HOLLOW von Creep (A Vampire Story) ================================================================================ Kapitel 27: The Final II ------------------------ und zweiter teil des finales. ich kann kaum fassen, dass es bald vorbei sein wird ;_; ich hoffe sehr, dass keine fehler drin vorkommen, weil diesmal aus zeitgründen nur 2 anstatt 3 betas drübergelesen haben ö_ö wer fehler findet, der teile mir das bitte mit^^ enjoy ♥ *-*-*-*-*-*-*-*-*-*-* Blake lachte und erhob sich ohne größere Probleme. „Du bist so leichtgläubig. Dachtest du wirklich, ich würde nochmal auf deine kleinen Spielchen hereinfallen? Ich muss dich enttäuschen, Karyu.“ Er ging in aller Seelenruhe zu Karyu und zog ihm mit einem Ruck das Messer aus der Brust. Der Größere stöhnte vor Schmerz leise auf und presste die Hand gegen die Wunde. „Du mieses Stück Scheiße!“ Noch bevor er reagieren konnte, hatte Blake eine Faust im Gesicht. Schräg hinter Karyu stand Hizumi, der ihn wutentbrannt und mit gefletschten Zähnen anstarrte. „Karyu hatte Recht, du bist nichts weiter, als ein mieser, feiger Bastard!“, schrie Hizumi. Er holte zu einem weiteren Schlag aus. „Hey. Seit wann interessierst du dich denn wieder für mich?“ Karyus Stimme klang rau, doch er lächelte. „Halt den Mund!“ Nun mischte sich Blake ein. „Ach Gottchen, wie rührend. Der verlorene Sohn ist zurückgekehrt? Wunderschön, findest du nicht auch, Natalia?“ Das helle Lachen der Russin hallte an der gewölbten Decke wieder und verlor sich irgendwo in der Dunkelheit der Katakomben. Dann verdrängte jedoch ein ohrenbetäubendes Krachen die melodischen Töne. Alle Augen wandten sich zur Tür, oder vielmehr, zu einer Öffnung in der Wand, die einmal eine Tür beinhaltet hatte. Besagte Tür lag nun auf dem Boden. Im Türrahmen stand eine blasse Gestalt mit langen, lockigen Haaren. Hände und Gesicht waren blutverschmiert. „Zero?“ Hizumi blinzelte ungläubig. Auch Karyu, der mittlerweile in die Knie gegangen war und am Boden kauerte, sah auf. „Hey man. Schön dich zu sehen. Ehrlich jetzt mal!“ Er grinste schief, musste dann jedoch heftig husten. Blake, der eigentlich gerade ausgeholt hatte, um auch Hizumi in ungeahnte Sphären des Schmerzes zu befördern, widmete seine Aufmerksamkeit nun dem zweiten Clanoberhaupt. „Hab ich nicht gesagt, dass ihr draußen warten sollt?“ Blake klang weniger beeindruckt, als genervt. „Ach, halt's Maul, okay?!“, blaffte Zero. Dann fiel sein Blick auf Karyu. „Ach du Scheiße.“ Mit wenigen Schritten war er bei dem Verletzen und schubste Blake unsanft zur Seite. Der stolperte, fing sich jedoch wieder und war sprachlos über so viel Respektlosigkeit. Das interessierte Zero momentan jedoch herzlich wenig. Er kniete sich neben Karyu. „Was haben sie mit dir gemacht?“ Mit sanfter Gewalt zog er Karyus Hand von der blutenden Wunde und begutachtete den Schaden. „Diese feige Sau hat tatsächlich ein Mädchen damit beauftragt, mich abzustechen. Kannst du dir das vorstellen?“ Karyu hustete erneut und ein dünnes Blutrinnsal fand den Weg von seiner Unterlippe hinab bis zum Kinn. Der Vampir atmete schwer, die hellen Augen blickten nun ausdruckslos ins Leere. „Karyu! Wach bleiben, hörst du mich?“ Zero rüttelte an Karyus Schultern. „Okay. Gut. Dann leg dich erstmal hin.“ Vorsichtig verfrachtete Zero den Verwundeten in eine liegende Position. „Hizumi. Kümmer dich um ihn!“, befahl der Schwarzhaarige und erhob sich. „Wo sind die anderen beiden?!“, fragte Hizumi, der sich hastig neben Karyu kniete. „In Sicherheit.“, war die knappe Antwort. „Seid ihr fertig?“, unterbrach Blake gelangweilt das Gespräch. Er stand mit verschränkten Armen nur ein paar Schritte von Zero entfernt. Der ignorierte jedoch das Vampiroberhaupt und drehte sich zu Natalia um, die schräg hinter Karyu stand. Der Vampir überwand die wenigen Meter an Distanz, die ihn und Natalia voneinander trennten und stellte sich nah vor sie. Ohne ein Wort holte er aus und schlug ihr mit der geballten Faust ins Gesicht. Das Model taumelte. Zero schlug ein zweites Mal zu. Er nutzte Natalias Verwirrung aus, um nach dem Dolch zu greifen, der direkt neben ihm auf dem Boden lag. In aller Seelenruhe packte er Natalia am Hals und hob sie ohne Anstrengung in die Luft. Das Mädchen wimmerte leise, wehrte sich jedoch nicht. Zero hob das Messer und ließ die Klinge langsam über das hübsche Gesicht streichen. Dann stach er zu. Natalias rosigen Lippen entkam ein markerschütternder Schrei, der eher aus der Kehle eines misshandelten Tieres hatte stammen könnte, als aus der eines menschlichen Wesens. Der Vampir ließ sich nicht beirren und begann ohne ein Wort damit, Natalias Gesicht mit tiefen Schnitten zu schmücken. Schon bald schimmerte die blasse Haut dunkelrot. Die Klinge hatte sich nun ihren Weg zu den hellen Augen der Russin gebahnt. Zero zögerte einen Augenblick und schien darüber zu sinnieren, welches Auge er als erstes ausstechen sollte. Er entschied sich für das rechte. Dann ließ er sein Opfer achtlos auf den Boden fallen. Natalia presste sich wimmernd und schluchzen die Hände vor das blutüberströmte Gesicht und rollte sich zusammen. Außer Toshiya schenkte ihr niemand Beachtung. Der Junge jedoch hatte sich, vollkommen verängstigt hinter dem Sofa zusammengekauert und konnte nicht fassen, dass es Zero war, der dieser Frau, ohne mit der Wimper zu zucken, solche Grausamkeiten antun konnte. Blake stand immer noch ungerührt am gleichen Fleck. „Bist du fertig?“ Zero wischte sich die Hände an der Hose ab und warf den Dolch weg. „Mit ihr schon, mit dir noch lange nicht.“ Blake zuckte die Schultern. „Ok, wenn du unbedingt so enden willst wie Karyu, bitteschön.“ „Ach, hast du noch mehr Arschkriecher, die mit Brotmessern aus Ecken gesprungen kommen, um deine übermächtigen Feinde abzustechen?“ „Nein. Aber bei dir sind die auch nicht nötig.“ Blake schloss die Augen und plötzlich ging ein Ruck durch Zeros Körper. Der Vampir stieß einen Schrei aus und hielt sich den Bauch. Langsam zeichnete sich ein dunkler Streifen auf dem schwarzen Stoff seines Oberteils ab. Entsetzt musste Toshiya mit ansehen, wie Blake eine weitere Kampftechnik gebrauchte. Gedankenkontrolle in ihrer tödlichsten Form. Diese Technik erfordert ein unglaubliches Pensum an Macht und Übung, doch beherrscht man sie, ist man fähig, die Nervenzellen schwächerer Gegner, sowie das Schmerzzentrum im Gehirn zu kontrollieren. Somit ist es möglich, dem Körper von sich aus und nur durch gedankliche Kraft,  tiefe bis tödliche Wunden zuzufügen. Weitere Schnitte folgten, doch Zero hielt sich trotz allem auf den Beinen und ging zum Angriff über. Doch Blake wehrte sämtliche Schläge, Bisse und Tritte gekonnt ab, ohne derweil den Gedankenkontakt zu Zero zu unterbrechen. Der war mittlerweile sichtlich angeschlagen und hielt sich nur noch mit Mühe auf den Beinen. „Hört auf!“ Toshiya schrie und seine Stimme zitterte, genau wie der Rest seines dünnen Körpers. Der Schrei seines Sohnes lies Blake aufsehen. „Halt dich da raus, Toshiya!“ „Nein, das werde ich nicht! Lass die Finger von Zero!“ Wütend und voller Entschlossenheit ging der Junge auf Blake zu. Der lächelte nur müde. „Toshiya, bitte.“ Doch Toshiya blieb stur und stellte sich schützend vor Zero. Die Panik war mittlerweile in blanken Hass umgeschlagen. Ein helles Augenpaar durchbohrte Blake förmlich. „Oh nein, jetzt sag mir bitte nicht, dass du etwas für ihn empfindest!“ „Doch, das tue ich! Und du lässt ihn in Ruhe, hast du mich verstanden? Du bist ein Monster!“ Toshiyas Stimme überschlug sich und er schüttelte Zeros Hand ab, die sich beruhigend auf seine Schulter legte. Währenddessen gab sich Blake herzlich unbeeindruckt. „Ach, du etwa nicht? Vergiss nicht, dass du mein Sohn bist.“ „Ich habe wenigstens keinen Spaß daran, zu töten!“ „Toshiya, tut mir Leid, wir reden später weiter. Momentan störst du.“ Blake hob die Hand und machte eine kurze, schnelle Geste. Toshiya riss es von den Füßen und er knallte mit dem Rücken voran gegen die Wand. Ein überraschter Laut entkam seinen Lippen, dann blieb er reglos liegen. „Also, wo waren wir? Ach genau.“ Erneut schloss der Vampir die Augen. Daraufhin schrie Zero heiser auf. Er fiel zu Boden und presste die Hände gegen den Kopf. „Mal sehen wie lange es dauert, bis ich deinen Kopf dazu animiert habe, sich selbst zum Platzen zu bringen.“, säuselte Blake lächelnd. Ein tiefes Knurren ließ ihn herumfahren. Hinter ihm stand Toshiya in geduckter Haltung. Irritiert musterte der Clanführer seinen Sohn. Toshiyas Gesichtszüge hatten sich verändert. Die weichen, fast schon weiblichen Lippen waren fest aufeinander gepresst, die sanften Züge des Jungen wirkten härter, doch die größte Veränderung hatten die ehemals caramelfarbenen Augen durchgemacht. Toshiyas Pupillen waren so hell, dass sie aus der Ferne weiß erschienen, nur bei genauem Hinsehen erkannte man einen kleinen Gelbstich. Vater und Sohn standen sich nun gegenüber. Dann entkam Toshiyas Kehle erneut ein Knurren und er fletschte die Zähne. Blakes Augen weiteten sich, als er feststellte, dass nun nicht mehr nur Toshiyas Eckzähne übermäßig ausgeprägt waren. Den Mund des Vampirs füllten zwei Reihen spitz zulaufender, messerscharfer Zähne. Bevor Blake reagieren konnte, hatte Toshiya zum Sprung angesetzt und verbiss sich augenblicklich im Hals seines Vaters. Blake stieß einen kurzen Schrei aus, jedoch resultierte dieser mehr aus Überraschung, als aus wirklichem Schmerz. Er stieß Toshiya von sich. Kaum hatte der junge Vampir den Boden berührt, stieß er sich schon wieder ab und ging ein weiteres Mal auf seinen Gegner los. Erneut verbiss er sich in der Kehle seines Opfers. Zero, der am Boden kniete, beobachtete den ungleichen Kampf, hin und her gerissen zwischen Faszination und Fassungslosigkeit. Mit einem Ruck riss Toshiya den Kopf zurück und wieder hallte ein gellender Schrei durch die Nacht. Blake presste sich die Hände gegen die Kehle. Ohne zu zögern spuckte Toshiya den breiten Hautfetzen, der einst Blakes Luft- und Speiseröhre bedeckt hatte, auf den Boden und ging zum Angriff über. Unter Zeros entsetzten Blicken begann Toshiya nun Stück für Stück seinen vollkommen überrumpelten Vater buchstäblich auseinander zu nehmen. Blake hatte kaum Zeit zur Gegenwehr und wenn er dazu kam, dann brachte sie ihm nichts weiter, als eine kurze Verzögerung des Unvermeidlichen. Nach einer gefühlten Ewigkeit ging Blake zu Boden, doch Toshiya lies nicht von ihm ab. Im Gegenteil. Die Hand des Jungen griff nach dem Dolch und augenblicklich begann er damit, Blakes Bauch aufzuschneiden. Ein heftiges Zucken durchlief Blakes geschwächten Körper, doch kein Ton entkam seinem Mund. Zero wandte den Blick ab, als Toshiya das Messer mit einem Ruck nach oben zog, seinem Opfer somit einen Schnitt von beträchtlicher Länge und Tiefe zufügte. Ein widerliches Knacken ertönte, als Toshiya Blakes Rippen auseinander schob und mit der bloßen Hand nach dem leblosen Herzen griff. Mit einer schnellen Handbewegung riss er das Organ aus dem toten Körper und warf es achtlos hinter sich. Dann begann er zu fressen. Während der ganzen Zeit hatte Hizumi vollkommen erstarrt auf dem Boden gesessen. Er hatte Karyus Kopf auf seinen Schoß gelegt, um zu verhindern, dass er sich an seinem eigenen Blut verschluckte. Nun fixierte sein Blick Toshiya, oder vielmehr das Wesen, das irgendwann, in einer anderen Zeit einmal, Toshiya gewesen war. „Zero. Tu was verdammt nochmal. Er frisst ihn auf!“, wisperte Hizumi mit zitternder Stimme, den Blick immer noch an Toshiya und den toten Blake geheftet. Zero zögerte einen Augenblick, dann erhob er sich, schwankte kurz und ging langsam auf Toshiya zu. „Toshiya?“, fragte er leise. Seine Stimme klang in dem nun vollkommen stillen Raum unfassbar laut. Ruckartig drehte der am Boden Sitzende sich um und sah Zero aus weißlichen Pupillen an. Zero zuckte augenblicklich zurück, als Toshiya sich erhob. Die aufkeimende Angst war ihm deutlich ins Gesicht geschrieben. Der schwarzhaarige Vampir hob nun beschwichtigend die Hände „Bleib ruhig, Toshiya. Ich bin's, Zero.“ Zero bemühte sich, so ruhig und gelassen wie möglich zu klingen, doch seine Stimme bebte, als er sprach. „Du musst dich jetzt beruhigen, okay? Du bist gerade nicht du selbst.“ Toshiya blieb stehen und musterte Zero mit leerem Blick. Dann machte er einen Schritt nach vorn. Zero musste den Impuls unterdrücken, zurückzuweichen. Er blieb stehen und streckte die Hand aus. „Komm her. Es wird alles wieder gut, okay?“ Der junge Vampir betrachtete Zeros Hand. Dann knurrte er wütend und seine Fingernägel fanden zielstrebig Zeros Gesicht. Die Kratzer waren nicht sonderlich tief, bluteten und brannten deswegen jedoch nicht minder. Als Toshiyas Kratzattacke ihn traf, entkam Zero ein kurzer, überraschter Schrei. Der Kleinere presste sich die Hand gegen das linke Auge und verharrte reglos auf der Stelle. Es war ihm anzusehen, dass er sich nur noch mit Mühe auf den Beinen halten konnte. Blakes Angriffe und die Angst um Toshiya und Karyu hatten ihn merklich geschwächt. In Blakes Empfangszimmer war es nun totenstill. Langsam ließ Zero seine zitternde Hand sinken und plötzlich ertönte eine ihm vertraute Stimme. „Zero?“ Toshiyas Worte waren kaum mehr als ein Flüstern. Er stolperte einige Schritte auf Zero zu. „Was ist mit dir?“, fragte er ängstlich. Der Schwarzhaarige lächelte schief. „Schon gut, nicht der Rede wert. Alles okay.“ Toshiyas Pupillen hatten nun ihre hellbraune Farbe wiedererlangt und in ihnen stand die nackte Panik geschrieben. Er sah sich hastig um. „Was zum Teufel ist hier passiert?“ Toshiyas Blick haftete an Hizumi, der den leblosen Karyu im Arm hielt und leise mit ihm sprach, die Anderen dabei jedoch vollkommen ausgeblendet zu haben schien. Dann jedoch machte Toshiya einen Fehler. Er drehte sich um und hatte somit die beste Sicht auf Blakes verstümmelte Leiche. Sämtliche Farbe wich aus Toshiyas Gesicht und er taumelte vollkommen überwältigt nach hinten, stieß dort fast gegen Zero. „Oh Gott.“, war das einzige, das Toshiyas Mund verließ. „Sieh nicht hin.“ Zero packte Toshiya sanft an der Schulter und drehte ihn herum. Ohne weitere Worte zog er ihn in seine Arme und streichelte seinen Rücken. „Sieh einfach nicht hin.“ Hizumi bemerkte kaum, was wirklich geschehen war, so sehr war er auf Karyu fixiert. Er nahm nur am Rand war, dass irgendwann, nach einer gefühlten Unendlichkeit, Tsukasa und Saga in den Raum gestürmt kamen und etwas unverständliches riefen. Auch Toshiyas Nervenzusammenbruch und Zeros Versuche ihn zu beruhigen bekam der Vampir nicht mit. Das einzige, das nun für ihn zählte war Karyu, der aus halb geschlossenen Lidern ins Leere starrte. Vollkommen überfordert saß Hizumi nun einfach nur da und hielt den leblosen Körper im Arm. Zeros Stimme erlöste ihn. „Hizumi, lass mich mal hierhin.“ Ohne eine Antwort abzuwarten, schob Zero den jungen Vampir zur Seite und besah sich Karyu näher. „Karyu? Hey genug geschlafen! Wach auf!“ Er rüttelte den Größeren unsanft, doch der regte sich nicht. Zero schluckte. „Verarsch mich nicht, okay?“ Als Karyu erneut keine Reaktion zeigte, erhob sich Zero und wandte sich an Hizumi, der vollkommen apathisch auf dem Boden hockte und ins Nichts starrte. „Du bleibst bei ihm, ich hole jemanden, der sich mit solchen Wunden auskennt.“ Mit diesen Worten verschwand Zero. Im Raum herrschte nun im wahrsten Sinne des Wortes Totenstille. Dem Betrachter bot sich ein bizarres Szenario. In der Mitte des Zimmers, in einem See aus Blut und Organresten, lag Blakes toter Körper. Nur einen Meter entfernt stand Toshiya, der von Tsukasa und Saga so gut es ging auf den Beinen und bei Bewusstsein gehalten wurde. Etwas abseits kniete Hizumi, der immer noch leise mit Karyu sprach, ohne jedoch auch nur den Ansatz einer Antwort zu bekommen, während irgendwo in der Zimmerecke die sterbende Natalia leise schluchzte und ihre geraubte Schönheit betrauerte. Keiner drehte sich um, als Zero, mit einem unbekannten Vampir im Schlepptau, das Zimmer betrat. Offensichtlich war die andere Person nicht auf freiwilliger Basis hier. Beide Vampire gingen nun auf Hizumi und Karyu zu, der Fremde beugte sich hinunter und begann damit, Karyu zu untersuchen. „Er ist schwer verwundet. Momentan ist er bewusstlos, aber noch nicht komplett tot. Ich habe um ehrlich zu sein keine Ahnung, ob er das hier überleben wird. Es sieht schlecht aus. Das Messer hat soweit ich das hier sehen kann, sein Herz gestreift.“, diagnostizierte der herbeigerufenen Heiler. „Er hat viel Blut verloren. Das ist das, was er jetzt als erstes braucht.“ Zero nickte und sah sich suchend im Raum um. Sein Blick fiel auf den, in dieser Nacht schon so oft zum Einsatz gekommenen Dolch, der neben Blakes Leiche lag. Er machte Anstalten ihn zu holen, wurde jedoch von Hizumi zurückgehalten. „Nein. Ich mache es. Du bist selbst verletzt.“, murmelte er tonlos. Bevor Zero widersprechen konnte, hatte Hizumi sich aufgerappelt und wankte in Richtung Blake. Er hob das Messer auf und schnitt sich ohne weiter darüber nachzudenken die Pulsader der rechten Hand auf. „Hizumi! Bist du bescheuert?! Das ist Silber, verdammt!“, brüllte Zero. Er machte einen Satz nach vorn und schlug Hizumi die Waffe auf der Hand. Mit einem hellen Klirren landete sie auf dem blutverschmierten Boden. Hizumi reagierte nicht, sondern ging wieder neben Karyu in die Knie. Er legte sein stark blutendes Handgelenk an Karyus Mund. Zero, der hinter ihm stand, schüttelte nur seufzend den Kopf und wandte sich nun Toshiya und den anderen zu. Saga streichelte vorsichtig über Toshiyas Rücken, während Tsukasa versuchte, ihm das Prinzip des Kontrollverlustes zu erklären. Zero konnte nicht umhin, den Kopf zu schütteln. Verkehrte Welt. Toshiya, die Gutmütigkeit in Person, hatte seinen eigenen Vater getötet, Karyu, der mächtigste Vampir in diesen Hallen, lag im Sterben, während Tsukasa, der eingefleischte Vampirhasser und ehemaliger Jäger, darauf bestand, dass Toshiyas Ausraster ein unvermeidbares Versehen gewesen sei. Zero beauftragte Tsukasa und Saga damit, Toshiya so gut es ging zu beruhigen und ihn so weit wie möglich vom Ort des Geschehens weg zu bringen. Er musste einen Großteil seiner verbliebenen Kraft aufwenden, um Hizumi von Karyus Seite zu entfernen und es kostete ihn eine Menge Überredungskunst, bis er den Jungen dazu bewegen konnte, mit den anderen zusammen den Raum zu verlassen. Doch schließlich blieb Zero alleine mit Karyu zurück. „Karyu, du mieser Bastard! Jetzt hör mir mal zu! Du kannst mich jetzt nicht alleine in dieser Scheiße sitzen lassen, hast du kapiert? Das kannst du nicht bringen.“, murmelte Zero aufgebracht, während er den wesentlich größeren Vampir mit letzter Kraft auf seine Schultern hievte. Anstatt einer gewohnt sarkastischen Antwort folgte ein nervenzerfressendes Schweigen. Zero seufzte und machte sich daran, nun auch Karyu nach draußen zu schleppen. Diese Aktion nahm jedoch einige Zeit in Anspruch, da auch Zero Verletzungen aufwies und fast am Ende seiner Kräfte war. Er schleifte Karyu hinaus in die Halle, in der bereits Tsukasa stand und offenbar lautstark mit Jelena diskutierte. „...willst da überhaupt nicht rein! Glaub mir! Du willst da nicht rein!“, waren die ersten Worte, die Zero hörte, als er das riesige Gewölbe betrat. „Du lässt mich jetzt vorbei, oder ich werde-“ Jelena stockte. Ihr Blick fiel auf Zero und Karyus Körper, der reglos über dessen Schulter hing. „Was ist da passiert? Wo ist meine Schwester!?“, schrie Jelena plötzlich und Hysterie mischte sich in ihre Stimme. „Deine Schwester verreckt gerade. Genau so, wie Blake es schon vor einer Viertelstunde getan hat.“, warf Zero trocken in den Raum. Tsukasa klappte der Mund auf. Er konnte sich nur knapp auf den Beinen halten, als Jelena ihn zur Seite stieß und an Zero vorbei ins Empfangszimmer rannte. Nur wenig später ertönte ein spitzer Schrei, dann einige panische Sätze auf Russisch. „Wir müssen hier weg. Noch ist es ruhig hier, aber sobald der Rest des Ordens mitbekommt, was passiert ist, können wir einpacken. Und zwar alle.“, sagte Zero an Tsukasa gewandt. Der nickte und warf Karyu einen skeptischen Blick zu. „Wird er das überleben?“ „Keine Ahnung.“ Tsukasa nickte zögerlich. „Soll ich die anderen holen gehen?“, fragte er. Zeros Antwort bestand aus einem Nicken. Ohne weitere Umschweife verschwand Tsukasa in einem der Zimmer, in dem sich Toshiya und Saga verbarrikadiert hatten. Toshiya lag eingerollt auf dem Boden und schien nicht ansprechbar zu sein. Hizumi saß zusammengesunken auf dem Sofa und ließ den Kopf hängen. „Wir müssen hier weg. Zero wartet draußen auf uns.“, erklärte Tsukasa kurz. Saga, der neben Toshiya am Boden saß, verstand sofort und rüttelte den Jungen sachte an der Schulter. „Toshiya. Du musst jetzt aufstehen. Wir werden jetzt von hier weggehen, verstehst du? Zero wartet auf dich.“ Toshiya blieb stumm, richtete sich jedoch langsam und umständlich auf. Saga tat es ihm gleich und beide folgten Tsukasa, zusammen mit Hizumi, zurück nach draußen. „Hizumi. Würdest du dich bitte um Karyu kümmern? Nur kurz, okay?“ Zero warf Hizumi einen bittenden Blick zu; er wusste immerhin, was er dem Jüngeren damit abverlangte. Doch Hizumi nickte sofort und war innerhalb weniger Sekunden bei Zero, um ihm Karyu abzunehmen. Er legte den schlanken Körper vorsichtig auf den Boden. Zero begab sich in der Zwischenzeit zu Toshiya, der verloren mitten im Raum stand und geistesabwesend vor sich hin blinzelte. „Toshiya? Alles in Ordnung? Bist du verletzt?“ Zero strich dem Größeren zärtlich über die blutverschmierte Wange. Toshiya schüttelte nur müde den Kopf. „Meinst du, du schaffst es bis nach draußen?“ Zero erstarrte, als Toshiya ein weiteres Mal den Kopf schüttelte. „Wieso nicht?“ „Ich werde nicht mitkommen.“ Toshiyas Stimme war nichts weiter als ein heiseres Flüstern. Er hielt den Blick gesenkt, während er sprach. „Was meinst du damit?“, hakte Zero sichtlich schockiert nach. „Ich habe jemanden getötet. Ich habe meinen eigenen Vater umgebracht! Ich bin ein Monster!“ Eine einzelne Träne bahnte sich ihren Weg über Toshiyas Wange und hinterließ einen hellen Streifen in der dunkelroten Blutkruste. „Du konntest nichts dafür. Du hast die Kontrolle verloren, nichts weiter.“ „Nichts weiter!? Ich habe ihn auseinandergenommen! Was, wenn mir so etwas nochmal passiert? Wenn ich wieder töte? Ich will nicht ständig mit der Angst leben müssen, möglicherweise wieder jemanden umzubringen. Beim nächsten Mal ist es vielleicht jemand, der mir näher steht.“ Toshiya wischte sich fahrig über die Augen und schluchzte leise. Zwei blasse Hände legten sich auf seine Schultern. „Ich weiß, dass du Angst hast. Ich kann es nachvollziehen. Aber trotzdem. Ich bitte dich, jetzt mit mir zu kommen, okay? Wir fliegen heute noch nach Hause und da können wir alles andere besprechen.“ Zum ersten Mal seit Jahrhunderten zeigte Zero wirkliche Emotionen. Momentan war es pure Verzweiflung, die ihn zu beherrschen schien. „Toshiya, bitte. Komm jetzt mit, ja?“ Er erntete ein Kopfschütteln. „Die bringen dich um, wenn sie dich hier finden!“ Zero rüttelte kurz, aber heftig an Toshiyas schmalen Schultern. Doch der Jüngere schüttelte nur ein weiteres Mal den Kopf. „Sollen sie doch. Ich hab's nicht anders verdient.“ „Jetzt red nicht so eine Scheiße!“ Bevor Zero seinen Satz beenden konnte, hallte das Geräusch von Stimmen durch den Gewölbekeller. „Ich glaube, wir bekommen Besuch.“, sagte Tsukasa beunruhigt und ließ den Blick durch die Halle schweifen. Durch die Form des Raumes war es schier unmöglich zu erkennen, aus welcher Richtung genau die Stimmen kamen, das einzige, das jedoch deutlich war, war die Tatsache, dass sie sich schnell näherten. Zero ergriff Toshiyas Hand, doch der riss sich los. „Ich bleibe.“, sagte er entschlossen. Er sah Zero fest in die Augen. „Das kannst du nicht machen.“ „Ich muss.“ Toshiya lächelte matt und zog Zero in seine Arme. „Ich liebe dich.“ Er vergrub sein Gesicht in Zeros Halsbeuge und schloss für einen kurzen Moment die Augen. Vollkommen überrumpelt schlang Zero nun seinerseits die Arme um Toshiya. „Toshiya. Bitte...“, flüsterte er, doch tief im Innersten wusste er, dass Toshiyas Entscheidung bereits gefällt und unumstößlich war. „Geh jetzt.“ Mit diesen Worten schob er Zero sanft, aber bestimmt, von sich. Der andere setzte erneut zu einem Überredungsversuch an, wurde allerdings durch einen lauten Knall davon abgehalten. Hizumi zuckte heftig zusammen, als direkt neben ihm eine Tür geräuschvoll aufgerissen wurde und ein unbekannter, aber ziemlich großer Mann darin erschien. „Was zur Hölle ist hier passiert?!“ Der Unbekannte sah sich um und schien sofort zu erkennen, was sich ereignet hatte. „Wo ist Blake?“ Tsukasa deutete wortlos in den Nachbarraum. Der fremde Vampir folgte Tsukasas Fingerzeig und ging mit schnellen Schritten in die Empfangshalle. Tsukasa warf Zero einen fragenden Blick zu. Der war momentan jedoch damit beschäftigt, seinem Herz klar zu machen, dass es im Unrecht war. Es war sinnlos, weiterhin zu versuchen, Toshiya zum mitkommen zu überreden. Das sagte der Kopf. Das Herz jedoch dachte anders. Wie jedes Mal verlor es den Kampf. Zero schenkte Toshiya einen letzten Blick und kehrte ihm dann den Rücken zu. „Los. Raus hier.“, sagte er tonlos und setzte sich in Bewegung. Noch bevor die Gruppe die Tür erreicht hatten, ertönte die donnernde Stimme des Eindringlings. „Was habt ihr getan?!“, schrie er. Bevor er jedoch zum Angriff übergehen konnte, stellte Toshiya sich ihm in den Weg. Das letzte, das Zero vernahm, nachdem die schwere Tür zum Ausgang hinter ihm ins Schloss fiel, waren Schreie. Von wem sie stammten, war ungewiss. Als Zero die zweite Eisentür öffnete, schlug allen der beißende Nordwind ins Gesicht. Die Vampire traten hinaus in den Schnee. Sie befanden sich nun wieder in der engen, dunklen Gasse. Tsukasa sah sich um und stellte benommen fest, wie unwirklich ihm diese Welt an der Oberfläche mit einem Mal vorkam. Helle Schneeflocken fielen aus dem rabenschwarzen Himmel hinab auf die Erde. Sie schien es nicht zu interessieren, dass nur wenige Meter unter der Erde erneut Blut floss... *-*-*-*-*-*-*-*-*-*-* und sense. bevor einer fragt: JA! das ist das ende! es folgt noch ein epilog, aber der ist eher unbedeutend^^ seit gestern nacht um halb 4 steht auch der plott für den 2. teil. also lasst euch überraschen (: Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)