Unschuld von Jadelady (Die Ohren zu verlieren ist gar nicht einfach) ================================================================================ Kapitel 8: Ein Traum und seine Folgen ------------------------------------- Als der Wecker klingelte schreckte Ritsuka aus dem Schlaf. Erschrocken schaute er sich in seinem Zimmer um. Soeben war er aus einem Alptraum erwacht, in dem ihm Soubi erklärt hatte, dass er ihn für seine Schwächte Hassen würde. Schnell schaltete der Junge den Wecker aus, schnappte sich sein Handy und suchte nach der SMS von gestern Abend. Beruhigt stelle er fest, dass es wohl wirklich nur ein Traum gewesen war. Leise ging er ins Badezimmer. Nachdem er geduscht und sich angezogen hatte, ging er in die Küche. Dort war, entgegen Ritsukas Vermutung, niemand und auch in der restlichen Wohnung war seine Mutter nicht zu finden. *Also ist sie schon wieder weg* Das war sie in letzter Zeit wohl öfter. Als der Junge sich in der Küche umschaute entdeckte er einen Zettel auf der Ablage. „Ich musste leider schon los. Tut mir leid, dass ich nicht mit dir Frühstücken kann. Ich bin heute Nachmittag wieder zurück.“ Ritsuka wusste nicht, ob er nun beruhigt oder ehr besorgt sein sollte, da ihm seine Mutter noch nie einen Zettel geschrieben hatte. *Vielleicht ist dieser Zustand ja von Dauer?*, hoffte er. Doch nach einem Blick auf die Uhr vergaß er diesen Gedanken gleich wieder, denn er hatte nicht mehr viel Zeit und wenn er sich jetzt nicht beeilte würde er zu spät zur Schule kommen. Schnell holte er seine Schulsachen aus seinem Zimmer, schnappte sich eine Jacke und zog die Tür hinter sich zu. Zuerst lief er in einem schnellen Tempo, aber als er in die Sichtweite der Schule gelangte wurden seine Schritte langsamer. Am Tor, das das Schulgelände abgrenzte standen Yuiko und Yayoi und warteten schon. „Guten Morgen“, begrüßte ihn das Mädchen fröhlich. Von dem anderen Jungen wurde er nicht begrüßt, was ihn nicht wirklich störte. Yayoi war manchmal noch immer eifersüchtig und beobachtete jeden von Ritsukas Bewegungen. Als dieser jedoch nur ein leisen „Morgen…“ murmelte bildete sich ein lächeln auf dem Gesicht des anderen. Der Ohrenträger war noch immer Müde, außerdem war er ein wenig von Yuikos Fröhlichkeit genervt, da sie angefangen hatte ihm von irgendwelchen unwichtigen Sachen zu erzählen. „Lasst uns rein gehen, sonnst kommen wir noch zu spät“, sagte dann Yayoi, der Ritsukas missliche Lage bemerkt hatte. Langsam machen sich die drei auf den weg in ihr Klassenzimmer. Es waren schon alle Schüler da. Sie unterhielten sich leise und schauen zu den Freunden rüber, die nun zu ihren Plätzen gingen. Kaum, dass sie saßen klingelte die Schulglocke und verkündete den beginn des Unterrichts. Im selben Moment betrat auch schon ihre Lehrerin den Raum und begrüßte ihre Klasse. Die ersten paar Stunden brachte Ritsuka ohne irgendwelche Zwischenfälle hinter sich. Doch je später es wurde, desto mehr schweiften seine Gedanken ab. Ihm fiel es immer schwerer sich zu Konzentrieren. Er dachte an Soubi, der ihn nach der Schule unten am Tor erwarten würde. Auch dachte er an die letzten Tage und an das, was noch kommen könnte. Dabei bemerkte der Junge nicht, dass ihn seine Lehrerin angesprochen hatte. Abrupt schreckte er auf als die Junge Lehrerin direkt vor ihm auf den Tisch schlug. Erschrocken starrte er sie an. *Auweia, dass gibt ärger*, schoss ihm durch den Kopf. Und tatsächlich wurde er dazu aufgefordert nach dem Unterricht länger da zu bleiben. Ritsukas Laune verschlechterte sich bei dem Gedanken, dass Soubi nun auf ihn warten musste. Es dauerte noch zwei Stunden, bis der Unterricht beendet war und die Glocke das ende des Schultages einläutete. Während seine Mitschüler langsam gingen rief er Yuiko zu sich. „Soubi wartet unten am Tor auf mich. Kannst du ihm bitte sagen, dass ich länger bleiben muss“, bat er sie um einen Gefallen. Sie blickte in treuherzig an, nickte und ging aus dem Klassenzimmer. Dieses war nun lehr. Nur noch Ritsuka und seine Lehrerin waren noch da. Als die Türe geschlossen wurde begann die Frau auch schon mit ihrer Strafpredigt. Es dauerte fast zwanzig Minuten, bis der Junge endlich gehen durfte. Mit leiser Stimme und laschen Argumenten hatte er sich entschuldigt und gleichzeitig verteidigt. Noch nun konnte er endlich zu Soubi, der sich lässig an die Mauer neben dem Tor lehnte und eine Zigarette rauchte. Zu Ritsukas Verdruss hatte der Mann noch immer nicht mit dem Rauen aufgehört, obwohl er ihn oft genug dazu aufgefordert hatte. Doch jetzt war er einfach nur froh den Mann zu sehen. Lächelnd ging er auf ihn zu und blieb dicht vor ihm stehen. „Hey kleiner“, wurde Ritsuka grinsend begrüßt. „Soubi“, sagte dieser nur unwillig. Der Angesprochene wusste ganz genau, dass der Junge es nicht mochte so genant zu werden. „Wo sind Yuiko und Yayoi?“, fragte er weiter. „Gegangen. Sie meinten, sie hätten noch etwas Dringendes zu erledigen“, erklärte Soubi immer noch lächelnd. „Hm…“, machte der Junge nur. „Was machen wir jetzt?“, erkundigte der Blonde und sah seinen Liebling fragend an. „Spazieren. Ich möchte noch nicht nach Hause, obwohl meine Mutter wieder da sein müsste“ Nach diesen Worten liefen beide Richtung Park. Keiner von beiden sagte auf den Weg dort hin etwas. Erst, als sie den gewünschten Ort erreicht hatten und sich auf eine Bank setzten begannen die beiden sich zu unterhalten. „Wie war die Schule? Du musstest doch länger bleiben. Warum?“, fing Soubi das Gespräch an. „Hab nicht aufgepasst. Aber das ist egal. Ich musste mir nur eine Predigt von meiner Lehrerin anhören“, erwiderte Ritsuka. „Hast du etwa von mir geträumt? Tagträume sind ja schön und gut, welche von mir sogar noch besser, aber doch nicht in der Schule“, zog der Mann den Jungen nun auf. Dieser wurde auch sofort rot und murmelte etwas, dass Soubi nicht verstand. „Du sagst immer, du Liebst mich. Warum?“, wollte der Ohrenträger wissen, weil er sich wieder an den Traum vom morgen erinnert hatte. „Weil ich es gerne sage. Du sollst wissen was ich für dich empfinde“, erwiderte der Mann nun ernst. *Warum stellt er mir so eine Frage?*, wollte er von sich selbst wissen. „Nein, dass meinte ich nicht! Ich wollte wissen, warum du mich Liebst“, beharrte Ritsuka. Soubi seufzte nur. Wie sollte er dem kleinen nur klar machen, dass man Liebe unmöglich erklären konnte? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)