Neid von risuma (Sidestory zu Miami Nights von CuteRiku) ================================================================================ Kapitel 2: Schadenfreude ------------------------ Schadenfreude Nach scheinbar endlosen 14 Tagen saß Kai endlich wieder im Nights, und hatte sogar seinen Lieblingstisch ergattern können. Er war nicht direkt an der Bühne, sondern etwas weiter hinten, hatte jedoch eine perfekte Sicht auf eben jene, und die Chance, von einem der Stripper beachtet zu werden, war in dieser Position überhaupt nicht schlecht. Einmal – und davon zehrte er immer noch – hätte sein Gott ihn beinahe betanzt. Doch ein Unbekannter hatte ihm den Rang abgelaufen. Aber an diesen wollte er lieber nicht denken. Er war erstaunt, wie voll das Nights zu dieser frühen Stunde schon war, doch als er die GoGo-Tänzer auf den Tischen tanzen sah, wunderte es ihn überhaupt nicht mehr und er beglückwünschte sich zu seinem Entschluss, schon so früh gekommen zu sein. Er hatte einen Tisch für sich alleine, bis jetzt hatte noch niemand nachgefragt, ob er sich zu ihm setzen könnte. Und dies war ihm auch lieber so – er konnte besser träumen, wenn kein anderer mit an seinem Tisch saß. Er trank seinen Cocktail und wartete darauf, dass die Shows begannen. Ganz besonders wartete er natürlich auf die Show von Joey. Auf einmal entstand Bewegung am Nebentisch, der Kellner forderte höflich, aber bestimmt die Beiden, die dort saßen auf, ihm zu folgen und platzierte sie an einem der anderen Tische, die nur mit einer Person belegt waren. Puh, da hatte er noch einmal Glück gehabt, es hätte genauso ihn treffen können. Gelangweilt verfolgte er das weitere Tun des Kellners, bis er erkennen konnte, für wen dieser Tisch geräumt wurde. Nein, das gefiel ihm überhaupt nicht, die Person, die er bisher erfolgreich aus seinen Gedanken verdrängen konnte, nahm doch tatsächlich an seinem Nebentisch Platz. Na, da konnte er sich ja wohl an allen zehn Fingern abzählen, dass der göttliche Joey ihn heute wieder nicht beachten würde. Hatte er doch diesem Mann das letzte Mal den Vorzug gegeben. Nun ja, den Tisch würde er auf jeden Fall nicht räumen, denn wenn Joey ihn schon nicht beachten würde, dieser Mann schien die Garantie dafür zu sein, Joeys wunderbare Show aus dichtester Nähe zu erleben. Es dauerte nicht lange, bis die Bühne in ein schummriges Licht getaucht wurde, sodass man die Silhouette eines jungen Mannes sehen konnte. Dieser bewegte dann ziemlich gekonnt seine Hüfte zu den prägnanten Tönen des Liedes, während er mittig auf der Bühne der Bar stand. Dann wurde das Licht etwas herauf gefahren, sodass man mehr von ihm erkennen konnte: Eine ziemlich enge schwarze Latexhose und eine dazu passende, langärmlige Jacke bedeckten seinen schlanken Körper, der sich im Licht des Scheinwerfers bewegte. Sie waren ein krasser, aber gelungener Kontrast zu seinen blonden Haaren. Joey, der Held seiner feuchten Träume! Kai konnte es nicht fassen, der Göttliche begann die Show? Das hatte er ja noch nie erlebt. Doch wenn er darüber nachdachte, das Tabledancing hatte die Meute schon genügend eingeheizt. Dann gab es am Ende nur diese eine Show heute, mutmaßte er. Wie fast jedes Mal ließ Joey seine braunen Augen durch die Reihe gleiten, und blieben – wunderte es ihn? – ziemlich rasch an seinem Nebentisch hängen. Die Sängerin begann mit ihrem Lied, als ein ziemlich verruchtes Lächeln, absolut passend zu dem Lied, sich auf Joeys Lippen stahl, während er seine Hände über seine eingepackte Brust gleiten ließ. Kai schluckte. 'You poke your nose while I watch you. I wonder if you want me to touch you.' Oh, ja, er würde nur zu gerne. Joeys Hände glitten etwas tiefer und strichen kurz über seine Hüfte, als er sich mit einigen, rhythmischen Bewegungen zur Gogo-Stange bewegte und seine Hände dann lieber um diese senkte. Sein Blick ruhte dabei seltsam auffällig auf dem Brünetten, wie Kai nach einem kurzen Seitenblick feststellen konnte. Sicher nur, weil es Teil des Liedes war. Einfach nur Teil der Show! 'There's something behind your eyes That makes you so televise.' Wurde dann Joeys Starren auch im Lied erklärt. Also war es wirklich ein Teil der Show. Die Frage war nur, warum er ausgerechnet diesen Fremden so ansah, ja fasst schien es ihm, als würde er ihn regelrecht anstarren. Joey blickte immer noch zu dem Fremden, als er sich langsam wieder an der Stange hinabsinken ließ. Den Rücken wieder gegen das kühle Metall geschmiegt, die Knie langsam auseinander spreizend, glitt eine vorwitzige Zunge über die Lippen des Blonden. Der Brünette versuchte zwar unbeteiligt zu wirken, doch seine ganze Körperhaltung und seine Bewegungen wirkten sehr angestrengt – zu angestrengt und beinahe fahrig, fand Kai. Er konnte es nicht lassen, mit einem Seitenblick musste er diesen Fremden ständig beobachten. Er machte ihm schon wieder die Show des Göttlichen kaputt. Kai grummelte, blickte aber trotzdem immer wieder zu ihm hin. Der Fremde schien ‚seinen’ Joey beinahe mit seinen Blicken aufspießen zu wollen, so sehr starrte er ihn an. Joey schob sich genauso langsam, wie er hinab gesunken war, wieder an der kühlen Stange hinauf. Den Blick hatte er dabei immer noch auf den Brünetten gerichtet, der sich ziemlich unauffällig etwas auf seinem Platz zurecht rückte. Auf einmal musste Kai grinsen. Er hatte einen ziemlich guten Blick auf den Fremden, und in seiner Hose regte sich etwas ziemlich deutlich, und ihm schien das unangenehm zu sein. Ja! Strafe muss sein… er hatte überhaupt nichts dagegen, wenn sich in seiner Hose etwas regte, doch der Fremde ließ das ja leider nicht zu. 'Sexmachine is a real floorfill, TV screen is a serial killer' Die Hände des blonden Star glitten in ziemlich verführerischen Bewegungen wieder die Brust hinauf, während sich seine Hüftbewegungen wieder auf die prägnanten Töne des Liedes konzentrierten. Anschließend löste sich der Blonde von der Stange und trat zum Rand der Bühne, als das Lied weiter lief. 'I've seen it all but it's not real. It's not like the way I feel' Bei den Worten der Sängerin schlich sich ein Grinsen auf Joeys Lippen, während er, da er ja auch gucken musste, wo er hinlief, wieder einen neckischen Blick in Richtung des Fremden warf. Was wohl nur zwischen den Beiden vorgefallen sein mochte? Also, wie ein Liebespaar wirkten sie ja nicht gerade, so wie er Anfangs dachte, aber trotzdem war da etwas – eindeutig sexueller Natur – das stand fest. Nun war es soweit, der Göttliche verließ die Bühne. Kai richtete seine Aufmerksamkeit wieder ganz dem Geschehen an der Bühne. Joey zog den Reißverschluss seiner Jacke ein paar Zentimeter hinab, und Kai konnte ein bisschen Haut seiner Brust sehen. Mindestens Dreiviertel der Anwesenden bekam wohl spätestens jetzt Hunger auf mehr, einschließlich ihm. 'My feet moving to your direction Let me show you my affection!' Die Schritte Joeys bewegten sich zwischen den Tischen hindurch. Er kam wirklich immer näher zu ihren Tischen und das leicht herausfordernde, verführerische Lächeln blieb auf seinen Lippen haften, während er sich zwischen den Tischen hindurch schlängelte. 'What comes after hardcore? What comes after hardcore?' Kai war ganz angespannt, auch wenn er genau wusste, dass er nicht sein Ziel war, so war er doch noch nie so nah an Joeys Show gewesen. Schadenfroh beobachtete er das Wechselspiel der Gefühle auf dem Gesicht des Anderen – man sollte zu seinem Schwulsein stehen, wenn man schon in solch einen Club geht. Als sein Traumprinz dann stehen blieb - etwa vier oder fünf Schritte von dem Fremden entfernt - wurde Kai allerdings abgelenkt. 'Stop! Turn 'round!' Joey bewegte sich nicht weiter auf den Brünetten zu, wie er es eigentlich erwartete hatte, sondern… oh. mein. Gott. Kai blieb fast das Herz stehen. Gehörte dieses verführerische Lächeln etwa ihm? Wieso? Warum? Jetzt verstand er gar nichts mehr. Ein kurzer Seitenblick sagte ihm, dass es nicht nur ihm so ging, der Fremde hatte wohl fest damit gerechnet, der von Joey Auserwählte zu sein. 'Keep quiet! Get down!' Kai schluckte. Der göttliche Joey kam tatsächlich auf ihn zu. Ein Traum wurde wahr – etwas das er schon nicht mehr zu hoffen wagte. Sein Herz schlug immer schneller. Joey lehnte sich auf seine Stuhllehne, beugte sich zu ihm vor und hauchte leise die Worte des Liedes mit, während er ihn ansah. 'Relax! Don't move!' Das war leicht gesagt, wie sollte er sich entspannen, wenn sein Herz gerade einen Hundertmetersprint hinlegte? Davon ganz zu schweigen, dass er wie gelähmt auf seinem Stuhl saß. Und es wurde noch schlimmer, als der Göttliche seine Hände nahm, sie auf seine Brust legte und sie zum Reißverschluss seiner Jacke schoben. Kais Hände zitterten, er hatte sie einfach nicht unter Kontrolle. Er konnte einfach nicht mehr klar denken… er durfte IHN – seinen Traum – berühren, sollte sogar seinen Reißverschluss öffnen. Tief im Inneren schämte er sich für seine zitternden Hände, er wollte doch ganz cool und gelassen sein, wenn er der Auserwählte sein würde. Wo war diese Gelassenheit bloß hin verschwunden? Und wo versteckte sich gerade seine Coolness? 'Just feel my truth!' Mit zittrigen Händen kam Kai Joeys Aufforderung nach und zog den Reißverschluss langsam nach unten. Mein Gott, wieso stellte er sich auf einmal nur so tollpatschig an? Es war doch nicht der erste Reißverschluss, den er öffnete, auch nicht bei einem anderen Mann. Das er dabei immer wieder Joeys Haut berührte, bekam er gar nicht richtig mit. Viel zu sehr war er mit seinen ungeschickten Händen beschäftigt und versuchte sein immer heftiger klopfendes Herz zu ignorieren. 'I'm sorry...(so sorry) I didn't mean to make you cry!' Wieso entschuldigte sich der Blonde jetzt auf einmal bei ihm? Ach ja, das war ja nur der Liedtext… Joey blickte ihn immer noch an. Wurde er jetzt etwa rot? Er hoffte nicht, sein Gott sollte nicht wissen, wie sehr er sich dieses hier gewünscht hatte. OK, wahrscheinlich wusste er das schon, jeder hier wünschte sich, von Joey in die Show mit einbezogen zu werden. Na ja, nicht jeder, es gab ja auch noch die Fans von Noah, der kam auch oft von der Bühne runter. Immer noch ruhten die Augen des Blonden auf ihm, als er eine Hand Joeys in seinem Nacken spürte und ein Fuß auf seine rechte Stuhllehne gestellt wurde. 'I'm sorry...(so sorry) Let me sing you a lullaby...' Nun glitt der Blick der braunen Augen allerdings zum Nebentisch, ruhte eine Weile auf dem Fremden, während er diese Worte mit den Lippen mitformte und ein herausforderndes Lächeln sich auf diese legte. Kai konnte nicht anders und folgte mit seinen Augen Joeys Blick. So entging ihm nicht, wie sich die Augen des Anderen kurz weiteten. Was wurde hier bloß gespielt? Dem Anderen schien es auf jeden Fall nicht zu gefallen, was Joey hier gerade mit ihm machte. War er eifersüchtig? Recht so, ihm hatte es auch nicht gefallen, als er nicht der Auserwählte war. Kais Herz schlug gleich noch ein paar Takte schneller, als er den Zug in seinem Nacken spürte und näher an den Körper seines Gottes gezogen wurde. Als Joey ihm jedoch einen tiefen Blick aus seinen unglaublich schönen braunen Augen schenkte, konnte er sein Glück gar nicht richtig fassen und lächelte ihn ungläubig an. 'I don't like this penetration But it's just a situation' Joey entfernte seine Hand aus Kais Nacken und ließ ihn soweit zurücksinken, dass er sich zu ihm vorlehnen und auffordernd an sich hinab nicken konnte. Kais Atmung beschleunigte sich wieder etwas. Mein Gott, war er aufgeregt. Ausgerechnet nach seiner Abwesenheit, hatte der göttliche Joey eine neue Show und er war auch noch der allererste Auserwählte. Er kam sich so dumm vor, und wusste gar nicht so richtig, was er jetzt tun sollte, was alles noch folgen würde. Wollte der Blonde wirklich das, was er glaubte, dass er tun sollte? Zögernd ließ er seine Hände zum Hosenbund der verboten engen, schwarzen Hose gleiten und berührte dabei immer wieder den Mann seiner feuchten Nächte. Joey lächelte wieder so seltsam und so ließ Kai einen kurzen Blick zum Nachbartisch wandern. Dem Größeren der Beiden, die dort saßen, schaute ihnen immer noch leicht verstimmt zu. Also, wenn das nicht Eifersucht war, dann würde er ab sofort hetero sein. 'Getting to know you real good Wanting to show you my truth' Kais Hände ruhten auf dem Hosenbund des Göttlichen und eine leichte Bewegung von diesem brachte Kai auch wieder dazu, sich seiner momentanen Aufgabe zu widmen – diese verboten enge Hose zu öffnen. Sein Mund wurde ganz trocken, als er sich den Verschluss anschaute, und seine Hände begannen wieder zu zittern, als er erkannte, dass die Hose am Bund mit einem Haken verschlossen war. Das hieß direkten Körperkontakt in unmittelbarer Nähe der intimsten und auch geheimsten Stelle seines Gottes. Drei Versuche brauchte er, bis er es endlich geschafft hatte, den Haken zu öffnen. Als er den Verschluss endlich geöffnet hatte, atmete er einmal ganz tief durch, um sein rasendes Herz und seine zittrigen Hände zu beruhigen. Aber es gelang ihm nicht so ganz, sein Traum war einfach viel zu nah, er konnte seine Nähe einfach viel zu intensiv wahrnehmen, und deshalb zitterten seine Hände immer noch, als er begann den Reißverschluss aufzuziehen. Kai schluckte schon wieder ganz nervös. Täuschten ihn seine Augen, oder trug Joey tatsächlich keine Unterwäsche? Dann, dann… würde er ja einen Blick auf das Allerheiligste werfen können. Es fehlte nicht mehr viel, und er hätte einen Herzkasper. Er bemerkte nicht, wie Joey grinste, als er so unbeholfen seine Hose öffnete, und auch nicht, dass der Blick vom Nebentisch immer eisiger wurde. Endlich hatte er den Reißverschluss geöffnet und wurde etwas enttäuscht. Die Hose war so eng, dass sie nicht rutschte, und er deshalb so gut wie gar nichts sehen konnte. Aber er hatte ihn fast an jener Stelle berührt. Nein, er würde sich seine Hände bestimmt nicht so bald waschen… 'I'm not the girl I used to be With monkeys upon a tree' Wurde dann indirekt von der Sängerin die nicht vorhandene Unterwäsche erklärt. Kais Hände wurden von Joey von den tieferen Regionen entfernt, um sie stattdessen wieder auf seine Brust zu legen und das Bein, das bisher noch auf der Stuhllehne stand, wieder auf den Boden zu stellen. Joeys Hände blieben allerdings auf Kais Händen liegen, als er sich wieder nachhaltiger im Takt bewegte, und führte sie sanft, aber bestimmt über seine Haut. Oh Gott, was für ein Gefühl. Ginge es nach Kai, so sollte es nicht so schnell wieder aufhören. 'I'm in the middle of a scenary It's paradise for you and me' Oh, ja, Kai befand sich gerade ganz gewiss in seinem Paradies. 'What comes after hardcore?' Kai wollte sich gerade in seinem Traum verlieren, als noch ein paar Hände anfingen sich an diesem Spiel zu beteiligen. Überrascht schaute er auf. Er hatte den Anderen überhaupt nicht kommen sehen. 'Stop! Turn 'round!' Die fremden Hände zogen Joey nun zurück, direkt an eine unbekleidete Brust, wohingegen der Rest des Oberkörpers nur mit einer freizügigen Weste bedeckt war. Nun konnte er auch endlich den Rest der Person sehen, die sich so einfach an seinen göttlichen Joey heranmachte. Noah! 'Keep quiet! Get down!' Kai war, genau wie alle Anderen, ziemlich überrascht. So etwas hat es ja noch nie im Nights gegeben, nicht so lange er hierher kam. Ein Stripper entführte den Anderen, um als gemeinsame Show weiterzumachen. Und dann auch noch die beiden populärsten, die Stars… Nein, wenn diese Show vorüber war, dann war das Programm für heute beendet. Es konnte sich nichts vorstellen, dass diese Show noch toppen konnte. Kai schaute aufseufzend dem Treiben von Noah und seinem Gott zu, und überlegte sich, was das wohl werden würde, während der Grünhaarige seinen Griff um die Hüften etwas löste und den Kleineren zu sich herumdrehte. Ein Finger wurde leicht gegen die Lippen Joeys gedrückt, im nächsten Moment wanderte dieser jedoch über den Hals weiter hinab und zusammen mit der restlichen Hand drückte Noah den Älteren hinunter auf die Tischplatte, die Gläser wurden wohlweislich gemieden. 'Relax! Don't move!' Ein ganz klein wenig war Kai ja schon enttäuscht darüber, dass sein Part offensichtlich nun vorbei war, aber andererseits war es ihm ja klar gewesen, dass sein Himmel auf Erden nicht ewig andauern würde. Ein kurzer Blick zum Nebentisch zeigte ihm, dass diese Art der Fortsetzung der Show nicht auf gerade viel Gegenliebe stieß. Noah beugte sich über Joey, ließ die Finger der einen Hand über die Schultern und die Brust des Kleineren gleiten und durch seine Mimik nichts erahnen. Noah schien absolut unbeteiligt an diesem Spiel zu sein. Seine andere Hand hatte Joeys Handgelenke ergriffen und hielt diese problemlos fest. Wahrscheinlich aber nicht so fest, dass es für den Blonden unmöglich wäre, diese einfach wieder abzuschütteln. 'Just feel my truth!' Auch wenn er nicht mehr Teil der Show war, so beschleunigte sich Kais Atmung doch wieder ein wenig. Immerhin war er ziemlich dich am Geschehen der ebensolchen, und das, was Noah und der Göttliche dort machten, war mehr als nur dazu geeignet feuchte Hände zu bekommen. Als Joey auf dem Tisch lag, wandte sich sein Kopf kurz Kai zu und er sah ihn an. 'I'm sorry...(so sorry) I didn't mean to make you cry!' Wie? Entschuldigte der göttliche Joey sich gerade bei ihm? Aber weshalb? Joey löste eine seiner Hände aus dem Griff Noahs und strich mit dieser an dessen Wange entlang und kam wenig später in dessen Nacken zu liegen. Doch als die Show weiterging, verstand Kai. 'I'm sorry...(so sorry) Let me sing you a lullaby...' Die Mundwinkel Joeys verzogen sich langsam wieder zu einem leichten Grinsen, während er sich etwas aufrichtete und Noahs Kopf an dessen Nacken etwas näher zog. Gleichzeitig lehnte er sich etwas vor und fing dann die Lippen des Größeren mit seinen eigenen ein. Joey öffnete seinen Mund einen Spalt breit und fuhr mit seiner Zunge einladend über Noahs Lippen, während er zur Tischkante rutschte. Noahs Gesichtsausdruck war immer noch unbeteiligt, erst kurz bevor er ebenfalls die Lippen öffnete, zuckten seine Mundwinkel ein klein wenig nach oben. Zu einem richtigen Grinsen konnte es sich jedoch nicht entwickeln, da sich kurz darauf schon ihre Zungen trafen und er die von Joey zurückdrängte. Oh man, das hätte Kai jetzt am allerwenigsten erwartet. Noah und Joey stellten im Augenblick alles bisher da gewesene absolut in den Schatten. Ein echter Kuss zwischen zwei Strippern… bisher war alles, was zwei Stripper taten, die gemeinsam auftraten, nur gestellt, angedeutet, Show eben, aber niemals life. Nicht nur den restlichen Zuschauern fielen vor Überraschung fast die Augen raus. Der Große am Nachbartisch starrte ungläubig zu den beiden Strippern. Ein schadenfrohes Grinsen schlich sich auf Kais Lippen, als er bemerkte, wie die Miene des Anderen immer mehr versteinerte, als er ungläubig dem Tun der Beiden folgte. Aber nicht nur sein Gesicht zeigte Spuren absoluter Ablehnung des Geschehens, auch dem Jüngeren an seiner Seite schien dieses Tun überhaupt nicht zu gefallen. Der Brünette knallte lauter als nötig sein leeres Glas auf den Tisch und sah aus, als wollte er dem Treiben der Beiden gleich ein Ende setzen. Doch so lange dauerte der Kuss zwischen Noah und Joey gar nicht, denn der Blonde drückte Noah zurück und rutschte vom Tisch. Es dauerte auch nicht lange, da gab Joey dem Grünhaarigen einen recht unsanft erscheinenden Schubs Richtung Bühne, die in dessen Rücken lag. Im Takt der Musik drängte Joey den Größeren dann auch zurück zu dieser. Der Refrain setzte bei ihrem Weg zurück zur Bühne zwar ein, wurde von Joey dieses Mal allerdings ignoriert. Ach, die Welt war doch wunderbar, fand Kai. Nachdem er seine Felle schon davon schwimmen sah, als der Nachbartisch neu belegt wurde, wurde er mehr als nur für seine bisher größte Enttäuschung entschädigt. Er wurde vom göttlichen Joey für seine Show ausgesucht und durfte miterleben, wie sein Konkurrent vor Eifersucht fast platzte. Ach, er fühlte sich heute rund um wohl, und dazu trug durchaus auch die weitere Show bei. Heute würde er sehr viel Stoff zum Träumen mit nach Hause nehmen, für seine Stunden mit ihm und… Noah ignorierte die anderen Männer, die sie alle genau beobachteten, und konzentrierte sich auf Joey, der nun wieder vor ihm stand, nachdem sie die Bühne erreicht hatten. Zwischen ihnen war dennoch genug Platz, so dass die Zuschauer alle einen guten Blick auf sie hatten. Der Refrain war noch nicht beendet, denn der Weg zur Bühne war glücklicherweise nicht allzu weit gewesen. Die Hände des Größeren hoben sich erneut und legten sich auf die Hüften des Anderen. Dort verweilten sie jedoch nicht lange, sondern wanderten verführerisch weiter hinauf zum Bauch des Blonden und schließlich zur Brust. 'Stop! Turn 'round!' Erklang dann wieder im Hintergrund. Joey schob die Hände Noahs dann auch gleich unsanft weg und hob tadelnd einen Finger. Dann drehte er sich allerdings von dem Grünhaarigen weg und wandte sein Gesicht somit wieder dem Publikum zu. Kai war zufrieden, als Joey sich nicht erneut von Noah verführen ließ. Gespannt wartete er auf den Schluss der Show, der jetzt sicher auf der Bühne folgen würde, und Noah war offensichtlich kein Teil von diesem. Er leckte sich über seine trockenen Lippen, denn nach dieser bisher grandiosen Show, musste das Ende ein wahrer Paukenschlag sein. 'Keep quiet! Get down!' Joeys Hände wanderten nun selbst über seine Brust, und Kai schluckte, denn er wusste nun, wie sich diese Haut und diese Brust anfühlten. Seine Finger kribbelten und er konnte immer noch die Wärme unter ihnen spüren, als er Joeys Tun mit seinen Augen verfolgte. Währenddessen ließ sich der göttliche Joey auf die Knie sinken und streichelte weiter an sich hinab, bis er die immer noch offene Hose erreichte. Kais Mund wurde immer trockener. Wieso war sein Glas eigentlich so leer? Seine Hände hatten genau diesen Weg nehmen dürfen, und er hatte einen direkten Blick auf die verbotene Zone werfen dürfen, ja, sie beinahe auch berührt. Dieses Bild würde ihm in nächster Zeit ein lieber Geselle bei seinen Träumen sein. Kai seufzte tief auf. Doch als im nächsten Moment Joey eine Hand unter den unnachgiebigen Latexstoff wandern ließ, und seinen Kopf in den Nacken legte, schoss augenblicklich all sein Blut in seine Körpermitte, und ließ ihn spüren, wie eng seine Hose eigentlich sein konnte. Nein, er schämte sich nicht für seine Erektion, dafür ging er doch hierher. Sollte doch ruhig jeder sehen, dass es ihm gefallen hatte. Er lächelte immer über all jene, die verschämt versuchten, ihr kleines Bedrängnis unauffällig zu verbergen. Hah – als ob man so etwas wirklich verbergen konnte. Der Kenner erkannte jeden und würde ihn auch bloßstellen können, wenn er nur wollte. 'Relax! Don't move!' Wieso sollte er gehen? Ihm gefiel die Show. Sie war perfekt, besonders weil ein gewisser Brünetter so angesäuert an seinem Tisch saß. Nein, diesmal hatte er ihm nicht seinen Traum zerstört. Nun wandte der Göttliche seinen Blick wieder ins Publikum, aber er hatte so einen eigenartigen Ausdruck, der den meisten ganz gewiss nicht auffiel. Aber ihm, denn es schien, als würde er den Fremden am Nachbartisch – auslachen, ihn verhöhnen. Kais Welt war nach diesem Auftritt wieder in Ordnung, auch wenn er sich sicher war, dass zwischen den Beiden irgendetwas lief. Aber so lange der Andere eifersüchtig war, konnte er sehr gut damit leben. 'Just feel my truth!' Mit den letzten Worten der Sängerin wurde das Licht dann auch schlagartig herunter gefahren und die Bühne in Dunkelheit gehüllt. Kai beobachtete weiterhin den Brünetten. Seine zusammengepressten Lippen waren ja solch eine Wohltat für ihn. Aber nicht nur er sah so aus, auch sein Begleiter schaute ziemlich sauer aus. War da etwa noch jemand eifersüchtig? Auf Joey, weil er Noah geküsst hatte? "Wollen wir gehen?", fragte der Jüngere der Beiden kurz angebunden und warf seinem Begleiter einen raschen Blick zu, bevor er das Glas auf Ex leer trank und einfach aufstand. Dieser Abgang war einfach himmlisch, noch nie hatte Kai jemanden so angepisst das Miami Nights verlassen sehen. Schon gar nicht nach solch einer tollen Show. Völlig außer Atem kamen zwei junge Männer an seinen Tisch und entschuldigten sich äußerst wortreich für ihr zu spät kommen bei Kai. Sie hätten sich etwas verspätet, und als sie endlich am Nights angekommen wären, hätten sich nirgendwo einen Parkplatz gefunden. 20 min mussten sie von ihrem Auto bis zum Nights laufen… und dann auch noch draußen anstehen. Erst als sie Kai fragten, ob die Shows schon angefangen hätten, bemerkten sie überhaupt sein leicht abwesendes Gesicht. Nein, Kai interessierte es im Augenblick überhaupt nicht, warum seine Freunde erst jetzt kamen… ganz im Gegenteil, die Show mit Joey hatte er ganz für sich alleine und auch die Genugtuung, in Bezug auf den Brünetten. Aber jetzt konnten sie sich ruhig noch einen schönen Abend im Nights machen, der Eintritt war nicht gerade billig, und die Cocktails waren einfach gut. Außerdem wurden sie von ziemlich gut gebauten Kellnern serviert, die Musikauswahl im Hintergrund gefiel ihm auch und man konnte sich hier gut mit Freunden unterhalten. Nein…entschied er, er wollte seinen Freunden noch nichts von seiner Vermutung erzählen, dass es heute keine weitere Show gab… Aber später, ja, dann würde er ihnen erzählen, was sie alles verpasst hatten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)