie Sakito sich zu Aoi hockte und böse grinsend über Aois Beule strich. „Na, wer hat denn hier ein Problem, hm? Wer hat denn immer behauptet, nicht schwul zu sein?! Wenn ich eines nicht leiden kann, dann sind es Lügner und Tage, in denen ich kein Hasch habe.“ „Sakito, das sind zwei Dinge...“ „Ist doch vollkommen egal!“, keifte er und legte einen Finger unter Aois Kinn, um es anzuheben. Der Schwarzhaarige wimmerte erneut auf und drehte den Kopf weg. Seine Wangen waren ganz rot. „So... der Herr mag es also nicht, von mir angefasst zu werden.“, knurrte Sakito und nahm Aois Kinn zwischen zwei Finger, um sein Gesicht gewaltsam zu ihm zu drehen. Überrascht sah er den Schwarzhaarigen an, ehe er hämisch zu grinsen begann. „Der Hetero-Aoi hat also geheult. Ohh...~ Soll ich deine Mama anrufen?“ „Lass Aoi in Ruhe!“, mischte sich Kai ein, der sich gerade mit Karyu schlug. Dieser wollte Rache nehmen. Eigentlich an Uruha, aber da dieser nicht da war und Kai sein bester Freund war, hatte er schnell Ersatz gefunden. Doch Kai konnte sich wehren! Sakito drehte den Kopf zu Kai und grinste dämlich. „Es macht aber Spaß ihn zu ärgern...~ Er gehört auch zu Uruha, also wird er fertig gemacht!“ „Uruha, hatte das Richtige getan! Ihr seid scheiß Freunde gewesen!!“, verteidigte der Brünette seinen besten Freund und bekam einen wütenden Schlag von Karyu direkt in die Magenkuhle. „Du hat ja keine Ahnung, was wir alles mit dem aushalten mussten...“ „Doch, ich kann es mir ahnen. Schließlich kenne ich ihn schon viel länger als ihr!“, brachte Kai zwischen zusammengebissenen Zähnen heraus und richtete sich mühsam aus. Karyu konnte mächtig austeilen! Er sollte besser aufpassen. Sakito hatte sich inzwischen wieder Aoi zugewendet und nahm ihm den Knebel aus dem Mund. „Also du kleine Schwuchtel... Nun zu dir.“, sagte er und wurde von Aoi angespuckt. „Lass mich in Ruhe, du Junkie!“, knurrte der Schwarzhaarige, aber klang schwach. Belustigt hob Sakito die Brauen und wischte sich die Spucke aus dem Gesicht. „Du traust dir ja was zu...“ Er gab Aoi eine Backpfeife, die ihn Sterne sehen ließ. Gewaltsam schob der Junkie ihm den Knebel wieder in den Mund und machte stattdessen seine Beine von dem Stuhl los. Aoi war noch etwas benommen und bekam es nicht mit. Doch als ihm Sakito auch noch die Fesseln an den Armen nahm, sprang er auf und rammte dem anderen das Knie in den Bauch. Dann wollte er fliehen, wurde aber an den Haaren zurückgezogen. Er schrie auf. „Nix da. Du bleibst schön hier. Ich will dich noch quälen...~“, raunte der andere und schubste ihn auf die Bühne zu, gegen die er stieß und nun halb von ihr runter baumelte. Sakito knebelte seine Arme hinter seinem Rücken zusammen und seine Beine auch. Das Knäuel versuchte sich angestrengt zu lösen, doch bei dem Gerutsche über den Parkettboden, scheuerte seine Hose gefährlich darüber und somit auch seine Erektion. Er erstarrte und unterdrückte ein Stöhnen. Die Augen hatte er zusammengekniffen. Sakito konnte darüber nur lachen und drückte ihn noch mehr gegen das alte Holz. Seinen Schritt presste er an Aois Hintern und seine Hand fuhr zu seinem Schritt, um gnadenlos darüber zu reiben. Der Schwarzhaarige erzitterte und unmissverständliche Laute drangen aus seinem Mund. Kai hatte dies alles mehr oder weniger mitbekommen und als sich Sakito so an ihn presste, überkam ihn Wut und er schmetterte seine Faust in Karyus Gesicht. Ein ekelerregendes Geräusch von gebrochenen Knochen ertönte und ein Schmerzensschrei, der darauf folgte. „Aoi, ich rette dich!“, rief Kai und stürmte auf Sakito zu. Gerade als er ihn von Aoi wegschubsen wollte, löste sich der Größere von dem Schwarzhaarigen, der vor sich hinwimmerte, und bombardierte Kai mit Fausthieben, die dieser gekonnt auswich. „Gib auf Kai, du konntest noch nie gegen mich gewinnen.“ „Es gibt immer ein erstes Mal!“, meinte Kai entschlossen und merkte, wie seine Kondition langsam nachließ. Der Tag hatte schon ganz schön an seinen Kräften gezerrt. „Sakito! Bring mir diesen Kai. Ich will ihm alle Knochen brechen!“, stieß Karyu wütend hervor und missachtete seine gebrochene Nase, aus der Blut floss und gar nicht mehr damit aufhören wollte. „Alles klar!“ Kai versuchte angestrengt den Händen Sakitos auszuweichen. Zwar schaffte er es, doch er merkte nicht, dass Sakito ihn reinlegte und zu Karyu trieb, statt ihn dort hinzubringen. Und so musste der Brünette entsetzt feststellen, wie ihn plötzlich etwas von hinten packte und zu Boden stieß. Er schrie schmerzerfüllt auf, als er den Boden berührte. Sein Blick schnellte zu Aoi, der wieder von Sakito gequält wurde. Und gerade das WIE er gequält wurde, regte ihn tierisch auf! Sakito hatte Aois Hose geöffnet und legte Hand an ihn! Da durfte nur er hinfassen!! Aber... das konnte er wohl dank seiner dummen Aktion auch vergessen... „So, nun bist du fällig...“, drohte Karyu und Kai kniff die Augen zusammen. Er hatte es nicht verdient, verschont zu bleiben. Er hatte seiner Liebe wehgetan und dafür sollte er büßen. Doch aus einem unerfindlichen Grund kam nichts mehr von Seiten Karyus und es war unnatürlich still. Der Brünette öffnete die Augen und was er sah, ließ ihn ungläubig blinzeln. //Ist das eine... Fatamorgana meines Gehirns?// „Hey Kai-chan! Nun steh schon auf, oder willst du lieber auf dem Boden liegen bleiben?“, fragte ein blondes Geschöpf belustigt. „Uruha...“ „Ja, der bin ich. Ihr könnt froh sein, dass wir nochmal vorbeigekommen sind. Ruki und ich sind noch etwas spazieren gegangen. Eigentlich wollten wir uns den Sonnenuntergang angucken. Süße Idee von Ruki, oder? Na ja... Ich habe Sakito und Karyu gesehen und ich konnte erst meinen Augen nicht trauen, aber ich habe Angst um euch bekommen und deshalb sind wir hier.“, beendete Uruha seine Erklärung und rammte seinen Fuß, den er auf den Bauch des K.O. gegangenen Sakitos abgesetzt hatte, noch einmal in dessen Magen, nur um sicher zu gehen. Doch keine Regung kam von dem am Boden Liegenden. „Seit wann kannst du denn so gut zuhauen Ruha?“, fragte Kai verwirrt, stand auf und sah sich nach Karyu um, der durch den Club taumelte, mit Ruki auf seinen Schultern. Dieser hielt ihm die Augen zu und ließ ihn durch sein Gewicht, das er nach vorne verlagerte, nach vorne fallen, genau auf seine gebrochene Nase. Ruki rollte sich im letzten Moment von ihm ab, doch Karyu wurde von dem Schmerz übermannt und blieb ohnmächtig liegen. „Dummerchen. Als du weg warst, hatte ich praktisch vier Jahre Langeweile und da hab ich mich ein wenig in Kampfkunst geschult. Das habe ich dir aber schon mal erzählt.“ „Wirklich? Tut mir Leid, muss ich vergessen haben.“, nuschelte Kai und trat zitternd auf Aoi zu, der vor der Bühne zusammengesackt war und das Gesicht von ihm abwendete. Seine Hose war noch immer offen. „Aoi, geht es dir gut???“ Warum kam Ruki ihm zuvor, diese Frage zu stellen?! //Ich bin echt ein scheiß Freund... Ich konnte ihn nicht mal retten!// Der Kleinere war zu ihm gelaufen, kaum hatte er Karyu K.O. Gelegt. „Mein Gott... Was haben die nur mit dir getan?! Hast du geweint? Komm, ich mach dich los.“, sagte er fürsorglich und Uruha reichte ihm ein Messer. Kai konnte nur sprachlos zusehen. Er wusste nicht, wie er dem Schwarzhaarigen gegenüber treten sollte. Was er sagen sollte. //Ein 'Tut mir Leid' wird da nicht viel bringen...// „I-ich war das...“, stammelte Kai plötzlich und bekam sofort von zwei Augenpaaren die volle Aufmerksamkeit. „Wie meinst du das mit 'du warst das'?“, fragte der Blonde und half Aoi aufzustehen. Dieser hatte bisher noch kein Wort gesagt und mied es Kai anzusehen. Er hatte ihn schwer verletzt. Nicht körperlich, aber seelisch. „Ich habe ihn zuerst gefesselt... An den Stuhl da... und dann kamen Sakito und Karyu...“, erklärte Kai und senkte den Blick. Er konnte niemanden im Moment in die Augen sehen, zu sehr schämte er sich für das, was er getan hatte. „Stehst du jetzt auf Fesselspiele?!“, fragte Uruha entsetzt und schüttelte den Kopf. „NEIN! Ich habe ihn gefesselt! Allein aus Selbstsucht!“ „Was..?“, fragte Ruki verwirrt und strich Aoi die Tränen aus dem Gesicht. „Ich bringe ihn besser nach Hause. Kai erkläre Uruha, was vorgefallen ist. Aoi und ich gehen. Tschau Uruha~“ „Tschüss Ruki.“ Der Blonde lächelte und sah den beiden besorgt hinterher. //Aoi hat gar nichts mehr gesagt. Kai muss irgendwas Schlimmes getan haben.// „So Kai, wir gehen jetzt auch nach Hause. Du kühlst dich unter einer Dusche ab und dann erzählst du mir, was passiert ist.“, sagte der Größere freundlich und betastete besorgt Kais Gesicht, das einige Schrammen und Veilchen aufweisen konnte. „Du hast dich wacker geschlagen, Krieger, aber jetzt lass mich dir helfen.“ Er zog sein Handy und alarmierte das Krankenhaus, da zwei ohnmächtige Junkies seinen Club belagerten. Dann legte er mit einem zufriedenen Grinsen wieder auf und steckte das Handy weg. „Die sind wir erstmal los. Hast du alles Kai?“ Der Brünette nickte ergeben. „Ich habe großen Mist gebaut...“, murmelte er und Uruha strich ihn beruhigend über den Rücken. „Erzähl mir das nachher okay? Du musst deine Gedanken erstmal ordnen.“ In der Ferne erklang Sirenengeräusch. Uruha lächelte und sah zu seinen ehemaligen Freunden. „Sie werden abgeholt und dann dürfen sie erstmal clean werden. Die werden euch nicht noch einmal wehtun. Wenn sie es doch wagen sollten, machen Ruki und ich sie fertig.“ „Du magst ihn, hm?“ „Ach Kai, sei still.“, meinte Uruha halbherzig und schob ihn nach draußen. Ein leichtes Grinsen zierte sein Gesicht. Zwei Krankenwagen hielten direkt vor dem Club und Arzthelfer in Uniformen kamen herausgewuselt. „Sie sind dort drinnen.“, sagte Uruha und zeigte auf den Club. Die Helfer liefen hinein und holten Karyu und Sakito heraus, um sie in die Wagen zu tragen. „Wer hat die beiden denn so zugerichtet?“, fragte sie ein Helfer und Kai wollte schon antworten, als Uruha ihn schnell unterbrach und antwortete: „Sie haben sich um den Stoff gestritten.“ „Verstehe. Danke, dass sie uns alarmiert haben. Kennen sie die beiden?“ „Nur flüchtig. Gesindel sieht man bekanntlich überall auf den Straßen.“, sagte Uruha entschlossen und zuckte mit den Schultern. Der Helfer verabschiedete sich nickend und stieg in seinen Wagen. Mit lautem Sirenengeräusch gingen sie, wie sie gekommen waren. Kaum waren sie um die Ecke verschwunden, schloss Uruha den Club ab und trat wieder neben Kai. „Es war das Richtige...“, beantwortete er Kais unausgesprochene Frage und brachte ihn nach Hause. Kapitel 11: Krank zu werden ist nicht schwer, zu lieben dafür manchmal sehr --------------------------------------------------------------------------- „Also, erzähl mir doch mal, was passiert ist.“, forderte Uruha den frisch geduschten Kai auf, der sich seufzend neben ihm fallen ließ. „Ich habe einen großen Fehler gemacht Ruha...“, murmelte der Brünette und vergrub seinen Kopf in seinen Armen. „Kai, soweit waren wir vorhin schon. Was ist passiert, nachdem Ruki und ich den Club verlassen haben? Warte... sag's nicht. Frage anders formuliert. Was ist passiert, nachdem dir Aoi Abhilfe verschafft hat, oder hat er das überhaupt..? Keine Details bitte.“, merkte der Blonde an und setzte sich im Schneidersitz hin. Abermals seufzte sein Kumpel niedergeschlagen. „Ja, er hat mir mit meinem Problem geholfen... und wie! Er war rich-“, er unterbrach sich selbst, als er Uruhas strengen Blick sah. Kai räusperte sich, ehe er mit seiner Erklärung fortfuhr. „Also, das Problem war rasch beseitigt und ich wollte... wollte mehr...“ Unsicher sah er zu dem Blonden auf, der ihn tapfer ansah. „Aha... ihr habt aber nicht... oder...?!“ Der Kleinere senkte den Blick. „Nein, haben wir nicht, aber ich wollte ihn dazu bringen, es zu wollen! Das war mein Fehler. Es war für ihn ja schon schlimm genug, festzustellen, dass er auch auf Kerle steht! Und ich habe ihn dann so unter Druck gesetzt, dass er gehen wollte. Weg von mir und das habe ich verhindert, indem ich... es tut mir Leid Uruha... Ich habe ihn an einen Stuhl gefesselt, sodass er bleiben musste. Dann hab ich...“ Wieder trat Stille ein. Kai war rot angelaufen und senkte beschämt den Blick. „W-was hast du dann gemacht...?!“, fragte Uruha fassungslos und schluckte. „Dann hab ich einen Striptease getanzt und wollte ihn damit anmachen...“ „Du hast was?! Striptease in meinem Club?! Und du hast ihn dazu gezwungen, sich das anzusehen, damit er dich anschließend darum anfleht, ob du es ihm machst, oder was? Kai, das ist pervers...“ Es klang anschuldigend und der Blonde stand auf. „G-genau das war mein Plan gewesen, aber als ich sein verheultes Gesicht gesehen habe, da habe ich gemerkt, dass ich einen Fehler gemacht habe. Noch ehe ich ihn befreien konnte, kamen Sakito und Karyu plötzlich und witterten ihre Chance, sich auszutoben und sich an dir zu rächen... Wo willst du hin Uruha?! Hasst du mich jetzt???“ Traurig sah er zu dem Größeren auf. Er hatte es verdient, dass alle Welt ihn deshalb hasst, denn selbst an dem Letzteren war er Schuld gewesen. Hätte er nur auf Uruha gehört und die Tür geschlossen, doch mit seinen Gedanken war er bereits ganz woanders gewesen. Hatte nur an seinen Schwanz gedacht. Sein Gewissen und sein Herz hatte er betrogen, genau wie seine große Liebe. Er hatte es versiebt und er verdiente großen Schmerz. Wenn er doch nur wüsste, wie es seinem Aoi geht! Aber... durfte er ihn jetzt noch immer sein eigen nennen...?? „Kai~! Kai!!“ Immer wieder rief Uruha nach seinem Kumpel, der mit den Gedanken mal wieder ganz wo anders war und nun aufschreckte. Verwirrt wurde er angesehen. Der Blonde seufzte und schüttelte den Kopf. „Ich hasse dich doch nicht. Wie du immer so schön sagst... Jeder macht irgendwann Fehler. Gut, deiner war heftig, aber es gibt kaum etwas, was man nicht durch Anstrengung wieder einrenken kann. Also lass dich nicht entmutigen. Er ist vielleicht gerade sauer auf dich und verletzt, aber er liebt dich immer noch. Ungewiss ist allerdings, wie lange das noch der Fall sein wird, also beweg deinen Hintern und bemitleide dich nicht selbst. Das Bild des Jammers ist ja schrecklich. Dies hier ist ein fröhliches Haus, also lächle wieder, sonst wirst du ausgesetzt.“ Ungläubig hatte Kai ihm zugehört. //Uruha hat Recht! Wenn ich jetzt aufgebe, dann habe ich alles verloren!// „Ruha! Kann ich ihn anrufen?“ „Lass mal lieber mich, okay? Wenn er mit dir reden möchte, dann gebe ich ihn dir.“ Der Brünette grummelte etwas Unverständliches und ließ sich seufzend zurück auf die Couch fallen. //Was soll ich nur tun?! Ich könnte... ich könnte... Ja! Das ist es!// Uruha griff währenddessen zum Telefon und wählte Rukis Nummer. Als dieser nach langem Klingeln endlich an das Telefon ging, da hörte er nur die aufgebrachte Stimme des Kleinen. „Uruha, bist du es??! Gib mir diesen.... Gib mir Kai!!“ Der Blonde hob die Brauen. „Ruki~ beruhige dich erstmal, okay? Ich habe ihn schon zurechtgewiesen. Noch einer wäre zu viel. Die beiden müssen das untereinander klären. Und für Sakito und Karyu konnte er auch nichts. Gut, er hätte die Tür abs-“ „Uruha...“ Eine lange Pause trat ein, durchbrochen von einzelnen Schluchzern. „Ruki??“ „Ich... Ich weiß nicht, was ich machen soll.“ Der kleine Blonde klang verzweifelt. „Was ist denn los, hm?“, fragte Uruha einfühlsam und hegte plötzlich den Wunsch, den Kleinen in den Arm zu nehmen. Mit einem unwirschen Kopfschütteln versuchte er seine Gedanke zu vertreiben, was ihm nur spärlich gelang. „Aoi ist weg...“ „Wie weg?!“, fragte er Ältere fassungslos und da nichts mehr von Kai kam, drehte er sich besorgt um. Als er die Couch leer vor fand, weiteten sich seine Augen. //Das gibt’s doch nicht...// „Kai... ist auch weg...“, brachte er schließlich leise hervor und sah sich hastig um. //Er hat seine Jacke mitgenommen!// „Ich glaube, er ist ihn suchen gegangen!“ Ruki schniefte. „Ich hoffe, er findet ihn. Doch was ist, wenn die sich gegenseitig fertig machen?!“ „Ruki, die beiden lieben sich und so schnell wird Kai ihn nicht aufgeben. Er hat einen Fehler gemacht, aber er hat es eingesehen! Verstehst du..? Er wollte Aoi losmachen und sich bei ihm entschuldigen, doch da sind meine ehemaligen Freunde reingekommen und-“ „Die, die dich gewürgt haben...“ Hatte Ruki das eben geknurrt? „Ano... hai.“ „Wenn die aus der Klinik raus sind, bring ich die da wieder rein!“ Der Blonde kratzte sich am Hinterkopf. „Lass gut sein Ruki. Ich habe mit ihnen abgeschlossen. Sie werden nie wieder kommen.“ „Das hoffe ich.“ „...“ „Uruha?“ „Hai?“ „Kann ich zu dir kommen?“, fragte Ruki Kleinlaut und schwieg, um auch ja nichts zu überhören. Ein Lächeln huschte über Uruhas Lippen. „Du weißt doch gar nicht, wo ich wohne. Ich komme zu dir.“ „O-okay, danke.“ „Keine Ursache. Bis gleich.“ „Hm... bis gleich.“ Uruha legte auf und lief zur Garderobe, um sich seine Jacke zu schnappen und dann das Haus zu verlassen. Noch schnell schloss er ab, bevor er sich seine Jacke anzog und zu Ruki ging. Es war recht kühl geworden. //Hoffentlich erkälten sich beiden nicht auch noch.// +~+ Kai, der nicht wusste, dass Aoi verschwunden war, da er sich schon viel früher aus dem Staub gemacht hatte, stand nun mit einem riesigen Blumenstrauß vor Rukis und Aois Haus. Er konnte sich denken, das Ruki ihn niemals zu Aoi reingehen lassen würde. Zumindest nicht jetzt, doch er wollte das so schnell wie möglich klären, wollte keinen Zwist unter ihnen haben, wollte ihn in seinen Armen halten und für ihn da sein, ihn trösten und sich immer wieder bei ihm entschuldigen, bis der Schwarzhaarige ihn bitten würde, damit aufzuhören. Erst dann würde er damit aufhören. Vorher nicht. Er würde solange durchhalten, bis Aoi ihm verzeihen könnte. Aus dem einfachen Grund, so niemals sein Ohr erreichen zu können, ging er um das Haus herum und suchte Aois Fenster. Nur leider wusste er nicht, welches das war, da er ihn zwar schon einmal nach Hause gebracht hatte, aber selbst noch nie in dem Haus gewesen war. //Bitte... höre mich Aoi.// „Aoi! Wenn du mich hören kannst, bitte schließe nicht deine Ohren! Hör mir bitte zu! Ich bin so schnell, wie ich konnte, hierher gekommen, um mich bei dir zu entschuldigen. Ich habe einen riesigen Fehler gemacht und es tut mir unglaublich Leid! Bitte glaube mir! Ich tue das nie wieder, nie wieder werde ich dich zu etwas zwingen wollen, was du nicht willst! Ich war blind gewesen, blind vor Gier nach deiner Liebe, die ich doch erst seit gestern endgültig in den Händen gehalten habe. Ich habe es versaut! Du darfst mit mir anstellen, was du willst, aber bitte... lass es nicht das Aus zwischen uns sein. Ich liebe dich Aoi! Bitte verzeih mir! ... Aoi bitte!! Komm ans Fenster! Ich habe dir Blumen mitgebracht... verzeih mir doch bitte meinen Fehler...!“ Als sich noch immer nichts tat, brach Kai in Tränen aus, denn er sah nun keine Chance mehr, seinen Fehler wieder gutzumachen. Aoi wollte ihm nicht verzeihen... Egal was er tat... ~+~ Uruha klingelte. Nur wenig später öffnete Ruki die Tür und sah ängstlich zu ihm auf. „Ruha! Schön, dass du da bist!“, rief er erleichtert und umarmte den Blonden stürmisch. Er sah noch immer recht verheult aus. „Ano... Ruki? Du erdrückst mich noch. Außerdem regnet es und ich bin klatschnass.“ „T-tut mir Leid! Komm doch rein. Ich mach dir einen Tee, okay?“ „Danke, Kleiner.“ Der Größere trat ein und zog seine nassen Schuhe aus, eher er mit ihnen in der Hand in das Badezimmer lief, um die Schuhe in die Badewanne zu stellen und seine nasse Jacke am Handtuchtrockner über der Wanne mit Klammern zu befestigen, damit seine Jacke austropfen konnte. Mit einem zufriedenen Lächeln verließ er das Badezimmer wieder und folgte Ruki in die Küche. „Und wie geht’s dir?“ Der Kleinere erschrak und ließ die Teetasse fallen, die am Boden in ihre Einzelteile zerbarst und kleine Scherbenstücken flogen in alle Richtungen davon. Ruki legte die Arme schützend um seinen Kopf und seinen Hals. Ein paar Scherben streiften den Kleinen an Armen und Beinen, aber nicht schwerwiegend. „Ru-chan!“, rief Uruha ängstlich und lief vorsichtig zu ihm. „Geht es dir gut???! Tut mir Leid, dass ich dich erschreckt habe. Das wollte ich nicht.“ „Schon okay, du kannst ja nichts dafür Ruha... Mir geht es gut.“ Dann fiel er Uruha um den Hals und schluchzte. „Jetzt gehts mir besser.“ Uruha hob die Brauen und musste darüber grinsen. Er legte seine Hände um Rukis Taille und hob ihn aus dem Scherbenhaufen, um ihn, nachdem er selbst vorsichtig aus dem Haufen herausgetreten war, auf dem Küchentisch abzusetzen. „Hast du im Bad Verbandszeug?“ Ruki nickte. „Ich geh was holen.“ Und das tat Uruha auch. Er eilte ins Bad, fand das Verbandszeug und sogar einen Besen und ein Kehrblech und brachte die Sachen in die Küche. Er stellte den Verbandskasten auf dem Tisch ab und das Kehrblech auch. Den Besen lehnte er an die Wand. Dann ging er vorsichtig zum Waschbecken, nahm einen Lappen und befeuchtete ihn unter laufendem Wasser, ehe er den Wasserhahn wieder abdrehte und zu Ruki ging. „Lass mich mal sehen.“, murmelte er freundlich und nahm Rukis linken Arm. Vorsichtig tupfte er das Blut weg, ehe er grinsend zu den Kinderpflastern mit verschiedenen Tiermustern griff und sie vor Rukis Gesicht hielt. „Na sind die nicht süß?“ Der Kleinere kicherte und wischte sich die Tränen aus den Augen, ehe er nickte. „Ja, sind sie.“Uruha öffnete die Verpackung und zog ein Pflaster mit Giraffen darauf heraus, um es abermals aus seiner Verpackung zu pellen und es Ruki auf eine der Wunden zu legen. Diese Prozedur wiederholte er so oft, bis jede Wunde versorgt war. Als er dann sein Werk betrachtete, musste er lachen. Ruki zog einen Schmollmund. „Was ist denn bitte so lustig?“, fragte er und verschränkte die Arme vor der Brust. „Du hast einen ganzen Zoo auf deinem Körper.“, erklärte der Größere grinsend, hob ihm vom Tisch hoch und setzte ihn wieder auf dem Boden ab. „Hilfst du mir jetzt, die Scherben zusammenzukehren?“ Auch Ruki gluckste nun und betrachtete die vielen Pflaster. „Wir haben nur einen Besen. Wärst du bitte so nett und würdest die Scherben zusammenkehren? Ich mache dir derweil einen neuen Tee. Das Wasser ist bestimmt wieder kalt geworden.“ „Okay, mache ich.“ Schnell war die Arbeit erledigt und beide saßen mehr oder weniger zufrieden am Küchentisch. Ruki starrte nachdenklich in seine Tasse. „Ob ihm was passiert ist?“ „Aoi? Ich hoffe nicht... Hast du Kai vielleicht gesehen oder hat er sich gemeldet?“ „Leider nein, aber... soll ich dir was Angsteinflößendes erzählen?“ Uruha hob die Brauen. „Was denn? Liegt ein Toter in deinem Garten?“, riet er und trank von seinem Tee. „Ano... so ähnlich...“ Uruha verschluckte sich an dem Getränk. Als er fertig war mit Husten, lehnte er sich in seinem Stuhl zurück und sah den Kleineren fragend an. „Wie meinst du das?“ „Da kniet einer in unserem Blumenbeet und schreit die ganze Zeit herum...“ „Nani?!“ Uruha stand auf und lief zum Küchenfenster. „Von hier aus sieht man den Garten nicht. Lass uns in die Wohnstube gehen.“ Die beiden liefen in das besagte Zimmer zu dem Fenster, auf das Ruki zeigte. Der Größere sah hinaus und sah den Mann. Durch den Regen besetzten viele Tropfen das Fensterglas und so konnte er die Person nur verschwommen wahrnehmen. Er blickte angestrengt hinaus und wischte über da Glas, um den leichten Beschlag wegzubekommen. „D-das ist doch Kai!!“, rief er plötzlich und stand auf. Ein wenig zu schnell allerdings, da ihm kurzzeitig schwindelig wurde. Er hatte sich aber schnell wieder gefasst, zog sich die Socken aus und krempelte seine Hose ein Stück hoch, ehe er zur Haustür rannte, die Tür aufriss und hinaus in den Regen stürmte. Über einige Seine stolpernd kämpfe er sich bis in den Garten vor, um zu dem durchnässten Bündel zu gelangen. „Kai-chan! Was machst du denn hier??!“, rief er und landete neben ihm auf den Blumen, die mal schön gewesen waren. Vor Kai lagen abermals Blumen, aber sie gehörten einem Blumenstrauß an. Verwirrt rüttelte er an dem schmächtigen Körper. „Kai, sag doch was!“ Plötzlich schien der Regen aufzuhören und Uruha blickte auf. Ruki war ihm nachgelaufen und hatte einen Schirm mitgebracht. Kurz sahen sie sich in die Augen und tauschten ein flüchtiges Lächeln, ehe Uruha sich aufrappelte und Kai vom schlammigen Boden aufhob. Zusammen liefen sie ins Haus zurück und hinterließen auf dem Fliesenboden kleine Fußpuren. Doch um den Dreck konnten sie sich später kümmern. Kai war nun wichtiger. Als Uruha ins Bad rannte und Ruki schnell seine Schuhe dort herausfischte, um sie beiseite zu stellen, wagte es Ruki zum ersten Mal das Wort zu erheben. „Er hat also die ganze Zeit dort gesessen und nach Aoi geschrieen, oder? Hat er nicht mitbekommen, dass Aoi gar nicht da ist?“ Der große Blonde legte den Brünetten in der Badewanne ab. „Ich habe nicht mitbekommen, wann Kai verschwunden ist. Vielleicht hat er es gar nicht mehr gehört... Ruki? Hast du vielleicht Wechselsachen da, die Kai passen könnten? Er hat ungefähr dieselbe Größe wie Aoi, denke ich.“ „Aoi wird nicht einverstanden sein, aber ich geb ihn was von ihm.“ „Danke.“ „Kein Problem. Wir sind doch alle Freunde...“, sagte Ruki und verließ das Bad. Uruha sah ihm sprachlos hinterher. „Freunde... Ja, das sind wir.“, murmelte er glücklich. „Kai, hast du gehört?! Ich habe Freunde.“, rief Uruha glücklich und versuchte Kai aus seinen nassen und schlammigen Sachen zu bekommen. Als er es schließlich nach viel Anstrengung geschafft hatte, nahm er den Duschkopf und spülte ihn kurz mit warmem Wasser ab. Dann kam Ruki zurück und brachte Klamotten, die Aoi gehörten. „Kai ist wohl ohnmächtig geworden. Ruki schaffst du es, ihn in dieser aufrechten Position festzuhalten? Ich muss ihn abtrocknen.“ „Hai. Nimm das große, flauschige Handtuch dadrüben. Es gehört zwar auch Aoi, aber der ist ja nicht da, um zu meckern.“ Grinsend nahm Uruha das Handtuch und lobte im stillen Aoi für seinen Geschmack. //Das Handtuch gefällt mir.// Dann machte er sich daran, seinen besten Freund trocken zu rubbeln und auch die nassen Haare wurden in Angriff genommen. „Wenn wir Kai versorgt haben, geh ich los und suche Aoi.“, meinte Ruki plötzlich und sah verbissen vor sich hin. „Und du glaubst doch nicht im Ernst, dass ich dich da draußen alleine rumlaufen lasse, oder...?“, fragte Uruha grinsend und hob Kai hoch, um ihn, wie vorhin auch Ruki, aus der Badewanne zu hieven und ihn auf der Waschmaschine, die auch im Bad stand, abzusetzen. Dann trocknete er seine Beine ab und mit geschlossenen Augen näherte er sich dessen Schritt. //Au man... Kai, ich hab was gut bei dir.// Möglichst sanft trocknete er den Bewusstlosen nun komplett ab und legte anschließend das Handtuch beiseite. „Dann eh... gib mir mal Aois Buchse.“ Kichernd übergab der Kleinere es ihm. „Was ist so lustig Ruki?“ „Nun ja... ich kann mich dir gut als Vater vorstellen.“ Errötend sah Ruki ihn an und schnell senkte er wieder den Blick. //Was red ich da?!// „Wirklich? Na ja... für Kais Vater spring ich gerne mal ein.“ Somit rettete Uruha die Situation mit Humor und sie redeten nicht weiter darüber. Doch zu denken hatte es ihm schon angeregt. //Ob ich jemals ein Vater werden kann..? Ich weiß nicht... Vielleicht Mut- ... STOPP!!! Oh Gott...! Das hab ich gerade nicht gedacht... neeeeee????// Verwirrt starrte der Blonde Kai an und plötzlich überfiel ihn eine brennende Frage. //Wenn sie wieder zueinander finden, und das denke ich mal ganz stark, wer wird von den beiden wohl Mutter oder Vater sein?! Die können doch nicht mal Kinder kriegen! Keine Kai Sprösslinge, die grinsend durchs Zimmer laufen und mein Haus erfreuen, wie ich es mir immer vorgestellt habe und ich Patenonkel Uruha, werde keiner sein. Das ist so... traurig...// Er riss sich zusammen, um nicht laut loszuheulen, als die Vorstellung von kleinen Kinderfüßen aus seinem Kopf verschwand. Aus seinen Gedanken wurde er allerdings gerissen, als Ruki ihm ein Shirt in die Hand drückte. Überrascht sah er ihn an, ehe er verlegen lächelte, da er doch so in Gedanken gewesen war, und sich wieder an die Arbeit machte, das kleine Baby... nein, seinen Kumpel Kai anzukleiden. Als dieser fertig angezogen war, hob Uruha ihn wieder hoch und brachte ihn in die Wohnstube. „Ich darf ihn doch hier hinlegen, oder?“ „Ja, klar! Frag doch nicht immer Ruha.“ „Ähm... klar.“ Verlegen kratzte er sich am Hinterkopf. Ruki besorgte währenddessen eine Decke und legte sie über Kai, damit ihm warm werden konnte. „Ich dreh noch die Heizung auf, dann können wir los.“ „Aber Ruki! Wir müssen uns auch noch umziehen, sonst werden wir auch krank!“ „Das ist mir egal, es geht um Aoi!“ „Ano... ist gut. Dann husten wir uns eben gegenseitig voll... “ //Meine Show...! Krank können wir doch nicht auftreten...// Sie verließen eilends das Haus und begaben sich auf die Suche nach Aoi. ~+~ „Komm Ruki, wir gehen nach Hause...“, murmelte ein stark zitternder Uruha schwach und sah den Kleineren bittend an, der den Blick verzweifelt erwiderte. „Aber wir haben nicht überall gesucht! Aoi muss hier irgendwo sein!“, rief er verzweifelt in den starken Wind hinein, und hatte die Arme um sich geschlungen. Auch er bibberte am ganzen Leibe, denn es war fast Mitternacht und sehr kalt geworden. Auch regnete es immer noch und Blitze durchzogen den schwarzen Himmel. „Du hast Recht! Er kann überall sein Ruki! Vielleicht hat er nach Hause gefunden. Bitte, lass uns gehen! Es ist saukalt!“ „A-aber... Aoi...“ Der Blonde kämpfte sich zu Ruki vor und nahm ihn in die Arme. „Ihm wird schon nichts passiert sein. Ich habe nur gerade mehr Angst um uns.“, meinte der Größere und in diesem Moment durchbrach ein Blitz das Tosen des Sturmes. Beide zuckten ängstlich zusammen und hockten sich rasch hin. „Was ist, wenn Aoi von einem Blitz getroffen wurde?!“, fragte Ruki plötzlich und war im Begriff sich wieder aufzurichten, doch hielt Uruha ihn zurück. „Wird er schon nicht. Er ist entweder schon längst zu Hause oder verkriecht sich irgendwo, wo er sicher ist.“ „Aber.... er wird ganz sicher Angst haben!“ „Ruki! Ich habe gerade Angst um uns! Wir sind völlig durchweicht, der Regenschirm ist uns kaputt gegangen, überall blitzt und donnert es! Bei der Dunkelheit können wir ihn eh nicht finden, schon gar nicht, wenn er sich irgendwo versteckt! Jetzt komm doch zur Vernunft Kleiner!“ „Ich bin nicht klein.“, grummelte Ruki nur und nickte ergeben. „Gehen wir nach Hause und hoffen, dass er schon dort ist.“ Der Ältere seufzte erleichtert und stand auf. Er half dem Kleineren auf und stützte ihn, da er doch Schwierigkeiten hatte, gegen den Sturm anzukommen. Das wenige Gewicht Uruhas war da natürlich auch nicht hilfreich, aber zu zweit kamen sie wenigstens etwas voran. Von weiten ließen sich schon die Umrisse von Aois und Rukis Haus ausmachen. Überraschenderweise war das Licht in Wohnzimmer angemacht wurden. „Vielleicht ist Kai wach!“, rief Uruha erfreut und lief gleich ein wenig schneller. „Oder Aoi ist da!“, rief Ruki und hatte Mühe Schritt zu halten. Mit zittrigen Händen angelte er nach dem Schlüssel in seiner Jackentasche. Als er sie gefunden hatte und beide die Haustür erreicht hatten, schloss der Kleinere sie hastig auf und stürmte ins Haus. „Aoi?! Kai?!“ Uruha folgte ihm und schloss die Tür hinter ihnen. „Psst... Da seid ihr ja endlich... Wo wart ihr denn? Er ist gerade erst eingeschlafen...“, sagte ein heiserer Kai und kam um die Ecke. Er sah müde aus und hatte ganz rote Wangen. Seine Haare standen ihm in alle Richtungen ab und eine Decke hatte er fest um sich geschlungen. „Kai!“, quietschte Uruha und fiel dem Brünetten um den Hals. Dieser musste lachen, doch verstummte wieder recht schnell, da er husten musste. „Achtung Bazillen...“, murmelte er, nahm ein Taschentuch hervor, drehte sich weg und schnäuzte sich leise die Nase. „Tut mir Leid, Ruha. Bin etwas krank geworden, aber bei deinem Auftritt mache ich trotzdem mit.“, versicherte er müde und lächelte schwach. Der Blonde sah ihn besorgt an und strich ihm eine Strähne von der verschwitzen Stirn. „Meine Güte! Du hast ja Fieber...“ „D-das ist jetzt nicht so wichtig. Aoi sieht noch viel schlimmer aus...“, nuschelte der Brünette und wischte sich mit der Decke über die Stirn. „Aoi ist auch da?! Zum Glück.“, sagte Ruki erleichtert, bevor er in die Wohnstube lief, die jetzt nur noch schwach durch eine Lampe erleuchtet wurde. Als er den Schwarzhaarigen auf der Couch liegen sah, zog sich alles in ihm zusammen. „Scheiße...“, murmelte er und lief zu ihm. Dann hockte er sich davor und besah sich Aois Gesicht. Es war kalkweiß, nur seine Wangen besaßen einen leichten Rosaschimmer. Auf seinem ganzen Gesicht zeichnete sich ein leichter Schweißfilm ab. „Er ist vor etwa einer Stunde nach Hause gekommen. Er lag mehr oder weniger vor der Tür, als ich das Kratzen von der Haustür wahrgenommen habe. Er hat sich betrunken... und dann hat er sich mit jemandem gekloppt. Er muss gewonnen haben, aber er hat immer irgendwas von Schmerzen gemurmelt und ist oft zusammengezuckt, als ich ihm helfen wollte. Er hat mich nicht mal erkannt...“, erklärte Kai mit seiner heiseren Stimme und trat an die Couch heran, nur, um besorgt zu dem Schwarzhaarigen hinunterzublicken. „Ich bin an allem Schuld...“ „Ach Kai, das hatten wir doch nun schon, oder? Wer konnte denn ahnen, das Aoi sich daraufhin einen antrinkt?“ „Niemand... Er trinkt normalerweise nicht. Er verträgt keinen Alkohol...“, murmelte Ruki und versuchte Aoi so hinzudrehen, dass er ihm besser ins Gesicht sehen konnte. Ein unzufriedenes Grummeln entwich dem Größeren, doch landete er widerstandslos auf dem Rücken. Rukis Augen weiteten sich vor Schreck. „Er hat ein Veilchen...“ „Na super... und in zwei Tagen ist der Auftritt. Wir sind krank und-“ „Ruha? Wir sind nicht kr-“, wollte Ruki widersprechen, als er plötzlich niesen musste. Der Blonde verschränkte die Arme vor der Brust und sah ihn mit hochgezogener Augenbraue an. „Wir werden krank, okay? Kein Wunder bei dem Wetter. Morgen wird kein Training durchgeführt. Das Programm haben wir im Kopf. Nun liegt es an uns, uns gegenseitig zu pflegen und gesund zu werden.“, meinte Uruha und sah sie ernst an. „Gut... Ich werde mich um Aoi kümmern. Uruha du kümmerst dich um Ruki. Könntet ihr... uns morgen bitte alleine lassen? Ich will noch mit Aoi reden...“, bat Kai und sah mit glänzenden Augen auf. „Pah... und wer kümmert sich um mich?“, fragte Uruha beleidigt und zog einen Schmollmund. „Na... ich...“, murmelte Ruki verlegen und sah zu ihm auf. „Oh... alles klar.“ Er ließ seine Arme sinken und kratzte sich am Hinterkopf. „Bevor du uns allerdings rausschmeißt Kai, werden wir duschen gehen und hier übernachten. Ich habe keine Lust, durch dieses Unwetter zu stampfen.“ „...Wir...?“, fragte Ruki ungläubig und wurde rot. „Nani? Ano... natürlich nacheinander duschen. Was dachtest du denn Ruki?“ „Ach nichts...“, meinte der Jüngere kleinlaut und sah Aoi an. „Dann geh du schon mal duschen. Ich helfe Kai mit Aoi.“ „Okay, okay...~ ich bin schon weg. Ru? Ich brauch dann wohl nochmal Wechselsachen von Aoi. Die Sachen von ihm sind schon wieder nass.“ „Ich bring dir gleich was. Ich klopfe dann an, hai?“ „Okay.“ Der Blonde suchte das Bad auf. „Und jetzt?“, fragte Kai neugierig und trat neben ihn. „Wir bringen ihn in sein Bett. Wir stellen einen Eimer daneben und befeuchten seine glühende Stirn. So kann das Fieber runtergehen.“ Der Brünette lächelte matt und nickte. „Okay... Es... es tut mir Leid, was passiert ist. Kannst du mir verzeihen Ruki...?“ „Wenn du Aoi nicht aufgibst, verzeihe ich dir gerne.“, sagte der Kleinere mit fester Stimme und sah ihn ernst, aber mit einem leichten Lächeln auf den Lippen, an. „Und wehe... du tust ihm noc mal weh, dann... dann tue ich dir weh.“, setzte er noch hinzu und ballte die Hand vor seinen Augen zu einer Faust zusammen. Kai musste grinsen. „Klar. Ich werde ihn niemals aufgeben. Ganz sicher.“ Zusammen hoben sie Aoi von der Couch und trugen ihn, angeleitet von Ruki, nach oben auf sein Zimmer. Dort legten sie ihn vorsichtig auf das Bett. Ruki besah sich den Schlafenden schmunzelnd und öffnete seine Hose. „Kai hilfst du mir mal? So kann er nicht schlafen gehen.“ Der Brünette sah sich verzückt in Aois Zimmer um und bemerkte die Bitte des kleinen Blondschopfes nicht. //Wahnsinn...! Aoi hat ein wunderschönes Zimmer.// Noch ehe er weiterdenken konnte, schlich sich jemand an ihn heran und verpasste ihm einen leichten Schlag gegen den Hinterkopf. „Aua...“, zischte Kai leise und drehte sich um. „Du sollst mir mal helfen kommen. Also hör auf zu träumen.“, meinte Ruki streng und ging zurück zu Aoi, dem er gerade die Hose ausziehen wollte, aber es alleine nicht schaffte. Mit weit geöffneten Augen trat der Brünette näher. Der Anblick war einfach für die Götter. Das Bett war überzogen mit einem schwarzen Laken und ebenso schwarzer Bettwäsche. Die schwarzen Haare, die im blassen Gesicht seines Engels hingen oder strubbelig vom Kopf abstanden, ließen ihn unglaublich niedlich aussehen, wenn man den Ernst der Lage missachtete. Kais Blick blieb am Saum des Shirts hängen, an dem der durchtrainierte Bauch des Schwarzhaarigen hervorlugte, ging weiter zur ebenfalls schwarzen Boxershorts, die komplett frei lag, da Ruki ihm die Hose schon bis zu den Knien ausgezogen hatte, bis sein Blick an der Beule hingen blieb, die bewies, dass Aoi ein Mann war. Bei dem Anblick musste er schwer schlucken und sah weg. Seine Wangen glühten nun noch mehr. „Du sollst ihn nicht mit deinen Blicken verschlingen, sondern mir helfen Kai!“, meckerte Ruki und holte ihn in die Realität zurück. „T-Tut mir Leid!“, beeilte er sich zu sagen und zog am anderen Hosenbein. Rasch hatten sie ihm die Hose ausgezogen und ließen sie erstmal achtlos neben dem Bett fallen. Dann verteilten sie sich um das Bett, jeder auf eine Seite, und während Ruki seinem Kumpel das Shirt über den Kopf ziehen wollte, hielt Kai diesen in aufrechter Position und half ihm mit den Armen. Als sie's geschafft hatten, legte Ruki die Klamotten fein säuberlich zusammen, während der Brünette Aoi liebevoll zudeckte. „Schlaf gut mein Engel. Morgen werden wir hoffentlich miteinander reden können.“ Er beugte sich vor, um seine Stirn zu küssen. Kurz darauf zog Ruki ihn aus dem Zimmer. „Ich hole für Uruha Wechselsachen. Hole du bitte einen Eimer mit kaltem Wasser und einen Lappen.“ „Okay. Ich werd's schon finden...“ Er nickte zuversichtlich und verschwand in der Küche. Ruki schlich zurück in Aois Zimmer, um aus dem Schrank Sachen zu holen. Mit den Wechselsachen verschwand er wieder aus dem Zimmer und lief Kai auf der Treppe über den Weg. „Sei leise, wenn du reingehst. Kühle seine Stirn, okay? Und lass deine Finger bei dir.“, mahnte Ruki den anderen und lief zum Bad. Kai sah ihm schmunzelnd hinterher. //Natürlich... Den Fehler werde ich nicht noch einmal begehen, etwas zu tun, was Aoi nicht wollen würde.// Er drehte sich auf dem Absatz um und lief leise zur Tür. Achtete besonders darauf, nicht zu hart aufzutreten, um knarrende Treppenstufen zu vermeiden. Vorsichtig drückte er die Klinke runter und schlich hinein. Genauso vorsichtig versuchte er, die Tür wieder zu schließen und tapste dann auf leisen Sohlen zu seinem schlafenden Engel. Den Eimer stellte er neben dem Bett ab und er selbst setzte sich wieder auf die Bettkante. Dann nahm er den Lappen und befeuchtete ihn mit Wasser aus dem Eimer. Er wrang ihn noch etwas aus, bevor er Aoi vorsichtig das Gesicht wusch. Laut Anweisung sollte er zwar nur die Stirn abkühlen, aber ein verschwitztes Gesicht war bei der Kälte in dem Zimmer auch nicht gerade ratsam. „Ach Aoi...“, murmelte er traurig und wusch den Lappen im Wasser aus. Dann wrang er ihn wieder aus, legte ihn etwas zusammen und legte ihn dann auf die heiße Stirn seines Angebeteten. Gedankenverloren blickte er ihn an. „Es tut mir so Leid...“, murmelte er und seufzte niedergeschlagen. „Du warst die ganze Zeit nicht da gewesen und ich... ja... ich hatte die Hoffnung, du könntest mich erhören und nun muss ich feststellen, dass du wegen mir etwas getrunken hast, obwohl du keinen Alkohol verträgst... An allem bin ich Schuld...“ Es wurde leise angeklopft. Der Brünette zeigte weder Regung, noch sagte er ein Wort. „Ano... Kai?? Ich will euch beide ja nicht in eurem tiefsinnigen Gespräch stören, aber könntest du mir bitte mal helfen können? Uruha ist umgeklappt...“, erklärte Ruki mit besorgter und verzweifelter Stimme. „Ich hab ihm die Sachen bringen wollen, aber er hat nichts gesagt und da bin ich reingegangen und hab ihn in der Wanne liegen sehen. Es hätte wesentlich schlimmer sein können. Zum Glück sieht er unverletzt aus. Die letzten Stunden waren wohl wirklich zu viel für ihn gewesen.“ Endlich sah Kai auf. „Ich bin sofort da, aber ob ich dir helfen kann, kann ich dir nicht sagen...“ Ruki sah ihn verdutzt an. „Was ist denn jetzt kaputt? Natürlich kannst du mir helfen. Los komm schon und hör auf, so'n Schwachsinn zu reden. Uruha und ich brauchen deine Hilfe und zwar JETZT.“, meinte er nachdrücklich und lief runter zu dem Blonden. //Ruki hat Recht... Natürlich kann ich helfen! Warum zweifele ich nur gerade so an mir...?// Seufzend erhob sich Kai und lief seinem kleinen Freund nach. Im Bad sah er Uruha, wie er nackt in der Badewanne lag und daneben stand Ruki, der ganz rote Wangen hatte. „Hast du deine innere Krise jetzt überwunden und hilfst mir?“, fragte Ruki hilflos und sah zu ihm auf. „Tut mir Leid wegen eben. Ich weiß auch nicht, was mit mir los war. Ich fühlte mich so nutzlos.“ „Bist du aber nicht. Wir brauchen einander. Selbst Aoi wird dich brauchen und-“ Der Kleinere unterbrach sich selber und sah beschämt zu Boden. „Nani? Hat Aoi dir etwas erzählt?? Bitte Ruki, sag es mir. Ich muss es wissen!“ „Tut mir Leid Kai, aber redet morgen darüber... Ich hätte das gar nicht sagen dürfen.“ „Aber danke, dass du es trotzdem getan hast. Es macht mir Mut.“, meinte der Brünette und strahlte. „Mensch Kai, du machst mir Angst. Jetzt hilf mir schon. Er ist noch ganz nass.“ Ruki schnappte sich die Beine. „Hol lieber ein großes Handtuch. Ich hole ihn daraus.“, sagte Kai, der sich durch den Mut, den Ruki ihm unabsichtlich gemacht hatte, viel stärker fühlte. „Ano... wenn du meinst.“ Der Kleinere zuckte mit den Schultern und ließ Uruhas Beine los. Als er ein großes Handtuch gefunden hatte, legte er es auf die Waschmaschine und suchte gleich noch eines aus einem Schrank unter dem Waschbecken. Kai hob währenddessen Uruha aus der Wanne und setzte ihn auf der Waschmaschine ab. Der Kopf des Blonden ruhte auf seiner Schulter und der Oberkörper kippte leicht gegen den von Kai. „Hier, noch ein Handtuch.“, murmelte Ruki, der die beiden eifersüchtig betrachtete. „Danke Ru-chan.“, witzelte der Brünette, um die Spannung etwas zu lösen, die aufgekommen war. Er spürte die durchbohrenden Blick von Ruki auf seiner Haut. Genervt wandte er den Kopf zu ihm. „Ruki?“ Der Kleinere zuckte ertappt zusammen. „Ja...?“ Verlegen kratzte er sich am Hinterkopf, quiekte aber erschrocken auf, als Kai ihm das Handtuch wieder in die Hände drückte. „Was ist d-“ „Komm her und trockne ihn ab. Ich muss mal kurz nach Aoi sehen. Ruf mich einfach, wenn du fertig bist, okay?“ Überrascht sah ihn der Kurze an. „Hum... o-okay...“, stotterte er und trat verlegen näher. Der Brünette drückte seinen besten Kumpel entschuldigend von sich und wartete darauf, das Ruki Uruha ihm abnahm. Das tat der Kleinere auch und Kai schritt grinsend zur Tür. „Und lass deine Finger bei dir.“, mahnte er ihn noch und verließ glucksend das Bad. Ruki wurde noch röter und sah grummelnd zur Tür. //Ich muss ihn abtrocknen, da kann ich meine Hände nicht bei mir lassen.//, dachte er, obwohl er wohl wusste, was Kai damit gemeint hatte. //Als ob ich so etwas machen würde...// Lächelnd betrachtete er die nackte Haut seines Schwarms und strich liebevoll mit dem Handtuch über seine durchtrainierte Brust. //Hat er die so vom Tanzen bekommen? Frag ich ihn mal, wenn er wieder wach ist... obwohl, er mich dann bestimmt fragen würde, wann ich seine Brust mal nackt gesehen habe. Nee, das kann ich nicht machen. Er muss nicht unbedingt erfahren, was hier gerade passiert. Kai... ich bring dich um, wenn du es ihm sagst.//, dachte er und stellte sich das Theater vor, was Uruha machen würde. Er senkte beschämt den Kopf und trocknete nun seine Arme einzeln ab. Da fiel sein Blick auf Uruhas Körpermitte. „Oohhhh... Kami...“, murmelte er und hielt den Atem an. Schnell schloss er seine Augen und trocknete ihn schneller ab. //Diesen Tag werde ich ganz sicher nie vergessen... Besser gesagt... dieser Anblick! Ob ich Uruha jetzt noch in die Augen sehen kann?// Währenddessen lief Kai ungeduldig vor der Badtür auf und ab. Er war nicht zu Aoi geeilt, wie er es gesagt hatte. Er wollte ihn schlafen lassen und wollte sichergehen, dass Ruki mit Uruha alleine zurrechtkommt. Als er aus dem Bad, die Tür war nur angelehnt, hörte, wie Ruki 'Kami' sagte, konnte er sich schon denken, was der Grund dafür war. //Süß der Kleine. Hoffentlich bricht ihm Uruha nicht das Herz. Er hat sich ja sehr verändert und scheint nun auch damit klarzukommen, das wir auf Kerle stehen. Ob er weiß, das Ruki auf ihn steht? Er wäre wirklich blind, wenn er das nicht merken würde.// „Kai, ich bin fertig!“, kam es von drinnen und der Brünette schritt gemächlich zur Tür, es sollte ja nicht auffallen, das er die ganze Zeit vor der Tür gestanden hatte, um dann schnell ins Bad hinein zu laufen. „Ja? Gut gemacht.“ Er nahm die Wechselsachen, die achtlos fallen gelassen worden waren, als Ruki Uruha bewusstlos in der Wanne hat liegen sehen, und übergab Ruki grinsend die Boxershorts von Aoi. Der Kleinere sah ihn aus großen Augen an, nickte aber und atmete tief ein, ehe er die Boxer an sich nahm und versuchte Uruhas Beine hineinzubekommen. Dass der Blonde dabei fast nach vorne gekippt wäre, konnte Kai gerade noch so verhindern. Als der kleine Blonde dem Größeren die Boxer bis zu den Knien hochgezogen hatte, sah er Kai hilflos an, bekam aber schon das Nächste in die Hand gedrückt. Ein weites Shirt von Aoi, was Uruha als Schlafshirt nehmen konnte. „Danach stellen wir ihn hin und du ziehst ihm die Boxer hoch, okay?“ Ruki nickte abermals mit rotem Kopf. „Wehe du erzählst ihm davon irgendetwas...“, grummelte er und steckte Uruhas Arme in die dafür vorgesehenen Löcher im Shirt. „Was ich? Neeein...~“ Misstrauisch wurde er angestarrt. Der Brünette seufzte ergeben. „Ich sag ihm nur, dass ganz allein du ihm geholfen hast, während ich mich um Aoi gekümmert habe.“ „Das würdest du tun?“ „Hai.“ „Würde er sich darüber freuen, was... meinst du Kai?“ „Wenn er dich mag, dann ganz sicher. Leider kann ich aber nicht für Uruha sprechen. Finde es doch selber heraus.“ Kai zwinkerte ihm zu und legte seine Arme um Uruha, um ihn auf die Beine zu stellen. „Dein Part Ruki...~“, flötete er und grinste bis über beide Ohren. „Sag mal... ärgerst du mich?“, fragte der Angesprochene genervt, beugte sich etwas runter und zog Uruha die Boxershorts richtig an. „Was ich? Neeein...~“ „Du wiederholst dich.“ „Ein Zeichen des Alters Ruki. Kann ich nichts für.“ „Natürlich kannst du was davor. Du machst das mit Absicht.“ „Was denn?“, fragte Kai ahnungslos und grinste weiterhin. „Mich in Verlegenheit bringen.“ „Du siehst mit roten Wangen einfach süß aus. Das lädt zum Ärgern ein.“ „War das ne Anmache?“, fragte Ruki grinsend und legte den Kopf schief. „Nein! Ich liebe Aoi. Tut mir Leid, ich bin vergeben. Es war mehr.... ein Kompliment.“ „Dann danke ich, aber keine Angst. Ich hege kein Interesse an dir, nur an den blonden Engel hier.“ Liebevoll strich er Uruha über die Wange. „Wir können ihn in mein Bett bringen. Ich schlafe auf der Couch.“ „Ano... und wo soll ich schlafen?“, fragte der Brünette und nahm Uruha auf die Arme. „Ähm... es macht dir doch nichts aus, wenn wir uns die Couch teilen? Ich lass dich nicht bei Aoi schlafen.“ „Und ich dich nicht bei Uruha. Okay, dann müssen wir eben mit der Couch Vorlieb nehmen.“ „Hält man für einen Tag aus, würde ich sagen.“ „Ja, aber geh du erstmal duschen. Du bist auch noch ganz nass.“ „Hä..?“ Ruki sah an sich hinunter. „Das habe ich ganz vergessen gehabt.“, murmelte er und öffnete sein nasses Hemd. „Du warst ja auch mit den Gedanken ganz woanders. Also... ich wärme uns schon mal die Couch vor. Du kommst dann nach, okay?“ „Du hast es schon wieder gemacht.“, meinte Ruki vorwurfsvoll und Kai drehte sich mit Uruha auf dem Arm zu ihm um. „Was gemacht?“ „Du hast mich.... ach egal. Geh schon.“ „Wirfst du mich raus?“ Der Brünette hob belustigt die Augenbrauen. „Das ist mein Haus und mein Bad. Hier kann ich machen, was ich will.“ „Häuptling kleiner Hobbit hat gesprochen. Ich bin schon weg.“ „Kai, komm her und hol dir Prügel ab!“, knurrte der kleine Hobbit... ähm Ruki und hob angriffslustig die Fäuste. „Nee, nicht mit Uruha im Arm. Wir können uns nachher auf der Couch hauen.“, lachte Kai und verließ das Bad, um Uruha in Rukis Zimmer zu bringen. Nur hatte er keine Ahnung, wo sein Zimmer war, also irrte er ahnungslos im oberen Stockwerk herum, bis er es gefunden hatte. Er deckte den Blonden noch rasch zu und ging dann zurück ins Wohnzimmer. Kai begab sich zur Couch und wollte sich gerade hinlegen, als die Decke, die sich bereits darauf befand, sich plötzlich bewegte und ein blonder Schopf hervor lugte. „Ruki? Was machst du denn schon hier? Bist du schon fertig mit duschen?“, fragte Kai überrascht und setzte sich auf die noch freie Fläche. „Was ich hier mache? Ich war kurz davor einzuschlafen. Wo warst du denn?“ „Ich hab Uruha ins dein Zimmer gebracht.“ „Und dafür brauchst du fast 20 Minuten, oder wie?“ „So lange habe ich dafür gebraucht? Für dieses Haus braucht man ja einen Lageplan.“, murmelte Kai verlegen und legte sich neben Ruki unter die Decke. „Ach Quatsch...“, gähnte Ruki und schloss die Augen. „Wolltest du dich nicht noch mit mir hauen?“, fragte Kai grinsend. „Bin zu müde... Du bekommst Morgen Ärger...“ „Ich freu mich.“ „Baka... Gute Nacht.“ „Nacht Ruki.“ Der Brünette wuschelte dem Kleineren durch die Haare, was dieser knurrend zur Kenntnis nahm und sich noch mehr in die Decke einkuschelte. „Licht aus...“ „Ja Häuptling kleiner H-“ „Halt die Klappe Kai...“ „Bin schon ruhig.“, gluckste der Angesprochene und schaltete die kleine Lampe aus, die auf dem Tisch neben der Couch stand. Auch er schloss endlich die Augen und schlief in froher Erwartung auf den morgigen Tag ein, denn Morgen würde sich hoffentlich alles zum Guten wenden... Kapitel 12: Liebe vergeht niemals --------------------------------- „Morgen ihr Schlafmützen...~“, flötete ein fröhlicher Blondschopf und wuschelte den beiden Schlafenden durch die Haare. „Hm... hey!“, grummelte Kai und rieb sich verschlafen über die Augen. „Was'n los?“ „Du sollst aufwachen Kai-chan.“ Uruha grinste ihn breit an und setzte sich zwischen ihn und Ruki. „Warum teilt ihr euch eigentlich eine Couch?“ „Uruha??? Du bist wach!?“ „Ja, ich denk schon.“ Der Blonde blinzelte verwirrt und spürte zwei Arme, die sich um seine Taille geschlungen hatten. „Ano... Ruki? Träumst du?“ Der Kleinere schmatzte zufrieden und träumte weiter. „Uruha, mach dich nicht so breit. Ich fall gle- ... Ahhhh!“ Uruha kniff kurz die Augen zusammen und lugte dann über den Rand der Couch hinweg. „Warum liegst du denn jetzt da unten? Ist das nicht etwas unbequem?“, witzelte der Größere und bekam einen Schlag auf den Hinterkopf. „Du hast mich runtergeworfen! Mit Ruki die Couch zu teilen ging ja noch, aber dann noch mit dir...“ „Soll das heißen, ich bin dick?!“, regte sich Uruha auf und krabbelte von der Couch. „Nein, aber zu dritt auf der schmalen Couch... das konnte doch nicht gut gehen.“ „Ich bin ja nicht gefallen.“ Der Blonde half seinem Kumpel auf. „Ja, ich hab dich auch lieb Uruha.“, meinte dieser sarkastisch klingend und streckte sich. „Au... mein Rücken.“, jammerte der Brünette und hörte jäh auf, als er sah, wie Ruki an ihnen vorbeitapste. Dieser lief im Halbschlaf in einem Pokémon-Pyjama an ihnen vorbei und strich sich durch die Haare, die ihm wirr vom Kopf abstanden. „Äh... Ruki?“, brachte Uruha verdutzt heraus und starrte ihn an. Der Kleinere blieb stehen und wandte ihnen den Kopf zu. „Morgen...“, murmelte er und legte schmunzelnd die Stirn in Falten. „Erst weckt ihr mich brutalst auf und dann werde ich auch noch angestarrt, als wär ich von einem anderen Planeten. Was habe ich euch eigentlich getan?“, fragte er jammernd und sah vom einen zum anderen. „Noch nie einen Ruki am Morgen gesehen was? Hab ich etwa ne Morgenlatte?“ Er sah an sich hinunter und schmunzelte. „Nix, aber was habt ihr da- Oh...“ Plötzlich wurden seine Augen ganz groß und seine Wangen färbten sich rot. Er hatte ja den Pokémon-Pyjama an! Er musste schleunigst improvisieren! „Noch nie einen Mann im Pokémon-Pyjama gesehen, oder wie?! Ich finde die Dinger niedlich. Wenn ihr ein Problem damit hat, dann seid euch des Zornes des großen Pikachus bewusst!“ Und damit warf er ihnen sein Pikachu Kuscheltier entgegen und nutzte die Ablenkung, um hinauf in sein Zimmer zu stürmen und sich schleunigst umzuziehen. //Gott... war das Peinlich. Warum hat Mum mir diesen Pyjama geschenkt..?! Was Uruha jetzt wohl denkt. Ich hab Angst...// In der Wohnstube blieben zwei verdutze Männer zurück, die sich gegenseitig ansahen und plötzlich lauthals zu lachen begannen. „Wie nieeeeeeedlich!!“, quietschte Uruha und drückte das Kuscheltier, welches er aufgefangen hatte, unbewusst an sich. „Ruki in diesem Pyjama. Ein Bild zum Knuddeln.“ „Ano... Ruha? Alles okay bei dir?“ „Was? Oh... natürlich ist alles okay! Ich hab mich nur amüsiert.“ Er räusperte sich lautstark und setzte das Kuscheltier auf Rukis Schlafplatz. Dann strich er sich cool durch die Haare und lief Richtung Küche. „Hast du Hunger? Ich mach uns was zu futtern.“ Der Brünette hastete ihm nach und stellte sich zwischen ihn und den Kühlschrank. „Was wird das Kai? Ich muss da ran.“, merkte Uruha an und verschränkte die Arme vor der Brust. „Hast du mir nicht etwas zu sagen Ruha?“, fragte der Brünette mit hochgezogener Braue und musste plötzlich niesen. Scheiß Erkältung! Da geht doch alle Ernsthaftigkeit verloren! „Nani? Was meinst du?“ „Stell dich nicht so an.“ Der Blonde sah ihn etwas überfordert an und trat dann entschlossen näher. „Wenn du mir nicht sofort erklärst, was du von mir willst, dann verschaffe ich mir gewaltsam Zutritt zum Kühlschrank. Ich habe Hunger.“ Kai verdrehte seufzend die Augen. „Was ist mit dir los in Bezug auf Ruki? Du hast dich sehr verändert Ruha. Zum Guten, muss ich sagen. Ich will nur wissen, was dich verändert hat, denn ich bin es eindeutig nicht gewesen.“ Der Blonde trat ertappt zurück und sah ihn unsicher an. „Was soll da schon sein, Kai? Da ist... nix.“, meinte er und lächelte. „Und nun geh doch bitte beiseite.“ „Nein.“, meinte Kai entschlossen und lehnte sich gegen den Kühlschrank. „Magst du Ruki?“ „Mhm... ja, er ist ein guter Kumpel.“, grummelte der Größere und setzte sich seufzend auf den Küchentisch. „Wird das jetzt ein Verhör?“ „Ja, ich denke schon, aber ich bin kein Polizist.“ „Na zum Glück. In Uniform würdest du bestimmt witzig aussehen und da könnte ich niemals ernst bleiben.“, sagte Uruha und grinste. Der Brünette blies die Wangen auf und sah ihn schmollend an. „Ich sehe in Uniformen ganz sicher toll aus und jetzt lenk ja nicht vom Thema ab.“ „Tu ich das? Oh... Dann fang mal an Polizist Kai.“ „Ich hab doch gesagt, ich bin keiner.“, murrte der Angesprochene. „Dann können wir ja jetzt essen.“ Der Blonde erhob sich vom Tisch und ging auf den Kühlschrank zu. „Kai, jetzt geh doch beiseite.“ „Beantworte mir erst ein paar Fragen.“, schlug Kai hartnäckig vor. Uruha seufzte und nickte ergeben. „Okay, okay. Dann frag halt.“ „Magst du Ruki?“ „Ja, das habe ich doch schon gesagt.“ „Liebst du ihn?“ „Jetzt gehst du aber zu weit Kai!“ „Empfindest du irgendetwas für ihn, außer Freundschaft?“ „Hey, das ist dieselbe Frage!“ „Findest du ihn süß?“ „Ab und zu... schon ja... Kai, ich hab H-“ „Tanzt du gerne mit ihm?“ „Was ist denn das für ne Frage? Also schön... Ja, ich tanze gerne mit ihm, denn er kann tanzen.“ „Heißt das etwa, dass ich nicht tanzen kann?!“ „Wolltest du mich nicht Dinge fragen, die mit Ruki zu tun haben?“ „Hast Recht. Ich ziehe die Frage zurück und komme später noch mal darauf zurück. Was... hältst du von Ruki? Was denkst du über ihn?“ „Hey das sind zwei Fragen!“ „Na und?“ Uruha grummelte etwas Uverständliches, bevor er seufzte und antwortete: „Was ich von ihm halte? Er ist nett, lustig, etwas kindlich, was ich wiederum ganz süß finden KANN, mit ihm kann man über vieles reden, ich vertraue ihm und... hm...“ Er kratzte sich nachdenklich am Kopf. „Was ich über ihn denke... Ist das nicht auch zweimal die gleiche Frage?“ „Hm... na so ähnlich, hai.“ „Kai~“, jammerte Uruha. „Nur noch eine Frage.“ „Okay... schieß los.“ „Warum hast du dich so sehr geändert? Liegt es, wie ich denke, an Aoi und Ruki, die du in dein Herz geschlossen hast? Oder auch daran, das du Gefühle für Ruki entwickelst, die du zwar nicht wahrhaben willst, sie aber trotzdem auf dich eindringen? Verspürst du nicht... gewisse Sympathien, die über die Grenze der Freundschaft hinausgehen?“ „Also für die ganz Dummen: Du willst wissen, ob ich mich in Ruki verliebt habe, hab ich Recht?“ „Ano... so kann man's auch ausdrücken.“ „Du bist kompliziert lieber Kai.“ „Nun sag's schon. Ich bin doch dein bester Freund.“ „Wird das ein Druckmittel?“ „Wenn du nicht drauf antwortest schon.“ „Das nennt man Erpressung...“ „Uruha!“ „Ist ja schon gut. Man, bist du heute gereizt.“ „Ich bin gereizt und krank.“, schniefte Kai und kräuselte die Nase. „Na super... kranke Tänzer. Also zu deiner Frage. Ich weiß es nicht, okay??! Ich mag ihn sehr, bin gerne in seiner Nähe und rede und lache gerne mit ihm. Seine und Aois Freundschaft bedeuten mir sehr fiel. Ich habe mich geändert, damit ich sie nicht mit meinem Charakter wieder verscheuche, denn ich hab's satt, alleine oder von falschen Freunden umgeben zu sein. War's das jetzt? Können wir endlich essen?!“, fragte der Größere etwas aufgelöst und wurde wenig später von Kai umarmt, der sich vom Kühlschrank entfernt hatte. „Ja, du kannst soviel Essen, wie du willst, Ruha. Ich bin so froh, dass du dich so verändert hast. Ich habe mich jahrelang schlecht gefühlt, weil ich dich alleine gelassen habe, während du dich mit den Falschen angefreundet hast. Doch jetzt brauche ich mir keine Sorgen mehr machen.“ „Kai...“, murmelte Uruha und musste augenblicklich lächeln. „Ano... störe ich etwa? Soll ich wieder gehen?“, fragte der Kleinste von ihnen. Ruki hatte sich inzwischen etwas anderes angezogen und stand nun mit gekämmten Haaren an der Küchentür. Doch eines hatte sich nicht geändert. Er war immer noch müde. Schnell lösten sich die Freunde von einander und sahen unsicher zum Kleineren. „Wehe ihr starrt wieder so.“, warnte Ruki und stiefelte stiefellos zum Kühlschrank, um ihn zu öffnen und sich die Milch rauszuholen. Dann holte er aus einem Schrank ein Glas hervor und füllte es bis zum oberen Rand. Ohne die anderen zu beachten, nahm er sich aus einer Schublade einen Strohhalm hervor und steckte ihn in sein Glas. An dem Strohhalm nuckelnd drehte er sich mit dem Glas in der Hand um und setzte sich an den Tisch. Da die beiden anderen sich immer noch nicht gerührt hatten, räusperte er sich lautstark und sah sie streng an. „Wenn ihr auch eine Milch haben wollt, müsst ihr das nur sagen, aber hört auf zu starren, als wär ich ein Außerirdischer.“ „Tut mir Leid, Ruki. Ich hab mich nur gerade an deinen Pyjama erinnert.“, gluckste Kai und bekam einen plüschigen Hausschuh an die Stirn geworfen. „Aua~!“ „Kommt davon, wenn du dich über mich lustig machst. Ihr habt ja vorhin schon genug gelacht. Ein Wunder, dass Aoi bei dem Lärm noch schlafen kann.“ Kais Augen wurden auf einmal ganz groß. „Mensch... Aoi!! Ich geh mal hoch, nach ihm gucken.“ „Tu das, aber gib mir meinen Hausschuh zurück.“ „Den hast du mir doch.. ach egal. Hier hast du ihn.“ „Dankeschön, sehr aufmerksam von dir.“ Doch Kai ignorierte ihn und lief nach oben. Uruha hatte währenddessen die Kaffeemaschine angestellt. „Möchtest du auch einen Kaffee Ruki?“ „Ja, gerne. Möchtest du eine Milch?“ „Wenn ich auch so einen lustigen Strohhalm bekomme, dann gerne.“ „Okay. Ich hoffe, es gibt gleich Essen. Ich hab Hunger.“ „Ja, ich auch, aber Kai hat mir den Kühlschrank versperrt gehabt und ich kam nicht ran.“ „Warum das denn? Findet er dich etwa zu dick? Quatsch, bist du nicht. Lass dir sowas nicht einreden Ruha.“ Und während Ruki ein weiteres Glas mit Milch füllte, starrte Uruha überrascht seinen Hinterkopf an. „Danke.“ Der Kleinere drehte sich grinsend um. „Kein Ding. Man sieht doch, dass du dünn bist.“ „Hm... Ruki?“ „Hai?“ „Was ist Gestern eigentlich passiert?“ „G-gestern? Gestern ist vieles passiert.“ „Schon, aber ich meinte gestern Abend. Ich glaube, ich bin ohnmächtig geworden.“ „Bist du auch und genau in der Badewanne gelandet. Du hattest Glück, dass du dir nicht wehgetan hast.“ Nachdenklich sah Uruha ihn an, während er das Milchglas auf dem Tisch abstellte und zum Kühlschrank lief, um die Fressalien rauszuholen, wie zum Beispiel Butter, Käse, Marmelade und ja sogar Brot! „Warum habt ihr denn das Brot im Kühlschrank?“, fragte Uruha verdutzt und holte Frühstücksteller und Besteck heraus. „Ist so'n Tick von Aoi. Seine Mum meinte mal, dass es Keime absterben lässt und das Brot länger frisch und kühl bleibt. Ganz wichtig im Sommer. Warmes Brot schmeckt nämlich nicht.“ „Aha. Das wusste ich gar nicht.“ „Man lernt sein Leben lang immer was dazu.“ „Da hast du Recht. Ähm Ruki? Danke, das du mir gestern aus der Patsche geholfen hast.“ Da Ruki alles aus dem Kühlschrank rausgeholt hatte, was sie für ein ausgewogenes Frühstück benötigten, schloss er die Kühlschranktür und sah Uruha nervös an. „Wie kommst du denn auf mich?“, fragte er verlegen und wurde rot. „Na weil du mir ganz sicher helfen würdest, wenn ich in Schwierigkeiten stecken würde und Kai hatte sicherlich genug Probleme mit Aoi.“ „Da hast du wohl Recht. Das war doch selbstverständlich. Du hättest dasselbe für mich getan, oder...?“ „Ja, das hätte ich wohl.“ Beide lächelten einander an, wurden allerdings in ihrer Anlächelei unterbrochen, als Kai die Küche stürme und sich unbewusst zwischen sie stellte. Schnell wandten die beiden Blonden ihre Blicke voneinader ab. „Aoi schläft noch.“, merkte Kai an. „Aha...“, kam es synchron genervt von den beiden anderen. Uruha füllte die Kaffeetassen und Ruki schlürfte lautstark am Strohhalm. „Cool. Voll gleichzeitig gewesen.“, sagte der Brünette und grinste breit. Doch sein Grinsen verging ihm rasch wieder, als er die verlegenen Gesichter der beiden bemerkte. „Kam ich unpassend wieder? Tut mir Leid. Beim nächsten Mal klopf ich an.“ „Baka...“, kam es abermals synchron von den beiden Blonden. „Okay, jetzt macht ihr mir Angst. Hört auf siamesische Zwillinge zu sein. Gibt es etwa Kaffee?? Uruha, machst du mir bitte auch einen?“ „Schon gemacht., Hier ist deiner.“ „Wow~ ist der heiß.“ „Das haben frischgemachte Kaffees so an sich.“, meinte Ruki grinsend und bedankte sich bei Uruha für seinen Kaffee. „Und was macht ihr heute an eurem freien Tag?“, fragte Kai neugierig, nachdem sie angefangen hatten zu frühstücken. Ruki und Uruha sahen sich fragend an und zuckten mit den Schultern. „Entspannen und die Gesundheit fördern?“, schlug Uruha vor. „Auf den Jahrmarkt gehen.“, kam es von Ruki. „Ach, ist heute etwa einer?“, fragte der Blonde begeistert. „Ja, schon seit... eh... zwei Tagen, glaube ich.“ „Cool, lass und doch dort hingehen. Für die Gesundheit ziehen wir uns einfach dick an und schwitzen die Bakterien aus uns raus.“, meinte der Größere grinsend. „Wenn du meinst, dass klappt, dann mach ich mit.“ „Super.“ Kai musste kichern, da die beiden sich schon wieder dämlich angrinsten. „Ihr zwei seid einfach süß zusammen.“, gluckste er und schwups hatte er von jedem einen Hausschuh im Gesicht. „Itai! Also langsam finde ich das nicht mehr witzig.“ „Sollst du auch nicht, oder Ruki?“ „Nein, das soll er nicht Uruha.“ „Also ihr zwei seid unfair. Ich bin in der Unterzahl. Ich habe nur... zwei Hausschuhe als Pfand.“ „Gib die her!“ Rasch wurden ihm die beiden Hausschuhe wieder abgeknöpft. „Super... Jetzt bin ich euch schutzlos ausgeliefert.“ „Pech gehabt. Man sollte sich nicht mit uns anlegen.“ „Ihr passt richtig gut zus- Aua! Jetzt hört doch auf mich zu treten! Das sollte doch nur ein Kompliment werden...“ ~+~ Stumm vor sich herkauend, hergrinsend und herschlürfend verbrachten sie die nächsten Minuten des Frühstücks. Ruki dachte über Uruha nach. Uruha dachte über Ruki nach und Kai? Ja, der dachte über Aoi und ihr Gespräch nach, welches noch heute auf ihn zukommen wird. „Ich denke mal, Uruha und ich machen uns langsam nach Hause. Aoi muss ja auch irgendwann mal wach werden und da wäre es besser, wenn wir nicht mehr da wären.“ „Ihr wollt mich wirklich alleine lassen..?“, fragte Kai entsetzt und bemerkte, wie nervös er plötzlich wurde. „Ja..~? Mach dir keine Sorgen Kai, das wird schon gut werden.“, versuchte Ruki aufmunternd auf ihn einzureden und tätschelte ihm die Schulter. „Ruki hat Recht. Er wird dir schon nicht an die Gurgel gehen.“ „Wäh...~!! Du machst mir wirklich Mut Ruha...“, murmelte der Brünette und ließ die Stirn auf den Tisch niedersinken. „Oh... eh... tut mir Leid Kai-chan.“ „Schon gut... Ich bring euch gleich zur Tür...“, murmelte der Brünette, verblieb aber noch an genau derselben Stelle, wie zuvor auch. „Gut, dann... kommst du jetzt?, fragte Ruki und sah ihn ungeduldig an. Kai drehte den Kopf zur Seite und seufzte leise. //Sie wollen also wirklich gehen T_T// Langsam stand er dann doch auf und lief an ihnen vorbei, wobei er sich ein lautes Schniefen nicht nehmen lassen konnte. Ruki schüttelte den Kopf und trottete ihm nach, dicht gefolgt von Uruha, der sich ihre beiden Jacken von den Garderobenhaken schnappte. „Jetzt hab dich nicht so Kai. Du hast Mist gebaut und das musst du jetzt auch ausbaden.“ „Ja, ich weiß, aber ich habe Angst, ihn zu verlieren. Was ist, wenn er mir nicht vergibt?“ „Wird er schon und jetzt atme tief ein und deine ganzen Sorgen wieder aus. Du packst das schon, okay? Kann ich auf dich zählen?“, fragte der Kleinste und erhielt ein Nicken als Antwort, noch mal bestätigt, durch ein 'Hai, kleiner Hobbit' „Kai! Jetzt reicht's! Komm her, ich mache Hackbällchen aus dir!“, knurrte Ruki und wollte sich auf Kai stürzen, der grinsend in die Wohnstube gelaufen war, als Uruha seine Arme um seine Taille schlang und ihn davon abhielt. „Sscht... Lass uns schnell gehen Ruki...~“, flüsterte der Blonde ihm zu und zog ihn zur Tür hinaus. Der Angesprochene sah überrascht zu Uruha auf und folgte dann seinem Blick. Kein Wunder warum Uruha sich plötzlich so seltsam benahm... Aoi war in die Wohnstube getreten und durchbohrte Kai mit seinem Blick. Dieser hatte ihn inzwischen auch gesehen und sah ihn aus großen Augen sprachlos an. So machten sie Uruha und Ruki still und heimlich aus dem Staub und überließen Kai dem wütenden Aoi. „H-hey Aoi...~“, stotterte Kai und musste schwer schlucken. Als dann die Haustür hinter ihm ins Schloss fiel, sah er kurz zurück, bevor er Mut schöpfte und langsam auf den Schwarzhaarigen zuging. „Aoi, lass uns bitte reden. Geht es dir gut?“ „Geht schon... Du hast 5 Minuten...“ „N-nur 5 Minuten?! O-okay!“ Hastig atmete er tief ein und wieder aus, um sich sammeln und sich schnell zu überlegen, wie er was formulieren sollte. //Womit fange ich an?! Ich bin so durcheinander... möchte so vieles sagen, aber was ist das Richtige?!// „I-ich habe einen großen Fehler gemacht. Ich weiß nicht, wie ich es jemals wieder gut machen kann, aber bitte glaube mir, dass es mir wirklich unglaublich Leid tut! Ich hatte mich nicht unter Kontrolle, hab deine Bedürfnisse unter die meinigen gesetzt. Die Einsicht kam zu spät, um dich befreien zu können. Ich war zu schwach, ich konnt' dich nicht beschützen! Es tut mir Leid Aoi, wirklich... Ich liebe dich doch!! Und dann hab ich sowas Schandliches getan. Ich werde es nie wieder machen. Versprochen. Nur... sag mir, wie ich es wieder gut machen kann?! Du kannst alles mit mir tun, aber bitte... hass mich nicht! Du bist doch die Liebe meines Lebens! Mit dir will ich alt werden. Ich will dich immer in meinen Armen halten und beschützen. Ich werde mir von Uruha Karate Unterricht geben lassen, damit ich stärker werde. Bitte Aoi... hör nicht auf, mich zu lieben...!“ Der Brünette konnte sich nicht mehr auf den Beinen halten und ging auf die Knie. Tränen überströmten sein Gesicht und flehend hob er die Arme Aoi entgegen, der ihn mit großen Augen überrascht ansah, ehe er sich verlegen räusperte und die Arme vor der Brust verschränkte. Er bewegte sich keinen Millimeter. Eher umgekehrt. Er trat einen Schritt zurück und sah ihn mit ernster Miene an. //Er hatte mich schon nach dem ersten Tut mir Leid gehabt, aber... ich will auch nicht, dass er so etwas wieder tut. Dafür liebe ich ihn zu sehr....Außerdem soll er dafür leiden, was ich ertragen musste, wobei er ja wirklich nichts dafür konnte, was dieser Junge mit mir getan hat, oder? Dennoch stellt sich mir die Frage, woher er die beiden kannte...? Sie kamen überraschend, das habe ich gemerkt und sie erwähnten Uruhas Namen... wie hängt das nur zusammen?! Am besten frage ich ihn mal, aber vorerst muss ich ihn noch testen.// „Deine 5 Minuten sind rum Kai. Hast du nicht mehr zu sagen...? Schade...“ Er drehte sich langsam Richtung Treppe um und ging die ersten Stufen hinauf. //Warum hält er mich nicht auf?!// Aus der Wohnstube ließ sich lautes Wimmern vernehmen. //Nein, ich muss ihm seinen Willen lassen!!//, sagte Kai sich immer wieder und vergrub seinen Kopf in seinen Händen. //Es ist alles vorbei... Und ich törichter Kerl habe Rukis Worten geglaubt, dass Aoi mich brauchen würde... Die Hoffnung war umsonst gewesen...// Weiter ging der Schwarzhaarige die Treppe hinauf, doch noch immer stoppte Kai ihn nicht, was ihm einen Stich versetzte. //Ich dachte, er liebt mich...// „Kai... Warum stoppst du mich nicht...?“, fragte er an Kai gerichtet und drehte sich langsam zu ihm um. Der Brünette sah auf. Hatte er sich da gerade verhört?! Hatte er noch Hoffnungen?! Um ihn besser sehen zu können, rutschte er auf Knien näher an die Treppe heran und sah in seinem verheulten Zustand zu ihm auf. „Warum ich dich nicht stoppe, willst du wissen? Kannst du dir das nicht denken Aoi? Wenn du mich verlassen willst, dann halte ich dich nicht mehr zurück. Nie wieder werde ich etwas gegen deinen Willen tun. Das habe ich dir versprochen. Aber... wenn du mich verlassen willst, dann lass uns wenigstens Freunde sein, damit ich dich wenigstens immer betrachten kann, wenn ich mich einsam fühle...“ Aoi hatte sich nun ganz zu ihm umgedreht und verminderte ihren Abstand um zwei Treppenstufen. „Aber manchmal will man zurückgehalten werden...! Du liebst mich doch, oder nicht? Dann halt mich gefälligst auf, bevor ich dich wirklich verlasse, du Baka...“ Nun konnte auch er sich nicht mehr zurückhalten. Eine vereinzelte Träne fand ihren Weg über seine Wange. Doch es blieb nicht bei einer. Mit großen Augen sah Kai zu ihm auf und richtete sich mühsam auf. //Er will mich gar nicht verlassen!// In seinem Magen starteten lauter kleiner Feuerwerkskörper und mit zittrigen Beinen erklomm er zaghaft die nächsten Treppenstufen. Unsicher sah er ihn an. „Das heißt... du liebst mich auch noch Aoi? Verzeihst du mir denn?“ „Eine Abreibung hast du schon noch verdient, aber dazu fehlt mir jetzt die Kraft. Ja, ich liebe dich noch Kai und das mit dem endgültigen verzeihen kommt auch noch mit der Zeit.“ Aoi lief ihm entgegen und wäre ihm am liebsten in die Arme gesprungen, aber da sie sich auf der Treppe befanden und ein Sturz sehr schmerzhaft werden konnte, beließ er es dabei, seine Arme um ihn zu schlingen und sich ganz dich an ihn zu kuscheln. Mit einem Ohr lauschte er dem schnellen Herzschlag seines Kois. „Lass uns irgendwohin gehen, wo wir uns hinsetzen können...“, bat er und spürte die kräftigen Arme Kais, die sich um ihn schlangen und ihn vom Boden abhoben. Noch mehr klammerte er sich an ihn und schlang die langen Beine um seine Hüfte, um einen besseren Halt zu bekommen. „Wehe du lässt mich fallen.“ „Ich lass dich nie mehr los Aoi-chan.“, murmelte Kai überglücklich und ließ dessen Herz höher schlagen. Er trug ihn in die Wohnstube und setzte sich auf die Couch, sehr darauf achtend, die Beine des Schwarzhaarigen nicht irgendwie hinter ihm einzuklemmen. Aoi hob den Kopf an und sah ihn glücklich an. Seine Wangen leuchteten rot. „Und was machen wir jetzt?“, fragte der Brünette strahlend. Aoi legte den Kopf schief und dachte nach. „Kuscheln?“ „Genau daran hatte ich gerade auch gedacht.“ Der Brünette zog einen Schmollmund, aber im nächsten Moment hatte er Aoi schon an sich gedrückt und knuddelte ihn. „Du machst mich so glücklich mein Engel...“ „Warum nennst du mich immer Engel?“ „Weil du wunderschön bist und immer wenn ich dich sehe, könnte ich vor Glück vom Boden abheben, da ich dich mein eigen nennen darf.“ Der Schwarzhaarige sah ihn sprachlos an und wurde noch röter. Lächelnd legte er sich die Hände an die Wangen. „Du machst mich verlegen...“, nuschelte er und senkte beschämt den Blick. Kai kicherte vergnügt, legte seine Hand unter Aois Kinn und hob es wieder an. „Aber ich sage nur die Wahrheit mein Schatz und mit roten Wangen siehst du noch viel süßer aus, als du eh schon bist.“ Und während sie sich tief in die Augen sahen, ließ der Schwarzhaarige seine Arme wieder sinken und näherte sich den Lippen des Brünetten. „Ich liebe dich Kai-chan und wenn du mich noch mal verletzt, dann hast du deinem Engel die Flügel rausgerissen und das Herz dieses Engels wird so lange weinen, bis du in seinen Tränen ertrinken wirst. Das soll deine gerechte Strafe werden...“, hauchte Aoi beschwörerisch und küsste ihn sanft. Der Brünette nickte überrascht und ging nur zu gerne auf diesen Kuss ein. Vorsichtig ging er dabei vor und strich sanft seine Wirbelsäule entlang. „Das soll meine gerechte Strafe sein...“, murmelte er Aois Worte nach und strich dem Schwarzhaarigen die Haare aus dem Gesicht. Dieser seufzte glücklich auf und legte seinen Kopf wieder an Kais Brust, während seine Fingerspitzen über seinen Bauch tanzten. Beide schlossen die Augen und genossen jeweils die Nähe des anderen. ~+~ „Macht dir das nicht auch so viel Spaß wie mir, Ruha??!“, fragte Ruki und streckte kreischend seine Arme in die Luft. Doch Uruha hatte nur die Augen ganz weit aufgerissen, war bleich und versuchte angestrengt, seinen Mageninhalt bei sich zu behalten. Warum musste er sich auch immer wieder von Ruki breitschlagen lassen in dieser Achterbahn mitzufahren?! Das war inzwischen ihre 20. Runde! Der Kleine hatte wahrlich Talent dafür, ihn schwach werden zu lassen, aber wer konnte bei großen Kulleraugen, einer zitternden Schmolllippe und tränenden Augen schon nein sagen? Er hatte es hier mit einem ausgezeichneten Schauspieler zu tun. Endlich hielt der Wagen an und die Sicherheitsgitter öffneten sich, sodass sie aus ihrem Wagen aussteigen konnten. „Wollen wir nochmal? Wollen wir nochmal??!“, fragte Ruki und tänzelte um den blassen Uruha herum, der mit wackligen Knien möglichst weit weg von diesem Monstrum gehen wollte. „N-nein, bitte Ruki, ich kann nicht mehr. Mir ist schlecht.“ Der Kleinere hörte sofort auf, um ihn herumzutanzen und stellte sich vor ihm hin. „Wirklich?“ Nein nicht schon wieder diese Kulleraugen!! Der Blonde schloss die Augen und ging an Ruki vorbei. „Ja, wirklich. Ich brauch eine Pause. Fahr doch alleine.“, schlug er vor und suchte den Rummelplatz nach einer Bank ab. Gesucht, gefunden! Mit einem zufriedenen Lächeln auf den Lippen stolperte er auf die Bank zu und ließ sich darauf fallen. Der Kleinere war ihm eilig nachgelaufen und setzte sich neben ihn. „Du siehst ja wirklich nicht gut aus Ruha. Brauchst du irgendetwas? Hast du Durst?“, fragte er besorgt und beugte sich leicht zu ihm rüber. Der Angesprochene nickte schwach und sah dem Energiebündel überrascht nach, als es auch schon in die Höhe gesprungen war und den Platz nach einem Getränkestand absuchte. //Plötzlich ist er wieder die Fürsorglichkeit in Person.//, dachte er und musste grinsen und erschrak wenig später, als ihm ein Becher mit Strohhalm ins Gesicht gehalten wurde. „Schneller ging's wirklich nicht.“, meinte ein schwer atmender Ruki und ließ sich erstmal nach hinten gegen die Banklehne sinken. Der Blonde sah ihn fassungslos an und nahm wie in Trance den Becher entgegen. „Sag mal... bist du verwandt mit Superman?“ „Nani?“ Der Kleinere sah ihn verwirrt an, musste dann aber breit grinsen, als er verstand, wie Uruha auf diese Idee gekommen sein musste. „Nein, nein. Ich hatte nur Glück, dass ein Stand gleich hier in der Nähe war und keine Schlange davor stand.“ „Ach so...“ Uruha nippte am Strohhalm und genoss die Kühle des Getränks. „Möchtest du auch etwas Ruki?“ „Au ja, dankeschön“, murmelte Ruki erleichtert und zog auch an dem Strohhalm. Aus einem unerklärlichen Grund, betrachtete Uruha ihn dabei. „Und was machen wir jetzt?“, fragte der Kleinere und sah sich nach einem Riesenrad um. In einem dieser Wagen wäre er alleine mit Uruha und vielleicht würde etwas zwischen ihnen passieren, was er bisher nur aus den kitschigen Liebesromanzen aus dem Fernseher kannte. Er schaute eindeutig zu viel davon, aber träumen durfte man doch auch mal, oder nicht?! „Wie wäre es mit der Gruselbahn?“, schlug Uruha vor und zeigte auf ein monströses, angsteinflößendes Gebäude. Rukis Träume zerplatzten, wie eine Seifenblase. Er seufzte leise auf und sah in die Richtung, in die Uruha zeigte. Was er sah, ließ ihn erschrocken aufjapsen. „Ist das dein Ernst?!“, fragte er und sah ihn hoffnungsvoll und leidend zugleich an. //Bitte... nimm das Riesenrad. Kein Gruselhaus...!!!// „Ja, warum nicht? Du hast dir die Achterbahn ausgesucht und nun bin ich dran, mir etwas auszusuchen, oder findest du das nicht fair?“, fragte Uruha, stand jedoch ohne eine Antwort abzuwarten auf und lief in Richtung des Gruselhauses. „Ja, du hast Recht.“, murmelte Ruki und trottete ihm mit hängendem Kopf nach. Dann hatte er plötzlich eine blendene Idee. //Ich kann ja auch so tun, als wäre ich ein richtiger Angsthase, dann kann ich mich an ihn kuscheln. Hehe... das mache ich.// ~+~ „Woahhhhhhhhhh...!!!“, brüllte eine Gestalt im Vampirkostüm und beugte sich zum Wagen hinab, indem ein ängstlicher Ruki sich an den lachenden Uruha klammerte. Und das war nicht mal gespielt! Ruki hatte wirklich Angst! Aber wie konnte Uruha nur lachen?! Schon als zu Beginn ein paar Spinnen vom Himmel fielen, hatte Ruki aufkreischen müssen und hatte seine Arme um die Taille des Blonden gelegt. Dieser hatte ihn weder weggedrückt, noch hatte er irgendetwas dagegen gesagt. Er hatte sogar einen Arm um Ruki gelegt und ihn an sich gezogen. Jetzt, wo sie an diesem schaurigen Vampir vorbei waren, der aus seinem Sarg gekrochen war, strich Uruha ihm sogar über den Rücken, um ihn zu beruhigen! Ruki fühlte sich wie im siebenten Himmel, so herrlich war das, was der Größere mit ihm tat, beziehungsweise für ihn tat. Uruhas leichtes Parfüm wehte zu ihm herüber und beschwingte ihm ein Lächeln auf die Lippen. Die Wärme seines Körpers ging in ihn über und er glaubte, nie wieder frieren zu müssen, solange der Blonde bei ihm war. „Halt noch durch Ruki, wir sind doch gleich durch.“, gluckste Uruha und erhielt ein Murren, was begleitet wurde, durch eine noch engere Umarmung. „Hast du so große Angst?“, fragte der Blonde ungläubig und fühlte sich aus einem unerklärlichen Grund sehr gut in der Nähe des Kleineren und dass dieser so anschmiegsam war. Ruki nickte und sah mit großen Kulleraugen auf, was Uruha zum Kichern brachte. „Machst du dich über mich lustig?“, fragte der Jüngere mit bebender Schmolllippe und piekste den Blonden, welcher vergnügt aufquietschte und den Kleineren knuddelte. „Nein, du bist nur süß.“, entwich es ihm und im nächsten Moment weiteten sich seine Augen und er sah verlegen zur Seite. //Ich habe laut gedacht! Hoffentlich denkt er jetzt nichts Schlimmes von mir.// Der Kleinere wurde rot und legte seinen Kopf auf Uruhas Brust. „Danke, ich find dich auch süß...“, gestand er ihm und schloss die Augen. Uruha starrte fassungslos den blonden Hinterkopf an und musste schwer schlucken. //Ich dachte gerade, mein Herz setzt aus... Er findet mich auch süß, oh Gott... eigentlich total lächerlich, aber ich find's sau süß von ihm, mir das zu sagen. Hatte Kai etwa Recht gehabt?!// Den Gedanken nachhängend und stumm vor sich herträumend passierten sie den Ausgang und konnten nun aussteigen. „Ano... ich hoffe, Ihnen hat der Aufenthalt in unserem Gruselhaus gefallen? Würden Sie nun bitte aussteigen?“, wurden sie höflich von einem Arbeiter im Gespensterkostüm gefragt. „Mama schau mal, was machen die da?“, hörten sie von weitem. „Sie nicht hin Schatz!“, kreischte die Mutter des Kindes und hielt ihm die Augen zu. Uruha verdrehte genervt die Augen und drückte Ruki etwas von sich. „Hey~ nicht einschlafen. Mir müssen raus.“ „Ich will aber noch nicht...“, murmelte Ruki und rührte sich wirklich keinen Zentimeter. Das Getuschel um sie herum wurde lauter. „Entschuldigen Sie bitte, könnten sie ihrem Freund bitte sagen, er soll auch aussteigen?“, wurden sie wieder von dem freundlichen Arbeiter gefragt. „Nani? Mein Freund??! Äh... aso... ähm... Ruki??! Wach bitte auf und beweg deinen Hintern hier raus!“, forderte der Blonde mit roten Wangen seinen 'Freund' auf und löste Rukis ineinander verhakte Finger auf seinem Rücken. Schmollend sah der Kleinere auf und als er das Gesicht des Angestellten sah, schreckte er zurück und klammerte sich wieder an Uruha. „Ruha! Da ist ein Gepenst!!“ Dem Blonden wurde es allmählich zu bunt mit Ruki und so hob er ihn einfach vom Boden und trug ihn aus dem Wagen. „Ruki, das ist nur ein Angestellter.“, klärte er ihn auf und verbeugte sich dann vor diesem. „Ich muss meinen KUMPEL entschuldigen. Er hatte nur furchtbare Angst.“ Der Angestellte musterte ihn und seinen KUMPEL und hob die Brauen. „Schon okay. In einem Gruselhaus soll es auch so sein, dass die Fahrgäste sich gruseln.“ „Hai, dann eh... schönen Tag noch. Ruki, jetzt lass mich gefälligst los!“, sagte er dann aufgebracht zu der menschlichen Klette, die ihn nur langsam losließ. Auf seinem Gesicht könnte man Spiegeleier braten, so sehr glühte es in einem kräftigen Rot. „Lass uns nach Hause gehen...“ „Bist du jetzt sauer auf mich Ruha?“ „Nein, du hast mich nur vor sämtlichen Leuten blamiert und der Typ hat uns doch tatsächlich für ein Paar gehalten.“, schnaubte der Blonde und lief Richtung Ausgang. „Tut mir Leid. Ich hatte Angst und hatte mich nicht mehr unter Kontrolle.“ Der Größere seufzte und sah zu ihm. „Schon gut, Kleiner. Dafür kann man ja nix.“ „Also bist du nicht sauer auf mich??“, fragte Ruki hoffnungsvoll und ging ganz nah neben ihm. „Nein, bin ich nicht. Dass der wirklich gedacht hat, dass wir...“ Erst wollte er lachen, aber irgendwas hielt ihn davon ab. Man hätte es ja wirklich denken können, dass sie ein Paar wären Er hätte es an seiner Stelle nicht anders gedacht. „Hm... Lächerlich nicht wahr...?“, fragte Ruki traurig und schluckte die Tränen hinunter. „Nur ein wenig...“, murmelte Uruha nur und der Kleinere sah ungläubig auf. Doch zu seinem Bedauern sagte der andere nichts mehr und so lief er grinsend neben ihm her. „Wollen wir noch ein Eis essen Ru-chan?“ „Wenn du mir sagst, seit wann du mich Ru-chan nennst, dann ja.“ Der Blonde zog ertappt einen Schmollmund und starrte auf seine Schuhspitzen. „Du nennst mich ja auch Ruha, also darf ich mir doch auch einen Spitznamen für dich ausdenken, oder nicht?“, fragte der Blonde verlegen und versuchte sich aus der Affäre zu ziehen. Der kleine Blonde legte erst den Kopf schief und sah den anderen grinsend an, bevor er nickte und es noch mit einem „Hai“ bestätigte. Erleichtert atmete Uruha auf und lief auf einen Eisstand zu. „Ru-chan~ was möchtest du haben?“ //Dich, aber das kann ich ja nicht sagen..// Ein fettes Grinsen machte sich auf seinem Gesicht breit. „Erdbeereis mit Schokoladensoße.“, rief Ruki vergnügt und leckte sich über die Lippen. //Hoffentlich kennt er die Wirkung von Erdbeeren mit Schokolade nicht.// „Klingt interessant. Bitte zweimal Erdbeereis mit Schokoladensoße.“, bestellte der nichts ahnende Uruha und bezahlte. Dann lief er mit dem Eis zu Ruki und übergab ihm grinsend seines. „Hier, bitteschön.“ „Danke Großer.“ Der Angesprochene sah ihn mit gehobener Braue an, grinste aber und zusammen gingen sie nach Hause, während jeder an seinem Eis nuckelte. ~+~ „Das Eis hat ja toll geschmeckt.“, schwärmte der Blonde und trat etwas wacklig auf den Beinen in seine Wohnung ein. „Boah ist das warm hier!“, stieß er ungläubig aus und lief zu den Heizungen, um nachzuschauen, ob er sie irgendwann vielleicht angestellt haben könnte. Nachdem er allerdings festgestellt hatte, dass diese wirklich nicht an waren, lief er zu den Fenstern und riss sie auf. Ruki, der die Wohnungstür geschlossen und erstmal seine Schuhe ausgezogen hatte, beobachtete ihn nun dabei. „Ja, das Eis hat wirklich lecker geschmeckt. Setz dich doch, ich mach dir einen Tee, wenn du magst.“ Der Blonde drehte sich kichernd zu ihm um. „Ist das nicht eigentlich meine Wohnung?“ „Darf ich dir einen Tee machen, Hausherr Uruha?“, fragte Ruki höflich und sah ihn grinsend an, welches sogleich erwidert wurde. „Natürlich. Ich lass mich gerne bedienen.“ Uruha ließ sich auf die Couch plumpsen und lehnte sich zurück. Also irgendwie... war ihm immer noch recht warm und er war ungewöhnlich gut gelaunt. War er high...?! Ruki war in die Küche gelaufen und bediente sich des Wasserkochers. Dann lief er zum Kühlschrank und sah hinein. „Hast du auch Schlagsahne??“, rief er Uruha fragend zu. „Wozu brauchst du denn die? Aber ja, die ist da! Schau mal ganz unten nach. In dem Fach!“, kam es aus der Wohnstube. „Alles klar~“, murmelte der Kleinere grinsend und fand sie auch dort, wo der Blonde drauf hingewiesen hatte. //Super... Vielleicht lässt sich jetzt herausfinden, ob er doch auf Männer steht.// Er wartete noch ab, bis das Wasser heiß genug war, ehe er es mit mehreren Teebeuteln zusammen in eine Kanne gab und diese mit der Schlagsahne zusammen in die Wohnstube brachte. Amüsiert musterte er den Blonden, der ihn gar nicht mitzubekommen schien und lief zurück in die Küche, um Tassen zu holen. Dann gesellte er sich wieder zu Uruha, der nun endlich aufsah. „Hast du Zucker für den Tee mitgebracht Ru-chan?“ „Nein, dafür ist doch die Schlagsahne da.“, erklärte Ruki und setzte sich zu ihm. „Du nimmst Schlagsahne als Zuckerzusatz?“, fragte der Größere überrascht und setzte sich wieder ordentlich hin. „Ja, aber ich habe sie auch mitgenommen, weil ich Schlagsahne sehr gerne hab.“ Nun grinste der Blonde. „Achso...~ das war also dein Plan, du Schleckermaul.“ Ruki gluckste, schüttelte die Flasche erst einmal kräftig durch, öffnete dann den Verschluss und kippte den Kopf in den Nacken, während er sich die Flasche an den Mund hielt und sich etwas davon hineinspritzte. Vergnügt sah er daraufhin Uruha an. „Auch etwas?“ Der Blonde nickte lächelnd und wollte gerade sich die Flasche schnappen, als Ruki sie mit Absicht weiter weg hielt. Der andere sah ihn überrascht an. „Du willst mir wohl doch nichts abgeben, hum? Soll ich sie mir verdienen oder wie?“, fragte er belustigt. „Ich dachte, das wäre meine Schlagsahne?“ „Du denkst zu viel Ruha~ Du willst sie dir verdienen? Hm...“ //Das könnte ich jetzt schamlos ausnutzen, aber das, was ich von ihm fordern würde, würde er niemals machen. Eher würde ich ihn abschrecken und das möchte ich nicht. Ich muss ganz vorsichtig sein. Uruha ist kompliziert, wie Kai mal sagte.// „Du musst nichts dafür tun. Ich bin doch ein ganz Lieber...~ Ich fütter dich, okay?“ „Du willst mich füttern...?? Okay..., wenn du magst.“ Uruha lehnte sich wieder zurück und verschränkte die Hände hinter seinen Kopf. Kichernd öffnete er den Mund und wartete auf die Schlagsahnefüllung. Ruki kniete sich zu ihm und setzte die Flasche an seinen Mund. Dann sprühte er ihm die kühle Schlagsahne in den Mund und ließ den Arm wieder sinken. Etwas Sahne hatte sich an Uruhas Lippen verfangen, doch ehe Ruki irgendetwas dagegen tun konnte, leckte der Blonde sich diese selbst von den Lippen. Der Kleinere zog unbewusst einen Schmollmund und schöpfte neuen Mut. „Motto~“, grinste Uruha und sah ihn lieb an. Der kleine Mann, der die Macht in seinen Händen hielt, setzte zum Gegenschlag an und spitzte ihm lachend Sahne ins Gesicht. Ein überraschter Laut kam über Uruhas Lippen. „Ohhh... So'ne Sauerei! Ru~ki menno...“, beschwerte er sich und leckte sich abermals über die Lippen, doch gegen die vielen Sahnespritzer konnte er nichts ausrichten. „Wie seh ich denn jetzt bitte aus, hum?!“ „Du siehst lustig aus.“, lachte Ruki und stellte die Sprühflasche beiseite. Auch das Opfer musste lachen, doch es verging ihm urplötzlich, als der Kleinere sich auf seine Beine setzte. Diese Situation kannte er nur zu gut, doch waren die Umstände etwas anders. Es war nicht sein bester Kumpel Kai, der ihn testen wollte, es war Ruki, den er sehr anziehend fand, was ihn eh schon verwirrte und Schlagsahne im Gesicht hatte er auch. Meinte Ruki das gerade ernst. „Ru-chan, was hast du vor?!“, fragte er überrascht und schluckte.“Dir mit der Schlagsahne helfen~?“ Er setzte wieder seinen Dackelblick auf und sah ihn bettelnd an. „Bitte.“ //Uhhh.... !!!! Nicht der Dackelblick!!!// Irgendwie schienen seinen Beine und Arme ganz weich zu werden. Er könnte Ruki niemals von sich runterwerfen, oder ihn sogar schlagen. Dazu war er nicht fähig. Er mochte den Kleinen doch so..., oder... vielleicht auch mehr, da war sich Uruha noch immer nicht sicher. „Ein einfacher Lappen würde doch reichen, ne? Könntest du vielleicht einen aus der Küche holen?“, fragte der Blonde mit zittriger Stimme und zuckte zusammen, als er weiche Lippen auf den seinigen spürte. Was tat Ruki da bloß mit ihm?! Wollte er ihm nicht wegen der Sahne helfen?! Erstarrt saß er da und sah dem Kleinen fassungslos in die Augen, die den Blick durchdringend erwiderten. Uruha konnte nicht beschreiben, was gerade in ihm vorging, aber ein seltsames Kribbeln durchfuhr ihn bis in die Fingerspitzen. Er erwiderte den Kuss nicht. Viel zu gelähmt war er und durcheinander zugleich. Uruha starrte Ruki an, saß regungslos da und ließ den Kuss stumm über sich geschehen. Warum tat er nichts?! Aber... sollte er denn etwas dagegen tun...? Nur ein Gedanke. Ein kleiner Satz. Ein kleiner Frage, die all seine Gefühle ins Wanken brachte. Ja, warum sollte er? Gefällt es dir denn nicht? Spielte ihm sein Gehirn einen Streich? Wer oder was war diese seltsame Stimme?! Eine Stimme aus seinem Bewusstsein? Aus seinem Herzen vielleicht?! Alles Irrsinn... Die Vorstellung eines kranken Hirns. All die Jahre hatte er sich immer nur vergnügt. Seine Bettgeschichten waren berühmt und gerade die, und natürlich die Karriere als Tänzer, machten ihn doch zu dem, was er war! Berühmt, begehrt, aber arrogant und obwohl er alles hatte, hatte er sich trotzdem all die Jahre einsam gefühlt. Er wusste noch bis vor kurzem nicht einmal über seine eigenen Gefühle und innigsten Wünsche Bescheid. Er wollte nicht mehr so leben! Nicht mehr ewig einsam sein, seine stillsten Wünsche nicht noch länger verstecken und endlich tun, wonach sein Herz so sehr verlangt. Ja... Uruha wollte nicht, dass Ruki damit aufhörte. Da war er sich sicher... Ruki, der von all seinen Gedanken jedoch nichts mitbekommen hatte, hörte auf ihn zu küssen und zog sich schnell zurück. Er hatte wohl bemerkt, wie Uruhas Körper sich verspannt hatte und er wollte ihn nicht noch weiter belästigen.“T-tut mir Leid... Ich... wollte nur was t-testen! Ja... hat dann wohl nicht geklappt. Haha... vergiss einfach, was ich getan habe. Das... war nur... Ich... Ich hab nicht nachgedacht und da...“ „Ruki?!“ „Ha... ich hab gedacht, du hattest Schlagsahne am Mund, weißt du...?“, versuchte sich Ruki herauszureden und rutschte allmählich von Uruhas Beinen. Er war durcheinander und hatte furchtbare Angst. Angst davor, Uruha endgültig zu verlieren. „Ruki??!“ Der Kleine zuckte erschrocken zusammen und wenn er ein Hund gewesen wäre, dann hätte er nun den Schwanz eingezogen, da das Unwetter nahte. „Tut mir Leid! Ich tue das auch nie wieder! Sei mir nicht böse, bitte!“ Er hatte den Kopf tief gesenkt und rutschte auf Knien immer weiter zurück. Sein Blick war ganz verstört. „Ruki verdammt, hör mir zu! Warum hast du aufgehört, mich zu testen?! Los, mach doch... b-bitte weiter...“, bat er den anderen mit freundlicher Stimme und rutschte näher zu ihm. „Ja, warum hab ich aufgehört...? Also der Test... weißt du.. der ist schief gegangen. Du hast nicht so reagiert, wie ich gedacht hätte und... Moment mal! Hast du gerade gesagt, ich soll weiter machen??!“ Fassungslos sah Ruki auf und blinzelte die Tränen aus seinen Augen. „Ja, das habe ich.“ Der Blonde kicherte und rutschte nun ganz nah neben ihn. „Ich möchte das Gefühl deiner Lippen nicht vergessen~“, raunte er dem überforderten Ruki zu und streifte seine Wange mit seinen Lippen. Seine Hände befanden sich in Rukis Nacken und auf dessen Rücken, um ihn näher an sich zu ziehen. Doch der Jüngere bewegte sich nicht. War einfach zu geplättet. Er hatte es geschafft! Uruha wollte doch was von ihm!! Er war so glücklich, dass er weinen könnte vor Glück, aber schon spürte er die Couch unter seinem Rücken und ein Gewicht, das sich halb auf ihn legte und sich an ihn schmiegte und unglaubliche Lippen auf seinen! Es war unglaublich! Einfach ein Traum. Lasst mich niemals aus meinen Traum aufwachen... Epilog: Der Auftritt -------------------- Hand in Hand verließen Uruha und Ruki das Haus, in welchem sie sich gefunden hatten, und wurden von ihren Freunden überrascht, die sie zum Tanzen abholen wollten. Heute war ihr großer Tag. Sie hatten ihren Auftritt in der Disco, mit der Mission: Uruhas Karriere zu retten! Breit grinsend sahen sie sich an und tauschten vielsagende Blicke aus. Kai war der erste, der etwas sagte. „Uruha~? Das hätte ich nicht von dir erwartet.“ Grinsend sah er ihn an. Der Angesprochene grinste ebenfalls und kratzte sich am Hinterkopf. „Ja, ich auch nicht von mir, aber wie du siehst, ist alles möglich.“ Mit einem Nicken wies er auf Aoi, der sein Gesicht an Kais Schulter lehnte, um seine roten Wangen zu verstecken. „Tut mir Leid Aoi, das ich dich damals so schlecht gemacht habe. Ich bin ja selbst auch nicht besser.“, merkte der Blonde mit einem verlegenden Lächeln an und legte seine Hand auf Aois Schulter, damit dieser zu ihm aufsah. Der Schwarzhaarige verstand den Wink und sah zu dem Größeren auf. Seine fein geschwungenen Lippen zierte ein sanftes Lächeln, bevor er zu ihm sprach.: „Du hast mich echt überrascht, aber ich freue mich für euch. Deine Entschuldigung habe ich auch schön längst angenommen.“ „Ja schon, aber nun verstehe ich es. Danke, ich freue mich auch für euch. Kai hat eine guten Geschmack.“ Der Gemeinte hob die Brauen und legte seine Arme um Aoi. Uruha musste lachen. „Keine Angst Kai-chan, ich habe doch Ruki.“ „Das will ich auch hoffen, Großer.“ Plötzlich brachen die vier in lautes Gelächter aus und Uruha zog Ruki zu sich in die Mitte der kleinen Gruppe, die sich auch schon wenig später in den Armen lagen. Dann löste sich der Größte aus ihrer Mitte und schritt in Richtung Disco. "Los Jungs, gehen wir." ~+~ Kurz vor dem Eingang, drehte Uruha sich auf der Ferse um und grinste den anderen breit entgegen. „Sei ihr bereit für ein kleine Show?“, fragte er und wippte mit den Brauen. Ruki trat neben ihn und gab ihm einen kleinen Klapps auf den Hintern. „Ja, sind wir~“, raunte er anzüglich und ließ einen Finger über Uruhas Brust tanzen, bevor er sich abrupt von ihm wegdrehte und kichernd hineinlief. „Na warte Ru-chan!“, knurrte der Blonde, grinste jedoch, und lief ihm schnell nach. „So speist man mich nicht ab...“, hörten Aoi und Kai ihn noch murmeln, ehe sein blonder Haarschopf zwischen Tür und Rahmen verschwand. Die beiden sahen sich überrascht an, bevor sich ihre Hände fanden und sie ihre Finger ineinander woben, um vor sich hinglucksend die Disco zu betreten. //Na das kann ja noch lustig werden.//, dachten die beiden und versanken in Gedanken. Hoffentlich vergaßen sie beim tanzen nichts! Ihr gesundheitlicher Zustand zehrte nämlich ganz schön an ihren Kräften und ihrer Konzentration. Nur mit viel Schminke hatte sich das Unglück, in Form einer roten Nase, verstecken lassen, doch das Atmen fiel ihnen trotz allem schwer. Als sie ihre Namen beim Türsteher nannten, wurden sie sofort eingelassen. Grinsend folgten sie den 'Kindern' mitten in das Getümmel, das schon kaum noch passierbar war, so voll war bereits. Alle wollten die heiße Show sehen, die an einem großen Plakat an der Eingangstür ausgehangen war, um die neue Show des großen Tanzlehrers Uruha-sama anzukündigen. Auch in der Stadt hatten sich Plakate angehäuft, auf denen drei größere Schatten und ein kleinerer Schatten abgebildet war und große Worte prangten darunter: 'Neue Live-Show! Vier grandiose Tänzer. Unter ihnen Uruha-sama, der Höhepunkt aller Disconächte! Der Traum aller Frauen!' 'Und der Männer' hätte noch drunter stehen müssen. Genau das hatten die drei anderen gedacht gehabt, als sie vor dem Plakat gestanden und sich ins Fäustchen gelacht haben. Beleidigt einer Schnute ziehend stand Uruha zwischen ihnen und hätte ihnen das Plakat am liebsten um die Ohren gehauen, aber sein Anstand hatte ihn davon abgehalten. Stattdessen hatte er ihnen jeweils eine Kopfnuss übergezogen, bevor er weiter zur Disco gelaufen war. An der Bar erkundeten Aoi und Kai sich nach Uruha und mussten wieder ihre Namen nennen, damit sie zu dem Raum hinter der Bühne geführt wurden, wo die Tänzer sich vorbereiten sollen. Da aber nur sie für den heutigen Tag angekündigt wurden waren, könnten sie durchaus einen ganzen Raum für sich haben. Dies war auch der Fall, wie sie feststellen konnten als sie den Raum betraten, denn bis auf die beiden Kinder, die durch den Raum liefen und sich jagten, war niemand an sonstigem Personal vorzufinden. Schnell schlossen sie die Tür und schauten den beiden belustigt zu. Die Kinder waren so mit sich selbst beschäftigt, das sie die beiden anderen noch gar nicht wahrgenommen hatten. Gerade sprang das Kleinkind Ruki über die Couchlehne, der ihnen bereit gestellten Couch, hinweg und wollte anschließend weiter vor seinem Freund fliehen, als Uruha ihn am Gürtel packte und ihn nach hinten zog. Dabei stolperte der Kleinere mit einem überraschten Aufschrei nach hinten, warf Uruha um, der zusammen mit ihm auf die Couch plumpste, und landete auf dessen Schoß. Mit geröteten Wangen drehte Ruki den Kopf zu seinem Schatz und zog einen Schmollmund, der sagen sollte: Bitte! Töte mich nicht! Der Blonde kicherte und piekste ihn in die Wangen. „Schau nicht so. Ich tue dir nichts.“, versprach Uruha grinsend und schlang die Arme um den Kleineren, welcher sich zufrieden zurücklehnte. Breit grinsend hatten die beiden Zuschauer dieser Szene die beiden betrachtet, ehe sie sich, einer links und einer rechts, neben sie auf der Couch niederließen. „Könnt ihr in diesem Zustand überhaupt noch tanzen?“, fragte der Schwarzhaarige und grinste. „Was für einen Zustand meinst du?“, stellte Uruha die Gegenfrage und pustete neckend in Rukis Nacken, was diesen zusammenzucken ließ, ehe sich eine Gänsehaut auf seiner Haut bildete und sich ein leises Seufzen von ihm vernehmen ließ. „Das ihr totaaaal verliebt seid?“, mischte sich nun auch Kai ein und erhielt ein Schnauben von dem kleinen Mann in ihrer Mitte. „Natürlich!“, meinte dieser entrüstet und blies die Wangen auf. „Außerdem seid ihr ja auch verliebt. Dasselbe könnte ich also auch ein fragen.“, setzte er schnippisch hinzu. „Aber wir posaunen es wenigstens nicht in der Welt herum.“ „Ja ,weil du verklemmt bist Aoi.“ Der Angesprochene zog beleidigt eine Schnute und knuffte den Blonden, der überrascht aufquiekte und sich hinter Ruki versteckte, um ihn als Schutzschild zu nehmen. Kai war der erste, der zu lachen begann. Esrt dann stimmten die anderen drei mit ein. Die Tür wurde plötzlich aufgerissen und ein Mann trat ein, der die vier erst verwirrt betrachtete, ehe er sich wieder fasste und hektisch mit den Armen zu rudern begann. „In einer Stunde ist euer Auftritt! Macht euch fertig!“, wies er sie an und wollte den Raum schon wieder verlassen, als er sich nochmal zu ihnen umdrehte. „Getränke bekommt ihr umsonst an der Bar. Uruha-kun weiß ja Bescheid. Seid cool und gebt euer bestes. Und.. wehe, ihr geht euch hier an die Wäsche!“, mahnte er sie und fixierte dabei Uruha und Ruki, der ja noch immer auf dessen Schoß saß. „Hm... Schade. Ich werde versuchen mich zurückzuhalten, aber wenn die drei mich heiß machen, kann ich für nichts garantieren~“ Der Mann sah ihn entrüstet an und wollte etwas sagen, doch er schluckte die nächsten Worte hinunter und ließ die Tür hinter sich zufallen. Kurz nach dem Zuknall der Tür, kugelten sich die vier beinahe auf dem Boden vor lachen. „Wer war das denn?!“, fragte Aoi und gluckste amüsiert. „Das... war der Besitzer des Clubs.“, erklärte Uruha und räusperte sich grinsend, während er sich wieder gerade hinsetzte. Auch die drei anderen verstummten augenblicklich und fassten sich allmählich wieder. „Dem Typen hast du's aber ganz schön gegeben Ruha. Doch pass auf... er kann dich jederzeit hier rausschmeißen. „Ach das glaube ich eher weniger. Der Typ ist scharf auf mich. Der würde mich niemals davon jagen.“ Überraschte Blicke wurden dem Blonden zugeworfen. „Was?! Woher weißt du das denn?“ „Wirklich?“, fragte Ruki ängstlich und krallte sich in Uruhas Shirt fest. Der Größere lächelte lieb und strich seinem Koi durch die Haare. „Er hat mir seine Liebe ganz am Anfang meiner Karriere hier gestanden, aber ich habe ihm nie geantwortet.“ „Hm... dann war das jetzt deine Antwort gewesen. Wie herzlos! Du hast ihm das Herz gebrochen.“, meinte Kai vorwurfsvoll, doch seine Miene wurde wieder weicher, als er das verschmitze Lächelnd des anderen sah. „Verstehe schon. Du wirst dich eben nie ganz ändern.“, sagte Kai und seufzte. „Nicht ganz richtig.“, wollte der Blonde ihn verbessern und hob einen Finger, um mit diesen vor Kais Gesicht herumzuwedeln. „Zu Ruki werde ich nie Herzlos sein.“ Der Kleinere sah bei diesen Worten strahlend auf. „Kann ich mich auf deine Worte verlassen?“, fragte der Schwarzhaariger mit ernster Miene. „Natürlich!“ „Gut.“ Aois Lächeln wurde breiter und er zwinkerte Ruki zu, der sich, glücklich wie er war, an Uruha geschmiegt hatte und Aois Lächeln mit einem breiten Grinsen erwiderte. „So ich glaube, wir sollten uns langsam wirklich fertig machen. Aoi und Uruha brauchen im Bad ja auch immer länger.“, meinte Kai und stand glucksend auf. „Stimmt gar nicht!“, riefen die Gemeinten gleichzeitig aus und sahen ihn entrüstet an. Widerwillig löste sich nun auch Ruki von dem Größeren und stand etwas wacklig auf, bevor er sich räkelte. Wäre er noch länger an Uruhas warmer Brust verblieben, wäre er doch glatt eingeschlafen! Kai lachte währenddessen und warf ihnen ihre Outfits zu, die sie auffingen, bevor sie grummelnd aufstanden, um sich umzuziehen. ~+~ „Es ist endlich soweit! Die Uhr schlägt 22 Uhr und die Show kann beginnen! Begrüßen sie herzlich mit mir 4 hervorragende Tänzer, die uns zu dieser späten Stunde noch so richtig aufheizen werden! Applaus!“, rief der Clubbesitzer ins Mikro und wie auch er, begannen alle anderen zu klatschen. Elegant traten die vier Musiker hinter dem Vorhang auf der Bühne hervor und wurden von gleißendem Licht begrüßt, welches an ihren latexartigen Outfits reflektiert wurde. An dem Anzug von Ruki waren Palietten drangenäht wurden, die nun das Licht in hundertfacherweise zu dem Publikum zurückwarfen. Er funktionierte nun wie eine Discokugel und die Menge war begeistert. Dann setzte die Musik ein und die Tänzer stellten sich auf. Sie fingen erst langsam an, um sich aufzuwärmen, aber als das nächste Lied anschlug, zeigten sie, was sie die letzten Tage gelernt hatten. Leidenschaft, Spaß und die Liebe zum Tanz zeigten sie in ihrer Performance, die niemand so schnell wieder vergessen würde. Manchmal berührten sich die die Tanzpartner mehr als nötig, aber dies wurde sowohl von den Männern, als auch von den Frauen bejubelt, wobei die meisten Männer natürlich dachten, das dies zur Show gehörte. Diese Show zog sich hin bis Mitternacht und alle wirklich jeder bewegte sich im Club. Die Show, die Musik, der Alkohol.. einfach alles stimmte und passte perfekt zusammen, um jedem einen unvergesslichen Abend zu schenken. Paare fanden sich, Streit war vergessen... Die Gäste vergaßen die Probleme und bewegten sich ungehemmt mit der Musik. Doch alles hatte irgendwann ein Ende und so merkte man auch, wie die Kondition von den Musikern allmählich nachließ. Doch sie waren tapfer. Immer weiter und weiter tanzten sie, vergaßen bald, was sie einstudiert hatten und bewegten sich nach ihrem Gefühl weiter zur Musik. Körper an Körper gepresst, Lippen, die sich fanden, ehe sie wieder atemlos auseinander gingen und Hände, die den jeweils anderen Körper erkundeten. Alles verlor allmählich an Kontrolle, aber solange es nicht allzu sehr ausartete, gab es keinen Grund sich zu beschweren. Übermutige Frauen drängten auf die Bühne zu und erklommen sie, um von dort oben weiter zu tanzen. Es war einfach zu voll geworden! Immer mehr schaulustige drangen in den Club vor und besetzten die Bar. Der Clubbesitzer kam aus dem Staunen nicht mehr heraus und hatte ganz rote Wangen vor Aufregung. Die Ketten zum VIP-Bereich wurden ungeachtet niedergerissen und die Leute strömten in die obere Etage, um sich dort auszubreiten. Die Toiltetten waren dauerbesetzt und in den Ecken tümmelten sich die Paare, die miteinander zu verschmelzen schienen. Einfach ausgedrückt: Ihre Show erfuhr einen Bombenerfolg und Uruhas Karriere schien nun nichts mehr im Wege zu stehen. Was sie nicht wussten war, das sie von Anfang an gefilmt wurden und dieses Filmmaterial ging an Leute, die sehr begeistert von der Leidenschaft, die sie ausstrahlten, waren und daran gedachten, sie unter Vertrag zu nehmen. Vielleicht als Tänzer in Musikvideos? Wer konnte schon zu diesem Zeitpunkt ahnen, was auf sie zukommen könnte. Vielleicht würden sie sich selbstständig machen? Könnten nicht nur tanzen, sondern hatten auch noch andere Qualitäten? All dies, gab es nun noch zu entdecken, aber nicht jetzt... Nicht jetzt, denn die vier verließen wankend den Club und eilten Hand in Hand nach Hause. Aoi und Kai und auf der anderen Seite Uruha und Ruki. Was wohl noch geschehen würde an diesem Abend? Könnt ihr euch das nicht denken...? Die Liebe ist die Antwort... ~+~+~+~ So, das war's dann auch endlich ^^ *Händchen reib* Und ich muss sagen, ich bin echt froh drüber. Hat mich echt überrascht, das ich so viele Leser habe ^^" Natürlich freue ich mich darüber, aber falls euch bereits nach wenigen Kapiteln aufgefallen ist, das die FF immer lustloser rüberkommt, ja, dann habt ihr einen guten Riecher ^^" Nach dem Prolog hab ich mich mehr oder weniger mit den Kapiteln rumquälen müssen. Ich weiß nicht wieso, aber ich habe auch nicht einfach kampflos aufgegeben wollen, weil ich gesehen und gelesen habe, wie sehr sie euch doch gefallen hat, wofür ich euch echt dankbar bin Tut mir Leid x3° Ich hoffe, ihr seid nicht allzu enttäuscht von mir ><" Bis zur nächsten FF vielleicht, die dann hoffentlich besser wird ^^" *für alle Kekse da lässt* x3 Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)