Brüder von Mono-chan (das letzte Kapitel ist da) ================================================================================ Kapitel 13: Zukunftspläne ------------------------- Obwohl Tsubasa den Rückweg noch mit einem Lauftraining verband und einen relativ großen Umweg machte, war das Haus immer noch still, als er zurück kam. Sanae schlief nach wie vor, so dass er sich leise ein frisches T-Shirt und eine Jeans aus dem Schrank holte und dann ins Bad ging, um zu duschen. Danach fühlte er sich richtig gehend erfrischt- er hatte wieder einen klaren Kopf und der Albtraum war nahezu vollständig aus seinem Kopf verschwunden. Dennoch konnte er nicht verhindern, dass er bei seiner Rückkehr in das Zimmer automatisch zum Fenster ging und einen Blick hinaus warf. Die Parklücke war leer – kein roter Opel. War das gut oder schlecht? In diesem Moment wurde Sanae wach. Sie richtete sich müde auf und rieb sich über die Augen. „Tsubasa? Wie lange bist du schon wach?“ „Eine Weile. Ich war laufen und am Strand unten.“, antwortete Tsubasa geistesabwesend, ohne seinen Blick vom Fenster abzuwenden. „Und, wie war's?“ „Gut. Taro war auch da.“ „Steht der Opel wieder draußen?“ „Nein.“ Sanae schwieg, dann streckte sie die Arme nach ihm aus. „Legst du dich noch ein bisschen zu mir?“ Tsubasa nickte, aber es dauerte noch ein paar Sekunden, bis er sich vom Fenster lösen konnte. Sanae kuschelte sich sofort an ihn. „Hast du einigermaßen gut geschlafen?“ „Es geht. Und du?“ „Dasselbe.....mir war nicht wirklich nach schlafen.“ Tsubasa schwieg ein paar Sekunden. „Darum habe ich dir erst nichts davon sagen wollen.“, meinte er schließlich leise. Sanae blickte ihn fast empört an. „Fang nicht wieder damit an! Wir hatten uns darauf geeinigt, dass wir uns in Zukunft immer alles erzählen!!“ „Ja, schon, aber....“ „Kein Aber! Ich will nicht, dass du deine Probleme alleine mit dir rumschleppst, und du würdest auch nicht wollen, dass ich das tue, oder?“ „Natürlich will ich das nicht, aber...“ „Dann ist die Sache geklärt!“ „Aber...“ „Die Sache ist geklärt!“, wiederholte Sanae mit solchem Nachdruck, dass Tsubasa seufzend aufgab. „Okay, schon gut. Du hast gewonnen.“ „Na also, warum nicht gleich so?“ Sanae lächelte, wurde aber sofort wieder ernst. „Hast du darüber nachgedacht?“ „Worüber?“ „Zur Polizei zu gehen.“ „Nein.“ Tsubasa löste sich von ihr und richtete sich auf. „Nein was?“, hakte Sanae nach, während sie sich ebenfalls aufsetzte. „Nein, du willst nicht zur Polizei, oder nein, du hast nicht darüber nachgedacht?“ „Beides.“ Sanae öffnete schon den Mund, aber bevor sie etwas sagen konnte, redete Tsubasa bereits weiter. „Roberto hat angerufen, als ich mit Taro trainiert habe.“ „Roberto? Warum?“ Tsubasa berichtete ihr von Robertos Bitte und den möglichen Folgen, und als er geendet hatte, blickte ihn Sanae nachdenklich an. „Was hast du gesagt?“ „Das ich darüber nachdenken werde.“ „Wozu tendierst du?“ Tsubasa zuckte mit den Schultern. „Im Moment habe ich keine Ahnung. Das Spiel ist erst nächste Woche, es reicht also wen ich mich bis zum Wochenende entscheide. Montag müsste ich abfliegen.“ Sanae nickte. „Es wäre deine Chance für die Stamm-Mannschaft....“ „Ja, dafür wurde mir aber auch die Bedenkzeit abgekürzt.“ „Roberto hat es sicher nicht böse gemeint....“ „Ich weiß, ich mache ihm auch keinen Vorwurf. Ich bin mir sicher, dass er mich auch in Ruhe gelassen hätte, wenn die Sponsoren nicht auch kommen würden. Wahrscheinlich würde er sich Vorwürfe machen, wenn ich es später nicht schaffe, nur weil ich diese Chance nicht genutzt habe oder er mir nicht Bescheid gesagt hat.....“ „Denk einfach in Ruhe darüber nach.“ „Ja, werd ich wohl. Als ob es noch nicht genug zum Nachdenken gäbe....“ „Sagst du den Anderen Bescheid?“ „Falls du das mit Robertos Anruf meinst: Ja, sobald sich die passende Gelegenheit ergibt. Taro weiß es auch, er war schließlich dabei.“ Sanae nickte, dann warf sie einen Blick auf die Uhr. „Ich werde dann auch mal duschen gehen. Meine Mutter will, dass ich sie zum Einkaufen begleite.“ Tsubasa lächelte leicht. „Schon wieder Shopping?“ „Nein, es geht nur um Lebensmittel.“, antwortete Sanae ungerührt. „Das Shoppen kommt danach mit Yukari.“ „Und gestern war....?“ „Gestern war Yukari dran. Heute bin ich dran. Ich muss doch gut aussehen auf der Wiedersehensfeier.“ „Dir ist klar, dass dich nahezu alle die kommen schon lange kennen, die meisten schon seit der Grundschule? Die wissen, wie du aussiehst.“ „Na und? Darf ich mich deswegen nicht hübsch machen?“ „Doch, aber wenn ich mich an früher erinnere, hätte ich nie gedacht, dass du mal so viel Wert auf Kleidung legst.“ „Und wenn ich mich an früher erinnere, hätte ich nie gedacht, dass du dich mal für was anderes als für Fußball interessierst!“, konterte Sanae, und Tsubasa musste lachen. „Okay, schon gut – du hast schon wieder gewonnen.“ „Wie immer.“ Sanae schmunzelte und gab ihm einen Kuss, bevor sie aufstand. „Bis gleich, ja?“ Tsubasa und nickte, und als Sanae den Raum verlassen hatte, ließ er sich rücklings wieder auf das Bett fallen. Langsam wurde er doch wieder müde, die Nacht war entschieden zu kurz gewesen. Er unterdrückte ein Gähnen und blickte gedankenverloren an die Decke. Chance für die Stammmannschaft. Natürlich war er froh gewesen, mit diesem Thema von der Frage nach der Polizei ablenken zu können, aber seit Robertos Anruf beschäftigte er sich selbst ununterbrochen damit. Chance für die Stammmannschaft.....Vor ein paar Jahren hätte er alles dafür gegeben. Er wollte immer noch Fußball spielen, das stand außer Frage, und darüber, dass er es berufsmäßig weiter verfolgen wollte, gab es auch keinen Zweifel. Mal ganz abgesehen davon, dass er sich beim besten Willen kein Studium vorstellen konnte, hatte er nur einen eher durchschnittlichen Mittelschulabschluß. Also müsste er dazu zunächst mal die Oberschule nachholen, und das komplett. Dank dem Prozess gegen Kenji, der ihn lange beschäftigt hatte, hatte er sich auch auf die Schuljahre, die er noch absolviert hatte, kaum konzentrieren können. Und eine Ausbildung als Alternative kam auch nicht in Frage. Nein, Fußball war sein Weg, darum hatte er sich letztendlich doch wieder für Brasilien entschieden und war damals mehr als erleichtert gewesen, als Sanae ihm eröffnet hatte, dass sie ihn begleiten würde. Als Roberto ihm jedoch mitteilte, dass er jetzt gut genug für die Stamm-Mannschaft wäre und die entsprechenden Verhandlungen aufnahm, war Tsubasa wieder unruhiger geworden. Er musste sich entscheiden, ob er jetzt wirklich für längere Zeit im Ausland bleiben wollte, oder ob er zurück nach Japan ging..... Roberto hatte das gespürt, ihn schließlich von allen Spielen befreit und nach Hause geschickt. „Sieh zu dass du einen klaren Kopf bekommst und denk in Ruhe darüber nach, was du willst.“ Mit diesen Worten hatte er sich am Flughafen von Tsubasa verabschiedet. „Und nimm dir so viel Zeit wie du brauchst, verstanden?“ Nun ja – so viel zum Thema Zeit. Dass die Verhandlungen während seines Urlaubs weiterliefen, war ihm ebenfalls noch erklärt worden. Eien Unterbrechung hätte ihm womöglich geschadet....ob er dann noch eine Chance hätte, war fraglich. Und jetzt hatte sich durch den Ausfall des Spielers nächste Woche plötzlich alles beschleunigt. An für sich hatte Tsubasa kein Problem damit, ein paar Tage den Urlaub zu unterbrechen, die Frage war eher, ob er damit bereits seine Wahl besiegelte oder ob er immer noch die Chance hatte, seine Karriere in Japan fortzusetzen. Tsubasa schrak aus seinen Gedanken hcoh, als von unten Geschrei ertönte. Anscheinend war Daichi wach. „Na wunderbar....“ Unwillkürlich warf er einen Blick auf die Uhr – und erschrak. Warum war plötzlich elf?? Vorhin war es noch nicht mal neun oder halb zehn gewesen – war er etwa eingeschlafen? Er richtete sich auf und blickte sich suchend um. Sanae war anscheinend wieder hier gewesen, ihre Sachen fehlten und ein Zettel lag auf der Bettdecke neben ihm. Ich komme um drei mit Yukari auch zum Trainung zum Zuschauen. Bis dahin einen schönen Tag und pass auf dich auf, ja? Sanae Anscheinend hatte sie ihn nicht wecken wollen..... Nun ja, das war jetzt nicht mehr zu ändern, aber es wäre ihm lieber gewesen, wenn er wach gewesen wäre..... Das Geschrei von unten ebbte immer noch nicht ab. Daichi hatte anscheinend keine gute Laune...oder waren seine Eltern wieder weg und hatten ihn zum Babysitten verdonnert, ohne das er es mitbekommen hatte? Tsubasa seufzte, dann stand er auf und ging nach unten in die Küche. Daichi saß im Hochstuhl und weinte, was das Zeug hielt. Von seiner Mutter keine Spur – dafür konnte er sie ebenfalls hören. Die Kellertür stand offen und sie versuchte Daichi anscheinend von da unten aus zu beruhigen. „Keine Sorge, Schätzchen, Mama ist gleich wieder bei dir, sobald ich die Kartoffeln gefunden habe....“ Aha, darum also dieses Heulbojen-Konzert. Daichi passte es nicht im Hochstuhl sitzen zu müssen, wie's aussah, und seine Mutter hatte den Stuhl augenscheinlich zum Laufstall umfunktioniert, damit ihr Jüngster nicht die Treppe runterfiel, während sie sich im Keller aufhielt. Tsubasa zögerte, aber da ihm von dem Geschrei langsam die Ohren weh taten, fiel ihm der Entschluss dann doch relativ leicht. Er ging zu seinem Bruder hinüber und hob ihn auf den Arm. Daichi vergaß zunächst vor Überraschung zu schreien, dann begann er zu strahlen und kuschelte sich augenblicklich an ihn. „Basa!“ Genau das hatte er befürchtet – jetzt gab es nachher vermutlich das nächste Heulbojen-Konzert, sobald er es wagte, seinen Bruder wieder auf den Boden zu setzen. Wenigstens war für den Moment Ruhe.... Sein Blick fiel auf die immer noch offene Kellertür, und er wich unwillkürlich einen Schritt zurück. Daichi dagegen deutete auf die Treppe, die nach unten führte. „Mama!“ „Vergiß es, ich trag dich da nicht runter! Da musst du schon warten, bis sie wieder kommt.“ Daichi blickte ihn enttäuscht an. „Vergiß es!“, wiederholte Tsubasa mit Nachdruck. „Wenn du da runter willst, musst du selber laufen! Davon abgesehen ist sie sicher gleich wieder da, es kann ja nicht ewig dauern, die Kartoffeln zu suchen.“ In der Tat erschien seine Mutter just in diesem Moment wieder in der Küche, eine Schüssel voller Kartoffeln in der Hand. Sie lächelte, als sie Tsubasa entdeckte. „Ah, du bist auch wach. Danke dass du dich um Daichi gekümmert hast......ich setze ihn immer für ein paar Minuten in den Hochstuhl wenn ich in den Keller muss, er ist extrem neugierig...“ „Und warum hast du Papa nicht darum gebeten, kurz auf ihn aufzupassen?“ „Weil dein Vater kurz in die Stadt ist, um was zu erledigen.“ „Aha.“ Tsubasa zögerte, dann ging er das Risiko ein und setzte seinen kleinen Bruder wieder auf den Boden. Zu seiner Erleichterung ging es dieses Mal gut – der Knautschfußball lag in der Nähe und Daichi zog es vor, sich mit einem freudigen Quietschen darauf zu stürzen. Seine Mutter lächelte und stellte die Schüssel mit den Kartoffeln auf den Tisch. „Sanae hat mit diesem Geschenk wirklich ins Schwarze getroffen....“ „Ja, sieht so aus.“ „Hast du gut geschlafen?“ „Es geht.“ Frau Ozora blickte auf. „Ist irgendwas?“ „Ja....nein. Nichts gravierendes....würde es dir was ausmachen, die Kellertür wieder zu schließen?“ „Oh...tut mir leid.“ Sie schloß die Tür, und Tsubasa konnte wieder freier atmen – zumindest kam es ihm so vor. „Danke...“ Er wurde abgelenkt, als Daichi mitsamt Fußball ihm zurückwuselte und auffordernd zu ihm aufblickte. „Später, okay?“ Daichi bekam feuchte Augen. Tsubasa seufzte und blickte seine Mutter an. „Kann ich ihm das irgendwie klar machen, ohne das er weint?“ Frau Ozora lächelte leicht und nahm ihren kleinen Sprössling auf den Arm. „Keine Sorge, er weint nicht. Er testet nur „den Blick“, sozusagen.“ „Den Blick?“ „Klar. Den konntest du auch ziemlich gut, wenn du irgendwas wolltest.“ Tsubasa sah sie leicht verwirrt an, und seine Mutter lachte. „Du wirst schon noch merken, was ich damit meine.“ Daran hatte Tsubasa seine Zweifel, aber er sagte nichts. Im Moment hatte er keine Ahnung, was senie Mutter meinte....aber genau genommen hatte er auch wichtigere Sachen im Kopf. Er zögerte. „Hättest du ein paar Minuten? Ich würde dich gern was fragen....“ Frau Oroza blickte ihn leicht überrascht an. „Klar. Ich bringe Daichi kurz in den Laufstall, dann können wir reden.“ Tsubasa nickte, und während seine Mutter ins Wohnzimmer ging, blieb sein Blick erneut an der Kellertür hängen. *** „Echt? Er hat einen Anruf von Roberto bekommen? Das heißt, ihr fliegt am Wochenende schon wieder zurück?“, meinte Yukari überrascht und leicht enttäuscht. „Ihr seid doch gerade erst angekommen.“ „Es wären ja auch nur ein paar Tage, ich denke, dass wir schnell wieder da wären. Ich glaube, Tsubasa ist im Moment lieber in Japan als in Brasilien. Davon abgesehen hat er noch nicht mal angenommen, er denkt noch darüber nach.“ Yukari legte leicht den Kopf schräg und rührte in ihrem Milch-Shake. „Na ja, es wäre glaub ich ziemlich unvernünftig, abzulehnen. Wenn die ganzen Sponsoren da sind und er ein gutes Spiel abliefert – wovon ich jetzt einfach mal ausgehe – fällt es Roberto bestimmt leicht, seine Aufnahme in die Stammmannschaft durchzusetzen.“ Sanae nickte. „Ja, ich gehe auch davon aus dass er annimmt. Aber ich halte mich raus, es ist immerhin seine Entscheidung.“ „Du wirst auch ein Wörtchen mitzureden haben, ob du in Brasilien bleiben willst, oder?“ „Ums bleiben geht es ja erst mal noch nicht.“ „Doch, worum denn sonst? Wie lange geht denn so ein Vertrag, falls er einen bekommt? 5 Jahre? Länger? Ich kenn mich da nicht aus.“ „Ich auch nicht wirklich....“ „Vielleicht solltest du dich mal drüber informieren. Auf alle Fälle seid ihr an Brasilien gebunden, solange der Vertrag dauert, also geht es auch darüber, ob ihr weiterhin im Ausland bleibt oder nach Hause kommt. Oder ob ihr in ein anderes Land geht.....“ „Ein anderes Land steht erst mal gar nicht zur Debatte.“, meinte Sanae entschieden. „Und was die Entscheidung zwischen Brasilien und Japan angeht – natürlich würde ich auch gerne wieder nach Hause, aber immerhin habe ich drüben auch einen Job und Freunde – nicht so gute wie hier, aber ich würde es aushalten, wenn Tsubasa sich entscheidet, dort zu bleiben.“ „Du wirst also bei ihm bleiben, egal wo er hingeht?“ „Ja.“ Yukari blickte sie nachdenklich an, dann lächelte sie leicht. „Du hast dich in der Hinsicht wirklich gar nicht verändert. Für Tsubasa hättest du schon immer alles gemacht, oder?“ Sanae wurde leicht rot. „Na ja, alles ist leicht übertrieben....“ „Immerhin bist du für ihn auch nach Brasilien gegangen, das war ziemlich mutig. So lange wart ihr damals ja noch nicht zusammen....“ „Etwas mehr als zwei Jahre immerhin...“ „Ja, andere Pärchen überlegen da gerade mal zusammen zu ziehen, und du wanderst quasi gleich mit aus. Was, wenn es schief gegangen wäre?“ „Die Angst hatte ich nicht. Und abgesehen davon, hätte ich ja auch einfach wieder nach Hause gehen können.“ Sanae nahm einen Schluck von ihrer Cola. „Ich hatte damals keine andere Wahl, ich musste mit....“ „Ich weiß. Wir haben fast jeden Abend darüber gesprochen, falls du dich daran erinnerst.“ Yukari schmunzelte. „Und ich freue mich für dich, dass es gut gegangen ist. Trotzdem, wer hätte das gedacht – ist ja fast wie im Märchen, wenn man drüber nachdenkt. Du warst so lange in ihn verliebt und das fast in einem Alter, wo man noch gar nicht von Liebe sprechen kann, und jetzt schaut euch beide an....“ Sanae wurde wieder leicht rot und nahm einen neuen Schluck Cola, um ihre Verlegenheit zu verstecken. „Sag doch gleich, das ich ein blindes, verliebtes Huhn war, das ihm einfach hinterher gerannt ist.“ „Was heißt hier war?“ „Hey!“ Sanae gab ihr unter dem Tisch einen leichten Tritt vors Schienbein. „Pass auf was du sagst!“ „Aua!“ „Selber Schuld!“ „Ja ja.“ Yukari seufzte. „In der Hinsicht hast du dich auch nicht verändert.“ Sie grinste. „Beruhigend zu wissen. Halt mich auf alle Fälle auf dem Laufenden, was Tsubasas Entscheidung betrifft, ja?“ „Klar. Aber erzähl den anderen nichts davon, ich denke das will er ihnen selber sagen.“ „Logisch.“ Yukari blickte auf die Uhr. „Es ist schon halb drei, wollen wir langsam los?“ Sanae nickte und winkte der Kellnerin. Als sie sich wieder Yukari zu wandte und an ihr vorbei aus dem Fenster sah, fuhr draußen gerade ein rotes Auto vorbei. Unwillkürlich kehrten ihre Gedanken wieder zu dem geheimnisvollen Brief zurück und zu dem roten Opel, den Tsubasa gestern so oft gesehen hatte. „Sag mal....“, riss sie Yukari wieder in die Gegenwart zurück. „Was ich dich noch fragen wollte – wie ging es Tsubasa denn gestern? Wegen dem Film und so....ich hatte die ganze Zeit ein schlechtes Gewissen, weil ich ihn ausgesucht hab und nicht genau nachgelesen, worum es geht.....“ Sanae zögerte, dann seufzte sie innerlich. Es war Tsubasas Meinung gewesen, dass man besser niemandem etwas erzählen sollte, nicht ihre – und Yukari war ihre engste und beste Freundin. Bisher hatten sie über alles reden können, und das sollte sich jetzt nicht ändern. „Es ging ihm soweit gut, aber da ist was, was ich dir besser erzählen sollte....“ *** Als Sanae geendet hatte, starrte Yukari sie fassungslos an. „Wie bitte? Und warum erzählst du das erst jetzt?“ „Weil ich es selber erst seit gestern weiß. Und behalt es bloß für dich, verstanden? Wenn Tsubasa erfährt, dass ich dir das erzählt habe.....“ „Ja, ja, schon klar.“ Yukari runzelte die Stirn. „Und was habt ihr jetzt vor? Geht ihr zur Polizei?“ „Tsubasa will nicht.“ Sanae seufzte. „Keine Ahnung warum....ich glaube er hält das immer noch für Paranoia.“ „Aber...“ Yukari brach ab, als die Kellnerin zum Abkassieren kam. Als sie wieder gegangen war, stand sie entschlossen auf. „In Ordnung, dann wollen wir mal.“ Etwas irritiert über den abrupten Themenwechsel blickte Sanae ihre Freundin an. „Wir haben doch noch Zeit bis drei, kein Grund zum Hetzen....“ „Wer hat gesagt, das ich zum Fußballplatz will? Wir müssen zur Bibliothek!“ „Hä? Aber....?“ „Ich erklär es dir unterwegs, okay? Komm schon!“ Sanae verstand immer noch kein Wort, erhob sich aber gehorsam und folgte Yukari aus dem Café, in dem sie die letzten zwei Stunden verbracht hatten. 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