Another Day in Paradise von Riafya (Wo bist du, wenn ich dich brauche?) ================================================================================ Kapitel 14: Ihr Name war Julie ------------------------------ Hallo meine Lieben. ^^ Ich weiß, es ist mal wieder ein kurzes Kapitel und das tut mir wirklich leid, aber zu meiner Verteidigung habe ich zu sagen: Das ist ein Füllkapitel. Es ist zwar auch für die Handlung sehr wichtig, aber dennoch, es füllt... Deswegen widme ich es gleich mal jemanden, denn es ist auf Wunsch einer einzelnen Person entstanden: Susilein. ^^ Und kleine Wünsche erfülle ich doch sofort. XD little-sister: Ja, du hast Recht. T-T Saena ist grausam... Lioba: Wer hat gesagt, dass keine Grabsteine mehr in Sicht sind? O.o Also ich bestimmt nicht... Und was ich mit Kyoko vorhabe... Na ja, ich glaube, du kannst dein Gift ruhig wieder rausholen... ^^” Susilein: Tja, Saena hat halt einen Schaden. Und das dumme ist, dass immer die anderen drunter leiden müssen... *seufz* Dieses Kappi ist übrigens wie gesagt für dich entstanden. Du hast dir das ja gewünscht, nicht? ^.~ Patrice-Kyoko: Das will ich aber auch hoffen, dass es immer spannender wird! Immerhin will ich euch nicht langweilen. *grins* DarkEye: Ja, du warst Nummero 100. ^^ Und ja, diese Frau ist ihre Mutter. Umnije: Na ja, Spannung ist bei mir ja oberstes Gebot. ^^ Von daher wäre ich enttäuscht, wenn es nicht spannend wäre... Wenn nicht sogar deprimiert. T-T Und mir tut Mr. Teen auch leid, ehrlich... Aber es musste geschehen. Hokuto: Ja... Mrs. Teen... Ich weiß, ich bin grausam... Tut mir leid... T-T Und Saena ist nicht kompliziert. Sie ist nur zickig. ^^ Ich wünsche euch allen viel Spaß mit diesem Kappili. ^^ Bis bald, Eure Ayako _____________________________________________ Ihr Name war Julie Was würdest du tun, wenn du wüsstest, dass du dein ganzes Leben lang belogen wurdest? Würdest du schreien? Würdest du weinen? Dich verkriechen und über dein Los jammern? Oder würdest du stolz der Sonne entgegen schreiten und all den Schatten trotzen, die dich umschließen wollen? “Kaede? Bist du da?” Kuu lauschte gespannt nach einer Antwort, doch als er keine erhielt, ging er zielstrebig auf die Küche zu und stellte die Einkäufe ab. In der Wohnung herrschte friedliche Stille, nur das laute Ticken der gelben Entenküchenuhr war zu hören. Er sah beiläufig auf die Zeiger und erkannte, dass es schon neunzehn Uhr war. Sie würde wahrscheinlich jeden Moment von der Gymnastik wiederkommen und dann würde sie sicher etwas zu essen vertragen können. Er stellte das Radio an und packte pfeifend die Lebensmittel aus. Gerade als er die Packung Schokoladenpudding in den Kühlschrank stellen wollte, kam ihm plötzlich ein Bild vor Augen, an das er schon lange nicht mehr gedacht hatte. Ein Bild aus seiner Vergangenheit. Der Vergangenheit, die er nicht zurückholen konnte... Er erinnerte sich noch gut, an den Tag, an dem er sie kennengelernt hatte. Es war ein sonniger Tag im Mai gewesen. Im Central Park, New York. Er lief zwischen den Bäumen hindurch, begleitet von seinem Manager, der ihm die nächsten Termine mitteilte. Als er während des Gehens seinen Blick über die Wiese gleiten ließ, an der sie entlang liefen, entdeckte er eine junge Frau, die unter einem mächtigen Baum saß und zeichnete. Sie wäre ihm normalerweise wahrscheinlich niemals aufgefallen, doch an diesem Tag trug sie ein knallgrünes Kleid, dessen Farbe in den Augen wehtat. Somit war es beinahe unmöglich, sie zu übersehen. Später fragte er sich oft, ob sie das nicht beabsichtigt hatte. Doch an diesem Tag interessierte ihn das nicht weiter. Er starrte einfach zu ihr hinüber und fragte sich, ob er bei diesem schrecklichen Anblick lachen oder weinen sollte. Seinem Manager fiel dieses seltsame Verhalten natürlich auf. “Kuu? Alles in Ordnung?” Der Angesprochene schüttelte mit dem Kopf und deutete auf die junge Frau. Der andere folgte seinem Arm und wandte sich schleunigst wieder ab. “Mein Gott, was für eine Farbe!” Kuu nickte abermals. “Das ist ja fast schon gesundheitsschädlich”, sprach der Manager weiter. “So was müsste bestraft werden.” Der Schauspieler grinste. Wenn er nicht genau wüsste, dass sein Freund das alles ironisch meinte, hätte er sich jetzt mit ihm gestritten, oder auch nicht. Allerdings war er in diesem Moment noch in der Lage, sich von ihr abzuwenden. Doch als sie dann ein paar Stunden später auf seiner Pressekonferenz erschien, war ihm das unmöglich geworden. Denn wenn ein grünes Monster sich in die hinterste Reihe zwischen trist gekleideten Reportern quetscht, kann es sich gewiss sein, fast genausoviel Aufmerksamkeit zu bekommen, wie der Befragte selbst... Wenn nicht noch mehr. So kam es, dass während er ausgequetscht wurde, immer zu dieser Frau hinüber sah, die fleißig Notizen machte und niemals aufsah. Nach der Konferenz folgte er ihr hinunter in die Cafeteria des Hauses und sprach sie an. Ihr Name war Julie. Julie Simons. Sie war Studentin für Journalismus und war glücklich, die Gelegenheit bekommen zu haben, an dieser Konferenz teilzunehmen. Kuu konnte später nicht sagen, ob er sich nicht bereits in dem Park in sie verliebt hatte oder erst bei einem der unzähligen Dates, die auf diese Begegnung folgte. Auf jeden Fall wurde sie schnell zu seinem Lebensinhalt. Die Einzige, für die er sogar seine Karriere aufgegeben hätte. Es dauerte genau zwei Jahre, dann standen sie unter dem Traualtar und gaben sich auf ewig das Ja-Wort. Es war ein glücklicher, freundlicher Tag im Sommer gewesen. Doch im Nachhinein verfluchte Kuu diesen Tag. Denn an diesem Tag traf sein bester Freund George Christopher das erste Mal auf die junge Frau. Doch auf die Hochzeit folgten fünf Jahre des Glücks, die das beste hervorbrachten, was dem glücklichen Brautpaar jemals passiert war: Kuon und Kaede. Was allerdings darauf folgte, hätte niemand gedacht. Und es veränderte das Leben aller Beteiligten auf eine ungute Art und Weise... Als George Julie das erste Mal sah, musste er sich sehr beherrschen, um seine Freundschaft zu Kuu nicht auf die Probe zu stellen. Sie faszinierte ihm vom ersten Augenblick an, denn sie war die einzige Frau, die sich nicht zu ihm umdrehte. Es ist oft so, dass gerade die, die jede haben können, sich für die entscheiden, die sie nicht haben können. Und genauso war es bei ihm. Seit er sie auf der Hochzeit seines Freundes gesehen hatte, war ihr Bild allgegenwärtig. Sie durchzog sein Leben wie ein roter Faden und als seine eigene Frau schließlich bei der Geburt seiner Tochter starb, beschloß er, dass er sie besitzen würde und es war ihm egal, was er dafür tun musste. Ich möchte euch nicht erzählen, wie viele Intrigen und Drohungen nötig waren, bis er sein Ziel ereichte. Denn er erreichte es. Am Ende gehörte sie ihm. Und gleichzeitig verlor er einen Freund. Ob sich diese Investition wirklich gelohnt hatte? Es ist stark zu bezweifeln. Besonders, weil sie sich zum Schluss in den Pazifik stürzte... Moment... Pazifik? “So, da wären wir”, sagte Pete und sah das Gebäude vor ihnen an. “Hier drin hat sie ihre Praxis.” Kuon sah ihn neugierig an. “Warum scheinst du alles andere als begeistert zu sein?” Pete schluckte. “Nun... Du kennst sie nun mal nicht...” Er atmete ein letztes Mal tief durch und öffnete die Tür. Der Geruch von Desinfektionsmittel schlug ihnen entgegen und am anderen Ende des kleines Zimmers, in das sie gerade getreten waren, blickte die Arzthelferin auf. “Ja bitte... Pete?” Sie sah den Matrosen überrascht an. “Was machst du denn hier?” “Ähm... Mein Freund leidet an Amnesie und wir wollte mal die Frau Doktor fragen, was wir jetzt machen sollen... Können wir...” Die Arzthelferin rückte ihre Brille zurecht und musterte Kuon neugierig. “Natürlich könnt ihr. Aber ihr müsstet noch ein bisschen warten, die Frau Doktor hat gerade eine andere Patientin. Allerdings kann das nicht mehr... Ah, da kommt sie ja auch schon raus.” Eine Tür zu Kuons linken öffnete sich und eine etwas ältere, attraktive Frau kam heraus. Sie hatte langes, gewelltest blondes Haar, leicht gebräunte Haut und Augen, die ihm auf eine verrückte Weise bekannt vorkamen. Denn er hatte sie schon einmal in einem Spiegel gesehen... “Kuon?”, hauchte die Frau fassungslos und sah ihn an, als stünde ein Geist vor ihr. Pete sah sie überrascht an. “Kennen Sie ihn, Ma’am?” Sie nickte. “Ja... Ja, das tue ich.” Ihre Augen füllten sich mit Tränen. “Ich bin deine Mutter.” Was würdest du tun, wenn du wüsstest, dass du dein ganzes Leben lang belogen worden wärst? Wenn du geglaubt hättest, keine Mutter mehr zu haben und sie plötzlich vor steht? Und wie würdest du dich verhalten? Würdest du ihr vergeben? Oder würdest du sie von dir stoßen? Was würdest du tun...? Kyoko stand am Meer und sah hinaus an den Horizont. Hinter ihr hörte sie das vergnügte Kreischen ihrer kleinen Schwester, die mit ein paar anderen Kindern im Sand buddelte. “Wunderschön, nicht wahr?” Sie zuckte erschrocken zusammen und fand sich plötzlich neben Kim wieder, der gedankenverloren den Sonnenuntergang beobachtete, der das Meer in eine wunderschöne Farbe tauchte. “Warum kann die Welt eigentlich nicht immer so sein?”, sinnierte er. “Eingetaucht in eine märchenhafte Farbe, die einem vergessen lässt, was einem verfolgt.” Kyoko sah ihn fragend an, doch er lächelte nur. “Tut mir leid, ich werde um diese Zeit immer so melancholisch.” Sie erwiderte sein Lächeln. “Macht nichts. Das stört mich nicht.” Sie lächelten sich weiter im stummen Einvernehmen an und wandten sich schließlich wieder dem feurigen Meer zu, während hinter ihnen die Kinder zu einem erneuten Lachen ansetzten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)