Erinnerungen an meine Jugend von Jasan (Vorgeschichte einer DSA Heldin) ================================================================================ Erinnerungen an meine Jugend ---------------------------- „Jalana komm rein, du hast noch was im Haus zu tun!“ rief mich gegen Mittag eine unfreundliche, laute und kratzige Menschen Stimme ins Haus, sie gehörte zu meinem Ziehvater, „Wo steckt dieses nutzlose Mädchen?“ „Ich komme ja schon!“, rief ich und eilte in Richtung Haus, denn wenn ich nicht sofort kam, bekam ich immer eine Strafe wie z.B. abwaschen oder Holzhacken. Es war immer eine unerträgliche Qual für mich, weil ich als Waldelfe das Leben achte. Außerdem hat es mich genervt immer Knochen Arbeit erledigen zu müssen, weil ich nicht genug Kraft, geschweige denn Lust dazu hatte. Er fand immer etwas womit er mich schikanieren konnte. Es war für mich die Hölle mit diesem Mann unter einem Dach leben zu müssen, wo ich doch nur zu dieser Familie kam weil ich bei einem Überfall auf die Stadt, in der ich früher lebte, von meinen eigentlichen Eltern getrennt wurde. Damals war ich noch sehr jung und erinnere ich mich nicht an meine Eltern. Ich erinnere mich auch nicht mehr daran, wie ich zu dieser Familie gekommen bin. Wie mein Ziehvater hieß habe ich nie erfahren und wollte es eigentlich auch nie wiesen. Xana, meine Ziehmutter, war immer sehr nett zu mir, nur was ich an ihr nie verstanden habe war, das sie für alles ein Datum brauchte. Xana hatte auch noch zwei Söhne, John und Jeff. Ich weis bis heute nicht genau warum, aber sie behandelten mich immer mit sehr fiel Respekt und Achtung, obwohl ich jünger bin als die beiden. Ich hatte nie Freunde im Dorf, auch nicht als ich älter wurde und so habe ich mich entweder alleine oder mit John und Jeff beschäftigt. Wenn es sich ergab haben die beiden mir den Umgang mit Schwert und Bogen näher gebracht. Dazu kam es eigentlich nur, weil ich ihnen oft heimlich zugesehen hatte und sie mich einmal erwischt hatten, als ich ihre Bewegungen mit einem Stock in der Hand nachahmte. Die beiden waren offenbar ziemlich erstaunt das ich das tat und fragten mich ob ich vielleicht mit ihnen üben wollte. Ich war total begeistert und stimmte zu ohne mich zu Fragen wieso sie mich gefragt hatten, es war nämlich nicht üblich das Mädchen den Umgang mit dem Schwert lernten. Das einzige Problem das sich uns bot wahr ihr Vater, der nichts davon erfahren durfte. So gingen wir immer in den nahen Wald um zu üben. Dort konnte ich mich auch richtig austoben und meinem Bewegungsdrang freien lauf lassen. Manchmal haben wir auch im Wald Verstecken gespielt, ich fand es immer sehr lustig, weil John und Jeff mich nie gefunden haben. Eines Tages haben wir dann auch angefangen mit dem Bogen zu üben und für die beiden waren überraschend wie ich mit ihm umgehen konnte obwohl ich vorher nie einen in der Hand hatte. Doch das Glück war nicht auf unserer Seite. Eines Tages, ich war etwa 19, kam er uns hinterher und hat uns erwischt. Er war so sauer das er mich geschlagen und für eine Woche in mein Zimmer eingeschlossen hat, nur wenn arbeiten im Haus anfielen wurde die Tür geöffnet damit ich sie erledigte. Auch seine Söhne sind nicht ungeschoren davon gekommen. Von diesem Tag an habe ich ihn bis aufs Blut gehasst und ihn nicht mal mehr angesehen. Nach der Woche war ich so froh endlich aus diesem engem dunklen Raum zu kommen das ich in den Wald gerannt bin und die Bäume, flink wie ein Wiesel, rauf und runter kletterte. Irgendwann, ich weis nicht mehr wann, habe ich John und Jeff mal gefragt warum sie mich immer so respektvoll behandelten, (Ich weiß, war eine verdammt blöde Frage.) doch die beiden gaben mir nie eine klare Antwort auf diese frage, sie sagten nur das es einfach so sei und das ich die Fragerei aufhören sollte. Ich habe auch Xana gefragt aber sie sagte das gleiche wie ihre Söhne. Das war vielleicht frustrierend für mich wo ich doch so Neugierig bin. In einer Nacht der Zeit dieser unstillbaren Neugier, hatte ich einen komischen Traum. In diesem Traum habe ich mich selbst gesehen, mit ganz kurzen Haaren (unvorstellbar für mich) und hinter meinem linken Ohr konnte ich unscharf etwas erkennen das wie ein schwarzes Zeichen aussah. Es musste wichtig für mich sein, das sagte mir mein Gefühl. So sah ich mich mitten auf einem Feldweg stehen mit zerrissenen Kleidern, eben diesen kurzen Haaren und mit einer Kristall Kugel in den Händen. Als ich auf mich zuging fing die Kugel an zu leuchten, mein Ebenbild verschwand und ich war alleine in eine stockfinsteren, unheimlichen Nichts nur mit der Kugel, die vor mir in der Luft schwebte und in einem hellen bläulichen Licht leuchtete. Ich betrachtete die Kugel genauer und plötzlich zeigte sie den Überfall auf meine frühere Heimat Stadt, mich als kleines Mädchen und meine Eltern deren Gesichter ich nicht sehen konnte, nur an ihrer Kleidung hatte ich sie erkannt. Sie schrien als ich verschleppt wurde, doch es waren nichts zu hören. Sie versuchten mich zu retten, doch sie kamen wohl nicht weit. Was mit ihnen geschah zeigte die Kugel nicht, das letzte was ich sah war ein gleißend heller Lichtblitz. In dem Moment schreckte ich aus dem Schlaf hoch und war erschrocken weil der Traum so real zu seien schien. Am nächsten Morgen bin ich zu Xana gegangen und habe sie gefragt ob ich so etwas wie ein Zeichen hinterm Ohr hätte und sie erzählte mir das ich dort eine Rune hätte, von der sie aber nicht wüsste was sie bedeutet. (Ich habe ihr bis heute nicht geglaubt das sie die Bedeutung nicht wüste.) Sie erzählte mir auch, dass ihr Mann nichts davon wusste und er es auch besser nicht erfahren sollte, also habe ich noch sorgfältiger darauf geachtet ihm nicht in die quere zu kommen. Komischerweise fragte sie mich nie woher ich von der Rune erfahren habe, auch nicht als ich sie mit Fragen über diese Runen überschwemmte. Sie erzählte mir nur das ich diese Rune schon hatte als ich zu ihnen kam und dann verbot sie mir mit anderen Leuten darüber zu Reden. Somit wurde die Rune für mich zu einer Selbstverständlichkeit und zu einem Teil von mir. Damals war ich etwa 25 Jahre. Als ich 30 wurde, wollte ihr Mann mich mit einem Jungen aus dem Dorf verheiraten (Hilfe!!!). Als sie mir das erzählte, war sie überglücklich, ich hätte ihren Mann umbringen können, so wütend war ich. Mitten in der Nacht habe ich meine Sachen gepackt, mich klammheimlich aus dem Haus geschlichen und bin nie wieder zurückgekehrt. Von diesem Tag an war ich immer auf Wanderschaft und habe ca. ein Jahr lang im Wald gelebt. Die Nächte habe ich auf Bäumen verbracht die nicht leicht zu erklettern waren. Alls ich das ewige alleine sein satt hatte bin ich in ein Dorf gegangen in dem ich vorher nie gewesen war. Dort habe ich mir eine Arbeit gesucht, ca. fünf Jahre dort verbracht und etwas Geld verdient. Für mich war ziemlich viel und reichte sogar für einen Bogen, der zwar schon ziemlich ramponiert war, aber für mich war es das größte einen eigenen Bogen zu haben. Die Pfeile konnte ich nicht bezahlen und so bot mir der Schmied, der sehr nett war, an für ihn im Haushalt zu arbeiten um mir so die Pfeile zu verdienen. Erst war ich skeptisch doch dann willigte ich ein und arbeitete für ihn im Haus. Es war traurig zu sehen in welcher Lage der Schmied war, er hatte sechs Söhne und seine Frau war bei der Geburt des sechsten Kindes gestorben, wie er mir eines Abends erzählte. Ich machte den gesamten Haushalt, wusch, kochte, putzte (wie ätzend) und passte auf seine Kinder auf. Gelegentlich musste ich auch Kleider nähen und ausbessern. So vergingen fast sieben Jahre meines Lebens, bis er mir eines Abends einige Kreuzer in die Hand drückte und mich bat zu gehen. Als ich ihn fragte warum sagte er kein Wort, sondern wies mich erneut an zu gehen. Also machte ich mich mit dem Bogen und den Pfeilen die ich mir verdient hatte wieder auf den Weg. Im nächsten Dorf verschlug es mich in eine Gaststätte, in der ich einer Gruppe Abenteurern auffiel, wahrscheinlich weil ich nicht nach jemandem aussah der wüste wie man sich in der Wildnis durchschlägt. Sie baten mich, mich zu ihnen zu setzen und zu erzählen was mich dazu bewegt hatte auszuziehen. Es war wohl nicht üblich eine Waldelfe außerhalb des Walds zu treffen (wen man überhaupt je eine zu Gesicht bekam). So erzählte ich ihnen meine Lebensgeschichte, nur über die Rune verlor ich kein Wort. Die Gruppe war sehr nett zu mir und lud mich ein die Nacht auf ihre Kosten in der Gaststätte zu verbringen, die mussten mich entweder wirklich sehr nett oder total hilflos gefunden haben. Mitten in der Nacht hörte ich das jemand durch mein Zimmer schlich, ich schnappte mir meinen Bogen und die Pfeile, die ich unter mein Kopfkissen gelegt hatte, sprang aus dem Bett und konnte die Umrisse einer Person erkennen. Einer meiner Pfeil schoss am Kopf der Person vorbei, die sich als einer der Abenteurer zu erkennen gab, ich war ziemlich erleichtert und freute mich über sein anscheinend verdutztes Gesicht. Er hatte sich wohl gewundert das ich mehr konnte als er mir zugetraut hatte. (Nun ich sehe ja eigentlich ziemlich harmlos aus, ist aber nicht der Fall). Ich fragte mich nie was er in meinem Zimmer zu suchen hatte, auch wenn es interessant gewesen wäre es zu erfahren (ich dumme Nuss). Morgens beim Frühstück wurde nicht über die Nacht geredet, wahrscheinlich war es ihm peinlich von jemandem wie mir fast angeschossen zu werden. Nach einer kurzen Verabschiedung zogen sie weiter und auch ich machte mich wieder auf den Weg. Es vergingen einige Tage in denen ich öfter mal auf ungebetene Begleitung stieß. So zum Beispiel Diebe und Streuner, die mich ausrauben wollten aber leider nicht mit meiner Wahrhaftigkeit gerechnet hatten, ich hatte verdammtes Glück das sie höchstens zu dritt waren. Einigen entwischte ich durch die Flucht in den Wald, andere musste ich leider bekämpfen und töten, das war nicht leicht für mich, doch ich musste mich daran gewöhnen und mit der Zeit machte es mir nicht mehr so fiel aus, auch wen ich es nie gerne tat. Bei einem, den ich leider töten musste, fand ich beim durchsuchen ein Schwert, einen Langdolch und etwas Geld, die Sachen nahm ich an mich und zog weiter. Ich hielt mich abseits des Weges um nicht entdeckt zu werden. So wanderte ich einige Wochen bis ich, wieder auf der Straße, einen Abenteurer und eine Zwergin traf, sie waren mir freundlich gesinnt, auch wen die Zwergin, sie heißt Abraxa, mir gegenüber immer am brummen und meckern war. Nach einem kurzem Kennenlernen und gegenseitigem vorstellen zogen wir gemeinsam weiter. Nach einiger Zeit gewöhnten sich Abraxa und ich uns aneinander und die Spannungen zwischen uns lösten sich. Der Abenteurer hieß Nonsim und war ein ziemlicher Draufgänger, aber wenn es verletzte gab auch immer bereit zu helfen. Wir Wanderten Tag um Tag, Woche um Woche und erzählten uns von unserem Leben. Als ich an der Reihe war erzählte ich so ausführlich wie möglich, nur über die Rune bewahrte ich auch hier stillschweigen. Am nächsten Tag, etwa gegen frühen Mittag, raste ein Streitwagen an uns vorbei, dem wir grade noch ausweichen konnten. Wir wunderten uns sehr weil er ein ungeheures Tempo drauf hatte und beschlossen so schnell wie möglich zu folgen. Es dauerte etwas bis wir den Streitwagen eingeholt hatten doch dann mussten wir sogleich unsere Fähigkeiten unter beweis stellen. So stolperte ich in mein erstes großes Abenteuer. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)