Gesyria von night-blue-dragon ((Der Kampf um Macht und das Überleben der Drachen)) ================================================================================ Kapitel 37: Aufbruch -------------------- Aufbruch Die schwarze Säule bricht in sich zusammen, spuckt einen Körper aus, bevor sie gänzlich verschwindet. Auch die Seelenfresser sind wieder zurück... ihre Laune ist nicht die Beste. Sie bilden einen Kreis um den nackten Mann am Boden, ihr Sprecher tritt diesen energisch mit seinem Fuß. Stöhnend rührt sich die Gestalt, ein weiterer Fußtritt lässt sie unwillig knurren. Schwerfällig stemmt sie sich auf die Arme, langes braunes Haar hängt ihr nass und wirr ins Gesicht. Ohne den Kopf zu heben, blicken die grauen Augen böse zu ihnen hoch. „Was soll das?“ grollt die tiefe Stimme des Mannes. „Ihr habt uns betrogen.“, wirft ihm die dunkle Kreatur dumpf vor. „Das haben wir nicht.“, streitet der Braunhaarige ab. „Wir haben die Seele des Drachen und seiner Wirtin nicht bekommen.“, hält die Gestalt dagegen. „Wir haben euch gesagt wo ihr sie finden könnt. Ich habe nicht versprochen das es leicht wird sie zu bekommen.“, widerlegt der Grauäugige den Vorwurf. „Diese Seelen schuldet ihr uns noch.“, macht der Wächter klar. „Jaja... ihr bekommt sie schon noch. Die kleine Hexe machen wir fertig.“, gibt der Nackte genervt zu verstehen. „Das ist auch besser für euch. Wir haben euch die Möglichkeit verschafft euch zu einer Person zu vereinen, wisset das wir auch die Macht haben euch zu vernichten.“, droht der Sprecher der Quellwächter. „Besteht die Möglichkeit sich hier zu waschen?“ erkundigt sich der Mann ungehalten. „Sicher... schließlich muss das Ritual noch beendet werden.“, wird höhnisch geantwortet. Die Gestalten bewegen sich, zwei nehmen den am Boden liegenden an dessen Armen, ziehen ihn auf die Beine und schleifen ihn in eine andere Höhle. Leises Gurgeln verrät, das sich Wasser in dieser befindet. Der Nackte hebt den Kopf und sieht sich um. Von schräg oben fällt Tageslicht ein und beleuchtet ein kreisrundes Becken. Das Wasser brodelt als würde es kochen, die unbehauenen Wände schillern in vielen Farben. Das mutet bizarr an diesem düsteren Ort an. Die schwarze Kreatur richtet wieder das Wort an den neugeboren Mann. „Dieses Wasser wird euch endgültig einen – unwiederbringlich. Sobald ihr aus dem Wasser steigt, wird euer Name Cougar sein. Einige Tage wird es noch dauern bis sich auch eure Geister zu einem einzigen verbunden haben. Das ist der Zeitpunkt an dem ihr euren Zweikampf bestehen müsst um uns die verlangten Seelen zu bringen. Bis dahin, werden wir euch trainieren, damit ihr im Vollbesitz eurer Fähigkeiten seid, wenn ihr dem Feind begegnet... Werft ihn hinein!“, die letzten Worte sind an die beiden Gestalten gerichtet, die den Nackten festhalten. Sofort kommen diese dem Befehl nach, der Mann in ihrer Mitte hat keine Gelegenheit zum Nachdenken. Er schafft es gerade noch die Luft anzuhalten, da schlägt auch schon das Wasser über ihm zusammen. Gespannt sehen drei Personen in die Schatulle, die Vierte beobachtet deren Gesichter. Doch übermannt auch ihn die Neugier und schaut nun ebenfalls in die Holzkiste. Zuerst ist von dem Relikt nicht viel zu sehen... nur ein mattes Glänzen. „Das ist ja nur ein steinerner Dolch.“, stellt Toran ein bisschen enttäuscht fest. Eigentlich hat er etwas spektakuläreres erwartet. Tatsächlich ist nur ein aus grauem Stein gefertigter schlichter Dolch zu sehen. Die zweischneidige Klinge allerdings sieht sehr scharf aus. „Lass dich nicht täuschen, das ist eine Drachenträne und dieser Stein ist magisch. Das stimmt doch Justus?“ erklärt Serena. „Ja, Herrin, ihr habt recht. Dies ist ein magischer Stein. Seine Macht wird er bei demjenigen freigeben, der dazu ausersehen ist die schwarze Quelle zu zerstören.“, stimmt der Priester zu. Serena hebt die Hand um die Klinge zu greifen, doch Toran ist schneller. Entschlossen nimmt er den Dolch aus der Schatulle. Ein merkwürdiges Material, obwohl es ein Stein, wenn auch ein magischer, ist, spürt er kaum dessen Gewicht. Auch fühlt es sich ungewöhnlich warm an, sonst kann Toran nichts außergewöhnliches feststellen. „Entschuldige Cousinchen, aber deine Bürde ist schon groß genug. Ich werde diese unselige Quelle zerstören.“, teilt er seiner Verwandten entschlossen mit. Überrascht richten sich die Blicke der Anderen auf ihn. „Toran bist du dir sicher? Diese Aufgabe dürfte kein Zuckerschlecken sein.“, hakt die Schwarzhaarige nach. Diese Entscheidung hat sich ihrem Cousin nicht zugetraut... nicht bis heute morgen. „Diese Sache kann nicht schwerer sein als die deine. Meine Entscheidung steht, ich reite zu dieser schwarzen Quelle und zerstöre sie. Kümmere du dich um die Drachen und deinem Zweikampf. Für anderes hast du doch auch keine Zeit.“, bekräftigt der Prinz seine Entscheidung. Bevor die Königin etwas erwidern kann, übernimmt das Relikt die Antwort. „Seht.“, weist Seto alle darauf hin. In der Mitte des Dolches beginnt es zu glimmen. Dieses zarte Licht weitet sich immer mehr aus und wird heller, schließlich ist der Stein völlig durchscheinend, lediglich die eingeschlossenen Gold- und Silberpartikel glitzern geheimnisvoll. Toran spürt das pulsieren des Relikts in seiner Hand. Das und die Wärme des Materials erwecken den Eindruck als handele es sich um einen lebenden Gegenstand. „Die Entscheidung ist gefallen.“, durchbricht Justus die eingetretene Stille, er reicht dem Thronfolger das Tuch, welches auf dem Dolch lag. „Wickelt es darin ein, es ist besser niemand sieht es.“, empfiehlt der Priester. Der Prinz nimmt das Tuch entgegen und schlägt es um den Dolch, dann verstaut er ihn unter seinem Wams. „Gut... dann können wir wieder ans Tageslicht.“, bestimmt der Schwarzhaarige. „Das ist eine gute Idee.“, findet Serena, auch Seto stimmt zu. Die Dunkelheit ist doch sehr bedrückend und diese geheimnisvollen Dinge hier unten machen es nicht besser. Eine Stunde später sind Toran, Serena und Seto wieder auf dem Rückweg... Justus wird nachkommen. Der Prinz sitzt jetzt mit in der Kutsche, in seinen Händen hält er den eingewickelten Dolch. „Bist du sicher, das du das tun willst?“ fragt die Regentin wiederholt. „So sicher wie noch nie in meinem Leben.“, bekräftigt der Schwarzhaarige seine Entscheidung. „Du hast doch immer gesagt, ich müsste endlich meiner Bestimmung folgen. Jetzt werde ich es tun.“ „Ja... endlich bist du erwachsen geworden.“, lächelt Serena, sie ist erleichtert das es so gekommen ist. Ihr Cousin hat sein Selbstbewusstsein schneller wiedergefunden als befürchtet, eigentlich musste sie den Seelenfressern dankbar sein, denn ohne sie hätte Toran viel länger gebraucht um zu sich zu finden. „Gibst du mir den Dolch einmal?“ bittet die Blauäugige ihren Verwandten. „Natürlich.“, ist dieser sogleich einverstanden und reicht ihr diese besondere Waffe. Kaum hält Serena sie in der Hand, da leuchtet sie auch schon auf. Auch der Herrscherin fällt auf, das sich das Relikt lebendig anfühlt. Überrascht sieht sie ihren Verwandten an, dieser nickt. „So empfinde ich es auch.“, bestätigt er leise. Seto versteht im Augenblick gar nichts, den Blickwechsel zwischen Toran und Serena hat er nicht gesehen, sein Augenmerk ist auf die Waffe gerichtet. „Wieso leuchtet sie bei dir ebenfalls auf?“ erkundigt er sich bei seiner Freundin, er hat es so verstanden, das der Dolch nur auf den Auserwählten reagiert... er hat sich wohl geirrt. „Vermutlich, weil in mir das gleiche Blut fließt.“, vermutet die Gefragte. „Gesyria ist ein geheimnisvolles Land... Ich bin froh das meine Welt einfacher ist.“, seufzt der Brünette. „Das kommt auf den Standpunkt an.“, lacht Serena und schmiegt sich an ihren Freund. „Wenn du von hier in unsere Welt kommst, ist diese auch sehr Geheimnisvoll.“ Sie gibt Toran den Dolch zurück, dieser wickelt ihn wieder ein und verstaut ihn unter seiner Kleidung. Kurz darauf erreichen sie den Kasernenhof, die Drei steigen aus. Auf dem Weg zu ihrer Unterkunft, hält der Prinz einen Stallburschen auf. „Sorge bitte dafür, das der Hengst der Königin und mein Pferd eine Stunde vor Sonnenaufgang fertig gesattelt sind. Für mich bereite alles für längere Tour in der Wildnis vor.“, trägt er dem Mann auf. „Ja Herr. Es wird alles bereit sein.“, verbeugt sich der Pferdeknecht vor seinem Herrn. „Gut... ich verlass mich darauf.“, erwidert Toran zufrieden, will schon gehen, da fällt ihm noch etwas ein. „Silas soll kommen, sobald er fertig ist.“ Der Stallbursche nickte und machte sich dann eilig auf den Weg die ihm aufgetragenen Aufgaben zu erfüllen. Toran dreht sich um und will seiner Cousine folgen. Sie steht an der Tür, sieht ihn an, ihre Augen funkeln. Der Prinz tritt an sie heran. „Was ist? Bist du nicht einverstanden?“ erkundigt er sich verwundert. „Doch... es ist schön diese selbstverständliche Autorität an dir zu sehen. Deine Haltung ist ganz die eines Königs.“, grinst sie ihn an, schelmisch setzt sie hinterher. „Baltrok wäre Stolz auf dich.“ Eine leichte Röte überzieht Torans Gesicht, das aus ihrem Mund zu hören ist ihm peinlich und macht ihn auch gleichzeitig stolz. Er legt viel Wert auf ihre Meinung, sie hat immer zu ihm gehalten, hat ihm das Leben gerettet und sie ist seine Königin. „Kannst du sie nicht zum Schweigen bringen Seto?“ seufzt er übertrieben auf. „Könnte ich schon, aber sicher nicht jetzt und hier.“, antwortet dieser, auch er grinst den Thronfolger an. „Ach ihr zwei seid unmöglich.“, grummelt der Schwarzhaarige und geht an den Beiden vorbei, lachend folgt ihm das Paar. Sie sind noch nicht lange in der Offiziersmesse, als es auch schon an der Tür klopft. Silas kommt herein. „Ihr wolltet mich sprechen?“ „Ja...“, erwidert Toran. „... du kennst dich doch hier im Süden aus?“ „Ja Herr.“, gewohnt kurz ist die Antwort des Soldaten. „Gut... ich muss zur schwarzen Quelle. Kannst du mir in etwa den Weg beschreiben?“ bittet der Thronfolger. „Ihr wollt zur schwarzen Quelle?.... Allein?“ fragt der General überrascht. „Genau das habe ich vor... also, kannst du mir den Weg beschreiben oder nicht?“ reagiert der Prinz etwas barsch. „Ihr reitet nicht allein... ich begleite euch.“, bestimmt der Blonde nun. „Nein... das werdet ihr nicht.“, lehnt Serena ab. „Ihr bekommt eine andere Aufgabe. Ihr werdet mit einigen Männern nach Roxantras reiten und die Hauptstadt sichern. Je eher ihr aufbrecht desto besser.“ „Herrin... mit allem Respekt. Der Prinz kann nicht allein durch die Wildnis reiten, das ist zu gefährlich.“, wendet Silas ein. „Was wollt ihr eigentlich an der schwarzen Quelle?“ „Erstens Silas geht es dich nichts an, was ich dort vorhabe. Zweitens... Serenas Weg ist mindestens genauso gefährlich wie der meine. Und genau wie sie, bin ich in Lage meine Aufgabe zu erfüllen. Ich reite allein... Ende der Diskussion.“, weist Toran den General in seine Schranken. Verblüfft starrt der Soldat den Schwarzhaarigen an, die Entschlossenheit und Autorität die er jetzt an ihm sieht, ist bis vor kurzem nicht an ihm zu finden gewesen. Die jüngsten Ereignisse haben den Thronfolger zu einem Mann heranreifen lassen. Diesem Mann traut er die Führung dieses Landes absolut zu. Knapp verbeugt er sich vor seinem künftigen König. „Wie ihr wünscht, Herr. Ich werde euch eine Karte anfertigen, bis zu eurem Aufbruch ist sie fertig.“, gibt er sich geschlagen. Nun verbeugt er sich vor Serena. „Ich werde euch nicht enttäuschen.“ Danach verlässt er den Raum um alles entsprechend in die Wege zu leiten. Keine Zwei Minuten später klopft es abermals an der Tür. Kristanus kommt herein, verbeugt sich vor der Königin, dann vor dem Thronfolger. „Herr, wie mir zu Ohren gekommen ist, wollt ihr allein zur schwarzen Quelle reiten. Das kann ich nicht zulassen. Einige Freiwillige und ich werden euch begleiten.“, teilt er entschlossen mit. „Ich will keine Begleitung, das habe ich Silas deutlich gesagt.“, lehnt Toran das Angebot des Soldaten ab. Serena steht am Fenster und wartet die weitere Entwicklung ab. Kristanus erweckt nicht den Eindruck, als würde er die Ablehnung akzeptieren und tatsächlich widerspricht er auch sofort. „Mit Verlaub, der General hat damit gar nichts zu tun. Er sagte lediglich, das ihr in den Süden wollt. Herr, ich bin nicht dumm. Diese Kreaturen heute morgen kamen aus dieser Richtung und in den alten Legenden heißt es, das dort die schwarze Quelle liegt - der Geburtsort dieser Seelenfresser. Ich vermute das ihr diesen Ort zerstören wollt, ein bisschen Hilfe ist doch nicht schlecht. Außerdem haben wir noch eine Menge wieder gut zu machen, das ist die Beste Gelegenheit. Abgesehen davon, das es in dieser Kaserne todlangweilig ist... euer Vorhaben ist eine willkommene Abwechslung.“, beendet der einfache Soldat seine Ausführungen. Nachdenklich sieht der Prinz Kristanus an, soll er ihm vertrauen? Immerhin wollte dieser ihn brechen. Aber in dessen Augen ist keine Falschheit zu sehen, trotzdem zögert Toran. Der Soldat wendet sich an die Königin. „Bitte, lasst uns mit ihm reiten. Gebt uns die Chance das Unrecht wieder gut zu machen.“, beschwört er die Regentin. „Ich bin wahrlich die falsche Person die ihr überzeugen müsst. Toran hat sich für diesen Weg entschieden und es liegt an ihm ob er ihn allein beschreitet oder ihm treu ergebene Männer mit nimmt.“, antwortet sie ihm. „Ich bin sofort wieder zurück.“, sprachs und der Soldat verließ eilig das Zimmer, er weiß was er zu tun hat. Draußen warten Georgius, Ronald, und Angus auf ihren Anführer. Sie haben sich sofort gemeldet um den Thronfolger zu begleiten. Kristanus winkt sie zu sich und kehrt mit ihnen zurück. Vor Toran gehen sie in die Knie, überrascht sieht dieser sie an. „Herr, unser Leben gehört euch. Wir werden euch bis zu unserem letzten Atemzug dienen. Wir folgen euch bis in die Hölle und fordern den Teufel zum Tanz auf, wenn ihr es wünscht.“, schwören die vier Soldaten schlicht. Torans Augen suchen den Blick seiner Cousine, doch diese verhält sich völlig neutral. Der Prinz muss diese Entscheidung allein treffen, er muss es fühlen können, ob er diesen Männern, die ihm so übel mitgespielt haben, vertrauen kann. „Gut, ihr könnt mich begleiten. Wenn es sein muss werde ich euren Schwur einfordern.“, stimmt er schließlich zu. „Wir bitten darum Herr.“, erleichtert erhebt sich Kristanus. „Wir werden euch nicht enttäuschen. Mit eurer Erlaubnis ziehen wir uns nun zurück und bereiten alles für die Abreise vor.“ „Macht das... ach Kristanus, wenn der Priester Justus kommt, bring ihn bitte gleich her.“, gibt der künftige Herrscher sein Einverständnis. Diesen schwarzen Kreaturen würde er noch einmal den Hals umdrehen, sofern sie einen besitzen. Werfen sie ihn einfach ohne Vorwarnung in dieses brodelnde Wasserloch. Sein Zorn verflüchtigt sich, er wird von beginnender Panik abgelöst. Das Wasser wirkt nicht nur als ob es kocht... langsam dringt die Wärme in seine Nerven vor, steigert sich stetig und wird am Ende unerträglich. Wild strampelt der Braunhaarige um aus diesem Loch heraus zu kommen... vergeblich. Die brodelnde Flüssigkeit gibt ihn nicht frei... im Gegenteil, je mehr er sich wehrt desto fester hält ihn diese und wird dabei immer heißer. Der Grauäugige hat das Gefühl als würde sich sein Fleisch von den Knochen lösen. Die Luft wird knapp, die Hitze ist kaum noch auszuhalten. Seine Bewegungen erlahmen, hat er jetzt alles umsonst durchgestanden? Rächen sich die Seelenfresser auf diese Weise? Wenn er die in die Finger bekommt, dann können sie ihr blaues Wunder erleben... jedem einzelnen wird er den Kopf abreißen. Unbändiger Hass bemächtigt sich seiner und fokussiert sich auf Serena. Sie ist Schuld an allem - daran das Rudgers Plan nicht aufgegangen ist. Der Nackte ballt seine Hände zu Fäusten, er wird jetzt nicht aufgeben, er wird sich um jeden Preis bei dieser blauäugigen Hexe rächen. Je intensiver er sich ausmalt, was er der jungen Frau antun würde, desto geringer wird der Widerstand der wasserähnlichen Flüssigkeit. Schließlich spuckt sie den Körper aus. Gierig saugt Cougar die Luft in seine Lungen, begrüßt die Kühle um ihn herum. Lang ausgestreckt liegt er auf dem kalten Boden und beruhigt seine Nerven. Als er seine Augen öffnet stellt er fest, das er sich hier allein befindet. „Euer Glück, das ihr nicht hier seid.“, knurrt er leise. Stöhnend dreht er sich auf den Bauch und stemmt sich auf alle Viere, um sich danach zu erheben. Seine grauen Augen gehen suchend umher und bleiben an einem Stoffhaufen hängen. „Das ist ja wohl auch das mindeste.“, murrt Cougar. Noch etwas wackelig auf den Beinen begibt er sich zu dieser Stelle, bückt sich und hebt den obersten Gegenstand auf... ein Handtuch wie er erfreut feststellt. Etwas versöhnt trocknet er sich ab, lernt dabei seinen Körper kennen. Alles was er sieht und ertasten kann, gefällt ihm. Ruperts Geist ist vor allem mit der Männlichkeit des neuen Körpers zufrieden. Bis eben ist von den noch getrennten Geist nichts zu merken, doch das ändert sich jetzt. 'Du willst dir doch jetzt nicht einen runterholen?' nörgelt der Geist Rudgers. Dieser Teil Cougars will lieber trainieren, sich auf den bevorstehenden Kampf vorbereiten und sich nicht in haarsträubenden sexuellen Phantasien ergehen... auch wenn diese ihren Reiz haben. 'Klar... ich muss wissen ob alles an diesem Körper richtig funktioniert.', stöhnt Rupert heiser, während sich Cougars Finger immer intensiver mit dieser prachtvollen Erektion beschäftigen. 'Und wozu das? Wir haben wichtigeres auszuprobieren als ausgerechnet das hier.', keucht Rudger, der sich den Gefühlen nicht entziehen kann. 'Wo ist deine Phantasie geblieben, Brüderchen? Wenn ich diese kleine Schlampe besiegt habe, werde ich sie mitten auf dem Schlachtfeld nehmen. Ahhh... das wird ihr Gefolge demoralisieren.', erklärt Rupert leicht gepresst. 'Idiot... ahh... aber das eine mal muss reichen. Wir müssen wichtigeres trainieren als ausgerechnet unseren... ahh, verdammt.', stöhnt Cougar seine Erlösung hinaus. Mit zittrigen Beinen lehnt sich der große Mann an die Wand, solange bis sein Orgasmus völlig abgeklungen ist. Danach kleidet er sich an, jetzt fühlt er sich auch wohler. Seine Hände fahren durch sein langes Haar. Viel zu lang findet Rudger und ehe Rupert Einspruch erheben kann, dem das lange Haar sehr gefällt, nimmt ersterer den bereitliegenden Dolch und schneidet das Haar auf Schulterlänge ab. 'Was sollte das? Das lange Haar sah doch gut aus.', beschwert sich Rupert. 'Es stört im Kampf.', rechtfertigt sich der Andere. Mit hochrotem Kopf steht Justus vor Toran, er hat sich so sehr beeilt, das ihm im Augenblick die Luft zum Atmen fehlt. Kristanus will wieder gehen, er hat seinen Auftrag ausgeführt und muss sich jetzt wieder um die Vorbereitungen kümmern. „Warte Kristanus.“, stoppt der Schwarzhaarige den Soldaten, der abwartend neben der Tür stehen bleibt. Serena kommt mit einem Stuhl heran und drückt den Priester auf diesen. „Ihr fallt uns sonst noch um.“, befürchtet sie. Nach wenigen Augenblicken beruhigt sich die Atmung Justus', er greift unter seine Kutte, holt ein Papier hervor und reicht es dem Prinzen. „Hier... auf diesem Bogen Papier steht alles genau beschrieben. Wie ihr zur Quelle findet und wie ihr sie zerstören könnt.“, erklärt er hastig. Der Prinz faltet das Papier auseinander, seine Augen überfliegen den Inhalt der Schrift, er lässt die Hände sinken und fixiert den dicklichen Mann. „Das ist ja wunderbar. Aber es gibt einen Haken... ich kann diese Schriftzeichen nicht entziffern.“, stellt der Schwarzhaarige trocken fest. Verwunderung zeichnet sich in dem Gesicht des Priesters ab. „Aber ihr seid doch des Lesens mächtig, davon bin ich jedenfalls ausgegangen.“, entgegnet jener perplex. Kristanus kann sich gerade noch ein Lachen verkneifen. Serena dreht sich um und beißt sich auf die Lippen, selbst Setos Mundwinkel zucken verdächtig. „Natürlich kann ich lesen.“, empört sich Toran. „Aber nicht diese Schriftzeichen.“ Er hält Justus das Papier dicht vor die Augen, dieser nimmt den Kopf ein wenig zurück um besser sehen zu können. Verständnislos starrt er auf die Buchstaben, bis ihm sein Fehler förmlich ins Auge springt. Eine flammende Röte überzieht sein Gesicht. „Verzeiht, es ist die alte Geheimschrift der Drachenhüter. Mir ist sie so geläufig das ich nicht darauf geachtet habe, das ihr sie eventuell nicht lesen könnt.“, entschuldigt er sich eifrig und steht sofort auf. „Ich werde es sofort übersetzen, morgen bei Sonnenaufgang habt ihr die Übersetzung.“ „Ihr habt das doch sicher alles im Kopf? Den Weg zur Quelle, die genaue Lage und wie man sie zerstören kann?“ fragt Toran lauernd. „Sicher... ich habe es sooft gelesen... Aber ja, ich erkläre euch alles ganz genau, dann braucht ihr das Papier nicht mehr.“, antwortet der Priester ahnungslos. „Das ist nicht nötig... Ihr werdet mich begleiten.“, verlangt der Schwarzhaarige. Justus glaubt sich verhört zu haben, er soll den Thronfolger begleiten, entsetzen macht sich in seinem Gesicht breit und die Beine werden ihm weich. Schnell schiebt die Königin den Stuhl hinter den Priester, der völlig entgeistert auf diesen sinkt. „Ihr scherzt... ich soll euch doch nicht wirklich begleiten?“ hakt er ungläubig nach. „Doch doch... das ist mein voller Ernst.“, bestätigt Toran schmunzelnd. „Ihr kennt die Schriften am besten, wozu wollt ihr es aufschreiben? Mal abgesehen davon, das ihr viel zu spät fertig wärt.“, bekräftigt der Thronfolger seine Entscheidung. „Aber ich bin nicht für einen langen Ritt geeignet... in der Tat bin ich noch nie länger als eine Stunde im Sattel gesessen.“, versucht der Drachenhüter dem unvermeidlichen noch zu entkommen. Hilfesuchend wendet er sich an die Königin und ihren Freund. „Herrin.. bitte... das könnt ihr doch nicht zulassen. Ich kann nicht mitreiten... seht mich doch an. Ich bin absolut ungeeignet.“, beschwört er die Schwarzhaarige eindringlich. „Ihr habt alle Voraussetzungen die nötig sind. Ihr kennt euch mit der schwarzen Quelle, ihrer Wächter und deren Zerstörung aus.“, unterstützt sie die Entscheidung ihres Cousins. „Ich werde mich Wundreiten...“, führt er auf. „Ihr habt eine hervorragende Kräutersalbe, die Haut heilt sehr schnell.“, wischt Seto dieses Argument beiseite. „Aber ich kann nicht kämpfen.“, startet er einen weiteren Versuch. „Das braucht ihr nicht, dafür begleiten wir euch ja.“, grinst Kristanus breit. Der Priester sitzt wie ein Häufchen Unglück auf seinem Stuhl, hätte er gewusst, das die Sache so eine Wendung nimmt, dann hätte er geschwiegen... er seufzt tief auf, nein, das hätte er nicht. „Ich kann euch nicht überreden mich hier zu lassen?“ fragt er ein letztes Mal. „Nein... es ist beschlossen. Ihr begleitet uns bei unserem Unternehmen und damit ihr den Aufbruch nicht verpasst, werdet ihr hier schlafen. Kristanus wird euch begleiten, damit ihr im Tempel alles nötige regeln und eure Sachen packen könnt. Dann kommt ihr wieder mit zurück. Das wäre dann alles... Ihr könnt jetzt gehen.“, entlässt der künftige König seine Reisebegleiter. „Ich werde schon dafür sorgen, das der Priester uns begleitet. Wir haben sicher das passende Pferd für ihn.“, verspricht Kristanus, nimmt den unglücklichen Mann am Arm und zieht ihn mit hinaus. „Justus tut mir ein bisschen Leid.“, bemerkt Serena. „Ach, das übersteht er schon. Es ist jedenfalls die beste Lösung, unter Umständen muss ich schnell handeln, da kann ich doch nicht erst nachlesen, was ich tun muss. Der Feind wird sicher nicht warten, bis ich mit dem Lesen fertig bin.“, wiegelt Toran ab. „Serena... du triffst morgen doch Baltrok wieder?“, fragt er nach eine Weile seine Cousine. „Sicher, er muss auf den neuesten Stand gebracht werden, damit er weiß wie er handeln muss.“, bejaht sie seine Frage. „Tust du mir einen Gefallen?“ hakt der Prinz nach. „Welchen?“ will sie wissen. „Würdest du ihm einen Brief von mir geben?“ bittet Toran leise, eine leichte Röte überzieht sein Gesicht. „Gern... gib ihn mir morgen früh. Ich werde ihn weiter geben.“, stimmt sie zu. „Danke Cousinchen. Ich schulde dir was.“, dankt ihr der Prinz erleichtert. Spontan umarmt er sie. „Bleib am Leben, das genügt schon.“, lächelt sie ihn an. Nach einem einfachen Abendmahl trennen sie sich. Toran will einen Brief an seinen Liebsten schreiben und Serena will die vorerst letzten gemeinsamen Stunden mit Seto genießen. In ihrem Zimmer fällt ihrer beider Maske ab, traurig sieht Serena ihren Liebsten an. „Ich kann dich nach Hause bringen... jetzt. Mokuba wird sicher schon warten und hier wird es zu gefährlich für dich.“, sagt sie leise. „Ich bleibe... nur mit dir werde ich gehen.“, widerspricht er sofort. Zärtlich streicht er ihr über das Gesicht, nimmt es zwischen seine Hände. „In den letzten Tagen habe ich eine Menge über dich gelernt. Ich will dich unterstützen solange ich es kann.“, erklärt er bestimmt, ihren Einspruch erstickt er mit einem Kuss. Zu gern lässt sie sich in diesen fallen. Sanft und zärtlich beginnt dieser, weckt dann die Lust auf mehr. Schließlich müssen sie den Kuss, wegen akuten Sauerstoffmangels unterbrechen. Atemlos sehen sie sich an, auf ein unsichtbares Signal hin umarmen sie einander stürmisch. Ihre Hände gleiten fahrig über den Körper des Anderen, hektisch befreien sie sich von ihrer Kleidung. Die Anspannung der Geschehnisse des Tages entlädt sich in einem wilden Verlangen. Sie haben Beide dem Tod ins Auge geblickt, sie müssen sich bald trennen und wissen nicht ob sie eine gemeinsame Zukunft haben werden. Serena wie auch Seto wollen einander fühlen, wollen spüren das sie Leben... einander ihre Liebe zeigen. Bevor sich Serena gänzlich fallen lässt, schickt sie noch jemanden in die Ecke. 'Drakos...', beginnt sie flüchtig, doch der Drache weiß was sie von ihm will. 'Ja ja... ich weiß schon.', murrt die Drachenseele genervt. 'Ich geh schon und steck meinen Kopf unter den Flügel.' Inzwischen kennt er die Anzeichen der Lust seiner Wirtin, ist es erst auch aufregend gewesen, diese neuen Gefühle kennen zu lernen, so ist es jetzt nur noch nervig. 'Was diesen Punkt betrifft bin ich froh, wenn wir uns endlich trennen können.', grummelt Drakos vor sich hin, während er sein 'Versteck' aufsucht. Die Blauäugige muss unwillkürlich lachen, irritiert schaut Seto sie an. „Drakos beschwert sich darüber, das er seinen Kopf schon wieder unter den Flügel stecken muss.“, klärt sie ihn auf. „Der Ärmste... wenn ich Zeit habe werde ich ihn bedauern.“, erwidert der Brünette mit leichter Ironie. Für ihn ist es auch nicht einfach den Drachen komplett auszublenden. 'Darüber rede ich mit ihm wenn ich meinen Körper habe.', knurrt Drakos unwirsch. „Er kommt darauf zurück, wenn er in seinem Körper ist.“, gibt Serena grinsend weiter. „Gut... ich freu mich drauf.“, brummt Kaiba. „Aber jetzt stört er, ich will dich allein und brauche seine Kommentare nicht.“ „Dann küss mich endlich.“, fordert seine Freundin. Kurz darauf versinken sie in ihrer Leidenschaft, in ihren Köpfen ist kein Platz mehr für rationale Gedanken. Nur noch der Wunsch nach Erfüllung ihrer Begierde hat dort Raum. Das Feuer der Lust verschlingt sie mit Haut und Haaren und gibt sie so schnell nicht mehr frei. Eine Stunde vor Sonnenaufgang finden sich Serena, Seto und Toran in der Offiziersmesse ein. Der Prinz reicht seiner Cousine ein versiegeltes Papier, sie nimmt es entgegen, wiegt es in der Hand. „Hm... du hast deinem Schatz aber eine Menge zu sagen.“, bemerkt die Blauäugige doppeldeutig und steckt das Papier unter ihre Weste. „Ich habe ihn ja auch schon lange nicht mehr gesehen.“, rechtfertigt sich der Schwarzhaarige trotzig, eine leichte Röte überzieht dabei sein Gesicht. „Wir sollten jetzt aufbrechen.“, wechselt der Thronfolger das Thema. „Einverstanden.“, grinst Serena, tut ihrem Cousin den Gefallen und geht auf den Wechsel ein. Draußen auf dem Kasernenhof treffen sie auf die anderen 'Reiseteilnehmer'. Kristanus und seine Männer sitzen schon auf den Pferden, ebenso Justus, der nach wie vor sehr unglücklich über seine Teilnahme an dieser Mission ist. Der General tritt an die königlichen Familienmitglieder heran und händigt Toran eine Karte aus. „Ich habe die Karte so genau wie möglich angefertigt. Den letzten Teil des Weges müsst ihr allerdings allein finden, der ist niemanden bekannt.“, erklärt Silas dem Thronfolger. „Danke Silas. Justus wird uns weiterhelfen, wenn die Karte nichts mehr nützt.“, dankt Toran seinem General. „Gut... ich wünsche euch viel Erfolg beim lösen eurer Aufgabe.“, verabschiedet sich dieser von seinem künftigen König. „Auch euch, meine Königin, wünsche ich viel Glück. Ich bin froh euch kennen gelernt zu habe. In zwei Stunden werde ich nach Roxantras aufbrechen. Wenn das Schicksal es will, werden wir uns dort wiedersehen.“, verbeugt er sich vor Serena. „Danke Silas, ich wünsche euch ebenfalls viel Glück.“, leicht nickt sie ihm zu. Die Herrscherin Gesyrias wendet sich ihrem Cousin zu, umarmt ihn herzlich. „Kommt alle gesund wieder. Toran ich wünsche dir und deinen Männern viel Glück bei eurem Vorhaben. In der Hauptstadt werden wir uns wiedersehen.“, verabschiedet sie sich von ihm. Er erwidert ihre Umarmung. „Pass auf dich auf Cousinchen.“, sagt er schlicht, beugt sich vor und flüstert ihr noch etwas ins Ohr. „Ich werde es ausrichten.“, verspricht die junge Frau. Der Schwarzhaarige reicht Seto die Hand, die jener auch ergriff. „Du bist der richtige Mann für Serena und ich bin froh, das ich dich kennen lernen durfte. Auch dir wünsche ich viel Glück.“, meint der Schwarzhaarige lächelnd. „Danke... ich kann das nur zurückgeben.“, entgegnet Kaiba und deutet eine leichte Verbeugung an. Jetzt steigen alle in den Sattel, Seto sitzt hinter Serena auf Tien-Ma. Gemeinsam brechen alle auf, eine viertel Stunde später trennen sich die Wege von Toran und Serena. Der Thronfolger und seine Männer streben in Richtung Süden, Serena nach Nord-Ost. Keiner von ihnen weiß ob sie die ihnen gestellten Aufgaben lebend überstehen werden. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)