The Vision of Escaflowne von Schreibfee_86 (Ein neuer Feind) ================================================================================ Kapitel 1: Alles nur ein Traum? ------------------------------- Alles nur ein Traum? Es ist nun schon 3 Jahre her, dass Hitomi auf die Erde zurückgekehrt ist. Sie hatte ihre schulische Ausbildung mit dem Abitur und einem Durchschnitt von 1.3 abgeschlossen und auch ihre Karriere als internationale Läuferin schien sich allmählich in die Realität umzusetzen. Doch anstatt sich darüber zu freuen und in Jubel stürmen auszubrechen, nahm Hitomi es hin als wäre es das normalste auf der Welt. Ihre beste Freundin Yukari hatte bereits nach der 10 Klasse die Schule verlassen und reiste nun mit Amano, Hitomis früherer Liebe durch Amerika, Asien und Australien, die die Hitomi immer am besten verstanden hatte, und auch nur durch ein austauschen der Blicke verstand was mit Hitomi los war, war nun fort. Doch Hitomi freute sich für ihre Freundin, sie hatte solange für Amano geschwärmt und nun war für sie ihr größter Wunsch in Erfüllung gegangen. Und obwohl sich Hitomi bemühte kam sie nicht drum herum, immer mal wieder in ihrer Vergangenheit zu versinken. Zurück zu ihrem Van und alles andere um sich herum vergessen können. Ja, davon träumte Hitomi jeden Tag, darauf hoffte sie jeden Tag wieder von dem weißen, gleißendem Licht erfasst zu werden und zu Van gebracht werden. Zu den großen haselnussbraunen Augen, die sie immer so verliebt angesehen haben, ihn zu umarmen, seine wärme zu spüren, ihn zu fühlen. All das wünschte sie sich so sehr, aber was sollte sie tun? Würde Van sie überhaupt zurück haben wollen? Vielleicht hatte er inzwischen auch schon längst geheiratet und einen Thronerben für Fanelia? Aber wenn Hitomi tief in sich hinein horchte wusste sie, dass Van niemals eine andere Frau aus Liebe heiraten würde als Hitomi. Doch was, wenn die Berater ihn dazu brachten um Fanelia wirklich einen Thronerben zu schenken. Schmerzhaft verzog Hitomi das Gesicht. Nein, diese Vorstellung wollte sie nun wirklich nicht, eine andere Frau bei Van, an seiner Seite, in seinem Bett, nein! Hitomi schüttelte den Kopf um Bilder dieser Vorstellung zu verscheuchen. „Hitomi….? Hitomi… was ist denn mit dir? Ich rufe dich schon eine ganze Weile, warum antwortest du mir denn nicht?“ Eine Hand berührte sanft Hitomis Schulter „Mama, du hast mich aber erschreckt!“ „Los, komm schon runter bevor das Essen kalt wird.“ Behutsam hauchte Kasuma ihrer Tochter einen Kuss auf die Wange, bevor sie aus der Tür verschwand und sich wieder an ihr Gemälde setzte. Langsam erhob sich Hitomi aus ihrem Sessel und warf ihrem Engel noch einen Blick zu. Sie hatte sich für ihre Kunstarbeit einen lebensgroßen Van gezeichnet und mit Ölfarben verziert. Es ist wunderschön geworden und es sieht dir so ähnlich, dachte sich Hitomi bevor sie das Zimmer verließ, als sie langsam die Treppe hinunter stieg lächelte sie im Gedanken an Van. Unten angekommen beobachtete sie ihre Mutter, die bereits weiter an ihrem Gemälde arbeitete, die Landschaft, die sie zeichnete, ähnelte der in Fanelia unheimlich, aber woher sollte ihre Mutter wissen wie es dort aussah? „Du sollst doch erst essen, bevor du mir so fasziniert beim malen zu schaust.“ Mit einem liebevollen lächeln drehte sich Kasuma zu ihrer Tochter um. „Ist gut, ich geh schon, Frau General!“ lachend lief Hitomi in die Küche. Nachdem Hitomi gegessen hatte, beschloss sie noch einmal zum Sportplatz ihrer alten Schule zu gehen, dorthin wo alles begann. „Ich bin noch mal kurz weg, Mama!“ „Ist gut, aber wo willst du denn hin, es ist doch schon so spät?“ Doch Hitomi hatte die Worte ihrer Mutter schon gar nicht mehr gehört, zu sehr war sie in ihre Erinnerungen und Gedanken vertieft. Es wurde ihr alles zu viel, so viele Erinnerungen brachen mit dem Gemälde ihrer Mutter und ihrer eigenen Zeichnung von Van über sie herein. Hatte das alles etwas zu bedeuten? Aber was, es war nun schon so lange her. Vielleicht war es alles aber auch zu viel, weil Hitomi auf einmal zu viel Zeit hatte, die Schule war vorbei und das Studium würde erst in sechs Monaten beginnen. Sie hatte zu viel Zeit, ja, das musste es sein. Zu viel Zeit um über Van nach zu denken. Am Sportplatz angekommen zögerte Hitomi einen Moment, doch dann setzte sie einen Fuss vor den anderen lief die Treppe zur Arena hinunter und setzte sich dort auf die Bank der Trainer. So hatte sie die komplette Laufbahn im Auge „Ich hätte bei dir bleiben sollen, Van! Du fehlst mir so sehr. Von wegen zu viel Zeit, du hast mir schon vom ersten Tag an so gefehlt, aber ich hatte eine Aufgabe um mich abzulenken von diesem Schmerz. Was soll ich nur tun?“ „Höre auf dein Herz!“ als wäre diese Stimme vom Wind getragen direkt in ihr Ohr gedrungen und obwohl sie diese Stimme schon eine kleine Ewigkeit nicht mehr gehört hatte so war sie ihr doch vertraut. Denn seit zwei Jahren erschien Van ihr nicht mehr in Traumbegenungen. Plötzlich war Hitomi erfüllt von einer vertrauten wärme. „Van? Aber ich höre doch auf mein Herz!“ Doch plötzlich war nichts mehr zu hören, eine unbehagliche Stille kroch über den Sportplatz. „Nein, ich habe mir deine Stimme nicht eingeredet und ich träume auch nicht, rede mit mir. Van ???“ Hitomi war aufgesprungen und schrie unter tränen über den Sportplatz, doch nichts tat sich. „Warum lässt du mich allein, wo warst du all die Jahre? Bitte Van, ich will weg von hier… ich will nur noch bei dir sein.“ Allmählich machte sich Verzweiflung in ihr breit. Schließlich sackte sie auf die Knie und schlug sich die Hände vor ihr Gesicht, dann kullerte eine Träne nach der anderen an ihren Wangen über ihre Hände und Arme um schließlich auf die staubige Aschebahn zu tropfen. Und plötzlich war die behütete Wärme wieder da, so als würde Van seine Flügel um sie legen und auch die vom Wind getragene Stimme, allerdings leiser und schwächer als beim ersten mal „Bald, mein Engel, bald sind wir wieder vereint!“ Verwirrt sah Hitomi sich um, es fühlte sich wirklich so an, als hätte er sie umarmt und auch mit ihr gesprochen als würde er neben ihr stehen, aber…. da war niemand…. Wie hatte er das nur gemacht? Wie aus plötzlicher Eingebung nickte Hitomi, wischte sich die Tränen aus dem Gesicht und sie fühlte sich stärker denn je. Langsam stand sie auf, klopfte sich den Staub von ihrer Jeans und lief dann noch eine Trainingsrunde um den Sportplatz und dann nach Hause. Völlig ausgepowert kam sie zu Hause an. Schnaufend suchte sie ihren Schlüssel in ihrer umhänge Tasche, als sie gerade im Flur das Licht einschaltete erschreckte sie sich furchtbar „Mama, warum sitzt du denn noch hier?“ „Ich habe mir sorgen gemacht, hast du mal einen Blick auf deine Uhr geworfen?“ „Nein, wie spät ist es denn?“ „Es ist halb eins morgens! Wo warst du den so lange noch?“ „Ich…ich …war spazieren! Und hab wohl die Zeit vergessen, es tut mir leid!“ „Zum glück ist ja nichts passiert! Ab ins Bett mit dir.“meinte Kasuma nachdenklich. Ihr war nicht entgangen, dass Hitomi immer noch eine große Verbindung mit dem Planeten des Krieges hatte. Besorgt sah sie ihre älteste an. „Ich habe dich lieb, Mama!“ Hitomi umarmte ihre Mutter noch bevor sie schlafen ging. Könnte sie sie denn überhaupt einfach so alleine lassen? Und was ist mit ihrem Bruder? Er ist zurzeit auf Klassenfahrt. Seine Abschluss fahrt, dachte Hitomi und lächelte im Gedanken daran wie schnell die Zeit vergangen war und wie groß er geworden war. Als Hitomi sich ins Bett legte galten ihre letzten Gedanken vor dem einschlafen ihrem Van. Zur selben Zeit auf Gaya. Van lehnte sich erschöpft an den Fensterrahmen. Ich habe sie tatsächlich erreicht, nach allen fehlgeschlagenen Versuchen habe ich sie endlich erreicht. Bald ist sie wieder hier. Aber ob sie wirklich zurück will? Was ist wenn sie wieder nach ein paar Monden wieder zurück will? Das könnte ich nicht noch einmal durchstehen. Van dachte lange darüber nach, ob es wirklich das ist was er und sie wollten. Vielleicht war sie auch glücklich in ihrer Welt, wobei es ihm gerade nicht so vorkam. Das Schicksal hatte sie damals schließlich auch zusammen geführt, damals für die Rettung von Gaya und um ihre ewige Liebe zu besiegeln, warum also sollten sie nicht auch zusammen sein. Er blickte über Fanelia, das nun wieder in seiner vollen Pracht im Mondlicht erstrahlte. Natürlich war es nicht dasselbe, aber es kam ihm verdammt nahe. Es war ein harter Wiederaufbau, alle überlebenden Fanelias hatten tatkräftig mitgeholfen. Und da war Vans Zeitvertreib um nicht allzu oft an Hitomi denken zu müssen, doch auch er war nun vollkommen willenlos seinem Kummer verfallen und dachte nur noch an sie. Die ihm so hilfreich und mutig im Kampf gegen die Zaibacher beigestanden hatte. Für ihn war sie anfangs nur eine Bereicherung um den Krieg zu gewinnen, doch von Tag zu Tag wuchsen seine Gefühle für dieses Mädchen, dass nun bestimmt zu einer wunderschönen Frau herangewachsen war. Täglich malte er sich aus wie sie nun aussehen könnte, doch er wusste das all dies nur durch ihre wirkliche Erscheinung bestätigt werden konnte. Und auch er hatte sich verändert. Er war zu einem kräftigen König herangewachsen, der ständig von den Mädchen und jungen Frauen der Stadt immer wieder verführerische Blicke zu geworfen bekam. Doch all diese Frauen ließen ihn kalt, wobei er ihnen anstandshalber immer freundlich zurück lächelte, er wollte nur die eine und das machte er immer wieder dadurch deutlich, dass er jegliches Angebot anderer Länder ablehnte, die immer wieder Botschaften mit dem Wunsch, dass Van sich mit einer der Prinzessinnen verloben soll, schickten. Doch er blieb hartnäckig und redete sich immer wieder raus aus diesen verkupplungsversuchen. Auch seinen Beratern standen allmählich sämtliche Haare zu Berge. So viel Sturheit hatten sie lange nicht mehr erlebt. „König Van, verzeiht die Störung, aber morgen früh steht eine wichtige Konferenz an!“ „Danke, Merku, ich habe es nicht vergessen!“ „Eine gute Nacht, mein König!“ „Danke Merku, dir auch eine gute Nacht!“ Was soll man auch machen, wenn die die man liebt soweit weg ist. Ich kann niemand anders heiraten und wenn sich meine Berater auf den Kopf stellen. Ich liebe Hitomi und dabei bleibt es. Dachte Van und sah sehnsüchtig zum blauen Planeten auf, da musste sie irgendwo sein. Seine große Liebe! Auf die er ewig warten würde. Plotzlich hörte er ein leises Schnurren an der Tür und ohne sich umdrehen zu müssen wusste er schon wer es war. Ein kleines lächeln zeichnete sich auf seinem Gesicht ab wenn er an diese Frau dachte. „Komm schon rein, Merle.“ Sie hatte sich zu einer wunderschönen Katzenfrau entwickelt, bei der nicht nur so mancher Katzenmann schwach wurde. „Hallo Van, du denkst ja schon wieder nach. Mein armer König, kann ich irgendetwas für dich tun?“ „Nein Merle, aber weißt du was….. ich habe sie erreicht!“ „Was….miau….das ist ja toll, wann kommt sie denn?“ „Das dauert wohl noch ein bisschen, aber sag mir wie kann es, dass du dich so darüber freust? Du konntest Hitomi doch am wenigsten leiden?“ „Na ja, das war mal, weißt du, ich habe sie doch sehr lieb gewonnen. Sie ist meine Freundin geworden, auch wenn ich sie anfangs für eine ziemlich blöde Kuh gehalten habe. Und was viel wichtiger ist, sie macht dich glücklich, Van! Das was wahrscheinlich keine andere Frau jemals geschafft hätte.“ Ein kleines seufzen entrann Merle. Plötzlich hörte sie ein Geräusch auf dem Flur. „Suvain und Soraya, ich habe euch gehört also kommt raus.“ „Aber Mama, wir konnten noch nicht schlafen und wir waren heute noch gar nicht bei Onkel Van!“ Van lächelte, er freute sich so sehr für Merle, dass sie jemanden ihres gleichen gefunden hatte und auch die Liebe bei ihm gefunden hatte. Und das Resultat dieser Liebe stand nun im Türrahmen. „Wo ist euer Vater?“ „Papa schläft schon, wir sind rausgeschlichen und dann haben wir euch gehört!“ „Na dann kommt schon her.“ Das ließen sich die Zwillinge nicht zweimal sagen. Mit einem Satz landeten sie im Arm ihrer Mutter. Und sprangen schließlich zu Van. „Na ihr zwei, was habt ihr denn heute schönes gemacht!“ „Wir waren bei Esca…!“ Für diesen Satz fing sich Soraya von ihrem Bruder einen Stoß zwischen die Rippen. „Aua, bist du bescheuert!“ „Hey, Kinder wo wart ihr? Das würde ich jetzt auch ganz gerne wissen. Ihr wart doch nicht etwa bei Escaflowne?“ Angst stieg in Merle hoch, sie wusste zwar, dass Escaflowne außer Betrieb war und sie wusste auch wie viel Van mit Escaflowne für Fanelia und seine Einwohner getan hatte, aber zu sehr erinnerte der Guymielef an den furchtbaren Krieg. „Nein, nein Mama!“ „Aber…“ erwiderte Suvain. „Ich glaube ich muss mir die zwei Abenteurer mal vornehmen. Ihr wart also bei Escaflowne, was wolltet ihr dort.“ Fragte Van behutsam nach, der bemerkt hatte wie Merle auf diesen Guymielef reagiert hatte. „Wir haben schon so viel von diesem Guymielef gehört, das wir ihn einfach mal selbst sehen wollten, er hat Fanelia gerettet mit dieser Frau zusammen, die nun wieder fort, in ihrer eigenen Heimat ist.“ „Ihr dürft aber doch nicht einfach in das Waffenlager von Fanelia spazieren, es ist gefährlich dort für so kleine neugierige Nasen!“ „Aber…?“ „Nein, kein aber, das nächste mal fragt ihr mich einfach, in Ordnung, dann gehen wir zusammen und ich erzähl euch noch einiges und jetzt ab ins Bett mit euch, es ist schon spät!“ „Oh ja, bitte morgen, ja Onkel Van?“ „Mal sehen!“ „So jetzt aber ab mit euch, ich komme gleich nach.“ Sagte Merle mit einem ungeduldigen Unterton in der Stimme. „Es ist in Ordnung, Merle! Ihnen kann dort nichts passieren, aber ich werde es ihnen noch mal ganz in Ruhe erklären. Hab Geduld mit ihnen, denk mal daran was wir alles angestellt haben?“ „Du hast ja recht Van, aber ich mag es nicht wenn sie in der Nähe dieser Maschine sind!“ Langsam ging Merle zu Tür, als sie sich umdrehte blickte sie zu Van, welcher einen traurigen Blick zur Erde warf. Bald Van, bald ist sie wieder bei dir. Dachte Merle „Du wärst ein toller Vater, Van!“ Als Van sich umdrehte um auf diese Äußerung zu reagieren war Merle schon verschwunden. Ein lächeln erschien in Vans Gesicht, ein letzter Blick zur Erde, dann ging auch er zu Bett. In dieser Nacht hatte Van einen eigenartigen Traum. Zuerst stand er auf einer grünen Wiese nicht weit von Fanelia und sah seine Mutter wie sie mit Hitomi sprach, er rief nach beiden, doch sie reagierten nicht, dann wechselte das Bild plötzlich wieder er befand sich in der Krankenabteilung des Palastes und sah sich selbst auf dem Flur auf und ab laufen, wieder wechselte das Bild, er war anscheinend auf einer Konferenz der Länder außerhalb Fanelias. Hitomi war auch da. Sie hatte langes dunkelbraunes Haar mit einzelnen goldblonden Strähnen. Sie trug ein blaues rückenfreies Abendkleid mit silbernen Verzierungen. Sie unterhielt sich mit Allen, sie lachte, sah so wunderschön aus. Doch plötzlich fand sich Van auf dem Schlachtfeld wieder um ihn herum blutüberströmte Leichen, todesschreie, er sah sich wie er um sein Leben kämpfte, als er sich weiter umdrehte sah er Fanelia in Flammen stehen. Plötzlich hörte er einen schmerzerfüllten schrei, es war Hitomi. Und sie kämpfte, die langen Haare lugten unter dem Helm als geflochtener Zopf hervor, ihr Körper wurde von einer schweren Rüstung bedeckt. Doch anscheinend wurde sie verletzt und ihre Kräfte schienen zusehends zu schwinden. Plötzlich schreckte Van hoch. Er war schweiß gebadet und zitterte am ganzen Körper. Nein, das durfte nicht ihre gemeinsame Zukunft sein, nein nicht so! Nicht schon wieder, dachte Van und wischte sich den Schweiß aus dem Gesicht. Wenn das unsere gemeinsame Zukunft sein soll, dann darf sie nicht hier her kommen, niemals…. Das würde sie nicht durch stehen und er konnte nicht zusehen wie er sie in einem neuen Krieg verliert. Aber warum sollte es einen neuen Krieg geben? Warum? Die Zaibacher waren noch im Wiederaufbau, wer sollte denn angreifen und womit, eine solch große Armee, die es mit Fanelia mal eben so aufnimmt. Denn Van hatte trotz der ganzen Friedensverträge Vorkehrungen getroffen um sein Land zu verteidigen. Das Waffenarsenal von der Stadt in den Bergen hatte sich verdreifacht und die Präsenz von den neuen Guymielefs sorgte in den umliegenden Städten für Ehrfurcht und auch ein wenig Furcht, allerdings sah es in Asturia nicht anders aus. Niemand wollte mehr unvorbereitet in so eine Katastrophe geraten. Auch Hitomi schlief unruhig. Irgendetwas stiel sich in langsamen, aber mit bedrohlichen Schritten durch ihren schlaf. Doch sie konnte nichts erkennen, es war stockfinster um sie herum. Plötzlich hörte sie ein leises, aber doch ausdruckstarkes Grollen hinter sich. Sie war starr vor schreck, konnte sich nicht umdrehen. Ihre Gedanken wurden klarer, es hat mit Fanelia zu tun, es wird etwas furchtbares passieren. Etwas mächtiges ist aus seinem Schlaf erwacht und stärkt nun seine Kräfte um einen Krieg zu führen, den die Welt noch nicht gesehen hat. Hitomi bemühte sich immer wieder etwas zu sehen, aber der Raum in dem sie sich befand blieb schwarz. Sie spürte einen kalten Atem in ihrem Nacken. Ein eisiger Schauer lief ihren Rücken hinab. Ruckartig drehte Hitomi sich um, allmählich bekam sie es mit der Angst zu tun. „Wer ist da?“ fragte sie mit ängstlicher und stockender Stimme, ihre Kehle war wie zugeschnürt. Immer wieder drehte sie sich nervös in alle Richtungen um, doch sie konnte niemanden erkennen, dafür war es einfach viel zu dunkel, aber sie hörte das jemand sie umkreiste. Es muss etwas riesiges sein, dachte Hitomi, immer wieder hörte sie das selbe kratzende Geräusch, doch was konnte es sein? Was willst du denn bloß, lass sie in ruhe! Ich werde es nicht zulassen. Gib dich schon zu erkennen! Langsam fand Hitomi zu ihrer Selbstsicherheit zurück und ihre furcht begann zu schwinden. „Mir machst du keine Angst, zeig dich!“ rief Hitomi in die Dunkelheit. Ein schallendes Lachen erklang, es wurde immer lauter und lauter. Wieder suchte Hitomi ihre Umgebung nach möglichen Hinweisen ab, aber es waren keine zu sehen. Plötlich direkt vor ihr! Es starrten sie zwei eisblaue Augen an, es war als würden diese tief in ihre Seele blicken. „Das werden wir noch sehen, Seherin. Du wirst Angst haben, das ist so sicher, wie der Untergang Fanelias!“ Langsam schlossen sich die Augen und es wurde windig um Hitomi herum, sie hörte Flügelschläge „Wer bist du, warum wird Fanelia zerstört?“ Doch sie bekam keine Antwort mehr, ihre mysteriöse Traumbegegnung war verschwunden und allmählich begann die Umgebung zu verschwimmen, als sie plötzlich aus ihrem schlaf hoch schreckte hörte sie immer noch das Lachen welches ihrer Belustigung galt. Das kann nicht sein, warum sollte es schon wieder einen Krieg geben? Alle Länder haben einen Pakt… Friedensverträge… es darf sich nicht wieder alles wiederholen! Hitomi war zu nervös um sich wieder hinzulegen, ihre Gedanken zu sehr aufgewirbelt. Sie zog sich ihren Bademantel über und ging hinunter ins Wohnzimmer. Langsam ließ sie sich auf die Couch sacken, ihr blick wanderte durchs Zimmer, sie versuchte sich an die Umgebung zu erinnern, an irgendeinen Geruch aus ihrem Traum, sie wollte wissen wer Gaya bedroht oder besser gesagt, wer besonderes Interesse daran haben könnte Fanelia zu zerstören. Dann blieb ihr Blick an den Bildern ihrer Mutter hängen, sie hatte weitere Landschaften gezeichnet. Hitomi stockte der Atem. Eine Stadt in den Bergen, mit einem wunderschönen Palast…. Fanelia… flüsterte Hitomi, aber wie kann das nur sein? Viel zu viele Details stimmten genau überein, als das es nur eine Verwechslung sein könnte. Dachte Hitomi, woher wusste ihre Mutter wie es dort aussah, ob sie schon da war? Ich muss zurück, zurück zu Van… er braucht mich jetzt! Ich muss es verhindern, es muss eine Möglichkeit geben Fanelia zu retten. Hitomis Gedanken überschlugen sich. Was ist wenn ich zu spät komme? Nein, ich muss es schaffen, niemand darf Fanelia ein weiteres mal zerstören. Nun kamen ihr die Tarotkarten in den Sinn, mit einem Satz war sie von der Couch gesprungen und stürmte die Treppe hoch in ihr Zimmer. Sie suchte in ihrem Schrank, am Schreibtisch, aber nichts zu finden, sie legte sich auf den Boden und lugte unter ihr Bett – tatsächlich, da war er, der Karton, den sie aufs sehnlichste zu finden versuchte. Völlig ungeduldig zerrte sie ihn unter dem Bett hervor und stellte diesen vor sich. Kapitel 2: Die Rückkehr ----------------------- Die Rückkehr Hitomi atmete noch einmal tief durch bevor sie den Karton öffnete. Da lagen sie, die Karten, die ihr immer einen Blick in die Vergangenheit, die Gegenwart und vor allem in die Zukunft erlaubten. Langsam streckte sie ihre Hand aus, nahm den Stapel und ließ ihn vorsichtig durch ihre Hände gleiten. Hitomi hatte die Karten seit ihrer Rückkehr von Gaia nicht mehr angerührt und doch hatte sie das vertraute Gefühl nicht vergessen. Was für ein vertrautes Gefühl dachte Hitomi und begann die Tarotkarten auszulegen. Behutsam und Karte für Karte legte sie sie in einem Kreuz aus. Dann begann sie. Sie streckte den Arm aus, schloss noch einmal die Augen und wendete die Karte. Die Karte der Vergangenheit. Viel Schmerz, Verluste, tiefe Sehnsucht, Angst, das muss alles mit meinem letzten Aufenthalt auf Gaya zu tun haben und mit der Situation die nun gegeben ist. Also um die jetzige Situation besser zu verstehen muss ich nun die Karte der Gegenwart aufdecken dachte Hitomi. Erneut wendete Hitomi eine Karte. Ja, meine Vermutungen stimmen, aber noch kein Hinweis auf die Zerstörung von Fanelia, ich muss meine Gedanken noch mehr auf Fanelia und die kommende Gefahr richten. Die Karte des Feindes, Hitomi erschrak, auf dem Bild war der mächtige Todesdrache abgebildet. Er ist unser Feind, aber warum was… was hat das zu bedeuten? Als nächstes deckte Hitomi die Karten der Zukunft auf, zwei Möglichkeiten. Auf der ersten Karte waren die Liebenden abgebildet… dann die alles entscheidende Karte… Hitomi überfiel ein Angstgefühl als sie die Karte berührte. Sie schloss die Augen und deckte die Karte auf. Vorsichtig öffnete sie ihre Augen. Vor lauter Schreck ließ sie die Karte fallen… es war der Tod. Was sollte das alles bedeuten? Die Liebenden dachte Hitomi, die Karte steht für inniges Vertrauen, eine tiefe Bindung, die Bereitschaft für den anderen sein Leben zu geben und Hoffnung sowie eine unbeirrbare Stärke. Und der Tod steht für eine starke macht, welche bei gegebenen Verhältnissen in der Lage ist selbst die stärkste Verbundenheit zu durchbrechen und für leid und schmerz zu sorgen. Doch wenn wir die Gegebenheiten ändern und ihm nicht die Möglichkeit bieten einzugreifen können wir es schaffen, aber erst muss ich wissen was es mit diesem Drachen zu tun hat. Soll er der Feind sein? Die Karte bestätigt dies, aber vielleicht… Hitomi hatte einen verdacht, sollte der dunkle Besucher aus ihrem Traum der Drache gewesen sein? Natürlich war ihr unwohl gewesen, aber trotzdem hatte sie vertrauen zu diesem dunklen mächtigem Tier. Er konnte nicht ihr Feind sein! Alles in allem erwartet Gaya ein neuer Krieg um Leben und Tod und den Karten nach zu urteilen konnte nur eine wahre, ehrliche Kraft diesen Krieg beenden, eine Kraft die durch nichts erschüttert werden kann – ihre Liebe, die Liebe zwischen Van und ihr. Sie haben schon einmal einen Krieg beenden können. Langsam erwachten Glücksgefühle in Hitomi, ihr Kampfgeist erwachte und sie wusste nun dass Van sie nicht vergessen haben konnte, er liebte sie immer noch so wie bei ihrem letzten Besuch auf Gaya. Aber bei ihrer nächsten Reise zu diesem magischen Planeten würde es kein Besuch werden. Sie würde bei ihm bleiben, ihn heiraten und ihn nie wieder verlassen. Ihr blick schweifte zu dem Bild, das sie gemalt hatte, zu Van der mit ausgebreiteten Armen über ihrem Bett zu schweben schien. Ja, das wollte sie, noch nie in ihrem Leben war sie sich einer Sache so sicher. Gaya, sollte ihre neue Heimat werden und Fanelia ihr neues zu Hause. In diesem Moment wollte Hitomi die drohende Gefahr einfach vergessen, aber sie wusste, dass sie auf der Hut bleiben müssten, Fanelia darf nicht noch einmal unter gehen. Hitomi war so sehr in ihren Gedanken versunken, dass sie gar nicht bemerkte, dass ihre Mutter in der Tür stand. „Du weißt es also!“ „Mama, habe ich dich geweckt?“ Erst jetzt nahm Hitomi die eigentliche Frage ihrer Mutter war „Was weiß ich?“ „Das ich da war!“ Kasuma holte tief Luft „Gaya. Ebenso wie deine Großmutter, alle weiblichen Familienmitglieder waren auf diesem Planeten.“ „Aber…?“ „Lass mich ausreden Hitomi! Ich war in deinem Alter, als mich die Lichtsäule erfasst hat und dorthin gebracht hat. Auf den Planeten des Krieges!“ „Was… Planet des Krieges, was redest du denn da?“ „Der Planet ist verflucht, er wird nie frei sein und es wird dort auch niemals Frieden geben, die Königsdrachen werden es nicht schaffen sich gegen den dunklen Herrscher zu erheben und widerstand zu leisten. Vor langer Zeit waren sie frei, sie bestimmten über den Frieden zwischen den Ländern, doch irgendwann störte ein dunkler Herrscher das Gleichgewicht, er versprach einem der mächtigen Drachen ihnen beizustehen, doch er lockte die Drachen in eine Falle, schloss einen Vertrag, indem sie sich ihm verpflichteten und nun… nun sind sie seine Marionetten – er macht mit ihnen was er will. Der dunkle Herrscher war nicht immer böse, er war junger und mutiger Krieger, ein Prinz eines bedeutenden Landes, Rubro war sein Name, er war verlobt, kurz davor zum König gekrönt zu werden. Ein Mann voller Liebe, ein herzensguter Mensch. Doch dann begegnete er Raoul, einem der Zaibacher Hexer.... und dann war nichts mehr von dem jungen Krieger übrig, außer seine hasserfüllte und lebenverachtende Hülle. Niemand weiß, was dieser Hexer mit ihm gemacht hat. Er hat sehr lange in einem tiefen Schlaf gelegen und die Drachen haben ihn bewacht, doch er hat einen Weg gefunden. Er ist erwacht, Hitomi. Er hasst das Leben, alles was schön ist, das Glück, er will Gaya brennen sehen, aber Fanelia steht ihm weg. Durch die Macht von Fanelia fühlt er sich bedroht. Das Blut des Drachengottvolkes macht ihm angst. Noch ist er geschwächt, aber von Tag zu Tag wird er stärker… er wird alles Leben auf Gaya vernichten.“ Hitomi war kreidebleich geworden. „Ich muss zu ihm!“ Panisch sprang Hitomi auf doch ihre Mutter ergriff ihren Arm. „Nein, das lasse ich nicht zu, du kannst ihm nicht helfen, er wird sterben wie alle anderen. Wir haben versucht gegen ihn zu kämpfen, niemand wird es schaffen, damals mit dem Herzog von Freyd habe ich gegen ihn gekämpft und alle sind tot!“ energisch riss Hitomi sich los „Nein, du lügst, wir haben es schon einmal geschafft." "Hitomi, hör mir zu." sagte Kasuma fest und packte Hitomi an beiden armen. Eindringlich redete sie auf ihre Tochter ein. "Du wirst diesen Jungen nie wieder sehen, finde dich damit ab. Du kannst ihnen nicht mehr helfen. Es hat längst begonnen." Hitomi tobte in ihren Armen und riss sich schließlich erneut los "Du wirst mich nicht aufhalten, lieber sterbe ich dort mit ihm als ein leben lang allein und traurig hier zu sein. Er ist mein leben. Warum hast du Gaya damals im Stich gelassen? Sie könnten längst frei sein.“ Kasuma sank zu Boden „Und warum lässt du mich solange mit einer Lüge leben, du wusstest das ich nach Gaya kommen werde, nie hast du mir einen Ton davon gesagt und jetzt willst du, dass ich alle die mir dort am Herzen liegen, sterben lasse? Das ist nicht dein ernst! Du bist erbärmlich.“ Hitomi wandte sich zum gehen, Kasuma wollte Hitomis Hand fassen doch als sie diese erfasste zog Hitomi sie ruckartig weg „Fass mich nicht an, du kannst mich nicht am gehen hindern.Ich werde Van und meine Freunde nicht sterben lassen.“ Mit Tränen in den Augen ergriff Hitomi noch ihre Tarotkarten dann verlies sie schlagartig das Zimmer. Sie rannte die Treppe hinunter und verlies das Haus." Ich wollte dich doch nur schützen, mein Kind. Er hätte uns beide getötet, hätte er von dir erfahren" flüsterte Kasuma, doch Hitomi hörte sie bereits nicht mehr. Ein lauter Knall zeigte Kasuma, dass ihre Tochter das Haus verlassen hatte. Sie sackte in sich zusammen und begann zu weinen. Das wollte ich alles nicht und nun ist sie fort. Aber was kann ich tun? Kann ich mich ihm stellen? Auf dem Weg zum Sportplatz plagten Hitomi immer dieselben Fragen. … Warum – warum hat sie mir nie etwas davon gesagt? Sie hat mich die ganze Zeit belogen. Und nun sollen alle auf Gaya sterben und sie tut nichts dagegen. Sie wollte mich schützen, aber sie kann doch nicht so viele Opfer in Kauf nehmen… ich versteh das einfach nicht. Warum nur verschließt sie davor die Augen. Der Sportplatz lag nun vor ihr, dort wo alles begann! Hier hatte sie ihre erste Begegnung mit Van. Sie steckte die Tarotkarten in ihre innen Tasche, damit diese bei der Reise nicht verloren gingen. Dann betrat sie langsam aber entschlossen die Laufbahn. Sie stellte sich in Position, schloss die Augen und begann zu laufen. Es musste klappen. Hitomi konzentrierte sich nur auf Van, auf seine Augen, sein schwarzes, glänzendes Haar, sein Lächeln, seine Wärme, an Erinnerungen. Dann merkte sie wie ihr langsam schwindelig wurde bevor die Ohnmacht über sie herein fiel sah sie noch das weiße gleißende Licht. Dann verschwand sie, der Sportplatz war leer und dunkel. Van saß die ganze Zeit am Fenster und blickte in den Himmel, der Traum hatte ihn verängstigt, seine Stirn war in Falten gelegt und er überlegte Fieberhaft was dieser Traum genau zu bedeuten hat Plötzlich spürte Van wie der Anhänger zu leuchten begann. Seitdem Hitomi ihn damals an ihn weiter gab hatte er ihn nicht einmal abgelegt. Hitomi, aber … was hat das zu bedeuten. Er blickte zum Mond der Illusionen und spürte eine starke der Gefühle die von Hitomi auf ihn übergingen, Traurigkeit, Verwirrung und eine panische Angst. Dann erblickte er die Lichtsäule. „Hitomi, sie kommt her!“ Hektisch drehte er sich um und rannte zum Quartier der Guymielefs. Eilig kletterte er zu Escaflowne nach oben, an der Brust des Guymielefs angekommen legte er vorsichtig die Hand auf dessen Energiestein. Der Stein begann zu leuchten, dann öffnete sich zischend das Cockpit. Van spürte wieder die mächtige Kraft, welche von dem Riesen ausging. Schnell setzte sich Van und bewegte den Koloss aus dem Quartier. Er versuchte sich ungefähr an die Richtung zu halten in der er die Lichtsäule gesehen hatte. Die Gefühle die von Hitomi auf ihn übergegangen waren machten ihm angst. „Hoffentlich geht es ihr gut!“ murmelte er vor sich hin und brachte Escaflowne in die Luft. Der Guymielef breitete seine Flügel aus und flog anmutig über den Wald. Voller Konzentration suchte Van stück für stück den Wald ab. Sie muss doch hier irgendwo sein, wenn ich sie nicht hier finden kann muss ich die Suche zu Fuß fortsetzen, die Bäume werden immer dichter. Dann fiel Van der Anhänger ein, er würde ihn zu Hitomi bringen. Vorsichtig zog Van den roten Stein, der an einer goldenen Kette hing unter seinem Hemd hervor. Er umfasste ihn fest mit einer Hand, schloss die Augen und Konzentrierte sich mit seiner gesamten Kraft auf Hitomi. Und tatsächlich erschien die pendelnde Kette vor seinem inneren Auge und wies ihm den Weg, dann zeigte der Stein ihm die Stelle an der Hitomi sich befand. Sie ist am alten Flussufer dachte Van und zog energisch an den Seilen des Drachens, er brachte ihn höher in die Luft und beschleunigte das Tempo. Dann sah er sie, sie bewegte sich nicht… Panik stieg in ihm auf. Ihr durfte einfach nichts passiert sein, ein Leben ohne sie könnte er nicht ertragen. So schnell wie es ging brachte er Escaflowne zu Boden und eilte zu ihr. Als er endlich bei ihr ankam ließ er sich neben sie fallen und kontrollierte ihre Atmung. Zum Glück, sie ist nur Bewusstlos, bestimmt von der Anstrengung, dachte Van erleichtert. Erst jetzt hatte er die Möglichkeit sich seine Liebste genauer anzusehen. Er blickte in ihr Gesicht und musste feststellen wie wunderschön sie geworden ist. Van fühlte wie ihm ein lächeln über sein Gesicht huschte. Er fühlte sich unheimlich wohl in ihrer Nähe und bemerkte, dass sie allein durch ihre Anwesenheit ein unheimliches Ruhegefühl auf ihn übertrug. Behutsam nahm er sie auf den Arm und trug sie zu Escaflowne. Mit aller Ruhe brachte er sie in den Palast, da der nächste morgen noch nicht angebrochen war, war es sehr ruhig im Palast, alle schliefen noch. Van ließ Escaflowne im Vorhof zurück und brachte Hitomi in ihr Gemach. Er hatte es beim Wiederaufbau direkt neben sein Gemach bauen und einrichten lassen. Zwischen den beiden Zimmern bestand eine Verbindungstür, er ließ die Zimmer wie die eines Königspaares einrichten. Langsam legte er Hitomi auf ihrem großen Himmelbett ab. Dann deckte er sie behutsam zu und setzte sich neben sie. „Endlich bist du wieder bei mir, du hast mir so sehr gefehlt.“ Flüsterte Van und sah sie verliebt an. Dann wendete er seinen Blick in den Nachthimmel, er war Wolkenlos und man hatte einen wunderbaren Blick auf den Mond der Illusionen und die Sterne. Dann wendete Van seinen Blick wieder auf seine Hitomi. Du siehst verändert aus mein Engel, aber immer noch wunderschön, dachte Van und streckte vorsichtig seine Hand aus um über ihre Wange zu streichen. Anschließend wanderte Van’s Blick durch das Zimmer, hoffentlich gefällt es ihr, dann wandte Van den Blick wieder auf Hitomi und stellte fest, dass diese in ihn erwartungsvoll ansah. Im ersten Moment war Van’s Kehle wie zugeschnürt, sein Hals fühlte sich unheimlich trocken an, ihm wurde heiß und kalt, mit ihren smaragdgrünen Augen sah sie ihn einfach nur an und verursachte so ein Gefühlschaos bei ihm „Hitomi,.... ihm versagte die Stimme. Liebevoll lächelte sie ihn und streckte eine Hand nach seinem Gesicht aus. Dann war bei beiden kein halten mehr, sie verschmolzen in einer innigen Umarmung und hielten sich einfach nur fest. Beide genossen die gegenseitige Wärme, die ihnen solange verwehrt geblieben war. „Du hast mir so gefehlt!“ brachte Hitomi unter Tränen und Schluchzern hervor. „Hey, wieso weinst du denn, jetzt wird alles gut!“ sagte Van und nahm ihr Gesicht zwischen seine Hände. Er blickte ihr in die Augen und sah Angst und Verzweiflung und auch Van erinnerte sich an seinen Traum. „Es wird einen neuen Krieg geben, Van! Viele Menschen werden sterben.Ich habe es gesehen, es beginnt von vorn.“ „Pssst, beruhige dich, lassen wir es auf uns zukommen, gemeinsam schaffen wir das schon. Ich weiß, dass uns etwas furchtbares bevor steht und werde morgen in der Konferenz erste Vorkehrungen treffen.“ Hitomi sah ihn überrascht an. „Ich hatte viel Zeit zum üben, er blickte sie vielsagend an und deutete auf den Anhänger", Van gab sich die größte Mühe Hitomi die Angst zu nehmen, auch wenn ihm selber ganz anders zu mute war. „Und jetzt ruhst du dich noch ein bisschen aus.“ Behutsam drückte er Hitomi wieder auf das Bett. Dann beugte er sich über sie und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. „Weißt du eigentlich wie sehr du mir gefehlt hast?“ Ein liebevolles lächeln erschien auf seinem Gesicht. Dann erhob er sich und wandte sich zum gehen. „Van?“ „Ja, Hitomi?“ Langsam drehte er sich um und setzte sich wieder zu ihr ans Bett. „Bitte bleib, geh nicht wieder fort!“ „Ich bleibe solange du möchtest! Und wenn ich mal nicht bei dir sein kann, so ist dieses immer bei dir!“ Vorsichtig nahm er Hitomis Hand und legte diese an seine Brust. Hitomi konnte seinen Herzschlag fühlen und seine wärme. Ein wohlig warmes Gefühl kroch durch Hitomis Körper. Es war so schön wieder bei ihm zu sein, sodass sie am liebsten die furchtbare Prophezeiung vergessen würde. Wieso? Wieso konnten sie nicht einfach glücklich zusammen leben? Mit einigem zögern erhob sich Hitomi und umarmte ihren Van. Dieser erwiderte ihre Umarmung auch sofort mit einem lächeln im Gesicht. Und ohne es zu merken, schlief sie sitzend in seinen Armen ein. Als Van dies bemerkte legte er sie vorsichtig zurück und deckte sie zu, dann stand er auf und verlies schleichend ihr Gemach. Allmählich begann wieder das Tagesgeschäft im Palast, ein neuer Tag war angebrochen, die ersten Zofen liefen über den Flur und begannen mit der Frühstückszubereitung. Nach dem Frühstück stand eine wichtige Konferenz an, deshalb liefen einige der Berater schon völlig nervös über die Flure Richtung Thronsaal, dabei kontrollierten sie hektisch, ob alle Papiere dabei waren, die sie für ihre Vorträge brauchten. Da konnte es schon mal vorkommen, dass die eine oder andere Zofe angerempelt wurde. Van hatte sich ebenfalls auf den Weg zum Thronsaal gemacht, allerdings hatte er vorher noch etwas zu erledigen, deshalb machte er einen kleinen Umweg zum Aufenthaltsraum der Zofen. „Guten morgen die Damen.“ Sagte Van gut gelaunt. „König Van, ihnen auch einen guten morgen, was können wir für euch tun?“ mit tiefer Verbeugung sprach die älteste der Hilfskräfte, sie war für die Aufteilung der arbeiten auf die Zofen zuständig und arbeitete selbst noch in der Küche des Palastes. „Rosa, wie oft soll ich ihnen das noch sagen, ich möchte diese Verbeugungsnummer nicht!“ „Verzeiht mein König!“ Langsam richtete sich Rosa wieder auf und sah Van unterwürfig an. „Aber Ihr könntet wirklich etwas für mich tun. Wir haben heute Nacht besuch bekommen, sie ist neben meinem Zimmer untergebracht. Ich möchte, dass sich eine von Ihnen um sie kümmert und ihr beim ankleiden hilft. Und dann bringt sie bitte pünktlich zum Frühstück hinunter.“ „Natürlich König Van, ich werde mich persönlich darum kümmern!“ „Sehr schön, dann bis später und vielen dank!“ Dann verlies Van eiligen Schrittes den Raum und lief zum Thronsaal. „Er hat Nachts besuch bekommen? Wer mag das sein?“ fragte Sakari, eine der jungen Zofen, welche dieses Jahr ihre Arbeit im Palast begonnen hatte. „Und dann auch noch eine Frau? Sollte er doch eine der nervigen Prinzessinnen gewählt haben.“ Sagte Hitashi spottend. „Hört auf zu tuscheln, das kann man sich ja nicht mit anhören. Glaubt ihr denn wirklich, dass König Van irgendeine Frau in das Gemach der Königin stecken würde?“ sagte Rosa erbost. „Nein, sie muss etwas ganz besonderes sein.“ Fügte Rosa leise hinzu, dann drehte sie sich auf dem Absatz um und verlies den Aufenthaltsraum. Die beiden jungen Zofen sahen ihr fragend nach, sie gucken sich kurz an und zuckten schließlich mit den Schultern. Nun machten auch sie sich auf den Weg zu ihren arbeiten. Als Rosa vor der Tür zum Gemach der Königin stand, dachte sie über die Frau nach, die nun in diesem Zimmer wohnte. Vielleicht ist es dieses Mädchen… vom Mond der Illusionen? Ich würde mich für König Van freuen, er hat solange auf sie gewartet. Noch einmal atmete Rosa tief durch, dann drückte sie die Klinke runter und öffnete die Tür. „Guten morgen, aufstehen, my Lady, es wird Zeit!“ Rosa schritt durch das Zimmer und zog die Vorhänge auf und öffnete das Fenster, die Sonne strahlte ihr entgegen. Einen Moment genoss sie, die Wärme in ihrem Gesicht, bis sie ein leises Gemurmel vernahm. Schließlich drehte sie sich in Richtung Hitomi und lächelte sie freundlich an. „Guten morgen!“ brachte Hitomi mit zugekniffenen Augen heraus. „Werden Sie erst mal richtig wach, ich komme gleich wieder. Dann schauen wir mal was Sie gleich anziehen.“ Mit diesen Worten war Rosa auch schon wieder verschwunden. Allmählich gewöhnten sich Hitomis Augen an das Sonnenlicht. Hitomi sah die Sonne, die durch ihr Fenster schien und hörte Vögel zwitschern. Schwungvoll warf sie die Bettdecke nach hinten und setzte sich an die Bettkante, dann wendete sie ihren Blick wieder zum Fenster. Im nächsten Moment kam Rosa wieder herein. „Oh sie sind schon auf, sehr gut! Ich bin Rosa und ab heute ihre Zofe!“ „Meine Zofe? Aber… !“ „Nichts aber, im Nebenzimmer können Sie sich waschen. Kommen Sie ich zeig es ihnen, my Lady!“ „Ich bin übrigens Hitomi.“ Sagte Hitomi mit einem entschuldigendem lächeln als sie im Bad angekommen waren. Verständnisvoll blickte Rosa Hitomi aus ihren Haselnuss braunen Augen an. „Das habe ich mir schon gedacht, Kindchen, endlich sind Sie da, ich freue mich Sie kennen zu lernen!“ Rosa schenkte Hitomi noch ein weiteres liebes lächeln, dann lies sie Hitomi allein. Als Hitomi sich fertig gemacht hatte, hörte sie einige Schranktüren auf und zu gehen. Schließlich öffnete Hitomi die Badezimmertüre und stellte fest, das Rosa ihr schon ein Kleid, die passenden Schuhe und Haarschmuck bereit gelegt hatte, Rosa selbst war dabei das Bett zu machen, als sie Hitomi bemerkte, wandte sie sich ihr direkt zu. My Lady, ich habe mir erlaubt ihnen zwei Kleider rauszusuchen, welches davon möchten sie tragen?“ „Aber ich habe hier doch gar keine Kleider?“ „König Van, hat sie für sie anfertigen lassen. Und wenn Sie mich fragen… nehmen sie das hellblaue wobei ihnen das cremefarbene bestimmt genauso gut steht wie das andere!“ „Van hat Kleider für mich machen lassen?“ Hitomi war erstaunt und gleichzeitig unheimlich gerührt. „Er hat nicht nur Kleider für Sie machen lassen, dieses ganze wunderschöne Zimmer hat er für Sie machen lassen.“ „Mein Zimmer?“ Hitomi konnte es nicht glauben, doch umso mehr sie sich umsah, desto mehr liebevolle Details konnte sie entdecken, die nur ihr gelten konnten. Am Kopfteil ihres Bettes waren Engel ins Holz eingearbeitet worden und über ihrem Bett sah man zwei liebende, die eine Figur hatte ihre Flügel ausgebreitet und sie schützend um die andere Figur gelegt während sie sich küssten. „Das hat er alles für mich machen lassen?“ Fassungslos und mit tränen in den Augen stand Hitomi mitten im Zimmer und drehte sich von der einen in die andere Richtung dann blickte sie Rosa an. Rosa nickte ihr zu und musste sich zusammen reißen um nicht selber weinen zu müssen, der Anblick von Hitomis Rührung lies ihr tränen in die Augen treten.Ja, das ist sie.... die Liebe die König Van verdient hat und auf die er hat solange warten müssen! dachte Rosa „So nun wird es aber Zeit, My Lady, Sie wollen König Van doch nicht warten lassen.“ „Ich möchte das hellblaue Kleid tragen!“ entschied Hitomi freudestrahlend. Nachdem Hitomi das Kleid angelegt hatte, welches sich trug wie eine zweite Haut, machte sich Rosa an Hitomis Haaren zu schaffen. Einen Teil steckte sie hoch und verzierte sie mit blauen Blüten, die restlichen Haare ließ sie locker über die Schultern fallen. Ihre Haare reichten bis zur Mitte ihrer Schulterblätter. Als Rosa mit Hitomi fertig war stellte sie diese vor den großen Spiegel der Schrankwand. „Sie sehen wunderschön aus, My Lady!“ Das Kleid schaffte ein schönes Dekolté und war Schulterfrei, um die Taille herum sehr Figur betont und danach sehr weit ausgestellt. Dazu trug sie blaue Schuhe mit Absatz zum binden. König Van hat sich eine wunderschöne und überaus freundliche Frau ausgesucht, dachte Rosa und sah Hitomi noch einmal von oben bis unten an, doch sie konnte nichts mehr finden was hätte verbessert werden müssen. „Also… gehen wir!“ sagte Rosa und schritt zu Tür. Hitomi folgte ihr etwas unsicher. Als sie vorm Speisesaal ankamen blieb Rosa stehen. „Ab hier müssen Sie alleine gehen.“ Schockiert sah Hitomi Rosa an… „Es wird schon schief gehen, Sie sehen wunderschön aus und König Van erwartet Sie bestimmt schon.“ Hitomi atmete einmal tief durch und nickte schließlich. Mit neuem gefasstem Mut öffnete Hitomi die Tür und trat ein. Rosa schloss die Tür hinter Hitomi und begann die wartenden mit Tee zu versorgen. Hitomi sah sich Hilfe suchend nach Van um, als sie ihn erblickte schritt sie auf ihn zu. Van saß da und blickte ihr mit großen Augen und leicht geöffnetem Mund entgegen. „Hitomi, du siehst… einfach bezaubernd aus!“ er lächelte sie an und lief ihr ein Stück entgegen, dann zeigte er ihr ihren Platz und setzte sich vor Kopf an den Tisch. Alle anderen musterten Hitomi teils mit Neid teils neugierig andere wieder rum mit Freude. Kapitel 3: Geständnisse ----------------------- Geständnisse Das Frühstück lief sehr ruhig ab. Hitomi hatte sich umgesehen, versuchte Gesichter zuzuordnen, aber auf den ersten Blick wirkten alle fremd. Sie kannte niemanden. Die meisten von ihnen blickten sie neidvoll und mit einer portion Missachtung an. Unsicher blickte sie zu Van, der gerade seinen Tee trank. Er bemerkte ihren blick, stellte die Tasse ab und beugte sich langsam zu ihr rüber und ergriff ihre Hand auf ihrem Schoss. „Mach dir keine sorgen, die meisten von ihnen sind Morgenmuffel. Ihre Laune bessert sich zum Mittag, “ flüsterte er drückte leicht ihre Hand und warf ihr noch ein lächeln zu. Hitomi blickte erneut in die Runde und bemerkte das noch vier Stühle unbesetzt waren. Sie fragte sich wer da wohl noch kommen würde. Vorsichtig nippte sie an ihrem Tee als sich die kleine Tür im hinteren Bereich des Saals öffnete. Ein Löwenmann mit zwei Kindern trat ein. Wahrlich ein schöner Löwenmensch. Er hatte goldiges, seidiges Fell, eine prachtvolle Mähne und trug eine blaue Uniform. Das eine Kind sah ihm ähnlich, allerdings war die Mähne noch nicht so ausgeprägt. Und das andere hatte eine rosafarbene strubbelige Frisur und erinnerte Hitomi irgendwie an Merle So muss Merle als Kind ausgesehen haben ein lächeln huschte über Hitomis Gesicht bei dem Gedanken an das widerspenstige Katzenmädchen. Dann öffnete sich die Tür erneut und eine Katzenfrau trat ein. Der Mann nahm schräg gegenüber von Hitomi platz. „Guten morgen Van, entschuldige die Verspätung, die Kinder waren heute morgen einfach nicht wach zu bekommen“. Nachdem sich der Löwenmann entspannt hingesetzt hatte, bemerkte er die überaus hübsche junge Frau an Vans Seite. „König Van, wollt ihr uns nicht vorstellen?“ „Oh, entschuldige Lorion, das ist … !“ weiter kam Van nicht, denn Merle vollendete seinen Satz. „Hitomi Kanzaki vom Mond der Illusionen.“ Merle hatte ihre Hände auf Hitomis Schultern gelegt und lächelte diese nun an. „Merle?!“ Hitomi stand hastig auf und umarmte ihre neu gewonnene Freundin. „Es ist so schön endlich wieder hier zu sein.“ „Mich freut es auch das du wieder da bist Hitomi!“ sie schenkte Van ein warmherziges Lächeln und dieser verstand sofort. Und endlich kann mein Van glücklich werden, dachte Merle. „Hitomi, darf ich dir vorstellen, mein Mann Lorion und unsere beiden Kinder Soraya und Suvain.“ „Hallo Hitomi, wir haben schon soviel von dir gehört.!“ sagte Suvain eifrig während Soraya sich etwas schüchtern auf ihrem Stuhl kleingemacht hatte. „Hallo, ich sehe es hat sich viel getan während meiner Abwesenheit. Ich freue mich sehr euch kennen zulernen.“ Sagte Hitomi mit einem freundlichen lächeln. Jetzt wusste Van wieder warum er sich so wohl in ihrer Nähe fühlte, diese Herzlichkeit und wärme die Hitomi ausstrahlte. „Aber jetzt erzähl doch mal was hast du denn in der langen Zeit so gemacht?“ „Ach, wisst ihr, es war eine lange und sehr traurige Zeit.“ Hitomis Augen wurden traurig und sie spürte wie der Kummer den ihre Mutter ihr bereitete wieder in ihr Aufstieg, Tränen sammelten sich in ihren Augen. Doch plötzlich wurde sie aus ihren Gedanken gerissen. Es war Van der plötzlich neben ihr stand und sie zu sich hoch zog und in den Arm nahm, in seine starken Arme, die Hitomi so vermisst hatte. „Es tut mir leid Hitomi, ich wollte nicht…. !“ Hitomi nickte ihr kurz zu und drückte Merles Hand „Du kannst ja nichts dafür!“ Die Berater des Königs sahen einerseits entsetzt andererseits erstaunt über diese enge Vertrautheit zwischen den beiden. Van entschuldigte sich höflich und verließ dann mit Hitomi zusammen den Saal. Er brachte Hitomi zurück auf ihr Zimmer. Nachdem sie beide nebeneinander auf Hitomis Bett saßen, sah Van Hitomi nur an. Er fragte nicht, er lächelte sie nur an, strich ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht und wartete. „Es tut mir leid, Van!“ Van sah sie erstaunt an. „Was tut dir leid… dir braucht nichts leid zu tun, Hitomi, ich weiß nicht was passiert, was dich so unendlich erschreckt und verängstigt hat, aber ich möchte, dass du es mir erzählst wenn du so weit bist.“ „Van…“ „Ich liebe dich, Hitomi!“ „Ich dich auch, Van! Und ich bin unendlich froh wieder hier zu sein.“ Behutsam legte er einen Arm um ihre Schulter und zog sie zu sich. Hitomi kuschelte sich an seine Brust und lauschte seinem Herzschlag. „Van, ich wollte mich noch bei dir bedanken, für dieses wunderschöne Zimmer und die schönen Kleider. Danke – von ganzem Herzen.“ Hitomi schenkte Van ein liebevolles Lächeln. "Van... ich..." Ein klopfen an der Tür ließ Hitomi verstummen. "Herein" rief Van mit kräftiger Stimme. Die Tür öffnete sich und Merku, einer von Van's engsten Beratern steckte den Kopf durch die Tür. "Entschuldigt die Störung, König Van, aber die ersten Berater der anderen Verbündeten sind eingetroffen....und erwarten euch im Konferenzsaal." "Ja, danke Merku, ich habe die Konferenz ganz vergessen." erwiderte Van und blickte Merku entschuldigend an. "Ich werde sie noch ein wenig beschäftigen." antwortete Merku und schloss leise die Tür. Nun wandte sich Van wieder Hitomi zu. "Entschuldige die Störung, du wolltest etwas sagen....!" "Ja, aber das hat Zeit Van kümmere dich um Fanelia.... sagte Hitomi und blickte Van liebevoll an. Van nickte und küsste Hitomi zum Abschied zärtlich auf die Stirn. Dann stand er langsam auf und ging mit entschlossenen Schritten auf die Tür zu, dort angekommen zögerte er einen Moment und drehte sich noch einmal zu Hitomi um. Er machte sich Sorgen um Hitomi solche Verzweiflung hatte er zuletzt bei ihr gespürt als er und Allen gegeneinander gekämpft haben. "Mach dir keine Sorgen, Van mir geht es gut. ich bin endlich bei dir." sagte Hitomi mit einem sanften lächeln und legte den Kopf schief. Van nickte ihr lächelnd zu und verließ das Zimmer. Im Konferenzsaal angekommen begrüßte Van, die angekommenen Berater und Kommandanten der verbündeten Länder Fanelias. Darunter waren auch alte Freunde wie Prinzessin Millerna, welche nun Königin von Asturia war, die sich nach dem Tod ihres Vaters ihrem Schicksal fügte und Königin wurde und immer noch unglücklich mit Dryden verheiratet ist, während ihre Schwester Eries einen Prinzen aus Basram heiratete und nun eine Tochter Basrams geworden ist, dann der Ritter des Himmels Allen Shezar und Herzog Shid von Freyd. Van war glücklich bekannte Gesichter zu sehen. Seit dem der Krieg gegen das Zaibacher Reich beendet war, sahen sich die Freunde nicht mehr all zu oft, durch den Wiederaufbau von sämtlichen Städten und allen anderen arbeiten, aber sie sind in Kontakt geblieben und Van und Allen trainierten regelmäßig zusammen. Und doch viel es Van nicht leicht wieder so ein Thema auf den Tisch bringen zu müssen. "Schön, dass ihr kommen konntet, ich freue mich sehr euch in Fanelia begrüßen zu dürfen und die monatliche Konferenz das erste mal in Fanelia abhalten zu können, fühlt euch ganz wie zu Hause."Van,schön dich zu sehen, wie geht es dir?" "Mir geht es sehr gut, sagte Van mit einem breitem Grinsen. Allen sah Van fragend an. "Später....bleibt doch noch und lasst uns heute Abend zusammen essen!" sagte Van und blickte Allen eindringlich an. Der blonde Ritter nickte. "Nehmt platz und lasst uns beginnen." Die Konferenz dauerte wie üblich eine Stunde an. Van wollte gerade den Sitzungssaal verlassen, als einer seiner Berater ihm hinterher rief. Van ahnte was jetzt kommen würde. " Ja, Herago was kann ich für euch tun?" sagte Van so gelassen wie möglich. "Ich denke ihr seid uns eine Erklärung schuldig!" polterte Herago los. Er sprach so laut, dass die Freunde sich umdrehten und erstaunt zu Van und Herago blickten. Van der bemerkt hatte, dass nun alle seine ungeteilte Aufmerksamkeit hatten, packte er Herago kurzerhand am Arm und zog ihn hinter sich her bis sie den Sitzungssaal verlassen hatten. Herago blickte seinen König entschuldigend an, forderte dennoch eine Erklärung. "Habt Ihr den Verstand verloren." Van blickte ihn unwillig an. Er hatte keine Lust auf diese Unterhaltung und doch wusste er, dass er sich dieser Stellen musste. "Okay, wir sehen uns in 10 minuten im Beratungsraum und bring die anderen mit!" "Ja, mein König." sagte Herago mit einer tiefen Verbeugung und ging davon. Van blieb mit hängenden Schultern zurück. "Ach, mein Van, nun guck nicht so. Es wird schon nicht so schlimm." Merle stand plötzlich neben ihm und strich ihm über den Rücken."Ich hoffe du hast recht, Merle. Es wird ihnen nicht gefallen was ich ihnen zu sagen habe.Ich muss los." "Ich werde dich begleiten."sagte Merle entschlossen "Danke!" Van lächtelte sie schwach an. "Was war denn das?" fragte der Ritter des Himmels in die kleine Runde, die nach der Konferenz noch geblieben war. "Ich weiß auch nicht, sah so aus, als wären sie nicht einer Meinung gewesen, als wenn Van ihnen etwas verschwiegen hat." rätselte der Herzog aus Freyd. "Wir werden es schon noch erfahren." sagte Millerna und blickte Allen fordernd an. Dann drehte sie sich um und verließ den Saal, wenige Augenblicke später zogen sich auch die anderen zurück und Allen folgte Millerna. Im Beratungsraum angekommen, wurde Van schon von Herago und den anderen vier Beratern erwartet.Merle blieb hartnäckig an Vans Seite. "König Van, entschuldigt diesen Überfall, aber wir sind verwirrt über euren nächtlichen Gast!" "Das ist.... Hitomi Kanzaki... das Mädchen vom Mond der Illusionen." antwortete Merle vorsichtig, wofür sie böse Blicke von den Beratern erntete. "Wir sprachen mit....!" "Es spielt keine Rolle... lasst sie in frieden. Sie hat das gleiche recht hier zu sprechen wie ihr." sagte Van mit fester Stimme. "Aber sie hat Gaia damals den Krieg gebracht, sie wird Fanelia ins verderben stürzen." hörte er Garan sagen. "Dummes Geschwätz... ohne sie wäre der Krieg genauso heraufgezogen und wäre sie nicht gewesen, wer weiß ob es Gaia überhaupt heute so geben würde. Sie hat mir und anderen viele male das Leben gerettet und hat uns mutig zur Seite gestanden." sprach Van energisch "Aber..." "Nichts aber, höre ich so einen Unsinn noch einmal wird das Konsequenzen für euch alle haben.!" grollte Van und wollte sich zum gehen wenden, als Merku ihn vorsichtig ansprach "König Van, warum ist sie im Zimmer der König untergebracht?" "Ihr habt doch nicht vor diese Frau zu heiraten, das wäre äußerst schlecht für Fanelia.... wir müssen eine Prinzessin aus einem der Nachbarländer auswählen, um Fanelia Frieden und Verstärkung im Falle eines Krieges garantieren zu können." sprach Herago entsetzt. Van strengte sich sichtlich an die Fassung zu wahren und nicht durch zu drehen. "Es wird keine andere Frau geben, die diesen Platz einnehmen könnte. Ich habe mich entschieden..... für Hitomi und das schon vor sehr langer Zeit. Es gibt keine andere... ihr gehört mein Herz. Ob es euch gefällt oder nicht.Viel zu lange war sie fort von hier.Ich werde es nicht zulassen sie ein weiteres Mal zu verlieren. Ich werde sie heiraten, vorrausgesetzt sie will das auch." meinte Van mit all der Ruhe die er aufbringen konnte. "König Van... ihr habt eine Verpflichtung gegenüber eures Landes. An eurer Entscheidung hängen mehr als nur ein Leben. König Van, soll das Land brennen für dieses Frau!" sprach Herago eindringlich auf seinen König ein "Mein Herz gehört mir und ich darf es schenken wem ich will. Ich habe eine Verpflichtung, ja, aber die schreibt mir nicht vor wenn ich lieben darf und wenn nicht. Ich liebe Fanelia und würde ohne zu zögern in den Tod gehen um dieses Land zu retten. Also versucht nicht mich zu erpressen. Denn ihr habt dieses Land nicht brennen sehen, ihr habt nicht tausende Menschen fliehen und sterben sehen. Ihr wart nicht auf dem Schlachtfeld, ihr habt niemanden töten müssen." räumte Van grollend ein. "Hiermit ist unsere Unterhaltung beendet, ob es euch passt oder nicht!" damit drehte sich Van um und stapfte aus dem Beratungsraum, dichtgefolgt von Merle, die den Beratern noch die Zunge rausstreckte bevor sie durch die Tür verschwand. Völlig Fassungslos blieben all seine Berater zurück, außer einer, der älteste unter ihnen, der oberste Berater Merku hatte ein lächeln auf den Lippen und empfang respekt für den jungen König. Dafür, dass er sich so erfolgreich und energisch für seine Liebe und gegen seine Berater durchgesetzt hatte. Denn auch er wusste, das es sich zwar nützlich für Fanelia auswirken würde wenn Van eine Prinzessin aus den umliegenden Ländern heiraten würde, aber es hieß nicht, das ein Krieg herauf ziehen würde nur weil der König dieses ablehnte. Und wer weiß, wenn es sich rumsprach, das das Mädchen mit den außergewöhnlichen Fähigkeiten sich in Fanelia aufhielt konnte man die möglichen Gegner vielleicht dadurch schon abschrecken. Auf der Dachterrasse angekommen umschlungen Allen zwei zierliche Arme und er wurde stürmisch geküsst. Einen Moment fühlte sich der Ritter überrumpelt doch dann erwiderte er den Kuss. Liebevoll glitten seine arme um ihre Hüfte und zogen sie näher an sich. Als sich ihre Münder trennten blickten sie sich tief in die Augen. "Oh, Allen, flüsterte Millerna, viel zu lange warst du fort. Wann kommst endlich mit mir zurück nach Asturia?" "Millerna, so gerne ich auch wollte, es ist zu gefährlich, wenn es jemand erfährt werden sie dich ächten und verstoßen oder sogar töten ebenso wie mich. Ich wäre auch so gerne bei dir, jeden Tag, jede Nacht, einfach jede Minute meines Lebens." "Aber es muss doch einen weg geben, dass wir zusammen sein können ohne uns verstecken zu müssen! Jede Faser meines Herzen schreit danach!" mit tränen in den Augen blickte sie den Ritter bittend an. "Vielleicht weiß Van eine Möglichkeit?" räumte Allen ein. Plötzlich begann Allens Eule Irana unruhig zu werden. "Es kommt jemand sagte Allen nachdenklich. Die beiden lösten sich von einander und blickten auf Fanelia hinab. Die Tür ging auf und Eries stand auf der Terrasse. "Millerna ich... Allen, Ihr auch hier oben?" stirnrunzelnd blickte sie die beiden an "Ja, von hier oben hat man eine wunderbare Aussicht auf Fanelia.... Van hat wirklich ganze Arbeit geleistet." sagte der Ritter bewundernd "Ja", bestätigte Eries gedankenverloren und blickte zwischen den beiden hin und her. "Was machst du hier Eries?" "Ich habe nach dir gesucht Millerna, ich muss mit dir sprechen." "MyLady, wir sehen uns später, sagte Allen zu Millerna!" sagte Allen und nickte Eries zu. Nachdem er die Dachterrasse verlassen hatte blieb er im Treppenhaus stehen und lehnte sich an kühlende Wand, das ist doch Wahnsinn, es ist nur noch eine Frage der Zeit bis uns jemand auf die Schliche kommt. dachte Allen kopfschüttelnd. Doch Millerna ist es wert, wenn das mein Ende sein soll, dann soll es geschehen. Sie ist mein Leben. Nachdem der Ritter des Himmels damals von Hitomi abgewiesen worden war, hatte er sich zunächst zurück gezogen und seinem Namen als Frauenheld alle Ehre gemacht, doch dann keimte die Liebe zu Millerna wieder auf, einer verheirateten Königin. Doch nun war er froh, wie sich alles entwickelt hatte, er war froh,dass Hitomi sich für Van entschieden hatte, denn Allen war der festen Überzeugung das er diesen Verlustschmerz Tag ein Tag aus nicht durch stehen könnte. Und er wusste wie sehr den König von Fanelia diese Trennung belastete. Sie redeten oft über die Zeit als Hitomi noch auf Gaia war. Und manchmal berrichtete Van von seinen Traumbegegnungen mit Hitomi, allerdings war dies ziemlich selten, der König gab seine Gefühlen für dieses Mädchen nicht oft preis. Und doch bemerkte Allen seinen Schmerz, wenn er sehnsüchtig zum Mond der Illusionen blickte. Ja, so hat jeder sein Päckchen zu tragen, dachte Allen und grinste schief. Dann machte er sich auf in die Trainingshalle. "Denen hast du es aber gegeben, das war schon lange überfällig Van!" "Meinst du wirklich, ich habe gar nicht mehr nachgedacht, sondern einfach das ausgesprochen was mir mein Herz sagte. Es hat sich gut angefühlt, sich mal Luft zu machen." sagte Van grinsend. "Van, wann willst du es den anderen sagen, dass sie wieder da ist?" "Ich denke heute Abend, da kann sie für sich selbst sprechen" meinte Van lächelnd. "Ich werde mal sehen was sie macht." überlegte Van. Ja, mach das ich muss auch mal sehen was meine zwei kleinen so treiben." Schon lief die Katzenfrau los "Merle, danke, das du mitgekommen bist." Sie blieb stehen und drehte sich lächelnd zu Van um und zwinkerte ihm zu, dann sprang sie auf leisen Sohlen davon. Van blickte ihr noch kurz nach, dann setzte auch er seinen weg fort.Vor Hitomis Gemach angekommen, atmete er nocheinmal tief durch, dann klopfte er an. Keine Antwort. Vorsichtig öffnete er die Tür und blickte sich um doch sie war nirgends zu entdecken.Er lief ins Zimmer und rief nach ihr, doch immer noch keine Antwort. Panik keimte in ihm auf. Er hatte sich das doch nicht eingebildet, dass sie hier war. Oder träumte er etwa? Nein, das darf nicht sein. Hektisch lief er im Zimmer hin und her, dann bemerkte er das die Tür zum Balkon nur angelehnt war. Langsam ging er zu der Tür, zu groß war die Angst, dass er ihre Rückkehr nur geträumt hatte. Er öffnete die Tür zögernd und trat nach draußen. Hitomi hatte es sich in einem der großen Strohkörbe bequem gemacht und war unter den wärmenden Sonnenstrahlen eingeschlafen. Da ist sie ja. Wie friedlich sie doch aussieht, dachte Van erleichtert und setzte sich leise zu ihr. Er saß einfach nur da und beobachtete sie. Und wieder bemerkte der junger Krieger vom Volk des Drachengottes wieviel Hitomi ihm bedeutete.Ja, für sie würde ich mein Leben geben ebenso wie für Fanelia, er blickte erst Hitomi an dann sein Land, das unter ihnen lag. "Eries, meine Schwester, was gibt es denn, fragte Millerna gleichgültig. Seitdem Streit und ihrer Abreise aus Asturia hatten die Schwestern nur selten miteinander gesprochen."Millerna, ich wollte mit dir über deine Ehe sprechen", sagte Eries leise. "So", raunte Millerna ihr spöttisch zu. "Ja, ich denke es war das richtige Dryden eine Chance zu geben und vielleicht würde eure Liebe mit einem Kind noch zu festigen sein", sprach Eries leise, aber überzeugt. Ruckartig wendete Millerna ihren Kopf "Liebe, sprecht nicht von liebe wenn ihr nicht wisst was ihr sagt. Ich liebe Dryden nicht, und so sehr ich es mir auch gewünscht habe ihn zu lieben und mit ihm glücklich zu werden, es wird nie so etwas wie eine glückliche Ehe werden, Eries". fauchte sie ihre Schwester unter tränen an "Aber du weißt, dass es eine Ehe auf Lebenszeit ist, und ihr noch so unglücklich seit. Ihr dürft das Volk von Asturia nicht verunsichern. Ihr repräsentiert Asturia." "Ich weiß wo meine Aufgaben liegen, Eries!" schrie Millerna "und doch sehne ich mich nach dem Tode, denn das ist nicht der Weg den ich gehen möchte bis ich alt und grau. Lieber gehe ich von euch, als weiterhin in diesem Käfig zu sitzen!" rief Millerna verzweifelt, stieß ihre Schwester zu Seite stürmte zu der Tür der Terrasse. "Millerna!" entsetzt blickte die Prinzessin Basrams hinter ihrer Schwester her "Ich wusste ja gar nicht, das es euch so schlecht geht." Doch Millerna war schon im Treppenhaus verschwunden und sperrte sich in ihrem Gemach ein. Weinend warf sie sich auf ihr Bett. Hitomi träumte.... Wieder befand sie sich in der Dunkelheit, es war nichts zu erkennen, doch dann spürte sie die gleiche Aura wie beim letzten mal und sie bemerkte, das sie nicht mehr allein war. "Hallo", fragte sie vorsichtig in die Dunkelheit "Wer ist da" wieder drehte sich Hitomi unverwandt um, doch nichts. "Weißt du das denn nicht, Mädchen vom Mond der Illusionen? Seherin?" grollte die Stimme mit belustigung, die auch beim letzten mal zu ihr gesprochen hatte "Dann hat sie dir also nichts von unserem Krieg erzählt." flüsterte die unbekannte Stimme nachdenklich "Ich...sprichst du von meiner Mutter?" fragte Hitomi und versuchte sich an die letzte Unterhaltung zu erinnern, ja, sie sagte etwas von einem großen Herrscher und von den Königsdrachen. "Na das ist doch schon was, Mädchen, wobei ich nicht daran geglaubt habe, dass sie etwas preisgibt. Unterbrach die geisterhafte Stimme ihre Gedanken. "Erzähl mir davon, was für ein Herrscher und wer bist du, welche Figur spielst du darin?"fragte Hitomi, ihre Stimme überschlug sich beinahe, so aufgeregt war sie und ihre Angst war verflogen, sie fühlte das diese Gestalt, was auch immer es war, ihr nichts tun würde, aber sie fühlte auch eine unbändige Wut und Kraft die von ihm ausgingen. Plötzlich kam Licht ins Dunkel und sie fand sich im Wald Fanelias wieder, als sie sich umdrehte, wusste sie wem die eisblauen Augen gehörten. Du musst auch einer dieser Königsdrachen sein, überlegte Hitomi. Dann horchte sie in sich hinein und hörte wie der Drachen in Gedanken zu ihr sprach. "Nein, ich bin nicht einer der Königsdrachen, ich war der Erste, dieser magischen Geschöpfe, die Fanelia und alle anderen Länder vor dem Krieg bewaren sollte, ich bin der Vater aller kleinen Drachen, so auch von denen die nun Flügel auf dem Rücken tragen." sprach der Drache leise. Überrascht sah Hitomi ihn an, doch seine Lippen bewegten sich keinesfalls, er war in ihren Gedanken. "Leider sind es nicht mehr viele!" Kopfschüttelnd blickte der Drache zu Boden und eine Träne bildete sich in seinem Auge und tropfte schließlich hinab auf den moosbedeckten Waldboden. Dann gehören Van und Folken auch zu deinen Kindern, sprach Hitomi leise und blickte den Drachen unverwandt an, um aus seinem Gesicht irgendetwas ablesen zu können, doch außer Trauer und Wut konnte sie nichts erkennen."Ja, so ist es, Folken war der letzte den ich verloren habe. Ich konnte ihn, so viele andere nicht retten, weil ich gebannt war, ....ich kann nur mit ihnen sprechen, ich bin noch geschwächt, erst jetzt konnte ich erwachen und endlich mit dir Kontakt aufnehmen. Der große Herrscher legte einen Zauber auf mich, damit ich ihm nicht schaden und er all meine Kinder auslöschen kann." "Aber ich bin kein Kind des Drachengottes, warum ist es dir möglich mit mir zu sprechen?" "Die Liebe die du und Van füreinander empfindet ist so groß, das der Zauber des dunklen Herrschers gefallen ist. Und diese Liebe ist es die mich wieder zu kräften kommen lässt und mir Hoffnung auf den Sieg verschafft. Und die mich mit dir sprechen lässt. Aber.. genug für heut. Ruhe dich aus Mädchen, auch ich werde dies tun. Noch könnt ihr mich nur im Traum erreichen, aber ich werde einen Weg zu euch finden. Ich bin noch sehr schwach." "Aber, Drache, ich habe noch so viele Fragen?" sagte Hitomi verzweifelt, doch es war zu spät, der Drache beendete ihre Traumbegegnung. "Bald, Mädchen, bald!" hörte sie den Drachen noch sagen. Dann wurde es dunkel. Als sie die Augen aufschlug lag sie wieder in ihrem Himmelbett, saß Van neben ihr und beobachtete sie Aufmerksam. "Van, du bist bei mir, ist es ein Traum?" , fragte sie ängstlich "Nein, Hitomi du bist nach Gaia zurückgekehrt, du bist zu mir zurückgekehrt, erklärte er sanft. Hitomi setzte sich auf und schlug die Hände vors Gesicht und schüttelte langsam den Kopf, ihr wurde schwindelig. "Hitomi was ist denn, hörte sie Van noch besorgt fragen bevor sie ohnmächtig wurde. Als sie wieder zu sich kam, sah sie zuerst Vans Gesicht, "Hitomi dem Drachen sei dank", "Was... was ist passiert?" fragte Hitomi verwirrt. "Es war wohl alles ein bisschen viel, die Rückkehr, die Vision.... ", überrascht sah Hitomi Van an "Woher weißt du, dass.... !"Hitomi setzte sich auf und blickte Van fragend an "Hitomi, weißt du, du hast immer so etwas an dir wenn du eine Vision hattest, das habe ich damals schon gemerkt. sanft blickte er in ihre grünen Augen und verlor sich einen Augenblick darin bis sie ihn ansprach. "Wielange war ich denn bewusstlos?" "Mh...., verwirrt sah Van sie an, bis er realisierte, dass sie mit ihm gesprochen hatte. "Ich... ich weiß nicht so genau. Aber sag Hitomi, was hast du gesehen." "Es war... es war ein Drache bei mir, er hat mit mir über dein Volk gesprochen Van, über das Volk des Drachengottes und das er mit einem Zauber belegt war, doch nun ist er frei, durch uns Van, wir haben ihn befreit. Und wir geben ihm Kraft." erklärte Hitomi und sah Van dabei forschend in die Augen. Verwirrt sah Van Hitomi an "Aber wir... wir haben doch gar nichts unternommen um einen Drachen zu befreien." Plötzlich mischte sich eine dritte Stimme in ihr Gespräch ein. "Eure Liebe, Sohn, eure Liebe hat mich befreit, der dunkle Herrscher konnte eure Gefühle füreinander nicht länger fesseln, deshalb hast du sie erreicht Van, ihr wart zu stark für ihn!" überrascht sah Van sich um er konnte niemanden erkennen. "Er ist in unseren Gedanken, Van, er kann noch keine Gestalt annehmen, er kann nur auf der Traumebene oder in unseren Gedanken mit uns sprechen." meinte Hitomi wissend. Und so schnell wie die Stimme gekommen war war sie auf wieder verschwunden. "Der dunkle Herrscher" , sprach Van nachdenklich. Leise klopfte es an Millernas Tür, "Verschwindet", fauchte die asturianische Königin, und drückte ihr tränenüberströmtes Gesicht wieder in die Kissen. "Millerna, bitte, öffnet die Tür." hörte sie Allen durch die geschlossene Tür rufen. Hektisch rappelte sich die Königin auf und eilte zur Tür. Als sie diese öffnete, vergewisserte sich der Ritter erst ob ihn niemand bemerkt hatte, dann schloss er leise der Tür und versperrte sie erneut. Millerna war mit hängendem Kopf zurück zum Bett gegangen und saß nun auf der Bettkante. Sie sah Allen aus ihren verweinten Augen an. "Oh, Allen, wie soll das nur weitergehen." Der Ritter schritt langsam auf sie zu und blieb dicht vor stehen. Nun blickte er auf sie herab und fühlte wie sie mit ihrem blick wieder ein wohliges aber auch trauriges Gefühl in seiner Magengrube auslöste. Er sagte nichts, blickte nur weiter in ihre violetten Augen. Dann zog er sie in seine Arme und drückte sie an sich. "Ich werde dich nicht aufgeben, Millerna," sprach der blonde Ritter mit fester Stimme "wie werden einen Weg finden um zusammen zu sein. Und sei es hier oder in der nächsten Welt!" Als Merle bei ihren Kindern ankam, stellte diese überrascht fest, das sie schliefen. Und das um diese Uhrzeit, dachte Merle, die werden dochwohl nichts ausbrüten langsam und leise schlich sie zu den Betten ihrer Kinder und fühlte ihre Stirn. Mh... nichts ungewöhnliches. Dann verließ Merle das Zimmer ihrer Sprösslinge und begab sich in die Küche, wo Erina, das Kindermädchen gerade den Abwasch erledigte. "My Lady, sagte sie höflich und machte einen Knicks als sie Merle bemerkte. "Hallo Erina, bitte lass doch diese Förmlichkeiten endlich, wir wohnen doch nun schon so lange zusammen." meinte Merle freundlich "Aber sag wie kann es dass die zwei im Bett liegen. Das ist ja wirklich ungewöhnlich, ging es ihnen nicht gut?" fragte Merle besorgt. "Nein, nein", Kindermädchen hob beschwichtigend die Hände, Ihr Mann war mit den kleinen Unterwegs!" erklärte sie Merle. "Na das erklärt einiges!" kicherte die Katzenfrau, dann aber wurde sie wieder ernst. "Erina, was hälst du davon wenn du dir mal ein Päuschen gönnen.Ich bin ja jetzt da." "Das... das wäre sehr großzügig von euch." sprach das Kindermädchen. "Ach unsinn, du leistest hier so gute Arbeit. Geh ruhig und genieß das schöne Wetter." "Danke, MyLady", sagte Erina wieder und huschte dann an Merle vorbei nach draußen. Merle sah ihr lächelnd nach. Kaum hatte sie ihren Abwasch erledigt, traff auch Lorion ein. "Hallo, meine Liebste" , sagte der Löwenmann und umarmte seine Frau liebevoll von hinten. Merle schrak zusammen sie hatte ihn nicht kommen hören. Ihre Gedanken, kreisten um Van und seine Berater. "Lorion, du hast mich erschrekt", murrte sie ihren Mann an. "Oh, das ich das noch erleben darf, meine Katzenfrau zu erschrecken." lachte der Ritter Fanelias. Erst sah Merle ihn böse an, doch dann musste auch sie kichern.Doch dann blickte Lorion sie ernst an. Er setzte sich auf einen der Küchenstühle und zog Merle zu sich. "Was beschäftigt dich so, dass du noch nicht mal merkst, wer in deinem Haus rumschleicht?" "Ach, es ist wegen Van... er hatte heute morgen eine ziemlich fiese Auseinandersetzung mit seinen Beratern. Es passt ihnen nicht, dass er mit Hitomi zusammen sein will." "Mh...., machte Lorion und blickte seine Frau nachdenklich an. "Was können wir tun?" fragte er seine Frau. "Ich weiß es nicht, ich denke Van muss das alleine durchstehen!" "Van, was weißt du über diesen Herrscher?" wollte Hitomi wissen. "Ich kenne ihn nur aus alten Geschichten, Er muss mal ein Prinz von einem großen Königshaus gewesen sein. Aber er wurde von einem Zaibacher Hexer getötet und zu dem gemacht was er nun ist. Kein Funke in ihm ist gutartig. Er ist grausam, hinterlistig und überaus gefährlich. Und wenn mich nicht alles täuscht kann er auch verschiedene Gestalten annehmen. Mein Vater hat lange bevor mein Bruder und ich geboren wurden gegen ihn gekämpft und an seiner Seite die Königsdrachen. Doch irgendwann hatte der Herrscher einen Handel vorgeschlagen oder viel mehr er wollte Frieden mit den Drachen schließen. Er hatte sie gebeten sich mit ihm zusammen zu tun und ein großes Reich zu schaffen, sodass nie wieder Krieg aufkommen sollte. Aber es kam anders, er lockte die Drachen in einen Hinterhalt und verwandelte die Meisten in Steinskulpturen, die die er verschonte mussten ihm dienen. Dann mischte sich der Drachengott ein und schlug den Herrscher mit seinen eigenen Waffen, er hält ihn gefangen in einem Mantel aus Stein. Doch wenn er nun wieder da ist. Weiß ich nicht was noch alles auf uns zu kommt." endete Van und sah Hitomi zweifelnd und traurig an. "Vielleicht,.....", begann er "vielleicht hättest du nicht herkommen sollen, Hitomi!" "Aber Van", Hitomi sah ihn erschrocken an, doch im nächsten Moment wusste sie warum er das sagte. "Ich will dich nicht verlieren, Hitomi..." dann schwieg der König von Fanelia und wendete sich etwas von Hitomi ab. Tränen liefen über die Wangen des jungen Königs, es schmerzte ihn ihr so etwas sagen zu müssen, natürlich wollte er sie hier haben, aber für welchen Preis? Hitomi krabbelte aus ihrem Bett und ging zu Van. Sie trat an ihn heran und drehte ihn langsam zu sich herum. Tränen der Rührung standen in ihren Augen. "Van, sieh mich an, bitte." Der junge König hob den Kopf und sah das Mädchen vom Mond der Illusionen mit seinen Haselnussbraunen Augen traurig an. "Van, ich bin hier, weil ich hier sein will, Krieg oder nicht, ich will bei dir sein, nur bei dir." meinte sie sanft "Und sollte es so sein, dass mein Leben in diesem Krieg enden sollte, so war ich wenigstens nocheinmal bei dir, Van. Ich werde dich nie mehr verlassen. Du bedeutest mir mehr als alles andere auf diesem Planeten und dafür werde ich kämpfen." fügte sie ruhig dazu. Unwirsch machte sich Van von ihr frei, wütend und verzweifelt blickte er sie an. " Das ist doch nicht dein ernst. So denkst du! Und was ist mit mir? Wenn dir wirklich etwas zustößt? ..... Hitomi..... ich ....ich.... kann .... nicht...... ich kann nicht ohne dich leben. Verstehst du mich." Langsam verrauchte die Wut des Königs nur die reine Verzweiflung blieb. Er sackte auf die Knie und blickte sie ängtlich an. Hitomi erschrak über diesen Gefühlsausbruchs ihres liebsten. So offen war Van nur ganz selten in ihren Traumbegegnungen gewesen. Aber, dass er seine ängste so preis gab war neu für Hitomi. Sie schluckte hart. Dann lief sie schnell auf ihn zu und fiel ebenfalls auf die Knie und drückte ihn an sich. Van erwiderte die Umarmung. "Du wirst mich nicht verlieren Van, mir passiert schon nichts, Ich werde immer bei dir bleiben." schluchzte Hitomi. Eng umschlungen saßen der Drachenreiter und das Mädchen vom Mond der Illusionen auf dem Holzboden. Nach einiger Zeit, schob er Hitomi leicht von sich damit er ihr in die Augen sehen konnte "Hitomi, es.... es tut mir leid. Ich wollte dich nicht verletzen!" murmelte Van. "Du hast mich nicht verletzt, Van, ganz im Gegenteil. Jetzt weiß ich, dass es richtig war herzukommen und warum ich dich so vermisst habe." sagte Hitomi lächelnd und küsste Van liebevoll. Nach einer ganzen Weile löste sich Van von ihr und stand auf. Hitomi sah ihn fragend an und ehe sie sich versah hatte er sie zu sich hochgezogen. "Wir sollten uns langsam fertig machen, ich habe noch eine Überraschung für dich", flüsterte Van und blickte sie dabei unverwandt an. Nur ungern hatte er diesen Moment der Stille und Ruhe aufgegeben, aber er hatte zu einem Abendessen zu gesagt. Hitomi sah ihn immer noch unwissend an. Dann legte sie den Kopf schief. "Was hast du jetzt wieder ausgeheckt, Van Fanel?" kicherte sie leise. "Auch Van lächelte sie an und deutete dann auf ihren Schrank, "Du wirst alles finden was du brauchst." Dann drehte er sich um, "Ich komme dich gleich holen", mit einem zwinkern war er dann auch schon verschwunden. Und er hatte Hitomi nicht zu viel versprochen. Sie fand wirklich alles was sie brauchte. Es hingen viele Ballkleider und normale Tageskleider in dem Schrank, zu jedem Kleid standen passende Schuhe im Schrank. Hitomi entschied sich für schlichtes, aber dennoch wunderschönes Ballkleid, es schmiegte sich elegant um ihre Tailie und zauberte ein wunderbares Dekolltè. Es war ein wunderbar angenehmer Stoff und auch seine Farbe hatte es Hitomi angetan. "Fasst die Farbe meiner Augen!" dachte Hitomi vergnügt und drehte sich nocheinmal vor dem Spiegel. Ihre langen Haaren hatte sie erneut hochgesteckt, so wie Rosa es ihr heute morgen gezeigt hatte.Hitomi hatte gerade die letzte Klammer gesetzt, als es an ihrer Tür klopfte und Van in seiner Galauniform vor ihr stand. Van schnappte einen Moment nach Luft, ihr Anblick raubte ihr den Atem. Dann ging er auf sie zu. "Hitomi, du siehst wunderschön aus. Es steht dir ausgezeichnet" Hitomi drehte sich nocheinmal vergnügt und sah Van an. "Mein König ihr seit mir aber ebenbürtig", sagte sie mit spitzen Lippen und machte einen übertriebenen Knicks. Beide fingen prustend an zu lachen. Dann reichte Van ihr den Arm. "Können wir Mylady?" fragte Van mit einem schelmischen Grinsen. "Aber klar doch" quikte Hitomi vergnügt und sah Van verliebt an. Kapitel 4: Das Wiedersehen -------------------------- Das Wiedersehen Alle hatten sich bereits im großen Speisesaal eingefunden, auch Dryden war mittlerweile in Fanelia angekommen und versuchte sich redlich Mühe zugeben mit seiner Frau eine Unterhaltung zu führen. Doch es endete so, wie fast alle Gespräche - mit einem Streit. Sodass Millerna aus Höflichkeit der anderen gegenüber einfach schwieg und es mit einem lächeln überspielte um das Bild einer funktionierenden Ehe zu erhalten. Was ihr für den Moment auch gut geling, bis der Ritter des Himmels den Raum mit seinem unehelichen Sohn, dem Herzog von Freyd durch die Tür trat. Ihre Miene erstarrte und sie blickt zu ihrer Schwester, auch sie wusste es. Oh Shid, wenn du nur wüsstest das Allen dein leiblicher Vater ist. Du wirst ihm von Tag zu Tag ähnlicher. Irgendwann wird das Geheimnis fallen, dachte Eries und blickte mit einem gequältem Lächeln zu ihrem Neffen.Ungeduldig rutschte Merle auf ihrem Stuhl herum, sie wusste schließlich, wer da gleich durch die Tür schreiten würde. Am liebsten hätte sie es allen schon erzählt, aber sie hatte es Van versprochen. "Merle was ist den los mit dir, du bist ja so unruhig?" fragte Lorion und tat unwissend. Grimmig blickte seine Frau ihn an, konzentrierte sich dann aber sofort wieder auf die Tür und wartete. Es kam ihr einfach unendlich lang vor bis sich die große Tür endlich öffnete. Merle richtete unruhig ihren Blick von einem zum anderen um ihre reaktionen besser erkennen zukönnen. Als Van mit der Unbekannten eintrat, verstummten alle Gespräche und die Augen richteten sich nur auf das Paar, das nun in der Tür stand. Hitomi war überwältigt. "Es sind alle da, dachte sie freudestrahlend, Millerna, Allen, Shid, Dryden, Gardes, Eries, Merle und ihr Mann, einfach alle, es ist fast wie früher, alle sind vereint." Aus dem Augenwinkel merkte sie wie Van sie lächelnd beobachtete. Wer ist das, dachte Allen verwirrt, kann es sein.... ja.... es muss so sein.... niemals würde Van eine andere Frau an seiner Seite haben, als.... Sie.... Sie sieht wunderschön aus! Während die anderen noch grübelten und überlegten, löste sich Millerna als erstes aus ihrer Starre. "Hitomi, rief die blonde Frau mit den violetten Augen und stand so ruckartig auf das ihr Stuhl nach hinten kippte, sie lief auf Hitomi zu und nahm ihre Freundin in die Arme. "Hitomi, du bist wieder da!" rief Millerna fröhlich aus. "Herzlich Willkommen zurück!" hörte sie Shid sagen der nun neben seiner Tante stand. Als sich Millerna wieder von ihr löste stand Allen schon an nächster Stelle um Hitomi zu begrüßen. "Herzlich Willkommen, sagte der blonde Ritter und schloss das Mädchen vom Mond der Illusionen in die Arme. Van beobachtet diesen Moment mit einem unwohlen Gefühl im Magen, er hatte nicht vergessen wie verliebt der Ritter in seine Hitomi gewesen war, "Er wird doch nicht..... dachte Van schalte sich aber gleich wieder für diesen Gedanken des Zweifels, sie war zu ihm zurück gekommen, weil sie ihn liebte und immerhin war Allen auch ein guter.... nein... ein bester Freund von beiden geworden. Auch Eries und die anderen standen nun bei Van und Hitomi und begrüßten sie nun nach und nach. Dann war Merle an der Reihe. "Wir haben uns zwar heute morgen schon gesehen, aber nochmal, Herzlich Willkommen zurück, Hitomi." sagte die Katzenfrau mit dem rosa Haar. "Heute morgen", rief Millerna entsetzt "und du sagst keinen Ton" und blickte die Katzenfrau überrascht an. "Anweisung des Königs" sagte Merle entschuldigend und musste lachen, alle stimmten mit in das Gelächter ein. Nachdem ausgiebig begrüßt worden war begaben sich die Freunde zu Tisch und begannen mit dem essen.Während des essens unterhielten sich die Freunde angeregt, alle erzählten wie es ihnen ergangen war. Nachdem das essen beendet war und alle sich nach und nach zurück zogen, blieben nur noch Hitomi und Van zurück. "Ich hoffe, ich habe dir nicht zuviel versprochen!" sagte Van lächelnd. "Nein, ganz und gar nicht, es war schön alle wieder mal beisammen zu haben, so wie damals!" erwiderte Hitomi strahlend. "Wir sollten uns auch allmählich zurück ziehen, es ist spät!" murmelte Van und gähnte ausgiebig. "So müde", sagte sie sanft," dabei habe ich doch auch noch eine Überraschung für dich!" und blickte Van herausfordernd an.Dabei stand sie auf und kam auf Van zu. Dieser begriff sofort und stand langsam auf. Er hob Hitomi vorsichtig hoch und trug sie gemächlichen Schrittes in Richtung Gemach. Dort angekommen legte er sie sanft auf ihrem Bett ab. Er schloss die Tür und setzte sich zu ihr. Dann packte sie ihn an seiner Jacke und zog ihn sanft zu sich herrunter. Ein leidenschaftlicher Kuss entbrannte. Vorsichtig löste sich Van von ihr und blickte sie aus glänzenden Augen an. "Willst du das wirklich Hitomi, wir können auch noch warten." raunte Van ihr leise zu. Doch als Antwort bekam er nur ein langsames Kopfschütteln und merkte wie sie ihm langsam die Jacke von den Schultern schob. Während Van sie noch einen moment ansah und ihr dann die ersten Haarklammern löste. Nachdem sie sich aller störenden Kleidungsstücke entledigt hatten. Verschmolzen die beiden miteinander genossen die weiche Haut, die Wärme die von dem anderen ausging. Wieder küssten sie sich leidenschaftlich. Sie erforschten mit den Händen den Körper des anderen. Hitomis Hände glitten über seine starken Schultern und die muskulöse Brust auf der sich kleine Narben befanden. Während Vans Hände sich ihren Weg über ihren Rücken hinunter zu ihrem Po und Oberschenkeln bahnten. So schliefen die beiden das erste mal miteinander. Mitten in der Nacht wurde Hitomi wach, sie hatte etwas gehört. Aber was? Neben sich spürte sie Van. Noch einmal horchte sie auf, da war es wieder, es hörte sich an, wie ein zufriedenes lachen, ja, sie kannte diese Stimme, es musste der Drache sein. Und plötzlich war Hitomi ganz wolig warm und es war als könnte sie ihn lächeln sehen. Ein liebevolles, warmes lächeln, das sich wie ein schützender Schleier um Van und Hitomi legte. "Schlaf mein Mädchen", hörte sie ihn sanft flüstern. Sie kuschelte sich in Vans Arme und blickte in sein Gesicht. Sofort waren die Bilder der vergangenen Stunden wieder da und ein lächeln zeichnete sich auf ihrem Gesicht ab. Dann schlief sie wieder ein. Hitomi, sie ist wieder da, sie ist tatsächlich zu ihm zurückgekehrt, dachte Allen mit einem lächeln. Er gönnte dem König von Fanelia sein Glück, er hatte so lange darauf warten müssen. Allen dachte zurück an den Krieg an die Zaibacher. Wie oft hat sie uns mit ihren Fähigkeiten geholfen, wie verliebt war ich in sie gewesen, ja, ich dachte, wirklich sie ist die einzige die mich wieder glücklich machen kann. Nach Marlene's Tod hat niemand zuvor mein Herz so berührt wie Hitomi. Und doch kam alles anders, sie hat mich abgelehnt, hat sich für Van entschieden,... ihre Liebe hat Gaia den Frieden gebracht, so eine starke liebe. Und ich.... Hitomi hat mein Herz befreit von trauer und Schuldgefühlen und jetzt..... liebe ich die dritte Tochter König Astons, die Königin Asturia, eine verheiratete Frau. Jeden Tag kommen wir dem Galgen ein Stück näher mit unserer Liebe. Und doch kann ich sie nicht aufgeben. Sie erwärmt mein Herz. Bei ihr finde ich das was ich seit Jahren suche, und auch sie scheint all das bei mir zu finden, was sie braucht. Warum... warum... können wir es nicht in die Welt hinaus brüllen. Ich liebe sie doch! dachte Allen bitter. Sehnsüchtig blickte er vom Balkon auf ihr und Drydens Gemach, wo gerade das Licht erlosch. Er hasste die Nächte, denn er wusste, dass sie nun dort oben neben ihm lag. Und vielleicht sogar mit ihm schlief. Er verzog das Gesicht zu einer Grimasse und ballte die Fäuste. Allen wusste, das sie nichts dabei empfand, aber dennoch missfiel ihm der Gedanke. Doch was sollte sie auch tun, Dryden war nun mal ihr Ehemann und forderte dadurch auch ein was ihm zustand. Und so wie Millerna ihm heute Mittag in ihrem Gemach erzählte wünscht er sich wohl ein Kind. Sie war so verzweifelt gewesen. Und er konnte nichts dagegen tun. Plötzlich klopfte es an seiner Tür. Er verschwand vom Balkon und ging hinein um zu sehen, wer so spät noch um ein Gespräch bitten könnte. Er atmete noch einmal tief ein und öffnete dann die Tür. "Shid, du...., aber ... !" sprach der blonde Ritter erstaunt. "Allen, entschuldige die späte Störung, aber hättest du einen Moment Zeit für mich?" fragte der junge Herzog und sah Allen bittend an. "Aber gewiss doch, komm ruhig rein." Allen deutete auf die Sitzecke in seinem Gemach. "Also, Shid, was bedrückt dich?" fragte Allen gerade heraus. "Allen, jetzt wo du noch einige Zeit in Fanelia sein wirst, wollte ich fragen, ob du mir ein wenig Kendo unterricht geben würdest?" "Aber, bei euch in Freyd sind doch ausgezeichnete Kendo-Kämpfer." "Ja, schon, aber ich würde gerne von dir lernen. Von dem Mann auf den meine Mutter so unendlich stolz war." erklärte Shid. "Aber gerne, wenn das so ist." antwortete Allen mit einem lächeln. Ein woliges Gefühl breitete sich in Allens Körper aus. Er freute sich bereits darauf etwas Zeit mit seinem Sohn zu verbringen. "Am besten fangen wir morgen früh an, wenn es dir recht ist?" fragte Allen den blonden Jungen. Dieser nickte übermütig. Ich danke dir, Allen, dann bis morgen früh in der Trainingshalle. Eine gute Nacht, Ritter Allen!" sagte Shid vergnügt. "Dir auch eine Gute Nacht, Shid!" meinte Allen und schloss dann die Tür. Was Allen allerdings noch nicht ahnen konnte war, das Shid, das Geheimnis das zwischen ihm und Allen lag bereits gelüftet hatte. Millerna hatte dem jungen Herzog, kurz nachdem auf Gaia der Frieden eingekehrt war, das Tagebuch ihrer verstorbenen Schwester zukommen lassen. Millerna war der Meinung das Shid, das Recht hatte, die Wahrheit über seinen wahren Vater zu erfahren. Sie hatte anschließend lange mit ihrem Neffen gesprochen und ihm gesagt, das dieses Geheimnis nur ihn und Allen etwas anginge. "Shid, sprich Allen erst darauf an, wenn du dir ganz sicher bist. Es kann noch eine Menge ärger auf dich zu kommen, wenn jemand erfährt, dass du nicht der Sohn des Herzogs bist. Sie könnten dir alles wegnehmen, Shid." "Danke, Tante Millerna, aber das riskiere ich gern." antwortete Shid ihr gelassen. Am nächsten morgen, gab es wieder ein großes Frühstücksbuffet und allmählich trudelten nach und nach die Freunde im Speisesaal ein. Als Van verschlafen die Augen aufschlug, musste er feststellen, das er bereits lächelnd beobachtet wurde. Hitomi hatte sich auf die Seite gedreht und Van einfach nur angesehen. Sie spürte ein angenehmes Kribbeln im Bauch. Schmetterlinge hatten sich ihren Bauch anscheinend zur Herberge gemacht. "Wie lange bist du denn schon wach?" murmelte er verschlafen. "Ich weiß nicht, sagte Hitomi, es war noch dunkel draußen." "Du bereust doch wohl nicht, dass wir....!" Erschrocken hatte Van sich aufgesetzt und war plötzlich hell wach. Hitomi hob beschwichtigend die Hand, "Nein, Van, ganz bestimmt nicht, es war wunderschön!" Erleichtert ließ sich Van zurück in die Kissen fallen, er lag auf dem Rücken und blickte Hitomi liebevoll an. Auch Van verspürte das Gefühl des Kribbelns in seinem Bauch "Du weißt gar nicht wie sehr ich dich liebe!" flüsterte er heiser. "Ich liebe dich auch Van!" sagte Hitomi und küsste Van zärtlich auf den Mund dann stand sie auf und verschwand im Bad. Früher war es für Van immer schwierig gewesen seinen Gefühlen Worte zu verleihen, doch jetzt hatte er so viel was er ihr sagen wollte. Es war an der Zeit alles zu sagen.... er hatte das Gefühl das er ihr alles anvertrauen konnte. Und das er nie mehr ohne sie aufwachen wollte. War jetzt der Zeitpunkt um sie zu fragen. Warum nicht, oder sollte ich ihr noch Zeit lassen sich einzugewöhnen. Ich möchte sie nicht überfallen. Hitomi riss ihn aus seinen Gedanken, "Van, hörst du mir überhaupt zu?" "Mh... was...?" "Irgendetwas scheint dich etwas zu beschäftigen, das du so vertäumt bist, Van. Was ist los?" "Gar nichts, ich habe nur ein wenig geträumt!" sagte Van grinsend. "Was wolltest du denn?" fragte er nun und stand vom Bett auf. "Ich wollte dich um einen Rat fragen, welches Kleid soll ich anziehen? Das gelbe oder das blaue Kleid?" fragte Hitomi und hob die Kleider Abwechselnd hoch. "Sie stehen dir bestimmt beide hervorragend, aber ich würde das gelbe Kleid gerne zuerst an dir sehen!" meinte Van entschieden. Hitomi nickte nur und verschwand pfeifend im Bad. Auch Van begann nun sich für das Frühstück vorzubereiten, auch er verschwand im Bad und duschte schnell, während Hitomi bereits in ihr Kleid schlüpfte. Sie beschloss ihre Haare offen über die Schultern hängen zu lassen. In der Zeit in der sie auf Van wartete öffnete sie die Balkontüre und trat ins freie. Es war ein wunderschöner Morgen, die ersten Sonnenstrahlen kitzelten Fanelia bereits und am Himmel war nicht eine Wolke zu sehen. Wahrlich ein schöner Tag, dachte Hitomi freudig. Dann schlossen sich von hinten zwei Arme um ihre tailie. Van trat an sie heran und vergrub sein Gesicht an ihrem Hals. Seine feuchten Haare kitzelten sie an den Wangen. Hitomi drehte sich zu ihm und blickte in seine Haselnussbraunen Augen, die ihr so sehr gefehlt haben. Einen Moment standen sie einfach nur da. Versunken in den Augen des anderen. Als Hitomi den Blickkontakt löste und Van leidenschaftlich küsste. Als sie sich voneinander lösten, blickte Van sie an. "Wollen wir, die anderen warten bestimmt schon?" fragte er seine Hitomi. Diese nickte ihm nur lächelnd zu. Im Speisesaal angekommen herrschte bereits ein buntes treiben, die Zofen waren gerade damit beschäftigt den anderen Tee einzuschenken. Es war ein wildes durcheinander. Viele kleine einzel Gespräche hatten sich gebildet, während die Zofen mitten im getümmel steckten und versuchten es allen recht zu machen. Als Van mit Hitomi eintrat, verstummten die Gespräche und das Augenmerk der anderen richtete sich auf die beiden. Van sah Hitomi schulterzuckend an. "Sie müssen sich erst daran gewöhnen, dass du wieder da bist." flüsterte Van ihr zu, dann reichte er ihr die Hand. Die Freunde lösten sich aus ihrer Sprachlosigkeit und begrüßten die beiden Neuankömmlinge herzlich. "Guten morgen, Van, gut geschlafen." begrüßte Allen den König. "Ja sehr gut, danke der Nachfrage Allen, ich hoffe du hast auch gut geschlafen und bist ausgeruht.... sonst sieht es nachher nicht mehr so gut für dich aus." meinte Van und zwinkerte dem Ritter zu."Ohooo, da hat sich aber heute einer viel vorgenommen." grinste Allen, dann wandte er sich Shid zu. "Wenn du magst kannst du nachher mitkommen und zusehen, wie ein König verliert." meinte Allen vielsagend. Shid guckte mit großen Augen zwischen den beiden Männern hin und her. "Mh... wir werden sehen", murmelte Van und streckte sich ausgiebig. Merle strahlte das Mädchen vom Mond der Illusionen an. "Hitomi, wie schön, ich freue mich so sehr, dass du wieder auf Gaia bist. Können wir nachher ein bisschen plaudern oder bist du schon verplant?" "Nein Merle, ich habe Zeit. Es würde mich sehr freuen. Um wieviel Uhr denn?" fragte Hitomi mit einem Lächeln. "Sehr schön, von mir aus direkt nach dem Frühstück." antwortete Merle freudestrahlend. Während des Frühstücks blickte Hitomi immer wieder zwischen ihren Freunden hin und her. Sie spürte das irgendetwas nicht stimmt.... aber was... sie waren doch alle wie immer.... oder etwa nicht? Ihr blick wanderte zu Allen. Und sie stellte fest, das dieser zwar keinen gesunden Appetit hatte, aber dennoch gut gegessen hatte. Dann wanderte ihr blick zu Millerna, die Freundin hatte nichts angerührt. Sie wirkte unendlich traurig, aber warum? Was war da los? Vielleicht ein Streit mit Dryden. Als Millerna das Wort ergriff, unterbrach sie damit Hitomis Gedankengang. "Entschuldigt mich bitte, ich werde mal nachsehen wo meine Schwester ist." Dryden nickte ihr zu. Doch dann bemerkte Hitomi das nicht nur Dryden seiner Frau sehnsüchtig nachblickte sondern auch Allen.... Allen? Was sollte das? Sie war damals schon in ihn verliebt gewesen, aber... mit der Hochzeit hatte sie diese Versuchung doch abgelegt. Aber kann man das überhaupt? Gefühle für jemanden abstellen? Einfach so? Ich könnte das nicht! Doch wenn da wirklich was dran ist.... die beiden riskieren viel! Das wird Dryden nicht dulden können, geschweige den verzeihen. Ich hoffe ich irre mich. Nachdem das Frühstück beendet war begannen ein großteil der Freunde mit dem packen. "Kann ich nicht noch etwas hier in Fanelia bleiben, Dryden?" fragte Millerna mit einem bittendem Blick. "Ich würde so gerne noch etwas mehr Zeit mit Hitomi verbringen." "Tut mir leid, Millerna, aber in Asturia ist noch viel zu tun. Du weißt der Einhornball findet dieses Jahr in Pallas statt. Ich brauche dich dort." Dryden sah seine Frau entschuldigend an. Kapitel 5: Vorbereitungen ------------------------- Vorbereitungen "So, Merle was machen wir denn schönes?" fragte Hitomi mit strahlenden Augen. Sie hatte sich gerade von Van und den anderen verabschiedet. Die Männer hatten sich auf zur Trainingshalle gemacht. "Ich denke wir sollten uns einen schönen Tag am See machen, bei dem tollen Wetter!" meinte Merle und blickte in den wolkenlosen Himmel."Oh ja", sagte Hitomi grinsend. "Merle, Hitomi wartet mal" rief Millerna ihren beiden Freundinnen nach. Überrascht drehten diese sich um. "Ich würde euch gerne begleiten, wenn ihr nichts wichtiges zu besprechen habt?" fragte Millerna vorsichtig. "Gern, wir wollten runter zum See, die Seele etwas baumeln lassen." sagte Hitomi freudestrahlend. "Ja, komm ruhig mit, es wird dir gut tun, wenn du dir mal von diesem ganzen Königsgeschwätz eine Auszeit nimmst." meinte Merle und rollte vielsagend mit den Augen. "Alles klar, dann los!" rief Hitomi freudig aus. Die drei Frauen hatte den See schnell erreicht. Merle breitete die Decke aus und Hitomi stellte den Proviantkorb daneben ab. Dann setzten sich sich auf die Decke und blickten über den See. Nach einiger Zeit sprang Merle auf "Puuuuh, ist das warm in der Sonne, ich geh mich etwas abkühlen." sagte die Katzendame und lief auf den See zu. "Hitomi.... wie ist das eigentlich zwischen Van und dir....? Seid ihr so richtig zusammen? Ich meine, ihr habt euch doch solange nicht mehr gesehen, müsst ihr euch nicht erst ganz neu kennenlernen?" fragte Millerna vorsichtig, doch sie musste sie einfach fragen, zu groß war ihre Neugierde. Hitomi lag auf dem Rücken und hatte die Augen geschlossen, sie genoss die wärmenden Sonnestrahlen. Sie wendete ihr Gesicht Millerna zu und sah sie fest an "Ja, wir sind zusammen und ich werde ihn nie wieder verlassen.... und das wir uns so lange nicht gesehen haben.... es hat nichts daran geändert was wir füreinander empfinden. Für mich ist es fast so... als.... als wäre ich nie weggewesen. Und ich denke ihm geht es ähnlich!" sagte Hitomi liebevoll. Denn wenn sie an Van dachte, hatte sie sofort die Bilder und Gefühle der letzten Nacht vor Augen. Wie zärtlich er gewesen war, seine weiche Haut, seine starken Armen, seine Hände, die über ihren Körper wanderten, seine warmen Lippen, wie liebevoll er sie geküsst hatte. Ohne es zu merken schlich sich ein Lächeln auf ihr Gesicht. "Ich verstehe" ,sagte Millerna nachdenklich "und was sagen seine Berater dazu?" fügte sie leise hinzu, sah Hitomi aber weiterhin an. Hitomi guckte sie überrascht an "Ich... ehrlich gesagt Millerna, ich weiß es nicht, warum fragst du?" "Naja, Van ist König... seine Berater würden wollen...." weiter kam die asturianische Königin nicht, Merle stand vor ihnen und unterbrach Millerna mit fester Stimme "Es interessiert ihn nicht..... !" "Was....?" verunsichert schauten beide zu der Katzenfrau auf. Diese ließ sich bei den beiden auf die Knie fallen. "Hitomi, es interessiert Van nicht, was seine Berater wollen", sagte die Katzendame stolz und ergriff Hitomis Hände "sonst legt er sehr großen Wert auf ihre Ratschläge, aber nicht in dieser Sache. Er hat sich nie darauf eingelassen... auf diese plumpen Verkupplungsversuche seiner Berater. Er hat nur auf dich gewartet. Niemals hätte er sich auf eine andere Frau eingelassen. Ja, er liebt Fanelia und würde alles tun um es zu schützen und zu verteidigen, aber sein Herz.... sein Herz verkauft er nicht, Hitomi.... er schenkt es dir. Nur dir Hitomi!" endete Merle lächelnd, dann drückte sie Hitomis Hände als wolle sie ihre Aussage bekräftigen. Millerna blickte sie mit großen Augen an. Sie bewunderte Van für diesen Mut.... aber war das Mut.... wenn er sein Herz sprechen ließ und das tat was ihm dies sagte. Es war ehrlich...... einfach nur ehrlich! dachte die blonde Frau und langsam füllten sich ihre Augen mit tränen.Hitomi war von Merles Ansprache noch so gerührt, dass sie die Tränen der Königin nicht bemerkte und diese sie unauffällig wegwischte. Warum, können wir das nicht Allen, einfach nur ehrlich sein - ehrlich zu Dryden, ehrlich zu meiner Familie, ehrlich zu Asturia und seinem Volk. Aber vorallem zu uns selbst. Warum nicht? fragte sich die Königin verzweifelt. Van, Allen, Lorion und Shid hatten die Trainingshalle erreicht und begannen damit sich zu dehnen und warm zu machen. Sie hatten sich aufgeteilt. Shid lief bereits die ersten Runden mit Lorion, während sich Allen und Van noch dehnten. "Sag mal, Van, wie kann es das Hitomi so plözlich wieder da ist. Du konntest doch keine Verbindung mehr zu ihr herstellen. Und das schon seit so langer Zeit.... und jetzt ist sie hier?" fragte der blonde Ritter nachdenklich. "Ja, Allen, es stimmt. Ich habe es oft versucht, beinahe jeden Tag und in meinen Träumen sowieso, aber irgendetwas hat uns das verwehrt. ER.... hat es uns verwehrt.....er hat es nicht zugelassen." sagte Van grimmig. "Wer ist ER?"fragte Allen überrascht "Allen,...... wir werden sehr bald schon in einem neuen Krieg stecken." sagte Van bedächtig und stellte seine Dehnübungen ein. Er blickte Allen fest an. "WAS.... ??? Wie zum Teufel meinst du das?" " Ich weiß nicht, wieviel du von dem dunklen Herrscher weißt,...." "Van, was redest du denn da?" aufgeregt fiel Allen ihm ins Wort "Bitte, hör mir zu, lass mich ausreden..., er ist erwacht. Er hat es irgendwie geschafft, den Bann des Drachen zu brechen. Und nun.... nun wartet er ab. Er ist noch zu schwach um etwas gegen uns ausrichten zu können, aber es wird nicht mehr lange dauern. Allen, wir müssen vorbereitet sein." "Aber der Frieden über Gaia hält sich jetzt schon so lang, keiner der Menschen denkt an Krieg Van? Dank euch beiden....dank dir und Hitomi. Und dennoch weiß ich von wem du redest." meinte der Ritter nachdenklich. "Ja, du sprichst von Rubro.... dem Bruder von Mahatmal Freyd." "Diesen Mann gibt es nicht mehr!" sagte Van bitter. "Der Hexer von Zaibach hat ihn zerstört, und nun benutzt dieses Wesen seinen Geist und Körper um Gaia in Angst und Schrecken zu stürzen." klärte Van seinen Freund auf. "Aber er ist allein Van, wer also sollte diesen Herrscher unterstützen? Mit welcher Macht will ein einziger Mann ganz Gaia einnehmen?" fragte Allen verstört. "Und woher weißt du überhaupt davon?" fügte der Ritter noch dazu. "Hitomi," sagte Van erklärend "sie hatte eine Vision bevor sie nach Gaia zurückgekehrt ist und auch ich habe Traumbegegnungen von dem bevorstehendem Krieg gehabt." "Hey, ich dachte wir wollten hier heute trainieren und kein Kaffeekränzchen halten!" rief Lorion seinen Freunden zu. "Ja, wir kommen gleich" , rief Van und hob beschwichtigend die Hände. "Allen, ich möchte die anderen nicht in Panik versetzen, das bleibt bis auf weiteres unter uns.Bisher sind nur Lorion, Merle und du eingeweiht. Ich brauche erst genauere Fakten, kann ich mich auf dich verlassen?" fragte Van seinen Fechtmeister und legte ihm behutsam eine Hand auf die Schulter. "Natürlich, mein König von Fanelia, so wahr ich Allen Schezar heiße, von mir wird niemand etwas erfahren." Antwortete Allen mit fester Stimme und legteVan ebenfalls eine Hand auf die Schulter. "Ich danke dir, Van!" sagte der Ritter leise, als Van sich zum gehen wand. "Wofür?" fragte Van überrascht. "Dafür, dass du mich eingeweiht hast!" Van nickte kaum merklich. Dann schlossen sie sich den anderen beiden an und begannen sich warm zu laufen. Es war still geworden in der Trainingshalle, es gab nicht wie üblich kleine Scherze oder schon mal einen Rippenstoß. Nein, heute war es furchterregend still in der Sonnenbeschienen Halle. Lorion versuchte sich einen Reim darauf zu machen, aber mit wenig erfolg. Er blickte immer wieder zwischen dem Ritter des Himmels und seines Königs hin und her. Irgendwas stimmt doch da nicht. Was ist nur los mit den beiden? fragte sich der Löwenmensch. Dann zuckte er nur die Achseln und rempelte den Herzog sachte an. Dann lief er schneller und ließ Shid hinter sich. Dieser begriff sofort und erhöhte sein Tempo ebenfalls. Nachdem sie sich gut aufgewärmt hatten, begannen sie mit dem Fechten. Van und Allen lieferten sich einen beeindruckenden Kampf, keiner der beiden wollte nachgeben. Immer wieder wich Van Allen geschickt aus und parierte seine Angriffe elegant und scheinbar mühelos. Doch auch Allen parierte Vans Attacken präzise und schien überhaupt nicht müde werden zu wollen. >Er ist stark geworden, er ist mir wahrlich ebenbürtig. Es ist nichts mehr von seinen hitzköpfigen und unüberlegten Angriffen übrig. Er hat gut gelernt. Ja, er führt sein Schwert elegant und es ist zu einer furchterregenden Waffe geworden< stellte Allen bewundernd fest. Beiden Kontrahenten lief der Schweiß über die Stirn. Ihre Hemden waren bereits durchgeschwitzt. Auch für Lorion war es immer wieder beeindruckend seinem König und dem Ritter des Himmels beim Fechten zu zusehen. Wie gebannt starrte er auf die elegant herumwirbelnden Körper. Shid beobachtete, die Bewegungen der beiden genau und stellte fest, dass sie wie beim Tanz identisch waren. Ja, die beiden waren wahrlich gute Kämpfer! Es erfüllte ihn mit Stolz, das Allen sein Vater und Van, der König von Fanelia, ein guter Freund von ihm war. Schließlich gab Allen Van ein Zeichen und sie ließen ihre Klingen sinken. Sie verbeugten sich voreinander, dann wandten sie sich an ihre beiden Schüler, wobei Lorion nicht wirklich zu den Schülern gehörte. Er gehörte zu den 10 Besten Kämpfern unter Fanelias Garde. Aber er war der Meinung, dass man nie auslernte. Und in Van und Allen sah er seine Vorbilder, sie gaben ihm den Ansporn noch besser zu werden Nach einer kurzen verschnauf Pause bezog Van diesmal vor Lorion Stellung. Während Allen sich vor Shid aufstellte. Allen begann mit Shid mit den Grundschritten und wie er am besten das Schwert hielt. Neben den beiden, prallten die Klingen bereits wieder aufeinander. Lorion wirbelte um seinen König herum und wehrte immer wieder die harten Schläge von Van ab. Der König ließ ihn durch einfaches Ausweichen immer wieder ins leere laufen. "Greif mich präziser an, mit weniger Kraft, fühle die Kraft, die du zu bewältigen versuchst." riet Van seinem besten Kämpfer. Nach wenigen Minuten war die Hektik aus Lorions Bewegung verschwunden und ging langsamer um den König herum. Schweratmend schlich er um den König, seine wallende Mähne klebte nun an seinem Gesicht, dem Löwenmann lief der Schweiß über das Gesicht. Doch auch Van schnappte nach luft. "Du bist besser geworden, Lorion" bemerkte der König lächelnd. "Nie ablenken lassen!" brüllte der erste Offizier und hieb wieder auf Van ein. Van parierte diesen kräftigen Schlag. Und grinste "Ich sag doch du hast gelernt!" Auch Lorion musste jetzt lächeln und ließ langsam das Schwert sinken. "Genug für heut, mein König" sagte Lorion und verbeugte sich dankend vor Van. "Ich möchte noch etwas Zeit mit meinen Kindern verbringen bevor mein Dienst beginnt." sagte er entschlossen. Van nickte zustimmend und verbeugte sich ebenfalls. "Gut so, Herzog!" sagte Allen. Sein Sohn lernte wahrlich schnell. Innerhalb kürzester Zeit war die Grundstellung schon gelernt. Und er war bereit für die nächsten Schritte. "Wir machen morgen weiter, Shid. Auch mein Dienst beginnt bald!" sagte Allen entschuldigend. "Ich danke dir, Allen, es hat Spaß gemacht!" sein Sohn lächelte ihn an, dann wandte er sich um und verließ mit Lorion die Trainingshalle. Auch Van und Allen folgten ihnen. Im Palast angekommen stieg Van zu seinen Gemächern hinauf. Er musste sich waschen. Sein Hemd war durchnässt und seine Haare feucht vom schweiß. Oben angekommen schaute er kurz in Hitomis Gemächern vorbei und stellte fest, dass sie noch mit Merle unterwegs sein musste. Dann verschwand er durch die Verbindungstür der beiden Zimmer, in seinem eigenen und ging Duschen. Auch Hitomi, Merle und Millerna packten ihre Sachen und machten sich auf den Heimweg. "Es war ein schöner Tag mit euch!" sagte Hitomi und umarmte ihre Freundinnen. "Ja, das war es!" sagte Millerna und blickte Hitomi freudig an. Während Merle die beiden verschmitzt angrinste. Als Hitomi an ihrem Zimmer ankam merkte sie erst wie müde sie eigentlich war. Nur noch schnell duschen und dann ab ins Bett, dachte Hitomi und horchte auf. Ob Van wohl schon zurück war? Sie ging langsam auf die Tür zu und öffnete sie leise. Im Zimmer lagen seine Sachen auf dem Boden verstreut. Typisch Mann, dachte Hitomi und blickte sich weiter suchend nach ihm um. Dann hörte sie das im Bad das Wasser lief. Langsam ging sie ins Badezimmer, striff ihr Kleid ab und stieg zu Van unter die Dusche. Er stand mit dem Rücken zu ihr. Einen Arm an die Wand gelehnt. Er genoß das warme Wasser, welches über seinen verspannten Rücken lief. Hitomi umarmte ihn von hinten und begann seinen Rücken mit Küssen zu bedecken. Er blickte kurz über seine Schulter und ergriff dann eine von ihren Händen und gab ihr einen Handkuss. Als er sie wieder losließ begann Hitomi damit seinen Rücken zu massieren. Sie hörte wie Van entspannende Laute von sich gab und musste lächeln. Nach einiger Zeit drehte er sich zu ihr um. "Danke" flüsterte er und sah ihr in die Augen. "Wofür?" fragte Hitomi unwissend und drückte ihm einen Kuss auf die Lippen bevor er ihr antworten konnte. Er erwiderte diesen zärtlich. Als sie sich voneinander lösten blickte Hitomi ihn bedrückt an. "Was ist los, Hitomi?" "Van, ich.... ich weiß nicht.... wie ich es dir sagen soll?" druckste sie herum "Sag es einfach!" meinte Van ermutigend. "Van, stimmt es, dass du und deine Berater so einen ärger wegen mir habt?" fragte sie ihn unsicher und blickte ihn mit ihren grünen Augen an. Van ließ sie nicht aus den Augen. Er drehte das Wasser ab und stieg dann aus der Dusche. Dann nahm er einen creme farbenen Morgenmantel vom haken und hüllte Hitomi darin ein. Er selbst legte sich nur ein Handtuch um die Hüfte. Er schob sie bedächtig aus dem Bad und nahm sie an der Hand. Am Bett angekommen setzte er sich und deutete ihr sich neben ihn zu setzten. "Wie kommst du denn darauf?" fragte er sie. "Millerna, sie fragte danach und Merle... Merle hat eingegriffen, wie eine Löwin, die um ihre Jungen kämpft, Van!" sagte Hitomi mit einem Lächeln in Gedanken an die starke Katzenfrau, die für Van wahrscheinlich auch durch Feuer gehen würde. "Sie hat mir alles erzählt." "So ist das", sagte Van nachdenklich "Hitomi, du solltest dir darüber keine Sorgen machen, das Thema ist vom Tisch. Oder glaubst du allen ernstes ich würde dich noch einmal von mir fort lassen?" fragte er mit einer hochgezogenen Augenbraue. "Ich will doch gar nicht mehr von dir weg Van."flüsterte Hitomi leise. Als sie ihn wieder anblickte musste sie lachen. Van blickte sie verwirrt an. "Was... was ist den los?" fragte er völlig ahnungslos. "Van, sagte Hitomi zwischen den Lachkrämpfen und sie rollte sich über das Bett. "Deine Haare, Van, es sah so lustig aus, einige Strähnen standen hoch, wie Fühler." Sie lachte immer noch. "So das findest du also lustig!" sagte Van lachend und stürtzte sich auf sie. Sie stieß einen kurzen schrei aus. Dann kugelten sie schon zusammen über das Bett. Als sie schließlich völlig Atemlos aufeinander liegen blieben und sich anblickten. Ihre Fingerspitzen kreisten über seinen starken Rücken und sie bemerkte ,die Gänsehaut, die sie bei ihm auslöste. Schließlich beugte er sich zu ihr hinab und sie verschmolzen zu einem langen Kuss. Sie liebten sich. Die beiden ließen das Abendessen einfach ausfallen und genossen stattdessen die Nähe des anderen. Hitomi schien es als wäre ein Wort des Krieges noch gar nicht gefallen. Sie fühlte sich unbeschwert und glücklich. Warum kann es nicht einfach so bleiben, dachte sie traurig während sie in Vans braune Augen blickte. Ein Krieg wird wieder Opfer fordern, Opfer die auch Familie haben, Paare, die sich vielleicht nie wieder sehen, Kinder die ihren Vätern lebwohl sagen und es schon ahnen. Sie ahnen, dass es das letzte mal ist, dass sie sich sehen. Warum nur.... dachte Hitomi und dachte daran was wohl mit ihr passieren würde wenn Van in diesem Krieg fallen würde. Nein, nein das durfte einfach nicht passieren. Sie musste an Van glauben und zuversichtlich sein. Und vorallem ging es hier um viel mehr.... dieser verrückte wollte ganz Gaia brennen sehen. Wenn der Drache recht behielt, mussten sie gut vorbereitet sein um Fanelia und die anderen Länder zu schützen. Hitomi schlief sehr unruhig in der Nacht. Immer wieder drehte sie sich von einer auf die andere Seite. Dann plötzlich, da war er wieder. Mit seinen eisblauen Augen schaute er sie forschend an. Sein Schwanz zuckte hinter ihm unruhig hin und her. "Mädchen, was ist denn los mit dir?" fragte der große Drache leise und legte den Kopf schief. "Es ist noch gar nichts passiert und du zerbrichst dir schon den Kopf über die Dinge, die noch so weit weg sind!" er schüttelte langsam den Kopf. "Noch weit weg", fragte Hitomi erstaunt. "Ja, der dunkle Herrscher ist noch lange nicht so weit, Hitomi. Mein Griff um seine Kehle ist noch zu stark, als das er sich dagegen erheben würde, er versucht es nicht mal. Er ist zu schwach." "Wie meinst du das, den Griff um seine Kehle!" "Gedanken, Mädchen, ich halte ihn in Gedanken an mich gebunden. Ihr habt mich gestärkt. Ihr glaubt an einander und ihr glaubt an mich. Deshalb bin ich stark genug, um die Hand schützend über euch zu halten und den dunklen Herrscher unter Kontrolle zu halten." "Aber wenn du nun gestärkt bist und ihn aufhalten kannst... dann töte ihn! Gaia muss kein neues Leid erfahren." sagte Hitomi aufgeregt, sie war unbewusst immer lauter geworden. "Nein", sagte der Drache nur und blickte mit traurigen Augen auf sie hinab. "Was.... ?" Hitomi sah ihn erstaunt an. "Nein, das ist alles was du dazu sagst?" "Ich kann ihn nicht umbringen, dass ist nicht meine Bestimmung. Es ist nicht mein Schicksal, Mädchen!" Er sah Hitomi immer noch traurig an. "Er ist immerhin einmal ein guter Mensch gewesen.... nur ein Zauber hält ihn dort, wo er nun ist. Er hat noch Hoffnung gerettet zu werden, diese arme Seele. Nur du kannst ihn befreien, Hitomi." "Wie meinst du das?" fragte Hitomi erschrocken. "Das wirst du noch früh genug herausfinden" sagte der Drache und drehte sich von Hitomi weg. Seine Muskeln spannten sich und er erhob sich in den Nachthimmel. "Warte, Drache!" schrie Hitomi ihm noch nach, doch er hatte ihre Traumbegegnung bereits aufgelöst und es wurde dunkel um Hitomi. Kapitel 6: Enthüllungen ----------------------- Enthüllungen Lautlos schlich sie durch die schwach beleuchteten Gänge, sich immer wieder umblickend, ob sie nicht doch jemand bemerkt hat. Sie war so kurz vor ihrem Ziel. Nun stand sie vor einer schweren Eichentür, genau wissend, wer hinter dieser Tür seine Gemächer hatte. Leise drückte sie die Türklinke hinunter, dann blickte sie sich noch einmal um und verschwand in dem Raum.Leise schloss sie die schwere Tür. Ihre Augen brauchten einen Moment bis sie sich an die Dunkelheit gewöhnt hatten. Nur das schwache Mondlicht, welche durch das große Fenster schien, erhellte den Raum. Dort lag er, tief schlafend, in seinem Bett. Sein blondes Haar zu einem Pferdeschwanz zusammen gebunden.Sein Körper, bis zur Hüfte, mit einem Laken bedeckt. Behutsam setzte sie sich an die Bettkante und betrachtete ihn. Er war wirklich ein schöner Krieger. Dann strecke sie eine Hand aus und berührte sein Gesicht. Er murmelte einige Worte, die sie aber nicht verstand, als er plötzlich die Augen aufschlug und sie anblickte. "Millerna, aber was machs......?" "Psssst!" Sie legte ihm einen Finger auf den Mund, "Wir reisen morgen ab. Aber ich wollte dich unbedingt noch einmal ganz für mich haben, bevor ich wieder in meinen Käfig zurückkehre." flüsterte Millerna und sah ihn traurig an. Allen erwiderte ihren Blick. Er überlegte fiberhaft. Sein Verstand sagte ihm, lass sie nicht hier bleiben, schick sie weg, sie ist verheiratet, sie wird dein tot sein. Doch sein Herz schmerzte in seiner Brust. Sein Herz wollte sie, sein Körper wollte sie. Er konnte sie nicht wegschicken - niemals.... dachte der blonde Ritter und verzog schmerzlich das Gesicht. Dann hob er die Bettdecke an und bedeutete ihr damit darunter zu schlüpfen. Er nahm sie in den Arm und küsste sie auf Stirn. "Ich will nicht fort von dir!" hörte er sie wimmern. Und sein Herz zog sich krampfhaft zusammen. "Ich hätte dich auch lieber bei mir! Meine liebste Millerna." flüsterte der Ritter des Himmels und drückte sie näher an sich. Er hörte wie sie anfing zu weinen. Immer wieder strich er ihr behutsam über das Haar. "Weine nicht, meine liebste, ich bin doch bei dir. Ich bin immer bei dir und sei es nur in deinen Gedanken." sagte Allen leise. Irgendwann waren ihre Tränen versiegt und sie war eingeschlafen. Allen selbst hatte kein Auge zu getan. Er musste immer wieder an sein Gespräch mit Van zurück denken und an Millerna, ja, sie wusste noch nichts von dem neuen Unglück, welches früher oder später über Gaia hereinbrechen würde. Am nächsten morgen wachte Hitomi erst spät auf. Sie drehte sich suchend nach Van um. Musste aber feststellen, dass der junge König wohl schon länger das Bett verlassen hatte. Sie drehte sich auf den Rücken und blickte an dem Himmel des Bettes. Sie hatte Kopfschmerzen. Und das helle Licht, welches von draußen hereintrat, schmerzte in ihren Augen. Dann vernahm sie ein leises klopfen und Rosa steckte den Kopf durch die Tür. "Guten morgen,My Lady!" "Morgen, Rosa!" gab Hitomi zerknirscht von sich und hielt sich eine Hand vor die Augen. "Geht es ihnen nicht gut, My Lady?" fragte Rosa besorgt "Soll ich König Van herrufen?" "Nein, nein Rosa, es geht schon, ich habe nur fiese Kopfschmerzen." "Wollen sie sich noch ausruhen?" fragte Rosa verständnissvoll "Nein, ich muss mich doch noch von Millerna und Dryden verabschieden. Die beiden treten doch heute den Heimweg an." erklärte Hitomi und wollte aufstehen, setzte sich aber gleich wieder da ihr schwindelig wurde."Sag Rosa, haben sie nichts gegen Kopfschmerzen?" "Ich werde gleich mal nachsehen." sagte Rosa und war auch schon verschwunden. Hitomi versuchte sich daran zu erinnern, was sie geträumt hatte. War ihr der Drache im Traum erschienen? Sie wusste es nicht genau, es war als würde ein schleier davor hängen. Schon kam Rosa wieder zur Tür herein. "Hier, MyLady, nehmt das zu euch und ruht euch noch etwas aus, dann müsste es euch bald besser gehen." sagte Rosa und blickte Hitomi mütterlich an. Hitomi nahm die Medizin, die ihre Zofe ihr gebrachte hatte und verzog das Gesicht. Sie schüttelte sich. "Bääääähhhh, was ist denn das? Schmeckt ja scheußlich!" "Hauptsache es hilft", sagte Rosa fürsorglich "Ja, es gibt wohl Dinge die sind auf allen Planeten gleich!" sagte Hitomi leise mehr zu sich selbst als zu Rosa. "Ich sehe gleich nochmal nach ihnen." sagte Rosa und entfernte sich aus dem Zimmer. Hitomi legte sich auf ihr Bett und schloss die Augen, sie versuchte sich an ihren Traum zu erinnern. Ja, der Drache, sie hatte mit ihm gesprochen. Plötzlich schien sich der Schleier zu lösen und Hitomi hatte all ihre Erinnerungen an den Traum zurück gewonnen. Auch ihre Kopfschmerzen waren verschwunden. Langsam und bedächtig setzte sie sich aufrecht hin. Immer wieder mit der Angst das erneut ein Schwindelanfall über sie hereinbrechen könnte. Aber es war wie weggeblasen. Vorsichtig stand sie auf und ging in Bad. Sie wusch sich und kämmte sich die Haare, anschließend öffnete sie ihren Kleiderschrank und nahm eines der Kleider heraus. Ein hellgraues, schien ihr heut am besten zu gefallen, das Kleid schmiegte sich an ihre Rundungen und war Schulterfrei, es trug sich eine zweite Haut. Der Stoff musste soetwas wie Baumwolle sein, dachte Hitomi, er war sehr angenehm auf der Haut. Doch wie alle Kleider musste es am Rücken geschnürt werden. Als sich die Tür erneut öffnete. "Oh, Rosa sie kommen gerade recht, würden sie mir das Kleid binden." "Aber natürlich." antwortete die ältere Dame und machte sich sofort an die Arbeit. Als Hitomi hinunter kam standen die gepackten Koffer von Millerna und Dryden bereits unten im Flur. Aber es war niemand zu sehen, weder Van, noch Millerna oder sonst irgendwer. Dann hörte sie Stimmen aus dem Thronsaal, eilig lief sie hinüber. Sie stand in der Tür, als sie Van mit seinen Beratern sah. Auch einige von ihnen hatten Koffer, in der Hand oder neben sich stehen. "Wenn das euer Wunsch ist, so stimme ich dem zu!" sagte Van fest. Doch Hitomi glaubte Wut in seinen Augen funkeln zu sehen. Oder irrte sie sich etwa? "Ihr werdet Fanelia sehr fehlen!" fügte Van noch dazu. Die Berater verbeugten sich nocheinmal vor ihm, dann wandeten sie sich von ihm ab und sprachen zu Dryden, "König Dryden, wir werden uns dann schon mal auf das Schiff zurückziehen." sagte Garan. Merku und Herago sahen ihren früheren Kollegen Kopfschüttelnd hinterher. "König Van, wenn ihr eure Gäste gleich verabschiedet habt, dann kommt doch bitte in den kleinen Konferenzsaal. König Dryden, euch und euren Leuten wünsche ich eine wohlbehüteten Flug." sagte Herago mit einer tiefen Verbeugung. Van nickte ihm zu und wandte sich dann wieder an Dryden. "Schade, dass ihr schon wieder los müsst. Und euch dann auch noch mit meinem Beraterpack abgeben müsst." sagte Van mürrsich. "Wir wären gern länger geblieben, Van, aber wir müssen nun wirklich noch viel vorbereiten. Der Einhornball findet schon in wenigen Monden statt, zu dem ich euch und Hitomi gern einladen möchte!" "Danke, wir kommen gern!" sagte Van und umarmte den König Asturias freundschaftlich. "Wo steckt Millerna bloß" fragte sich Dryden und sah sich suchend nach seiner Frau um. "Naja, ich werde erst mal das Gepäck verstauen, sie wird schon auftauchen!" sagte Dryden mit einem lächeln, doch in seinem inneren sah es ganz anders aus. Ihm ist nicht entgangen, dass seine Frau letzte Nacht das gemeinsame Bett verlassen hatte und auch nicht dorthin zurückgekehrt war. Es versetzte seinem Herz einen Stich, denn er hatte bereits eine Vermutung wo seine Frau sich aufhielt. Dryden begann Koffer für Koffer in den Vorhof zu schleppen, kam Hitomi in den Thronsaal und schritt auf Van zu. Als Van sie bemerkte lief er ihr ein Stück entgegen. "Guten morgen!" sagte er freundlich und gab ihr einen Kuss. Hitomi erwiderte diesen vorsichtig. Als sie sich voneinander lösten blickte sie Van unsicher an. "Sie sind gegangen.... Deine Berater... sie sind wegen mir gegangen, stimmts?" fragte Hitomi und schaute ihn schuldbewusst an. Vans Miene verhärtete sich. "Abergläubisches Pack", sagte Van missmutig "Sie gehen, weil sie glauben, dass du Fanelia unheil bringen wirst!" fuhr Van fort. Dann legte er Hitomi eine Hand unter das Kinn unf zwang sie sanft ihn anzusehen. "Du darfst, das nicht ernst nehmen Hitomi, tu das nicht. Du wirst Fanelia kein Unheil bringen, dafür machst du den König dieses Landes viel zu glücklich." sagte Van eindringlich. Hitomi nickte kaum merklich. Dann nahm Van sie in seine Arme. Nach einem kurzen moment sagte er dann "Komm schon, wir wollen Millerna und Dryden noch auf Wiedersehen sagen! Die Kutsche, die die beiden zur Landeplattform bringen soll, müsste gleich da sein." sprach Van munter und nahm sie bei der Hand. Zur selben Zeit im Schlosspark. Hinter einem der großen Weißdornbüschen, standen Allen und Millerna, sie waren in einer tiefen Umarmung versunken und genossen die verbleibende Zeit. Doch dann löste sich Allen von ihr. "Es wird Zeit, MyLady!" seine Stimme war nicht mehr als ein Hauch. "Ihr müsst jetzt gehen." "Keine Sorge, Allen, dieses Schiff fliegt nicht ohne mich. Es ist noch Zeit!" sagte die Königin und lehnte sich wieder an seine Schulter. Doch Allen schob sie wieder ein Stück von sich und blickte sie an. "Millerna, mach es uns nicht so schwer. Ich will auch nicht das du gehst. Aber du solltest Dryden nicht unnötig reizen. Du weißt schon schlafende Hunde soll man nicht wecken. Es war schon gefährlich genug, dass du heute Nacht abgehauen bist." "Ich weiß, ich weiß das du recht hast." sagte sie und stampfte trotzig mit dem Fuss auf. Dann wandte sie sich wieder dem Ritter des Himmels zu und schlang ihre Arme um seine Hüfte. Kurz sahen sie sich in die Augen, dann küssten sie sich. Als sie sich voneinander lösten, wandte sich Millerna zum gehen. Seine Hand ließ sie jedoch erst los, als die Ferne sie trennte. Sie ging erhoben Hauptes und blickte sich nicht um. Dann verschwand sie hinter den Rosensträuchern. Allen atmete tief durch, dann wandte auch er sich um und zog sich zum See zurück. Er setzte sich an das Ufer und betrachtete sein Spiegelbild. Er hasste diese Abschiede. Er ahnte bereits, dass es gleich wieder mächtig zwischen den beiden knallen würde. Er seufzte tief und warf einen Stein ins Wasser. Platschend tauchte dieser ein und schlug kleine Wellen des Wiederstandes, sowie Allens Herz, die tobte allerdings regelrecht in seiner Brust. Und doch... er musste es hinnehmen..... so wie die ganzen anderen male. Es gab nichts was er tun konnte. Es war wirklich frustrierend. Aber war er wirklich würdig um mit einer Frau wie Millerna zusammen zu sein? Was hatte er groß vorzuweisen? Er war ein Ritter. Und doch viel bieten konnte er einer Frau, einer Königin wie Millerna nicht. Ein Mann der es nicht mal wagte, seinem eigenen Sohn, seinem Fleisch und Blut die Wahrheit zu sagen. Wie konnte er da einer Frau beistehen, die es einem ganzen Königreich beibringen wollte. Er fühlte sich furchtbar. Ganz einfach nutzlos. Als Hitomi und Van im Vorhof ankamen, war die Kutsche bereits vorgefahren und das Gepäck war sicher verstaut. Dryden zurrte gerade die letzten Leinen fest, als Millerna vom Schlossgarten auf den Vorhof einbog. "Millerna!" rief Hitomi aus und lief die Stufen hinunter. Dann umarmte sie ihre Freundin. "Schade, dass du schon gehen musst!" sagte Hitomi schniefend. "Ja, ich wäre auch gerne noch geblieben, aber es lässt sich nicht ändern." sagte die blonde Frau traurig. Sie sah Hitomi an und umarmte diese nocheinmal. Sie blickte sie fest an. Dann ließ sie sie los und ging zu Van, um sich auch von ihm zu verabschieden. Verwirrt blickte Hitomi ihr nach. Doch sie sagte nichts. Van nahm die Königin tröstend in die Arme, "Es ist doch nicht lange, dann kommen wir euch besuchen." sagte Van ermutigend. Schließlich waren beide in die Kutsche gestiegen und gaben dem Kutscher das Zeichen für die Abfahr. Der Kutscher schnallzte einmal mit der Zunge und schon setzten sich die beiden Rösser schnaubend in Bewegung. Hitomi und Van winkten den beiden noch hinterher bis die Kutsche aus ihrem Sichtbereich verschwunden war. "Jetzt ist es wieder still im Palast, sagte Van ernüchternd. "Gefällt dir der Trubel den so?" fragte Hitomi überrascht. "Mh... !" machte Van nur und blickte sie verschmitzt an. Später beim Abendessen, als Van gerade an seinem Tee nippte, sprach Hitomi die Überlegung aus, die ihr schon seit Tagen durch den Kopf spukte. "Ich möchte lernen wie man mit dem Schwert umgeht!" sagte sie entschlossen. Van prustete seinen Tee über den Tisch und Allen verschluckte sich fast, an dem Stück Hühnchen, welches er sich gerade in den Mund geschoben hatte. Während die beiden Männer Hitomi hustend und vollkommen perplex anblickten, bekräftige Merle ihre Überlegung noch. "Ja, warum eigentlich nicht, also ich bin dabei." sagte die Katzenfrau. Was sich für die Männer so anhörte, als ob sie sich zu einem Einkaufsbummel verabredeten. "Das ist nicht euer ernst?" fragte Allen verwirrt. Van saßs einfach nur da und schaute Hitomi an. "Warum denn nicht" fragte Hitomi "auch auf mich kommt ein Krieg zu. Warum soll ich nicht für die jenigen Kämpfen, die ich liebe?" "Lorion, jetzt sag du doch mal was?" rief der blonde Ritter ungläubig. "Ich halte mich daraus, bei dem Dickschädel meiner Frau? Ich habe diese Unterhaltung bereits vor Tagen gehabt. Ohne Erfolg - Merle trainiert schon!" sagte der Offizier resignierend. "Nein,........... nein Hitomi!" sagte Van nur, dann stand er ohne ein weiteres Wort auf und verließ den Saal. Hitomi sah fragend in die Runde. Jetzt sprang sie auf und lief ihm hinterher. "Van, jetzt warte doch!" Auf der Terrasse hatte sie ihn eingeholt. "Van, ich.....!" "Ich möchte, das nicht. Ich will es nicht! Verstehst du? Ich werde es nicht erlauben!" sagte Van leise. In Hitomi kochte es. "Ich verstehe ja einiges, Van, dass du es nicht möchtes,............ es nicht nicht verstehst,.............. aber du erlaubst es nicht!" fauchte sie Van an. "Soweit sind wir schon...." sagte sie traurig "Hitomi, bitte...!" "Nein, Van, ich lasse es mir nicht verbieten - und wenn du dich noch so dagegen sträubst." "Das ist kein Spiel, Hitomi!" schrie Van sie plötzlich an und ergriff ihre Schultern, er zog sie zu sich rum. "Es sterben Menschen dabei. Wie soll ich denn kämpfen können, wenn ich immer in Sorge um dich bin?" fragte Van sie leise, seine Wut war verflogen und die Verzweiflung breitete sich wieder in ihm aus. Hitomi blickte ihn stur an. "Dann musst du dir eben besonders mühe geben, wenn du es mir bei bringst." konterte Hitomi und blickte ihn weiterhin starr an. "Nein, und das ist mein letztes Wort!" sagte Van und hob abwehrend die Hände dann verließ er die Terrasse und verschwand im inneren des Palastes "Und wenn es niemanden mehr geben wird der mich beschützen kann?" schrie Hitomi ihm nach. Doch Van drehte sich nicht mehr um. Das war die erste Nacht, die der König von Fanelia, seit der Anreise seiner Geliebten, allein verbrachte. Hitomi war nach dieser Auseinandersetzung direkt in ihr Zimmer gegangen und hatte sich schmollend auf ihren Balkon zurück gezogen. Während Van seinen Kummer mit Wein begoss. Als er dann spät Nachts im Bett lag und darüber nachdachte, was Hitomi vorgehabt hatte. Das ist irrsinn, dachte Van und zog eine Grimasse, Frauen gehören nicht in den Krieg und Hitomi schon mal gar nicht. Irgendwie kann ich sie ja verstehen, aber... nein.... dachte Van grimmig. Und doch machte ihm ihre letzte Bemerkung doch zu schaffen. Irgendwann nach ungezählten Versuchen fiel der König von Fanelia in einen unruhigen schlaf. Immer wieder tauchten Bilder von Hitomi vor ihm auf. Wie sie ihn anlachte, ihn küsste, wie sie auf dem Schlachtfeld in einer dicken Rüstung gegen den Feind kämpfte, wie sie verlor und einfach zu Boden fiel. Immer wieder mischten sich diese Bilder. "Schluss damit!" hörte Van weit entfernt eine tiefe Stimme. Dann fiel er in einen traumlosen Schlaf. "Das macht ihn ja noch ganz verrückt, schlaf mein Sohn, ich nehme dir deine Ängste ab. Zumindestens solange bist du bereit bist, dich ihnen zu stellen!"sagte der Drache leise. Besorgt blickte der dunkle Riese auf Van und Hitomi hinab, wie sie in getrennten Zimmern lagen, das ist nicht gut, "flüsterte er" und schüttelte seinen massigen Kopf. Ihr müsst beieinander bleiben. Sonst hat der Herrscher gesiegt bevor es begonnen hat. Ihr müsst zusammen halten. Egal was euch widerstrebt. Sonst werdet ihr scheitern und Gaia ist dem Untergang geweiht." fügte er traurig hinzu. Kapitel 7: Drachenkinder ------------------------ Drachenkinder Nachdem Van ihre bitte weiterhin ignorierte und keinerlei Anstalten machte, ihr den Umgang mit dem Schwert beizubringen, hatte sie Ritter Allen darum gebeten. Er war Anfangs ebenfalls strikt dagegen gewesen. Allein schon, weil das alles hinter Vans Rücken ablaufen würde. Er würde sich dem König von Fanelia widersetzen, doch viel schlimmer war er würde seinen besten Freund hintergehen. Doch nachdem Hitomi ihm ihre Ansicht aufgezeigt hatte, hatte Allen aufgegeben sich Sorgen darüber zu machen, was Van sagen könnte und trainierte mit Hitomi. Ausdauer und Fitness hatte sie genug von der Leichtathletik. Allen war begeistert. Selbst er hatte mühe, beim Ausdauer laufen mit ihr mitzuhalten. Dann gingen sie zur ersten Fechtstunde über. "Ich habe dir zwei Schwerter mitgebracht" , sagte Allen, immer noch schnaufend, das eine ist etwas leichter und feiner im Griff, das andere ist eines der üblichen Schwerter die, die Leibgarde von Fanelia trägt, probier aus, welches dir eher zusagt." erklärte Allen und reichte ihr beide Schwerter. Zuerst ergriff Hitomi das leichtere, dann das schwerere Schwert. "Die sind beide ganz schön schwer!" stellte Hitomi fest. Sie schwang beide einmal durch die Luft. "Ja,das stimmt, aber du wirst dich daran gewöhnen." sagte Allen und versucht zu lächeln. Noch immer fiel es ihm schwer, sich Hitomi in einer Schlacht vorzustellen. Diese zarte Figur, mit den zierlichen Armen..... Er wusste nicht wie er reagieren würde, wenn Millerna auf solche Gedanken kommen würde. Er hatte schon genug damit zu kämpfen, das Hitomi, die soetwas wie eine Schwester für ihn geworden war, in den Krieg ziehen wollte. Allen verstand genau, warum Van ihr diesen Wunsch verwehrte. Er hat Angst um sie, dachte Allen und musterte Hitomi aufmerksam. Nicht nur wegen der Kämpfe, auch deswegen, weil man so viel leid sah. Und von der Überwindung, die man aufbringen musste um einen Menschen zu töten, ein Leben auszulöschen, mal ganz zu schweigen. Viele Krieger zerbrechen daran. Das Risiko, bei jedem neuen Angreifer, den kürzeren zu ziehen und zu sterben war hoch. Allen spürte diese Gefühle jedes mal, obwohl er schon so viele Kriege für seinen König geführt hatte. Damals für König Aston... und nun wenn die ganzen Vermutungen stimmten, die Van ihm mitgeteilt hatte, dann demnächst für den König von Fanelia. Hitomi riss ihn aus seinen Gedanken. "Ich nehme das hier, sagte sie entschlossen und betrachtete die lange Klinge, die kalt aufblitzte. Dann sah sie auf das Wappen Fanelias, welches sich kurz vor dem Griff befand. "Gut", meinte Allen und nahm ihr das überflüssige Schwert ab. Sie hatte sich für das Schwert der Leibgarde entschieden."Wir machen dann erst mal ein paar trocken Übungen. Stell dich in Position und dann führe es geschmeidig von links nach rechts, du musst ein Gefühl für das Gewicht bekommen", erklärte Allen ruhig "Gut, Hitomi, das sieht schon gut aus. Jetzt wo du es nach links und rechts führst, bewege dich dabei, laufe erst mal geradeaus und schwinge es weiter im takt nach rechts und links. Und nicht in der Hand verkrampfen, wenn es zu schwer wird mach lieber einen Moment Pause. Und beginn wieder von vorn, sonst überanstrengst du dich." Hitomi konzentrierte sich auf die Waffe in ihrer Hand, irgendwie war ihr schon unwohl. Ich, die den Krieg immer so verabscheut habe, will nun selbst eine Kriegerin werden. Dachte Hitomi mit einem schiefen Grinsen. Aber was sollte sie auch tun, sie würde nicht tatenlos daneben stehen und zusehen, wie jemand ihre Heimat zerstörte. Oder schlimmer noch das sie Leute verlor die sie liebte. Oh Van, es tut mir so leid, dachte Hitomi, denn sie wusste, dass wenn er dahinter kommen würde, wäre er sehr enttäuscht und verletzt. "Hitomi, ich denke, das Reicht für dich, du gehst mit Schwert um als hättest du es schon lange in der Hand. Wir können mit der nächsten Übung weitermachen wenn du magst." sagte Allen bewundernd. "Okay, was ist die nächste Übung?" "Wir werden Schläge üben, die am sinnvollsten sind um schnell einen Sieg zu erzielen." meinte Allen und zerrte eine Stoffpuppe nach vorn. "Mit verschiedenen Farben ist gekennzeichnet worden, wo man hinschlagen soll. Nimm dir erst mal die roten Kennzeichen vor." erklärte Allen und wich ein Stück zurück. Nachdem Hitomi auch diese Übung erfolgreich absolviert hatte sprach Allen sie an. "Greif mich an!" sagte der Ritter entschlossen und bezog Stellung. "Was?" fragte Hitomi erschrocken "Du machst wohl Witze?" meinte das Mädchen vom Mond der Illusionen und sah Allen ungläubig an. "Nein, Hitomi, das ist mein ernst. Komm schon, versuch es. Du willst es doch lernen?" provozierte der Ritter, die zögernde junge Frau. Sie sah ihn noch einen Moment an. Dann nahm auch sie Stellung ein und schloss die Augen, sie stellte ihn sich vor, wie er abwartend da stand und auf ihren Angriff wartete. Plötzlich erschien er ihr vor ihrem inneren Auge. Sie stieß einen Schrei aus und stürmte auf den Ritter zu. Die Klingen prallten aufeinander. Allen war überrascht von der Entschlossenheit und Kraft die Hitomi in ihren ersten Angriff gesteckt hatte. "Ja, das war gar nicht schlecht", lobte Allen , "aber du musst deine Gegner in Bewegung halten Hitomi, Kräfte mäßig wirst du immer unterlegen sein. Lass sie sich müde laufen." sprach der Ritter weiter. Und so startete Hitomi einen anlauf nach dem nächsten. Sie wusste gar nicht wie lange sie schon in der Halle waren. Sie schwitzte und ihre Hände schmerzten, aber sie war fest entschlossen es zu lernen. Sie durfte sich keine Fehler leisten, wenn es hart auf hart kam. Am ende des Tages hatte sie viel gelernt, sie hatte viele Schläge des Ritters pariert und auch zurückgeschlagen. Doch letztendlich siegte der Ritter, in dem er ihr das Schwert aus der Hand prellte. So ging es Tag ein Tag aus. Sie trainierte jeden Tag, lief gemeinsame Trainingsrunden mit Merle und bekam weiterhin Unterricht von Allen. Wieder einmal hatten sie sich in der Halle eingefunden und waren schon gut zwei Stunden im training als plötzlich Van in der Tür stand, er traute seinen Augen nicht, sich kämpfte, sie hat es wirklich getan, er wollte hinein stürmen und ihr das Schwert aus der Hand nehmen. Doch dann holten ihn seine Gedanken wieder ein, was wenn sie sich wirklich einmal selbst verteidigen musste, ging es Van durch den Kopf. Er stellte sich so hin, dass die beiden ihn nicht bemerkten. Van beobachtete jede Bewegung die Hitomi tat. Sie hatte ihre langen Haare zu einem Zopf zusammen gebunden, trug ihre Trainingshose und ein T.Shirt. Sie bewegte sich elegant und geschmeidig, ja gerade zu mühelos. Sie drängte Allen immer weiter zurück. Sie ließ ihn bei gegen Angriffen ins leere laufen und stieß dann hart und schnell zurück. Sie ist gut, dachte Van plötzlich und blickte fasziniert zu den beiden Kämpfern. Immer wieder wirbelte sie um ihn herum. Bis er schließlich den Kampf durch ein Zeichen beendete. "Es reicht, Hitomi!" sagte der Ritter schnaufend. "Ich sehe du hast verstanden, was ich damit meinte, dass du deine Gegner müde machen sollst." fügte er lächelnd hinzu und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Dann blickte er überrascht zur Tür. Hatte er nicht Schritte gehört, auch Hitomi folgte seinem Blick. Dann sahen sie sich schulterzuckend an. Hitomi ging auf die Tür zu und blickte in den Flur. Die Tür nach draußen stand offen. Weiter den kleinen Waldweg hinauf sah sie Van. Ihr Herz zog sich zusammen. Er war hier. Er hat dich gesehen. Er hat dich kämpfen sehen. Hämmerte es in ihrem Kopf. Aber er hat nichts unternommen um es zu beenden, dachte Hitomi, ihre Gedanken überschlugen sich. Warum hat er nicht eingegriffen, er ist doch strikt dagegen, sollte er mich doch verstehen? Hitomi blickte hilfesuchend zu Allen zurück. Abwartend sah er sie an. Sie blickte zurück auf den Waldweg. Dann rannte sie los. Allen hechtete ihr auf den Flur hinterher und rief ihren Namen, sie hörte ihn, aber sie musste Van einholen. Seit dem Abendmal, wo sie sich gestritten hatten, hatten sie nur noch über das nötigste gesprochen. Sie schliefen in getrennten Zimmern und jetzt schien der König einen Schritt auf sie zugemacht zu haben. Als Allen ihr nachblickte, entdeckte auch er den jungen Mann mit den schwarzen Haaren in der Ferne. Schneller, ich muss schneller sein, dachte Hitomi und beschleunigte ihr Tempo. Als sie auf dem Berg ankam, war von Van nichts mehr zusehen. So schnell konnte er es doch nie zurück geschafft haben, oder doch, dachte Hitomi verwirrt und blickte sich suchend um. Da, da saß er. Er hatte sich auf der Blumenwiese am Bach niedergelassen und starrte in den Bach. Langsam ging sie auf ihn zu. Kurz blieb sie stehen und hielt inne. Dann aber setzte sie ihren Weg fort und setzte sich neben ihn. "Van....., ich..... es tut mir leid!" "Nein, Hitomi, du musst dich nicht entschuldigen.... ich habe Mist gebaut.... ich hätte mehr auf dich eingehen müssen. Stattdessen bin ich davon gelaufen." sagte Van leise "Van..!" sagte Hitomi mühsam. Ihr Mund war ganz trocken. "Du hast recht, wenn du sagst, dass du dich selbst verteidigen möchtest. Es fällt mir nur schwer, dich auf einem Schlachtfeld neben mir zu wissen und immer Angst um dich zu haben müssen." sagte der König von Fanelia und blickte weiter auf den Bachlauf. "Ich werde auf mich acht geben, Van, du musst vertrauen haben!" meinte Hitomi sanft und blickt ihn aus ihren smaragdgrünen Augen an. Van neigte den Kopf und sah Hitomi an. Dann stahl sich ein Lächeln auf Vans Gesicht. "Ich glaube ich muss mehr Angst um Allen haben", meinte Van , "du hast ihn ganz schön rennen lassen!" stellte er lachend fest. Einen Moment blickte Hitomi verschämt zu Boden. Dann fiel sie Van lachend um den Hals. So lagen sie zusammen im Gras, umgeben von Gänseblümchen und Kräutern. Als Van sie plötzlich nachdenklich ansah. Sie ist die Frau meines Lebens, mit ihr möchte Fanelia Kinder schenken und alt werden. Hitomi sah ihn einfach nur an. "Hitomi, ich wollte dich fragen, ob..... "Was denn, Van?" sie blickte ihn forschend an. "Hitomi, ich liebe dich..... und ich..... möchtest du meine Frau werden." fragte er schließlich und sah sie fragend an. Hitomi sah ihn erstaunt an. Hat er mich wirklich gefragt, ob ich ihn heiraten möchte? Schoss es ihr durch den Kopf. Träume ich? Nein, er hat mich wirklich gefragt! Van sah sie weiterhin an, warum sagt sie denn nichts? fragte er sich stumm. "Ja, Van, ja, das möchte ich!" rief sie endlich aus. Erleichtert küsste er sie. Noch eine Zeit lang verweilten sie auf der Wiese, umgeben vom hohen Gras und dem gezirpe der Grillen, gewärmt von den Sonnenstrahlen lagen sie eng umschlungen da.Nachdem die Sonne hinter den Bergen Fanelias verschwunden war machten sie sich auf den Heimweg. Seit Millerna und Dryden abgereist waren, waren 6 Wochen vergangen. Und Hitomi und Van kümmerten sich langsam um die Reise nach Asturia. Der Drache war Hitomi seit ihrer letzten Traumbegegnung nicht wieder erschienen. Aber sie fühlte ihn. Er war da. Und doch fragte sie sich, ob sie sich dieses mystische Tier nicht doch nur eingebildet hatte, doch kaum hatte sie diesen Gedanken zu Ende gedacht. Wurde sie eines besseren belehrt, sie spürte ihn, seine Aura schien gerade zu leuchten. Und ihr kam es so vor, als würde sie ihn von Tag zu Tag deutlicher spüren. Ja, er war da. Unsichbar und Aufmerksam. Schützend wachte er über Fanelia und seine Bewohner. So deutlich spürte Hitomi seine Kraft. Wobei er eine Person nur noch selten aus den Augen ließ. Hitomi hatte sich wohl den Magen verdorben, zumindestens legte sie das so aus. Der Drache wusste es bereits besser. Doch er wollte ihr die Überraschung, es selbst heraus zu finden, nicht nehmen. Ein lächeln huschte über sein schuppiges Gesicht und doch schlich sich auch furcht in sein Herz. "Hitomi, was ist denn bloß los mit dir? Es geht dir ja immer noch nicht besser." "Ach Van", sagte sie als sie aus dem Badezimmer trat, nur um sich gleich wieder hinein zu stürzen. Sie war blass und zitterte am ganzen Körper. Van trat neben sie und hielt ihr die Haare aus dem Gesicht, während sie sich übergab. Beruhigend strich er ihr über den Rücken. Er machte sich ernsthafte Sorgen um Hitomi. So ging das schon ein paar Tage. Dann stand sie langsam auf. Van stütze sie und führte sie zum Bett. "Leg dich hin und ruhe dich ein wenig aus!" "Aber Van.... ich muss doch noch einiges vorbereiten." widersprach Hitomi. Doch Vans blick duldete keinen weiteren Widerspruch. Also gab sie resignierend auf und schlüpfte zurück ins Bett. "Wenn es dir in den nächsten Tagen nicht besser geht, bleiben wir in Fanelia, ich möchte nicht riskieren, das du mir unterwegs zusammenbrichst." sagte Van entschlossen. Liebevoll küsste er sie auf die Stirn, dann verließ er ihr Zimmer mit den Worten "Schlaf ein bisschen!" Doch auch in den nächsten Tagen verbrachte Hitomi, die meiste Zeit auf der Toilette. Und sehr sie auch versuchte es vor Van Geheim zu halten, es gelang ihr nicht. Immer wieder verfrachtete er sie zurück ins Bett. Sie fühlte sich schwach und krank und dennoch war da noch etwas anderes. Ein Gefühl das Hitomi noch nie verspürte. Was mochte es sein? dachte Hitomi angestrengt. Hitomi fiel in den Schlaf. Sie fand sie sich in einem Krankenzimmer wieder. Hinter der Tür hörte sie aufgeregte Schritte und Stimmen. War das Van? Ja, es war eindeutig seine Stimme "Und Allen ist auch da"stellte sie fest. Suchend schaute sie sich um. Jemand lag auf dem Bett. Vorsichtig trat sie näher herran. Was mache ich denn auf der Krankenstation? Sie blickte an sich hinab und stellte fest, dass sie Schwanger war. Ja, das musste es sein.... oder war es nur ein Wunsch? Nocheinmal horchte sie in sich hinein, nein, da ist noch etwas.... es ist kein Wunsch mehr.... stellte sie überrascht fest. Dann drehte sich der Raum plötzlich und Hitomi schloss die Augen. Als sie, sie erneut aufschlug befand sie sich in dem Wäldchen Fanelias, an der Grabstätte der Familie. "Hitomi?", rief plötzlich eine Stimme, sie kam ihr vertraut vor, ja, sie kannte diese Stimme. Als Hitomi sich umwand erkannte sie Vans Mutter, die vor ihr schwebte. "Varie?" "Habt ihr also doch einen Weg zueinander gefunden!" stellte sie lächelnd fest. "Ja, das haben wir." antwortete Hitomi. "Hitomi, ich denke, du weißt nun das du Schwanger bist. Aber es gibt noch eine Überraschung, du wirst Zwillinge bekommen. Ich möchte das du ganz besonders auf dich aufpasst." sagte die Frau mit den langen schwarzen Haaren, die immer noch mit ausgebreiteten Flügeln vor Hitomi schwebte. "Eine normale Schwangerschaft mit Zwillingen ist schon nicht ungefährlich, aber du trägst nun Drachenkinder in dir Hitomi, diese Schwangerschaften sind für Menschen sehr Gefährlich. Auf dich werden starke Schmerzen zu kommen und auch die Geburt wird sehr anstrengend. Aber du bist stark, das Fühle ich. Und dennoch gib Acht auf dich, Hitomi!" erklärte Varie und strich ihrer neuen Tochter einmal über die Wange bevor sie sich in die Lüfte erhob. Wieder wechselte die Umgebung und Hitomi befand sich am Meer. In ihrem Rücken fühlte sie ein warmes Schnauben. Sie wusste das er es war. "Wo warst du nur so lange?" fragte Hitomi sanft, drehte sich aber nicht zu ihm um. "Ich wollte mich nicht einmischen, ich durfte mich nicht einmischen. Es war eine Sache zwischen euch. Ihr hattet sie zu klären, aber da war ich die ganze Zeit." sprach der Drache gelassen. "Ich weiß!" sagte Hitomi und es bildete sich ein lächlen auf seinem großen, schuppigen Gesicht. "Doch jetzt bin ganz und gar für dich da, mein Mädchen!" sagte der Drache ruhig. Hitomi drehte sich zu ihm um und schenkte ihm ein Lächeln. "Du weißt es schon, habe ich recht?" fragte Hitomi und strich sich unwillkürlich über den Bauch. "Natürlich", erwiderte der Drache empört "ich bin an euch gebunden, ich wusste es seit dieser einen Nacht!" erklärte er aufgeregt. Hitomi, begann zu lachen, sie hatte den Drachen so noch nicht erlebt, das er sich aus der Fassung bringen ließ war ungewohnt. Dann wurde sein Gesicht nachdenklich. "Und doch, Hitomi, denke an die Worte von Varie, es ist sehr gefährlich wenn du irgendeinen Unsinn machst. Ab jetzt keine Anstrengung mehr. Sonst seit ihr drei in ernster Lebensgefahr." "In Ordnung, ich werde mich schonen." sagte Hitomi einsichtig. der Drache zog ungläubig eine Augenbraue hoch. "Mh... wir werden sehen...." meinte der Drache. Dann verblasste sein Bild und Hitomi schlief ohne weitere Träume. Kapitel 8: Vaterglück im Doppelpack ----------------------------------- 8.Vaterglück im Doppelpack Im Palast von Asturia liefen die Vorbereitungen für den Einhornball auf hochtouren. Alle wuselten aufgeregt hin und her. Es gab noch so viel zu tun. Die Stadt wurde mit Blumen und Girlanden geschmückt. Der Palast selbst musst hergerichtet werden, immer hin würden sehr viele Leute in Pallas eintreffen um den Einhornball gebürend zu feiern. Der Einhornball wurde nach dem Krieg jedes Jahr gefeiert. Immer in einer anderen Stadt. Dieses mal ist Asturia an der Reihe. Dieser ganz spezielle Feiertag des Jahres wurde nach dem Einhorn benannt, weil dieses das reinste Geschöpf war was auf Gaia existierte, es war weit ab von Krieg und besann sich immer auf friedliche Lösungen. Früher hatte man sie gejagt, gefangen und entweder als Attraktion ausgestellt oder wegen seinem blauen Blut getötet. Es gab jene, die glaubten wenn sie das Blut der Einhörner tranken würden begangene Schandtaten, durch das Blut der Einhörner beseitigt. Doch wie soll man sich reinwaschen, indem man so ein reines Wesen tötet? Diese Zeiten waren vorrüber, die Einhörner, die es überlebt hatten, waren auf ganz Gaia verstreut. Doch man konnte beobachten, dass sich besonders viele von ihnen im Wald Fanelias aufhielten. Viele von ihnen waren immer noch verängstigt und versteckten sich deshalb tief in den Wäldern. Aber da Fanelia noch nie auf Einhornjagd gegangen war fühlten sie sich sicher im Land des Drachen. Alle Könige Fanelias hatte die Tradition bewahrt und dieses heilige Geschöpf geschützt und verteidigt. Denn einer alten Geschichte nach, war ein Einhorn, einem verwundetem König, der sich aus einem Krieg zurück nach Fanelia durchschlug zur Hilfe gekommen. Ohne die Hilfe dieses Wesens wäre er nicht bis zur Stadt gekommen. Er hatte im Krieg eine schwere Verletzung davon getragen und blutete stark. Das Einhorn heilte ihn mit einer träne. Die Wunde verschloss sich und es blieb noch nicht einmal eine Narbe zurück. Es begleitete ihn bis zu den Toren der Stadt, dann verschwand es wieder im Wald. Viele dachten, der alte König wäre verrückt geworden, doch ab und an sahen auch andere Bewohner diese Tiere im Wald. Und so kam es das sie in Fanelias Wäldern zuflucht fanden. In dem hektischen hin und her im Palast gab es aber auch jene, die der Verzweiflung nah war. Millerna saß auf ihrem Bett und hielt sich eine Hand auf den Bauch. "Das darf nicht wahrsein." sagte Prinzessin tonlos. Ihre Augen waren gerötet und ihre Schminke verschmiert. Wie soll ich da nur wieder rauskommen, dachte die Prinzessin verzweifelt, das wird unser Tod sein. Dryden wird es bald merken, ich kann es nicht länger vor ihm verbergen. Sie hatte festgestellt, das sie Schwanger war. Schwanger, aber nicht von dem Mann, von dem sie hätte Schwanger sein sollen. Nein, sie erwartete ein Kind von dem jenen schönen Ritter, dem ihr Herz gehörte. Ein Kind der Liebe, dachte sie traurig. Dryden lief unruhig in seinem Arbeitszimmer auf und ab.Ihm war ganz und gar nicht mehr nach einer großen Feier. Eigentlich war es ihm im Moment sogar ziemlich egal, ob der Ball stattfinden würde oder nicht. Er war wütend, traurig und verletzt. Aber hatte es nicht so kommen müssen? Eine Heirat arrangiert von den Eltern. Millerna hatte ihn nicht wegen seiner selbst geheiratet. Nicht weil sie ihn liebte, nein, weil sie es musste. Er wusste das sie ihn betrug, mit diesem Ritter. Dabei war es unvermeidlich gewesen. Er kannte Millerna. Sie hatte einen starken Willen und wem sie einmal ihr Herz schenkte, der behielt es auch. Sie liebte diesen Ritter schon immer.Aber dennoch hatte er die Hoffnung nicht aufgegeben, dass sie sich eines Tages doch noch in ihn verlieben könnte. Er hatte sein bestes gegeben. Und nun war die Situation festgefahren. Sie ist Schwanger... von diesem... edlen Ritter... dachte Dryden spöttisch und sie glaubte wirklich sie könne es vor ihm verheimlichen. Mich belügen und verraten, und doch liebe ich sie, dachte er traurig. Nie hätte er gedacht, das er solche Gefühle für eine Frau empfinden würde, die ihm nichts davon erwiedert, ja, sie war freundlich, charmant, aber lieben... nein, ihre liebe galt nur diesem einem Mann... Allen Shezar. Dryden wusste welche Strafe bei Ehebruch angewandt wurde und verzog das Gesicht. Kann ich sie wirklich ans Messer liefern? Man wird sie töten. Sie und das Ungeborene. Den Ritter ebenfalls. Es gab keine gemeinsame glückliche Zukunft mehr für Dryden und sie. Das wusste er. Er hielt inne und sah aus dem Fenster. Dann faste er einen Entschluss. Der König von Asturia verschwand aus dem Thronsaal und machte sich auf zu den Beratern Asturias. Vor dem Zimmer des Ältesten angekommen, blieb er stehen und blickte auf den Ring an seiner Hand. Er überdachte sein Vorhaben. Doch dann schüttelte er energisch den Kopf, klopfte höflich an und trat ein. In Fanelia, erwachte gerade ein neuer Morgen. Die Sonne schien leuchtend Rot am Horizont. Als Hitomi erwachte, dachte sie an ihre Traumbegegnung zurück und lächelte als sie sich über ihren noch flachen Bauch strich.Zwillinge, dachte sie Strahlend. Dann drehte sie sich auf die Seite und blickte Van lange an. Der König schlief noch tief und fest. Einige Strähnen verdeckten sein Gesicht, welches sehr zufrieden aussah. Ohne jeglich Anspannung, dachte Hitomi und strich ihm behutsam die Haare aus dem Gesicht um ihn besser beobachten zu können. Hitomi fühlte sich an diesem Morgen unglaublich gestärkt, die Übelkeit welche die letzten Tage besitz von ihr ergriffen hatte, war an diesem Morgen ausgeblieben und schien sich auch nicht anzukündigen. Stattdessen verspürte Hitomi einen unglaublichen Hunger. Ihr Magen brummelte leise vor sich hin. Wie sollte sie es ihm sagen, würde er sich auch freuen. Sie freute sich auf diese Kinder. Denn sie besiegelten ihre Liebe. Und sie würden eine Familie sein. Ja, Van hätte endlich auch wieder Familie. Und doch fürchtete sie sich ein wenig davor, ihm diese Nachricht zu überbringen. Die Nachricht des Lebens, welches in ihr heranwuchs. Hitomi sah Van weiterhin an, bis dieser sich brummelnd auf den Rücken drehte. Hitomi setzte sich auf und legte sich zur Hälfte auf ihren Van. Mit einer ihrer langen Haarsträhnen strich sie ihm über die Wange. Vans Gesicht zuckte unter dieser Berührung und er bewegte die Nase. Sie machte solange weiter bis er verschlafen die Augen aufschlug und sie ansah. Ein lächeln erschien auf seinem Gesicht. "Guten morgen, mein König!" sagte Hitomi vergnügt und gab ihm einen Kuss. "Morgen, mein Liebste!" antwortete Van grinsend. "Hast du nach dem Frühstück ein wenig Zeit für mich?" fragte Hitomi und legte den Kopf schief. "Aber natürlich, ich wollte sowieso noch etwas mit dir besprechen." sagte Van lächelnd. "So? Was denn?" fragte Hitomi neugierig. "Du musst nicht so neugierig sein....Aber es hat was mit uns zu tun, das kann ich dir verraten!" tat er Geheimnissvoll. Hitomi dachte fiberhaft nach, was könnte es sein, fragte sie sich stumm. Van schob sie behutsam von sich herrunter. "Zerbrech dir mal nicht den Kopf! Lass dich einfach überraschen." meinte Van gut gelaunt. Er küsste sie noch einmal und verschwand im Bad.Hitomi folgte ihm und stieg zu ihm unter die Dusche. Das warme Wasser lief an ihren Körpern hinab. Gegenseitig wuschen sie sich den Rücken. Als es plötzlich an der Tür klopfte. Van stieg aus der Dusche und schlüpfte in einen Bademantel. Eilig schritt er auf die Tür zu und öffnete sie. Merle stand davor und blickt ihren Van strahlend an. "Morgen, Van, wo bleibt ihr denn? Wir warten doch mit dem Frühstück auf euch." "Wir kommen sofort, Merle, gib uns ein paar Minuten." sagte Van. "Alles klar, Van....miau!" Dann sprang sie auch schon davon. Unten beim Frühstück blickten alle gebannt auf Hitomi, welche sich ein Brötchen nach dem anderen in Mund schob.Und auch die anderen Köstlichkeiten blieben von Hitomi nicht verschont. Sie aß wild durcheinander. "Dir scheint es wieder gut zu gehen!" stellte Van erfreut fest. Hitomi sah ihn an nickte nur mit vollen Backen. Wobei Merle sie genauer betrachtete, sie kannte so ein Essverhalten gut. Damals als sie mit ihren kleinen in anderen Umständen war. Da hatte sie auch so einen unbändigen Appetit, wobei sie doch das Gesicht verzog, bei der Erinnerung, was sie alles kombiniert und in sich reingeschlungen hatte. Sie bekam eine Gänsehaut und schüttelte sich kurz. Lorion dem dies nicht entgangen war, blickte sie von der Seite an. Dann drückte er ihre Hand. "Alles klar bei dir, Schatz!" "Ja, mir war nur plötzlich kalt!" log sie und sah Hitomi weiter zu. Wenn sie wirklich schwanger ist.... das wäre das größte Geschenk, das sie Van machen könnte! Dachte die schlanke Katzendame und ihr wurde ganz warm ums Herz. Van riss sie aus ihren Gedanken. "Merle, würdest du heute Mittag bitte im kleinen Sitzungssaal auf mich warten. Ich wollte noch mit dir über so eine Sache reden?" fragte Van seine langjährige Freundin beiläufig. "Aber natürlich Van, ich werde da sein!" antwortete sie untergeben. Nachdem das Frühstück beendet und auch Hitomi endlich gesättigt war. Standen die Freunde auf und verließen den Thronsaal. Jeder ging seinen Aufgaben nach. Lorion musste zum Frühdienst im Waffenarsenal erscheinen, Allen hatte eine weitere Trainingsstunde mit Shid und Merle musste sich um ihre zwei kleinen Ungeheuer kümmern. Während Van und Hitomi sich auf den Weg zum See machten. Als sie dort angekommen waren ließ Hitomi sich auf der großen Steinbank nieder und blickte auf das ruhige, klare Wasser des Sees. Van stand neben ihr und betrachtete ebenfalls den See. "Van... ich muss mit dir reden!" sagte Hitomi und ihre Stimme schwankte. Van erkannte die Unsicherheit seiner Freundin und setzte sich neben sie. "Was ist denn los Hitomi?" fragte er besorgt. Er ergriff ihre Hände und sah sie weiterhin unverwandt an. "Ich..., ich weiß nicht,.... wie.... !" stotterte sie und schnaufte schließlich genervt. Sie ärgerte sich. Warum konnte sie ihm es nicht einfach sagen. Sie liebte ihn doch. Und trotzdem fürchtete sie sich im das größte Glück der Welt zu offenbaren. "Hab Mut!" hörte sie den Drachen in ihrem Kopf. Van legte eine Hand unter ihr Kinn und zwang sie von ihren Händen aufzusehen und ihn anzublicken. Da waren sie wieder. Diese schönen, warmen braunen Augen. "Van, ich bin Schwanger! Wir bekommen Zwillinge." hörte sie sich sagen. Vans Augen weiteten sich einen Augenblick, dann zog er sie in seine Arme und drückte sie an sich. "Das ist doch wundervoll! Und dann auch noch Zwillinge!" brach es aus ihm heraus. Er war aufgestanden und zog sie mit sich. Van hob sie hoch und drehte sich mit ihr. Kleine Tränen bildeten sich in seinen Augen. "Du machst mich damit zum glücklichsten Menschen der Welt!" sagte er leise, als er sie wieder abgesetzt hatte. Hitomi sah ihn einfach nur an. Ihre Gefühle schlugen Purzelbäume. Dann beugte Van sich vor und küsste sie leidenschaftlich. Nachdem sie sich voneinander lösten sagte Van " Ich wollte auch noch etwas mit dir besprechen." Hitomi sah ihn fragend an. "Es geht um unsere Hochzeit!" sagte er lächelnd "Ich denke, wir sollten sie für den nächsten Mond planen. Sobald wir vom Einhornball zurück sind, beginnen wir damit." meinte der König entschlossen. Hitomi sah ihn gerührt an. Dann setzten sie sich ins Gras und genossen die Ruhe, die von diesem Ort ausging. Erleichtert ließ Hitomi sich in Gras zurückfallen. Van stütze sich auf seinem Elbogen ab und strich ihr über den Bauch. Dann sah er sie lächelnd an. Auf der anderen Seite Gaias begann ein Gefecht zwischen zwei alten Feinden. Zwar nur auf der Traumebene, aber sie standen sich drohend gegenüber. Der dunkle Herrscher wirkte winzig und machtlos gegenüber diesem großen mächtigem Drachen. "Wie lange willst du dich noch in dieser Hülle verstecken. Hat dieser Körper und seine Seele nicht genug gelitten." fragte der Drache ruhig, er hatte sich abgelegt und die Pfoten übereinander geschlagen. Als Antwort bekam er nur ein spöttisches Lachen. "Mir gefällt dieser Körper ausgesprochen gut und ich bin unangreifbar für dich... in dieser Hülle, wie du sie nennst!" sprach er schließlich und lachte erneut auf. "Du wirst mich nicht mehr lange hier halten können. Du weißt das." sprach er weiter und zog eine Augenbraue hoch. " Ich könnte dich auch nicht töten wenn du leibhaftig vor mir stündest. Warum hast du dich nur darauf eingelassen? Du hast uns verraten und dir einen Spaß daraus gemacht. Warum nur?" fragte der Drache leise "Du hast deine eigenen Kinder umgebracht... sie waren unser Fleisch und Blut!" sprach er weiter. "Das waren nicht meine Kinder. Du nennst sie so! Für mich sind sie Kreaturen, die kein Recht haben zu existieren." grollte die Stimme des dunklen Herrschers. Sie haben schon einmal einen Planeten zerstört, dafür werden sie bezahlen." fügte er hinzu. Dann löste sich langsam der Körper von Rubro auf und fiel wie ein häufchen Asche zu Boden. "Du traust dich ja doch!" sagte der Drache unbeeindruckt und bewegte sich nicht. Obwohl sein Herz begann schneller zu schlagen. Gleich würde er ihn sehen, seine wahre Gestalt. Seine Augen, seine eigene Stimme hören. Und doch wusste er das es eine Illusion war. Er würde sich nur auf der Traumebene zeigen, nie würde er diesen Körper aufgeben, dazu hasste er die Menschheit viel zu sehr. Ihm gefiel es wenn sie litten. Dann hörte er hinter sich ein leichtes Flügelschlagen. Dann schritt er an ihm vorbei und setzte sich dem Drachen gegenüber. "Wielange ist es her, das ich dich sehe und nicht eine von deinen Hüllen, Bruder?" sprach der Drache und blickte sein gegenüber an. Sie waren kaum zu unterscheiden, die mächtigen Drachen Gaias! Ja, sie waren Brüder und kaum zu unterscheiden, der jüngere von ihnen "Merenga" hasste die Menschheit, sie hatten im Leid zu gefügt. Die Eltern der beiden Drachen waren auf bestialische Weise durch Menschenhand getötet worden und ihn hatte sie zum zusehen gezwungen und dann als Trophae in einem Käfig mitgenommen. Er hatte sich gewehrt und einen Mann dabei sogar töten können. Dafür nahmen straften sie ihn mit unzähligen Peitschenhieben, er behielt viele Narben davon zurück. Eine davon verlief über sein linkes Auge hinab bis zu seinen Nüstern. Sein Herz war kalt und hart geworden. "Draco" der ältere der beiden, hatte ihn befreit. Er hatte die Menschen, die dieses Lager mit einem aussergewöhnlichem Zirkus führten alle getötet. Das brannte heute noch auf seiner Seele, doch der Schmerz für seinen geschundenen Bruder und seine geliebten Eltern war zu groß! Doch heute bereute er es. Er hätte anders handeln müssen. Für seinen Bruder gab es keine Rettung mehr, er war zum Zaibacher-Reich übergelaufen, sie versprachen ihm seinen Rachedurst zu stillen. Die Hexer haben es ihm ermöglicht menschliche Körper anzunehmen und sie zu benutzen. Sie ahnten nicht welche Macht sie ihm gegeben haben. Irgendwann war den Zaibachern die Gewalt über Merenga entwichen, er lies sich nicht mehr von ihnen kontrollieren. Viele von ihnen starben. Er hatte sie benutzt. Und nun war er zu einer der größten Bedrohungen Gaias geworden. Sie sollte die Schutzpatronen Gaias sein, doch nun wollte der eine den Untergang dieser fernen Welt. Kapitel 9: Entscheidungen ------------------------- Entscheidungen Entschlossen trat er durch die Tür und begrüßte den ältesten Berater herzlich. "König Dryden, was verschafft mir die Ehre?" sprach Sirion, der Berater des Königs. "Ich muss mit dir sprechen, ich werde Asturia nach dem Einhornball verlassen. Erst mal Geschäflich, aber ich denke, ich werde lange Zeit nicht mehr hier sein. Ich werde noch am Abend des Einhornballes abreisen. Dann werde ich dir einige Sachen zukommen lassen um die du dich bitte kümmerst." "Aber König Dryden, was soll das bedeuten?" "Ich werde den Platz als König räumen. Ich bin dessen nicht würdig!" sagte Dryden entschlossen und blickte Sirion fest an. "Mein König, was redet ihr da. Man kann so einen Platz nicht beliebig verlassen so wie es einem gerade passt!" tadelte ihn der alte Mann und sah ihn besorgt an. "Ich habe mich bereits entschieden und möchte das dies unter uns bleibt. Und wenn dem so nicht entfliehen kann, dann erklärt mich für tot. Für mich gibt es hier nichts mehr." meinte Dryden leise. "Aber...!" "Nein, lasst gut sein Sirion, ihr könnt nichts mehr daran ändern." "Was sagt die Königin dazu?" fragte Sirion aufgebracht. "Sie weiß noch nichts davon und das wird auch so bleiben, haben wir uns verstanden?" "Ja, mein König!" Sirion verbeugte sich untergeben. Dryden nickte nur. Dann verließ er das Zimmer des Ältesten. Sein Umhang schlug ihm um die Beine während er in sein Arbeitszimmer zurückschritt. Komischer Weise fühlte er sich gut. Ja, er fühlte sich wohl bei dem Gedanken, wieder auf seine Handelsflotte zurück zu kehren und sein altes Leben wieder aufzunehmen. Er könnte diesen ganzen königlichen Balast von sich schütteln und endlich wieder Leben. Sein Leben, das ihm immer so sehr gefallen hatte. Er empfand keinerlei Schuldgefühle im Bezug auf Millerna oder Asturia, nein er war ihnen nichts schuldig! Lächelnd begann er damit seine Sachen zu packen. Wieder waren einige Wochen vergangen und es zeichnete sich langsam eine kleine Wölbung auf Hitomis Bauch ab. Allerdings wer es nicht wusste der bemerkte es auch nicht. Hitomi strahlte nur so, die Übelkeit die sie die letzten Tage heimgesucht hatte, war schon fast vergessen. Sie war gerade damit beschäftigt ihre und Vans Sachen für den Aufenthalt in Asturia vorzubereiten. Immer wieder dachte sie an die vergangenen Wochen zurück. Sie bereute es nicht wieder hergekommen zu sein, ganz im Gegenteil. Etwas besseres hätte ihr gar nicht passieren können. Nun war sie mit dem Mann ihres Lebens zusammen und erwartete Zwillinge. Sie hatte all ihre Freunde wieder bei sich. Und doch breitete sich furcht in ihrem inneren aus. Es war nur noch eine Frage der Zeit bis der dunkle Herrscher sich würde befreien können. Der Krieg stand geradezu vor ihrer Haustür. Es gab keinen ungünstigeren Zeitpunkt jetzt neues Leben auf diese Welt zu bringen. Sie würde keine große Hilfe sein können, wenn es zum Kampf kam. Auch Varies Worte hallten immer wieder in ihrem Kopf nach. Ob Van dies auch wusste? Doch sie wollte ihn nicht unnötig beunruhigen. Bisher ging es ihr und den Kleinen gut. Sie würden bald nach Asturia aufbrechen. Van stand schon die ganzen Tage unter einer seltsamen Anspannung, als würde sich eine Vorahnung in ihm breit machen. Ihm war nicht wohl dabei Fanelia allein zu lassen. Und auch Hitomi spürte das bald etwas geschehen würde. Nachdem Hitomi die Sachen gepackt hatte, begab sie sich auf die Suche nach Van. Doch sie konnte ihn im Palast nirgends finden. Sie lief nach draußen und traf dort auf Merku, den Berater des Königs, dieser verbeugte sich als Hitomi ihn fast erreicht hat. "Guten morgen, Hitomi!" sagte er freundlich. Als er sich wieder aufrichtete lächelte er sie an. "Guten Morgen, Merku, sagen Sie, haben Sie Van irgendwo gesehen?" fragte Hitomi. "Ja, er ist unten im Hangar, bei Escaflowne!" antwortete ihr der Grauhaarige. "Danke!" sagte Hitomi nachdenklich und setzte ihren Weg fort. Was macht er nur bei Escaflowne? fragte sich Hitomi. Und ein eigenartiges Gefühl versuchte Besitz von ihr zu ergreifen. Sie hatte nicht vergessen wie eng das Schicksal von Escaflowne an Vans gebunden war. Würde der Guymilef zerstört, würde auch Van sterben. Ein Pakt den er, mit Blut besiegelt, damals mit den weißen Riesen geschlossen hatte. Diese außergeöhnlichen Guymilefs aus Isparno absorbierten ihre eigenen Kämpfer. Umso länger ein Krieger mit ihnen kämpfe desto enger wurde ihr Schicksal. Bei den Guymielefs, die sehr lange mit ihrem Herrn zusammen waren, war es möglich das die Guymielefs nach dem Tod ihres Besitzers allein weiterkämpfen konnten. Und nur die Wesen vom Stamm der Isparno konnten sie reparieren. Hitomi hatte es bereits erlebt. Damals im Kampf gegen die Zaibacher. Van war schwer verletzt gewesen. Sein Leben hing nur noch an einem Faden. Und was Millerna auch tat, nichts konnte die Blutungen des Königs stillen. Aber dann rief Dryden die Wesen, die im Stande waren Escaflowne zu reparieren. Kaum war Escaflowne repariert, ging es auch Van wieder gut. Angst überkam sie bei dem Gedanken an die Verbundenheit der beiden. Doch sie atmete tief ein und schob jegliches Angstgefühl beiseite. Sie musste zuversichtlich bleiben. Es würde alles gut gehen. Schließlich war sie im Hangar angekommen und erblickte auch gleich Van, er stand vor dem Energiestein des mächtigen Drachen. Fast schien es ihr als würde er den Riesen beschwören. Sie ging näher heran und wurde auch gleich in den Bann von Escaflowne gezogen. Es war ein außergewöhnlicher Guymielef. Sie hatte dem Drachen viel zu verdanken. Dann blickte sie wieder zu Van. "Van!" rief sie zu ihm hinauf. Er drehte zu ihr um und blickte sie an. Dann sprang er von Escaflowne und landete federnd neben ihr. "Ja, Hitomi?" "Was machst du hier, Van?" fragte sie neugierig. "Ich habe Escaflownes Energiestein erneuert. Ich möchte sicher sein, dass er mir antworten kann wenn ich ihn rufe, ich habe ein seltsames Gefühl... irgendetwas wird passieren!" sagte Van nachdenklich und sah Hitomi forschend an. "Ich weiß", sagte sie leise "auch ich kann es fühlen. Und ich sehe es an dir!" erklärte sie. "Aber was machst du hier?" fragte Van plötzlich. "Ich habe dich gesucht. Wir können bald aufbrechen. Es ist alles fertig." klärte sie ihn auf. Merle wuselte immer noch von einem Zimmer zum anderen. Als sie Van gestern Mittag im kleinen Sitzungszimmer getroffen hatte, waren die zwei verbliebenen Berater auch da gewesen. Sie hatte sich schon den ganzen Vormittag gefragt, was Van wohl so förmlich von ihr wollen würde. Unruhig rutschte sie auf ihrem Stuhl herum und sah immer wieder auf Hände. Sie fühlte sich wie eine Verurteilte, die gleich ihren letzten Gang beschritt, dabei hatte sie gar keinen Grund dazu. Die beiden Berater waren sehr nett zu ihr gewesen. Und auch jetzt lächelten sie sie noch an. "Der König kommt sicherlich gleich." sagte Merku und versuchte sie zu beruhigen. Doch mehr als ein nicken brachte Merle nicht zu stande. Dann kam er endlich zur Tür herein. Die Haare zerzaust und Gras darin, begrüßte er sie freundlich. "Merle, schön das du da bist!" "Hallo Van!" sagte sie irritiert auf sein Haupt blickend. Die beiden Berater lächelten nur still vor sich hin. "Merle, ich habe dich heute hierher gebeten, weil ich dir ein Angebot unterbreiten möchte." erklärte Van und kam schnell auf den Punkt als Merle ihn fragend ansah. "Ich möchte, dass du die dritte Beraterin des Königs wirst." sagte er entschlossen und setzte sich ihr gegenüber an den Tisch. Merles Augen weiteten sich ungläubig. "Du warst drei Jahre in der Handelslehre. Dieser Beruf ist wie gemacht für dich. Und Merku und Herago würden sich freuen dich anzulernen und zu unterstützen wo immer es nötig ist." endete Van. "Ist das dein ernst?" fragte sie mit immer noch großen Augen. "Ja, Merle, ich brauche jemanden dem ich vertrauen kann und der sich etwas auskennt. Perfekte Wahl, bist du!" meinte Van "Was sagst du?" "Ich bin völlig sprachlos...... aber ja, ich würde diese Aufgabe sehr gerne übernehmen." antwortete die Katzenfrau freudig. "Gut, dann kannst du, wenn du magst sofort mit deinen Aufgaben anfangen." sagte Van ruhig. Dann stand er auf und ging um den Tisch herum. Merle sprang ihm in die Arme und bedanke sich für sein vertrauen. "Merle, du bist immer an meiner Seite gewesen. Dir würde ich mein Leben anvertrauen. Und das tue ich jetzt. Meines und das von Fanelia. Die zwei werden dir helfen, das du dich zurecht findest. Bevor ich es vergesse, du musst dann natürlich mit nach Asturia." "Oh ja, gerne Van, aber....!" Ihre zwei Kinder sprangen vor ihrem inneren Auge hin und her. "Van, meine Kinder!" "Dann nimm sie einfach mit." sagte Van Schulterzuckend. Van wandte sich um und verließ den Raum. Merle blickte im nach. Ich werde dich nicht enttäuschen, mein König dachte Merle und wandte sich an die beiden Berater. "Komm, wir zeigen dir dein Arbeitszimmer." Merle nickte und folgte den beiden. Tja und nun packte sie die Koffer, in wenigen Stunden würden sie Abreisen. Auf nach Asturia. Sie würden mit dem Crusador fliegen. Van, Hitomi, der Ritter des Himmels und seine Crew, Herzog Shid aus Freyd und Merle mit ihren kleinen. Und nun war Merle damit beschäftigt alles nötige zusammen zu packen. Lorion stand in der Tür und sah ihr lächelnd zu. Endlich war ein Traum für sie in Erfüllung gegangen. Sie konnte nun endlich unter Beweis stellen was sie gelernt hatte. "Merle!" sprach Lorion seine Frau vorsichtig um sie nicht zu erschrecken. "Ja!" sagte sie aufgeregt, hatte ihn aber wohl bereits bemerkt. "Du kannst mir die Kinder ruhig hier lassen." sagte er. "Aber du musst doch arbeiten." stellte Merle fest "Ich habe frei bekommen." erklärte er lächelnd. "Ich möchte das du Spaß hast und dich auf deine Aufgabe dort konzetrieren kannst." meinte er. Merle ließ die Sachen fallen, die sie gerade einpacken wollte und fiel ihm um den Hals. "Danke, das ist wirklich lieb von dir. Du bist der Beste!" rief sie freudig aus und drückte ihm einen Kuss auf den Mund. Dann sahen sie sich tief in die Augen. "Ich liebe dich, weißt du das eigentlich?" fragte er und legte den Kopf schief. Merle lachte bei diesem Anblick. "Ja, das weiß ich und ich liebe dich auch, sehr sogar!" sagte sie schließlich als sie ihn wieder ansah. "Komm schon du musst weiter packen, es geht bald los!" Als Van und Hitomi am Crusador ankamen, war dieser bereits Startklar.Alle waren an Bord. Allen stand auf der Kommandobrücke und sprach mit Gardes. Hitomi hatte den Eindruck, das der Ritter...naja.... etwas von seinem glanz verloren hatte. Er wirkte bedrückt und sein Gesicht sah müde aus. Besorgt folgte sie Van in ihre Unterkunft. Sie würde später mit dem Ritter sprechen In der Schlafkoje angekommen sah sie aus dem Fenster. Die Crew hatte bereits mit dem Startvorgang begonnen. Ihr Blick ruhte auf Fanelia. Dieser wunderschönen Stadt umgeben von Bergen und Wäldern. Auch ihr war nicht wohl die Stadt zurücklassen zu müssen. Als sie Vans Hand auf ihrer Schulter spürte. "Wir sind doch bald wieder da." sagte er ruhig. "Ja." sagte Hitomi gedanken verloren. "Hitomi", sagte Van eindringlich "du musst dir keine Sorgen machen! Ich möchte, dass du dich schonst, hörst du? Überlass das einfach dem Drachen, er wird über Fanelia wachen, solange wir nicht da sind." sagte Van eindringlich. "Ja, ich weiß Van, er ist immer da! Aber weißt du Fanelia ist schon für mich ein richtiges zu Hause geworden." sagte sie und seufzte leise auf. Die Stadt unter ihnen wurde immer kleiner bis sie irgendwann hinter den Bergen verschwand. Sie waren schon Stunden unterwegs. Hitomi hatte sich etwas hingelegt, als sie aufwachte und aus dem Fenster sah, konnte sie das Meer sehen, solange konnte es also nicht mehr dauern bis sie Pallas erreichen würden. Hitomi stand auf und strich ihr Kleid glatt dann trat sie nach draußen auf den Flur und machte sich auf die Suche nach Allen. Es dauerte eine Weile bis sie ihn gefunden hatte. Er stand an einem der großen Panoramafenster und blickte gedankenverloren auf das Meer. "Allen", sprach sie ihn leise an und trat neben ihn. "was ist denn los mit dir?" "Ach, Hitomi, es ist alles so verworren!" sagte der Ritter nüchtern. Hitomi versicherte sich, dass sie allein mit dem blonden Mann war. "Du sprichst von dir und Millerna, habe ich recht?" fragte sie vorsichtig. Erschrocken trat der Ritter einen Schritt zurück und sah Hitomi mit großen Augen an. "Woher?" fragte Allen verwirrt. "Du selbst hast es mir verraten!" sagte sie lächelnd. "Ich kenne euch beide recht gut, Allen, und es war nicht zu übersehen." fügte sie schließlich hinzu. "Wirklich?" wieder stieg die Nervosität ihn ihm an. Er war die ganzen Tage über hektisch und unruhig gewesen. Und nun erreichte es die Spitze. Er beugte sich nach vorn an das Geländer und legte den Kopf auf seine Arme. Seine langen blonden Haare rutschten über seine Schultern. "Allen, wir werden schon einen Weg finden!" versuchte Hitomi ihn zu beruhigen. "Aber wie denn, sie werden uns töten. Uns beide!" murmelte Allen resigniert. "Nein, das werden sie nicht tun!" mischte sich nun eine dritte Stimme ein. An der Tür stand der König von Fanelia. Seine Stimme war stark und entschlossen. "Ich werde es nicht zulassen, hörst du, Allen?" Van kam auf die Beiden zu. Allen hatte sich überrascht umgedreht. "Wir finden einen Weg!" erklärte Van. Allen bemühte sich um ein lächeln. Dann hörte man Gardes weit entfernt rufen. Ja, sie waren da. Sie hatten Asturia erreicht. Pallas, die Hauptstadt lag wunderschön geschmückt vor ihnen. Der Landeanflug und Landevorgang war mal wieder brilliant ausgeführt von Gardes und seinen Männern. Unten erkannten sie schon ein Begrüßungskommitee. Das Königspaar stand Seite an Seite und winkte ihnen bereits. Endlich hatten sie wieder festen Boden unter den Füßen. Kapitel 10: Der Einhornball --------------------------- Der Einhornball Hitomi schritt neben Van Hand in Hand von der Laderampe auf Dryden und Millerna zu. Bei ihnen angekommen umarmte Hitomi ihre Freundin liebevoll, danach begrüßte sie Dryden genauso herzlich. Van tat es ihr gleich. Ebenso alle anderen Flugbegleiter. Selbst zwischen Allen und Dryden wirkte es freundlich. Dann wurde das Gepäck von den Angestellten des Palastes auf die Zimmer verteilt. Hitomi hatte sich mit Millerna zurück gezogen während Van Handelsgespräche mit Dryden führte. Merle war auf ihr Zimmer gegangen um sich etwas von dem Flug zu erholen. Sie war schon ewig nicht mehr geflogen und ihr Magen dankte es ihr mit einem bösen knurren. Schließlich hatte sie überlegt sich etwas hinzulegen und ihren Magen zu besänftigen. Währenddessen waren Hitomi und Millerna im Garten des Palastes angekommen. Sie hatten sich unter einem der Pavillions niedergelassen. Hitomi blickte Millerna erwartungsvoll an. Einen Moment konnte die Königin die Fassung noch waren doch dann ließ sie sich in Hitomis fallen und weinte hemmungslos. "Millerna, was ist den los?" fragte Hitomi und sah erschrocken auf ihre Freundin hinab, irgendetwas musste geschehen sein, etwas von dem noch niemand wusste. Seit Millerna aus Fanelia abgereist war hatte sie nichts mehr von ihr gehört. "Ich habe eine Affäre!" brachte sie unter einigen Schluchzern hervor. "Ich weiß!" sagte Hitomi leise und strich ihr beruhigend über den Rücken. Millerna setzte sich auf und sah Hitomi verwirrt an. "Ich habe es euch ansehen können." sagte Hitomi liebevoll und strich ihrer Freundin weiter über den Rücken. "Ich habe es so versucht, Hitomi, ich wollte ihn ja lieben. Ich wollte glücklich mit ihm werden. Und jetzt ist alles kaputt." sagte sie verzweifelt. "Wir kriegen das schon hin. Alles wird wieder gut!" meinte Hitomi ruhig. Doch dann war Millerna wie aus dem nichts aufgesprungen und sah Hitomi verständnislos an. "Nichts wird wieder gut!" schrie sie. Hitomi sah sich um, ob jemand auf sie aufmerksam geworden war. Dann ergriff sie Millernas Hand und zog sie wieder neben sich auf die Bank. Erst in diesem Moment registrierte Millerna, das sie geschrien hatte, auch sie blickte sich nun um. Dann sah sie Hitomi traurig an. "Sie werden uns töten. Uns drei!" sagte Millerna tonlos. Mit geweiteten Augen sah Hitomi ihre Freundin an. Die Königin starrt ins leere. Dann fasste Hitomi sie an beiden Schultern und zwang Millerna sie anzusehen. "Was sagst du da? Euch drei?" fragte Hitomi aufgebracht. Millerna hob den Blick und sah Hitomi aus verweinten Augen an. "Ich bin Schwanger!" sagte sie und versuchte ein lächeln. Jetzt verstand Hitomi. Auch sie blickte nun nachdenklich zu Boden. "Mir kann niemand mehr helfen." stellte Millerna fest und wollte aufstehen. Hitomi ergriff ihre Hand erneut und zog sie zu sich hinunter auf die Bank. "Millerna, weiß Allen das schon?" "Nein!" brachte die Königin mühsam hervor. "Hör zu wir kriegen das schon wieder hin, Millerna, hörst du? Lass uns nur machen. Beruhige dich erst mal und dann sehen wir weiter." Die Königin nickte schwach. Dann ging sie gemeinsam mit Hitomi zurück zum Palast. Hitomi begleitete Millerna zurück auf ihr Zimmer. Als diese gut untergebracht war machte sie sich auf die Suche nach Van. Als sie plötzlich einen stechenden Schmerz im Unterleib spürte. Sie krümmte sich auf dem Flur und fiel auf die Knie. Es kam immer wieder. Irgendetwas stimmte da nicht, Van, wo bist du nur? schrie Hitomi in Gedanken. Im selben Moment ließ Van die Pergamentrolle fallen. Dryden sah ihn fragend an. "Ist alles in Ordnung, Van?" fragte er den König, doch dieser reagierte nicht. War das Hitomis Stimme, die er gehört hatte. Ja, sie musste es gewesen sein. Sie hat Schmerzen, es geht ihr nicht gut. In seinem Kopf hämmerte es nur so, als er plötzlich den Drachen vor seinem inneren Auge sah. Schnell Van, du musst ihr helfen, sie braucht dich jetzt. Van verließ stürmisch das Zimmer. Und folgte dem Weg den sein Herz ihm wies. Als er um die nächste Ecke bog sah er sie. Hitomi lag auf dem Boden, sie rührte sich nicht. Er fiel neben sie auf die Knie und überprüfte ihre Atmung. Sein Herz schlug wie verrückt in seiner Brust. Die Ohnmacht war ihm nahe. Sie atmete, ein Glück, dann hob er sie behutsam hoch und lief zügig zur Krankenstation. Millerna wurde gerufen. Auch sie war vollkommen aufgebracht durch die Gänge gejagt. Der Weg schien nicht enden zu wollen. Dann endlich erreichte auch sie das Behandlungszimmer. Van sahs bei Hitomi am Bett und hielt ihre Hand, sie war immer noch Bewusstlos. Millerna schickte Van nach draußen, damit sie sie in Ruhe untersuchen konnte. Kaum hatte Van den Raum verlassen, kam Hitomi zu sich. Verwirrt sah sie sich um. "Ganz ruhig, Hitomi. Es ist alles in Ordnung." sagte Millerna gefasst. "Wo ist Van!" fragte Hitomi, sie war den Tränen nahe. "Er hat dich hergebracht, er wartet draußen." erklärte Millerna und zog eine Spritze auf. "Millerna, was ist mit den Kindern!" fragte sie plötzlich und ihr Herz krampfte sich dabei zusammen. Sie hatte angst. Millerna sah sie überrascht an. "Du bist Schwanger?! Zwillinge?" fragte die blonde Ärztin erstaunt. Hitomi nickte. Millerna legte die Spritze weg. Und tastete Hitomi ab. "Was genau ist passiert?" fragte Millerna "Ich habe dich auf dein Zimmer gebracht und wollte dann zu Van. Doch plötzlich hatte ich furchtbare Schmerzen im Bauch." Millerna nickte und untersuchte weiter. Dann sagte sie schließlich. "Es ist alles in Ordnung, Hitomi. Bei jungen Frauen, die zum ersten Mal schwanger sind, ist das nicht ungewöhnlich. Dein Körper muss sich erst an diese neue Situation gewöhnen. Ich werde dir ein entspannendes Medikament geben. Und ein paar Tage ruhe." erklärte Millerna. Es kam Van ewig vor. Er saß vollkommen regungslos auf dem Stuhl, der gegenüber von der Tür stand, hinter der Hitomi gerade untersucht wurde. Es durfte ihr nichts passieren und was ist mit den Kindern, fragte er sich verzweifelt. Als nach einer schier unendlichen Zeit, die Tür aufging. Millerna trat heraus und beruhigte den jungen König sofort. "Es ist alles ok, mit den dreien." versicherte sie ihm. "Ihr Körper stellt sich gerade um, ich habe ihr ein Medikament gegeben. Du kannst jetzt zu ihr." "Und das sie Kinder vom Volk des Drachengottes bekommt hat damit nichts zu tun?" fragte Van verängstigt. "Nein, jetzt noch nicht, aber sie soll sich weiter schonen!" "Danke Millerna!" mit den Worten verschwand Van im Zimmer. "Van!" sagte Hitomi schläfrig. "Was machst du denn für Sachen?" fragte er sie mit einem besorgtem lächeln. Sie hatte immer noch Angst, das konnte Van ihr ansehen. Sie streckte die Arme nach ihm aus. Er umarmte sie und zog sie an sich. Beruhigend strich er ihr über den Rücken. Er hatte das Gefühl sie schützen und trösten zu müssen. Er spannte seine Muskulatur und schon schoben sich lange weiße Flügel aus seinen Schulterblättern. Van hüllte sie darin ein und hielt sie einfach nur fest. Millerna stand grübelnd vor der Tür, dann setzte sie sich auf den Stuhl auf dem bis gerade noch der König von Fanelia gesessen hatte. Hitomi ist Schwanger, dachte die Königin überrascht. Sie bemerkte gar nicht das Allen plötzlich neben ihr stand, erst als er ihr eine Strähne aus dem Gesicht schob hob sie ihr Gesicht und blickte in die strahlend blauen Augen. Er sieht müde aus, stellte sie fest. Dann stand sie auf. "Wir sollten woanders hingehen." meinte er ruhig. Millerna nickte und sie verließen den Krankenbereich. Sie führte ihn hinaus in den Garten und setzte sich in den Pavillion in dem sie zuvor mit Hitomi gesessen hatte. "Allen, ich muss dir etwas sagen!" begann sie leise. Er sah sie abwartend an. "Ich werde ein Kind bekommen, dein Kind!" sagte sie schließlich. Und sah ihm dabei fest in die Augen. Allens Augen weiteten sich. Er starrte sie einfach an. Er rührte sich überhaupt nicht. Es war als wären ihre Worte gar nicht zu ihm vorgedrungen. Als wüsste er nichts damit anzufangen. Millerna hatte mit allem gerechnet, das er sich aufregt, rumschreit, sich freuen könnte, ja sogar das er in Tränen ausbrechen würde, aber das er gar nichts macht verunsicherte sie. Sie machte sich Sorgen um ihn. Behutsam legte sie ihre Hände an seine Wangen und sah ihn an. "Allen, hast du gehört was ich gesagt habe? Du wirst Vater sein!" sagte sie liebevoll. Er nickte ganz langsam und sah sie weiterhin an. Dann nahm er sie in seine Arme und endlich war sie es die Trost fand. Leise begann sie zu weinen. "Es wird alles gut werden, Millerna, niemand wird euch etwas tun. Ich freue mich sehr darüber, unter anderen Umständen würde ich es in die Welt hinaus brüllen. Und wenn wir fliehen müssen, ich lasse dich nicht allein." flüsterte der Ritter seiner Geliebten ins Ohr. Sie hatten noch lange dort gesessen. Es war bereits dunkel als sie sich auf den Weg zurück zum Palast machten. Morgen würde der Ball stattfinden. Viele Gäste waren schon über die ganze Woche angereist. Am Palast verabschiedete sich der Ritter mit einem Handkuss von Millerna. Sie sah ihm nach wie er stolz und erhobenen Hauptes davon schritt. Millerna fühlte sich leicht wie eine Feder, endlich hatte sie ihre ängste mit ihm teilen können und auch mut bei ihm gefunden. Ja, es würde alles gut werden. Dann ging auch sie in ihr Gemach. Der Tag des Festes hatte begonnen. Heute Abend würde die große Feier stattfinden. In der Hauptstadt Asturias, in Pallas. Und ich werde dieses schöne Land am Meer verlassen. Vielleicht kehre ich nie mehr hierher zurück. Überlegte der große, dunkelhaarige Mann. Dryden stand am Fenster und blickte auf die Stadt hinaus. Doch er verspürte immer noch keine Traurigkeit, das alles zurückzulassen, schien ihm nichts zu bedeuten. Es war besser so. Lieber wieder ein altes Leben aufnehmen als Millerna töten zu lassen nur weil sie ihrem Herzen gefolgt war. Natürlich liebte er sie und er verspürte trauer wenn er an ihren verrat dachte, aber seine Wut war verflogen, auch dem Ritter gegenüber. Er schien Millerna aufrichtig zu lieben. Und das schon über so viele Jahre. Sollten sie glücklich miteinander werden. Da klopfte es an seiner Tür. "Ja, bitte!" rief Dryden und wandte sich der Tür zu. Sein Berater Sirion stand in der Tür. "Guten Morgen König Dryden!" sagte der alte Mann mit einer Verbeugung. "Ich wollte fragen, ob Sie es sich nocheinmal anders überlegt haben?" "Nein, mein alter Freund. Für mich endet dieses Leben heute Abend und ein neues beginnt für mich wenn ich Asturia hinter mir gelassen habe. Bitte bereite alles weitere vor!" meinte Dryden lächelnd. Es wurde Zeit mit der Königin zu sprechen, dachte Dryden und verließ gemeinsam mit Sirion das Zimmer. Vor ihrer Tür atmete er noch einmal tief ein. Dann klopfte er und betrat das Zimmer. Millerna saß vor ihrem Schminktisch und war gerade dabei sich zurecht zu machen. "Dryden!" sagte sie leise und blickte ihn durch den Spiegel an. Er kam langsam zu ihr hinüber, legte seine Hände auf ihre Schultern und sah sie einfach nur an. Diese Augen, er hätte so gern bis ans Ende seiner Tage hineingeblickt. Schnell schob er diesen Gedanken bei Seite. Dann beugte er sich vor und legte seinen Ring auf den Tisch. Sie sah ihn weiterhin durch den Spiegel an. Sie verstand nicht. Was sollte das? "Dryden,....was?" murmelte sie. "Ich werde Pallas heute Abend noch verlassen. Und ich werde nicht zurück kommen. Hiermit gebe ich dich frei, Millerna. Du sollst glücklich sein, mit mir kannst du dies nicht. Und ich ertrage es nicht länger dich mit diesem Ritter zu sehen." entgegnete er leise. Er sah sie noch einen Moment an, dann drehte er ihren Stuhl zu sich um und küsste sie auf die Stirn. Dann wandte er sich zum gehen. "Leb wohl liebste Millerna!" "Dryden, ich... ?" "Du musst nichts sagen Millerna, lass es einfach so wie es ist." sprach Dryden und lächelte schwach. Dann verschwand er und ließ Millerna zurück. Der Mittag war hereingebrochen und alle waren damit beschäftigt sich für heut Abend fertig zu machen. Van war auf dem Weg zum Krankenzimmer. Er wollte nach Hitomi sehen. Als er das Zimmer betrat saß sie am Bettrand. Sie trug noch immer das weiße lange Hemd. Ihre langen braunen Haare hingen ihr über die linke Schulter. Sie sah wunderschön aus. Ihre grünen Augen leuchteten auf als sie Van in der Tür stehen sah. Langsam kam er auf sie zu. "Wie geht es dir?" fragte er besorgt. "Es geht mir viel besser Van!" entgegnete sie ihm strahlend. "Möchtest du heute mitkommen oder dich lieber noch schonen?" fragte er sie. "Ich denke ich werde auch kommen, das kann ich mir doch nicht entgehen lassen." meinte sie lächelnd. Van musste lachen. Ja, es ging ihr wirklich besser. "In Ordnung, My Lady!" sagte Van "Dann lasse ich euch jetzt allein, damit ihr euch herrichten könnt. Und ihr auch zum Empfang fertig seid." und machte eine übertriebene Verbeugung vor Hitomi. Hitomi wandte sich um und griff ein Kissen, welches sie nun lachend nach ihm warf. Jedoch verfehlte sie ihn. Van schritt auf sie zu und küsste sie liebevoll. "Schön das es dir besser geht!" sagte er ernst. Dann verließ er das Zimmer. Hitomi griff ihre Kleider und machte sich auf ihn ihr Gemach. Sie ließ sich von den Dienstmädchen Badewasser einfüllen. Und verschwand dann in einem Rosen-Honigblütenöl Schaumbad. Als sie sich später anzog fragte sie sich was Van wohl sagen würde. Sie hatte sich vor ihrer Abreise in Fanelia von einer Schneiderin, ein Kleid für diesen Abend nähen lassen. Ein schöner blauer fließender Stoff der sich angenehm auf der Haut trug. Und zudem war es derselbe Farbton, den Vans Hemd heute Abend haben würde. Die Schneiderin hatte das Kleid mit silberenen Fäden verziert, sodass es im Licht unheimlich schön schimmerte. Es trug sich wirklich Fabelhaft, es umspielte ihre zierliche Figur und brachte diese gut zur Geltung. Hitomi hatte beschlossen nur einen Teil ihrer Haare hoch zu stecken und den Rest einfach locker über den Rücken streifen zu lassen. Endlich war es soweit, nun machte sie sich auf den Weg. Im Thronsaal angekommen sah sich suchend nach ihren Freunden um. Sie erblickte Allen, in seiner Gala-Uniform von Fanelia. Bei ihm stand Millerna, auch sie sah Zauberhaft aus. Ihr blondes Haar hatte sie hochgesteckt, nur einzelne Locken lukten hervor. Und Kleid war in einem tiefen Rot. Dann sah sie Van er unterhielt sich mit Merle. Er trug das blaue Hemd und eine schwarze Hose. Seine breiten Schultern kamen durch das Hemd sehr gut zur Geltung. Alles in allem sah sie einen jungen attraktiven Mann, dem es gut ging und der sich vergnügt unterhielt.. Sie spürte die Blicke der anderen Frauen auf ihm. Viele warfen ihm einen verführerischen Blick zu. Hitomi konnte es ihnen nicht verübeln. Umso näher sie ihm kam, desto mehr Blicke fiele auch auf sie. Immer wieder blickten die Frauen und Männer Gaias zwischen den beiden hin und her. Sollte der König von Fanelia sich endlich entschieden haben? Hatte er eine Frau seines Herzens gefunden? Wer war sie nur? Merle blickte über Vans Schulter und erblickte sie. Hitomi sah einfach umwerfend aus. Als Merle Van nicht mehr antwortete folgte er ihrem Blick und sah Hitomi lächelnd auf ihn zu kommen. Er ging ihr entgegen und hielt ihr eine Hand hin. Er gab ihr einen Handkuss und umarmte sie. Das Geschwätz der Leute interessierte ihn nicht. "Du siehst einfach nur toll aus, Hitomi, wo hast du dieses wunderschöne Kleid her? Es hat dieselbe Farbe wie mein Hemd." bemerkte der junge Mann mit dem schwarzen Haar. "Ich weiß", sagte sie spitzbübisch , "das war Absicht. Es sollte eine Überraschung sein." "Na die ist dir gelungen." lachte Van auf. "Komm wir gehen zu Merle!" meinte Van. Hitomi nickte und ließ sich an seiner Hand führen. Dann hörten sie Drydens Stimme. Er wollte die Festlichkeit eröffnen. "Sehr verehrte Gäste, wieder ein Jahr das Gaia friedlich überstanden hat. Ich freue mich sehr, dass ihr alle so Zahlreich erschienen seit! Ich hoffe für alle Bewohner Gaias das der Frieden für immer anhalten wird. Nun bitt, genießt diesen Abend und lasst ihn uns gebührend feiern. Ich wünsche euch viel vergnügen und fühlt Euch in Asturia wie zu Hause!" Ein applaudieren ging durch die Reihen. Dann begann der Tanz. Hitomi setzte sich mit Merle an einen der großzügig gedeckten Tischen.Van folgte ihnen als er von einer der zahlreichen Prinzessinen angesprochen und zum Tanz aufgefordert wurde. Hitomi würde wohl auf das Tanzen verzichten. Sie folgte dem Rat des Drachen. Van sah zu ihr hinüber. Hitomi nickte ihm nur zu. Dann verschwand Van mit der jungen Frau in der Menge. "Ich wollte euch noch gratulieren!" sagte Merle plötzlich und sah ihre Freundin grinsend an. Hitomi sah ihre Freundin an und wusste dann worauf sie anspielte. "Danke!" sagte Hitomi und lächelte Merle an. "Ich habe es mir schon bei unserem letzten gemeinsamen Frühstück gedacht." plauderte die Katze los. "So?" sagte Hitomi und zog beide Augenbraunen hoch. "Ja," meinte die Katzenfrau "ich kannte das noch von meiner Schwangerschaft." sie kicherte leise und Hitomi tat es ihr gleich. Da kam Van aus der Menge, er schlängelte sich elegant durch die Mitte. Dann stand Merle auf und lief auf ihn zu. "König Van, ihr seit mir einen Tanz schuldig." bemerkte Merle und machte einen kleinen Knicks. Er konnte überhaupt nicht mehr antworten Merle hatte ihn am Arm gepackt und hinter sich her geschleppt. Er warf Hitomi noch einen entschuldigenden Blick zu. Hitomi lachte. Plötzlich stand eine der jungen Prinzessinnen neben ihr und musterte sie aus dem Augenwinkel. Sie war eine der verwöhnten Gören, die nur einmal blinzeln mussten und schon das hatten was sie wollten. "Tanzen Sie gar nicht?" fragte sie Hitomi nun. "Nein, heute nicht!" erwiderte Hitomi."Oh entschuldigen Sie, ich habe mich gar nicht vorgestellt, wo sind nur meine Manieren geblieben?" sprach die junge Schönheit. "Mein Name ist Elandra, ich bin die Tochter des Königs von Deldanus. Und Ihr seid?" fragte sie elegant und reichte Hitomi die Hand. "Ich bin Hitomi, Hitomi Kanzaki!" erwiderte Hitomi, sie hatte keine Lust sich mit diesem Gör rumzuschlagen, denn Hitomi ahnte bereits wo das Enden würde. "Ich sehe Ihr seid in Begleitung des Königs von Fanelia?" "Ja, so ist es!" sagte Hitomi gelangweilt, sie wusste es. Diese kleine Zicke hatte es auf Van abgesehen, doch den würde sie mit ihrem "blinzel blinzel" nicht beeindrucken können. "Darf ich fragen in welcher Beziehung Ihr zu dem König steht?" fragte sie neugierig. Hitomi schnappte hörbar nach Luft. Jetzt ging sie zu weit. Hitomi wollte gerade zum Gegenschlag ausholen, als Van hinter Elandra stand und vor Hitomi das Wort ergriff. "Natürlich dürft Ihr!" sagte Van freundlich. "Sie ist meine Verlobte, wir werden bald heiraten. Gibt es sonst noch etwas was Ihr wissen möchtet, meine Teuerste. Elandra wandte sich ruckartig um. Und sah Van verwirrt an. Dann sah sie wieder zu Hitomi, die Aufgestanden war und der Prinzessin in die blauen, kindlichen Augen blickte. Diese fand keine Worte und stürmte schließlich davon. Van lächelte Hitomi an. "Gut, das du gekommen bist Van, ich hätte der sonst den Hals umgedreht." Während Hitomi sprach blinzelte sie genauso oft wie die Prinzessin vorher. Van brach in schallendes Gelächter aus und umarmt Hitomi schließlich. Sie erwiderte die Umarmung. Hitomi war froh wenn sie wieder auf ihrem Zimmer waren, sie war furchtbar müde und wollte gern mit Van alleine sein. Sie hatte sich den ganzen Tag so wenig gesehen. Als hätte Van ihre Gedanken lesen können flüsterte er ins Ohr "Lass uns hier verschwinden." Dann ergriff er ihre Hand und führte sie zu einer der Seiten Türen. Kapitel 11: Unerwartetes Wiedersehen ------------------------------------ Unerwartetes Wiedersehen Unbemerkt hatten sie sich aus dem Saal geschlichen und Van führte sie nach draußen. "Wo gehen wir denn hin?" fragte Hitomi überrascht. Van neigte den Kopf und lächelte dann sah er wieder nach vorn. Gemütlich schlenderte er mit ihr in Richtung Garten. Als sie um die großen Sträucher bogen, wusste Hitomi wo er hin wollte. Sie konnte bereits Kerzen leuchten sehen unter dem gemütlich eingerichtetem Pavillion. Von weitem hörte man noch die Musik, welche aus dem Thronsaal drang. "Überraschung!" sagte Van leise und blieb mit ihr im Pavillion stehen, Hitomi sah sich um. Es standen Rosen auf dem Tisch zusammen mit einem Kerzenständer. Um sie herum lagen Rosenblätter auf dem Boden, dann zog er sie sanft zu sich. Sie küssten sich. Und wieder hatte Hitomi das Gefühl sie würde schweben. Ihr ganzer Körper kribbelte. Und ihr Herz tat viele kleine hüpfer. So sicher und geborgen hatte sie sich noch nie gefühlt. Sie hatte das Gefühl, sich endlich fallen lassen zu können, die ganze Anspannung vom Tage abstreifen, in seinen Armen war alles anders. Und auch Van fühlte sich so glücklich wie noch nie wenn er mit Hitomi zusammen war. Es gab eine Zeit da hatte er gedacht sie würde nie wieder zu ihm zurückkehren. Und nun war sie da. Endlich. Er würde bald Vater werden. Ja, sie würden eine kleine Familie sein. Als sie sich voneinander lösten, zog Van ein kleines Kästchen aus seiner Hosentasche hervor. Es war mit blauem Samt eingefasst. Dann kniete er vor ihr nieder. Und griff ihre Hand. "Hitomi, ich habe dir diese Frage bereits gestellt, aber nun bekommst du ganz amtlich auch den Ring dazu. Möchtest du meine Frau werden?" fragte Van sie leise und blickte sie erwartungsvoll an. Sie war gerührt. Die Tränen standen ihr in den Augen und bahnten sich den Weg über ihre Wangen. "Ja" hauchte sie lächelnd. Van schob ihr langsam den Ring auf den Finger. Es war ein silberner Ring mit einem kleinen weißen Diamanten darauf. Dann erhob er sich und sah sie an. Er tauchte ein in diese grünen, unergründlichen Augen, die ihn schon immer so gefesselt hatten und die ihn immer so anfunkelten. Hitomi hob die Arme und schloß ihre Hände in seinem Nacken. Dann streckte sie sich zu ihm hoch und küsste ihn. Dann nahmen sie in den Strohkörben platz und betrachteten den Nachthimmel. Als Hitomi plötzlich eine Vision einholte. Van sah sie erschrocken an. Alles um Hitomi begann sich zu drehen. Sie sah das Grabmal der Königlichen Familie. Ein Lichtblitz schoß aus dem Himmel hinab. Dann hörte sie den Drachen hinter sich. Konnte ihn aber nicht verstehen. Wieder drehte sich das Bild und sie fand sich in einer Höhle wieder. Suchend sah sie sich um. Es war spärlich mit Fackeln beleuchtet. Sie horchte. Sie kannte dieses Geräusch. Es waren Flügelschläge, wie die des Drachen, sollte er hier sein. Doch Hitomi spürte ihn nicht. Dieser Ort war dunkel und wurde von einer bösen Macht eingenommen. Weiter hinten konnte sie einen Thron erkennen. Jedoch saß niemand darauf. Sie ging ein paar Schritte und folgte dem Geräusch. Plötzlich ein Mark erschütternder Schrei. Hitomi blieb verängstigt stehen, dann lief sie los. Um zahlreiche Ecken, dieses Höhlenlabyrinth musste riesig sein. Dann war sie in einer riesigen Halle angekommen. Sie traute ihren Augen nicht und ihr Herz zog sich zusammen bei dem Anblick der sich ihr bot. Hitomi trat einen Schritt auf dieses mächtige Tier zu. Seine Augen waren voller Angst und Panik, doch es schien sie nicht sehen zu können. Wieder bäumte es sich auf, zog an den Ketten. Ohne Erfolg, der Drache sackte erneut zusammen. Schwer atmend lag er auf dem kalten Stein der Höhle. Die Ketten hatten sich in sein Fleisch geschnitten, er blutete. Doch was konnte sie tun. Plötzlich sah der Drache in ihre Augen. Sollte er mich doch sehen können? schoss es Hitomi durch den Kopf. "Du solltest nicht hier sein, junges Mädchen!" sprach der Drache aufgebracht. "Wenn er dich findet...!" "Wenn wer mich findet?" fragte Hitomi ruhig, sie war näher auf ihn zugegangen und strich beruhigend über seine Nüstern. Einen Moment schloss der Drache die Augen und gab sich der Nähe dieser jungen Frau hin. Er hatte ihre Aura schon lange, bevor sie ihn hier fand, gespürt. Sie war rein und voller Liebe. Er hatte dieses Gefühl schon fast vergessen. Wielange war er schon hier? Er wusste es nicht. Dann blickte er sie wieder mit seinen stahlblauen Augen an. "Ich!" ertönte eine Stimme. Ruckartig drehte sich Hitomi um. Ein Mann in ein seltsames Gewand gehüllt stand am Eingang und betrachtete sie argwöhnisch. Dann kam er langsam näher. "Lass sie in Ruhe!" grollte der gefesselte Drache und funkelte den dunklen Herrscher wütend an. Seine Stimme halte durch die Halle und Gänge. Wütend riss er wieder an seinen Ketten. Dann hörte man noch andere Drachen. Ein tiefes Grollen erklang aus allen Gängen. Als er vor Hitomi ankam blieb er stehen. Es war ein großer Mann, sein blondes Haar glänzte golden durch den Feuerschein der Fackeln. Er hatte grüne Augen, doch irgendetwas stimmte an ihm nicht. Er hatte etwas an sich das nicht zu diesem Körper passte. "Hast du gar keine Angst vor mir?" fragte er belustigt. Hitomi sah ihn prüfend an und wich instinktiv einige Schritte zurück. Immer noch rätselte sie was es sein könnte, was sie an diesem Mann nicht stimmte. Dann schüttelte sie den Kopf. Er war ihr vertraut. Irgendetwas verband sie mit diesem Mann, aber was? Er lachte laut auf, dann verengten sich seine Augen zu schlitzen und er beugte sich vor um sie zu berühren. In dem Moment grollte eine Stimme durch die Höhle, "Wag es nicht!" sie war bedeutend kräftiger und stärker, als die des gefesselten Drachen. Hitomi kannte diese Stimme, der Drache war da. Doch sie konnte ihn nicht sehen. Die Hand des Herrschers zuckte kurz vor Hitomis Gesicht zurück. Er stellte sich wieder aufrecht hin und entfernte sich von ihr. Er seufzte genervt. "Was regst du dich auf, Draco, hier kann ich ihr nichts antun!" sprach er laut. "Dazu beherrscht sie die Traumwelt zu gut!" fügte er leise hinzu, mehr zu sich als zu seinem Feind. In der Ferne hörte Hitomi Van' Stimme, er rief nach ihr, sie spürte wie sie ein Schwindelgefühl erfasste und die Höhle und der Drache verblasste. Van hockte neben ihr und hielt ihre Hand. Langsam schlug sie die Augen auf. "Van, du hast mich zurückgeholt!" stellte sie fest. "Hitomi, geht es dir gut?" fragte Van aufgebracht. Hitomi nickte nur und versuchte ihre Gedanken zu ordnen. Van beobachtete sie aufmerksam. "Was hast du gesehen?" fragte Van, als er plötzlich innehielt und sein Blick abwesend wurde. "Van?" fragte Hitomi ängstlich. Er hörte eine Stimme. Jemand rief nach ihm. Er kannte diese Stimme gut, er hatte sie eine kleine Ewigkeit nicht mehr gehört. Van hätte schon beinahe ihren klang vergessen. Er wusste zu wem diese Stimme gehörte aber es war unmöglich. Es konnte nicht sein. "Folken." sagte Van leise. Dann erschien ein Drache am Himmel. Der Drache Escaflowne. Van und Hitomi blickten gebannt nach oben in den wolkenlosen, klaren Nachthimmel. Der Energiestein des Drachen funkelte im Mondlicht. Er setzte zur Landung an. "Ich muss sofort zurück nach Fanelia." sagte Van tonlos. "Ich werde dich begleiten!" sagte Hitomi entschlossen. Van kletterte an dem Guymielf hoch und legte die Hand auf den Energiestein. Zischend öffnete sich das Cockpit. Er schlüpfte hinein und verschloss es wieder. Dann richtete er den Drachen auf. Er hielt Hitomi die Hand des Riesen hin. Schnell kletterte sie hinauf. Als hinter ihnen eine Stimme ertönte. "Van... oh mein Van!" rief die Katzendame keuchend. Neben den beiden angekommen stützte sie sich auf ihre Knie und holte erst mal luft. "Merle, du musst alles vorbereiten. Wir müssen zurück nach Fanelia. Ich möchte das du so schnell wie möglich mit Allen nach kommst." rief Van ihr zu. Merle nickte und rannte zurück zum Palast. Dann verwandelte Van den Guymielef in einen Drachen und flog davon. Auf dem Weg nach Fanelia hing jeder der beiden seinen Gedanken nach. In Fanelia. Das Grabmal der Familie erleuchtete in weißem Licht. Man konnte nichts erkennen, war geblendet von diesem Schein. Merku und Herago hatten dieses gleißende Licht bemerkt und hatten sich auf den Weg zum Familiengrab gemacht. Als der Lichteinfall schwächer wurde konnte man die Umrisse von zwei Personen, die am Boden lagen, erkennen. Die eine versuchte bereits sich aufzurappeln, brach aber wieder erschöpft zusammen. Die Glieder fühlten sich steif an und schmerzten. Ebenso die Augen, immer wieder kniff er sie zusammen, zu sehr brannten sie. Als Merku und Herago ankamen trauten sie ihren Augen nicht. Immer wieder rieb Merku seine Augen. Doch er musste es sein. Vorsichtig ging er auf die beiden Personen zu. Die eine setzte sich gerade auf und versuchte die Augen zu öffnen. Sie trugen beide nichts und schienen völlig verstört. Merku, striff seinen Mantel ab und reichte ihn dem verlorenen Sohn Fanelias. Auch die andere Person, eine Frau, bewegte sich nun, Herago war zu ihr gegangen und kniete sich neben sie, behutsam legte er ihr seinen Umhang über die Schultern. Sie sah ihn dankbar an und zog den Umhang enger um ihre bloße Haut zu verbergen. Folken blickte auf und sah den alten Berater verwirrt an. "Was passiert hier?" fragte der älteste Sohn Fanelias. "Ich weiß es nicht," sagte Merku ruhig, er stützte Folken beim aufstehen. "Dein Bruder kann dir vielleicht mehr sagen!" fügte der Berater hinzu. "Van!" sprach Folken mit zittriger Stimme. Herago half der Frau auf die Beine zu kommen. Folken drehte sich zu ihr um. "Alessandra, geht es dir gut?" fragte Folken ängstlich. "Ja, mach dir bitte keine Sorgen!" sprach sie schwach. Dann begaben sie sich auf den Weg zum Palast. Merku hatte seinen ersten Schock überwunden und langsam wurden Fragen in ihm wach. Er verstand es nicht. Folken de Fanel, war in dem Krieg gegen die Zaibacher gefallen. Er war schon so lange tot. Und jetzt. Jetzt war er wieder da. Was hatte dies zu bedeuten? Der alte Berater hatte schon vieles erlebt in seiner Amtszeit, aber das die Toten aufstehen um ihren Verwandten zur Hilfe zu kommen das war neu. Es musste eine außergewöhnliche Kraft am Werk sein überlegte der Alte. Am Palast angekommen brachten sie die beiden auf ein Zimmer damit sie sich erst mal ausruhen konnten. "Ich bringe euch gleich Kleidung." sagte Herago und verschwand aus der Tür. Merku saßs Folken gegenüber und musterte ihn. Er sah anders aus. Die tätowierte Träne unter seinem Auge war nicht mehr zu sehen und auch der stählerne Arm war nicht mehr da. Er war wieder ganz aus Fleisch und Blut. Alle Spuren der Zaibacher waren vergangen. Dann wendete er seinen Blick der Frau zu. Sie hatte langes dunkles Haar und eine zierliche Figur. Ihre Haut war elfenbeinweiß. Ihre Augen so blau wie der Ozean. Eine wunderschöne Frau, dachte Merku. Sie erwiederte seinen Blick, konnte ihm aber nicht stand halten. So viel Schmerz war in ihren Augen. Dann sah er wieder auf Folken, er schien schwach und verwirrt. "Folken, wo wart ihr?" fragte Merku vorsichtig. Folken sah ihn an. "Im Jenseits!" sagte dieser "Bei Vater und Mutter. Und jenen die zu früh ihr Leben ließen." Sein Blick fiel auf Alessandra. Dann sahen sie von weitem einen Energiestein aufleuchten. "Euer Bruder!" sagte Merku erleichtert und stand auf. "Ich werde ihm entgegen gehen." erklärte der Berater und verließ das Zimmer. Van landete vorm Palast. Zuerst setzte er Hitomi ab. Dann stellte er Escaflowne ab und sprang aus dem Cockpit. Dann ergriff er Hitomis Hand und schritt eilig mit ihr die Stufen hinauf. Merku kam ihnen schon entgegen. "König Van, gut das ihr da seit." sprach Merku erleichtert. "Ist es wirklich wahr?" fragte Van vorsichtig. Der Berater nickte ihm nur zu. "Kommt, ich bringe euch zu ihm." sagte Merku und wandte sich zu gehen. Van und Hitomi sahen sich noch einen Moment an, dann folgten sie dem alten. Vor der Tür angekommen atmete Van nocheinmal tief ein. Sein Blick schwankte zu Hitomi, diese nickte ihm zustimmend zu. Ich bin bei dir Van, sagte sie in Gedanken, doch in ihren Augen schien sich dasselbe wieder zu spiegeln. Van nickte und drückte dann die Klinke herrunter. "Folken." sagte er ungläubig und sah seinen Bruder der am Tisch saßs verwirrt an. Das er seinen Bruder an dem Beratungstisch sitzen sah, verwirrte ihn. Er hatte damit gerechnet überrascht zu sein, aber es schien so unreal. Folken war aufgestanden und auf seinen Bruder zu geschritten. Vor Van blieb er stehen und sah seinen kleinen Bruder liebevoll an. Dann fielen sie sich in die Arme. "Aber du bist doch tot!" schluchzte Van in den Armen seines Bruders. "Wie kannst du dann hier sein?" fragte Van schniefend. "Ich weiß es nicht, Van!" sagte der Bruder tröstend. "Er ist hier um euch beizustehen, sie sind beide hier um euch zu unterstützen." ertönte die Stimme des Drachen. Van und Folken lösten sich voneinander. Erst jetzt bemerkte Van die Frau, die am Fenster stand. "Sie haben ihre Schuld beglichen. Und müssen nun beweisen, ob sie eine weitere Chance verdient haben. Ich schulde euch dies, ich habe euch damals nicht helfen können." sprach er weiter. Kapitel 12: Feinde ------------------ Feinde Alle waren nach draußen gegangen um den Drachen begegnen zu können. Er hatte sich auf der Wiese am See niedergelassen und wartete. Ja, er wartete auf seine Kinder. "Ich war nich da, um euch schützen zu können." begann er langsam als alle eingetroffen waren. "Viel zu früh hat euch der Tod eingeholt. Folken hat für sein Bündnis mit den Zaibachern bezahlt. Seine Schuld verbüßt. Ebenso wie Alessandra. Sie war immer ein treues Drachenkind und doch hat es das Schicksal so übel mit ihr gemeint. Sie und Folken kennen sich schon lange. Er hat sie damals als junger Prinz in Fanelia kennengelernt. Ja, man konnte sagen, sie waren verliebt gewesen. Es war eine heimliche Liebe. Doch dann wurde Folken dem Erddrachen gegenüber gestellt und verlor. Eurem Vater hätte es sicherlich gefallen, das Folken ebenso stur war wie er. Und auch an Van hat er diesen eigenwilligen Charakterzug weitergegeben." der Drache lachte leise und sah zu Van. "Auch er hat sich seinen Beratern gegenüber durchgesetzt. Sowie euer Vater. Er hat sich über jegliche Ratschläge der Berater hinweg gesetzt um mit eurer lieben Mutter zusammen sein zu können. Alessandra ist damals ebenfalls verschwunden. Niemand hat sie mehr gesehen. Und sie hat teuer für ihren Fehltritt bezahlt." sagte der Drache und funkelte Alessandra an. "Auch sie hat an der Seite der Zaibacher gekämpft. Als Magierin der dunklen Künste." "Was hat sie denn getan, warum musste sie so früh sterben?" fragte Van und sah die Fremde von der Seite an. "Sie hat ihrem Leben selbst ein Ende gesetzt." sagte der Drache leise. Geschockt blickten alle auf die dunkelhaarige Frau, die den Blick immer noch gesenkt hielt. "Warum und weshalb, das erklärt sie besser selbst! Und am besten fängst du damit bei Folken an." fügte er traurig hinzu und sah Alessandra eindringlich an. Dann wandte er sich an Hitomi. "Ich muss noch mit dir reden, mein Mädchen." murmelte er leise. Wieder drehte er sich und ging in Richtung Garten davon. Hitomi folgte ihm. Sie blickte zurück zu Van, der sie fragend ansah. An dem großen Labyrinth aus Hecken angekommen blieb er stehen und lies sich nieder. Hitomi setzte sich vor ihn und sah ihn abwartend an. "Erst mal möchte ich sagen, das es mein Herz mit Freude erfüllt wenn ich sehe wie stark das Band zwischen dir und Van geworden ist." meinte er lächelnd. Doch dann verschwand das Lächeln und er wirkt unheimlich traurig. "Hitomi, ich kann ihn nicht länger dort halten wo er ist. Er wird kommen!" grummelte er traurig. "Was macht er da mit den Drachen?" fragte Hitomi und erinnerte sich an ihre Vision. "Er hält sie gefangen, sie sind schon so lange dort. Ich wünschte, ich könnte etwas für sie tun. Aber sie sind stark. Erst mal muss ich auf euch acht geben. Hitomi, du wirst bald vor eine Entscheidung gestellt werden. Es geht dabei um das Leben dieser Welt. Du wirst wissen was ich meine." sprach der Drache, eine Träne bildete sich in seinem Auge und tropfte zu Boden. Hitomi sah ihn nachdenklich an. "Es hat mit dem dunklen Herrscher zu tun, habe ich recht? Und damit das ich dort war?" "Ja, du hast recht, du bist die Einzige, die ihn befreien kann. Was geschehen wird wenn es dir gelingt ihn zu befreien kann ich dir auch noch nicht sagen." log der Drache. Er hatte die Zukunft bereits gesehen. Und was er dort gesehen hatte zeriss ihm das Herz. Doch er konnte nichts tun. Er durfte sich nicht einmischen. Gaia musste befreit werden. Und wenn das der Preis dafür war, würde er ihn zahlen. Es war zwar auch noch Hoffnung da, aber diese war noch sehr frisch. Er würde warten müssen. Darauf warten was passiert. Alessandra hatte sich, nach dem Drache gegangen war, abgewandt und war ans Wasser getreten. Sie blickte auf die ruhige Oberfläche des Wassers. Jemand trat von hinten an sie heran. Alessandra wusste das es Folken war. Sie spürte Folkens warmen atem in ihrem Nacken und eine Gänsehaut strich über ihren Körper. "Du... hast dich umgebracht?" fragte er leise und sah ebenfalls auf den See hinaus. Sie nickte langsam. "Warum?" fragte er verzweifelt. "Ich wollte nicht mehr. Dein Verlust damals.... . Ich dachte ich könnte etwas bewirken an der Seite der Zaibacher. Doch sie haben mich getäuscht, ebenso wie dich. Sie haben mich und unseren Sohn nur benutzt." erklärte sie und langsam liefen ihr die Tränen über die Wangen. Folkens Augen weiteten sich ungläubig dann packte er sie an der Schulter und drehte sie zu sich um. "Unseren Sohn?" wiederholte er unläubig. "Ja, ich war Schwanger damals, kurz nachdem du fort warst habe ich es bemerkt. Ich hätte es dir sagen wollen wenn du von dem Kampf mit dem Drachen zurück gekommen wärst." "Was ist mit ihm? Wo ist er? Warum sagst du mir das jetzt erst?" aufgebracht wirbelte er herum und sah sie zornig an. "Wie lange sind wir jetzt schon wieder zusammen und du hast ihn nicht einmal erwähnt?" "Ich hatte angst vor deiner Reaktion. Und ich wollte dich nicht in aufruhr versetzen. Dort wo wir waren, hätte es dich nur verrückt gemacht, weil du nichts hättest tun können. Folken, er muss Leben, sonst wäre er bei uns gewesen, sie haben mir gesagt er wäre tot. Er wäre bei dem Krieg umgekommen, als ich in der Schlacht war." "Ich habe einen Sohn!" sagte er und ließ sich ins Gras fallen. "Ja," bestätigte Alessandra "er müsste etwas jünger als dein Bruder." ergänzte sie traurig. Und setzte sich neben ihn. Sie weinte. Folken zog sie zu sich herüber. "Wir finden ihn." sagte er bestimmend. "Der Drache wird uns helfen können!" sagte Van, der das Gespräch aus einiger Entfernung verfolgt hatte. Folken sah ihn dankbar an. Alessandra vergrub ihr Gesicht an seiner Brust und beruhigte sich langsam wieder. Ihre langen schwarzen Haare verbargen ihr Gesicht. Sie atmete wieder ruhig und gleichmäßig. Folken schob sie etwas von sich weg und strich ihr die Haare aus dem Gesicht. "Wie heißt er denn?" fragte er lächelnd. "Er heißt Valerius!" sagte sie und erwiderte sein lächeln. "Mein Sohn heißt also Valerius!" murmelte er leise und sein Blick wurde Gedankenverloren. Wo mag er nur sein? Wie geht es ihm? Wie er wohl aussehen mochte? Dann sah er wieder Alessandra an. Die ihn mit ihren blauen Augen musterte. Wie lange hatte sie dieses Geheimnis mit sich getragen? Er hatte nie mitbekommen, das sie bei den Zaibachern war, obwohl er einer der obersten Generäle war. Sie mussten es vor ihm geheimgehalten haben. Folken wusste zwar das sie viele Magier der dunklen Künste einsetzten und auch das Frauen darunter waren. Aber er hätte niemals daran gedacht, das Alessandra darunter sein könnte. "Was werden wir jetzt tun?" fragte sie ihn leise. Doch bevor Folken etwas sagen konnte schaltete sich Van ein. "Wir bereiten die Stadt darauf vor. Und werden schon mal den Fluchtweg in die Berge sichern. Und dann müssen wir warten." erklärte der junge König "Und unser Sohn?" fauchte sie Van an, ihre Augen blitzten wütend auf. "Ruhig, Alessandra, Van tut was er kann." beruhigte Folken seine Gefährtin. Van nickte "Der Drache muss ihn spüren, wenn er ein Kind des Drachengottvolkes ist. Und Hitomi kann uns bestimmt auch helfen." Van bemühte sich ihr die Angst zu nehmen. Alessandra sah ihn fragend an. "Wie soll sie uns helfen können." fragte sie hoffnungslos. "Sie hat hellseherische Fähigkeiten. Sie hat Van durch den Krieg geführt." antwortete Folken. "Sie ist eine beeindruckende Persönlichkeit." fügte er hinzu. Merle lief ungeduldig im Crusador auf und ab. Warum war Van nur so aufgebracht gewesen? Und wo kam Escaflowne auf einmal her? Es musste sehr wichtig gewesen sein. Hoffentlich ist in Fanelia alles in Ordnung. Dachte die Katzenfrau. Dabei huschten ihre Gedanken zu ihrem Mann und ihren zwei kleinen Kindern. Sorge tat sich in ihr auf. Auch Allen hatte die Stirn in tiefe Falten gelegt. Irgendetwas stimmt doch da nicht. Sollte es schon so weit sein? Hatte der Krieg bereits begonnen? Dann entschwanden seine Gedanken zurück zum Einhornball. Millerna hatte ihm berichtet das Dryden das Land verlassen würde. Und das er ihr den Ring zurückgelassen hatte. Er würde einfach gehen, ohne den beiden die Hölle heiß zu machen. Ohne sie zu bestrafen. Was für ein großer Mann, dachte Allen und empfand zum ersten mal respekt für den ehemaligen König Asturias. Allen würde bald Vater werden. Ein lächeln bildete sich auf seinem Gesicht, dieses verblasste jedoch schnell wieder wenn er an den aufkeimenden Krieg dachte. Endlich hätten sie glücklich sein können und jetzt versperrte ihnen ein Krieg erneut den Weg zueinander. Er hatte Millerna, bevor er Asturia verließ, das Geheimnis überbracht. Sie sollte vorbereitet sein und ihr Land schützen können. Die nötigen Anweisungen hatte Allen gegeben, ohne das es auffiel bereitete sich Asturia auf den Krieg vor. Wieder hatte er ihr blasses Gesicht vor Augen, als er ihr davon berichtet hatte. Dann stand er auf und packte Merle am Arm, er zog sie hinter sich her und drückte sie auf die Bank. "Du machst mich ganz verrückt mit deiner hin und her lauferei." sagte der Ritter zornig. Dann stöhnte er auf. Merle wollte schon etwas entgegen setzen, jedoch beschloss sie dann den Ritter nicht unnötig zu reizen. Hitomi blickte dem Drachen noch einen Augenblick nach, bevor dieser im Wald verschwand. Man noch einige Zeit knarrende Äste, die sich zur Seite drückten während der Riese sich seinen Weg suchte. Dann drehte sie sich um. Überrascht blieb sie stehen. "Van?" "Ich dachte ich schau mal nach wo du bleibst." entgegnete der Dunkelhaarige. Er hatte ein ungutes Gefühl wenn er Hitomi so ansah. Eine böse Vorahnung, aber vielleicht machte er sich auch nur verrückt. Van musterte sie. "Was wollte er denn?"fragte er misstrauisch. "Er hat mich vorbereiten wollen, glaube ich!" sie sah über ihre Schulter zum Wald, wo der Drache verschwunden war. "Worauf?" fragte Van weiter. "Er sagt, ich werde bald vor eine sehr wichtige Entscheidung gestellt, die für Gaias Schicksal sehr wichtig ist." Wieder kroch das schlechte Gefühl umher und versuchte Besitz von ihm zu ergreifen. "Da stimmt doch was nicht." murmelte er "Was meinst du?" Hitomi war näher gekommen und sah ihn fragend an. "Ich weiß es nicht, aber irgendetwas stimmt nicht! Was hat er noch gesagt?" bohrte Van nach. "Nichts!" "Das war alles?" "Ja, er schien nachdenklich und traurig zu sein!" antwortete Hitomi. Sie spürte das Van innerlich einen Kampf mit sich selbst führte. Hitomi hörte das Misstrauen aus seiner Stimme heraus. So wie früher immer, dachte sie traurig, er war kurz davor wieder in Panik und Angst zu verfallen. Und jedem Unverständnis und Misstrauen entgegen zu bringen. Das durfte nicht passieren. Wenn sie nicht beide an sich und ihre Träumen festhielten, wäre das Schicksal von Gaia besiegelt. Doch was konnte sie tun. Sie spürte ebenfalls, das diese Entscheidung, eine große Veränderung mit sich bringen könnte. Vielleicht würde sie sogar ihr Leben lassen. Aber sie schon diese Gedanken beiseite und konzentrierte sich nur auf Van. Es würde gut gehen. Niemandem würde etwas zustoßen. Sie glaubte fest daran. Wieder traffen sich die zwei Brüder im Schutz der Traumhülle. "Du hast ihr nichts gesagt?" fragte Merenga seinen Bruder. Draco war überrascht gewesen, das sein Bruder nicht wie üblich in einem fremden Körper zu ihm sprach. "Ich weiß nicht was meinst?" antwortete er belanglos. "Mh...das konntest du schon immer gut. Vor den Tatsachen die Augen verschließen. Du lässt sie blind in ihr Schicksal laufen. Wer hat nun das kältere Herz von uns beiden?" spöttisch lachte er auf. "Wir werden sehen, Bruder, wir werden sehen!" meinte Draco nachdenklich. "Aber sag wie kann es, das du selbst hier erschienen bist?" ärgerte er seinen jüngeren Bruder und seine Eckzähne blitzten auf als er lächelte. "Tja, auf Dauer sind Menschen, so beengend, sie nehmen einem jegliche Luft zu atmen." antwortete er seinem Bruder und erwiderte das böse lächeln. "Und er schreit immer so furchterregend schön, wenn ich seinen Körper verlasse, da kann ich einfach nicht wiederstehen." "Du bist ein Monster, was haben sie nur aus dir gemacht!" Draco spukte die Worte regelrecht aus und sah seinen Bruder verachtend an. "Pass auf was du sagst!" Fauchend schlichen sie um einander herum. Immer wieder sah man die scharfen Zähne aufblitzen. Ein tiefes Grollen drang aus ihren Kehlen. "Ich werde es nicht zu lassen, hörst du?" grollte Draco und machte einen Satz auf seinen Bruder, dieser wich geschickt zurück. Er blinzelte seinen Bruder an. "Dann wirst du mit ihnen sterben." antwortete Merenga grollend. Dann verblasste sein Bild, er verließ den Traum. "Bleib hier!" schrie ihm der Ältere nach. Doch es war zu spät. Ein lauter Schrei entdrang der alten Kehle. Er war wütend und verzweifelt. Es durfte so nicht zu ende gehen. Er musst das Schicksal ändern, auch wenn dies sein Ende bedeuten würde. Folken und Alessandra waren auf dem Weg zum Palast, als sie auf Van und Hitomi trafen. Sie schlossen sich an und gingen schweigend zurück. Im Palast angekommen sprach Folken Hitomi an. "Es freut mich, das du zu meinem Bruder zurückgekehrt bist." sagte er ehrlich. Hitomi lächelte ihn an. "Euer Band ist stärker als ich es jemals hätte erahnen können." ergänzte er freundlich. "Ja, ich bin hier her zurück gekommen. Und diesesmal werde ich auch bleiben." sagte sie entschlossen und ergriff Vans Hand. "Das ist schön. Hitomi, wir bräuchten deine Hilfe." Hitomi horchte auf. "Bei was kann ich euch helfen?" "Wir suchen.... wir suchen unseren...!" Es kam ihm nicht über die Lippen, es wirkte noch so fremd. "Folken sucht seinen Sohn." sprach Van den Satz zu ende. Hitomi sah erst überrascht zu Van dann zu Folken und schließlich zu Alessandra, die wieder am Fenster stand und Hitomi über die Schulter hinweg ansah. "Ich erkläre dir das später." sagte Van drängend. Hitomi überlegte einen Moment. Dann ging sie auf den Tisch zu und bedeute den anderen sich ebenfalls zu setzen. "Ich bräuchte etwas das ihm gehört." sagte Hitomi nachdenklich. "Ich habe nichts." erklärte Folken "Ich weiß ja noch nicht mal wie er aussieht." "Ich habe noch etwas!" sagte Alessandra und griff unter ihren Pullover, vorsichtig zog sie die Kette hervor und reichte sie an Hitomi weiter. An der Kette baumelte ein Schutzpatron Gaias, einer der mächtigen Drachen, er war wunderschön. Sehr Detailgetreu aus Holz geschnitzt worden. "Ich habe es für ihn gemacht, als ich Schwanger war, er hat es lange getragen. Als ich von der Schlacht heimkehrte war dies das Einzige was sie mir von ihm gaben." "Das dürfte reichen!" stellte Hitomi fest. Dann umschloss sie die Kette mit einer Hand, die andere hielt sie Folken hin. Folken wiederrum reichte seine Hand Alessandra. Und Alessandra gab Van ihre freie Hand. Er schloss den Kreis indem seine Hand auf Hitomis legte, in der sich die Kette befand. Dann schlossen alle die Augen und konzentrierten sich auf den Jungen. Eine Welle der Energie durchströmte die Freunde. Vor Hitomis innerem Auge war es nebelig, doch langsam verschwand der Nebel und sie konnte das Meer erkennen. Und ein Boot. Mehrere Personen waren an Bord. Eine Frau, ein Mann und.... ja ein kleiner Junge, doch dies schien die Vergangenheit zu sein, er war noch so klein. Dann wechselte das Bild. Sie fand sich in Fanelia wieder. Vor einem Haus machte sie halt. Es war eine Kneipe, ein Junge bediente dort und spülte Gläser. Plötzlich kamen Männer hineingestürmt und nahmen den Jungen mit. Wieder verblasste das Bild und Hitomi fand sich in einer Höhle wieder. Sie hatte das Gefühl schon einmal dort gewesen zu sein. Ja, es war dieselbe Höhle in der sie auf den gefangenen Drachen getroffen war. Und wo sie dem dunklen Herrscher begegnet war. "Du schon wieder! Du scheinst es ja eilig zu haben mit dem Sterben." Sie wirbelte herum. Da saßs er. Gelangweilt hing er auf seinem Thron. Er blickte sie mit kalten Augen an und erhob sich. Langsam schritt er auf sie zu. "Was willst du denn bloß immer hier?" fragte er sie lachend. "Genieß lieber die Zeit, die dir noch bleibt, mit dem kleinen König." sprach er weiter und ging um sie herum. Hitomi sah ihn an. "Was ist? Was guckst du so?" fragte er sie grollend. Sie beachtete ihn gar nicht und setzte sich in Bewegung. Hitomi musste den Jungen finden, für die Spielereien hatte sie jetzt keine Zeit. Überrascht blickte er ihr hinterher. Im ersten Moment war er völlig Starr. So etwas hatte noch niemand mit ihm gemacht. Dann eilte er ihr hinterher, kurz vor der Tür hatte er sie eingeholt und stellte sich ihr in den Weg. "Geh mir aus dem Weg!" fauchte sie ihn wütend an. "Treib es nicht zu weit, Mädchen. Es wäre traurig wenn ich dich jetzt schon töten müsste." donnerte er zurück. Sie blickte ihn unverwandt an. Und auch er versuchte sie durch seinen Blickkontakt, dazu zu bewegen ihm auszuweichen. Doch wieder überraschte sie ihn. Sie hielt seinem Blick stand. Diese junge Frau war unglaublich. Völlig beeindruckt wich er unwillkürlich einen Schritt zurück. Als er bemerkte was er dort tat, trat er energisch vor und erhob die Hand gegen sie. Hitomi sah seine Verwunderung, die dann in Wut umschlug. Er würde sie schlagen, sie sah wie er ausholte und schloss die Augen, doch nichts geschah. Vorsichtig öffnete sie ihre Augen. Er war fort. Sie drehte sich um und suchte den ganzen Raum ab, aber es war nichts mehr von ihm zu sehen. Entschlossen trat sie durch die Tür. Sie folgte ihrem Instinkt und ihrem Herzen. Sie musste ihn einfach finden. Völlig erschöpft lehnte sich Merenga an eine Wand, der menschliche Körper hatte sich zur wehr gesetzt, ja, .... die Seele dieses Menschen bäumte sich auf und trat ihm entgegen. Der Mensch hatte ihn aus seinem Körper vertrieben, einfach so.... die ganzen Jahre über hatte Merenga Rubros Geist in der Hand und nun.... nun sowas. Verwirrt taumelte der Drache durch die dunklen Gänge. Er musste sich ausruhen. Dafür würde dieses Weibsbild bezahlen, dachte er grimmig. Aber was hatte an ihr löste bei Rubro so eine Reaktion aus? Nachdenklich ließ er sich in der Dunkelheit nieder. Wenn er diesen Körper verlieren sollte, war sein ganzer Plan in Gefahr. Und sein Bruder würde die Zeit nutzen und noch mehr Drachenkinder ausfindig machen und sie alle um sich scharen. Er musste sich etwas einfallen lassen. Hitomi lief zielstrebig durch die Gänge. Ja, da war er. In einer Zelle eingesperrt. Er sah seinem Vater unheimlich ähnlich. Die selben Gesichtszüge, die Haare waren Schwarz und die Augen, waren Folkens, in einem glänzendem Rot schimmerten sie Hitomi an. "Wer bist du?" fragte er neugierig. "Ich bin Hitomi, deine Eltern schicken mich. Wir werden dich bald befeien." erklärte Hitomi und sah sich immer wieder um, ob ihr jemand gefolgt war. Er war aufgestanden und umschloss mit den Händen die Gitterstäbe. "Meine Eltern?" fragte er ungläubig. Hitomi nickte und lächelte "Ja, und dein Onkel, alle sind wir auf der Suche nach dir!" meinte sie freundlich. Sie legte ihre Hand auf seine. "Bist du verletzt? Geht es dir gut?" fragte sie ihn. "Nein, ich bin nicht verletzt. Wann kommt ihr?" drängelte Valerius. "Bald, ich werde mit ihnen sprechen." "Hitomi, es sind noch mehr hier, Kinder und Erwachsene!" erklärte er ihr. Hitomi nickte. "Ich muss jetzt gehen, aber wir werden kommen!" meinte Hitomi lächelnd. Dann verblasste ihr Bild. Kapitel 13: Kämpfe, Van Fanel ----------------------------- Kämpfe, Van Fanel Ihre Hand löste sich von den anderen. Bewusstlos sank sie zusammen."Hitomi" rief Van erschrocken. Van war aufgesprungen und konnte sie auffangen, bevor sie von ihrem Stuhl rutschte. Er hob sie hoch und blickte auf ihr Gesicht. "Sie ist völlig erschöpft!" stellte Folken fest. "Ob sie was erreichen konnte?" fragte Alessandra nun und blickte auf die Bewusstlose. "Sie braucht jetzt vor allem ruhe!" sagte Van entschlossen und wandte sich mit Hitomi auf dem Arm zum gehen. Alessandra sah ihm verständnislos nach. Sie wollte gerade hinter ihm her laufen als Folken sie an der Schulter festhielt. "Lass ihn." sagte er ruhig. "Aber sie weiß vielleicht, wo er ist!" schrie Alessandra verzweifelt. "Ja, aber Hitomi muss erst wieder zu kräften kommen, versteh das doch!" Folken kämpfte gegen drang an ebenfalls zu schreien, er zwang sich ruhig zu bleiben. Er war genauso verzweifelt wie sie, aber Hitomi hatte schon genug riskiert um ihnen zu helfen. "Was redest du denn da?" fragte sie ihn verwirrt. "Hitomi ist Schwanger von Van. Sie trägt Drachenkinder in sich. Du weißt was das für eine normale Frau bedeutet." sagte er ernst und schüttelte sie leicht. Sie musste einfach wieder zur Vernunft kommen. Natürlich wollte er seinen Sohn auch so schnell wie möglich finden, aber nicht so. Er konnte nicht riskieren das andere ihr Leben dafür gaben. "Aber er ist unser Sohn!" sagte sie erschöpft, ihre Knie gaben nach. Folken fing sie auf und zog sie in seine Arme. Sie hatte verstanden, sie wusste nur zu gut was diese Schwangerschaft bedeutete. Aber sie klammerte sich an jeden Strohhalm und nun sollte sie einfach abwarten und die Hände in den Schoss legen. Sie weinte hemmungslos und schüttelte immer wieder den Kopf. Innerlich fühlte sie sich zerissen und leer. Van hatte das Zimmer von Hitomi erreicht und legte sie behutsam auf ihrem großen Bett ab. Er deckte sie zu und setzte sich neben sie. Auch Van wusste von dem Risiko dieser Schwangerschaft. Er machte sich Sorgen um seine zukünftige Königin. "Mach dir keine Sorgen, mein Sohn, sie wird es schaffen! Hitomi ist stark." hörte er eine vertaute Stimme. Er sah sich um und versuchte ihn ausfindig zu machen, doch er war nicht zu sehen. Dann blickte er wieder auf Hitomi hinab. "Van, es wird bald beginnen, sei vorbereitet." "Drache, er hat vielleicht Folkens Sohn." meinte Van leise. Er hob dabei nicht den Blick von Hitomi. "Was?" fragte der Drache verwirrt. "Ich sehe du wusstest bereits von seinem Sohn. Spürst du ihn nicht?" fragte Van seinen schuppigen Freund. Der Drache horchte einen Moment in sich hinein. "Ja, du hast recht, wie konnt mir das nur entgehen." fragte sich der große Drache. "Deshalb war sie dort, ja, sie suchte jemanden. Sie ist dem dunklen Herrscher begegnet und hat ihn zurück gedrängt. Doch dann konnte ich ihr nicht mehr folgen." erklärte der Drache. Ja, er hatte ihr nicht mehr folgen können, weil er seinen Bruder beobachtet hatte. Rubro, hatte sich zurück ins Leben gemeldet. Hitomi hatte ihn erweckt. Er hatte seinen Bruder aus seinem Körper vertrieben. Es zeriss ihm das Herz in welchem zustand sein Bruder gewesen war. Doch er konnte nichts tun. Er hatte versucht sich ihm zu nähern und ihn seinem Schmerz zu nehmen. Doch Merenga hatte ihn erneut abgewiesen. Und doch war Draco bei ihm geblieben bis es ihm besser ging. Trotz ihrer Fehde, er blieb sein Bruder und er liebte ihn. Doch er musste für seine Kinder da sein. Merenga hatte in seiner Wut schon soviele getötet und was er seinen Artgenossen antat war bestialisch. Draco musste ihn aufhalten. Er musste seine Drachenkinder retten und seine untergebenen Drachen befreien. Die einen waren Steinstatuen und die anderen waren gefesselt und gequält worden. "Was sagst du da? Sie ist ihm gegenüber getreten?" Van war außer sich, er war aufgesprungen. "Van, beruhige dich. Weck sie nicht auf. Ihr geht es gut, ich war die ganze Zeit bei ihr, ich hätte eingreifen können." erklärte der Drache und versuchte Van zu beruhigen. Van schnaufte unwillig, zügelte sich aber um Rücksicht auf Hitomi zu nehmen. Er war wütend. "Hör doch, Van, hör mir zu. Hitomi kann diesen Krieg vielleicht verhindern. Nur sie kann ihn aufhalten." redete Draco auf den jungen König ein. "Und dafür soll ich riskieren sie zu verlieren?" antwortete er ungehalten. "Van!" hörte er Hitomis Stimme sagen. Sie war zu sich gekommen und hatte das Gespräch verfolgt. Er wandte sich um und sah in ihre grünen Augen. Schnell schritt er auf sie zu und hockte sich neben das Bett. Er ergriff eine Hand von ihr und sah sie an. "Geht es dir gut?" fragte er sie sanft. Hitomi nickte, sie fühlte sich furchtbar müde. "Van, lass es mich doch versuchen." sagte sie schwach und strich über seine Wange. "Überleg nur wievielen Menschen leid ersparrt werden könnte!" meinte sie leise. Van sah sie verwirrt an, wieder hatte er den Schmerz in den Augen. Sie wusste genau was er fühlte. Er stand auf und wandte sich ab. Van blickte hinaus. Fanelia lag unter ihm. Sein Herz schrie gerade zu "Nein, beschütze sie, sie und eure Kinder". Sollte er wirklich zulassen, das sie sich diesem Barbar aussetzte? Das sie sich ihm stellte? Doch er hatte auch ein Land zu schützen, alle Einwohner Fanelias zählten auf ihn. "Van, lass es mich versuchen! Wenn dadurch alle anderen unversehrt bleiben. Bitte, Van!" "Hitomi, hat recht Van, ich bin bei euch. Wir müssen jetzt schnell handeln." der Drache unterstützte Hitomi. "Nur wenn ihr zusammen haltet und stark seid könnt ihr es schaffen. Ihr müsst an die Glauben für die ihr kämpft. Van, du kannst es nicht verdrängen. Schütze dein Land, König von Fanelia. Kämpfe, Van Fanel" rief der Drache. Van senkte resignierend den Kopf und seufzte laut. Dann drehte er sich um. "Beseitigen wir das Elend von Gaia!" sagte er entschlossen. "Wir werden eine Überraschungsschlag gegen ihn führen." fügte er hinzu. Hitomi sah ihn stolz an. Ja, er hatte seine Angst ein weiteres Mal überwunden. Und in seinen Augen blitzte sein Kampfgeist auf. Er glaubte an den Sieg und daran das er sein Volk, vor einer weiteren Zerstörung schützen konnte. Er ging wieder auf Hitomi zu und küsste sie auf die Stirn. "Schlaf, mein Engel, du musst dich ausruhen. Ich werde mit Folken alles vorbereiten." meinte Van und verließ das Zimmer. Er machte sich auf den Weg zu seinem Bruder. Als er den Crusador am Himmel erblickt. Wie immer, kommst du gerade zur rechten Zeit, Allen Shezar. Dachte Van und ein lächeln huschte über sein Gesicht. Endlich traf auch der Crusador in Fanelia ein. Merle war unendlich erleichtert gewesen als sie die Stadt in den Bergen unversehrt erblickt hatte. Und auch Allen schien erleichtert und wandte sich an Gardes "Ganz normalen Landeanflug einleiten, Gardes." "Sehr wohl, Kommandant!" antwortete dieser und brüllte Befehle durch das Schiff. Alle wandten sich ihrer routine Arbeit zu. Die Anspannung im Schiff war verflogen, alle hatten bereits mit dem schlimmsten gerechnet. Doch Fanelia in seiner vollen Pracht stehen zu sehen, nahm allen an Bord die Angst. Merle lief in ihr Zimmer und krammte die wichtigsten Dinge zusammen, achtlos warf sie sie in eine Tasche und verließ eilig das Zimmer. Sie eilte zur Kommandobrücke und wartete ungeduldig darauf, das sie endlich landeten. Merle war die erste die von Bord rannte als die Rampe den Boden erreichte. Schnurstracks würde sie zu Van gehen und ihm erst mal gehörig den Kopf waschen, was fiel ihm ein, sie so in Angst und Schrecken zu versetzen. Sie wetzte durch die Gänge, ihre Tasche hatte sie im Eingangsbereich einfach fallen lassen. Als sie um die Ecke bog stieß sie hart mit jemandem zusammen. Auf dem Boden sitzend traute sie ihren Augen nicht. Ihr gegenüber saß der verstorbene Bruder von Van. Folken de Fanel, aber wie war das Möglich. Langsam stand Folken auf und ging auf sie zu. Er streckte ihr eine Hand entgegen. Einen Augenblick zögerte die Katzenfrau, dann griff sie zu. Mit einem Schwung stand sie wieder auf ihren Pfoten. "Danke!" sagte sie verwirrt. Immer noch ungläubig blickte sie den Bruder von Van an. "Wie ist das Möglich?" fragte sie leise. "Es ist eine längere Geschichte!" meinte er lächelnd. "Mein Bruder erwartet dich und den Ritter bereits!" sprach Folken weiter. Draco war wieder zu seinem Bruder zurückgekehrt. Er musste sich vergewissern das es ihm gut ging. Langsam trottete er durch die dunklen Gänge des Verstecks. Irgendwo in einer der Höhlen musste er sein. Draco wanderte von einer zur anderen. Allerdings konnte es natürlich auch gut sein, das Merenga sich in einem der großen Schatten, die die Felsen warfen versteckt hielt. Als um die nächste Rundung bog und in einer weiteren Höhle ankam, sah er seinen Bruder. Seine blauen Augen leuchtete ihm aus der Dunkelheit entgegen. "Was willst du hier?" fragte er seinen Bruder grummelnd, das Mädchen hatte ihn verunsichert und wieder spürte er das Gefühl der Unterlegenheit. "Ich wollte nach dir sehen!" antwortete Draco ruhig und ließ sich in einigem Abstand zu seinem Bruder nieder. Merenga wirkte verletzt und einsam. Erstaunt sah Merenga seinen Bruder an. Er hätte nicht damit gerechnet, das sein Bruder so zu ihm stand. Trotz all dem was er seinen Kindern angetan hatte, er war trotzdem hier weil er sich Sorgen machte. Er legte den Kopf schief und betrachtete seinen älteren Bruder. Ja, er war zu ihm gekommen. Sein Bruder. "Es wird nichts daran ändern, das du jetzt hier bist." murmelte Merenga und senkte den Blick. "Ich weiß!" antwortete Draco und sah seinen Bruder weiterhin an. Merenga hob seinen Blick und sah seinen Bruder überrascht an. "Trotz all dem was ich getan habe und noch tun werde, bist du trotzdem bei mir?" fragte der kleine Bruder. "Ja, denn es ändert nichts daran, das du mein Bruder bist und ich immer ein Auge auf dich haben werde. Ich werde dich beschützen soweit es mir möglich ist." erklärte Draco. Ein lächeln bildete sich auf Merengas Gesicht, doch diesmal war es nicht das grausame, kalte lächeln, nein, er schenkte seinem Bruder ein warmes, liebevolles lächeln. Ja, er empfand Liebe für seinen Bruder, doch der unbändige Wunsch, an dieser Welt rache zu üben war ein vielfaches größer. Sie würden bezahlen, dafür was sie seinen Eltern und ihm angetan hatten. Zu sehr hatte sich die Wut und Verzweiflung in sein Herz gebrannt. Er konnte nicht verzeihen. Und er würde erst ruhen wenn er sein Ziel erreicht hatte. Merle ging mit Folken an ihrer Seite weiter zum Beratungssaal. Van war bereits da. Er hatte Gaias Landkarten ausgebreitet und kramte weiterhin in dem großen Schreibtisch rum. Er hatte Hitomi gebeten, später dazu zukommen und den Aufenthaltsort des dunklen Herrschers zu bestimmen. Viele Gedanken kreisten dem jungen König durch den Kopf. Immer wieder sah er die Bilder seines Traums vor Augen. Er hatte wahnsinnige Angst davor was passieren würde wenn Hitomi dem dunklen Herrscher gegenüber treten würde. Van hatte Angst davor, das er nichts würde tun können um ihr zu helfen. Waren das vielleicht schon ihre letzten Tage? Würde er sie verlieren durch diesen grausamen Mann? Zornig schüttelte er den Kopf, er versuchte diese Gedanken aus seinem Kopf zu vertreiben. Er musste sich jetzt konzentrieren. Es durfte kein Fehler passieren, bei dem was sie vor hatten. Auf dem Weg zum Beratungssaal trafen sie auf Alessandra. Sie hatte sich frisch gemacht und war voller tatendrang. Endlich würde sie etwas tun können. Merle sah sie verwirrt an und blickte dann zu Folken. Er lächelte die Katzenfrau sanft an. Schweigend setzten sie ihren Weg fort. Auch Hitomi war erwacht, sie fühlte sich immer noch geschwächt. Langsam setzte sie sich auf und strich liebevoll über die kleine Wölbung an ihrem Bauch. Ein lächeln huschte über ihr Gesicht. Dann stand sie auf und lief zu ihrem Kleiderschrank. Sie schlüpfte in eine ihrer alten Jeans und zog eines von ihren T-Shirts an. Es war das erste mal, das sie die Kleidung trug, die sie am Tag ihrer Rückkehr anhatte. Sie empfand sie immer noch als bequem, wobei sie doch die Veränderung ihres Körpers nun deutlicher feststellen konnte, den Knopf der Hose konnte sie nicht mehr schließen. Lachend zog sie die Jeans wieder aus und legte sie sorgsam gefaltet wieder zurück in den Schrank. Sie griff nach einem der langen Röcke mit elastischem Bund, Rosa hatte ihre diese Röcke besorgt. Dankbar strich sie ihn glatt und machte sich dann auf den Weg. Auf dem Weg zum Saal machte auch Hitomi sich ihre Gedanken. Sie wollte diesen Krieg unbedingt verhindern. Aber würde das ihren Tod bedeuten? Würde das Leben das in ihr heranwuchs niemals die Sonne sehen? Einfach ausgelöscht? Und dennoch empfand sie keine Furcht. Sie fühlte sich mit dem dunklen Herrscher verbunden. Hitomi empfand keinerlei angst wenn sie an ihn dachte, auch als er vor ihr stand, sie konnte dieses Gefühl nicht zuordnen. Aber es war weder Hass noch Angst. Als sie aufsah stellte sie fest das sie vor der Tür des Beratungssaals angekommen war. Die Tür stand offen und die anderen erwarteten sie bereits. Als Merle ihre Freundin erblickte war sie quickend aufgesprungen und umarmte ihre Freundin stürmisch. "Nicht so stürmisch, Merle!" lachte Hitomi und hatte Mühe das Gleichgewicht zu halten. Van hatte gerade damit begonnen den anderen von seinem und Hitomis vorhaben zu berichten. "Also, wir werden dem dunklen Herrscher einen Besuch abstatten und Folkens Sohn und die anderen Gefangenen befreien." erklärte Van mit fester Stimme. Allens Augen weiteten sich ungläubig. "Folkens Sohn? Und einfach mal so bei dem dunklen Herrscher reinspazieren? Ihr seid verrückt!" konterte der Ritter. "Ja, Allen es klingt verrückt, aber der Drache hat uns diesen Weg gewiesen!" mischte sich nun Hitomi ein. "Ein Drache?" fragte der Ritter ungläubig. "Ja, der Drachengott selbst!" räumte Van ein. "Er hat uns einen Weg aufgezeigt in dem wir vielleicht ohne einen Krieg auskommen. Es müsste niemand leiden, Allen!" verstärkte Hitomi ihre Position. "Und was soll das für ein Weg sein?" fragte der Ritter. "Hitomi, kann ihn aufhalten!" murmelte Van. Allen dachte einen Moment er hätte den König falsch verstanden. Doch dann ging ihm ein Licht auf. "Das ist nicht euer ernst!" rief der Ritter aufgebracht. "Hitomi, soll ihn aufhalten können.... pah... ihr seid verrückt!" fügte er donnernd hinzu. "Allen, es ist unsere einzige Chance." meinte Hitomi ruhig. "Und wir werden Hitomi nicht aus den Augen lassen." erklärte Folken. "Der Drache wird bei ihr sein." sagte Van leise. Allen schüttelte ungläubig den Kopf. "Wann gehts denn los?" fragte er schließlich den König. "Hitomi muss nur noch den Ort bestimmen, dann brechen wir auf!" Merle begleitete Hitomi zu ihrem Platz. Van musterte die beiden fürsorglich. "Na dann wollen wir mal!" sagte Hitomi entschlossen. Van hatte das Pendel von seinem Hals abgenommen und hielt es Hitomi hin. "Es wird es dir leichter machen!" meinte er leise. Er umschloss ihre Hand und schloss dann die Augen, ebenso wie alle anderen. Kapitel 14: In der Höhle ------------------------ In der Höhle Es dauerte einen Moment bis sich der Nebel vor Hitomis Augen auflöste. Dann konnte sie klare umrisse erkennen, diesmal befand sie sich in hohem Gras, sie war umgeben von großen Bergen, die sich schützend um das Tal legten. Sie drehte sich weiter und konnte an mehreren Stellen der Berge einige Eingänge erkennen. Ja, hier war sie richtig. Wieder erfasste sie die Aura des Herrschers. Doch sie spürte keine Wut, keinen Zorn die von ihm ausging. Nein, ganz im Gegenteil. Es stimmte was der Drache sagte, er musste ein herzens guter Mensch sein, aber was machte ihn zu diesem Monster? Warum quälte er die anderen Drachen so? Und warum scharrte er in seinem Gefängnis junge und erwachsene Menschen vom Volk des Drachengottes? Wer war dieser geheimnisvolle Mann? Warum fühlte Hitomi in seiner Gegenwart immer diese wärme? War er vielleicht nur mittel zum Zweck? Ihr Kopf brummte bereits und ihr wurde schwindelig. Sanft ging sie in die Knie und ließ sich im hohen Gras nieder. Van hatte die Augen geöffnet und blickte gebannt auf Hitomi. Er sah wie sich kleine Schweißperlen auf ihrer Stirn bildeten. Sie strengte sich anscheinend unheimlich an. Doch was sollte er tun, sie wollte es so! Ihm waren die Hände gebunden. Er konnte sie nur beschützen und ihr folgen, mehr stand ihm zur Zeit nicht zu. Er musste stark sein und an sie glauben. Ja, er glaubte an sie, auch wenn ihm sein Herz manchemal die Luft zum Atmen versagte, weil es vor lauter Panik am liebsten zerspringen würde. Immer wieder rief er sich selbst zur Ordnung, er musste die Ruhe bewahren. Plötzlich begann Hitomis Anhänger kleine Kreise um den Teufelsberg zu schwingen. "Wir haben ihn!" flüsterte Van und drückte Hitomis Hand. Sie spürte Van's Berührung und hörte wie er ihren Namen rief, aber da war noch etwas. Ja, sie hörte noch jemand anderes der ihren Namen rief. Langsam stand sie auf und drehte sich. Ja, dort in einem der Eingänge stand er. Mit wehendem Umhang und leuchtend grünen Augen blickte er ihr lächelnd entgegen. Wieder hörte sie Vans Stimme, er war hektisch und sie hörte angst in seiner Stimme. Sie wollte noch bleiben, wollte zu ihm gehen. "Rubro" sagte sie leise "Wer bist du nur?" Zu gern hätte sie ihrem Herzen nachgegeben. Die eine hälfte Schrie danach endlich diesem Mann erneut zu begegnen, wobei die andere hälfte Vans rufen folgen wollte. Hitomi entschied sich für Van. "Wir werden uns wiedersehen!" hörte sie Rubro noch sagen. Er hatte ihr noch etwas nachgerufen aber das Verstand Hitomi bereits nicht mehr. Dann schloss sie die Augen und Dunkelheit umfing sie. "Wir werden es schaffen, sei stark Mädchen, vom Mond der Illusionen." hörte sie Draco von weit weg sagen. Seine Stimme klang dumpf und verzerrt, aber Hitomi erkannte sie. Als sie die Augen aufschlug hatte Van sie im Arm und blickte besorgt in ihr Gesicht. "Van." hauchte sie erschöpft. "Ich dachte du kommst nicht zurück!" stammelte Van, erst jetzt erkannte Hitomi das Tränen über die Wangen des Königs liefen. "Ich dachte ich hätte dich verloren." fügte er schmerzlich hinzu. "Ach Van, sagte Hitomi und umarmte ihn. "Ich komme immer zu dir zurück. Wir haben doch noch etwas gemeinsam zu erledigen!" sagte sie und deutete auf ihren Bauch. "Van, ich komme immer wieder zu dir zurück. Nichts und niemand kann mich davon abhalten,...... weil ich dich liebe!" erklärte sie entschlossen und sah ihn weiterhin an. Behutsam wischte sie die Tränen ab und küsste ihn. Merle ging nach Hause. Es war bereits dunkel. Sie war in Gedanken vertieft. Hitomi würde ihm entgegen treten. So etwas absurdes. Er würde sie töten. Niemand hatte es bisher geschafft ihn zu bändigen. Sie würde ihr Leben sinnlos aufs Spiel setzen. "Du solltest mehr an sie glauben!" hörte Merle eine Stimme sagen. Erschrocken lies sie ihre Tasche fallen und drehte sich um die eigene Achse. Sie konnte niemanden sehen. Und doch fühlte sie das sie nicht allein war. Hinter sich hörte sie Äste brechen, wieder wirbelte sie herum und blickte in blaue Augen. Der Drache, schoss es Merle durch den Kopf. Unterwürfig fiel sie vor der Gottheit auf die Knie. "Bitte, steh auf, du machst mich ganz verlegen!" Merle blickte ehrfürchtig nach oben. Dann stand sie langsam auf. "Du musst an sie glauben, sie kann jede Unterstützung gebrauchen." tadelte er die Katzenfrau. "Sie riskiert ihr Leben und das ihrer ungeborenen Kinder für euch alle, meinst du nicht, da hätte sie ein wenig Unterstützung verdient." Langsam fasste sich Merle wieder. "Du hast sie doch auf diesen Unsinn gebracht. Gegen den dunklen Herrscher antreten. Das ist Irrsinn." fauchte sie ihn an. Ihre Nackenhaare stellten sich auf und ihr Schwanz wurde plüschig. Tränen standen ihr in den Augen. Sie hatte wahnsinnige Angst um ihre Freundin. Und auch um Van, sie wollte sich gar nicht vorstellen was mit ihm passieren würde wenn Hitomi etwas zustößt. "Sie tritt nicht gegen ihn an. Sie soll ihn erlösen. Ihn befreien." meinte der Drache ruhig. "Ich werde in ihrer Nähe sein." fügte er hinzu und beobachtete die Katzenfrau, die immer noch knurrend vor ihm standl. "Haben sie denn nicht schon genug erleiden müssen, können sie nicht endlich glücklich sein?" schrie sie den mächtigen Drachen an "Wenn du so mächtig bist, dann änder ihr Schicksal!" sie war verzweifelt. Was konnte sie nur tun um Hitomi davon abzubringen. "Gar nichts. Du kannst gar nichts tun. Wenn Hitomi ihm nicht entgegen tritt... werdet ihr alle sterben. Niemand kann euch dann mehr helfen. Auch ich nicht. Wenn seine Kraft erst ein mal entfesselt ist." murmelte der Drache. "Was....?" ungläubig trat Merle einige Schritte zurück. Mit diesen Worten verschwand der Riese. Mit einem Satz war er in die Luft gesprungen und hatte seine großen Schwingen ausgereitet. Er ließ Merle verwirrt zurück. Sie sah ihm nach. Immer noch von seinen Worten mitgerissen starrte sie in den Himmer wo sie ihn bisgerade noch sehen konnte. Doch jetzt war er verschwunden. Hitomi und Van genoßen den Abend in stiller Zweisamkeit. Immer wieder küssten sie sich lange und tauschten Zärtlichkeiten aus. Energisch schoben sie die Gedanken an den bevor stehenden Kampf beiseite. Sie konzentrieten sich voll und ganz aufeinander. Dieser Abend gehörte ihnen. Es war still in dem Zimmer der beiden. Einige Kerzen erhellten den Raum. Sie sahen einander an. Tauchten in die warmen Augen des anderen ein. Es gab kein Wort über den morgigen Tag oder den Krieg. Nein, sie sahen sich nur an und tauschten liebevolle Blicke. Unnötige Worte würden diesen Moment zerstören. Ein Moment voller Ruhe und Kraft. Ja, sie würden morgen in den Krieg ziehen und keiner von beiden wusste was auf sie zukommen würde. Wer weiß wie dieser Tag enden mochte. Und dennoch kosteten sie diesen letzten Abend vor dem Aufbruch in vollen Zügen aus. Keine ängste keine Zweifel beherrschten ihre Gedanken, nein, nur die Liebe der Beiden war in ihren Gedanken. Die Liebe die neues Leben schuff. Van strich behutsam über ihren Bauch und küsste diesen. Auch Allen hatte schwer damit zu kämpfen das Hitomi sich diesem.... Widerling stellen wollte. Wie konnte Van das nur zulassen, dachte der Ritter einen Moment. Im nächsten Moment überrannten ihn auch sogleich die Schuldgefühle für diesen Gedanken. Es gab keinen anderen Weg. Wenn es einen anderen Weg gäbe hätte Van in vorgezogen. Versetz dich nur in seine Lage, Allen Shezar! ermahnte sich der Ritter. Wie schwer musste es für seinen Freund sein, das liebste was er besaß einer solchen Gefahr auszusetzen. Er trank einen weiteren großen Schluck Wein und ließ sich auf einen Stuhl fallen. Er hoffte das der nächste Morgen nie anbrechen würde. Doch er wusste das der Tag unaufhaltsam näher rückte. Der alles entscheidene Tag. Und das alles sollte von Hitomi abhängen? Das war doch verrückt. Er wusste nicht wie lange er noch gegrübelt hatte, irgendwann hatte ihn der Schlaf übermannt. Ja, er musste schlafen. Er musste fit sein für den morgigen Tag. Der neue Morgen brach über Fanelia herein. Folken und Alessandra waren bereits früh aufgestanden und waren damit beschäftigt ihre Sachen zusammen zu packen. Beide schwiegen und konzentrierten sich auf ihren Sohn. Sie waren beide sehr angespannt. Würden sie ihn finden. Alessandra hatte ihn so lange nicht mehr gesehen. Sie fragte sich, ob er sich wohl sehr verändert hatte? Sie konnte sich noch gut an sein strubeliges Haar erinnern als er klein war. Es war nicht zu bändigen, so wie ihr Junge selbst. Und diese wunderschönen Augen, ja, er hatte wahrlich Folkens Augen. Sie blickte zu ihrem Geliebten hinüber. Er hatte sich kaum verändert, stellte sie fest. Und dennoch fühlte sie den Schmerz darüber, das er nie erfahren hatte, das er einen Sohn hatte. Erst jetzt hatte er von diesem wunderbaren Ereignis erfahren. Und doch war er noch derselbe Mann, den sie damals verloren hatte. Jetzt hatten sie sich endlich wieder. Die beiden hatten eine Chance erhalten und mussten nun beweisen, ob sie diese Chance verdient hatten. Der Drache schenkte ihnen neues Leben. Sie würden ganz von vorn beginnen können wenn dieser Krieg ausgestanden war. Und wer weiß vielleicht konnte Hitomi wirklich diesen Krieg verhindern. Alessandra hoffte es, sie hoffte es von ganzem Herzen. Auch die anderen Freunde erwachten langsam und begannen damit die Abreise vorzubereiten. Als Hitomi die Augen aufschlug wurde sie bereits beobachtet. Van lag neben ihr und sah in ihr verschlafenes Gesicht. "Du bist ja schon wach?" sagte sie erstaunt. Van nickte und lächelte ein wenig. Hitomi robbte näher an ihn heran und kuschelte sich an ihn. Er spürte ihre wärme und konnte ihr Herz fühlen, wie es gleichmäßig in ihrer Brust schlug. Er legte seinen Arm um sie und strich zärtlich über ihren Rücken. Er schloss die Augen. Zu schön war dieses Gefühl, warum konnte es nicht ewig anhalten? Dann klopfte es an der Tür des königlichen Gemachs. Van löste sich von ihr und stand auf. Während Hitomi sich auf setzte und die Decke noch ein Stück höher zog. Van öffnete die Tür und sah in das Gesicht seines Beraters. "Merku, was gibts denn?" murmelte Van. "Entschuldigt, Majestät, das ich schon so früh störe. Ich wollte nur bescheid sagen, das der Crusador in einer halben Stunde startklar ist." Der älteste Berater verneigte sich vor Van. "Danke, Merku." sagte Van höflich und schloss die Tür. Er lehnte sich dagegen und sah zu Hitomi hinüber. "Es ist so weit!" meinte Van leise. "Ich weiß." bestätigte Hitomi und stand, in die Decke gehüllt, auf. Langsam ging sie auf ihn zu. Van streckte ihr eine Hand entgegen. Hitomi ergriff sie und ließ sich zu ihm ziehen. Eng umschlungen standen sie da. Schließlich sah Hitomi zu ihm auf. "Wir müssen, Van!" forderte sie den König auf. Sie lösten sich von einander und verschwanden im Bad. Van war bereits soweit fertig und verließ das Zimmer. Er musste noch Escaflowne einladen. Auch Hitomi verließ kurz nach Van das Zimmer. Sie trug ein weißes schulterfreies Kleid, ihr Haar fiel offen über ihre Schultern. Völlig ruhig begab sie sich auf den Weg zum Crusador. Sie war frei von allen ängsten und anderen Gedanken. Sie fragte sich vorher diese unheimliche Ruhe nur kam? Und das obwohl sie letzte Nacht diesen erschreckenden Traum gesehen hatte, sie wusste nun was passieren würde. Und doch war sie völlig ruhig. Sollte sie sich diesem Schicksal schon ergeben haben? Sie wusste es nicht und ging ihren Weg unbeirrbar weiter. Am Crusador angekommen, waren bereits auch die anderen Freunde angekommen, Merle stand auf der Rampe und verabschiedete sich von ihrem Mann und ihren zwei Kindern. Lorion blieb in Fanelia und unterstüzte die königlichen Berater. Merle war es recht gewesen, das er blieb und auch die Kinder bei sich behalten konnte. Sie wollte sie nicht mitnehmen zu diesem scheußlichen Ort. Van hatte es ihr überlassen, ob sie die anderen begleiten wollte oder lieber nicht. Doch Merle hatte das Gefühl das sie Van und die anderen begleiten musste. Sie wollte helfen. Nichts hätte sie hier halten können. Immer wieder dachte sie an die Begegnung mit dem Drachen. Natürlich fiel ihr der Abschied von ihren Kindern und ihrem Mann nicht leicht, aber sie musste einfach mit. Als sie aufblickte sah sie Hitomi, die gerade die Rampe betrat und empor Schritt. In dem Kleid sah sie aus wie eine der Tempelgöttinnen, ihre Haare fielen ihr offen über die Schulter. Bei jedem Schritt den sie tat, wirkte sie stark und unerschrocken. Sie Schritt an der Familie vorbei und nickte ihnen lächelnd zu. Dann verschwand sie an Bord des Crusador. Van hatte Escaflowne sicher an Bord des Crusadors untergebracht. Auch Allen hatte Sheherazarde gut verstaut. Nebeneinander stehend betrachteten die beiden Freunde die Guymielefs. "Ich hätte nicht gedacht, das ich ihn für eine Schlacht nocheinmal benötigen würde." meinte Allen traurig. "Ich auch nicht, es war mein Traum eine Welt zu erschaffen, die Escaflowne nicht braucht. Und jetzt?" sagte Van entmutigt. Allen legte seinem Freund eine Hand auf die Schulter. Dann hörten sie wie die Motoren starteten. Es war so weit. Jetzt würden sie aufbrechen. Merle stand an der großen Glasscheibe und sah zu ihrer Familie hinab. Als sie eine Hand auf ihrer Schulter spürte. Hitomi stand hinter ihr und sah sie zuversichtlich an. Merle wandte sich um und umarmte ihre Freundin. Hitomi schloss ihre Arme um die Katzenfrau. "Hitomi...!" schluchzte die Frau mit den rosa Haaren. "Ist schon gut, Merle, es wird alles gut! Hörst du?" sagte Hitomi ruhig strich der Freundin die Tränen aus dem Gesicht. Merle atmete tief ein und straffte die Schultern. Sie zwang sich zu einem lächeln. Sie waren jetzt schon Stunden unterwegs. Hitomi stand immer noch am Fenster und blickte über die Landschaft. Dann plötzlich sah sie etwas. Ja, es kam ihr bekannt vor. Dort war der Felsenring, den sie in ihrem Traum gesehen hatte. Hier waren sie richtig. Sie gab Allen ein Zeichen. Gardes suchte einen Landeplatz. "Dort, auf dem Felsen." meinte Allen und zeigte seinem Untergebenem die Stelle die er meinte. Gardes nickte und eilte zur Kommandobrücke. Wie gebannt starrte Hitomi auf die Felsen, sie spürte ihn bereits, ja, er war hier. Van stand schräg hinter ihr und beobachtete sie haargenau. Nachdem die Landung erfolgreich geglückt war und sich alle daran machten vorsichtig den Crusador zu verlassen, konnte Hitomi den Drachen spüren, auch er war nun eingetroffen. Sie zeigte den anderen den Eingang. Auf dem Weg dorthin, hatte sie Folken und Alessandra den Weg zu Valerius erklärt. Und das er auch gesagt hatte das noch mehr dort gefangen waren. Die beiden nickten. Sie hatten verstanden. Sie würden ihren Sohn und die anderen befreien. Schließlich teilte sich die Gruppe auf. Folken, Alessandra und Allen suchten die Gefangenen, während Hitomi, Merle und Van sich auf die Suche nach dem dunklen Herrscher begaben. In der Höhle war es stickig und düster. Nicht wie bei Hitomis Traumbegegnung. Ob er wusste das sie kommen? Hitomi wies ihnen den Weg. Van war dicht hinter Hitomi, um sie bei Gefahr schützen zu können. Merle hingegen schlich hinter Van her. Die Hand griff bereit um ihr Schwert gelegt. Sie war nervös und blickte sich verängstigt zu allen Seiten um. Es waren eigenartige Geräusche zu hören. Schmerzerfüllte Schreie drangen durch das Höhlensystem. Van gingen diese Schreie durch Mark und Bein. Hitomi schien immer noch ruhig und gelassen. Doch auch ihr bereiteten diese Schreie schmerzen. Irgendetwas ging dort vorsich. Folken, Allen und Alessandra folgten dem Weg den Hitomi ihnen beschrieben hatte. Und tatsächlich sie hörten Stimmen. Als sie um die nächste Ecke bogen wurden sie bereits erwartet. Ein wutschnaubender Drache stand vor ihnen. Seine Augen waren blutunterlaufen. Wütend schnaufte er ihnen entgegen. Doch irgendetwas stimmte nicht mit ihm. Er war ebenfalls einer der Königsdrachen und gehörte damit auch zu den Kindern des Drachengottes. Irgendetwas ließ ihn denken sie wären seine Feinde. Folken breitete die Arme aus und ging langsam auf ihn zu. "Folken, lass das komm wieder hier her!" zischte Alessandra. Allen hielt sie an der Schulter fest. Er wusste das Folken, damals auch die Drachen, die Van bedroht hatten, beruhigt hatte. Er hielt die Arme weit ausgestreckt, damit der Drache ihn genau sehen konnte. Das er keine Waffe in der Hand hielt. Dann spannte er seine Rückenmuskulatur an. Strahlend weiße Schwingen entfalteten sich. Nun begann er damit alte Fanelianische Wörter zu sprechen. Der Drache schüttelte den Kopf. Benommen taumelte er einen Schritt, dann blickte er Folken an. Der Drache machte einen drohenden Schritt auf ihn zu. Alessandra hielt den Atem an. Während Folken weiter auf den Drachen einredete, tobte dieser vor ihm wie ein wilder Stier, aber er kam nicht näher. Langsam schienen seine Worte zu wirken. Immer wieder schüttelte sich der Drache. Dann verschwand der verrückte Ausdruck in seinen Augen und er brach erschöpft zusammen. Seine Augen hatte wieder die eigentliche Farbe, sie waren Eisblau. Schnaufend lag er vor ihnen. "Ich danke dir!" brachte er zwischen den heftigen Atemstößen hervor. Folken legte beruhigend die Hand auf die Stirn des Giganten. Dann setzten sie ihren Weg fort. Kapitel 15: Schmerz ------------------- Schmerz Sie liefen durch die Gänge der Höhle. Und plötzlich stand auch vor ihnen ein Drache. Ebenso erzürnt und schnaubend. Van stellte sich schützend vor Hitomi und auch Merle trat vor die Freundin. Der Drache schnaufte ungehalten, seine Augen waren zu schlitzen zusammen gezogen und er brüllte ihnen einen Zorn entgegen. Vans Hand glitt zu seinem Schwert. Sofort ermahnte ihn der Drache mit einem tiefen grollen, er begann vor ihnen von einem Vorderbein aufs andere zu tänzeln. Hitomi ergriff Vans Hand die immer noch auf dem Griff des Schwertes ruhte. Van sah sie ungläubig an. Während Hitomi seine Hand nahm und auf ihr Herz legte. Sie schüttelte den Kopf. "Mit deinem Schwert kommen wir hier nicht weiter!" flüsterte sie ruhig. Er fühlte ihren gleichmäßigen ruhigen Herzschlag. Hatte sie den gar keine Angst? Fragte sich der junge König verwirrt. Sein Herz schlug ihm bis zum Hals, doch umso länger seine Hand auf ihrem Herzen ruhte, desto ruhiger wurde er. Wie auch schon damals übertrug sich ihre Ruhe auf ihn. Er wandte den Kopf und blickte wieder zu dem Drachen. Hitomi trat an Van vorbei auf den Drachen zu. Immer wieder brüllte er ihr entgegen. Kurz vor ihm blieb sie stehen und sah ihn einfach nur an. Sie kannte diesen Drachen. Es war derselbe, der an den Ketten hing als sie das erste mal hier war. Mit ruhigem Blick und sanfter Atmung streckte sie eine Hand nach ihm aus. Sie ging noch näher auf ihn zu. Jetzt konnte sie ihn beinahe berühren. Er tänzelte immer noch umher, wie ein Wildfang, doch Hitomi blieb ruhig. Sanft sprach sie mit ihm. Der Drache blickte sie verwirrt an, die Spannung aus seinem Gesicht schien zu schwinden. Und auch seine Augen änderten sich. Ja, das Blau kehrte in seine Iris zurück. Wie nach einem Alptraum, erschrack der Drache und sah panisch auf Hitomi hinab. "Hab ich dir weh getan?" hörte sie seine Stimme. Van und Merle sahen sich erstaunt an. Dann bildete sich auf beiden Gesichtern ein lächeln. Langsam traten nun auch Van und Merle näher. "Nein, du hast mir nicht weh getan, es ist alles in Ordnung." sprach Hitomi ruhig und strich ihm über die Nüstern, so wie sie es damals schon getan hatte. "Aber sag mir, was hat er mit euch gemacht?" fragte Hitomi den großen Freund. "Er hat einen Zauber auf uns gelegt. Er hat uns zu Bestien gemacht. Der dunkle Herrscher hat gewusst das ihr kommen würdet. Wir sollten eure Begrüßung sein." erklärte der Drache. "Wir sind nur seine Marionetten, er benutzt uns für seine Zwecke!" fügte er traurig hinzu. "Wie heißt du eigentlich?" fragte Hitomi plötzlich. "ich heiße Kealon." Hitomi strich weiterhin über seine Nase. Dann drehte sie sich zu Van. "Wir müssen vorsichtig sein, Van! Er ist nah." Und auch der Drache hob den Kopf "Du hast recht!" sprach er leise und drehte seinen Kopf nach hinten. "Ihr müsst weiter. Ich werde sehen was ich für euch tun kann". sagte er mutig. "Aber er wird dich töten wenn du dich ihm allein in den Weg stellst." meinte Hitomi aufgebracht. "Du hast mich gerettet, Mädchen! Jetzt bin ich der der euch retten wird. Ich verschaff euch ein wenig Zeit." "Aber, Drache, wir wollen doch zu ihm."versuchte Hitomi ihm zu erklären. "Es ist noch nicht so weit, wartet auf den Drachengott, ich wünsche euch alles gute." Damit drehte er sich um und verschwand hinter dem nächsten Felsen. In der nächsten großen Halle traf er auf den Herrscher. "Ich sehe sie haben dich befreit?" spottete er und blickte herablassend auf den Drachen. "Du siehst furchtbar aus." fügte er lächelnd hinzu. "Warte nur ab wie du aussiehst wenn ich mit dir fertig bin. Endlich kann ich mich für die greul Taten, die du mir und den anderen zugefügt hast rächen." grollte der Drache. Lautes Gelächter brach aus dem dunklen Herrscher. Auch Hitomi und Van hörten dieses Lachen, ebenso Merle, diese hielt sich die Ohren zu. Im nächsten Moment hatte sich Hitomi schon in Bewegung gesetzt. Sie folgte dem Drachen. Van rief ihr nach, doch sie antwortete nicht, dann lief auch er los. Merle folgte ihnen panisch. Als Hitomi und die anderen in der Höhle ankamen hatte der Kampf zwischen dem Drachen und dem dunklen Herrscher bereits begonnen. Sie standen sich gegenüber, die Fackeln warfen ihre Schatten an die große, felsige Wand. Hitomi traute ihren Augen nicht. An der Wand befand sich der Schatten des Drachen, aber keiner des dunklen Herrschers, zumindestens nicht so, wie er sein sollte. Es war ein weiterer Drachen. Nur um ein vielfaches größer als der andere. "Das ist es." rief Hitomi. Van und Merle folgten ihrem Blick. Ihnen blieb vor erstaunen der Mund offen stehen. Soetwas hatte Van in seinem ganzen Leben noch nicht gesehen. Die beiden Kontrahenten brüllten sich gegenseitig an. Dann gingen sie aufeinander los. Kealon hatte sich in dem Nacken des anderen Drachen verbissen, dieser schrie Schmerz erfüllt auf. Er drehte sich und konnte Kealon abschütteln. Er krachte gegen die Wand, einige Steine bröckelten von der Decke. Man konnte hören wie ein Knochen brach. Er versuchte sich aufzurichten, hielt dabei einen Vorderlauf hoch. Erneut ging er auf den Herrscher los. Folken, Alessandra und Allen hatten das Gefängnis erreicht. Hektisch liefen sie durch die Reihen. Da, da saß er. Ein Junge, von 15Jahren saß auf der Holzpritsche, die sich in der Zelle befand. Durch den Lärm aufgeschreckt lief er an die Gitterstäbe. "Valerius!" rief Alessandra "Mutter." Er hatte ihre Stimme sofort wieder erkannt. Sie streckte ihre Arme durch die Gitterstäbe um ihren Sohn zu umarmen. Folken stand neben ihr und blickte neugierig auf den Jungen herab. Allen erkannte zuerst das sie ihn so nie daraus bekommen würden, der Ritter eilte zurück und suchte etwas womit er die Tür aufbrechen konnte. Mit einer Eisenstange kam er zurück."Alessandra geh zur Seite!" sagte Folken sanft. "Valerius trett ein Stück zurück, gleich bist du frei." sprach er in die Richtung seines Sohnes. Valerius musterte den Mann mit den leuchtenden Augen. War er sein Vater? Zusammen stemmten Folken und Allen die Tür auf. Krachend fiel diese zu boden. Der Junge sprang über die Tür hinweg und lief in die Arme seiner Mutter. Sie schloss ihn weinend in die Arme. Allen sah immer wieder zu dem Eingang, er war nicht scharf darauf wieder so einem wutschnaubendem Drachen zu begegnen. "Wir müssen hier weg!" sagte er schließlich. Folken nickte und auch Alessandra sah ihn zustimmend an. "Wo sind die anderen Valerius?" fragte Allen den Jungen. "Sie müssen hier ganz in der Nähe sein. Ich konnte sie immer weinen hören." antwortete der Junge schüchtern dem blonden Ritter. "Ich kann euch hin führen!" sagte er schließlich fest. Dann verließen sie den Raum und bogen um weitere Ecken. Wieder stand einer der Drachen vor ihnen, aber diesmal war es einer von denen, die ihr Leben in einem Steinmantel bei dem Herrscher verbrachten. Folkens Herz zog sich schmerzlich zusammen. Er konnte nicht glauben was er dort sah. Einer der mächtigen Königsdrachen, gefangen im Steinpanzer. "Sucht ihr die anderen, ich werde versuchen ihn zu befreien!" raunte der Sohn Fanelias den anderen zu. Allen nickte nur und schob die anderen schnell weiter in den nächsten Gang. Immer tiefer drangen sie in das Verließ des Herrschers ein. Allen glaubte nicht was er dort sah. Es waren so unglaublich viele. Eine Zeit lang glaubten alle, Van und sein Bruder wären die letzten dieses Volkes gewesen. Und nun stand er hier vor so vielen. Schnell suchte er etwas um die Türen öffnen zu können. Knarzend gab das Schloss nach, als Allen mit seinem Schwert den Mechanismus ausser Kraft setzte. Die Leute traten dankbar hinaus. Allen erklärte ihnen noch, das der Herrscher die Drachen verzaubert hatte. Dann machten sie sich auf den Rückweg, durch sämtliche Gänge strömten die Gefangenen. Als sie wieder bei Folken ankamen, brach gerade der Steinpanzer des Drachen auseinander. Mit einem lauten Schrei streckte dieser seine Flügel. Er streckte seinen ganzen Körper der Höhe entgegen. Dann sah er auf Folken hinab. "Du hast mich gerettet Folken de Fanel." murmelte er und senkte den Kopf, als wolle er sich vor Folken verbeugen. "Es wurde Zeit!" sagte Folken lächelnd. "Ja!" stimmte der Drache ihm zu. "Wir müssen sehen was wir für meinen Bruder und die anderen tun können." erklärte Folken und wandte sich zu gehen. "Ich werde mit euch gehen!" meinte der Drache entschlossen. "Wo wollen die denn alle hin?" fragte Valerius seine Mutter. "Sie werden die anderen Drachen befreien und dann den dunklen Herrscher einkreisen. Weißt du die des Drachengottvolkes sind die einzigen die ihm entgegen treten konnte. Alle anderen Menschen können nichts gegen ihn ausrichten, deshalb hat er euch hier gefangen gehalten." behutsam strich Alessandra ihrem Sohn über den Kopf. Dann wandte sich der Junge Folken zu. Fragend sah er ihn an, er traute sich nicht ihn anzusprechen. Folken musterte ihn weiter. "Hallo Valerius!" sagte Folken freundlich. "Hallo!" erwiderte Valerius. Alessandra ging auf Valerius zu. "Das ist dein Vater." sagte sie leise und strich ihm ermutigend über den Rücken. Folken trat einen Schritt auf seinen Sohn zu und streckte ihm seine Arme entgegen. Wie sehr hatte der Junge sich das immer gewünscht. Ohne zu zögern lief er zu dem großen Mann und fiel in seine Arme. Tränen der Freude liefen über sein Gesicht. Folken strich ihm über die Schulter und sah dann seine Geliebte. Ja, er war glücklich, er hatte endlich eine Familie. Und er würde mit ihnen zusammen neu beginnen können. Doch plötzlich gellte Vans Schrei durch die Felsen. Folken sah schockiert zu Allen. Der Drache war besiegt. Der dunkle Herrscher zog sein Schwert und schritt auf ihn zu. Hitomi rannte so schnell sie nur konnte zu dem mächtigen Geschöpf, welches nun nur noch auf den Tod wartete. Hitomi stellte sich mit ausgebreiteten Armen vor ihn. "Ich werde nicht zu lassen, das du ihn tötest!" knurrte Hitomi. Van und Merle hielten den Atem an, alles ging so furchtbar schnell. "Dann wirst du mit ihm sterben." erklärte der Herrscher mit einem verzücktem Grinsen. Nichts von dem vertrauten Gefühl, das Hitomi bei ihrer Ankunft noch spüren konnte war mehr da. Seine Augen blickten Hass erfüllt auf sie herab. Nichts von der Vertautheit. Hatte sie sich das alles nur eingebildet? Nein, sie blickte erneut auf den Schatten. "Du bist nicht der, der du vorgibst zu sein." stellte Hitomi fest. Erstaunt sah der dunkle Herrscher sein gegenüber an. "So, was denkst du denn wer ich bin?" belustigt lachte er auf. "Du bist nicht der Bruder von Mahatmal Freyd. Es ist nur sein Körper. Dich, wer auch immer du bist, dich verbindet nichts mit diesem Mann." fauchte Hitomi zornig. "So!" antwortete er gereizt. "Und doch wird sein Schwert dich töten und er kann nichts dagegen tun." lachte er bitter auf. Er hob sein Schwert. Hitomi sah wie es auf sie herab sauste. Sie spannte ihren Körper. Mit einem Schrei kamen zwischen ihren Schulterblättern weiße Flügel zu Tage. Sie schloss die Augen. "Sie hat Flügel?" dachte Van als er unter einem lauten Kampfschrei loslief. Plötzlich umgab Hitomi und den Herrscher ein weißes Licht. Es musste von den beiden ausgehen. "Hitomi!" schrie Van und rannte blind dem Licht entgegen. Als der Lichtschein versiegte sah Van was passiert war. Der Herrscher saß auf dem Boden und guckte sich verwirrt um. Das Schwert des Herrschers lag blutverschmiert neben Hitomi. Sie lag leblos am Boden. Sie war verletzt. Hitomi hatte das Gefühl als würde eine angenehme Wärme in ihr aufsteigen, sie empfand keinerlei Schmerz. Weit weg hörte sie Van. Ja, er rief nach ihr. Doch zu ersten mal wollte sie seinem rufen nicht antworten. Sie empfand keine Trauer darüber. Sie wollte einfach nur schlafen, sie fühlte sich so unendlich müde. Warum ließ er sie nicht einfach schlafen? Ihr Kleid färbte sich an ihrer Schuler rot. Vans Herz krampfte sich zusammen. Er fiel neben ihr auf die Knie und hob sie sanft in seine Arme. Unter ihr spürte er wie eine warme Flüssigkeit austrat und über seine Arme lief. Er zog seine Hand unter ihr hervor. Sie war blutverschmiert. Er zitterte am ganzen Körper. Ungläubig starrte er auf das viele Blut auf seiner Hand. "Hitomi" rief Van wieder. Hitomi öffnete die Augen und sah Van müde an. "Van." sagte sie leise, ihre Stimme war kaum hörbar. "Wir haben es geschafft, oder?" fragte sie heiser. "Ja, Hitomi wir haben es geschafft!" versicherte der junge König "Das ist gut." murmelte sie. "Nicht so viel sprechen, sei still, wir kriegen das wieder hin, hörst du." sagte Van und machte ihr Mut. "Sei bitte nicht traurig Van! Es tut nicht mal mehr weh. Ich muss jetzt ein wenig schlafen, Van, ich bin so müde." sie lächelte ihn an und strich über seine Wange. Immer noch waren seine Augen weit geöffnet. Die Tränen liefen unerlässlich an seinen Wangen hinab. Langsam schloss sie die Augen. "Hitomi!" Vans Schrei hallte in allen Gängen der Höhle wieder. Der Drache kam ins taumeln, er spürte einen stechenden Schmerz in der Brust. Eines seiner Kinder hatte unheimliche Schmerzen, nein, der Tod war gekommen, aber wer? Auch die anderen hatten Vans Schrei vernommen und rannten durch die Höhle. Allen jagte vor ihnen durch die dunklen Gänge. Ihn beschlich ein ungutes Gefühl. Vans Schrei ging ihm mitten ins Herz. Etwas furchtbares war geschehen. Als sie um die nächste Wendung bogen sahen sie was passiert war. Auch der Drache eilte zu der Höhle. Er stolperte hinein, da sah er sie. Van hielt sie in seinen Armen, eine Lache aus Blut hatte sich um ihn gebildet. "Oh nein!" entfuhr es ihm. Geschockt trat er langsam näher. Der dunkle Herrscher war besiegt. Rubro war frei. Er saßs da und sah sich verwirrt um. Dann blickte er auf Hitomi und Van. Er kannte dieses Gesicht. Diese Augen. Sie sah aus wie seine frühere Geliebte, damals vor so langer Zeit. Er wollte sie sogar heiraten und dann, dann fand er sich einestages hier wieder in dieser kalten, finsteren Höhle. Doch das konnte unmöglich Kasuma sein. Sie müsste doch viel älter sein. Seine Gedanken wirbelten wild umher. Dann hörte er den Drachen in seinen Gedanken. Der Drache konnte den Blick nicht von ihr nehmen, aber zu stark war die Verwirrung der Gedanken des befreiten Herrschers. Sie ist deine Tochter. Rubro weitete entsetzt die Augen und trat einen Schritt näher an Van und Hitomi heran. Merenga versteckte sich in dem Schatten des Felsen, er beobachtete die Szenerie die sich vor ihm abspielte. Er konnte sich an nichts erinnern. Immer wieder sah er ängstlich zu dem großen Drachen, der traurig über das Mädchen gebeugt saßs. Von den anderen Freunden war keiner im Stande sich auch nur Ansatzweise zu bewegen. Sie durfte nicht von uns gehen. Sollte sie wirklich tot sein? Einfach so? Und keiner konnte mehr etwas tun? Wie war das Möglich, hatte der Drache nicht immer gesagt, er würde auf sie acht geben. Und nichts würde ihr passieren. Merle war es die sich aus ihrer Starre befreien konnte und lief auf den Drachen zu. "Tu doch irgendetwas, du hast gesagt du würdest sie beschützen. Du kannst sie doch nicht einfach sterben lassen." schrie sie ihn unter Tränen an. Kapitel 16: Die Träne des Drachen --------------------------------- Die Träne des Drachen Es hatten sich noch mehr Drachen an den Eigängen zur Höhle versammelt. Alle hielten den Blick gesenkt, wie große Schatten standen sie da und spürten trauer. Hitomi und ihre Freunde hatten sie befreit. Endlich nach so langer Zeit. Und auch die Kinder des Drachengottes, waren da. Mit ausgebreiteten Schwingen standen sie da. Niemand wusste was er hätte tun können. Oder was er sagen sollte. Gab es überhaupt etwas zu sagen? Draco sah Merle einen Moment verwirrt an. Dann fiel sein Blick wieder auf Hitomi. Tränen liefen über sein schuppiges Gesicht "Es musste so kommen, es war ihr Schicksal. Sie wusste das es so enden würde. Aber du hast recht, Katzenfrau, ich kann sie nicht einfach sterben lassen. Sie ist bereitwillig in den Tod gegangen um euch alle zu retten. Hitomi hat sich und ihre Kinder geopfert. Sie hat die Aufgabe mühelos bestanden. Sie verdient ein Leben, ein Leben an der Seite des Königs von Fanelia." er löste sich von dem Schrecken und trat auf Hitomi zu. Er ließ eine seiner Tränen auf die Wunde des Mädchens tropfen. Van reagierte nicht, er starrte weiterhin auf ihren leblosen Körper. Die Wunde verschloss sich langsam, dann wurden Hitomi und Van in ein goldenes Licht gehüllt. Plötzlich geschah das Unfassbare Hitomi tat einen großen Atemzug. Sie braucht jetzt ruhe, ich weiß nicht ob und wann sie wieder zu sich kommt. Bring sie weg von hier Van. Van hörte ihn in seinen Gedanken, doch er blickte immer noch starr vor schreck auf Hitomi hinab. Dann murmelte sie seinen Namen. Ihre Stimme riss ihn zurück in die Wirklichkeit und auch die Worte des Drachens drangen nun zu ihm vor. Vorsichtig erhob er sich mit ihr und trat auf die Freunde zu. Die Drachenkinder schuffen eine Gasse und ließen sie hindurch wandern. Allen drehte sich um und rannte vor, der Crusador musste startklar gemacht werden. Merle ging tapsend neben Van her. Sie wollte ihren Freund unterstützen so gut es nur ging. Alessandra und Folken gingen langsam mit ihrem Sohn im Arm hinter ihnen her. Van blickte in ihr Gesicht. Rubro. Er sollte Hitomis Vater sein? Deshalb musste sie es tun. Sie hat ihn gerettet, so wie uns alle. Sie war blass und kleine Schweißperlen standen auf ihrer Stirn. Die weißen Schwingen hatten sich wieder in ihren Schultern verborgen. Er fühlte ihren schwachen Herzschlag. Er konnte noch nicht begreifen was gerade passiert war, aber er war unendlich froh das sie wieder bei ihm war. Endlich waren sie am Crusador angekommen. Der Drache und die anderen Drachengottkinder waren zurückgeblieben. Die Kinder kümmerten sich um Rubro, der immer noch da stand und fassunglos vor sich hin starrte. Ja, die Kinder würden ihn mitnehmen und ihm in Freyd helfen dieses tragische Erlebnis zu verarbeiten. Nachdem auch sie diesen grauenhaften Ort verlassen hatten, wandte sich Draco dem Schatten zu. "Nun komm schon her, Merenga." sagte Draco freundlich und blickte ins dunkel, er spürte seinen Bruder "Ich weiß das du da bist, na los komm schon her." Irgendetwas war anders an ihm. Er strahlte überhaupt keine aggression oder hass mehr aus. dachte Draco nachdenklich. Merenga kannte diese Stimme, aber woher? Sie kam ihm so vertraut vor. Neugierig trat er aus dem Schatten. "Da bist du ja kleiner Bruder." meinte Draco und trat einen Schritt auf seinen jüngeren Bruder zu. "Bruder?" fragte er und legte den Kopf schief. "Ja, erkennst du mich denn ich nicht, ich bin's dein Bruder." Einen Augenblick schien Merenga zu überlegen. "Draco, du bist Draco, mein Bruder." meinte er schließlich und lief auf seinen Bruder zu. Anscheinend konnte sich sein kleiner Bruder an nichts mehr erinnern. Mit Tränen in den Augen beobachtete er wie Merenga sanft seinen Kopf an seiner Brust rieb. Ja, sein Bruder war zurück. Doch blieb er immer ohne Gedächtnis? Draco würde es mit ihm aufarbeiten und mit ihm darüber sprechen, bevor der alte Merenga wieder durchbrechen konnte. Er würde seinen Bruder nicht noch einmal verlieren. Das Mädchen hatte es wahrlich geschafft. Sie hatte Gaia gerettet. Jetzt kämpfe um dein Leben und das deiner Kinder, dachte der Drache ermutigend in Gedanken an Hitomi. Draco sah seinen Bruder liebevoll an. "Komm wir verschwinden von hier." Draußen angekommen sah er seinen großen Bruder nocheinmal fragend an. "Was ist, Merenga?" "Mir ist so, als wäre da noch etwas, es ist als würde ein Schleier davor hängen... !" "Ich werde es dir erklären!" sagte Draco und stupste ihn sanft mit der Nase an. Dann sprang er von dem Felsen ab und erhob sich in die Lüfte. Merenga sah ihm nach. Dann spannte auch er seine Flügel und erhob sich in die Lüfte. Allen schickte seine Eule mit einem Brief nach Asturia. "Irana, bring das zu Milerna, so schnell dich deine Flügel tragen!" Die Eule erhob sich und verschwand bald am Horizont. Van war mit Hitomi in ihre Unterkunft zurückgekehrt. Er hatte sie auf der Pritsche abgelegt und zugedeckt. Nun saß er neben ihr. Die Hände vorm Gesicht versuchte, er die letzten Stunden zu verstehen. Van, lass die Vergangenheit ruhen, sei für sie da. Sie braucht dich jetzt. Du hättest ihr nicht helfen können, hörst du? Es war ihr Schicksal! Er hörte wie der Drache sanft zu ihm sprach. Van hob den Kopf und blickte auf Hitomi. Ja, er musste stark sein für sie. "Wird sie wieder aufwachen?" fragte Van verängstigt. "Wenn sie sich erholt hat, ihr Körper und ihre Seele haben viel durchmachen müssen, aber wenn sie sich erholt hat, wird sie wieder bei dir sein, Van!" sagte der Drache und sprach Van Mut zu. "Im Grunde haben die Kinder sie gerettet!" meinte der Drache nachdenklich. "Wie meinst du das?" fragte Van. "Sie hatte schon soviel Blut verloren, eine normale Frau vom Mond der Illusionen hätte ich nicht retten können. Durch eure Kinder fließt auch in ihr jetzt das Blut des Drachengottes. Es hat sie.... beschützt, wenn du so willst." meinte der Drache wissend. Danke, Drache. dachte Van und lächelte schief. Wofür mein Sohn, fragte ihn der Drache verwirrt. "Dafür das du sie mir zurück gebracht hast", sagte Van leise. Er hörte ein liebevolles Lachen von dem Drachen. "Wir werden uns wiedersehen, mein Sohn. Ich werde es mir nicht nehmen lassen meine Enkel zu betrachten und ein Auge auf sie zu werfen." Wieder lachte er leise. Dann verstummte seine Stimme und Van war mit ihr allein. Er ergriff ihre Hand und strich sanft darüber. Dann klopfte es leise an der Tür. Allen schob die Tür ein Stück auf. "Van, ich habe Millerna verständigt, sie dürfte zeitgleich mit uns in Fanelia eintreffen." flüsterte der blonde Ritter. Van nickte ihm dankbar zu. Die Tür schloss sich wieder. Dann machte sich Van daran die Kräuter klein zu reißen und in einer Schale miteinander zu vermengen. Dann zerstampfte er sie, mit verschiedenen Ölen bereitete er einen Sudd daraus. Vorsichtig schob Van mit einer Hand ihr Kleid an die Seite und begutachtete Hitomis Verletzung. Sie hatte sich weites gehend zusammen gezogen und der Heilungsprozess war schon forangeschritten. Das Blut das an ihrem Kleid haftete war bereits trocken. Van löste die Klammern des Kleides und zog es ihr aus. Er reinigte die Wunde und strich ein Wundpflaster aus Kräutern bestehend darauf. Sie zuckte kurz auf. Die Mixtur war kalt und brannte ein wenig. Anschließend nahm er eines von seinen weichen Hemden aus dem Schrank und striff es ihr über, darauf bedacht die Wunde nicht zu berühren. Dann deckte er sie zu und nahm wieder neben ihr platz. Nur gut das Allen immer allerlei Kräuter auf dem Crusador dabei hatte. So hatte Van eine Entzündungshemmende Mixtur anmischen können. Merle hockte an der großen Scheibe und sah auf die Landschaft unter sich hinab. Sie hatte sich zusammen gekauert, ihre Beine dicht an den Körper gezogen. "Merle." Sie hörte Folkens Stimme hinter sich. Er hockte sich neben die Frau vom Volk der Katzenmenschen. Dann legte er einen Arm um sie und zog sie zu sich. Sie begann zu weinen. Folken hatte sie seit dem sie wieder an Bord des Crusadors waren kritisch gemustert. Sie stand unter schock und war verstört. Völlig apatisch hatte sie sich zurück gezogen. Es war Zeit, das sie ihrem Schmerz freien lauf ließ. "Schon gut, Merle, es kommt alles wieder in Ordnung, du wirst sehen. sprach Folken ruhig. Er fühlte wie sie sich nach einiger Zeit entspannte, dann sah sie zu ihm auf. "Danke." murmelte sie leise und wischte sich die letzten Tränen aus dem Gesicht. Folken nickte ihr nur zu und legte wieder den Arm um ihre Schulter. Gemeinsam sahen sie hinaus. "Willst du nicht lieber zu deinem Sohn?" fragte Merle und sah den Bruder ihres Freundes forschend an. "Ich bin jetzt hier bei dir, weil du mich mehr brauchst. Valerius schläft und Alessandra ist bei ihm." Er machte eine Pause und sah sie kurz an. "Weißt du... es ist noch so....ungewohnt. Ich habe einen Sohn, ich bin Vater." stellte Folken erneut fest. "Natürlich freue ich mich darüber, aber es ist.... so fremd." Merle hatte ihn beobachtet während er sprach. Verständnisvoll sah sie ihn an. Dann ergriff sie seine Hand und drückte sie. Dankbar sah er sie an. Mit Alessandra konnte er darüber nicht sprechen, sie würde es nicht verstehen. Sie würde ihm vermutlich unterstellen, er würde seinen eigenen Sohn nicht lieben. Aber wie kann man jemanden lieben, den man gar nicht kennt? Warum hatte sie so wenig Verständnis für seine Situation. Ja, er liebte sie. Es hatte sich nichts daran geändert. Doch das was ihm nun bevor stand, eine Familie zu sein, nach all den Jahren wo er immer allein war. Er brauchte Zeit, Zeit für sich. Er hatte doch gerade erst eine neue Chance bekommen. "Mach dir nicht unnötig Druck!" sagte Merle plötzlich. "Nimm dir die Zeit und wenn Alessandra das nicht versteht, kannst du das zur Zeit nicht ändern. Aber wenn du ihr zu liebe diese Aufgabe nun auf dich nimmst, werdet ihr nicht lange glücklich sein. Und denk nur an deinen Sohn, er war so lange von seiner Mutter getrennt, seinen Vater bei einer Rettungsaktion kennengelernt, auch er wird Zeit brauchen." schlussfolgerte sie. Endlich war Fanelia zu sehen. Der Crusador landete und alle verließen nach und nach das Schiff. Hitomi auf einer Trage von Allen und Van in ihr Zimmer gebracht. Merku und Herago erwarteten sie bereits. Aufgebracht liefen sie neben dem König her."Um Gottes willen, König Van, was ist denn nur passiert. Auch sie wollten wissen was passiert war. Doch der König schwieg. Er sah mitgenommen aus. Unter den Augen hatte er schwarze Schatten, die Haare hingen ihm wirr ins Gesicht. Die Stirn in tiefe Falten gezogen. Allen half ihm Hitomi sanft auf das Bett zu bugsieren dann verließ auch er Wortlos das Zimmer. Auch der Ritter hatte einiges an Schlaf nach zu holen, auch er sah unglaublich fertig aus. Nachdem der Ritter schweigend das Zimmer verlassen hatte. Und die Berater die Van immer noch fragend ansahen schob er aus dem Zimmer und schloss die Tür. Dann lehnte er sich erschöpft dagegen. Er hatte auf der ganzen Rückreise kein Auge zu getan. Dann beschloss er erst mal zu duschen. Van verschwand im Bad und einen Moment später konnte man Wasser laufen hören. Er fühlte sich schrecklich, überall an ihm klebte noch Blut. Hitomis Blut. Immer wieder erschienen die Bilder vor ihm. Wie er da saß und sie im Arm hielt. Immer mehr Blut sammelte sich um ihn herum. Wie sie ihn angesehen hatte, bevor ihr Herz aufhörte zu schlagen. Er hoffte inständig das es ihr bald wieder gut gehen würde. Wäre der Drache nicht gewesen, wäre sie jetzt fort. Für immer, für immer fort von ihm. Wieder liefen dem König tränen über die Wangen. Das Wasser färbte sich Rot und Vans braune Haut kam wieder zum Vorschein. Er wusste nicht wie lange er schon den Wasserstrahl auf seinem Körper spürte als er plötzlich geräusche aus Hitomis Zimmer hörte. Kapitel 17: Neues Leben ----------------------- Neues Leben Van trat aus der Dusche und warf sich einen Bademantel über. Dann lugte er ins Zimmer. Als erstes fiel sein Blick auf das Bett. Sie war nicht da. Hitomi lag nicht mehr in ihrem Bett. Er trat ins Zimmer und sah sich nervös um. Sein Herz begann wie verrückt in seiner Brust zu schlagen. Wieder überfiel ihn eine dieser Angstattacken. Immer wieder lief er hin und her. Panisch drehte er sich in dem Zimmer. Sie war nicht da, einfach nicht mehr da. Hatte er das alles nur geträumt? Hatte der Drache sie gar nicht retten können? War sie doch an diesem finsteren Ort gestorben? Hatte sie ihn doch verlassen? Sein Atem ging immer schneller. Schließlich siegte die Angst und die Erschöpfung. Der junge König erlitt einen zusammenbruch. Als ihm die Knie nachgaben und er bereits der Ohnmacht nah war, hörte er ihre Stimme, sie rief seinen Namen. Er empfand es als würde sie sich ängstlich anhören. Verschwommen sah er eine Person die auf ihn zu lief, dann wurde es dunkel um den König. Hitomi kniete neben ihm. Sie hatte nach Hilfe geschrien nachdem Van ihr nicht mehr antwortete. Folken stürmte ins Zimmer. "Van,.... was ist passiert, Hitomi?" fragte er aufgebracht. Er half Hitomi den König wieder auf die Beine zu bringen, zusammen schafften sie es ihn bis zum Bett zu bringen. "Er ist zusammen gebrochen. Ich war nur kurz drüben in seinem Zimmer und als ich wieder kam. Da passierte es. Er ist einfach umgefallen." erzählte Hitomi, ein leichter Anfall von Hysterie schwang in ihrer Stimme mit. "Hitomi beruhige dich, du musst dich unbedingt schonen, hörst du." Folken hatte sie sanft an den Schultern gefasst und sah sie eindringlich an. Mit Tränen in den Augen sah sie den großen Mann an. "Du machst jetzt das du ins Bett kommst, ich werde Millerna holen, sie wird wissen was Van fehlt." Gedankenverloren nickte Hitomi als sie neben Van im Bett saß. Folken hatte eilig das Zimmer verlassen, die Königin Asturias wusste sicher einen Rat. Schnell lief er durch die Gänge bis er an ihrem Zimmer angekommen war. Folken trat ohne zu klopfen ein, es war eilig, da musste er auf die Höflichkeiten verzichten. Als er in der Tür stand saß Millerna, mit den Händen vors Gesicht geschlagen auf ihrem Bett, der Ritter war bei ihr. Folken nahm an, das sie gerade von der Reise und den Dingen erfahren hat die sich bei dem Herrscher abgespielt haben. Ihre Augen waren schreckensweit. "Kommt schnell, Millerna, mein Bruder ist zusammen gebrochen!" erklärte Folken eilig. Millerna sprang auf und ergriff ihre grüne Tasche, dann folgten Allen und Millerna, dem Bruder des Königs. Voller Sorge rannten sie zurück zum königlichen Gemach. Als die drei durch die Tür stümten saßs Hitomi immer noch so da wie Folken sie verlassen hatte. Millerna sah beruhigt zu ihrer Freundin herüber. Wie gerne wollte sie sie jetzt in den Arm nehmen und ihr sagen, wie froh sie war das der Drache sie hatte retten können, doch das würde warten müssen. Jetzt ging es um Van. Millerna fühlte seinen Puls, er ging hektisch und unregelmäßig. Dann sah sie sich den König genauer an. Sie war schockiert, er sah furchtbar aus. Sein Gesicht war mit dunklen Schatten unter den Augen versehen, aber bei dem was er durchgemacht hatte wunderte es Millerna nicht. "Er hat einen Schwächeanfall erlitten, ausgelöst durch die Erschöpfung. Ich werde ihm ein Schlafmittel geben, er muss sich ausruhen, dann ist er wieder ganz der Alte. Millerna zog eine Spritze auf und setzte sie an Van Arm an. Nachdem sie ihre Sachen wieder in der Tasche verstaut hatte ging sie einmal um das Bett herum und blieb vor Hitomi stehen. Einen Moment sahen sie sich einfach nur an. Auch Hitomi sah furchtbar erschöpft aus. Millernas Blick fiel auf die nasse Stelle an ihrem Hemd. "Hitomi bist du verletzt?" Hitomi folgte ihrem Blick. Sie legte ihre Finger auf die nasse Stelle, ja, sie blutete. "Lass mich das Ansehen!" meinte Millerna entschieden. Vorsichtig zog sie das Hemd zur Seite. Das musste die Wunde sein von der Allen erzählt hatte. Es waren komische grüne Dinge darauf, es mussten Kräuter sein. Van hatte ihr eine Paste darauf gemacht um eine Entzündung vorzubeugen.Dachte Millerna. "Wir müssen die Wunde ausspülen, wir gehen am besten eben zur Krankenstation." meinte die blonde Ärztin. Sie wandte sich schon zum gehen. "Nein!" hörte sie Hitomis Stimme. Sie war vollkommen ruhig und entschlossen. Müde sah sie zu ihrer Freundin. "Nein, ich werde nirgendwo hingehen, ich werde bei Van bleiben!" sagte sie energisch. Im ersten Moment sah Millerna ihre Freundin perplex an. Sie sieht so müde aus und ist dennoch so entschieden... dachte Millerna bewundernd. Allen mischte sich in das Gespräch ein. "Hitomi, Van schläft jetzt Folken und ich bleiben solange bei ihm. Lass dich vernünftig behandeln." sprach der Ritter auf sie ein. "Ist schon in Ordnung, Allen, ich werde die Sachen einfach hier hin holen. Lass sie." antwortete Millerna ihm "Es ist wirklich kein Problem, aber du könntest mir beim tragen helfen." ergänzte Millerna ihre Meinung. Allen nickte und folgte ihr dann. Folken blieb solange bei ihnen. Hitomi drehte sich Van zu. Er sah so friedlich aus. Ganz vorsichtig streckte sie eine Hand nach ihm aus, sie strich ihm einzelne noch feuchte Strähnen aus dem Gesicht. Tränen liefen über ihre Wangen, es schmerzte sie ihn so zu sehen. Er hatte in den letzten Stunden so viel erleiden müssen. Sie wusste das sein Herz dieses nur schwer verzeihen würde. Er hatte schon so viele geliebte Menschen verlieren müssen. Und das schon als er so jung war. Sie hielt sich eine Hand vor den Mund und schloss die Augen, ihre Tränen wollten nicht versiegen. Plötzlich fühlte sie eine warme Hand auf ihrer Wange. Hitomi öffnete die Augen und blickte in ein trost spendendes Gesicht. Folken wischte die Tränen fort. "Hör auf zu weinen, Hitomi. Van wäre sehr traurig, wenn er dich so sehen würde. Er schafft das schon, ihr braucht beide jetzt viel Ruhe. Eure Seelen mussten viel erleiden. Es braucht Zeit bis es heilt." sagte er sanft. Hitomi nickte und versuchte ein weiteres schluchzen zu unterdrücken. Er sah wie schwer es ihr fiel. Doch sie wusste das er recht hatte. Dann sah sie zu Van, der nun wieder ruhig atmete und tief und fest schlief. Ein weiteres Mal ging die Tür auf. Millerna war wieder da. Sie hatte eine große Schüssel dabei. Allen brachte derweil einen Schlauch und eine weitere Spritze mit ins Zimmer. Millerna fühlte aus einer Flasche desinfektionsmittel in die Schale. Allen gab Hitomi ein Tuch. Nachdem soweit alles vorbereitet war verließen die beiden Männer das Zimmer. Folken lächelte ihr noch einmal aufmunternd zu, dann schloss er die Tür. Millerna blieb wieder vor ihr stehen und sah sie an. Die Augen der Königin hatten sich mit Tränen gefüllt, als sie Hitomi behutsam umarmte. Hitomi sah die Rührung ihrer Freundin und war froh das sie bei ihr war. Sie erwiederte die Umarmung vorsichtig. Sie konnte ihren Arm nur unter Schmerzen heben. Millerna bemerkte dies. Sie ließ Hitomi los und drehte sich zu ihrer Schale. Mit den Ärmeln wischte sie sich die Tränen aus dem Gesicht. "Zieh dein Hemd aus!" sprach Millerna ihre Freundin an. Hitomi tat wie ihr befohlen. Millerna sah sie lächelnd an, dann trat sie näher und strich über Hitomis Kugelbauch. "Schön, dass es euch alle noch gibt!" sagte sie leise. Dann begann sie mit ihrer Arbeit. Sie spülte die Wunde mehrmals aus. Hitomi zuckte immer zusammen wenn Millerna mit einer neuen Spülung begann. Dann strich sie eine gelbe Salbe in die Wunde und nähte sie größtenteils zu. Die ganze Zeit über erklärte sie Hitomi was sie tat. "Ich lasse eine kleine Öffnung, damit das Wundwasser ablaufen kann. Jetzt mache ich dir noch einen Verband und dann sind wir fertig." lächelnd drehte sich Millerna zu ihrer Tasche und nahm Verbandsmaterial heraus. Nachdem sie Hitomis Schulter versorgt hatte legte sie ihre Freundin zu Bett und deckte sie zu. "Ich gebe dir noch etwas, das du schlafen kannst." Hitomi nickte. Kurz nachdem Millerna ihr die Spritze gesetzt hatte schlief ihre Freundin bereits. Millerna seufzte erleichtert, dann verließ sie leise das Zimmer. Am nächsten Morgen als Hitomi erwachte stand Millerna bereits an ihrem Fenster und sah hinaus. Van schlief anscheinend noch. "Millerna!" rief Hitomi leise. Die Freundin wandte sich zu ihr. "Du bist wach... das ist gut... wie geht es dir? Du siehst schon viel besser aus." stellte Millerna fest. "Es geht mir auch schon besser. Die Schulter schmerzt noch etwas." sagte Hitomi und verzog das Gesicht als ihre Schulter sich meldete. "Das geht bald vorbei. Ich bin gekommen um bei euch nach dem rechten zu sehen. Und ich wollte dir sagen, dass ich gerne so lange bei euch bleibe bis die zwei kleinen auf der Welt sind." Sie lächelte Hitomi an und deutete auf ihren Bauch. Ein strahlen wanderte über Hitomis Gesicht. "Wirklich, das fände ich schön." rief Hitomi lauter als sie wollte, dann hielt sie sich auch schon die Hand vor den Mund. Die Freundinnen sahen sich an und kicherten dann leise. Folken war in seinem Zimmer und sah aus dem Fenster. Er war nachdenklich in den letzten Tagen. So viel war in den letzten Tagen geschehen. Erst die mysteriöse Rückkehr ins Leben, dann dieser Krieg, Hitomi war gestorben und von dem Drachen zurück geholt worden, der dunkle Herrscher nur eine Marionette in der Hand des zweiten Königsdrachen, sein Sohn... ja, sein Sohn. Immer noch war es für ihn nicht wirklich. Er gewöhnte sich nur schwer an diesen Gedanken. Mh.. wahrscheinlich braucht es wirklich nur Zeit, dachte er und das Gespräch mit Merle kam ihm in den Sinn. Die Katzenfrau hatte ihm zugehört und ihm Hilfe gegeben. Wie sehr wünschte er sich, er könnte so mit Alessandra reden. Doch sie war anders seit dem sie wieder in der wirklichen Welt waren. Er traute sich einfach nicht mit ihr über seine Gefühle zu sprechen. Natürlich wollte er seinen Sohn kennenlernen. Er wollte ihn lieben lernen. Doch all das war zu viel. Einfach zu viel... zu viel aufeinmal. Vor ein paar Tagen hatte er nicht einmal gewusst das er einen Sohn hat. Und nun sollte er der vorbildliche Familienvater sein. Er fand sich ja selbst so schlecht zurecht, seit seiner Rückkehr wie konnte er da einem 15 jährigen eine Stütze sein? Doch wenn er davon lief, was er am liebsten tun würde, würde er es nie lernen können. Er konnte diesen Jungen, einen Teil von sich, nicht allein lassen. Immerhin hatte der Junge auch harte Jahre hinter sich. Und doch.... Plötzlich klopfte es. Er sah über seine Schulter "Herein!" Alessandra schlüpfte durch die Tür, sie trug ein blaues Kleid und ihre Haare schwangen im Takt mit ihrer Bewegung. "Warum kommst du nicht zu uns? Wir warten schon auf dich!" erklärte sie und trat näher. Er wusste das sie ihm keine andere Möglichkeit als die Flucht nach vorne lassen würde. "Ich bin noch nicht soweit." sagte er leise und sah weiter aus dem Fenster. "Wofür bist du noch nicht soweit?" fragte sie mit einem lachen. "Ich kann das einfach noch nicht." antwortete er. "Folken, was meinst du denn?" verwirrt sah sie ihn an. Er spürte ihren Blick auf seinem Rücken. Über die Schulter sah er sie an. "Hör zu, ich kann ihm jetzt nicht das geben, was du und er vielleicht von mir erwartet." meinte er traurig und wandte den Blick ab. "Du kannst ihm jetzt kein Vater sein. Er ist das beste was in unserem Leben passiert ist. Und du kannst ihm jetzt kein Vater sein, was zum Teufel ist los mit dir?" sie war zornig und fauchte ihn an. "Ja, das ist wahr, aber ich kann es jetzt noch nicht. Ich habe noch nicht einmal richtig begriffen, das ich einen Sohn habe." sagte er ruhig. Doch sie redete sich immer weiter in Rage. "Wenn dir das so egal ist und du das nicht kannst, dann ist alles gesagt." keifte sie "Wir werden morgen aufbrechen." fügte sie entschlossen hinzu. "Aber so meine ich das doch gar nicht...." "Mama, lass ihn doch, ich kann ihn gut verstehen. Mir geht es nämlich genauso." sprach Valerius, er hatte den Streit mit angehört und war nun dazwischen gegangen. Erstaunt sahen beide auf den dunkelhaarigen Jungen. Folken lächelte dankbar. Und sein Sohn erwiderte dieses. Dann regte sich auch Van. Brummend drehte er sich auf die Seite und blickte in Hitomis Gesicht als er die Augen öffnete. Erschrocken wich er zurück. Dann blinzelte er einige Male. Er streckte die Hand nach ihr aus. Und Hitomi kam ihm mit ihrer entgegen. Als sie sich in der Mitte trafen zuckte der König kurz zusammen. Dann setzte er sich hektisch auf und umarmte sie. Hitomi schrak kurz zusammen ihre Schulter schmerzte immer noch höllisch. Van sah in ihr Gesicht und konnte schmerz darin erkennen. Er nahm sie erneut in den Arm und achtete darauf die Schulter zu schonen. Hitomi lächelte und schmiegte sich an ihn. Es waren einige weitere Wochen vergangen. Und Van lief vollkommen aufgelöst vor dem Krankenzimmer auf und ab. Im Zimmer selbst hörte er immer wieder Hitomis schmerzerfüllten Schreie. Sie war nun schon seit Stunden dadrin. In den frühen Morgenstunden hatten die Wehen eingesetzt und Van hatte sie hierher gebracht. Millerna und Rosa waren nun bei ihr. Allen saßs bei Van draußen auf dem Flur und beobachtete den König. Auch ihm würde es bald so gehen. Millerna war ebenfalls kurz vor ihrer Niederkunft, deshalb war Rosa auch bei ihr. Sie war wirklich eine große Hilfe. Immer wieder blieb Van stehen wenn er Hitomi schreien hörte. Er konnte nichts tun, sie hatte furchtbare Schmerzen und er konnte nichts dagegen tun. Keiner der Berater wagte es ihn nocheinmal anzusprechen. Merku hatte vor einigen Stunden versucht mit dem König über die Geschäfte zu sprechen, Van hatte ihn angebrüllt und die Papierrollen gegen die Wand geschmissen. Ihm gingen einfach die Nerven durch. Noch dazu hatte er die Angst im Nacken, er dachte immer wieder daran das diese Geburt unheimlich gefährlich war. Für die Mutter ebenso für die Kinder. Dann war es plötzlich still in dem Behandlungssaal. Van blieb stehen und horchte auf. Nichts. Stille. Dann plötzlich Geschrei, eines der Kinder tat Kund das es nun auf der Welt sei. Lautstark schrie das kleine Mädchen. Jetzt hielt es Van nicht länger auf dem Flur, er öffnete die Tür und sah Hitomi, wie sie eines der Kinder im Arm hielt. Das andere wurde gerade von Rosa bebadet. Nachdem sie fertig war legte Rosa dem kleinen Jungen ein blaues weiches Tuch um und trat auf den Vater zu. "Ein wunderhübscher kleiner Junge!" verkündete die Zimmerdame. Hitomi lächelte als sie Van mit dem kleinen im Arm ansah. Während das kleine Mädchen in ihrem Arm zufrieden gluckste. Behutsam betrachtete Van seinen Nachwuchs. Dann ging er zu Hitomi hinüber und setzte sich zu ihr aufs Bett. Dann küsste er sie auf die Stirn und begrüßte auch das kleine Mädchen liebevoll. Millerna stand etwas Abseits und betrachtete das Familienglück zufrieden. Allen stand im Türrahmen und sah ebenfalls lächelnd von der kleinen Familie zu Millerna. Kapitel 18: Schwarz und Weiß ---------------------------- Schwarz und Weiß Millerna ging auf Allen zu. Er legte einen Arm um sie und sah sie besorgt an. "Geht es euch gut?" er hatte die Stirn in Falten und strich liebevoll über ihren Bauch. "Ja, es ist alles in Ordnung!" erklärte die Königin strahlend. Dann sahen sie wieder auf die kleine Familie. "Wir sollten sie jetzt allein lassen! Erst mal sind alle versorgt." meinte Millerna und zog den Ritter sanft mit sich. Auch Rosa folgte ihr langsam und schloss die Tür. Van hatte immer noch den kleinen Jungen auf dem Arm und strich behutsam über die kleinen Finger. "Wie sollen wir sie nennen!" fragte Hitomi ihn lächelnd. Van sah sie überrascht an. Dann überlegte er angestrengt und sah den kleinen Mann in seinen Armen an. "Was hälst du von Vargas?" fragte er Hitomi. Sie sah ihn lächelnd an. "Ja, das ist wahrlich ein schöner Name. Und ich habe diesem Mann eine Menge zu verdanken, ich denke er würde sich darüber freuen." meinte Hitomi. Van nickte lächelnd dann sah er wieder auf seinen Sohn hinab. Er hob ihn in die Luft. "Hallo Vargas, willkommen auf der Welt, mein Sohn!" rief Van lachend. Gerührt beobachtete Hitomi ihren Van. Er sah unheimlich glücklich aus, seine braunen Augen leuchteten geradezu. Vorsichtig nahm er den kleinen wieder in den Arm. Dann sah er auf das kleine Mädchen, welches immer noch vor sich hin gluckste und Hitomi ansah. Das Mädchen hatte die selbe Augenfarbe wie Van. Während die Iris von Vargas in dem selben grün schimmerte wie die von Hitomi. Beide überlegten einen Augenblick. "Varie!" sprachen beide gleichzeitig den Namen aus. Sie sahen sich an und lächelten liebevoll. "Dann ist es wohl entschieden. Varie und Vargas." sagte Hitomi glücklich. Beide Eltern blickten fasziniert auf ihre Sprösslinge hinab. Als Van erneut auf sah und in Hitomis Gesicht blickte stellte er fest, das sie eingeschlafen war. Mit einem lächeln auf den Lippen, lag sie friedlich da und hielt die kleine im Arm. Van stand auf und legte seinen Sohn behutsam in die Wiege. Er deckte ihn zu und ging dann zurück zu Hitomi. Auch Varie nahm er dann vorsichtig hoch und trug sie zu ihrem Bruder. Er legte sie neben sie und deckte auch sie zu. Das Mädchen schien immer noch nicht müde zu sein. Leise gluckste die Kleine weiter vor sich hin. Sie strampelte die Decke von sich und sah ihren Vater an. Erneut legte er die kleine Decke über seine Tochter. Er lächelte auf sie hinab und hatte mühe sich von dem Anblick seiner Kinder los zu reißen. Schließlich wandte er sich ab und trat zu Hitomi ans Bett. Er betrachete Hitomi und küsste sie erneut sanft auf die Stirn. Van schlich leise aus dem Zimmer. Er hatte noch etwas vorzubereiten. Ja, in der Tat. Als er in Merkus Zimmer trat. Und den alten Berater erblickte umarmte er ihn stürmisch. "König Van...!" entfuhr es dem Berater. "Sie sind da, Merku, ein Junge und ein Mädchen." Van sprang mit ihm durch das Zimmer. Als Van den Berater wieder runter ließ konnte er auch auf seinem Gesicht freude erkennen. "Eigentlich bin ich gekommen um endlich meine Hochzeit in Angriff zu nehmen!" rief der König vergnügt. "Das freut mich, König Van. Das Volk von Fanelia wird sich sehr freuen." Die Geschichte das Hitomi damals und auch jetzt wieder den Planeten gerettet hatte, hatte sich wie ein Lauffeuer ausgebreitet. Die Einwohner Fanelias waren Stolz eine solche Königin zu bekommen. "Da das Wetter immer freundlicher wird und sich der Sommer ankündigt, schlage ich vor das so schnell wie möglich die Einladungen raus gehen. Bitte sorge dafür. Die Gästelisten sind bereits fertig, es muss nur noch in den Druck." sagte Van voller Vorfreude. "Ich denke in 14 Tagen.... ja, in 14 Tagen wird geheiratet. "Welche Blumen wollt ihr für die Hochzeit?" fragte Merku der mit einem Notizblock vor Van stand. Er überlegte einen Moment. "Ich möchte Hitomi überraschen. Für die Kirche nehmen wir rote und weiße Rosen. Später für die Feier im Thronsaal, Sonnenblumen und Efeu." der König hatte sich bereits viele Gedanken gemacht, stellte Merku fest. "Findet die Hochzeit also endlich statt." Folken stand in der Tür. "Eigentlich wollte ich meinem kleinen Bruder nur schnell gratulieren." Er trat auf Van zu und sah ihm in die braunen Augen. "Herzlichen Glückwunsch Van, zu so zwei niedlichen Kinder! Ich bin gerade dort gewesen. Hitomi und die zwei kleinen schlafen ganz fest." liebevoll umarmte Folken seinen Bruder. Van genoß die Nähe von Folken. So lange galt er als tot, dann stellte sich raus das er ein Zaibacher geworden war. Doch letztendlich opferte er sein Leben für das seines Landes und eine bessere Zukunft. Und jetzt.... war er wieder da. Van würde jede Gelegenheit nutzen um ihm so nah wie möglich sein zu können. Nie wieder sollte ein schlechtes Wort zwischen den beiden fallen. Ja, die Brüder von Fanelia hatten wieder zueinander gefunden. "Ja und du bist da und ich kann meine Freude mit dir teilen, Onkel Folken." lachend klopfte Van seinem Bruder auf die Schulter. Auch Folken lachte, er liebte die herzlichen Unterhaltungen. Er war froh das er und sein Bruder endlich wieder so miteinander umgehen konnten. Hitomi hatte die beiden zusammen geführt. Und Van hatte Folken verziehen, allerdings erst als dieser den Tod erlitt. "Dann will ich dich mal nicht länger stören." Folken lächelte seinen Bruder an. "Vielleicht können wir ja nachher nochmal zusammen zu Hitomi gehen, sie würde sich bestimmt über deinen Besuch freuen." grinste Van. "Gerne!" entgegnete Folken. Er war froh das Van und er sich wieder zu gut verstanden. Obwohl Folken damals nicht daran geglaubt hätte. Aber jetzt hatten sie sich wieder. Und Folken würde Fanelia nie wieder verlassen. Er wollte bei Van und seiner Familie bleiben. Ihn unterstützen so gut es ging. Fanelia war seine Heimat. Schon immer, nie hatte er sich wohl gefühlt bei den Zaibachern. Doch er glaubte an die Visionen von Dornkirk, nur deshalb hatte er es solange dort ausgehalten. Bis er begriffen hatte, was Dornkirk eigentlich tat, war es schon fast zu spät. Doch Hitomi und Van konnten das Schicksal ändern. Und nun wollte er an dieser neuen Zukunft seines Bruders teil haben und mitwirken so gut es ging. Er würde seine Fehler nicht wiederholen. Und er hatte auch einen Sohn den es näher kennenzulernen galt. Folken war unheimlich froh gewesen, das Valerius ihn so gut verstehen konnte und ähnlich empfand. Alessandra hatte die Beiden noch verdutzt angesehen und war dann Wut schnaubend aus dem Zimmer gerauscht. Er konnte sie gut verstehen, sie kämpfte aufopferungsvoll für das Wohl ihres Sohnes. Wie eine Löwin stand sie für ihn ein. Das er sie jetzt so gebremst hatte mit seiner Aussage hatte sie verletzt. Auch sie hatte wertvolle Jahre mit ihrem Sohn verpasst. Sie wollte eben so viel wie möglich aufholen, aber sie begriff nicht das auch Valerius, der so lange allein war eine gewisse Zeit brauchte. Es würde dauern bis er in seiner Nähe so viel Zuneigung ertragen konnte. Van war weiter mit Merku beschäfitgt als er plötzlich verstummte und aus dem Fenster sah. Er hörte eine vertraute Stimme. Ja, da war sie wieder. Jemand rief seinen Namen. Er konnte die Stimme in seinen Gedanken ganz klar zuordnen. Der Drache. Ja, es musste der Drache sein. Irgendetwas in ihm machte ihn darauf aufmerksam das er am See von dem mächtigen Drachengott erwartet würde. "Merku, ich komme später wieder. Bitte kümmere dich um die Einladungen." rief Van ihm noch zu als er das Zimmer verließ. Der Berater sah ihm verwirrt hinterher. Van lief die Treppen zum Hof hinunter. Ein warmes Gefühl durchströmte seinen Körper wenn er an den Drachen dachte. Dann erreichte er das Seeufer. Er sah sich um. Dann hörte er Flügelschläge. Van blickte in den Himmel und sah ihn, aber es war noch ein Drache dabei. Ein weißer Drache, dachte Van, doch sein Herz sagte ihm das er diesen weißen Drachen besser kannte als er zur Zeit glaubte. Neben dem weißen Drache schwebte ein schwarzer Drache. Sie setzten zur Landung an. Sie wirkten anmutig und wie wahre Herrscher über die Luft, die sich unter ihren Schwingen befand. Als die beiden Drachen vor ihm standen, erkannte er den weißen Drachen. "Draco!" sagte Van überrascht. Der Drache legte den Kopf schief. "Ja, Van ich bin es. Meine Erscheinung verwirrt dich?" der Drache lachte wieder leise. "Ich habe dadurch das ich euch geholfen habe meine Schuld beglichen, ich lebe jetzt als einer der wenigen erlösten Drachen. Mein Herz ist frei und meine Seele rein. Dadurch änderte sich mein Leben und meine Gestalt. Und nun bin ich ganz für meinen Bruder und meine Kinder da!" erklärte er ruhig. "Entschuldige Van, wie unhöflich, das ist mein Bruder Merenga! Merenga das ist Van." Beide senkten zur Begrüßung höflich den Kopf. "Ich habe sie gespürt Van, Hitomi, sie hat eure Kinder ohne weitere Schwierigkeiten zur Welt gebracht. Sind die Drei wohlauf?" fragte er besorgt. Van strahlte. "Ja, Draco das sind sie, das sind sie wirklich." "Das ist schön, sie ist stark, Van. Ich habe gewusst, das sie es schaffen wird." meinte der Drache und legte den Kopf schief. "Ich werde hin und wieder einen Blick auf euch werfen. Und solltest du mich brauchen Van, in deinem Herzen und in deinen Gedanken bin ich immer bei dir." Behutsam stupste der Drache Van, an der Wange, mit seiner Nase an. Dann erhoben sich die Drachen wieder in die Lüfte. Schon komisch, dachte Van, ein weißer und ein schwarzer Drache und beide sind Schützer Gaias. Der Bruder von Draco, der schwarze Drache, musste schin viel erlebt haben. Van hatte unzählige Narben im Gesicht und auf dem Körper des gigantischen Tieres festgestellt. Er empfand mitgefühl für das schwarze Tier. Denn auch Van hatte viele Narben aus den Schlachten mit Heim gebracht. Er sah den beiden hinterher bis sie immer kleiner wurden und letztendlich komplett verschwunden waren. Dann ging er zurück zum Palast. Er wollte nach Hitomi sehen, die sich nach der anstrengenden Geburt ein bisschen Schlaf gegönnt hatte. Auf dem Weg dorthin traf er Folken, sein Bruder sahs an dem Brunnen im Vorhof. Er wirkte nachdenklich. Van trat langsam auf ihn zu. "Folken!" sprach Van seinen Bruder an und legte eine Hand auf seine Schulter. Folken blickte seinen Bruder über die Schulter an. "Hallo Van!" sagte Folken sanft. "Was ist los, Bruder?" fragte Van leise und sah Folken weiterhin an. "Weißt du es fällt mir schwer... es fällt mir einfach schwer zu begreifen, das ich wieder hier bei euch sein darf. Ich kann es noch nicht verstehen. Es verwirrt mich. Dann der Kampf um die Königsdrachen. Ich habe erfahren das ich einen Sohn habe, Van, ich.... ich bin Vater." Folken schüttelte langsam den Kopf und stütze ihn in seine Hände. Van dachte einen Moment nach. "Lass dir einfach die Zeit, die du brauchst, Folken. Ich bin sehr froh darüber das du wieder da bist." meinte Van. Folken hob den Kopf und sah seinen kleinen Bruder gerührt an. "Denn so bekomme auch ich eine Chance einen Neuanfang mit dir zu beginnen. Auch ich kann so lernen alles besser zu verstehen, was du damals getan hast. Ich habe immer gedacht ich bekomme nie wieder eine Möglichkeit um dir zu reden. Und nun bist du wieder bei uns. Ich möchte das du hier in Fanelia bei uns bleibst. Das du ein fester Teil meines Leben und meiner Familie wirst." fügte Van leise hinzu. Folken war überrascht, Van hatte noch nie so offen über seine Gefühle gesprochen. Die vielen Verluste in seinem Leben, die er schon so früh hatte erleben müssen. Erst starb sein Vater, dann verschwand sein Bruder im Wald des Drachen, die Mutter folgte ihrem Sohn um ihn zu suchen. Auch sie kehrte nie mehr zurück. Er war allein. Vargas war für ihn zum Vater geworden und bereitete ihn so gut es ging auf das Leben eines Königs vor. Dann starb er in dem Krieg den die Zaibacher ausgelöst hatten. All diese schweren Verluste hatten Vans Herz erkalten lassen, er war verzweifelt gewesen. Sein Herz hatte sich aus Angst vor weiteren Verlusten immer weiter zurückgezogen und niemanden mehr an sich heran gelassen. Die einzige die ihm geblieben war, war das treue Katzenmädchen Merle. Sie war immer an seiner Seite und das ist sie auch jetzt noch. Doch Hitomi hatte sein Herz zum glühen gebracht. Sie war es gewesen die ihn neu lernte was es heißt vertrauen zu haben. Und sie war es die sein Herz im Sturm erobert hatte. Ohne das er es bemerkt hatte. Es war einfach geschehen. Sie hatte ihm gezeigt wie schön es sein kann die Liebe zu zulassen. Ein lächeln huschte über Folkens Gesicht. Die Begegnung mit Hitomi hatte einen anderen Menschen aus ihm gemacht. Natürlich war er immer noch misstrauisch und verschlossen gegenüber Leuten die er nicht kannte, aber Van hatte noch so mit ihm gesprochen. Er war offener geworden. Ja, diese Frau vom Mond der Illusionen tat ihm wahrlich gut. Es bestand eine Liebe zwischen den beiden, die Folken kaum begreifen konnte. Ihre Liebe hatte damals den Zaibacher Krieg beendet. Sie hatte die Schicksalsmaschine allein durch ihre Liebe zum Stillstand gebracht. Folken stand auf und umarmte seinen Bruder liebevoll. "Auch ich möchte das. Ich möchte so gerne hier bleiben. Hier bei euch." antwortete Folken langsam. Van löste sich aus der Umarmung und sah seinen Bruder lächelnd an. Er nickte ihm zu. "So, Bruder genug trübsal geblasen, lass uns Hitomi und die Kinder besuchen!" sagte Van freudig. Folken lachte auf und nickte. Dann machte sich die beiden auf den Weg. Allen und Millerna befanden sich draußen im Garten, sie schlenderten Hand in Hand an den Rosensträuchern vorbei. Endlich konnten sie zusammen sein, in Fanelia taten sie das schon ganz öffentlich und in Asturia würden sie es bald auch tun können. Millerna hatte ihr Land verlassen um Hitomi und Van nach ihrer Rückkehr von dem dunklen Herrscher unterstützen zu können. Ihre Schwester Eries hatte lange mit Millerna gesprochen, die Schwestern hatten sich geeinigt. Asturia wurde nun von dem Prinzen, den Eries bald heiraten würde, übernommen. Somit hatte Millerna wieder ihre Position als Prinzessin zurück. Sie war froh, das Eries es ihr erlaubt hatte und den Handel angommen hatte. Doch Millerna wusste das ihre Schwester und ihr Prinz Asturia ganz hervorragend regieren würden. Und Eries hatte sich damals schon um viele Dinge gekümmert die das Land betrafen. Millerna war ganz in Gedanken. Sie war glücklich. Der Mann ihres Herzens war an ihrer Seite und sie würde schon sehr bald sein Kind zur Welt bringen. Ja, sie war wirklich glücklich. Schon so lange hatte sie dieses Gefühl nicht mehr gespürt. Sie hatte vor ein paar Stunden zwei wunderbaren kleinen Menschen auf die Welt geholfen und es hatte sie sehr gerührt, wie liebevoll Van und Hitomi zueinander und den Kindern gewesen waren. Ja, die Beiden hatten auch allen Grund zum glücklich sein. Und jetzt stand Millerna bald ihre Geburt bevor, voller Vorfreude drückte sie Allens Hand. Dieser sprang gleich einen Schritt vor und sah sie besorgt an. "Alles in Ordnung?" fragte er nervös und betrachtete Millernas Gesicht. Sie lachte laut. Er machte so ein merkwürdiges Gesicht. Schon seit Tagen war er Millerna auf jeden Schritt und Tritt gefolgt. Er war immer an ihrer Seite. "Ja, es ist alles in Ordnung, Allen." Sie legte ihre Hände auf seine Wangen und küsste ihn zärtlich. Dann begaben sie sich auf den Rückweg Millerna wollte vor dem Abendessen noch einmal nach Hitomi und den Kindern sehen. Als die beiden Brüder bei Hitomi eintrafen waren bereits Allen, Millerna und Merle da. Alle strahlten dem jungen Vater entgegen. Merle rannte los und umarmte ihren Van stürmisch. "Herzlichen Glückwunsch, mein Van, miau...!" rief sie freudig. Van lachte und erwiderte die stürmische Umarmung. Dann stand auch Allen bei seinem Freund und gratulierte ihm. Freundschafltlich umarmten sich die beiden Krieger. Hitomi beobachtete das Geschehen lächelnd. Sie hatte sich bereits gut erholt. Millerna hatte sie gerade untersucht. Es gab keine weiteren Blutungen und auch die Kinder waren Gesund. Nun lagen die zwei kleinen auf dem Bauch ihrer Mutter und schliefen friedlich. Während Van noch mit Allen über die Kinder sprach, war Folken zu Hitomi hinüber gegangen. Sie sah schon wieder sehr gut aus. Die dunklen Schatten unter den Augen waren verschwunden und auch von den Anstrengungen der letzten Stunden war kaum noch etwas zu sehen. Sie strahlte Folken an. "Wie geht es dir, Hitomi?" fragte er. "Gut, mir geht es sehr gut, die Verletzung an der Schulter schmerzt noch etwas, aber es geht." "Das freut mich!" antwortete er ehrlich. Dann wanderte sein Blick auf die zwei kleinen Gestalten, die Seelenruhig auf dem Bauch ihrer Mutter verweilten. Behutsam strich er über die Fingerchen des Jungen. "Sie sind so klein!" sagte er sanft ein liebevolles Lächeln wanderte über das Gesicht des Fanelianischen Sohnes. "Haben sie schon Namen?" fragte er plötzlich. "Ja," antwortete Hitomi ihm sanft "Ihre Namen lauten Varie und Vargas." Gerührt sah Folken zu Hitomi. "Das ist schön, das würde meine Mutter und Vargas bestimmt sehr freuen." stellte er immer noch lächelnd fest. Als Millerna und Allen das Zimmer verlassen wollten. Beugte sich Millerna mit einem Schmerz verzogenem Gesicht nach vorne. Instinktiv wanderte eine ihrer Hände zu ihrem Bauch. "Es ist so weit". sagte sie keuchend und lächelte Allen an. Dieser griff ihr unter die Arme. Van stürtze heran um Allen zu unterstützen. Gemeinsam brachten sie Millerna ins neben Zimmer. Sie legte sich auf das Bett. Allen war bei ihr und hielt ihre Hand. Van hatte das Zimmer verlassen auf der Suche nach Rosa. Und dem Arzt der seit einigen Tagen wieder in Fanelia war. Es dauerte nicht lang bis Van mit beiden wieder zurück war. Dann wartete er mit Allen auf dem Flur. Nun war es Allen der so langsam die Nerven verlor. Auch er tigerte ungeduldig den Gang hin und her. Kapitel 19: Hochzeitsgeflüster ------------------------------ Hochzeitsgefüster Auch Allen kam es schier unendlich vor. Dabei war die Prinzessin erst eine halbe Stunde im Entbindungssaal. Diesmal war Van es der auf dem Stuhl saßs und Allen beobachtete wie er auf und ab maschierte. Doch auch in Van war die Anspannung groß. Er wusste das jede Geburt für Mutter und Kind anstrengend und Gefährlich sein konnte. Doch auch Millerna war eine Kämpferin. Sie würde es schaffen. Millernas Geschrei verstummte. Und schon nach kurzen weiteren Minuten hörte man Geschrei eines Neugeborenen. Allen blieb stehen. Unschlüssig stand er da. Sollte er hinein gehen oder lieber noch warten, da öffnete sich die Tür. Rosa stand im Türrahmen. "Kommen sie, ihre Frau und ihr Kind erwarten sie bereits." meinte sie strahlend. Allen schritt entschlossen ins Zimmer. Dann blieb er ein weiteres Mal stehen und sah Millerna. Erschöpft lächelte sie ihn an, ihre Haare klebten Schweißnass an ihrem Gesicht, aber sie schien glücklich. Langsam trat er näher. "Es ist ein Mädchen!" sagte Millerna mit tränen in den Augen. Allen küsste sie und sah dann auf das kleine Mädchen welches ihm mit großen, blauen Augen entgegen blickte. Doch als er genau hinsah konnte er erkennen, das eines ihrer Augen violett schimmerte so wie die ihrer Mutter, das andere war strahlend blau. Ein lächeln ging über das Gesicht des Ritters. Er streckte die Hand aus und strich über die Wange der Kleinen. Allen und Millerna hatte sich bereits vorher auf einen Namen geeinigt. Die kleine sollte Lyra Marie heißen. Allen hatte sich einen Stuhl an das Bett getragen und saß nun darauf. Er wollte noch bei ihnen bleiben. Millerna hatte sie gerade gefüttert und nun schlief das kleine Mädchen in den Armen ihres Vaters. Liebevoll blickte er in das kleine Gesicht. Während Millerna zufrieden das Geschehen beobachtete, doch auch sie war furchtbar müde und erschöpft. Sodass ihr immer wieder die Augen zu fielen, als Allen auf sah bemerkte er dies. "Schlaf ruhig ein bisschen, ich werde solange hier bleiben." meinte der Ritter. Van hatte sich nachdem er von dem Arzt hörte, das alles gut gegangen war zurück gezogen. Auch er wollte nun bei seinen Kindern sein. Als er das Zimmer von Hitomi betrat musste er feststellen, das sie das Krankenzimmer bereits verlassen hatte. Er zuckte mit den Schultern und machte sich auf den Weg zu Hitomis Gemach. Er blieb einen Moment vor der Tür stehen. Van dachte an die Hochzeitsvorbereitungen. Er hatte bei der Schneiderin ein Kleid für Hitomi in Auftrag gegeben. Lächelnd trat er ein. Hitomi war gerade dabei den kleinen Vargas zu füttern. Dieser schmatzte genüsslich vor sich hin. Als Hitomi Van bemerkte lächelte sie ihm zu. Van ging auf Hitomi zu und gab ihr einen Kuss, dann betrachtete er Vargas, wie dieser zufrieden vor sich hin schmatzte. Er strich über die kleinen Finger. Dann hörte er seine Tochter. Sie schien unzufrieden. Er trat an das kleine Bettchen und sah in zwei braune Kulleraugen, die ihn neugierig ansahen. "Ich habe dich nicht vergessen!" sagte Van leise und hob sie vorischtig hinaus. Sofort gluckste das Mädchen zufrieden. Mit Varie im Arm schritt er auf das Bett, in dem Hitomi lag zu. Er setzte sich zu ihr. "Wie geht es Millerna?" fragte Hitomi plötzlich. "Es geht ihr gut, sie und das Baby haben alles gut überstanden." antwortete er ihr ohne aufzusehen. Das kleine Mädchen hatte ihn vollkommen in ihren Bann gezogen. "In ein paar Tagen wird die Schneiderin aus dem Dorf zu dir kommen, sie macht ein paar Anproben mit dir!" meinte Van. "Anproben? Wofür?" fragte Hitomi neugierig. "Einmal für die Kleinen, sie haben bald ihre Zeremonie. Und für dich, Hitomi, wegen deinem Kleid!" sagte Van ruhig. Immer noch war er ganz auf seine Tochter fixiert. "Für mich? Ein Kleid?" Hitomi verstand nicht so recht. "Ja, Hitomi, dein Hochzeitskleid!" antwortete Van und sah ihr in die grünen Augen. Hitomi sah ihn freudig an. "Mein Hochzeitskleid?" wiederholte sie. "Ja, ich habe die Einladungen schon rausgehen lassen. Wir werden bald heiraten, um genau zu sein in 14 Tagen." erwiderte Van grinsend. "Oh Van!" hauchte Hitomi strahlend, kleine Tränen der Freude liefen über ihre Wangen. "Hitomi, ich habe mir erlaubt auch deinen Vater einzuladen! Ich denke du weißt von wem ich rede." meinte Van vorsichtig und sah in Hitomis grüne Augen. "Ja, ich weiß wen du meinst, aber ich kenne ihn doch gar nicht." erklärte Hitomi und sah Van an. Sie wusste nicht ob sie sich freuen oder wütend sein sollte. "Dann wird es Zeit das du das änderst, Hitomi. Er würde sich sehr darüber freuen." sagte Van und stand mit Varie im Arm auf. Er legte das kleine Mädchen in ihrem Bett ab und wandte sich zum gehen. Er wollte Hitomi etwas Zeit zum nachdenken geben. Sie hatte ihr Kleid wieder über ihre Schulter gezogen und sah auf den kleinen Vargas hinab, der nun schlief. Hitomi war vollkommen in ihre gedanken versunken. Sie hatte von Anfang an gespürt das sie etwas mit diesem Mann verbunden hatte. Doch als sie es wusste, hatte sie es verdrängen wollen. Ihre Mutter hatte sie nicht nur in dem Punkt belogen was Gaia betraff, nein, sie hatte ihr einen Vater auf der Erde vorgesetzt der gar nicht ihr Vater war. Wieder fiel ihr blick auf ihren Sohn. Ja, sie würde wollen das ihre Kinder mit ihrem Vater aufwachsen. Und dieser Mann, ihr Vater, konnte nun wirklich nichts dafür. Langsam stand sie auf und hob Vargas hoch. Behutsam legte sie in neben seine Schwester. Dann machte sie sich auf die Suche nach Van. Weit entfernt von Fanelia in einer kleinen Höhle schreckte einer der Drachen hoch, er hatte getäumt. Panisch sprang er auf und prallte mit dem Kopf an die Decke. Ein paar Steine rieselten herab. Draco hob den Kopf und sah seinen jüngeren Bruder besorgt an. "Ist alles in Ordnung?" fragte er leise. Der dunkle Drache schüttelte seinen massigen Kopf "Ich habe geträumt." sagter er leise. "Furchtbare Dinge, ich habe Drachen gequält und unsere Kinder gefangen genommen. Ich habe einen jungen Prinzen seines Körpers beraubt." Merenga schwieg einen Augenblick, sein Kopf senkte sich. Draco war aufgestanden und hatte sich neben seinen Bruder gestellt. "Es.... es war gar kein Traum....ich habe diese Dinge wirklich getan." murmelte er vor sich hin. "Das warst nicht du Bruder, die Zaibacher haben dich geblendet, sie haben deine Verzweiflung und Angst genutzt um dich für ihre Sache zu gewinnen. Doch irgendwann haben sie die Kontrolle darüber verloren. Und du bist von dort geflohen und hast dich im Teufelsberg versteckt." erklärte Draco. Er machte seinem Bruder keine Vorwürfe. "Ich habe auch diese Frau getötet. Die Frau des Königs. Ja, die Frau des Königs von Fanelia." Panisch wandte er den Kopf und sah seinen Bruder an. Liebevoll erwiderte Draco den Blick. "Mach dir keine Sorgen, es ist alles so gekommen, wie es hatte kommen müssen. Hitomi, die Frau des Königs, es geht ihr gut. Ich habe sie retten können." Sprach er sanft. "Wir müssen nun auf sie aufpassen, auf all unsere Kinder. Es darf ihnen kein Leid mehr geschehen." meinte Draco und sah seinen Bruder ernst an. Merenga blickte unsicher zurück. "Aber wollen sie mich denn dort überhaupt noch." fragte Merenga ängstlich. "Sie werden dir verzeihen, schließlich bist du jenen zum Opfer gefallen, die schon über so viele Menschen leid gebracht haben." sagte Draco aufmunternd. Mit neuem Mut sah er seinen älteren Bruder an. "Ja, ich werde sie beschützen." sagte Merenga fest. Als Millerna ihre Augen aufschlug saßs Allen immer noch neben ihr. Total verdreht hing er auf dem Stuhl. Er war eingeschlafen. Die kleine Lyra hatte er in ihr Bett gelegt. Und nun hing er dort und war vom Schlaf überrascht worden. Millerna lächelte. So friedlich hatte sie Allen schon lange nicht mehr gesehen. Behutsam ergriff sie seine Hand und drückte sie. Langsam öffnete der Ritter seine Augen. Als er Millernas Gesicht erblickte lächelte er glücklich. "Ich bin eingeschlafen." stellte er fest. Millerna nickte. "Wie fühlst du dich?" fragte der Ritter sanft. "Gut, es geht mir gut." erwiderte sie ihm. "Was hälst du davon wenn wir etwas nach draußen gehen? Rosa kümmert sich so lange um Lyra. Und dir würde etwas frische Luft mit sicherheit gut tun." meinte der Ritter. "Ja, gerne, ich könnte wirklich etwas Bewegung vertragen. Ich mache mich schnell etwas zurecht und dann können wir schon los." sagte die Prinzessin strahlend und verschwand im Bad. Die Vorbereitungen für die Hochzeit des Königs liefen auf Hochtouren. Hitomi erkannte das Gewusel auf der Suche nach Van und stellte fest das alle Bediensteten irgendetwas in Sachen Hochzeit zu erledigen hatten. Sie fand Van in der Trainigshalle. Hitomi beobachtete ihn durch einen Spalt der offenen Tür. Er war schweißnass. Voller Konzentration führte er sein Schwert. Man hörte das Surren wenn es durch die Luft schnitt. Van hatte die Augen geschlossen. Er war voller konzentration. Seine Bewegungen Kraftvoll und Geschmeidig. Plötzlich hielt er inne. Irgendetwas war anders. Dann fiel sein Blick auf die offene Tür. Hitomi öffnete diese und trat ein. Sie trug ein sonnengelbes Kleid und ihr Haar fiel offen über ihre Schulter. Mit ihren grünen Augen musterte sie ihn. Van stand einen Moment da und musste wieder einmal feststellen, wie wunderschön sie doch war. Dann steckte er das Schwert zurück in die Scheide und ging auf sie zu. "Hallo!" sagte er sanft und küsste sie auf den Mund, sie erwiderte den Kuss gefühlvoll. "Du hast recht Van!" sagte sie nachdem sich die beiden voneinander gelöst hatten. "Ich sollte ihm eine Chance geben, er kann schließlich nichts dafür!" fügte sie leise hinzu. Ein sanftes lächeln bildete sich auf Vans Gesicht. "Na dann, können die Vorbereitungen ja wie geplant weiter gehen." meinte der König erleichtert. Er war froh das Hitomis Entscheidung so ausgefallen war. Nun war es bald so weit, die letzten Tage waren wie im Flug vergangen die Hochzeit stand vor der Tür. Hitomi und Van waren schon seit Stunden wach. Es war noch nicht einmal hell gewesen als die Zwei erwacht waren. Die Trauung würde in wenigen Stunden stattfinden. Es wurden viele Gäste erwartet. Hitomi lief unschlüssig in ihrem Gemach auf und ab. Als die Sonne über Fanelia erschien und das Land mit ihren warmen Strahlen erwärmte klopfte es an Hitomis Tür. Millerna und Rosa waren gekommen um Hitomi zu unterstürtzen und um ihr mit ihrem Kleid zu helfen. "Gut das ihr da seid. Ich werde noch wahnsinnig." meinte Hitomi und hob bestätigend die Arme. "Ganz ruhig, Hitomi, das wird der schönste Tag in deinem Leben. Kein Grund zur Panik!" versuchte die Prinzessin Hitomi zu beruhigen. "Ich lasse Ihnen erst mal ein Bad ein und dann kümmere ich mich um die Kinder, während sie sich noch etwas entspannen." meinte Rosa und schob Hitomi ins Badezimmer. Millerna wandte sich Hitomis Haarschmuck und dem Kleid zu. Sie legte alles bereit und nahm dann Vargas aus dem Bettchen. Der kleine strampelte unruhig mit den Füsschen. Immer wieder gluckste er und sah Millerna mit strahlenden grünen Augen an. "Na du weißt wohl schon was heut für ein Tag ist, kleiner Mann." sagte Millerna lachend. Sie zog dem kleinen den Strampler aus und badete ihn in der Schale, die Rosa bereitgestellt hatte. Bei der Gelegenheit konnte Millerna auch gleich die Wundheilung des Bauchnabels begutachten. "Das sieht sehr gut aus, Vargas!" meinte Millerna zufrieden und strich ihm über den Bauch. Zur Antwort strampelte der kleine noch mehr und gab freudige Töne von sich. Dann kleidete sie ihn mit dem fanelianischen Gewand. Es war hellblau und ein Drachen befand sich auf der Brust. Heute war die Taufe der kleinen und zudem waren die Kinder, die die bei der Hochzeit die Liebe zwischen Van und Hitomi bestätigten. Sie würden bei der Trauung der Beiden dabei sein. Damit das Volk von Fanelia die Erben des Königs auch einmal zusehen bekam. Nachdem Vargas soweit fertig war legte sie ihn zurück ins Bett und nahm sich Varie herraus. "Hallo, kleine Dame!" sagte Millerna fröhlich. Das Mädchen gähnte ihr entgegen. "Oh, so müde! Aber nachher müsst ihr schön wach sein, es ist ein ganz besonderer Tag heut für euch und eure Eltern." erzählte sie dem Mädchen während es in dem warmen Wasser gebadet wurde. Auch sie wurde medizinisch begutachtet und dann ebenfalls für die Hochzeit gekleidet. Ihr gewand war zartrosa und auch mit einem Drachen versehen. Die Kinder waren nun fertig für den großen Tag. In ein Handtuch gedreht trat Hitomi aus dem Badezimmer. Nervös blickte sie zu Millerna hinüber. Die Prinzessin stand an dem Kinderbettchen und beschäftige die Kinder, als sie aufsah und Hitomi erblickte kam sie auf diese zu. Sie ergriff Hitomis Hände und sah sie liebevoll an. "Was ist denn los Hitomi, wovor hast du angst?" fragte die Prinzessin sanft. Hitomi erwiderte ihren Blick und sah diese fragend an. Sie überlegte. Ihr Blick wurde abwesend. Millerna stand abwartend da. Sie wusste was in Hitomi vor ging. Ja, wovor habe ich eigentlich angst? Es ist doch genau das was ich immer wollte. Ich wollte mit Van zusammen sein. Wir waren so lange voneinander getrennt gewesen. Jetzt, wo wir endlich zusammen seien können, fürchte ich mich vor meiner Hochzeit? Ich wollte doch immer hier hin zurück. Ja, das war immer mein größter Wunsch. Ich liebe ihn und unsere Kinder mehr als alles andere auf dieser Welt. Wir haben so viel zusammen durchgestanden. Und wir haben zwei zauberhafte Kinder auf diese Welt gebracht, dachte Hitomi. "Ich habe keine Angst", sagte Hitomi fest und blickte ihrer Freundin in die violetten Augen. "Gut", sagte Millerna lächelnd, "dann werden wir dich jetzt mal hübsch machen." Hitomi nickte und lies sich von ihrer Freundin an den Tisch führen. Hitomi nahm platz und überlies Millerna alles weitere, sie hatte schon alles für die Braut vorbereitet. Vom Haarschmuck, über Ohrringe und Amulett, dem Kleid, bis hin zu den Schuhen und dem Schleier. Mit flinken Fingern hatte sie Hitomis lange Haare elegant hochgesteckt. Einzelne Locken hingen ihr über die Schulter. Van lief ebenfalls mit noch feuchtem Haar in seinem Zimmer auf und ab. Er hatte seinen Anzug schon an und musste nur noch sein Jacket überwerfen. Auch er war nervös. "Van, beruhige dich, es ist nur deine Hochzeit!" witzelte Folken, er stand in der Tür und hatte seinen Bruder eine gewisse Zeit beobachtet. Erschrocken drehte sich Van zu seinem Bruder um. "Seit wann bist du hier?" fragte Van erstaunt. "Lange genug um zu wissen das es Zeit ist, das du etwas Unterstützung bekommst." sagte er liebevoll. Er trat ein und schloss hinter sich die Tür. "Was wenn sie das alles gar nicht will?" fragte Van leise. Er hatte sich auf das Bett fallen lassen und sah betrübt zu Boden. Folken trat an ihn heran. Er legte seine Hand unter Vans Kinn und hob dieses leicht an. "Machst du Witze? Warum sollte sie das nicht wollen, Van? Sie liebt dich! Ihr habt zwei wunderbare Kinder! Und du glaubst allen ernstes sie will das nicht?" fragte Folken seinen Bruder. Van sah ihn an. "Es ist nicht nur das, es kommt eine Menge Verantwortung auf sie zu!" räumte Van ein. Folken sah seinen Bruder verärgert an. "Van, sie ist damals mit dir hergekommen, hat diesen furchtbaren Krieg miterlebt und ihn mit dir gemeinsam beendet. Dann kehrte sie auf ihren Planeten zurück. Ihr habt euch beide so sehr nacheinander gesehnt, das es möglich war, das eure Liebe euch wieder zusammen gebracht hat. Doch kaum hattet ihr ein wenig Glück auf eurer Seite da kam schon der nächste Krieg auf euch zu. Sie hat ihr Leben für das von ganz Gaia gegeben. Und nun denkst du sie kommt mit dem bisschen Verantwortung nicht zurecht?" Folken schüttelte den Kopf. "Folken, sie ist das beste was mir in meinem Leben passiert ist. Und ich bin froh das der Drache sie und die Kinder retten konnte. Aber...!" Folken unterbrach ihn "Kein Aber, Van!" meinte Folken sanft. "Sie wird schon damit zurecht kommen, mit Merle an ihrer Seite. Was soll da schief gehen." fügte er hinzu. Van sah zu seinem Bruder auf. Er nickte fest und stand auf. "Du hast recht, im Vergleich zudem was wir alles durchgestanden haben, ist es wirklich nichts was nun auf sie zukommt." stimmte Van seinem Bruder zu. Folken klopfte seinem Bruder auf die Schulter. Er wusste das Van einfach nur nervös war. Er zweifelte kein Stück daran, das Hitomi das nicht schaffen könnte. Van war einfach verunsichert so wie es jeder vor der eigenen Hochzeit war. Dann zog er sich seine Jacke über und ging langsam auf die Tür zu. Folken folgte seinem Bruder. Van hatte ihn darum gebeten sein Trauzeuge zu sein. Es erfüllte den hochgewachsenen Mann mit Stolz das sein Bruder ihn darum gebeten hatte. Er würde Van nun bis zum Altar begleiten und dann gemeinsam mit ihm auf Hitomi und Millerna warten. Folken trug auch die Ringe bei sich. Es waren die Ringe seiner Eltern. Van hatte sie damals aufbewahrt. Nun würden sie die Hände des Königspaares von Fanelia verbinden. Folken hatte diese Ringe eine kleine Ewigkeit nicht mehr gesehen. Sie erinnerten ihn an die Zeit in der die Familie noch zusammen war. Für Van waren diese Ringe die einzige Erinnerung an die er sich geklammert hatte, als seine Eltern tot und sein Bruder verschwunden war. Hitomi war inzwischen in das Kleid geschlüpft. Sie konnte kaum glauben das es wirklich passte, sie hatte nach der Entbindung doch mehr an Gewicht verloren als sie dachte. Es saßs tadellos. Es war Ärmellos und formte ein schönes Dekolte. Um ihre Hüfte bauschte sich der Stoff angenehm auf. Der Rock nach unten war weit ausgestellt. Und natürlich war es strahlend weiß. In den Haaren trug sie kleine Blüten von den Rosensträuchern. Millerna hatte sie mühsam mit eingebracht. Sie hatte wirklich fantastische Arbeit geleistet. Hitomi drehte sich vor dem Spiegel. Ihre Hand strich über die Narbe an ihrer Schulter. Die Wunde war gut verheilt, aber es war eine kleine Narbe zurück geblieben. "Hitomi, man kann sie kaum sehen. Du siehst wunderschön aus." meinte Millerna und legte ihre Hände auf Hitomis Schulter. Sie stand hinter der Braut und blickte durch den Spiegel in ihr Gesicht. "Danke!" flüsterte Hitomi. "Es geht gar nicht darum das man sie sehen kann, habe ich recht?" fragte Millerna vorsichtig. Hitomi sah zu Boden. Sanft drehte Millerna ihre Freundin zu sich herum und hob ihr Gesicht mit der Hand an, sodass Hitomi sie ansehen musste. Hitomi schüttelt langsam den Kopf. Es hatte ihre Freundin doch mehr mitgenommen, als sie zugeben wollte. Hitomi hatte noch mit niemanden über das Gesprochen was ihr wiederfahren war. "Nicht heute." sagte Hitomi schließlich fest und straffte ihre Schultern. Millerna nickte verständnisvoll. "Ich bin immer für dich da, Hitomi!" sagte sie noch. Hitomi umarmte ihre Freundin liebevoll. "Ich bin froh das Allen und du hier seid!" flüsterte Hitomi. Danach schwiegen die Freundinnen und hielten einander im Arm. Nach einer Zeit lösten sich die beiden von einander. Millerna blickte Hitomi zufrieden an. Sie sah Zauberhaft aus. "Wir müssen langsam los!" meinte Millerna. "Ja!" antwortete Hitomi strahlend. Also begaben sich die Beiden auf den Weg in den Hof, dort wartete Merle bereits mit einer Kutsche. Zwei prachtvolle Schimmel standen davor. Die Kutsche war mit weißen und roten Rosen geschmückt. Merle hatte ein creme farbenes Kleid an und eine Sonnenblume im Haar. Merle begrüßte Hitomi mit einer sanften Umarmung. Einen Moment standen die drei Frauen da und sahen einander an. "Du musst jetzt einsteigen Hitomi. Ich werde dir mit einer Nachfolgenden Kutsche folgen." sagte Millerna. "Aber du kannst doch auch mit mir mitfahren." erwiederte Hitomi. "Nein, diese Kutsche ist allein für dich bestimmt, Hitomi, aber keine Sorge, Merle sitzt vorne auf dem Kutschbock. Du bist nicht allein." meinte Millerna und öffnete Hitomi lächelnd die Tür. Mit klopfendem Herzen stieg diese ein. Merle setzte die Pferde mit einem schnalzen in Bewegung, nachdem Millerna ihr das Zeichen gegeben hatte. Auf der Fahrt zur Kirche, sah Hitomi auf ihren Verlobungsring hinab. Immer wieder tauchten Bilder von Van vor ihrem inneren Auge auf. Wie er sie ansah, wie sie sich damals das erste mal gesehen hatten, wie sie sich langsam näher kamen, wie sie sich küssten. Ein lächeln glitt über Hitomis Gesicht und jegliche Anspannung war verschwunden. Ja, das war was sie wollte. Schließlich stoppte die Kutsche und Hitomi konnte eine Ansammlung von Menschen erkennen. Sie erkannte niemanden. Merle öffnete ihr die Tür und streckte ihr eine Hand entgegen. Entschlossen ergriff Hitomi ihre Hand stieg aus. Millerna war schon nach vorne gegangen und stand nun gegenüber von Van und Folken, sie war Hitomis Trauzeugin. Als Hitomi die Kutsche verlassen hatte streckte sich ihr eine weitere Hand entgegen. Der Ritter des Himmels sah sie liebevoll an. Er würde sie auf dem Weg zu Van begleiten. Viel verband sie mit dem Ritter des Himmels. Eine Zeit lang dachte sie sie wäre in den Ritter verliebt doch dann hatte Van sich immer mehr ihr Herz erkämpft und schließlich gesiegt. Innerlich kicherte sie kurz. Dann sah sie in seine blauen Augen und wusste das sie in ihm einen ehrlich Freund gefunden hatte. Beherzt ergriff sie seine Hand und ließ sich von ihm führen. Immer wieder sah sie aus dem Augenwinkel in die Menge, die schweigend da stand und auf sie sah. Das einzige was zu hören war, war die Hymne von Fanelia und das Raunen das durch die Menge ging. Immer wieder hörte Hitomi geflüster. "Sie sieht wunderschön aus!" "Und ihr Kleid erst!" "Sie ist einfach bezaubernd." Hitomi sah wieder nach vorn, sie hatten Van und die anderen fast erreicht. Ihr Blick blieb an Van haften. Er sah wirklich gut aus. Er trug einen schwarzen Anzug und ein weißes Hemd. Die Haare trug er so wie immer. Seine braunen Augen waren auf ihre fixiert und funkelten sie liebevoll an. Allen führte sie die Stufen hinauf und übergab sie dann an Van. Der Ritter zog sich zurück und stellte sich an Millernas Seite auf. Dann nahm er Millerna die kleine Varie ab. Während Merle Vargas auf dem Arm hielt. Van hob Hitomis Schleier an und strich ihn vorsichtig nach hinten weg. Der Priester begann nun mit seiner Rede. "Sehr geehrtes Brautpaar, sehr geehrte Gäste, wir haben uns heute hier versammelt um zwei Liebenden den Weg in die Ehe zu ebnen. Der König von Fanelia hat seine Wahl getroffen, sein Herz hat entschieden, eine Frau seines Herzens und eine Königin auserwähltm, so wollen wir mit Verbindung der Beiden Liebenden beginnen. Ertragt einander in Liebe und seid darauf bedacht, zu wahren die Einigkeit im Geist durch das Band des Friedens. Seid fröhlich in Hoffnung, geduldig in Trübsal, beharrlich im Geist. So will ich euch mit Hilfe des mir verliehen Amtes nun vermählen, doch zurvor sprecht eure Gelübte. Hitomi begann mit ihrem Eheversprechen. "Liebster Van, so viele Hindernisse standen uns im Weg und doch haben unsere Herzen immer wieder zusammen gefunden. Und nun möchte ich solange es mir erlaubt ist, immer bei dir sein. Wo du hingehst, da will ich auch hingehen, wo du bleibst, da bleibe ich auch. Dein Volk ist mein Volk, und ich möchte Freude, Leid und Glück mit dir teilen . Ich schwöre dir meine innigste Liebe, die nur dir bestimmt ist. Sodass wir auf immer eins sind. Unsere zwei Süßen bestätigen diese tiefe Liebe. Und ich weiß das wir immer zusammen sein werden, weil wir uns lieben." Hitomi endete und sah Van liebevoll an. Sie hatte sich soviele Anfänge für ihr Gelübte zusammen geschrieben doch letzt endlich hatte sie nur ihr Herz sprechen lassen. Van hatte tränen der Rührung in den Augen, er schluckte bevor mit seinem Versprechen begann. "Hitomi, meine Liebe zu dir habe ich damals nicht gleich erkannt, doch mein Herz war sich dieser recht schnell sicher. Ich bin froh das wir uns damals begegnet sind. Du hast mein Leben verändert. Du gabst mir halt und vertrauen in den dunkelsten Stunden meines Lebens. Du warst mein Licht, du hast mir die Augen für die Liebe geöffnet. Ich liebe dich mit jeder Faser meines Herzens, nichts ist mir so lieb und teuer wie unsere kleine Familie. Auch ich möchte alles was in meinem Leben passiert mit dir teilen. Wir sind eins geworden, der Beweis dafür sind Varie und Vargas. Ich möchte euch Kraft, Liebe und Freude schenken, doch ebenso möchte ich euch Trost spenden, euer Leid auf mich nehmen und euch beschützen. Auf das wir ewig miteinander verbunden sind." Van sprach den letzten Satz und schwieg dann. Schließlich gab Folken die Ringe, welche auf einem roten Samtkissen lagen an den Priester. Dieser hielt sie nun Van hin. Van ergriff den kleineren Ring und ergriff Hitomis Hand. Dann blickte er sie noch einmal lächelnd an und schob den Ring auf ihren Finger. Hitomi betrachtete den Ring, er war schön, feine Linien verzierten ihn und er glänzte im Licht der Sonneneinstrahlung. Hitomi sah auf und ergriff Vans Ring. Behutsam schob sie ihm diesen auf den Finger. Auch dieser Ring hatte feine Verzierungen. Dann blickte sie einander wieder an. "Nun, da ihr eure Versprechen gegeben habt, so mögen diejenigen sprechen, die dieser Hochzeit, aus welchen Gründen auch immer, nicht zustimmen sprechen oder für immer schweigen." Niemand gab einen Laut von sich. "So vermähle ich euch zu Mann und Frau. Ihr dürft eure Braut nun Küssen, König Van." meinte der alte Priester lächelnd. Van ergriff zärtlich Hitomis Gesicht mit beiden Händen. Ihre Gesichter näherten sich. Schließlich berührten sich sanft ihre Lippen und sie küssten sich liebevoll. Als sie sich von einandner lösten drehten sich beide zu ihren Trauzeugen um, Van übernahm den kleinen Vargas. Behutsam legte ihn Merle mit tränen in den Augen in Vans Arme. Während Hitomi von Allen die kleine Varie in Empfang nahm. "Dann wollen wir ganz nach Tradition die beiden Kinder taufen und ihre Namen im Stammbaum festhalten!" erklärte der Priester. "Zuerst der Junge. Tretet vor König Van." Van tat wie ihm geheißen und hielt seinen Sohn über das Taufbecken. Vorsichtig benässte der Priester den Hinterkopf des Jungen und sprach fanelische Schutzgebete. Danach war Varie an der Reihe. Van war mit seinem Sohn auf dem Arm zurückgetreten und beobachtete nun sorgfälltig was der Priester tat. Hitomi war vorgetreten und dem Mädchen lief das heilige Wasser über den Hinterkopf auch ihr wurden Schutzgebete gesprochen. Nachdem auch Hitomi mit ihrer Tochter zurückgetreten war, legte der alte Mann den Stammbaum an. Mit geschwungener Schrift schrieb er im Familienbuch, welches weit in Vans Familie zurückreichte. Schließlich schloss er das Buch und übergab es an Folken. Dann brach ein Jubelsturm in der Menge los. Kapitel 20: Finsternis ---------------------- Finsternis Hitomi und Van gingen Hand in Hand die Stufen hinunter, jeder der Beiden hatte eines der Kinder im Arm. Dann stiegen sie in die Kutsche und wurden zum Thronsaal gebracht. In der Kutsche waren kleine Körbe für die Zwillinge bereitgestellt worden. Varie und Vargas lagen eingekuschelt in ihren Decken. Auf der Fahrt zum Thronsaal küssten sich Van und Hitomi immer wieder leidenschaftlich. Sie warfen sich verliebte Blicke zu. Und immer öfter fiel ihr Blick auf die Zwillinge, die zufrieden schliefen. "Du machst mich zum glücklichsten Menschen auf ganz Gaia." flüsterte Van. Hitomi sah in seine haselnussbraunen Augen. Ihre Antwort darauf war ein weiterer zärtlicher Kuss. Als sie am Hofe ankamen, stiegen sie langsam aus. Sie bemühten sich so leise wie möglich zu sein und übergaben die Kinder an Rosa, die schnell ihre Glückwünsche überbrachte und dann mit den Kindern nach oben verschwand. Langsam trafen auch die Gäste ein. Van und Hitomi hatten im Thronsaal platz genommen und nahmen nach und nach die Geschenke und Glückwünsche an. Die Freunde der Beiden hatten es vorerst aufgegeben und sich ans Buffet zurück gezogen. Sie würden wohl warten bis der Ansturm auf das Königspaar vorbei war. Van kannte die meisten Gäste, die sich bei ihnen zum gratulieren aufgestellt haben. Hitomi sah ihn beeindruckt an, wie konnte er sich nur all diese Namen merken? Immer wieder nickte Hitomi den Leuten zu und bedankte sich höflich. Nachdem sich der Ansturm gelegt hatte, stand nun Rubro vor dem Königspaar. Hitomi stand auf. "Ich würde gerne mit dir reden, aber nicht hier. Lass uns auf die Terrasse gehen."schlug Hitomi vor. Rubro nickte zustimmend und folgte ihr. Van sah den beiden lächelnd nach, doch was war das? Aus dem Augenwinkel hatte er eine Person wahrgenommen, die ihm nicht geheuer vorkam. Erfolglos suchte er mit seinen Augen den Saal ab. Er konnte ihn nicht mehr ausfindig machen. Van stand auf und begab sich auf die Suche nach dieser Gestalt. Behutsam schlängelte er sich aufmerksam durch die Menge. Er hatte ein äußerst ungutes Gefühl. Immer wieder sah er sich um, doch vergebens. Schließlich war er auf der anderen Seite des Saales angekommen, die Tür zum Garten stand auf. Vans Augen verengten sich zu schlitzen, hatte er dort eben den Mantel des Unbekannten gesehen. Er trat aus der Tür und sah die untergehende Sonne, es würde bald dunkel werden. Wieder nahm er aus dem Augenwinkel eine huschende Bewegung wahr. Hitomi und Rubro hatten die Terasse erreicht. Sie lehnte sich an die Brüstung und sah auf ihre Hände. Rubro stand da und sah sie abwartend an. Schließlich war es aber doch er, der zuerst Worte fand. "Du siehst wunderschön aus." sagte er und lächelte Hitomi an. Hitomi wandte den Kopf und lächelte ihren Vater an. "Danke!" sagte sie schließlich. "Du, ... ich... für mich ist das alles ziemlich schwer zu verstehen, ich werde Zeit brauchen." erklärte Hitomi und sah ihn weiterhin an. "Das kann ich gut verstehen, auch ich wusste nichts von dir. Deine Mutter ist damals verschwunden, als mich dieser Zauber befallen hatte. Sie ist bestimmt gegangen um dich zu schützen, Hitomi. Du darfst ihr nicht böse sein." meinte Rubro leise und sein Blick wurde traurig. Hitomi schnaufte ungehalten, doch als sie seinen Gesichtsausdruck sah, verschwand ihr ärger. "Du liebst sie immer noch, habe ich recht?" fragte Hitomi. Rubro nickte. "Wie war das denn damals?" fragte sie schließlich. "Deine Mutter kam her mit dieser seltsamen Lichtsäule, zu der Zeit war noch kein Krieg auf Gaia. Ich habe sie gefunden, sie hatte das Bewusstsein verloren. Also habe ich sie mit nach Freyd genommen. Sie war lange bei uns. Wir haben uns kennen und lieben gelernt. Wir waren sogar verlobt, doch dann ist mir dieses Unheil wiederfahren. Ich denke sie ist damals vor mir geflohen, sie wusste ja nicht, das ein Drache mich beherrscht. Sie hatte angst um dich, Hitomi. Seit dem habe ich sie nicht mehr gesehen. Doch du ähnelst ihr sehr. Besonders dein Gesicht, ja, sie hatte denselben geheimnisvollen Ausdruck wie du ihn hast." meinte er leise. "Mh, ich möchte das wir uns besser kennen lernen, falls dir das Recht ist?" fragte Hitomi langsam. "Ja, sehr gerne!" sagte Rubro erfreut. Er lächelte. "Gut," sagte Hitomi, "dann schlage ich vor das wir jetzt zusammen tanzen." meinte Hitomi munter und packte ihren Vater bei der Hand. Zurück im Saal spähte sie nach Van, doch er war nirgends zu sehen. Mit einem Schulterzucken lies sie sich von ihrem Vater führen, er konnte wirklich gut tanzen. Und so drehten sie sich mit den anderen zu der Musik. Plötzlich wurde Hitomi schwindelig, ihr wurde schwarz vor Augen und sie sank in die Arme ihres Vaters. Um sie herum wirbelten die Leute, bis sie sich in ihrem Zimmer wieder fand. Ahnungslos drehte sie sich. Van war da. Er stand mit dem Rücken zu ihr. Er schien die Kinder anzusehen, denn er stand an der Wiege der Kleinen, doch plötzlich, was tat er? Er hatte einen Dolch in der Hand. Er hob ihn an und stürzte auf die Kinder nieder."VAAAAANNNNN!" Hitomi schrie so laut sie nur konnte. Er drehte sich um und sah sie an, doch das waren nicht die Augen des Königs, nichts von dem warmen Braun war übrig, nichts von den liebevollen Blicken, nein, sein Blick war kalt und seine Augen trüb. Kalt starrte er sie an. Dann spannte er seine Muskeln und breitete seine Flügel aus. Doch, Hitomi konnte nicht verstehen was sie da sah, es waren keine weißen Federn mehr, nein, die Schwingen waren ledrig und dunkel, wie die einer Fledermaus. Das Messer noch immer in der Hand, Blut tropfte herab. Ein finsteres Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus. Langsam trat er auf sie zu. Doch dann kurz bevor er sie erreicht hatte begann sich der Raum zu drehen und Hitomi wurde erbarmungslos in die Wirklichkeit zurückgerissen. Viele besorgte Augen sahen auf sie hinab, doch Van war nicht da. Rubro half ihr auf. Panisch und mit glasigen Augen drängte sich Hitomi durch die Menge, sie musste Van finden, irgendetwas passierte gerade in diesem Moment mit ihm. Er würde doch niemals seine Kinder umbringen. Rubro versuchte ihr zu folgen. Hitomi war Fassungslos, vollkommen hektisch schob sie die Leute an die Seite, sie musste Van finden. Immer wieder rief sie seinen Namen. Sie fragte die anderen Gäste ob ihn nicht jemand gesehen hat. Doch niemand hatte den König mehr gesehen. "Van!" rief sie immer wieder bis Allen und Millerna neben ihr standen. Sie versuchten Hitomi zu beruhigen, doch sie wirbelte vollkommen aufgebracht herum. Tränen liefen über ihre Wangen. Immer wieder rief sie seinen Namen. "Hitomi, so beruhige dich doch, was ist denn los?" fragte Allen ruhig und packte die Königin Fanelias grob an den Armen. "Wir müssen ihn finden...., sonst geschieht ein Unglück!" schrie sie den Ritter an und tobte in seinen Armen. Auch Millerna stand nun neben den Beiden. "Hitomi, wir können dir doch so nicht helfen." versuchte Millerna auf Hitomi einzureden. Die Musik war abgestellt worden und alle Blicke waren auf die Drei gerichtet. Merle schob sich durch die glotzenden Leute zu ihren Freunden. "Hitomi, was ist denn hier los?" fragte Merle aufgebracht. Auch Folken hatte die Schreie von Hitomi vernommen und kam mit Merle bei den Freunden an. "Wir müssen Van finden, Merle, schnell... wir müssen ihm helfen!" schrie Hitomi noch einmal und kämpfte wieder gegen den Griff von Allen an. "Allen lass sie los! Du hast sie doch gehört, wir müssen Van suchen!" sagte Merle und zog an Allens Armen. Der Ritter löste den Griff. Hitomi stürmte mit Merle weiter. "Sucht ihr hier weiter im Palast, wir werden draußen suchen!" rief sie dem Ritter noch zu. "Wer seid Ihr, kommt raus und zeigt Euch!" polterte Van, dem Eindringling entgegen. Hinter einer Säule trat eine schlanke Gestalt vor. Gekleidet in einen Umhang, das Gesicht verdeckt durch eine große Kapuze. "Ihr habt mich gefunden, König Van!" sprach eine sanfte Stimme zu ihm. "Was wollt Ihr hier?" fragte er zornig. Doch ehe sich Van bewegen konnte hatte die Gestalt ihn mit schnellen Sprüngen eine Nadel in den Nacken gestochen. Er sackte auf die Knie. Irgendetwas passierte mit ihm, er fühlte sich komisch. Alles um ihn herum begann sich zu drehen. Er hörte wie jemand an ihn heran trat und die Nadel entfernte. Dann sprang das Wesen mit eleganten Sprüngen davon. Weit entfernt hörte Van Stimmen, Hitomi war eine von den Stimmen, die er hörte. Weit entfernt schrie der weiße Drache auf, sein Herz hatte sich vor Schmerz zusammen gezogen. Eines seiner Kinder, es litt... doch da war noch mehr, er verlor die Verbindung... welches... streng dich an... doch das Band was ihn mit seinem Kind verband schien zu reißen, trotz der starken Schmerzen konzentrierte sich der Drache auf seine Kinder... "VAAANNN!" rief er unter Schmerzen aus Merenga war bei ihm und stützte seinen Bruder. Auch Hitomi blieb stehen und sackte dann auf die Knie, ein furchtbarer Schmerz drang durch ihren Körper, es kam von ihrer Schulter, sie schmerzte, blut sickerte über den weißen Stoff, "der Drache" schoss es ihr durch den Kopf, auch er musste fühlen das etwas schlimmes passiert war. Unaufhörlich drängte sie der Wunsch Van zu finden weiter. Merle war sofort zur Stelle. "Hitomi, du blutest, wir müssen sofort Millerna auf suchen." sprach Merle verängstigt. "Nein, ich gehe ohne Van nirgendwo hin, wir suchen erst Van, hörst du!" Hitomi richtete sich mit Merles Hilfe wieder auf und ging weiter. Als sie am Garten ankamen, konnten sie ihn sehen. Er kniete und hatte die Hände auf den Boden gestützt. Er atmete schwer. Hitomi lief schneller, immer schneller. Als sie bei ihm ankam lies sie sich neben ihm fallen und hob mit ihren Händen sein Gesicht an. "Van!" sagte sie ängstlich. Der Blick des König war glasig und schien weit weg. Doch dann hob er den Blick und sah sie an, es waren die Augen, die sie in der Kutsche noch so verliebt angesehen haben und jetzt guckte er sie genauso an. "Van, was ist passiert?" fragte sie aufgebracht. Sein Blick fiel auf das Blut. "Du bist verletzt!" meinte er leise und hob eine Hand an ihre Schulter. "Das ist nicht schlimm, Van! Sag mir lieber was hier passiert ist." erwiderte Hitomi und ergriff seine Hand. Sie sah ihm fest in die Augen. "Ich weiß auch nicht... ich... glaube ich bin jemandem gefolgt. Ja, ich habe jemanden gesehen und bin ihm bis hierher gefolgt... Hitomi, egal was auch geschieht, ich liebe dich, vergiss das nicht!" Van sah sie flehend an. "Van, was.... was redest du denn da?" Hitomi sah ihn verwirrt an. Doch plötzlich krümmte sich der König vor Schmerzen. Hitomi drückte sich an ihn. Was war bloß geschehen? Und was hatte ihre Vision zu bedeuten. Van schrie laut auf, die Schmerzen mussten furchtbar sein. Hitomi spürte wieder einen starken Schmerz an ihrer Schulter, die Narbe war gerissen und wieder floss blut an ihrer Schulter hinab. Auch Allen und Folken waren eingetroffen, sowie Millerna. Die Freunde standen schockiert um das Königspaar herum. Hitomi spürte das der Drache dieselben qualen litt wie Van. "Oh Van!" wimmerte Hitomi und zog sich noch fester an ihn. Immer wieder schrie der König unter den starken Schmerzen auf. "Wir müssen doch irgendetwas tun können?" fragte der Ritter des Himmels rasend vor Angst. Er konnte es nicht mit ansehen. Irgendetwas musst man doch tun können? Doch dann sackte der König von Fanelia letztendlich am Boden zusammen, er gab keinen Laut mehr von sich. Hitomi richtete sich etwas auf, ihr stand die pure Verzweiflung ins Gesicht geschrieben. "VAAAANNNNN!" schrie sie ihn an und rüttelte an ihm, doch es tat sich nichts. Millerna war neben Hitomi zu Boden gegangen und überprüfte den Herzschlag des Königs. "Er lebt, Hitomi, sein Körper schützt ihn, indem er ihn in eine Ohnmacht fallen lässt. Wir sollten euch beide von hier weg bringen, ihr braucht Ruhe." meinte die Prinzessin tonlos. Allen trat näher und versuchte Hitomi von Van zu lösen, doch immer noch kämpfte sie, schließlich brach sie weinend zusammen. Und der Ritter konnte sie auf den Arm nehmen. Während Folken seinen Bruder behutsam hoch hob. "Merle, wie kommen wir ungesehen zu den Zimmern der Beiden?" fragte Allen, es wunderte ihn sowieso das noch keiner der Gäste den Trubel mitbekommen hatte. "Ich zeige euch den Weg, schnell!" meinte die Katzenfrau und schlich auf weichen Sohlen vor. Niemand der Freunde hatte die Fremde Gestalt im Baum bemerkt. Lydria hatte sich ruhig verhalten und das Geschehen beobachtet. Ihr war nicht wohl dabei gewesen, dem jungen Königin diesen Dämon zu überbringen, doch es war ihr Auftrag gewesen. Es war das erste mal seit langer Zeit das sie Mitleid empfand. Der junge König und seine Partnerin hatte schon so viel ertragen müssen. Und dann ausgerechnet heute musste sie den Wunsch ihres Meisters befolgen. König Van würde schon bald nicht mehr der sein, der er einmal war. Dieser mächtige Dämon würde ihn verändern. Es würde neue Kriege geben. Und diesesmal konnte ihm nicht mal seine Frau helfen. Lydria erinnerte sich an das finstere Lachen ihres Meisters. Er hatte lange überlegt wie er die Beiden von einander trennen konnte. Da der dunkle Herrscher gefallen und nun wieder der zweite Schutzpatron Gaias war musste er sich etwas neues überlegen. Sie wusste nicht ob es richtig gewesen war. Sie war hin und her gerissen, doch nun war es zu spät. Sie wandte sich ab und sprang geschmeidig durch die Baumwipfel. "Merenga, ich muss dort hin, irgendjemand beraubt mir meine Kinder!" schnaufte Draco aufgebracht. "Dann werde ich dich begleiten, Bruder!" erwiederte Merenga. "Van ist etwas schlimmes wieder fahren, sie brauchen uns jetzt." murmelte der weiße Drache während er sich mühsam in die Luft erhob. Er hatte immer noch Schmerzen und doch versuchte er immer noch, die Schmerzen die Van erlitt auf sich zu nehmen. Das Band zwischen ihnen war nur noch ganz schwach. Er durfte Van nicht verlieren. Merenga flog dicht neben seinem Bruder. Immer wieder äugte er besorgt hinüber. In dem Zimmer angekommen legte Folken Van auf dem Bett ab. Allen tat es ihm gleich und auch Hitomi wurde auf dem weichen Bett abgelegt. Millerna inspizierte die Wunde an Hitomis Schulter. Sie hatte einiges an Blut verloren. Schließlich hatte die Erschöpfung gesiegt, sie hatte auf dem Weg nach oben immer noch etwas gemurmelt, doch Millerna hatte sie nicht verstehen können. Sie reinigte die Wunde und nähte sie erneut zu. Nachdem Millerna Hitomi versorgt hatte, kümmerte sie sich um Van. Sie suchte ihn nach Verletzungen ab und taste auch die inneren Organe ab. "Alles in Ordnung", murmelte die Prinzessin in Gedanken. "Was ist das?" Sie fühlte über Vans Nacken, es war eine blutige Kruste. Vorsichtig schob sie die Haare an die Seite. Als sie die Wunde erblickte trat sie erschrocken einige Schritte zurück. "Was ist los, Millerna?" fragte Folken der mit Allen näher getreten war. "Er... er wurde mit einem Dämon belastet." sprach sie zögernd, ihre Hände zitterten. Millerna kannte nur die Erzählungen, dieser teuflischen Waffe. "WAS?" Folken trat hektisch auf seinen Bruder zu und beäugte die Wunde in seinem Nacken. "Das können nur die Zaibacher gewesen sein." grollte er. "Millerna, was können wir für ihn tun?" fragte er nun in Sorge. "Nichts!" antwortete die Prinzessin. "Ich kenne keine Heilungsmethode, es kommt darauf an wielange Van sich gegen diesen Dämon wehren kann und wie mächtig dieser Dämon ist, doch... es steht fest, das dein Bruder irgendwann diesen Kampf verlieren wird. Und dann wird nichts mehr von dem Van, wie wir ihn kennen übrig sein." Folken drehte sich um verließ eilig das Zimmer. Er hetzte durch die Gänge, bis er am Thronsaal angekommen war. Die Leute standen da und sahen ihn fragend an. "König Van hatte einen Unfall, wir bitten euch darum euch in eure Gemächer zurück zu ziehen. Falls ich etwas neues erfahre werde ich es mitteilen." verkündete er. Immer wieder suchte zwischen den Menschenmassen seine Freundin. Wo war sie nur? Hatte sie denn nichts davon mitbekommen. Schließlich erblickte er Valerius, der Junge sah ihn ängstlich an. "Was ist mit Onkel Van?" fragte Valerius seinen Vater besorgt. "Es wird ihm bald wieder besser gehen, wo ist deine Mutter?" fragte er seinen Sohn als er ihn im Arm hielt. "Sie wollte nach draußen." antwortete der Junge und zeigte auf die Terrassen Tür, auf dem Weg dorthin stieß er auf Rubro, der ihn mit besorgten Augen anblickte. "Wo ist Hitomi, geht es ihr gut?" fragte er aufgewühlt. Folken fasste ihn an den Schultern. "Ja, es geht Hitomi gut, es ist nichts passiert. Wir müssen Alessandra finden, sie ist die einzige die uns jetzt helfen kann. Hilfst du mir sie zu suchen?" fragte Folken. "Ja!" antwortete Rubro und ging mit Folken auf die Terrasse. Da stand sie. Ihr schwarzes Haar wehte im Wind. Sie blickte über die Schulter zu den beiden Männern. Sie erkannte sofort das irgendetwas passiert sein musste und kam ihnen entgegen. "Wir müssen sofort nach oben, es geht um Van! Komm schnell, ich erzähle dir unterwegs alles weitere." meinte Folken. Sie nickte und folgte den beiden Männern. Als sie den Thronsaal passiert hatten und auf der Treppe nach oben waren, begann Folken leise zu erzählen was geschehen war. Alessandra sah ihn schockiert an und erhöhte ihr Tempo. Sie kamen am Zimmer an, dort warteten die drei Freunde bereits vor der Tür. Als sie eintraten stand Van am Fenster. Er schien einen anderen Ausgang als die Tür zu suchen. Als er die Beiden bemerkte drehte er sich in Abwehrhaltung zu ihnen um. Seine Augen funkelten ihnen Schwarz entgegen. Alessandra hielt die Luft an. Ja, sie kannte diese Waffe nur zu gut. Die Zaibacher hatten die alten Dämonen der Urzeit befreit und nutzten sie für ihre Zwecke. Langsam rührte sich auch Hitomi. Sie setzte sich auf und sah zu Van hinüber. "Van!" murmelte sie verschlafen. Er stand nahe bei den Kindern. Wieder traten die Bilder ihrer Vision vor ihrem inneren Auge auf. Auch der Dämon schien bemerkt zu haben wo sie hinsah. Lächelnd zog er einen Dolch hervor. Hitomi sprang auf. "Tu das nicht Van." flehte sie an, tränen liefen über ihre Wangen. Doch er lächelte nur weiter und hob seine Hand in der sich der Dolch befand. "VAAAANNN!" Hitomis schrei gellte durch den Raum. Dann hatten sich auch schon ihre weißen Schwingen ausgebreitet und sie stellte sich zwischen ihn und die Kinder. Sie sah das Messer, wie es auf sie zu flog. Sie sah in Vans Augen, sie waren nicht mehr von diesem warmen Braun erfüllt, nein, sie waren Schwarz.... Schwarz wie die Finsternis. Doch dann plötzlich hielt er inne, ließ das Messer sinken. Seine Augen flackerten, immer wieder kam das Braun zu vorschein. Doch das Schwarz mischte sich mit dem Braun. Schließlich sah er Hitomi noch einmal an und sprang dann durch das Fenster. Alle Freunde waren wie erstarrt. Sie konnten nicht glauben was dort geschehen war. Hitomi war ans Fenster getreten und sah in den dunklen Nachthimmel. Tränen liefen ihr Gesicht hinab, dann wandte sie sich ihren Kinder zu. Mit großen Augen sahen diese ihrer Mutter entgegen. "Euch ist nichts passiert." flüsterte sie leise und strich beiden Kindern über die Wange. Dann wandte sie sich ihren Freunden zu. Fasziniert blickten diese auf Hitomi. Sie schloss die Augen und entspannte sich. Langsam zogen sich die weißen Schwingen wieder zurück. Folken trat auf sie zu und umarmte sie. "Wir müssen dir einiges erklären." meinte Folken. Nachdem er sich aus der Umarmung gelöst hatte, senkte er beide Arme in die Wiege und hob Vargas hoch, der kleine Junge weinte, ebenso das Mädchen. Hitomi streckte die Arme nach ihr aus und drückte sie an sich. "Euch nehmen wir besser mit!" meinte Folken, dann schob er Hitomi sanft vor sich her. Völlig entkräftet ließ sich der König am Seeufer nieder. Im Schutz der Dunkelheit hockte er dort. Blut lief an seinen Armen und am Gesicht hinab, er hatte sich Schnittwunden an den brechendem Glas zugezogen. Er war vollkommen schockiert, was hatte er dort gerade tun wollen, es war als hätte jemand anders seinen Körper gelenkt. Er hätte beinahe seine Kinder und Hitomi getötet, doch als sie plözlich vor ihm stand. Konnte er seinen Körper wieder kontrollieren. Er war nur Zuschauer gewesen. Doch Hitomi hatte ihn irgendwie zurückgerissen. Doch dann riss ihn diese fremde Kraft mit sich durch das Fenster. Er verstand das alles nicht. Plötzlich hörte er hinter sich Schritte im Gras. Doch er blieb sitzen, zu schwach, zu gleichgültig war ihm alles im Moment, er hatte beinahe seine Familie getötet. Neben ihm blieb eine verhüllte Gestalt stehen. Van sah auf. Er erkannte diese Person und war mit einem Satz auf den Beinen. Wütend funkelte er die verhüllte Gestalt an. "Was hast du mit mir gemacht?" schrie er wütend. Die verhüllte Person hob die Hände und striff ihre Kapuze ab. Eine Frau? Ging es Van durch den Kopf. "Ich habe dich mit einem Dämon infiziert. Es war der Wille meines Herrn." flüsterte Lydria und sah traurig zu Van. "Mit einem Dämon?" wiederholte Van leise "Ja, er wird mehr und mehr die Kontrolle über dich gewinnen. Ich wollte das nicht.... ich dürfte noch nicht einmal hier sein." Van war vorgesprungen und hatte die Frau an der Kehle gepackt. "Du bist es aber! Wegen dir hätte ich fast meine Familie abgestochen." brüllte er ihr entgegen. Lydria bekam kaum Luft. Sie schnappte heftig nach Luft. "Es gibt Heilung, König Van!" brachte sie mühsam hervor. Van stieß sie von sich. Lydria taumelte zurück und fiel zu Boden. Sie atmete heftig, als sie sich etwas beruhigt hatte stand sie langsam auf und blickte den König an."Von welcher Heilung sprecht ihr?" fragte er traurig. "Ihr könnt gerettet werden...!" plötzlich fiel Lydria auf die Knie. Sie spuckte Blut. Van eilte zu ihr. "Was ist mit euch?" fragte er besorgt. Sie lächelte ihn an. "Ich bezahle.... für meinen..... Verrat, mein Herr weiß.... das ich..... bei euch bin." krächzte sie. "König Van, hört mir zu, ihr könnt noch gerettet werden. Jene die euch liebt, kann den Dämon vertreiben." dann brach sie zusammen. Sie war tot. Fassungslos sah Van auf ihren Körper hinab. Dann begann plötzlich Vans Pendel zu glühen. Verwirrt sah er hinab. "Hitomi!" flüsterte er leise. Dann sah er sie, eine gewaltige Lichtsäule. "HITOMMMMI!" schrie Van in Richtung Palast. "Keine Sorge, mein Sohn, sie wird wieder kommen!" hörte er weit entfernt den Drachen sprechen. Seine Stimme beruhigte ihn. Doch dann wurde es Schwarz vor den Augen des Königs. "Van, beherbergt einen Dämon." sagte Alessandra. "Einen der übelsten Sorte. Aber wir können ihn retten, viel mehr, du kannst ihn retten, Hitomi." fügte sie leise hinzu. "Aber wie!" meinte Hitomi kraftlos. "Die Zeit, die ich bei den Zaibachern verbracht habe, dort habe ich gesehen das es möglich ist, den Wirt zu retten. Jedoch ist es nur möglich wenn man tiefstes Vertrauen zu einander hat. Es ist nicht ungefährlich. Es gibt die Möglichkeit über einen direkten Kontakt oder über die Traumwelt. Dämonen sind Listenreich. Aber in der Traumwelt haben sie nicht das geringste entgegen zu setzten. Ich weiß natürlich nicht, welches Spezialgebiet dieser Dämon beherrscht. Aber du, Hitomi, du bist eins mit der Traumwelt. Und du wirst Unterstützung bekommen!" meinte Alessandra und deutete auf das Fenster. Vor dem Fenster schwebten die zwei Drachen und lugten hinein. Hitomi sah entschlossen auf. Sie würde Van nicht aufgeben. Niemals. "Wir versuchen es, doch zuvor, werde ich meine Kinder von hier fort bringen. Ich darf nicht noch einmal riskieren das sie einer solchen Gefahr ausgesetzt werden." sagte sie fest. Dann hob sie die Beiden auf ihren Arm. "Ich bin bald zurück!" sagte sie noch dann schloß sie die Augen. Eine weiße Lichtsäule bildete sich mitten im Palast. Als diese sich auflöste war Hitomi mit den Kindern verschwunden. Kapitel 21: Gedankenwelten -------------------------- Gedankenwelten Als Hitomi ihre Augen wieder öffnete erkannte sie den Sportplatz ihrer Schule. Sie hatte es tatsächlich geschafft, sie war auf die Erde zurückgekehrt. Sie blickte auf ihre Kinder, die sie im Arm hielt, die Beiden sahen sie mit großen Augen an. "Ich muss euch erst mal hier lassen, aber keine Sorge ich komme euch wieder abholen. Euer Vater braucht dringend meine Hilfe. Und ihr seid hier in Sicherheit." meinte Hitomi und wieder füllten sich ihre Augen mit Tränen. Warum musste das alles geschehen? Hatten Van und sie nicht genug durchgemacht? Wurde es nicht langsam mal Zeit, das auch sie ihr Glück fanden und es auch leben konnten? Hitomi seuftze einmal laut auf und setzte sich in Bewegung. Als sie vor ihrem Haus ankam blieb sie kurz stehen. Sie war immer noch wütend auf ihre Mutter. Sie hatte sie so viele Jahre lang belogen. Und jetzt lebte sie hier und tat so als hätte es Gaia nie gegeben, als hätte es Rubro nie gegeben. Hitomi verstand das alles nicht. Wie konnte man die Liebe seines Lebens einfach so aus seinem Gedächtnis streichen und einfach ein anderes, ein neues Leben leben? Doch sie musste ihre Wut beiseite schieben, jetzt war nicht der Zeitpunkt um das zu besprechen. Sie musste Van helfen. Und dafür musste sie ihre Kinder in Sicherheit wissen. Langsam ging sie grauen Steinplatten entlang, die zur Haustür führten. Sie wusste das ihre Mutter für Notfälle einen Schlüssel unter dem Blumenkasten versteckt hatte. Behutsam legte sie ihre Kinder auf der Fussmatte ab und machte sich an dem Blumenkübel zu schaffen. Dann sperrte sie die Tür auf und schaltete das Licht im Flur ein. Sie hob ihre Kinder in den Arm und schloss die Tür. Sie stieg die Treppen zu ihrem Zimmer empor. Als sie ihre Tür erreicht hatte, hörte sie Geräusche aus dem Schlafzimmer ihrer Mutter. Hitomi hatte die Zwillinge auf ihrem Bett abgelegt und liebevoll zugedeckt. Sie saß auf der Bettkante und schaute in die Gesichter ihrer Kinder. Fast schien es so als spürten die Beiden, das etwas nicht in Ordnung war. Sie waren ungewöhnlich ruhig und hatte ihre Augen immer noch aufmerksam auf ihre Mutter gerichtet. Kasuma traute ihren Augen nicht. Sie stand im Schlafanzug im Türrahmen und sah ihre Tochter die auf ihrem Bett hockte. "Hitomi?" fragte Kasuma leise und trat einen Schritt näher. Hitomi blickte über ihre Schulter und sah ihre Mutter an. "Ja, ich bin es!" antwortete sie. Als Kasuma näher getreten war, konnte sie die Zwei Säuglinge erkennen. Sie hielt den Atem an und trat an Hitomi heran. Sanft legte sie ihrer Tochter eine Hand auf die Schulter. "Hitomi...!" brachte sie mühsam hervor. "Das sind Varie und Vargas... ich möchte sie für eine Zeit in deine Obhut geben." meinte Hitomi leise. Immer noch war ihr Blick auf ihre Kinder gerichtet. Kasuma beugte sich vor und sah in Hitomi Gesicht. Kasuma erschrak bei dem Anblick ihrer Tochter. Sie hatte dunkle Schatten unter den Augen und ihre Augen waren rot vom weinen. "Hitomi, was ist denn los?" fragte Kasuma besorgt. "Ich muss Van helfen, aber ich habe angst um die Kleinen, deshalb bin ich hier. Ich muss bald wieder los." meinte Hitomi tonlos. Dann sah sie ihre Mutter an. Ihr Blick war traurig und abweisend zu gleich. "Ich weiß das du mich nicht verstehen kannst, Hitomi, aber ich habe es für dich getan." versuchte Kasuma einen erklärungsversuch. "Ich bin nicht gekommen um mit dir darüber zu reden. Das muss warten." sagte Hitomi und stand auf. "Aber du kannst doch einfach hier bleiben, ich sagte dir doch das dieser Planet nie in Frieden leben kann!" versuchte Kasuma ihre Tochter zu belehren. Hitomi hob eine Hand und bedeutete ihr den Mund zu halten. Kasuma hatte ihre Tochter noch nie so erlebt. Sie spürte das ihre Tochter innerlich tobte, doch äußerlich schien sie vollkommen ruhig. Kasuma schwieg und sah ihre Tochter einfach nur an. "Ich werde nicht davon laufen und Van allein lassen. Ich liebe ihn und ich habe ihm ein Versprechen gegeben. Ich werde ihn nicht sterben lassen nur um meine eigene Haut zu retten." presste sie zwischen den Lippen hervor. Kasuma erschrak bei den Worten, die Hitomi aussprach als wären sie Gift. "Ich werde die Beiden noch füttern und dir etwas hier lassen, damit du sie füttern kannst." sagte Hitomi wieder etwas ruhiger. Kasuma nickte, sie hatte erkannt, das Hitomi nicht davon abzuhalten war. Sie hatte Respekt vor ihrer Tochter und Kasuma war unheimlich stolz, auch wenn sie das jetzt nicht würde sagen können. Warum hatte sie diesen Mut nicht? Warum war sie nicht bei ihm geblieben, Hitomis Situation war anscheinend ähnlich. Und doch kämpfte sie unaufhörlich. Anscheinend hatte sie diesen König tatsächlich geheiratet, grübelte Kasuma und beobachtete ihre Tochter, während diese ihre Kinder fütterte. Nachdem beide Kinder satt waren, drücke Hitomi beide nacheinander noch einmal an sich. Wieder liefen Tränen über ihre Wangen, sie wollte sie am liebsten gleich wieder mitnehmen. Doch sie wusste das zu gefährlich war. Sie küsste Varie und Vargas auf die Stirn und stürzte dann aus dem Zimmer. Kasuma folgte ihr die Treppe hinunter. "Hitomi?" fragte Kasuma vorsichtig als ihre Tochter bereits an der Haustür war. "Ich bin stolz auf dich. Und ich wünsche dir viel Glück." meinte Kasuma. Hitomi sah ihre Mutter über die Schulter hinweg an. Ein lächeln bildete sich auf ihrem Gesicht. Ja, sie lächelte. Dann verschwand sie in der Dunkelheit. Folken und die anderen überlegten derzeit wie sie Hitomi am besten helfen könnten. Draco und Merenga waren auch bei ihnen. "Am besten wäre es wenn Van hier wäre, man müsste ihn in einen künstlichen Schlaf versetzen, sodass Hitomi zu ihm vordringen kann. Und so lange er schläft kann dieser Dämon nichts anrichten.Ganz abgesehen davon, was er wohl mit Van tun wird um seinen Geist zu brechen. In der Gedankenwelt wird er Van solange festhalten, bis er ihn vollkommen unter Kontrolle hat. Wenn das Geschehen ist... dann kann auch ich ihm nicht mehr helfen. Es muss schnell gehen. Hitomi muss ihn aus dieser Gedankenwelt befreien und ihn in die Wirklichkeit zurück bringen." " meinte Draco nachdenklich. "Es ist gefährlich!" schaltete sich Alessandra ein. "Der König könnte nie wieder aufwachen, wenn wir ihn in diesen Schlaf versetzen." räumte sie ein. "Haben wir denn eine andere Möglichkeit?" fragte Folken in die Runde. Alessandra schüttelt langsam den Kopf. "Es sei denn, sie würde ihnen gegenübertreten, wenn wir sie miteinander konfrontieren, allerdings ist die Gefahr für Hitomi wesentlich größer. Ich weiß nicht wie viel dieser Dämon von Van schon eingenommen hat." erklärte Alessandra. "Nein, das ist zu Gefährlich. Wir müssen auch an die Kinder denken." meinte der Drache. "Ich denke wir sollten ihn herbringen und in den Schlaf versetzen." fügte er hinzu. "Dann gehen wir das Risiko ein, ihn ganz zu verlieren." meinte Folken traurig. "Haben wir das nicht schon fast? Wenn wir gar nichts tun, ist es schon bald geschehen." murmelte der Drache und dachte wieder an die schwache Verbindung die er nur zu Van spüren konnte. Der Ritter des Himmels riß ihn aus seinen Gedanken. "Und wie sollen wir ihn hier her bekommen?" Schweigen breitete sich bei den Freunden aus. "Ich werde ihn herholen." hörten sie eine Stimme, die von der Tür zu ihnen sprach. Hitomi stand im Türrahmen und sah ihre Freunde an. Millerna wirbelte herum und fiel ihrer Freundin in die Arme. "Du bist zurück!" sagte die blonde Frau leise. Hitomi erwiederte ihre Umarmung und ein lächeln bildete sich auf ihrem Gesicht. Wieder liefen Tränen an ihren Wangen hinab. "Weine nicht, mein Mädchen!" hörte sie den Drachen sagen, er war in ihren Gedanken. "Wir schaffen es, wir werden ihn zurückholen." sagte er sanft. Hitomi sah zu dem Fenster, wo sie sein Gesicht erkennen konnte. Sie nickte ihm zu und wischte sich die Tränen aus dem Gesicht. Dann hörte sie wie der Drache sie zu sich nach draußen rief. Er hatte sich im Vorhof an den Brunnen gestellt und betrachtete das plätschernde Wasser. "Du hast mich gerufen?" fragte Hitomi leise. "Ja, mein Mädchen, wir müssen reden!" murmelte der weiße Drache. Hitomi ging um ihn herum und sah ihm ins Gesicht. Sie hatte sich an Mauer des Brunnens gelehnt. "Dann reden wir!" meinte Hitomi und versuchte ein lächeln. "Er fehlt dir sehr!" stellte der Drache fest. Hitomi nickte. "Ich habe wahnsinnige Angst das er nicht zurück kommen wird." sagte sie langsam. "Er wird zurück kommen, hörst du. Du musst daran glauben, Hitomi." er schwieg eine Weile, dann fügte er hinzu. "Die Kinder auf den Mond der Illusionen zu bringen war eine gute Idee." er lächelte sie an. Doch dann verfinsterte sich sein Gesichtsausdruck wieder. "Da wir nicht wissen, welche Art von Dämon Van in sich trägt, wähle deine Worte mit bedacht. Vergiss nicht, es ist nicht unbedingt Van mit dem du sprichst. Auch wenn es schwer fällt. Und erwähne nicht die Kinder. Manchen Dämonen gelingt es durch die Gedanken zu wandern und so Aufenthaltsorte von den Personen, die man am meisten Schützen will, unabsichtlich verrät. Der Mond der Illusionen scheint sicher, doch was wenn es nicht so ist? Zugegeben deine Mutter ist eine hervorragende Schwertkämpferin und sie würde die Kleinen mit ihrem Leben verteidigen, aber wir dürfen es nicht so weit kommen lassen." meinte der Drache. "Aber was wenn er mich danach fragt?" räumte Hitomi ein. "Ich kann ihn doch nicht anlügen! Es würde ihm das Herz brechen, wenn ich ihm sage, es gäbe diese Kinder nicht. Mein Herz würde mich verraten. Denn es spricht eindeutig eine andere Sprache." fügte sie hinzu. "Ja, da sprichst du wahre Worte." murmelte der Drache. "Versuch einfach so wenig wie möglich an die Kinder zu denken. Du hast nur diese eine Möglichkeit, findest du ihn nicht, ist es zu spät. Wenn du ihn findest bring ihn hierher zurück. Nur du kannst ihn aus der Gedankenwelt retten, ihm seine Persönlichkeit wiedergeben und den Dämon vertreiben. ............Warten wir ab was passiert." meinte der Drache und erhob sich. "Wir sollten beginnen." stellte er fest, als er wieder einen Schmerz spürte der durch seinen Körper zuckte. Auch Hitomi spürte diesen Schmerz. Sie war dadurch das der Drache sie damals zurückgeholt hatte mit ihm verbunden. Sein Schmerz war auch ihr Schmerz. Er spürte wie das Band zwischen ihm und Van erneut nachgab. Hitomi nickte und hielt sich die Schulter. Sie versammelten sich im Garten, dort wo es geschehen war. Hitomi konzentrierte sich und fand sich kurze Zeit später in Vans Gedankenwelt wieder. Es waren furchtbar hohe Mauern um sie herum, es schien ein Labyrinth zu sein. Hitomi drehte sich, dieser Ort strahlte so viel kälte aus. Langsam ging Hitomi in den ersten Gang hinein. "Van?" rief sie in einen der Gänge hinein. Doch das einzige was sie hörte war ihr Echo. Sie lief Gang für Gang ab. Immer wieder rief sie ihn. Sie wusste nicht wielange sie schon hier umherirrte. Er machte nicht die geringsten Anstalten sich zu zeigen. Er ignorierte sie einfach. "Van! Bitte, zeig dich mir, ich bins Hitomi." rief sie hoffnungsvoll. "Hier gibt es niemanden der so heißt." hörte sie seine Stimme, sie hallte in allen Gängen lange nach. Seine Stimme klang zornig. Hitomi erschrak unter der Härte dieser Worte. "Ich weiß das du hier bist, Van. ..... Van!" rief sie erneut. Wieder herrschte Stille. Doch dann. "Was glaubst du eigentlich was du hier tust? Er ist mein. Und ich werde ihn nicht hergeben." hönisch lachte er auf. Er zeigte Hitomi ein Bild von Van. Er hing gefesselt an einem Kreuz. Blut lief über seinen Körper. Er hob den Kopf und sah Hitomi besiegt an. Er hatte aufgegeben. Sie konnte es in seinen Augen sehen. "Darüber hast du nicht zu entscheiden." brüllte Hitomi und spürte wie Wut in sich aufstieg. Wieder drehte sie sich, doch er war nicht zu entdecken. "So, glaubst du und was gedenkst du dagegen zu tun?" meinte er spöttsich. Er war eindeutig überlegen, er spielte mit ihr. Hitomi irgnorierte ihn und schloss die Augen, sie konzentrierte sich auf Van. Plötzlich tauchten Bilder vor ihrem inneren Auge auf. Ja, sie wusste wo er war. Sie blickte sich noch einmal um und lief los. "Hey, wo willst du hin? Was hast du vor?" hörte sie den verwirrten Dämon sprechen. In ihren Gedanken rief sie immer wieder nach Van. "Nein, das lässt du sein, hörst du?" sprach er weiter verunsicherert. Doch Hitomi lief einfach weiter, sie folgte ihrem Herzen. "LASS DAS!" brüllte der Dämon ihr entgegen und plötzlich tat sich vor Hitomi eine Gestalt auf. Es war ein geflügelter Löwe der sich ihr in den Weg stellte. Abrupt blieb Hitomi stehen. Sie sah ihm überrascht in die Augen. Fauchend versperrte er ihr den Weg. Als Hitomi einen weiteren Schritt in seine Richtung machte schlug eine Pranke nach ihr. Blut lief über ihren Arm. Er hatte sie tatsächlich erwischt. Doch sie spürte keinen Schmerz. Er machte also ernst. Dann wurde es Zeit das auch sie ernst machte. Sie schloss erneut die Augen und konzentrierte sich auf den Drachen. Plötzlich donnerte es über ihnen. Ein helles Licht verdrängte etwas von der Dunkelheit. Krachend brachen die Mauern unter dem Gewicht des Drachen. Der Dämon war so überrascht, das er vollkommen perplex da stand. Die Krallen des Drachen hakten sich in sein Rückenfell, ein schmerzerfüllter Schrei entrann dem Dämon. Hitomi hatte diese Chance genutzt und war an ihm vorbei gehuscht. Schnell lief sie weiter. Immer weiter. Jede Ecke mit vorfreude, ob sie endlich zu ihm gelangen würde. Als sie um die nächste Ecke bog, stoppte sie, eine Sackgasse. "Van!" rief sie verzweifelt. Dann fühlte Hitomi eine Wärme die von ihrem Herzen auszugehen schien. Sie horchte auf. Er sprach zu ihr. Ja, Van sprach mit ihr. Doch verstehen konnte sie ihn nicht. Zu schwach war seine Stimme. Sie musste sich beeilen. Wieder ließ sie ihr Herz sprechen. Sie drehte sich um und ließ in den gegenüberliegenden Gang. Dann kam sie auf einem großen Platz an. Ein Brunnen stand in der Mitte und weiter hinten stand das Kreuz, das der Löwe ihr gezeigt hatte. Hitomi hielt den Atem an. Hinter sich hörte sie immer wieder das Donnern der einstürzenden Mauern. Doch sie war unfähig sich zu bewegen. Dort, weiter hinten, ja, da hielt der Dämon Vans wahres ich gefangen. Er hatte ihn mit Ketten an das Kreuz gebunden. Er war geschlagen worden, Van hatte tiefe Schnittwunden auf der Haut, die sich anscheindend über seinen ganzen Körper zogen. Hitomi löste sich aus ihrer Starre und rannte zu ihm hinüber. "Van!" rief sie wieder. Sie war froh das sie in gefunden hatte. Doch wie sollte sie ihn befreien, sie würde diese Ketten niemals lösen können. "Hitomi!" hauchte der junge König, er schien vollkommen kraftlos. Dieses Ding hatte ihn ziemlich mitgenommen. Hitomi war neben ihn getreten und strich ihm die Haare aus dem Gesicht. "Wie soll ich dich nur hier rausbekommen?" fragte sie ihn verzweifelt. Als plötzlich ein weiteres Mal eine heller Lichtschein vom Himmel brach. Mit schwingenden Flügeln schwebte Merenga neben den Beiden. "Ihr könnt hilfe brauchen, so wie es scheint!" sagte er sanft. Dann trat er an sie heran und griff mit seinen Krallen nach den Ketten. Dann bewegte er gleichmäßig die Flügel. Van schrie auf als sich die Ketten anzogen. Doch Merenga hörte wie sie bereits nachgaben. "Du musst durchhalten, König von Fanelia." schnaufte der Drache unter der Anstrengung. Hitomi stand wie gebannt daneben. Dann auf einmal hörte man ein bersten, die Ketten waren zerissen. Van kippte nach vorn, er war vollkommen kraftlos. Hitomi stützte ihn. "Bring ihn fort von hier." forderte sie den dunklen Drachen auf. "Hitomi!" hörte sie Van keuchen. Sie wandte den Kopf zu ihm. "Was.... was... ist ... ist ... mit.... dir?"fragte er und sah sie ängstlich an. "Ich kommen nach, mach dir keine Sorgen!" sagte Hitomi sanft. Kapitel 22: Endloser Schlaf --------------------------- Endloser Schlaf Merenga verschwand mit Van. Ein weißes Licht hüllte die beiden ein. Als sie verschwunden waren, atmete Hitomi erleichtert auf. Dann schrak sie hoch, die Steine der Mauer gaben krachend nach. Immer noch waren der Löwe und der Drache zu einem Knäul verdreht. Sie hörte wie beide fauchten und grollten. "Lass uns verschwinden, Draco!" rief Hitomi dem Drachen zu und war ein Stück auf ihn zugelaufen. Grollend sprangen die Beiden auseinander. "Du wirst ihn nicht retten können, alter Drache, es ist vorbei." zischte der Dämon. Hitomi sah ihn ängstlich an, "Wie meinst du das?" rief sie ihm panisch zu. Der Löwe sah sie hasserfüllt an. "Er wird nie wieder in die Wirklichkeit zurückkehren, er ist gefangen in meinem Traum, er wird auf Ewig schlafen." böse lachte er auf. "Und um die zwei Süßen kümmere ich mich dann später." Dann begann er sich zu aufzulösen. "Lass sie ihn ruhe. Warte!" rief Hitomi und lief ein Stück auf ihn zu, wurde dann aber von dem Drachen zurückgehalten. "Lass ihn gehen, wenn du ihn jetzt berührst reißt er dich mit sich." meinte der Drache. Hitomi sah ihn verständnislos an. "Aber meine Kinder!" fauchte Hitomi ihn an. "Ihnen wird nichts geschehen!" sagte der Drache bestimmend. Merenga wird dich dorthin begleiten." erklärte der Drache. Hitomi blickte ihn an. Er sah schlimm aus. "Wir müssen dich jetzt erst versorgen." meinte Hitomi traurig. "Es geht schon, Mädchen, meine Wunden heilen von allein. Aber Vans Wunden müssen versorgt werden, lass uns von hier verschwinden." sagte der Drache und stupste Hitomi sanft an. Hitomi nickte und schloss die Augen. Als sie wieder wach wurde, befand sie sich im Garten des Palastes, Allen hielt sie im Arm und sah auf sie hinab. "Sie kommt zu sich." rief der Ritter. Millerna kam eilig angelaufen. "Hitomi, alles in Ordnung?" fragte die Freundin. Hitomi nickte leicht. Dann setzte sie sich auf und sah Van. Folken stütze seinen Bruder. "Van!" rief Hitomi und krabbelte zu ihm hinüber. Er sah furchtbar aus. Van hatte viele Verletzungen davon getragen, dieser Dämon hatte ihn fies zu gerichtet. "Er schläft, Hitomi, lass ihn uns versorgen und dann ins Bett bringen." meinte Folken und sah auf seinen Bruder hinab. Er war froh das Hitomi es geschafft hatte. Doch irgendetwas sagte dem ältesten Sohn Fanelias das es noch nicht vorbei war. Er erhob sich mit Van im Arm und trat mit Millerna und Hitomi, den Weg zum Krankenzimmer an. Im Krankenzimmer angekommen begann Millerna sofort mit ihrer Arbeit. Sie schnitt das Hemd mit einer Schere auf und zog es so von seinem geschundenem Körper. Dann versorgte sie die einzelnen Wunden sorgfälltig. Während Hitomi ihm die Haare aus dem Gesicht strich. Liebevoll sah sie ihn an. Doch auch Sorge breite sich in ihr aus. Was wenn er wirklich nie wieder aufwachen würde? Und wenn dieser teuflische Dämon tatsächlich die Kinder finden würde? Verzweiflung breitete sich in ihr aus. Sie war mit ihren Kräften am Ende. "Hitomi, du solltest dich etwas ausruhen, leg dich ruhig hin. Ich passe gut auf ihn auf." meinte Millerna sanft. Doch Hitomi schüttelte energisch ihren Kopf. Auf der Erde hatte bereits ein Kampf begonnen, Kasuma hielt ihr langes Katana in den Händen. Beschützend stand sie vor der Treppe, die nach oben führte. Sie hörte sie kommen, ja, sie waren da. Sie schlichen um das Haus herum, schon eine ganze Weile, doch Kasuma hatte vorgesorgt. Niemand würde so schnell dieses Haus betreten. Sie hatte alle Fenster und Türen von innen mit Holz verbarikadiert und außen hatte sie die Rollläden hinunter gelassen. Für Fremde, die von Gaia kamen, waren diese Sachen neu. Sie wussten nichts damit anzufangen. Doch was wenn sie doch einen Weg finden würden. Kasuma hatte keine Angst. Ihr Leben war ihr egal, aber das dieser zwei Würmchen, die oben schliefen, dafür musste sie kämpfen. So lange es ging würde sie sie verteidigen. Hitomi würde es nie verzeihen, wenn den Beiden etwas zu stoßen würde. Ihre Gedanken waren bei ihrer Tochter. Auf Gaia schrak Hitomi von Vans Bett hoch. Sie spürte ihre Mutter und das nach so langer Zeit. Doch sie war sich sicher, ihre Mutter brauchte Hilfe. Hitomi war aufgesprungen, sie griff nach Vans Schwert und rannte aus dem Zimmer. Millerna sah ihr erschrocken nach. "Was hat sie bloß?" murmelte die Prinzessin. Dann sah sie auf Van hinab. Ein Gefühl der Trauer überkam sie. Er musste es einfach schaffen. Behutsam strich sie ihm über die Stirn. Hitomi rannte hinaus auf den Hof in ihren Gedanken hatte sie den schwarzen Drachen gerufen, er schwebte über dem Vorhof und erwartete sie bereits. "Die Kinder!" rief Hitomi. Der Drache verstand und landete, Hitomi krabbelte an ihm hinauf. Dann schloss Merenga die Augen und sie waren fort. Der dunkle Drache hatte beeindruckende Fähigkeiten, die er allerdings nur selten zeigte, doch jetzt war so ein Moment, er musste sich und das Mädchen zur Erde bringen. Als Hitomi die Augen wieder öffnete befand sie sich auf der Erde. Sie waren genau vor ihrem Haus angekommen. Und schon wurden die Beiden angegriffen. Wolfshunde mit glühenden roten Augen sprangen auf sie zu. Hitomi wehrte sie mit ihrem Schwert ab. Während Merenga feuer speite. Die Wolfshunde zogen sich jaulend zurück. Sie fürchteten das Feuer. Hitomi sprang ab und lief zu der Eingangstür, sie war aufgebrochen worden. Viele Holzsplitter lagen auf dem Boden. Vorsichtig trat Hitomi ein. Ihr Herz schlug ihr vor lauter Angst bis zum Hals. Wo war ihre Mutter? Sie konnte sie nirgendwo sehen. Und wo waren die Kinder? Es durfte ihnen nichts passiert sein. Schritt für Schritt stieg sie die Treppe empor. Blut war auf den einzelnen Stufen. Als sie auf dem Treppenabsatz ankam blieb ihr das Herz fast stehen. Ihre Mutter hatte sich vor die Tür der Kinder gesetzt. Sie war schwer verletzt worden, doch immer noch hielt sie ihr Schwert in festem Griff. Eine Blutlache hatte sich um sie herum gebildet. Hitomi trat näher und ging neben ihrer Mutter in die Hocke. "Hitomi!" sagte ihre Mutter freudig. "Ja, ich bin hier." flüsterte Hitomi. Sie war fast unfähig etwas zu sagen. Ihr Herz krampfte sich zusammen. Ihre Mutter würde das nicht überleben, das wusste Hitomi, in anbetracht des ganzen Blutes. "Ihr habt... sie vertrieben...!" brachte Kasuma unter schweren Atemzügen hervor. "Nicht reden, Mama." sagte Hitomi mit erstickter Stimme, Tränen sammelten sich ihren Augen. "Es ist gut,..... du brauchst...... nicht weinen." meinte Kasuma und sah ihre Tochter lächelnd an. Hitomi schüttelte den Kopf. "Ich bin ..........so stolz auf .......dich Hitomi, du hast....... zwei wunderbare Kinder......und ich durfte sie....... noch kennenlernen....und du.... hast die wahre Liebe....gefunden. Sei... nicht... traurig... ich werde... immer bei dir sein..." sprach Kasuma geschwächt. "Mama, es.... tut mir so leid." brachte Hitomi schluchzend hervor. "Es braucht dir nichts leid zu tun." meinte Kasuma lächelnd. Dann schloss sie die Augen. Ihre schweren Atemzüge wurde leiser bis sie schließlich ganz aufhörte zu atmen. "Hitomi!" rief Merenga, er hatte den Kopf in den Eingang des Hauses gesteckt und versuchte die Treppe hochzusehen. "Hitomi, wir müssen gehen!" drängte der Drache. Hitomi saß immer noch bei ihrer Mutter. Vollkommen abwesend starrte sie vor sich hin. Das Weinen ihrer Kinder holte sie in die Wirklichkeit zurück. Hitomi stand auf und trat an ihrer Mutter vorbei in ihr altes Zimmer. Varie und Vargas weinten. Als sie ihre Mutter erblickten verstummten die Beiden. Hitomi hob sie hoch und drückte sie an sich. Mit ihnen im Arm verließ sie ihr Zimmer und ging langsam die Treppe hinunter. Bei Merenga angekommen sah sie die Treppe hinauf. "Ich danke dir!" flüsterte Hitomi. Dann verließ sie mit dem Drachen diesen Ort.Wieder hüllte Merenga sie in ein warmes gleißendes Licht und brachte sie alle zurück nach Gaia. Wieder auf Gaia angekommen. Hitomi übergab Rosa die Zwillinge. Und dann geschah es der Königin sackten die Beine weg. Folken hatte sie auffangen können. "Was ist mit ihr? Wo kommt das ganze Blut her?" fragte er aufgebracht. Merenga stand bei ihnen. "Es ist nicht ihr Blut, es ist das ihrer Mutter. Sie haben versucht die Kinder zu bekommen." erklärte Merenga und senkte den Blick. "Was ist mit Kasuma?" hörte er seinen Bruder fragen. Merenga schüttelte den Kopf. Draco unterdrücke einen Schrei des Schmerzes und wandte sich ab. "Sie muss sich ausruhen. Es ist noch nicht überstanden." meinte Merenga. "Sie muss Van noch aus der Traumwelt des Dämons befreien." fügte er hinzu. Folken nickte und hob Hitomi hoch. Dann brachte er sie zu Van auf das Krankenzimmer. "Merenga, bleib bei den Kindern." sagte Draco, tränen liefen über seine schuppigen Wangen. Merenga nickte und ließ seinen Bruder allein, er wusste das er Zeit für sich brauchte. Hitomi schlief. Sie war in der Traumwelt. Sie befand sich auf einer Wiese. Als sie sich umsah konnte sie Varie sehen, die sie liebevoll anlächelte. "Hitomi." sagte sie freudig und trat auf sie zu. "Varie, was machst du denn hier?" fragte Hitomi überrascht. "Ich bin wegen dir und Van hier." antwortete die ehemalige Königin Fanelias. Hitomi sah sie fragend an. "Hitomi, du bist die einzige die ihn retten kann. Du musst zu ihm gelangen. Und ihn ins Leben zurückholen, Fanelia braucht einen König. Und eure Kinder einen Vater." meinte sie. "Ich weiß das doch alles." sagte Hitomi. "Ja, aber ich glaube, das dich der Mut verlassen hat, du bist am Ende deiner Kräfte." räumte Varie ein. "Ich würde Van niemals im allein lassen, ich werde ihn nicht verlassen. Ob mit oder ohne Mut, ich werde zu ihm vordringen." sagte Hitomi fest. Varie begann zu lächeln. "Du kannst direkt von hier aus zu ihm wechseln. Denke ganz fest an ihn, lass deiner liebe freien lauf und du wirst ihn finden." erklärte Varie, dann verblasste sie langsam. Hitomi blickte auf das Grün der Wiese hinab. Sie war nachdenklich. Doch dann schob sie ihre Zweifel beiseite und schloss die Augen, alle Gefühle die sie je für Van empfunden hatte, schloss sie in ihre Gedanken mit ein. Dann wechselte die Umgebung, es war dunkel. Hitomi sah sich um. So eine Kälte war gar nicht üblich für Van. "Van?" rief sie und drehte sich weiter. Es war einfach nur dunkel, sie konnte keinen Raum nichts ausmachen. "Geh weg!" hörte sie ihn sagen, seine Stimme schien traurig und verletzt. "Van, wo bist du?" Hitomi ging ein paar Schritte. "Ich sagte doch du sollst weggehen." seine Stimme bebte. "Aber warum denn?" Hitomi verstand nicht. "HAU ENDLICH AB!" schrie er und ein stürmischer Wind kam auf. Hitomi stemmte sich mit ihrer ganzen Kraft dagegen. Wieder rief sie seinen Namen. "VAAANNN! Ich werde hier nicht ohne dich weggehen." brüllte sie gegen den Wind. Plötzlich ebte der Wind ab. Er schien überrascht. "Du hast mich verlassen. Einfach so verlassen." sagte er traurig. "Van was redest du denn da? Ich bin doch hier, alle in Fanelia warten auf dich. Und ganz besonders erwarten dich unsere Kinder." sagte Hitomi sanft. "Ich würde dich niemals verlassen." fügte sie leise hinzu. Die Dunkelheit verschwand langsam. Dann sah sie ihn er kauerte auf dem Boden. Die Arme um die Knie geschlagen. Langsam bewegte er sich, er sah auf und blickte ihr entgegen. Hitomi ging auf ihn zu. Ungläubig sah er sie an. Allmählich verstand Hitomi warum er sich so verhielt. Der Dämon musste ihn mit Trugbildern getäuscht haben, er hat viel erleiden müssen. Doch nun war sie hier. Und sie würde nicht ohne ihn fortgehen. "Du musst zurück kommen, Van! Ich schaffe das alles alleine nicht. Und was ist mit Varie... und Vargas? Sie vermissen dich! So wie ich! Komm zurück, Van!" Hitomi liefen wieder Tränen über die Wangen. Sie schien so verletzlich. Van stand auf und ging misstrauisch auf sie zu. Er hatte Angst ihr Bild könnte wieder verblassen, so wie es dir letzten male gewesen war. Hitomi streckte eine Hand nach ihm aus. Wie gerne würde er einfach zu greifen, ihre Wärme spüren, ihre weiche Haut. Doch die Angst war stärker. Hitomi sah ihn an. Traurig und enttäuscht ließ sie ihre Hand wieder sinken. "Was ist denn Van? Vertraust du mir nicht? Liebst du mich nicht mehr?" fragte sie traurig. Van riss schockiert die Augen auf. "Nein, so ist es nicht. Natürlich liebe ich dich. Und ich vertraue keinem Menschen mehr als dir." sagte Van schnell. Dann wagte er es, er trat noch einen Schritt näher und berührte ihre Hand vorsichtig. Sie verschwand nicht. Sie war wahrhaftig bei ihm. Ja, Hitomi war gekommen um ihn zurück zu holen. Hitomi spürte die vorsichtige Berührung an ihrer Hand. Dann schloss er sie in ihre Arme. Sie erwiderte stürmisch seine Umarmung. Die Dunkelheit wurde mehr und mehr zurück gedrängt. Die Sonne begann zu scheinen und wieder befanden sich die Beiden auf einer Wiese. Kapitel 23: Lang ersehnter Traum -------------------------------- Lang ersehnter Traum Noch eine ganze Zeit standen die Beiden fest umschlungen da und hielten sich einfach nur fest. Jetzt konnte endlich alles gut werden. Der Drache hatte Hitomi gesagt, wenn sie es schaffen, den Dämon aus Van zu vertreiben würde er auf eigentlichen Überbringer übergehen. Somit hoffte Hitomi, dass nun endlich alles ausgestanden war. Als Van sich leicht von ihr löste um ihr in die Augen sehen zu können, lächelte Hitomi. Ja, jetzt musste einfach alles besser werden. „Lass uns von hier fort gehen.“ Flüsterte Van und sah Hitomi liebevoll an. Sie nickte, dann schlossen beide ihre Augen. Der König von Fanelia rührte sich, seine Wunden heilten und er öffnete verschlafen die Augen. „Van!“ riefen die Freunde freudig. Folken stand neben seinem Bruder am Bett und lächelte ihn an. „Schön, dass du wieder da bist.“ Flüsterte sein älterer Bruder. Eine Träne stahl sich über seine Wange. Van erwiderte sein lächeln und hob die Hand um die Träne abzuwischen. „Weine nicht, ich bin wieder da. Ja, ich bin endlich wieder da.“ Meinte Van und setzte sich auf. Es waren alle da. Merle mit den Kindern und ihrem Mann Lorion, er nickte seinem König verbunden zu. Allen und Millerna mit der kleinen Lyra im Arm. Sein Bruder, hinter ihm stand Alessandra mit Valerius. Und Hitomi, ja Hitomi. Sie stand an der Wiege der Kinder und lächelte ihn liebevoll an. Dann beugte sie sich in die Wiege und hob Varie heraus. Sie trat auf Van zu. Er streckte ihr sehnsüchtig die Arme entgegen. Hitomi übergab das kleine Mädchen an ihren Vater. Das kleine Mädchen fing sofort an begeistert mit den Armen und Beinchen zu strampeln, ein wohliges Glucksen entrann ihre Kehle. Behutsam strich er dem Mädchen über die Wange. Er hatte sie so vermisst. Und es schien als würde ihr Anblick ihn alles vergessen lassen was geschehen war. Hitomi hatte auch Vargas aus der Wiege herausgenommen und hielt ihn nun im Arm, dann setzte sie sich mit ihm auf das Bett. Die anderen Freunde zogen sich langsam zurück. Das Königspaar von Fanelia sollte Zeit für sich haben, sie hatte einiges nachzuholen. Van sah auf und blickte in Hitomi Gesicht. Dann legte er Varie behutsam neben sich ab und nahm Hitomi Vargas aus dem Arm, er legte den Jungen neben seine Schwester. Dann ergriff er Hitomis Hand und zog sie zu sich. Sie kuschelte sich an seine Brust. Van hob Varie hoch und legte sie auf seinen Bauch. Während Vargas den Platz zwischen seinen Eltern bekam. Beide Kinder schliefen zufrieden ein. Hitomi genoss seine Wärme, so viel Leid hatte sich die letzten Tage auf ihren Schultern aufgebaut. Ihre Mutter hatte ihr Leben für die Kinder gegeben. Leise begann sie zu weinen, endlich hatte sie die Zeit gefunden um, um ihre Mutter trauern zu können. Van bemerkte schnell, dass sie weinte. „Was ist los Hitomi? Fragte Van der noch nicht die geringste Ahnung hatte. „Meine Mutter!“ schluchzte Hitomi „sie ist tot!“ fügte sie mit erstickter Stimme hinzu. „Was?“ fragte Van erschrocken. „Sie hat die Kinder beschützt als sie angegriffen wurden, ich bin schuld, ich bin schuld, dass sie tot ist!“ schluchzte Hitomi. „Ich habe die Kinder von hier fortgebracht, weil ich dachte sie wären sicher auf dem Mond der Illusionen. Aber ich habe mich getäuscht und jetzt, jetzt ist meine Mutter tot. Ich werde ihr nie mehr sagen können wie sehrt ich sie liebe.“ Ihr schluchzen war immer lauter geworden. „Dich trifft keine Schuld, mein Mädchen. Niemand hat Schuld, es war ihr Schicksal. Eigentlich war ihr der Tod damals schon auf Gaia vorher bestimmt, aber sie ist fortgelaufen, hat alle anderen allein gelassen. Um dich zu schützen, Hitomi! Und nun hast du deine Kinder geschützt und sie hat ihr Schicksal erfüllt.“ Sagte der Drache. „Aber!“ widersprach ihm Hitomi „Kein aber, hörst du. Sie weiß, dass du ihr verziehen hast und das du sie liebst. Sie wird in deinem Herzen immer bei dir sein. Und jetzt sei nicht mehr traurig, oder glaubst du das deine Mutter das gewollt hätte?“ endete der weiße Drache. Hitomis Schluchzer wurden immer leiser und sie atmete wieder gleichmäßig. Van strich ihr beruhigend über den Arm, er wusste nicht was er sagen sollte. Also schwieg er und bot ihr Trost durch seine Nähe. Folken lief mit Alessandra und Valerius durch die Gänge des Palastes. Als er schließlich stehen blieb. Valerius bemerkte dies und drehte sich zu ihm um. „Was ist los?“ fragte er seinen Vater. „Was hältst du davon wenn wir in die Stadt gehen?“ fragte Folken vorsichtig. „Ja, gern!“ erwiderte Valerius. „Kommst du auch mit, Mam?“ fragte er seine Mutter, doch diese schüttelte lächelnd den Kopf. „Nein, geht ihr nur, ich habe noch zu tun!“ meinte sie, ihr Herz machte einen Hüpfer als sie sah wie sehr Valerius sich gefreut hatte, das Folken etwas mit ihm unternehmen wollte. Sie wollte sich nicht dazwischen drängen, die Beiden sollten soviel Zeit wie möglich damit verbringen sich ganz in Ruhe kennen lernen zu können. Endlich hatte Folken sein Sohn gefragt. Doch sie machte ihm keine Vorwürfe mehr, sie verstand ihn jetzt. Und wer weiß vielleicht würden sie irgendwann doch noch eine Familie werden. Mit einem lächeln sah sie ihren Männern nach. „Was machen wir denn in der Stadt?“ fragte Valerius aufgeregt. Folken lächelte, das Verhalten seines Sohnes passte zu Van, als er noch klein war, er war auch immer vollkommen aus dem Häuschen wenn Folken ihn in die Stadt mitnahm. „Mal sehen, vielleicht finden wir ja etwas das dir gefällt!“ antwortete Folken und strich seinem Sohn durch das dunkle, lockige Haar. Valerius genoss die Berührung und freute sich auf die nächsten Stunden mit seinem Vater. „Endlich ist er wieder der Alte!“ meinte Allen zu Millerna. Die Beiden hatten es sich auf einer Decke im Garten gemütlich gemacht, zusammen mit ihrer kleinen Tochter Lyra Marie. „Ja, ich hoffe die Beiden können ihr Glück nun endlich genießen, es sind so viele schreckliche Dinge passiert. Es wird Zeit brauchen, bis sie tatsächlich wieder ganz die Alten sind.“ Murmelte Millerna nachdenklich. „Aber Hitomi konnte ihn retten. Das ist zurzeit das wichtigste, sie sind wieder zusammen, die Kinder haben ihre Eltern wieder und Fanelia ein Königspaar.“ Fasste Allen zusammen. „Die Kinder!“ meinte Millerna und sah auf Lyra hinab die fasziniert nach den langen Haaren ihres Vaters angelte. Die Spitzen der blonden Pracht kitzelten die Kleine, sodass das diese vergnügt auf quiekte. Millerna und Allen sahen einander an und begannen zu lachen. Die Kleine war ein wirklicher Sonnenschein. In den nächsten Wochen versuchte Merle so gut es ging Van von jeglicher Arbeit abzuschirmen damit er sich ausruhen und so viel Zeit wie nur möglich mit seiner kleinen Familie verbringen konnte. Sie war der Meinung, das Hitomi und Van sich die Zeit für einander verdient hatten. Alle Beide hatte tiefe Narben auf der Seele und sie würden am schnellsten verschwinden, wenn die Beiden einander halt geben konnten. Also wuselte die Katzenfrau den ganzen Tag im Palast hin und her und erledigte ihre Arbeit. Sie plante ein Sommerfest, nur für die engsten Angehörigen um die Schrecken der letzten Monate gemeinsam zu vergessen. Sie war so froh, das niemandem der ihr nahe stand etwas zugestoßen war. Als die Vorbereitungen sich dem Ende neigten, setzte sich Merle schnaufend auf die Wiese im Garten, sie war wirklich müde. Sie hatte jeden viele Stunden, die anstehenden Tagesgeschäfte abgewickelt und noch ein Fest organisiert. Ja, sie war müde, aber auch glücklich. Sie freute sich auf Hitomis und Vans Gesicht, die Beiden waren die Einzigen die nicht eingeweiht waren. Lächelnd ließ sie sich ins Gras fallen. Die Sonne schien und sie genoß die Wärme. Plötzlich wurde es dunkel um sie herum. Merle öffnete die Augen und sah in die ihrer Beiden Kinder. „Hallo ihr zwei.“ Meinte Merle gut gelaunt. Kurz darauf blickte auch Lorion über die zwei Kinder hinweg hinab zu seiner Frau. „Na du hast es dir aber gemütlich gemacht.“ Lachte Lorion und ging um seine Kinder herum. Er ließ sich neben ihr ins Gras fallen und begrüßte sie mit einem liebevollen Kuss. „Dürfen wir spielen gehen?“ fragte Soraya, ihr war das rum sitzen zu langweilig. „Aber natürlich, bleibt nur in unserer Sichtweite.“ Meinte Merle und küsste ihre Tochter auf die Stirn. Dann schossen die Zwei auf allen vieren davon. „Geht es dir gut?“ fragte ihr Mann plötzlich. Merle sah ihn grinsend an. „Ja, es geht mir sehr gut.“ Dann rollte sie zu ihm hinüber und küsste ihn. Er erwiderte den Kuss sehnsüchtig. Als sie sich voneinander lösten sah er sie an. „Wie weit bist du denn mit den Vorbereitungen?“ fragte er sie neugierig. „Es ist alles soweit fertig, kann also wie geplant morgen losgehen.“ Sagte Merle erleichtert. „Gut!“ meinte Lorion begeistert. Hitomi und Van hatten abends zusammen gegessen, zurzeit ließen sie sich das Essen aufs Zimmer bringen, sie brauchten einfach etwas Zeit für sich. Doch auch die Freunde genossen das beisammen sein mit ihren Partnern und Kindern. Doch morgen würden sie alle wieder zusammen sein. Bei den schönsten Sommerfest, das Fanelia bisher erlebt hat. Nun saßen Van und Hitomi gemeinsam mit ihren Kindern auf dem Balkon und beobachteten den Sonnenuntergang. Es ging ihnen schon viel besser. Van hatte seit zwei Nächten keine Alpträume mehr und Hitomi hatte sich Millerna anvertraut. Seit dem sie über ihren Tod gesprochen hatte, fühlte sie sich besser und neue Kräfte sammelten sich in ihr. Schließlich gingen die Beiden spät zu Bett. Am nächsten morgen, wachten Beide erst spät auf, es musste Mittag sein, dachte Hitomi, als sie verschlafen die Augen aufschlug. Dann stieg sie aus dem Bett, warf einen Blick auf die Zwillinge welche schon vergnügt glucksten. Sie verschwand im Bad und duschte sich die Müdigkeit vom Körper. Es dauerte nicht lange bis sich zwei Arme um sie schlangen. „Guten morgen.“ Hauchte Hitomi. „Morgen, mein Schatz!“ erwiderte Van und küsste sie liebevoll. Nachdem beide fertig waren, hörten sie draußen einen unheimlichen lärm, Musik und Menschen, was war da los? Vom Balkon aus konnte Hitomi nichts entdecken. Als auch die Kinder gebadet und gekleidet waren für den neuen Tag, begab sich das Königspaar Fanelias auf den Weg nach unten. Doch sie konnten niemanden finden, also folgten sie der Musik. Im Garten stand bereits ein großer Pavillon geschmückt mit Rosengirlanden, eine Musikband, ein Grill und all ihre Freunde, die ihnen strahlend entgegen sahen und ihnen gemeinsam ein „Überraschung!“ zu riefen. Van und Hitomi waren sprachlos. Merle und Allen kamen auf die Beiden zu. „Wir dachten, das wäre eine gute Gelegenheit eure Hochzeit ein wenig nachzufeiern!“ meinte Merle strahlend. Allen nickte Merle bestätigend zu. „Ja, das ist wirklich eine schöne Idee. Aber warum haben wir davon nichts mitbekommen?“ fragte Hitomi verdutzt. „Tja, das … bleibt mein Geheimnis.“ Lachte Merle. Dann stellte sie sich zwischen die Beiden und legte ihre Arme um sie. „Lasst uns feiern.“ Sagte sie dann und schob die Beiden vorwärts. Alle hatte große Freude. Die Kinder hatten den ganzen Tag in der Sonne auf einer weichen Decke gelegen und sich gegenseitig angegluckst. Die drei gaben ein niedliches Bild ab. Die Feier ging bis spät in die Nacht. Endlich konnten sie ausgelassen feiern. Ohne Angst ohne jegliche Befürchtungen. Hitomi hatte schon seit einiger Zeit keine Visionen mehr. Sie deutete das als gutes Zeichen. Die Drachen ließen sich in gewissen Zeitabständen immer mal blicken, doch auch die Beiden Brüder hatten einiges nachzuholen. Aber Hitomi und auch Van, spürte die Präsenz der Beiden immer, in ihren Gedanken waren sie immer bei ihnen. Endlich war Zeit dafür… Zeit dafür die Kinder in Ruhe und Frieden auf wachsen zu sehen. Hitomi und Van lachten ganz sorgenfrei. Jetzt konnte ihr Leben beginnen. Jetzt konnte ihre Liebe erneut aufblühen. Endlich schien ihr lang ersehnter Traum in Erfüllung zu gehen. Ihre Liebe hatte den Krieg besiegt, immer und immer wieder. Doch nun war es Zeit, dass die Beiden endlich ihre Zeit miteinander verbringen konnten. Kapitel 24: Familienglück ------------------------- Familienglück Die Zeit nach dem Fest war wie im Flug vergangen. Fast ein halbes Jahr war vergangen seit dem Fest. Der Alltag im Palast allmählich wieder zurück. Van kümmerte sich wieder um die Tagesgeschäfte und trainierte wieder. Während Hitomi etwas mehr Freiraum hatte, solange die Kinder noch so klein waren, brauchte sie ihren Pflichten als Königin noch nicht nachkommen, sondern sie konnte sich voll und ganz mit ihren kleinen beschäftigen. Die nun schon umher krabbelten und ihre Mutter auf trab hielten. Sie verbrachte viel Zeit im freien und genoss den langen Sommer dem Gaia gegönnt war. Sie hatte sich wunderbar erholt. Ja, es ging ihr wieder richtig gut. Hin und wieder hatte sie Gesellschaft von den Drachen. Die immer mal bei der kleinen Familie nach dem Rechten sah. Doch heute war Van es, der ihr Gesellschaft leistete und gerade mit seinem Sohn spielte. Der kleine Junge lachte vergnügt. Van kitzelte ihn am Bauch, sodass die kleinen Beinchen nur so zappelten. Van nahm sich so viel Zeit wie möglich für Hitomi und seine Kinder. Er war ein großartiger Vater. Vargas gluckste und lachte unaufhörlich, während Varie gerade ein Mittagsschläfchen in der Sonne abhielt. Hitomi beobachtete das Geschehen glücklich. Endlich war ihr Traum in Erfüllung gegangen. Bis auf die Narbe an ihrer Schulter erinnerte nichts mehr an die vergangenen Monate. Die kleinen waren jetzt bald ein Jahr alt. Und auch den anderen ging es großartig. Folken und Valerius hatten sich richtig kennen gelernt. Und seit ein paar Tagen sprach Valerius ihn mit Vater an. Ja, sie waren zusammen gewachsen und endlich konnte Folken seiner kleinen Familie das geben was sie sich so sehr wünschten. Folken hatte Alessandra einen Heiratsantrag gemacht. Sie war wieder Schwanger und beide freuten sich wahnsinnig auf den kleinen Krümel, der in ihr heran wuchs. Ja, sie war richtig aufgeblüht und strahlte eine positive Energie aus, die Folken schon lange nicht mehr bei ihr wahrgenommen hatte. Sie hatten sich im Palast niedergelassen und dort ihre eigenen vier Wände in denen sie sich sehr wohl fühlten. Während Allen und Millerna zurzeit in Asturia waren. Die kleine Lyra sollte dort getauft werden. Außerdem hatte ja noch niemand von Millernas Familie das kleine Mädchen zu Gesicht bekommen. Allerdings hatten die Beiden sich dazu entschlossen, sich in Fanelia nieder zulassen. Am Rande der Stadt hatten sie ein kleines Häuschen. Sie fühlten sie wohler in Fanelia, weil ihnen dort niemand einen schrägen Blick zu warf. In Asturia hatte sich schnell herum gesprochen, warum der ehemalige König, das Land verlassen hatte. Mit gemischten Gefühlen sahen die Einwohner, dieser großen Stadt, der Prinzessin entgegen. Deshalb waren die Beiden froh als Van ihnen das Häuschen angeboten hatte. Und sie waren bei ihren Freunden. Van und Hitomi waren froh das sie ihre Freunde um sich hatte. Doch zur Zeit zählte nur die eigene kleine Familie. Immer wieder nahm Van sich mal ein Stündchen Zeit um es mit seiner Königin und seinen kleinen zu verbringen. "Hitomi?" fragte Van während er dem schlafenden Mädchen über den Bauch strich. Auch der kleine Vargas schlief zufrieden "Ja?" sie sah ihn fragend an. "Bist du glücklich?" fragte er ohne aufzusehen. Er fürchtete ihre Antwort zunächst. "Soll das ein Witz sein?" meinte Hitomi und sah ihn verwirrt an. "Natürlich bin ich glücklich, es gibt keinen Ort an dem ich jetzt lieber wäre." antwortete sie ihm sanft. Er schaute zu ihr auf. Sie beugte sich zu ihm hinüber und küsste ihn lange und leidenschaftlich. ENDE So, das war es dann für erste aus Fanelia, mal sehen, vielleicht tut sich da ja demnächst noch mal etwas. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)