Die Detektive des Polizeihauptquartiers von Diracdet (Teil 3 des Detektiv Conan-Noir Crossovoers) ================================================================================ Kapitel 2: Akemi... Miyano? --------------------------- Hallo mal wieder, diesmal früher. Ich musste terminlich umdisponieren, also ab jetzt Dienstag Abends. Keine Sorge, ich schicke eine Rund-ENS. Mit Entschuldigung.^^ Da scheint auch alles schnell zu laden. Erstmal ein herzliches Willkommen an die fleißigen Kommi-Schreiber - und ein Danke gleich dazu - catgirl222 Leira Lomira MiwakoSato nuenni Shelling__Ford *besonderer Dank für deine steten Anregungen* Shi_Ran-chan Vertschl So, also jetzt gehts weiter mit Takagis Kombinationsgabe. Angesichts des Endes des letzten Kapitels war der Titel hoffentlich nicht so überraschend. ;] Ich wünsche viel Spaß beim Lesen, bis nächste Woche. Diracdet Kapitel 2: Akemi... Miyano? Eine kurze Liste an Fall-Bezeichnungen – Aktennummern, die ohne Vorkenntnis kaum Sinn ergaben, reihten sich untereinander. Auch wenn es folglich sinnlos gewesen wäre für die Inspektorin, die Zahlenreihen zu studieren, kam sie gar nicht erst dazu. Takagi wählte, offensichtlich war er schon vielfach auf dieser Seite gewesen, eine Akte aus. Im Menü erschien links oben das Bild einer Jungen Frau, Mitte 20, daneben die Informationen und Protokolle zu dem gekennzeichneten Fall, die Sato kurz überflog, bis sie den damals in die Schlagzeilen geratenen Fall wiedererkannte. „Der Eine-Milliarde-Yen-Raub?“ „Genau der. Oder noch genauer, seine Hintergründe und die daraus resultierenden Folgen. Kurze Zeit nach dem Raub tauchte bei Detektiv Mori ein Mädchen namens Masami Hirota auf. Sie suchte angeblich ihren verschwundenen Vater, Kenzo Hirota. Wie sich herausstellte, waren beide, sowie eine dritte Person, offiziell Akira Hirota mit Namen, die drei Drahtzieher. Kenzo Hirota, der Fahrer beim Raub, wollte das Geld für sich behalten und tauchte unter, genau wie Akira. Masami fand mit Hilfe Moris beide und tötete sie nacheinander...“ „Warte, an den Rest erinnere ich mich noch aus den Akten. Sie wohnte in einem Hotel, in dem sie das Geld zur Aufbewahrung abgab, als die Polizei mitsamt den Moris auftauchte. Daraufhin floh sie Richtung Hafen, wurde aber von Conan und Ran noch verfolgt. Weil sie sich in die Ecke gedrängt fühlte, beging sie schließlich Selbstmord, richtig?“ „Ja, so steht alles in den Akten und so gab es Conan auch wieder. Ran und er suchten sie am Hafen, bis sie der Schuss zu ihr führte, Conan schickte Ran einen Krankenwagen holen, dieser kam aber zu spät, um sie zu retten. Als Ran mit den Anderen, die ihnen ebenfalls, im entsprechenden Abstand gefolgt waren, ungefähr zwei Minuten nach dem Schuss eintraf, war sie bereits tot. Ran bestätigte das.“ „Und was hat dich jetzt an diesem Fall stutzig gemacht?“ „Ist es nicht seltsam? Sieh dir das Bild von der Schusswunde an!“ Er öffnete eine Aufnahme aus der Autopsie des Mädchens. „Hm, knapp unter dem Herzen würde ich sagen, definitiv lethal. Vielleicht für Selbstmord etwas ungewöhnlich, aber nicht verdächtig.“ „Lethal, tödlich, ja, aber nicht sofort, wie bei einem Durchschuss. Die kurze Zeit, die Ran weg war, dürfte sie noch am Leben gewesen sein.“ Mit jedem Satz, der doch nur langsam die Diskussion vorwärts brachte, wurde Sato nun sowohl verwirrter, als auch ungeduldiger. „Drück dich bitte etwas klarer aus, was ist so schlimm daran, dass sie noch eine Minute oder so am Leben...“ Sie schluckte, dann fasste sie sich ein Herz, riss Takagi die Maus quasi aus der Hand und suchte die Aussage Conans zum angesprochenen Ausgang. '... Frage: „Hatte Masami noch irgendetwas zu dir gesagt, nachdem du Ran weggeschickt hattest?“ C.E. : „Nein.“ Frage: „Gar nichts?“ C.E. : „Nein. Absolut gar nichts!“ ...' „Gar... nichts?“, wiederholte sie nachdenklich die Frage. „Ungewöhnlich, oder? Sie hatte gar nichts zu sagen. Wissend, dass sie sterben würde. Sie hatte sogar jemanden da, der... ihr...“ Sie sah eine Weile zwischen ihm und den Aufzeichnungen hin und her. Ein Schweißtropfen bildete sich auf ihrer Stirn. Ihre Gedanken ruhten bei Conans Satz: 'Nein. Absolut gar nichts!' Es wäre Verleumdung, Takagi jetzt darum zu bitten, noch den letzten Schluss zu ziehen, zu behaupten, sie selbst könne es nicht verstehen. Sie hat etwas gesagt, etwas von Bedeutung. Und Conan hat es abgestritten, für sich behalten, aus welchem Grund auch immer. „Wie...?“, brachte sie schließlich zögernd hervor. „Was 'wie'?“ „Wie bist du darauf gekommen, dir so genau Gedanken über diesen einen speziellen Fall zu machen? Ohne Weiteres kommt man da doch nicht drauf.“ „Ach weißt du...?“ Er lächelte ironisch, kratzte sich verlegen am Hinterkopf, bis ihre ernste Miene sich fast zum Lachen wandelte. Lediglich das Unverständnis hielt sie davon ab. „Ganz so war es nicht. Ich habe erst wegen eines anderen Falles mehr über diesen nachgedacht.“ „Ein anderer Fall? Sagtest du nicht, dieser Name hatte erst den Stein ins Rollen gebracht?“ Als Antwort ging er zurück zum Namensmenü und wählte eine andere Akte unter Masami Hirota aus. Diesmal erschien das Bild eines Mannes, Mitte 50. Name ebenfalls Masami Hirota. So weit war das nichts übermäßig Besonderes. Vor- wie Nachname waren relativ gewöhnlich und Masami konnten Männer wie Frauen heißen. Sie wollte nicht wieder den ganzen Artikel überfliegen, sondern erhoffte sich durch einen skeptischen Blick die Erklärung in Kurzform von ihrem Kollegen zu erfahren – mit Erfolg. „Er war Professor für Archäologie an der Nanyo Universität in Shizuoka. Wurde von einem seiner Studenten im Affekt erschlagen. Soweit ich das Motiv verstand, ein dummes Missverständnis. Jedenfalls, sieh mal, wer den Fall aufgeklärt hat!“ Nun musste sie doch ein wenig den Fall durchgehen, während er die Daten langsam durch scrollte. „Professor Agasa?“ „Zusammen mit Ai und Conan war er dort gewesen. Sie hatten sich mit Professor Hirota verabredet um eine alte Diskette einer ehemaligen Studentin abzuholen, Akemi Miyano.“ „Akemi... Miyano.“ Sie ließ den Namen auf ihrer Zunge, als suchte sie nach einer Verbindung, bis diese fast plötzlich vor ihrem geistigen Auge auftauchte. „AM!“ „Ich habe Kommissar...“ Er suchte den Namen in seinem Notizbuch, doch Sato kam ihm über die virtuelle Akte voraus. „...Yokomizo?“ „Genau, danke. Ich hatte eine Weile mit ihm diskutiert. Er hatte auch so seine Erfahrungen mit Kogoro Mori und Ran, Sonoko, Professor Agasa, den Detective Boys und natürlich Conan. Also, ich bat ihn, mir ein Bild von dieser Akemi aus den Universitätsunterlagen heraus zu suchen. Da ist es.“ Der Ordner AM legte einige Texte und Artikel offen und ein Passbild von Akemi Miyano. „Na, kommt sie dir bekannt vor?“ Die Polizistin fuhr innerlich zusammen, als sie in das neutrale Passbild-Lächeln des Gesichtes sah. Kurz, ganz kurz nur, spürte sie... Angst! „Das... Das ist sie!“ Ein Flüstern, mehr war es nicht, was Sato sagen konnte. „Da beide Fälle abgeschlossen und der Professor in Akemis Namen ihre Disketten als letztes Eigentum an sich nahm, hat vermutlich kein Mensch je beide Bilder gesehen. Weil nie jemand eines mit anderen Bildern vergleichen musste. Und Akemi nutzte den Namen ihres Professors als Pseudonym.“ „Und wie ist Conan deiner Meinung nach darauf gekommen? Hatte Akemi das vor ihrem Tod noch gesagt?“ „Nein, das wohl nicht. Zwischen beiden Fällen ist zu viel Zeit vergangen. Aber mich hatte diese Frage auch interessiert, weshalb ich seitdem alle Fälle Conans kurz vor dem Tod des Professors durchgegangen bin. Naja und da hab ich auch erst angefangen, den Eine-Milliarde-Yen-Raub genauer zu untersuchen. Es kam allerdings nicht viel heraus, außer, dass Conan noch am selben Tag, bevor er nach Shizuoka fuhr, die Geldfälscherbande, die sich „Silberfuchs“ nannte, hochgehen ließ.“ „Also kein rechter Hinweis. Vielleicht einfach geraten.“ Eine Weile starrte er ruhig zum Bildschirm, schien diesen Gedanken, den er doch längst verfolgt hatte, erneut abzuwiegen, ließ den Kuli seines Notizheftes zwischen den Fingern rotieren, und beugte sich schließlich wieder vor. „Dupin.“ „Was?“ „Der Detektiv bei Edgar Allan Poe. Als dieser ihn als Erzähler vorstellte, philosophierte er über die besondere Fähigkeit eines analytisch denkenden Menschen, wie es ein Detektiv seiner Meinung nach auch sein sollte.“ „Das hast DU gelesen?“, gab sie nur mit einem verschmitzten Grinsen zurück, was ihn doch sichtlich verstimmte. „Er meinte...“, fing er mit ironischem Unterton an, „..., dass die Fähigkeit des analytischen Argumentierens, also des Schlussfolgerns, wie man heutzutage sagt, dem Laien wie geniale Intuition, wenn nicht wie Magie vorkommen mag, dennoch auf solidem Grund gebaut ist.“ „Will heißen, Mr. Poe?“ „Will heißen, Conan hätte sich garantiert nicht verleiten lassen, bei einem Decknamen, der so gewöhnlich ist, auf gut Glück eine Person gleichen Namens aufzusuchen.“ „Gesetzt, dass du mit deiner Vermutung recht hast, der Junge sei so analytisch wie Dupin.“ „Oder wie Holmes...“ Seine Worte waren so leise, dass Sato dachte, sie wären nicht für ihre Ohren bestimmt, sondern lediglich seine Gedanken laut formuliert. „Ich hielt es zumindest für halbwegs überlegenswert. Wenn er einen Hinweis bekommen hatte, der ihn zu Akemi Miyano führte, dann musste das doch mit einer Änderung der Sachlage zu tun haben. Irgendetwas war anders als vorher, oder nicht.“ „Nicht unbedingt, der Hinweis kann auch von sonst wem an ihn herangetragen wurden sein. Aber wenn du schon so redest, denke ich, du hast eine solche Änderung gefunden.“ „Diese zwei Fälle, Silberfuchs und Professor Hirota, bei beiden war Ai dabei, Ai Haibara, die Nichte des Professors, die ich vorher noch nie gesehen hatte.“ „Na, ihr steht ja auch nicht gerade auf du und du, oder?“ Erneut setzte sie ein kleines Lächeln auf. Mittlerweile war sie relativ überzeugt, trotz des Bildes, dass sich ihr Freund verrannt hatte. Dieses Mal aber, nachdem ihr erstes Lachen verflogen war, blickte sie in eine überzeugte, ganz und gar ruhige Miene, verziert mit einem schwachen, aber überlegenen Grinsen. „Sie kam am damaligen Tag zum ersten Mal zur Schule... Und es... existiert von ihr – wie von Conan – keine Geburtsurkunde.“ Das Lachen verflog ihr augenblicklich, sie erstarrte, jetzt wirklich. Stille folgte, es dauerte, bis sie wieder etwas erfasste. Dieses etwas war eine ihrer Erinnerungen. Damals, beim 18. Todestag ihres Vaters, als sie den Kindern versprach, der Person, die seinen Mörder finden würde, einen Wunsch zu erfüllen, damals waren es genau diese Beiden, Conan und Ai, deren Wünsche so komisch, so unkindlich klangen. Die sie hellhörig werden ließen. „Miwako!“ Sie erschrak beim Klang seiner Stimme, welche ihren Namen rief, offenbar war sie noch leicht in Trance. „Es tut mir Leid, Wataru. Ich war nur etwas...“ „Nein, ich muss mich entschuldigen, ich war damals ja auch so geschockt, als ich für sie ebenso kein Ergebnis bekam. Letztlich...“, führte er jetzt wieder mit einem Grinsen aus, „hab ich auch keine Ahnung, woher und wie viel diese Ai nun genauer über Akemi Bescheid weiß.“ „Wie bitte? Willst du mir erzählen, dass du soweit gekommen bist, und plötzlich gar nicht mehr weiter wusstest.“ Dieses auf und ab ihrer Empfindungen, durch das er sie scheuchte, belastete sie tief. Dass er sie jetzt so im Regen stehen ließ, brachte das Fass fast zum überlaufen. „Schon gut, schon gut, ich bin ja noch nicht ganz fertig. Ich hab nur gesagt, dass ich bei Ai, ähnlich wie bei Conan, direkt nicht vorwärts komme. Und im Unterschied zu Conan hielt sie sich wirklich aus den meisten Fällen heraus. Sprich, ein leeres Blatt ist alles, was ich zu ihr habe. Deshalb habe ich auch keinen Ordner AH angelegt.“ „Aber AM. Da waren doch ein paar Daten über sie.“ Er nickte nur stumm und öffnete einen Lebenslauf. 'Akemi Miyano, geboren 19.. Eltern: Atsushi Miyano, Biochemiker, geboren 19.., gestorben 19.. Elena Miyano, geb. ..., Biochemikerin, geboren 19.., gestorben 19.. Geschwister: Schwester, Shiho Miyano, geboren 19.. Schülerin, ... ,Vereinigte Staaten von Amerika Schule: ... Ausbildung: Studium Archäologie, Nanyo Universität, Shizuoka ...' „Nicht sehr aufschlussreich, oder? Aber ihre Eltern waren beide Biochemiker und sind fast gleichzeitig gestorben?“ „Genau gleichzeitig. Ein Unfall, wie aus den Unterlagen hervorgeht. Vor 30 Jahren bekamen Beide einen lukrativen Vertrag bei einer privaten Firma angeboten, an der sie bis zum Ende arbeiteten und bei der es vor 18 Jahren einen Arbeitsunfall gab. Da beide Kinder noch sehr jung waren, übernahm diese Firma offensichtlich die Obhut der Mädchen, statt sie ins Heim zu geben. Deshalb konnte Akemi Archäologie studieren und Shiho in den USA auf eine teure Privatschule gehen. Aber zu Letzterer ist, ehrlich gesagt, gar nichts weiter zu finden, fast als sei sie auch ein Geist, wie Conan und Ai.“ „Wie kommst du dann überhaupt darauf, dass sie existiert? Denn Ai und Conan sehen wir immerhin als Beweis, dass es sie gibt, aber so wie du alles interpretierst, ist außer unseren direkten Beobachtungen nichts sicher.“ „Ihre Kommilitonen an der Uni, mit denen Akemi ja freundschaftliche Beziehungen pflegte. Ihnen gegenüber erwähnte sie wohl öfter ihre Schwester in den USA, die sie auch zu ihrem Geburtstag dort immer besuchte. Das deckt sich mit der Tatsache, dass sie immerhin offiziell mal existiert hat.“ „Also auch nicht mehr als hören sagen, na super.“, fasste sie resigniert zusammen. „Ich sags dir ja nicht gerne, aber viel weiter kommen wir so garantiert nicht mehr.“ „Ich geb zu, du hast fast recht. Es hat ne ganze Weile gedauert, bis hier her zu kommen, aber mir fiel bis gestern auch kein wirklicher Fortschritt mehr ein.“ „Gestern?“ Er atmete eine Weile ruhig aus und ein, suchte eine sinnvolle Formulierung, um nicht wieder ihrem Spott ausgesetzt zu sein. „Was passiert mit Verstorbenen, die keine Verwandten oder ein Testament hinterlassen haben? Insbesondere, wenn sie unnatürlich zu Tode kamen und die Polizei ihre Körper zuletzt für Untersuchungen beherbergte?“ „Sie werden auf einem Massenfriedhof beigesetzt, ohne spezielles Grab oder Grabmal, wenn sich niemand finden lässt.“ „Und diese Suchaktion, ob es doch noch Verwandte gibt, wird nicht durch die Polizei geregelt, sondern durch die Stadtverwaltung in Vertretung der Friedhöfe.“ „So müsste rein hypothetisch auch bei Masami Hirota, alias Akemi Miyano, verfahren worden sein. Darauf willst du doch hinaus, oder?“ „Ausgehend vom Ort der Obduktion und der zwischenzeitigen Aufbewahrung ist es kein Problem, den gewählten Friedhof zu bestimmen. Da habe ich Heute früh angerufen. Es gab dort nie eine Masami Hirota.“ „Natürlich, Shiho, oder die Firma, die sie unterstützte, haben für sie ein Grabmal bezahlt!“ „Vermutlich, auf jeden Fall, gibt es ein Einzelgrab... für Akemi Miyano.“ „Du bist genial, Wataru!“, rief sie freudig heraus und umarmte ihn von hinten. Er versuchte, halbwegs bei der Sache zu bleiben, was ihm aber sichtlich schwer fiel. „Ich, ich dachte nur, ob es irgendeinen Punkt gebe, an dem Leute, die zu Akemi standen, anonym, ihr halfen oder irgendwie, ich weiß nicht...“ „Sie nicht allein lassen wollten. Das war es, auch wenn sie eine Diebin und Mörderin war, wollte man sie nicht so die Ewigkeit verbringen lassen. Das ist eigentlich nur zu verständlich. Aber das Naheliegende wollen die Menschen selten wahr haben. Da braucht es einen Dupin, wie dich, was?“ Er errötete, als Miwakos Gesicht seinem ganz nah, ihn so ruhig und warmherzig ansprach und ein sanftes Lächeln von ihren Lippen ausging. „Ich habe mit einer Frau Furiko Kojiragi gesprochen, die wohl eine bedeutsame Position in der Friedhofsverwaltung inne hat. Sie leitete mich an eine junge Gärtnerin weiter: Yumine Akio.“ „Ach das ist Yumine Akio.“ „Ich hatte beim Telefonat gerade keinen Stift zur Hand, da hab ich alles schnell in ein Textdokument geschrieben. Frau Kojiragi meinte, das Grab von Akemi Miyano sei eines der Ungewöhnlichsten der gesamten Anlage. Ich muss dazu sagen, dass diese Yumine, soweit ich es verstand, mit der Pflege dieses Grabes vertraut ist.“ „Es wird von niemandem sonst gepflegt?“ „Nun, wenn diese Shiho noch in den USA leben würde, hätte sie wohl kaum Gelegenheit dazu.“ „Du meinst, wenn sie dort noch lebt.“ „Äh, ja natürlich, wie dumm von mir, es ist wohl doch schon spät. Jedenfalls, ich habe mich über Frau Kojiragi mit dieser Yumine Morgen früh verabredet. Sie meinte, Sonntag sei der 'einzig sinnvolle' Tag, um Akemis Grab zu besuchen.“ „Wie meinte sie das denn, der 'einzig sinnvolle' Tag?“ „Keine Ahnung, sie hat ein wenig gelacht am Telefon, so kam es mir zumindest vor.“ Eine Weile sah er sie verdutzt an, bis sie plötzlich schmunzeln musste. „Ja, wenn du so geklungen hast, wie du jetzt aussiehst, dann muss man einfach lachen.“ Das verstärkte zunächst nur noch mehr sein Erstaunen, was allmählich Sato in einen ernsten Lachanfall trieb, in den er dann schließlich auch einstimmte. Bis auf einmal die Tür aufsprang. „Leute, auch wenn wir alle hellwach sein müssen in der Nachtschicht, könntet ihr ein bisschen die Lautstärke dämpfen.... Inspektor Sato? Inspektor Takagi? ... Oder besser, ihr geht nach hause. Zu wem auch immer.“ So ließ ihr Kollege die beiden Inspektoren puterrot im Gesicht im Zimmer zurück. „Ähm,... Ähem, Inspektor Takagi, wann wollen Sie sich Morgen mit der Zeugin in dieser Angelegenheit treffen?“ „Äh, das, oh, das war... Acht Uhr dreißig, Morgen früh. Beim Blumenladen am Eingang des Friedhofs.“ „Nun, dann erwarte ich Sie Punkt Acht hier, damit wir die Zeugin gemeinsam verhören können.“ „Wie... 'gemeinsam'?“ Sie hatte wirklich ein Talent, ihn aus der Fassung zu bringen. Er umgekehrt heute Abend auch, nur, er hatte Vorbereitungszeit. „Haben Sie ein Problem damit? Eine Vernehmung sollte immer mit zwei Beamten stattfinden. Außerdem soll es Morgen ein wunderschöner Tag werden, hm?“ „Miwako... Natürlich, Inspektor Sato. Ich freue mich auf ihre Unterstützung.“ „Na dann, arbeite nicht mehr so viel, großer Detektiv des Archivs!“ Mit ihrem schönsten Lächeln verabschiedete sie sich an der Tür und schloss diese ruhig. Bis zu diesem Moment ruhten beider Augen auf denen des jeweils Anderen. Takagis freundliche Miene verzog sich im Augenblick der Trennung. 'Miwako... Du hättest nicht kommen dürfen. Nicht jetzt. Wenn Shiho Miyano noch in den USA wäre, wäre alles vielleicht gar nicht so schlimm, wer weiß.' Er klickte auf Akemis Ordner und öffnete ein Bild, ein anderes. Der Titel lautete Immatrikulation. Die Feier am Beginn eines Studiums. Akemi und viele ihrer Kommilitonen waren auf der Feier zu sehen. Und ganz links an einem Tisch sitzend, Akemis besonderer Gast, die damals dreizehn jährige Shiho. Einen Moment stand Inspektor Sato noch an der Tür, wartete, hörte sein Tippen am Computer. 'Mach ich mir zu viele Gedanken? Ist das vielleicht alles nur Zufall? Conan, ja und Ai auch, aber... diese 'Firma', wäre das möglich?' Sie fasste mit ihrer linken Hand langsam an ihr Herz. Es pochte heftig, sehr heftig. Angstschweiß bildete sich auf ihrer Stirn. 'Verdammt, wieso? Wieso... wusste ich es nicht?' Sie presste sich mit der Schulter von der Wand weg und zwang ihre Füße, die Schritte zum Ausgang zu gehen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)