Brüder von Mono-chan (das letzte Kapitel ist da) ================================================================================ Kapitel 26: Beobachtung ----------------------- So - ich lebe noch ;-) Zuerst mal ne ganz große Entschuldigung, ich hatte nicht geplant, die FanFic so lange liegen zu lassen. Leider hatte ich Schreibblockade der übelsten Art und auch privat einiges um die Ohren, aber jetzt geht es endlich weiter. Ich hoffe, ihr habt immer noch Spaß an der Geschichte und egal wie lange es dauert, ich schreibe sie hundertprozentig fertig und hoffe, das ich Anfang nächster Woche schon das nächste Kapitel parat habe. Danke für eure Geduld und ich freue mich wie immer auf eure Kommentare :-) **** Tsubasa hatte nicht lange Zeit, über das verpatzte Spiel und die möglichen Konsequenzen nachzudenken. Sein Vater kam zurück, allerdings nicht alleine. Der Arzt von gestern begleitete ihn – es dauerte ein paar Sekunden, bis Tsubasa sich an den Namen erinnerte. Dr. Kimura. In der nächsten Viertelstunde musste er eine erneute Untersuchung über sich ergehen lassen. Der Arzt vergewisserte sich, dass er keine schlimmeren Beschwerden aufgrund der Narkose und des Blutverlustes mehr hatte und kontrollierte, ob die Wunde soweit verheilte, wie sie sollte. Tsubasa zog es vor, lieber nicht hinzusehen, was ihm zum Glück auch gelang. „Wie fühlt sich dein Bein an?“, wollte Dr. Kimura abschließend wissen, während er einen neuen Verband anlegte. „Es pocht ziemlich, lässt sich aber aushalten.“ Genauer gesagt war das Pochen dank der Untersuchung um ein vielfaches stärker geworden. Dr. Kimura nickte. „Das wird vermutlich noch schlimmer werden, sobald dein Bein endgültig aufwacht, im Moment wirkt die Betäubung immer noch nach, vermute ich. Ich habe dir ein Schmerzmittel verschrieben, das du bei Bedarf nehmen kannst. Die Tabletten machen müde, aber ich denke, das ist das kleinere Übel. Schlafen hat in so einer Situation noch niemandem geschadet.“ Tsubasa nickte ebenfalls, entschied sich aber fast sofort, auf die Tabletten zu verzichten. Ein klarer Kopf war ihm im Moment wichtiger als alles andere. „Ein paar Tage wirst du noch zur Beobachtung bleiben müssen, das haben dir deine Eltern vermutlich ja schon gesagt. Anfang nächster Woche können wir dann schauen, ob wir dich guten Gewissens entlassen können. Aber auch dann ist Schonung angesagt – je weniger du dein Bein belastest, desto besser.“ Der Arzt machte den Verband fest. „Außerdem hat die Polizei angefragt, wann du vernehmungsfähig bist. Ich habe sie auf heute Abend bzw. morgen Vormittag vertröstet, so hast du noch etwas Zeit, um dich auszuruhen. Damit verabschiedete sich Dr. Kimura wieder, und Tsubasa war mit seinem Vater allein. Herr Ozora räusperte sich leicht und setzte sich wieder auf seinen Stuhl. „Apropos Polizei.“, setzte er an. „Im Laufe des Tages wird ein Polizist vor deiner Tür hier postiert.“ „Was? Aber…“ „Ich weiß, aber was du willst, steht hier im Moment nicht zur Debatte. Es geht nicht mehr nur um deine Sicherheit, es geht auch darum, die Presse von dir fern zu halten. Was meinst du, was los ist, sobald die Pressemeldung raus ist? Mal ganz abgesehen davon, dass die Geschichte von deinem Karriere-Aus glaubhaft bleiben muss und du deswegen auf keinen Fall befragt werden sollst, musst du dich ja auch in Ruhe erholen können. Also keine Diskussion, verstanden? Es geht ja nur um ein paar Tage. Bis du entlassen wirst, hat sich das Interesse vielleicht schon wieder gelegt.“ Tsubasa nickte missmutig, hoffte aber unwillkürlich, dass keiner der Presse-Menschen auf den Gedanken kam, Sanaes Unfall mit dem Schuss auf ihn in Verbindung zu bringen. Falls eine Verschwörungs- und Attentats-Story in den Medien kursierte, konnten sie lange darauf warten, dass das Interesse an der ganzen Geschichte nachließ. *** Tsubasa wurde aus dem Schlaf gerissen, als die Zimmertür ins Schloss gedrückt wurde. Stimmen redeten miteinander, gedämpft und…. Wütend? Tsubasa blinzelte verschlafen und wandte den Kopf zur Tür. Er hatte Besuch bekommen. Taro, Ryo, Izawa – und Kojiro. Sie waren in eine hitzige, aber leise Diskussion vertieft. Taros Hand ruhte auf der Türklinke, offensichtlich wollte er wieder gehen. Tsubasa brachte sich äußerst vorsichtig in eine aufrechtere Position. Das Pochen in seinem Bein hatte seinen Vorsatz innerhalb einer Stunde zum Kippen gebracht, auf Drängen seines Vaters hatte er schließlich doch eine von den Schmerztabletten genommen und war kurz darauf wieder eingeschlafen. Angeschossen werden war offensichtlich doch ein anderes Kaliber wie die Verletzungen, die er sich bis jetzt auf dem Fußballplatz zugezogen hatte. Wenigstens hielten die Tabletten, was sie versprachen, im Moment spürte er fast nichts. Bis auf seine Freunde war das Zimmer leer, gut möglich, dass sein Vater kurz frische Luft schnappen wollte. Das Buch, in dem er gelesen hatte, lag aufgeschlagen auf dem Tisch. „Gibt es irgendein Problem?“ Die Diskussion brach ab, seine Freunde wandten überrascht dem Kopf zu ihm um. „Du bist ja doch wach…“ „Jetzt schon. Worüber streitet ihr denn?“ „Darüber, ob wir dich schlafen lassen oder nicht.“, meinte Taro missmutig und blickte Kojiro strafend an, aber der ignorierte ihn einfach und ging hastig auf Tsubasa zu. „Stimmt es?!“ Tsubasa blickte ihn irritiert an. „Stimmt was?“ „Wir haben in den Regionalnachrichten gehört, dass dein Bein steif bleiben wird, weil dein Knie irreparabel geschädigt worden ist.“, meinte Izawa unsicher. „Stimmt das? Gestern hieß es doch noch, dass alles glimpflich ausgegangen ist….“ Es dauerte ein paar Sekunden, bis Tsubasa es schaffte, eins und eins zusammenzuzählen. Er war immer noch nicht richtig wach. Offensichtlich hatten seine Eltern es versäumt, seine Freunde in das Täuschungsmanöver einzuweihen, und die Nachricht hatte bei ihnen natürlich eingeschlagen wie eine Bombe. „Ihr müsst euch keine Sorgen machen, mein Bein kommt wieder in Ordnung.“ In wenigen Worten erläuterte er den Plan, den seine Eltern mit der Polizei zusammen beschlossen hatten. Die Erleichterung war fast mit den Händen greifbar. „Dann geht es dir also gut, ja?“, vergewisserte sich Ryo, und Tsubasa nickte. „Etwas benebelt von den Schmerzmitteln, aber sonst ja. Aber behaltet das besser für euch.“ „Klar…“ „Ich muss ganz dringend mit dir reden!“, wechselte Kojiro abrupt das Thema. „Hast du irgendjemanden gesehen?“ Wieder dauerte es ein paar Sekunden, bis Tsubasa in der Lage war, Kojiros Gedankensprung zu folgen. „Nein, habe ich nicht.“ „Sicher?“ „Ja.“ „Auch den roten Opel nicht?“ „Nein, auch nicht.“ „Vielleicht gehört?“ Tsubasa schüttelte den Kopf. „Nein. Ich habe aber auch nicht darauf geachtet.“ Genau genommen hatte er auf nichts und niemanden geachtet und war wie ein Schlafwandler durch die Gegend gelaufen. Zumindest kam ihm das rückblickend so vor. Bis Taro ihn aus dieser Lethargie herausgerissen hatte…. Die Anderen starrten Kojiro ungläubig an. „Und nur deswegen wolltest du unbedingt mit ihm reden und hältst der Polizei Informationen vor?“ Tsubasa blickte verwirrt von einem zum anderen. „Was für Informationen?“ „Das würde uns auch interessieren.“, meinte Izawa seufzend und verschränkte die Arme. „Kojiro weigert sich, irgendwas zu erzählen, schon seit gestern Abend. Er wollte unbedingt zuerst mit dir sprechen, bevor er zur Polizei geht. Und die Patronenhülse, die wir gefunden haben, wollte er auch noch nicht abgeben.“ „Was für eine Patronenhülse?“ „Wir haben den Strand noch mal abgesucht, weiträumig. Die Polizei hat sich nur auf die unmittelbare Umgebung beschränkt, wo es passiert ist, und uns war das nicht genug, und wir haben auch wirklich eine Patronenhülse gefunden.“, erklärte Taro und blickte Kojiro wieder missbilligend an. „Aber Kojiro war stur….“ „Wenn du Polizei so dämlich ist und die Hülse nicht findet, kann sie auch noch ein paar Stunden darauf warten.“, wiegelte der ab und wandte sich wieder an Tsubasa. „Der Zeitungsartikel, der über Kenji – hast du den auch gelesen? Oder nur Sanae?“ Langsam verstand Tsubasa gar nichts mehr. „Natürlich habe ich den auch gelesen. Und Taro auch. Und selbst wenn nicht, was für einen Unterschied macht das?“ „Hör endlich mit der Geheimniskrämerei auf und sag uns, was Sache ist.“, drängte Ryo. „So bringt das doch nichs!“ Kojiro seufzte, verschränkte die Arme und begann, unruhig in dem Zimmer hin- und her zu laufen. Dann blieb er abrupt wieder stehen. „Ich wollte zuerst sicher gehen, ganz einfach. Ich habe den Typen gesehen, aber ich fürchte, ihr werdet mir kein Wort glauben.“ „Wie, du hast ihn gesehen?“ Tsubasa starrte ihn entgeistert an, die anderen – bis auf Taro – waren nicht weniger perplex. „Wo?“ Kojiro seufzte wieder. „Ich denke, es ist dir aufgefallen, dass ich die letzte Zeit oft in deiner Nähe war….“ Tsubasa nickte. Das war ihm in der Tat aufgefallen, aber es ihm herzlich gleichgültig gewesen. Wie fast alles andere auch. Vorsichtig ausgedrückt. „Gestern bin ich dir auch zum Strand gefolgt und…“ Kojiro stockte, und Tsubasa bekam den Verdacht, dass er auch die Aktion mit dem Fußballspiel zwischen ihm und Taro beobachtet hatte und darüber nachdachte, ob er es ansprechen sollte oder nicht. „Und?“, bohrte Izawa ungeduldig nach. Es dauerte noch mal ein paar Sekunden, bevor Kojiro weitersprach. „Ich habe den Kerl gesehen, ich habe gesehen dass er euch beobachtet, und dass er plötzlich eine Waffe in der Hand hatte… Es ging zu schnell, ich hab nicht reagieren können, er hat einfach abgedrückt… Ich bin ihm hinterher, hab ihn aber nicht erwischt, und dann ist er in ein rotes Auto gestiegen und weggefahren.“ Kojiro räusperte sich. „Es war Kenji.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)