Another Day in Paradise von Riafya (Wo bist du, wenn ich dich brauche?) ================================================================================ Kapitel 4: Hasen, Drogen und Erinnerungen ----------------------------------------- Gute Nacht meine Freunde. ^^ Es ist jetzt zehn Minuten vor Mitternacht und das heißt, dass Ayako jetzt gleich ins Bett geht. XDDDDDD Doch für unsere Charas heißt es aufstehen, denn ich habe vor etwa zwei Minunten das neueste Kappi vollendet, nämlich dieses hier. Allerdings habe ich im Anbetracht der Uhrzeit keine Lust mehr auf einen Rechtschreibcheck, weshalb einige Fehler drin sein könnten, aber die könnt ihr ja einfach übersehen. ^^ Ansonsten wünsche ich euch viel Spaß mit dem Kap und gute Nacht. ^^ Eure Ayako ____________________________________________________ Hasen, Drogen und Erinnerungen Er stand da, ohne eine sichtbare Bewegung von sich zu geben, die Arme verschränkt, das Kinn stolz gereckt und den Blick auf die Tür geheftet. Seine Körperhaltung strahlte Selbstbewusstsein aus, doch es war jedem klar, dass die Person, auf die er wartete, ein Pechvogel sein musste, da sein Gesicht zu einer wütenden Maske verzogen war. Er trug ein maßgeschneidertes Hasenkostüm, was seinem Aussehen einen amüsanten Touch verlieh. Dennoch wagte es keiner zu lachen, war dieser Anblick doch zu einem alltäglichen Gut geworden. Ja, Rory Takarada wartete, wie er noch nie gewartet hatte und das bereits seit einem Jahr. Jeden Morgen stellte er sich aufs Neue in die Eingangshalle von LME und richtete seinen Blick auf den Haupteingang. Er wusste, früher oder später würde sie zurückkommen und solange würde er warten. Doch langsam wurde auch seine Geduld erschöpft und er nahm sich vor, ihr noch eine letzte Woche zu geben, bevor er eigenhändig in ihr Haus marschieren und sie zurückholen würde. “Und er wartet schon wieder”, seufzte Misaki und starrte zu dem menschlichen Hasen hinüber. [Das Kostüm war übrigens rosa, so wie im Schuh des Manitu, falls es jemanden interessiert...] “Ja, langsam gewöhnt man sich an das Bild”, entgegnete Yashiro und folgte ihrem Blick. “Stimmt”, mischte sich Sawara-san ein, der in diesem Moment zu ihnen stieß. “Langsam könnten wir ihn als unser Markenzeichen bezeichnen, wir brauchen sowieso ein neues. Bis vor einem Jahr ist es ja Ren gewesen, aber... nun ja...” Sie verfielen in Schweigen und betrachteten den Hasen. “Wenn sie doch wenigstens wiederkommen würde”, meinte Sawara-san deprimiert. “Dann käme wieder Stimmung in die Agentur...” “Redet ihr von Kyoko?”, fragte Kanae neugierig, die gerade aus einem Fahrstuhl stieg. Sie nickten. “Ja, es wäre wirklich gut, wenn sie hier wieder auftauchen würde. Dann könnte man wenigstens wieder mit ihr reden.” “Immer noch keine Besserung?”, fragte Misaki. “Nein. Ich dachte ja, Saya würde sie wieder aufbauen, aber...” “Hey, seht mal!” Sie wandten sich um und folgten Yashiros Arm, der auf den Eingang zeigte. “Nee, das glaube ich jetzt nicht”, murmelte Kanae. “Ich schon”, strahlte Sawara-san. Kyoko hatte soeben das Gebäude betreten und wirkte selbstbewusster den je. Das Licht fiel ihr in den Rücken und gab der Szenen etwas beeindruckendes. //Filmreif//, dachte Kanae lächelnd. Kyoko war beim Frisör gewesen. Sie hatte wieder dieselbe Frisur, wie damals, als sie das erste Mal nach LME kam, nur dass ihre Haare diesmal schwarz geblieben waren. Ihre Haltung war selbstsicher und lebensfroh, von der traurigen Stimmung des letzten Jahres war nichts mehr zu sehen. Was war nur mit ihr geschehen? Diese Wandlung war mehr als merkwürdig. Kyoko blieb einige Schritte vor Rory stehen, der sie mit einem strengen Gesichtsausruck musterte. Sie atmete tief durch und verbeugte sich tief vor ihm. “Ich bitte vielmals um Entschuldigung.” Der Hase hob eine Augenbraue, konnte sich ein Schmunzeln allerdings nicht verkneifen. “Ich bin ein ganzes Jahr lang von der Arbeit ferngeblieben ohne mich zu entschuldigen, das war unverantwortlich und ich würde es verstehen, wenn Sie mich dafür rauswerfen, aber dennoch bitte ich darum, meine Arbeit wieder aufnehmen zu dürfen.” Rory setzte sofort wieder ein ernstes Gesicht auf. “Mogami-kun, würdest du dich bitte gerade hinstellen? Für eine Schauspielerin schickt es sich nicht, sich so tief zu verbeugen.” Sie hob erstaunt ihren Kopf und starrte ihn an. “Ich möchte, dass du sofort zu Sawara-san gehst und dir die Drehbücher geben lässt, die für dich angekommen sind. Außerdem wird er auch einen Betreuer für dich raussuchen, wir können doch nicht unsere Spitzenschauspielerin alleine in der Gegend rumlaufen lassen.” Ein breites Lächeln erschien auf dem Gesicht der Schauspielerin. “Ja, das werde ich sofort machen. Danke Takarada-san.” “Ach, geh einfach. Und ich warne dich, wenn du nicht mindestens so gute Leistungen wie letztes Jahr hervorbringst, könnte ich mir das mit deiner Arbeit noch mal überlegen.” Sie verbeugte sich abermals und schlug den Weg zu den Fahrstühlen ein, wo immer noch alle beisammen standen und sie anstarrten. “Ach, Mogami-kun!” Sie drehte sich noch einmal um und sah in das lächelnde Gesicht von dem Präsidenten. “Willkommen Zuhause.” Sie strahlte ihn an und nickte, dann drehte sie sich wieder um und lief direkt auf Sawara-san zu. “Guten Tag, Sawara-san.” Er starrte sie mit offenen Mund an, dann strahlte er. “Mogami-san!”, rief er und umarmte sie. “Wie wunderbar, dich wiederzusehen.” So ähnlich ging es den ganzen Tag weiter. Alle Mitarbeiter begrüßten sie mehr oder weniger erfreut und sie bekam einen Berg Drehbücher überreicht, die sie mit nach Hause nahm, um sie ausführlich studieren zu können. //Wow, da könnte man meinen, dass man nach einem Jahr überhaupt keine Angebote mehr bekommt, aber wie es aussieht, vermehren sie sich sogar.// Sie saß auf ihrem Sofa im Wohnzimmer und blätterte gerade eines der Drehbücher durch. Plötzlich spürte, wie jemand an ihrem Rockzipfel zog und sie blickte auf. Saya und Sen hatten sich zu ihr gesellt und die beiden sahen sie mit großen Augen bzw. Hundeaugen an. Sie lächelte. “Na ihr beiden? Was gibt’s? Hunger?” Saya wandte ihren Blick auf die aufgeschlagene Seite, deutete darauf und gab einen undefinierbaren Laut von sich. “Was ist? Willst du wissen, was das ist?” Die Kleine nickte begeistert. Kyoko sah das Mädchen und den Hund schmunzelnd an. “Na schön, dann setzt euch zu mir.” Das ließen sich die beiden nicht zweimal sagen. Sen sprang hastig auf das Sofa und legte sich neben sie und das Mädchen kletterte vorsichtig auf Kyokos andere Seite. “Also, ich muss arbeiten, damit wir Geld haben und uns Essen kaufen können und das ist Teil meiner Arbeit. Das nennt man ein Drehbuch, da stehen Texte drin, zu denen ich vielleicht etwas spielen werde. Denn ich bin Schauspielerin, das heißt, ich spiele eine andere Person.” Kyoko hielt inne und überlegte, was es für einen Sinn machte, dem Mädchen und dem Hund diesem Umstand zu erklären, immerhin verstanden sie wahrscheinlich sowieso nicht, was sie ihnen erzählte, aber es tat gut, mit jemanden zu reden und so begann sie, ihnen von den Handlungen zu erzählen und erklärte ihnen, was sie spielen würde. So gingen sie jedes einzelne Drehbuch durch, bis sie fertig waren. Es waren wirklich die unterschiedlichsten Angebote dabei. Soaps, Liebesfilme, Krimis, Buchverfilmungen, die Synchronisierung für einen neuen Anime, die Verfilmung eines Anime, etc. Doch was sie am meisten interessierte, war ein Musical. Das Drehbuch dafür hatte sie zuallerletzt gefunden. Es handelte sich dabei um die Umsetzung eines Buches von Midori Takechi zu einem Musical, das verfilmt werden sollte, bevor es eine Bühnenaufführung hatte, was eigentlich ungewöhnlich war, doch der Regisseur (kein geringerer als Ogata-san, der Regisseur von Dark Moon) hatte es so gewollt. Sie las sich interessiert die Inhaltsangabe durch... Kaltes Wasser ließ an seinem nackten Körper herab und brachte ihm einen kurzen Moment des Friedens. Er schloß die Augen und lehnte sich an die kalte Wand, während die Dusche das Blut davon spülte. Von wem stammte das Blut? Von ihm oder von jemand anderen? Hatte er sich wieder auf eine Prügelei eingelassen? Er konnte es nicht sagen. Seit er die Pille geschluckt hatte, die Nate ihm gegeben hatte, war alles schwarz gewesen bis er die Stimme seiner Schwester gehört hatte. Sie hatte ihn zurückgeholt ins... Ja, wohin eigentlich? Ins Leben? Was war dieses Leben schon wert? Vielleicht hätte er doch lieber im dunklen bleiben sollen. Er seufzte und stellte die Dusche ab. Er war sauber, rein, doch an seinen Händen klebte vielleicht Blut, das sich nicht so einfach abwaschen ließ. Er stieg aus der Dusche und griff nach dem Handtuch, das jemand für ihn dorthin gelegt hatte. Seine Schwester? Langsam begann er damit sich abzutrocknen. Was ist der Sinn des Lebens? Leben erschaffen? Oder der Tod? Warum lebte er, wenn er doch eh sterben würde? Und warum durfte er die Zeit bis dahin nicht so verbringen, wie er es wollte? Warum untersagten ihm alle, ins Land der Träume zu gehen? Warum durfte er keine Drogen nehmen? Er seufzte und spürte bereits die ersten Anzeichen für den Entzug. Eilig griff er nach seiner Jeans und begann in den Taschen zu wühlen. Tatsächlich fand er das Kästchen. Es wunderte ihm, dass sie es ihm nicht abgenommen hatten. Sie waren sonst doch auch nicht so “tolerant”. Hastig öffnete er das Kästchen und nahm eine der Pillen zwischen Daumen und Zeigefinger. Ein Teil von ihm, der schon von Anfang an dagewesen war, wollte diesen kleinen Gegenstand am liebsten in den Abfluss schmeißen. Seine Schwester würde wieder weinen, wenn er sie jetzt nahm und auch Mr. Teen, der einzige Erwachsene, der ihm wirklich etwas bedeutete, würde enttäuscht sein. Und ihm selbst tat es doch auch nicht gut. Immer, wenn er eine Pille nahm, wurde er zu einem anderen Menschen und tat allen weh. Das wollte er doch gar nicht. Er wollte sich selbst weh tun. Sich selbst verletzten, dem einzigen Menschen, den er hasste. Doch statt dessen tat er allen anderen weh und besonders den wenigen, die er liebte. Ja, dieses Argumente waren gut, doch der Teil in ihm, der darauf appellierte, war mit jedem Tag kleiner geworden. Und so siegte auch diesmal wieder der andere Teil. Der Teil des Verlangens, des Egoisten, der Teil, der Erlösung wollte und Vergessen. Ja, vergessen konnte man gut. Alles vergessen. Das Leben, die Schule, die Familie, die Freunde und irgendwann würde er auch sich selbst vergessen. Ja, das klang gut. Langsam führte er seine Hand zu seinem Mund. In dem Moment, in dem er schluckte, klopfte es an der Tür. “Kuon? Ist alles in Ordnung? Kann ich reinkommen?” Mr. Teen. Doch das schlechte Gewissen verschwand in Nu und er wurde abermals in den Strudel des Vergessens gezogen... “Und? Schon irgendwelche Ideen, wer du sein könntest?” Kuon schüttelte mit den Kopf. “Nein, leider nicht. Ich weiß nur, dass ich eine Schwester habe.” “Na, das ist ja schon mal ein Anfang.” Kuon nickte und schaute auf das Schiff. Vor dem Sonnenuntergang erschien es wie ein großer Schatten. “Keine Sorgen, Großer. Wir werden dein Zuhause schon finden.” “Ja, das werden wir”, entgegnete er lächelnd und wandte sich vom Meer ab, um zu dem Wirtshaus zurückzukehren. Er musste so viel Schlaf wie möglich bekommen. Morgen würde ein langer Tag werden. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)