Gesyria von night-blue-dragon ((Der Kampf um Macht und das Überleben der Drachen)) ================================================================================ Kapitel 4: Entäuschung und Wahnsinn ----------------------------------- Kapitel 4 Enttäuschung und Wahnsinn Bald schon hat er den Mann gefunden, der seine kleine Schwester getötet hat, er legt sich auf die Lauer, beobachtet den Kerl, um sich ganz sicher zu sein. Dann erkennt er den Bogen wieder, den er für Sophie gemacht hat, wieder spürt er das Verlangen zu quälen, zu töten. Schnell sucht er ein Versteck für seinen Bogen, den wird er nicht brauchen, dann geht er auf den Kerl zu. „Hallo, mein Herr....“, spricht er den Mörder freundlich an, „.... ich glaube, ich bin vom Weg abgekommen. Könnt ihr mir helfen?“ Der Kerl zuckt zusammen, seine kleinen fiesen Augen mustern den Jungen von oben bis unten ‚Warum nicht’ denkt er bei sich ‚Ein bisschen Abwechslung tut gut’. „Natürlich kann ich dir helfen, mein Kleiner, aber heute ist es schon spät. Willst du nicht die Nacht bei mir verbringen? Ich zeige dir Morgen dann den richtigen Weg.“, erklärt sich der Ältere bereit. Rupert tut so als überlege er. „Ich nehme ihr Angebot gerne an.“, stimmt er zu. „Schön, dann folge mir, wir müssen noch ein Stück bergauf gehen, dann sind wir da.“, fordert der Größere zufrieden. Er geht voran und Rupert folgt ihm, seinen hasserfüllten Blick unverwandt auf den Mörder gerichtet. Bei der Behausung angekommen sieht sich der junge Mann um. Sie sind jetzt auf einem kleinen Plateau mit Blick über die Wälder, aber er hat für die Schönheit der Gegend keinen Sinn. Die Behausung ist nichts anderes als eine Höhle im Fels, ein schweres Tierfell dient als Tür, drinnen wie draußen gibt es eine Feuerstelle, der Einsiedler bittet Rupert herein. Im Feuerschein ist ein einfaches Strohlager zu erkennen, das als Bett dient. Der Alte lässt seinen Blick gierig über den Köper des Jüngeren gleiten, doch im nächsten Moment weiten sich seine Augen vor Schreck. Rupert wirbelt herum und schlägt zu. Als der Mörder seine Augen wieder öffnet, merkt er, das er an einen Baum gefesselt ist „Wieder wach“ fragt ihn der Jüngling kalt, verwirrt sieht er auf den Jungen „Was habe ich dir getan, das du mich so behandelst. Habe ich dir nicht helfen wollen?“ „Ja....genauso wie meiner Schwester....nicht wahr. Was anderes hast du Schwein doch nicht im Kopf gehabt“ Ruperts Stimme ist völlig emotionslos. Krampfhaft versucht der Gefesselte sich zu erinnern, ja, das kleine Mädchen von neulich, die war süß, ein genießerisches Grinsen breitet sich auf seinem Gesicht aus. Der Braunhaarige weiß Bescheid, beginnt mit seiner Folter und damit überschreitet er die Grenze zwischen Rache, die ihm jeder verziehen hätte, und Genuss an der Qual anderer. Nach stundenlanger Folter stirbt der Mörder von Sophie, bei Sonnenaufgang. Das Schlimmste ist aber, das es den jungen Mann gefallen hat, den anderen zu peinigen, sein größtes Bedauern ist, das der Mörder einfach gestorben ist, dafür hasst er ihn noch mehr. Er lässt ihn einfach am Baum hängen und kehrt nach Hause zurück. Das Sommersonnenwendfest ist da, doch auf dem abgelegenen Hof ist nichts mehr wie es war. Bernd und Katie arbeiten nur noch still vor sich hin, sie reden kaum noch miteinander, Rupert hat das Gefühl, sie würden ihm die Schuld am Verlust ihrer Tochter geben, weil sie unbedingt jagen gehen wollte. Trotz allem freut er sich auf das Fest, eigentlich mehr auf Doren. Zur verabredeten Zeit ist er bei ihr zu Hause, um sie abzuholen, besorgt fragt sie ihn „Willst du wirklich auf das Fest gehen? Ich meine ....nach der Sache....mit Sophie“ er lächelt etwas gequält „Sie würde es so wollen.....oder willst du nicht mehr mit mir hingehen?“ sie erwidert freundlich „Wenn du Spaß hast hinzugehen, dann habe ich den auch“ So gehen sie gemeinsam auf das Fest, unterwegs nimmt er schüchtern ihre Hand, sie lässt es zu, denn sie hat Mitleid mit ihm. Auf dem Fest wird getanzt, gelacht, getrunken und geflirtet, spät am Abend geht Rupert mit Dorena spazieren. Er hat ein bisschen getrunken, nicht viel, es reicht aber um mutig zu werden. So bleibt er stehen, dreht Dorena zu sich „Du bist wunderschön“ sagt er zu ihr, sie ist verblüfft über seine Reaktion „Danke, aber...“entgegnet sie, will noch was sagen, doch er verschließt ihr den Mund mit einem Kuss. Erst lässt sie es geschehen, sie ist zu überrascht, doch dann wehrt sie sich „Was soll das? Ich will das nicht“ „Aber... ich dachte.... du magst mich?“ stottert er und wird rot „Ja...“ erwidert sie „....als Freund, aber nicht als Liebhaber. Wie kommst du denn auf diese absurde Idee?“ diese Worte sind wie eine kalte Dusche für ihn, er hält sie immer noch fest, merkt nicht, das er immer fester zugreift „Aua....du tust mir weh.....lass mich los..... sofort“ Er lässt los, sie dreht sich um, läuft zurück, seine Gedanken wirbeln durch den Kopf, ihre Worte erschüttern ihn zutiefst. Nach einer Weile kehrt auch er zurück, auf halben Weg hört er ihre Stimme, sie ist nicht alleine, es ist noch jemand bei ihr, er kennt die Stimme genau, sie gehört Jonas, seinem Freund. Er schleicht näher, hinter ein paar Büschen sieht er die beiden im Mondlicht, sie küssen sich und das nicht nur freundschaftlich. Genau kann er erkennen, das die Hand von Jonas über ihre Brust streicht, dort verweilt um sie zärtlich zu streicheln, dann wandert sie weiter nach unten, über ihren Po um schließlich unter ihrem Rock zu verschwinden. Gebannt starrt Rupert zu dem Paar, er kann seine Augen nicht abwenden, sieht wie es ihr gefällt, wie ihre Hand auf die Suche geht, in Jonas Hose fündig wird. Jonas stöhnt genießerisch auf, der Beobachter glaubt seinen Augen nicht trauen zu können, aber er hätte das noch schlucken können. Doch die nächsten Worte der Beiden treffen ihn zutiefst. Das Pärchen löst sich voneinander „Was ich dir noch erzählen wollte...“ meint sie „....Rupert hat mich vorhin geküsst, ich glaube, der ist verknallt in mich“ bei dem Gedanken lacht sie „Als wenn ich so einen Bauernlümmel an mich ranlassen würde“ Jonas lacht mit „Lass ihn das nicht hören, du hast zuviel getrunken, weißt nicht, was du sagst, immerhin ist er mein Freund“ „Ach tu nicht so, du machst dich doch auch immer lustig über ihn“ „Und der hat dich geküsst...ha....mehr hätte er wohl auch nicht zustande gebracht“ Beide lachen albern, doch in Rupert zerbricht das feine Gespinst der Menschlichkeit, seine bisher unterdrückte wahre Natur bricht sich Bahn, er ballt die Hände zu Fäusten ‚Das zahle ich euch heim, dafür müsst ihr bitter büßen.’ Ein paar Tage später ist Jonas spurlos verschwunden, alle Suche ist vergebens, selbst Rupert kann ihn nicht finden und er ist ein ausgezeichneter Spurenleser. Das rehäugige Mädchen kommt zu ihm, will ihn noch mal um Hilfe bitten „Wer schickt dich?“ fragt er sie „Niemand, keiner weiß das ich hier bin, bitte, hilf mir ihn zu finden“ nachdenklich sieht er sie an „Na gut...wir müssen aber gleich aufbrechen, ich hab noch eine Idee wo er sein könnte“ er nimmt sie bei der Hand „Komm einfach mit“ vertrauensvoll folgt sie ihm. Er führt sie immer tiefer in den Wald, bald kennt sie sich nicht mehr aus, hat jegliche Orientierung verloren, als es anfängt zu dämmern bekommt sie Angst „Wir sollten umkehren und morgen weitersuchen“ schlägt sie ängstlich vor „Der Weg ist zu weit, wir kämen dann nie weiter. Ich kenne hier eine Höhle in der wir übernachten können, morgen früh suchen wir weiter, wenn du damit einverstanden bist“ sie denkt kurz nach „Ist gut.....“ willigt sie ein „....und morgen finden wir ihn?“ „Ja....du findest ihn“ er führt sie zu der Höhle, in der, der Mörder seiner Schwester gehaust hat. Sein Benehmen wird immer unheimlicher je näher sie der Höhle kommen „Du machst mir Angst“ sagt sie schließlich „Sieh, da oben ist die Höhle, du kannst schon raufgehen, ich sammele noch etwas Feuerholz“ Zögernd macht sie sich auf den Weg, ein ungutes Gefühl beschleicht sie, ihr wird bewusst, das sie einen Fehler gemacht hat. Oben angekommen, bewundert sie den schönen Ausblick, vergisst ihre Furcht, dann betritt sie die Höhle, sieht sich um und stößt einen gellenden Schrei aus. Sie hat ihn gefunden, ihren Jonas, sie erkennt ihn an der Kleidung, von dem Rest ist nicht mehr viel zu erkennen, aber er lebt noch „Lauf......weg......flieh“ röchelt er „....er ....ist.... wahnsinnig.....lauf...bevor ....es zu...spät ist“ Sie springt auf, will zum Eingang raus, doch er steht schon da, sieht sie mit irrem Blick an „Ihr habt euch lustig über mich gemacht, dafür bezahlt ihr heute“ Ungehört verhallen ihre Schreie in den Wäldern, dieser Tage wird ein Monster geboren, wie es schlimmer eigentlich keines geben kann. Das Dorf betrauert den Verlust zweier Menschen, alle hoffen, sie seien durchgebrannt und tauchen irgendwann wieder auf. Doch die Hoffnung ist vergebens, im Gegenteil, immer öfters verschwinden Leute aus der Gegend, nie werden sie wiedergefunden. Rupert frönt seinem dunklem Ich, genießt es zu Quälen, zu Töten, zu Missbrauchen. Doch bald ist es ihm langweilig, es ist kein Reiz mehr da. Das Schicksal gibt ihm die Möglichkeit, sein Jagdgebiet erheblich zu erweitern. Als der schwarze Tod über das Land rollt, fordert er auch hier seinen Tribut, Ruperts Zieheltern erliegen der Krankheit, jetzt gibt es nichts mehr was ihn hier hält, er verkauft alles und verschwindet, niemand weiß wohin. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)