Rote Schleife von chaoticgirl ================================================================================ Kapitel 1: Rote Schleife ------------------------ Na toll, jetzt haste ja doch draufgeklickt. Na gut, du hast es ja net anders gewollt. Hier bitte schön >.< „Chris? Chris! Hey, wach auf!“ Christie öffnete langsam ihre Augen. „Was? Was ist los?“, nuschelte sie verschlafen. „Wir sind da!“ „Was?“ „Wir sind da, Chris, mach die Augen auf!“, sang ihre Freundin Karin neben ihr und hörte nicht auf, an ihrer Schulter zu rütteln. Christie sah sich verwirrt um, doch nach ein paar Augenblicken erkannte sie die Gesichter, die sie angrinsten und wo sie war, fiel ihr auch wieder ein. „Na, ausgeschlafen, Prinzessin?“, lachte Roger. „Ich hoffe es, ich hab keine Lust, siebzig Kilo Christie ins Haus schleppen zu müssen, schon gar nicht, wenn zwanzig Zentimeter Schnee liegt“, witzelte Richard neben ihm auf dem Beifahrersitz. Christie blinzelte sich den Schlaf aus den Augen und sah aus dem Fenster. „Wow, ist das neblig“, rief sie dann. Karin, Roger und Richard begannen laut zu lachen. „Das ist kein Nebel, Chris, das Fenster ist bloß beschlagen“, keuchte Karin nach einer Weile und hielt sich den Bauch. „Oh…“ Christie wischte mit dem Ärmel ihres dicken Skianoraks über die Scheibe und sah, dass draußen klare Sicht herrschte. Die Nachmittagssonne glitzerte auf dem Schnee, der hier in den Bergen besonders hoch lag und die Zweige der Bäume beugten sich unter der weißen Last. Als sie zur Frontscheibe hinaus sah, entdeckte sie eine kleine Holzhütte, die die Vier für dieses Wochenende gemietet hatten. Sie war nicht sehr groß, sah aber sehr robust und gut in Schuss aus, außerdem verbreitete sie eine romantische Stimmung. „Wooooooow!“ Richard strahlte vor Stolz. „Na, ich hab euch doch gesagt, dass sie prima ist. Los, lasst uns aussteigen und sie uns von innen ansehen!“, schlug er vor. Sofort wurden vier Autotüren aufgeschwungen und die Vier stiegen aus. „Hier, fang!“, rief Roger und warf Karin einen Schlüssel zu. „Geht ruhig schon rein, wir bringen das Gepäck.“ Freudig erregt sprangen die zwei Mädchen die drei Stufen zur Haustüre hinauf und öffneten sie. Drinnen erwartete sie einen großer Raum mit Kamin und vier Betten, sowie ein kleines, aber feines Bad und Kochecke. Schnell hatten sich die Jungen und Mädchen gemütlich eingerichtet und sie verbrachten den Rest des Tages draußen auf der Piste mit Ski-, Snowboard- und Schlittenfahren, sowie einer heftigen Schneeballschlacht, aus der Richard und Karin als Sieger hervorgingen. Am Abend heizten sie die kleine Hütte ordentlich ein, tranken Tee und sangen Weihnachtslieder. Roger hatte einen, einen Meter hohen, künstlichen Christbaum mitgebracht, den sie hübsch schmückten. Nach dem Abendessen, das die Mädels den Jungs gezaubert hatten, packten sie die Geschenke aus. „Oh, danke Karin!“, kreischte Christie, als sie die wunderschönen, handgestrickten Handschuhe auspackte, an denen ihre Freundin viele Wochen gestrickt hatte. Karin wiederum fiel Christie um den Hals, als sie deren Weihnachtsgeschenk – eine Silberkette mit ihren, wunderschön verzierten Initialen – ausgepackt hatte. Die Jungs schenkten dem Mädchen Ohrringe und die Mädchen revanchierten sich mit selbstgebackenen Keksen und Kuchen. Es wurde sehr spät, als die Vier endlich einschliefen. Jemand strich Christie sanft über die Wange. Sie schreckte leicht zusammen und blinzelte verschlafen. „Was ist los?“, murmelte sie. Im flackernden Licht des Kaminfeuers sah sie Roger, der sich über die gebeugt hatte und sie anlächelte. Christie setzte sich auf und rieb sich die Augen. Als sie sich umsah, merkte sie, dass nur noch Roger da war. „Wo sind die anderen?“, fragte sie. Roger deutete immer noch lächelnd auf die Haustüre, da musste auch Christie grinsen. „Verstehe“, lachte sie leise. „Lassen wir den Turteltäubchen ihren Spaß.“ „Ich muss dir etwas gestehen“, sagte Roger leise. „Was denn?“ „Die Ohrringe – das war gar nicht dein richtiges Weihnachtsgeschenk.“ „Nein?“ Er schüttelte den Kopf und grinste. „Willst du das Richtige haben?“ Christie kannte solche Späße schon von ihm. Er versuchte oft Mädchen dadurch zu beeindrucken – auch bei Karin hatte er das schon mal probiert. Sicherlich würde er ihr gleich einen Teddy oder so etwas schenken. Sie setzte ihr verführerischstes Lächeln auf. „Ja, bitte, bitte!“ „Na gut.“ Roger griff sich mit den Händen an den Hals und wickelte den Schal ab, den er trug. Darunter kam ein rotes Band zum Vorschein, dass er sich mit einer Schleife um den Hals gebunden hatte. Christies Augen weiteten sich, ihr wurde heiß. „Was…?“ Rogers Stimme wurde ganz leise und sanft, als er sich langsam ihrem Gesicht näherte. „Merry Christmas.” Inspiriert von Roger Cicero - Bin heute Abend bei dir Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)